I hate you, I love you, Please save me von Holley ================================================================================ Kapitel 2: Planänderung ----------------------- Kapitel 3 Planänderung Die Sonne brannte und die Hitze war kaum zum aushalten. Barfuß auf den gepflasterten Wegen zu gegen, war nicht möglich. Aus diesem Grund, hatten es sich die zwei Teenager auch im hauseigenen Pool auf, auf zwei Luftmatratzen bequem gemacht. Normaler weise müssten sie um diese Uhrzeit in der Schule sein, doch seit neusten konnten sie wieder selbst bestimmen, wo hin sie gingen und vor allem wann. Seit einer Woche gab es keinen Schatten mehr, der sie beschattete und vielleicht hatte sein Vater endlich kapiert, dass er sich nicht länger in einen goldenen Käfig sperren lässt. Entspannt ließ er seine Hand ins kühle Nass tauchen. Seit Jahren hatte er sich nicht mehr so frei und normal gefühlt. „Hat dein Vater eigentlich noch was gesagt?“,fragte seine beste Freundin, die somit auch die angenehme Stille durchbrach. „Nach fünf Bodyguards, was soll er da noch sagen? Scheinbar hat er endlich verstanden, dass ich keine brauche und auch sehr gut auf mich allein aufpassen kann.“,erwiderte er und sah sie über den Rand der Sonnenbrille hin an. „Brauchen würdest du schon einen…“,sinnte sie, doch weiter kam sie nicht, da ihre Luftmatratze unter ihr nachgab und sie so halb in den Pool fiel. Erschrocken und wütend starrte sie ihren Freund an. Dieser hatte sich auf ihre Matratze gestützt und so untergetaucht. Natürlich schrie diese Aktion nach Rache. Schneller als der Junge gucken konnte, fand er sich auch schon unter Wasser. Eine regelrechte Wasserschlacht entbrannte zwischen den Freunden. Ihr Gelache und Geschrei hallte über das ganze Anwesen und zum ersten Mal seit Jahren, merkte man dass hier jemand wohnte. Sie wussten zwar, dass jeglicher Lärm in diesem Haus verboten war, doch störten sie sich schon lange nicht mehr an dieses Verbot. Oder an sonst irgendeinem Verbot seines Vaters. Einige Minuten vergingen, in denen sie sich nass spritzten untertauchten und sich gegenseitig daran versuchten zu hindern genau diese Dinge zu tun. Ihr Getobe wurde je unterbrochen, als sich ein breiter Schatten über sie ausbreitete und eine donnernde Stimme sich erhob. Am Beckenrand stand ein breit schultriger Mann im Anzug. „Ihr Vater will Sie sehen.“,informierte der Mann den Jungen und schien nun darauf zu warten, dass der Junge ihm folgte. Genervt sahen sich die Teenager an, ehe sie zum Beckenrand schwammen und sich aus dem Pool hievten. Während der Fahrt vom Flughafen zum Anwesen von Mister Kon, wurde Kai von dem Mann ihm gegenüber über alle Hausregeln, Aufgaben und Pflichten in Kenntnis gesetzt. Dabei waren ihm die Meisten davon, mehr als nur vertraut. Kannte man die eine Mafia, so kannte man streng genommen alle. Egal ob es die Yakuza, die Russen oder eben die Triade war. Die Mafia lebte im Reichtum, jedenfalls der Teil der Mafia, der Oben mitspielte, und das stellten sie gerne zur Show. Dieses Anwesen, war auch ein Beweis dafür, wie sehr die Familie im Überfluss lebte. Natürlich war Kai sich auch bewusst darüber, dass dies nicht nur ein Zuhause war, sondern auch ein Gefängnis. Ein goldener Käfig. Und egal ob man ein Gefangener oder ein Außenstehender war, wer es sich mit der Mafia verscherzte oder meinte man sein schlauer, als diese, der spielte nicht nur mit dem Feuer sondern tanzte gleich mit dem Sensemann. Wenn jemand wie Yuriy, der die Regeln, die Gesetzte, nicht kannte, der würde noch viel schneller, als es ihm lieb wäre, seinem Schöpfer gegenüber treten. Kai kannte die Regeln und hatte dieses Spiel lange gespielt, wenn auch widerwillig. Nicht einmal Dawn wusste davon und ihm wäre es lieb, wenn es sich niemals ändern würde. Bitter schmunzelnd wandte Kai den Blick von dem Gebäude ab und folgte Mister Wong ins Innere. „Weist meinst du, was er von dir will?“,fragte Mao, während sie sich ihr Handtuch fest umband. „Keine Ahnung. Und um ehrlich zu sein, will ich es auch gar nicht wissen.“,erwiderte Ray. Ihm war mulmig zu mute. Wenn immer sein Vater ihn ins Arbeitszimmer zitierte, bedeutete es nichts Gutes. Vielleicht hatte sein Vater doch mehr von dem mit bekommen, was in den vergangenen vier Wochen passiert ist, als Ray gedacht hat. Ob mit Schatten oder ohne, die Wahrscheinlichkeit das sein Vater etwas von den unerlaubten Party mitbekam, war immer sicher, doch meistens würde er nicht so schnell darauf reagieren. Nach zwei Monaten war das frühste, bevor Ray mit Konsequenzen zu rechnen hatte. In seinen Gedanken vertieft, bemerkte er erst, dass sie bereits im Foyer waren, als er die Stimme von Mister Wong, der Berater seines Vaters vernahm. Demonstrativ wandte er den Blick in die andere Richtung. Er vermutete dass sein Vater ebenfalls hier war, immer hin war Mister Wong so gut wie immer an seiner Seite. „Oh mein Gott. Wer ist das?“ Hörte er Mao neben sich flüstern. Irritiert folgte er dem Blick seiner besten Freundin. Mister Wong war in der Tat nicht allein, aber es war nicht Rays Vater mit dem der Berater sprach. Der Mann mit dem Mister Wong sprach, war Ray gänzlich unbekannt. Er war so auf den fremden Mann fixiert, dass er nicht darauf achtete wo er lang lief und übersah somit auch die zwei Stufen, die vom Foyer in den nächsten Flur führten. Mit einem erschrockenen Laut landete er unsanft auf dem Boden. „Ray, alles okay?“,erkundigte sich Mao, die sofort zu ihm geeilt war und nun neben ihm kniete und besorgt musterte. Sich schmerzlindernd den Ellenbogen haltend, setzte Ray sich auf. „Ja, ja alles in Ordnung.“,erwiderte er und sah dabei auf seinen pochenden Ellenbogen. Erschrocken zuckte Ray zusammen, als sich eine kühle Hand auf seinen Ellenbogen legte. Der unbekannte Mann kniete vor ihm, strich mit den Fingern leicht über den Ellenbogen und sah sich ihn an. Es war nur eine kleine Schürfwunde zu sehen, die aber nicht blutete. „Bis zu deinem Abschluss ist das wieder verheilt.“,meinte der Mann, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Von den Lippen, ließ Ray seinen Blick weiter zu den Augen wandern. Sie hatten die Farbe von Rubinen. Trotz der warmen Farbe, wirkte sein Blick kühl. Fasziniert von diesen Augen, bekam Ray nur am Rande mit, wie er auf die Beine gezogen wurde. Nachdem Mister Wong sich ebenfalls nach Rays wohl befinden erkundigte hatte, führte er den Mann weiter durchs Anwesen. „Der Typ ist scharf.“,meinte Mao und sah dem Fremden nach. Die einzige Reaktion, die sie von Ray erhielt, war ein zaghaftes Nicken. Wenig später betraten die Teenager das Arbeitszimmer von Rays Vater und Ray fiel sofort die angespannte Atmosphäre auf. Irgendein Geschäft musste schief gegangen sein, dass erklärte auch warum sein Vater, sie zu sich zitiert hatte. Wann immer ein Geschäft misslang, legte sich sein Augenmerk vermehrt auf seinen Sohn. Mitten des Raums blieben Ray und Mao stehen, wagten es aber nicht sich irgendwie bemerkbar zu machen. Wenn Ray mit seiner Vermutung recht hatte, dann könnte es für Mao und ihn, vor allem für ihn, gleich ziemlich unangenehm werden. Mao umklammerte mit beiden Händen Rays Hand und versteckte sich hinter ihn. Selbst das aufmunternde Lächeln ihres besten Freundes, konnte ihr nicht die Angst nehmen. Mister Kon gehörte zu den oberen Bossen und dementsprechend Respekt… nein Angst, hatte sie auch vor ihm. „Hatte ich mich nicht klar und deutlich ausgedrückt?“,ertönte die donnernde, autoritäre Stimme von Rays Vater. Bei der härte der Stimme, zuckten die Teenager zusammen. Sie hatten doch so gut aufgepasst. Niemand beschattete sie mehr und die anderen Angestellten des Hauses würden es nicht wagen, sie zu verpfeifen. Zu mindestens hatte Ray das gedacht. Ein Irrtum wie sich nun herausstellt. „Glaubt ja nicht, dass mir auch nur eine, von euren nächtlichen Aktionen, entgangen ist.“ Mit diesen Worten, legte Mister Kon die Papiere, die er gerade bearbeitet hatte, beiseite. „Ihr dürftet das Anwesen nur, in Begleitung einer meiner Männer, verlassen. Wie oft, muss ich euch das eigentlich noch sagen?“ „Und wann verstehst du endlich, dass wir keine Kinder mehr sind?“,entgegnete Ray, in typischer trotziger Teenagermanier. „Ich würde dich nicht wie ein Kind behandeln, wenn du nicht so verhalten würdest. Ab sofort gibt es für euch nur noch die Schule und das Anwesen!“ „Das kannst du…“ „Es ist genug!“,unterbrach Mister Kon seinen Sohn. So erstickte Mister Kon jede Diskussion im Keim, die sich mit seinem Sohn anbahnte. Doch so leicht, wollte es Ray seinem Vater dieses Mal nicht machen, jedoch sollte sich diese Gelegenheit dieses Mal wieder nicht ergeben. Mister Wong hatte das Arbeitszimmer betreten und ergriff, nach einer leichten Verbeugung seines Bosses gegenüber, das Wort. „Mister Hiwatari stände nun für das Gespräch zur Verfügung, Sir.“ „Dann bringt ihn rein.“,erwiderte Mister Kon, worauf hin er sich in seinem Stuhl zurück lehnte und seinen Sohn genau betrachtete. Sein Sohn war Stolz, Stur, Leichtsinnig und Ungehorsam. Manchmal fragte er sich sogar, ob Ray wirklich sein Sohn war. Aber bereits im nächsten Moment stellte sich die Frage nicht mehr. Denn die genannten Eigenschaften trafen auch alle auf ihn selbst zu. Nur mit mühe hielt Ray dem Blick seines Vaters stand. Er fühlte sich unwohl und jedes Mal, wenn sein Vater ihn mit diesem Blick bedachte, veränderte sich sein Leben von Grund auf. Wiederum, schlimmer als jetzt, konnte nicht mehr werden. Er war schon ein Gefangener in diesem goldenen Käfig, mehr als ihn an die Kette zu legen, konnten man ihm nicht mehr antun. Als Mister Wong das nächste Mal das Arbeitszimmer betrat, war in Begleitung des Mannes, den Ray und Mao bereits im Foyer getroffen haben. „Ich habe viel von ihnen gehört, Mister Hiwatari. Und um ehrlich zu sein, bin ich überrascht.“ „Das Wundert mich nicht. Aber die Umstände nun einmal, wie sie sind.“,erwiderte Kai. Auch seine Stimme war kühl und zeugte davon, dass er es nicht zum ersten Mal mit einem Mann der Mafia zu tun hatte. Und scheinbar beeindruckte Kais selbstbewusstes Auftreten, Rays Vater. „Wohl wahr. Beeindruckend bleibt es dennoch. Mit einer Familie wie ihrer zu brechen und dennoch hier zu stehen. Wie dem auch sei.“ Mister Kon erhob sich von seinem Stuhl und kam um den Schreibtisch herum. „Ich hatte Sie, als meine Leibwache herbestellt.“ Von Kai sah Mister Kon zu seinem Sohn. „Jedoch haben sich die Umstände geändert.“ Strafend sah er die Teenager an. Und während Mao sich nicht sicher war, ob sie richtig vermutete, so hatte Ray es bereits verstanden. „Sie werden die Leibwache meines Sohnes.“ „Vater!“ Mister Kon ignorierte seinen Sohn. „Und sollte Mao in der Nähe sein, werden Sie auch sie beschützen. Sie werden mich über jeden Schritt der Beiden Informieren und Sie werden dafür sorge tragen, dass es für Ray nur das Anwesen und die Schule geben wird.“ „Aber Vater…“,versuchte Ray es erneut, wurde allerdings sofort unterbrochen. „Hast du mich verstanden!?“ Es war ein direkter Befehl, der keine Widerrede zuließ. Tief einatmend wandte Ray sich von seinem Vater ab und bedachte seinen neuen Leibwächter mit einem verachtenden Blick. „Wir gehen.“,meinte Ray, packte Mao am Arm und schob sie aus dem Arbeitszimmer. Schmunzelnd sah Kai den Beiden nach. So wie Ray ihn angesehen hatte, könnte man meinen, dass der Junge ihn am liebsten umgebracht hätte. Und mit Sicherheit, hätte er es auch am Liebsten getan. Wenn man den Jungen, von vor hin im Foyer und den Jungen von eben gerade vergleichen würde, würde man nicht gleich darauf kommen, dass es sich um ein und dieselbe Person handelte. „Aus eigener Erfahrung wissen Sie sicher, wie gefährlich es für Ray ist.“ Statt darauf zu antworten, nickte Kai nur leicht, ehe auch er das Arbeitszimmer verließ. Na toll. Er war noch nicht einmal 24 Stunden im Land und schon ging alles schief. Statt der Bodyguard vom Oberhaupt der Triade zu sein, war er jetzt der Babysitter von dessen Sohn. Tief durchatmend ging er den Flur zurück zur Haustür. Er musste sich jetzt was einfallen lassen und frische Luft half bekanntlich beim Nachdenken. Das es nicht einfach werden würde, war von Anfang an klar gewesen, aber jetzt schien es unmöglich zu sein, an die notwendigen Informationen zu gelangen. Und so wie dieser Ray auf ihn, als Bodyguard, reagiert hat, wird der Junge ihm die Arbeit nicht gerade leicht machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)