I hate you, I love you, Please save me von Holley ================================================================================ Kapitel 7: Mehr als nur ein Job? -------------------------------- Kapitel 8 Mehr als nur ein Job? „So viel wie ich weis, gehört es nicht zu Ihren Aufgaben, mir zu sagen, was ich meinem Sohn erlauben sollte und was nicht.“,meinte Mister Kon. „Nein, natürlich nicht.“ „Dann wäre das Gespräch jetzt beendet.“ Jeder andere würde jetzt gehen und eigentlich tat Kai auch gut daran jetzt zu gehen und Mister Kons Entscheidung hin zu nehmen, aber dies Mal tat er es nicht. Stattdessen legte er Mister Kon das Formular der Schule mit Nachdruck auf den Schreibtisch. „Meine Aufgabe besteht darin für die Sicherheit und das Wohlergehen ihres Sohnes zu sorgen und beides ist weiter hin gefährdet, wenn Sie ihm alles Verbieten. Ray ist ein Teenager und will nichts weiter, als genau das zu sein. Aber das kann er nicht. Alles was er hier mitbekommt, hat mit Geld, Gewalt und Sex zu tun. Geben Sie einen Tag, an dem er einfach ein ganz normaler Teenager sein kann.“ …… Enttäuscht lag Ray auf seinem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und starrte an die Decke. Mal wieder stand ein Schulausflug an und der einzige, der nicht mit durfte, war mal wieder er. Aus Solarität wollte Mao ebenfalls nicht mit fahren, was Ray drei Stunden abverlangt hatte, um sie zu überreden, dass sie mit fahren sollte. Als Ray die Einverständniserklärung seinem Vater vorgelegt hatte, hatte dieser nur einen kurzen Blick darauf geworfen und gefragt, was Ray jetzt von ihm erwartete. Ray hatte verstanden, was sein Vater ihm sagen wollte, also hatte er einfach den Brief genommen und in den nächsten Mülleimer befördert. Seit dem hatte er kein Wort mehr mit seinem Vater gesprochen, was bei den wenigen Unterhaltungen, die sie führten, sowieso kaum auffiel. Seufzend drehte er sich auf die Seite. Dieser Ausflug wäre eine willkommene Abwechslung gewesen, besonders da er auf die Ergebnisse seines HIV-Tests wartete. Der Arzt hatte sein Wort gehalten und Rays Krankenhausbesuch, unter einer anderen Diagnose abgeheftet. Erschrocken fuhr Ray zusammen, als seine Zimmertür schwungvoll geöffnet wurde und laut gegen die da hinter liegende Wand knallte. Freude strahlend kam Mao herein und setzte sich in einer eleganten Drehung auf die Bettkante. „Ich hab doch gesagt, dass du mit fahren sollst.“,meinte Ray und richtete sich etwas auf, wobei er sich mit den Armen abstützte. Lächelnd schlug sie die Beine übereinander, stützte den Ellenbogen aufs Kinn und legte ihr Kinn in die Handfläche. Ihre langen zartrosa lackierten Fingernägel trommelten sanft gegen ihre lächelnden Lippen. „Das werde auch, aber mit meinem besten Freund.“ „Ohne die Einverständnis lass die mich nicht mit.“ Noch während seines Satzes wurde Maos Lächeln immer breiter. Auf Rays fragenden Blick hin, beugte sie sich mit erhoben Zeigefinger, der ihm signalisieren sollte, dass er kurz warten sollte, zu ihrer Tasche runter, die sie neben das Bett gestellt hat. Ohne darin zu kramen zog sie einen Zettel hervor und reichte ihn an Ray weiter. Unverständlich faltete er den Zettel aus einander. „Das ist die Einverständniserklärung.“,meinte Ray und verstand noch immer nicht. Leicht genervt verdrehte Mao die Augen und deutete auf den untersten Teil des Zettels. Genauer gesagt auf die Unterschrift. „Mao…“ „Die Unterschrift ist nicht gefälscht. Dein Dad hat es wirklich unterschrieben. Du darfst offiziell mit, natürlich nur mit den üblichen Bedienungen.“ …… Gerade noch rechtzeitig hatten es Mao und Ray zur Schule geschafft und somit den Bus erwischt. Sowohl Lehrer als auch Rays Mitschüler waren sichtlich überrascht, dass Ray bei diesem Ausflug dabei seinen wird. Die Fahrt mit dem Bus verließ ziemlich ruhig und eine knappe Stunde später fuhr der Bus auch schon auf den Parkplatz, der zum Freizeitpark gehört. Erleichtert, da es bereits am Morgen so seltsam schwül warm war, verließen die Schüler den Bus und machte sich auf den Weg zur Kasse. Besser gesagt, folgten die einzelnen Klassen ihren Lehrern. „Wo ist eigentlich Kai?“,erkundigte sich Mao, als sie sich neben Ray auf die Bank setzte. „Keine Ahnung, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er hier in der Nähe ist. Er wollte sich im Hintergrund halten.“ Verständlich nickte Mao. „Also haben wir einen ganz normalen Tag?“ „Ja, scheint so. Irgendwie ist das ungewohnt. Es fühlt sich ziemlich gut an.“ In diesem Moment kam ihr Klassenlehrer auf die Beiden zu und reichte ihnen die Eintrittskarten. „Na dann, lass uns den Tag genießen.“ Mit diesen Worten zog Mao Ray hoch und zum Eingang des Parks. Während Ray sich von seiner besten Freundin mit ziehen ließ, sah er sich um. Seit sie das Anwesen verlassen hatten, hatte er Kai nicht mehr gesehen. Und auch jetzt konnte er seinen Bodyguard nicht entdecken, dennoch war er sich sicher, dass er ganz in der Näher ist. …… Kai war Ray und Mao dankbar dafür, dass sie nicht wie die anderen Schüler gleich los rannten, sondern erst einmal in den Souvenirshop ging. Die Klimaanlage, war eine willkommene Abwechselung. Kai hoffte nur, dass das Gewitter, das sich durch dieses Schwüle ankündigte, nicht zu lange auf sich warten lässt. Während die beiden Teenager sich umsahen, holte er sich etwas Kühles zu Trinken. Er hielt sich im Hintergrund, möglichst so, dass die Teenager ihn nicht bemerkten, aber immer noch nah genug, um sie noch gut im Blick zu haben und um bei ihnen sein zu können, falls was sein sollte. Was er aber nicht glaubte. Ein schriller Schrei ließ Kai aufblicken und sah wie Mao sich erschrocken die Hand auf die Brust gelegt hatte und wie Ray sich über sie Lustig machte. In der Hand des Jungen befand sich eine Spinne, wenn Kai es richtig erkannte. Unweigerlich musste Kai an den Ausflug auf Coney Island mit Dawn denken. Sie hatten gerade ihren Abschluss in der Tasche und wollten die nächsten Wochen einfach nur entspannen und da hatte Dawn die Idee nach Coney Island zu fahren. An diesem Tag hatte sie Yuriy kennen gelernt. Sie war regelrecht in ihn rein gelaufen und hatte fast genauso geschrieen wie Mao eben. Bis heute konnte Kai sich nicht erklären warum Dawn geschrieen hatte, aber immer hin hatte sie so Yuriys Aufmerksamkeit für sich gewonnen. Das letzte Mal als er an seine Freunde gedacht hatte, war vor drei Monaten. Kai holte sein Handy aus der Hosentasche und wählte eine Nummer. Mit einem Buch in der Hand saß Dawn im Bett. Rechts und Links von ihr lagen Lexa und Sophie, wobei Sophie falsch rum im Bett lag und somit Dawns Bein umarmte. Das Vibrieren ihres Handys auf dem Nachttisch ließ sie leicht erschrocken zusammen fuhr, besonders weil es gerade zu der spannenden Stelle im Buch passte. Genervt nahm sie das Handy und nahm ohne aufs Display zu sehen den Anruf an. „Kai!“,rief sie lauter als beabsichtigt aus und schoss regelrecht in die Höhe. Was zur Folge hatte, dass sie ihre Kinder weckte. „Geht es dir gut? Ist alles in Ordnung? Wann kommst du zurück? Konntest du schon etwas herausfinden.“ Fragen über Fragen sprudelten aus ihr heraus und alle samt waren sie durch einander gewürfelt. „Ja. Ja, es geht mir gut und es ist auch alles in Ordnung. Und leider stehe noch ziemlich am Anfang. Man macht es mir hier nicht gerade leicht.“ „Es sind bereits neun Monate. Ich vermisse dich, die Kinder vermissen dich und Yuriy wird noch wahnsinnig mit seinem neuen Partner und…“ Mit einem Ruck wurde Dawn das Telefon entrissen und zwar von Lexa. „Wo bist du Onkel Kai?“,fragte Lexa. „Ich bin in Hongkong, weist du wo das ist Süße?“ Traurig senkte Lexa den Kopf und nickte. „Ja, Papa hat es mir und Sophie auf einer Karte gezeigt. Du bist ganz schön weit weg.“ „Ja, dass bin ich in der Tat.“ „Du warst nicht einmal an meinem ersten Schultag da. Meine Mathelehrerin ist total blöd! Und Mama und Papa meinen, dass ich trotzdem Mathe lernen muss.“ „Da haben die beiden recht. Und es tut mir leid, dass ich nicht an deinem ersten Schultag da war. Aber bestimmt hat deine Mama ein Video davon und wenn ich wieder zurück bin, sehen wir es uns zusammen an. Einverstanden?“ „Versprochen?“ „Versprochen.“ „Du Onkel Kai, ich hab dich lieb.“ „Ich dich auch, Süße.“ Traurig lächelnd ließ Lexa das Handy sinken, worauf hin Sophie danach griff. „Hast… hast du uns nicht mehr lieb?“,fragte die Jüngste hektisch und Tränen traten ihr in die Augen und lief ihr über die Wagen. „Natürlich habe ich euch noch lieb.“ Es brach Kai fast das Herz, dass die Kinder dachten, er würde sie nicht mehr lieb haben. Sie waren seine Patenkinder und er liebte die Beiden über alles. „Warum bist du dann nicht hier? Weihnachten, warst du nicht hier und meinen Geburtstag hast du auch vergessen.“ Dass Sophie anfing zu schmollen, konnte Kai deutlich an ihrer Stimme hören. „Ich muss leider Arbeiten, aber glaub mir, ich wäre viel lieber bei euch.“ „Das ist total Doof!“ „Ja, dass ist doof.“ „Ich… ich… ich hab dich ganz doll lieb und… und ich vermisse dich.“ „Ich hab dich auch lieb und ich vermisse euch. Gibst du mir jetzt noch mal die Mama?“ Nur widerwillig gab Sophie das Handy an ihre Mutter zurück. „Geht es dir wirklich gut?“,fragte Dawn, während sie ihrer Jüngsten durchs Haar strich. „Ja. Ich befürchte nur, dass das hier noch sehr lange dauern wird.“ „Was? Nein! Nein! Yuriy hat mir von deinem Bericht erzählt. Ich bitte dich, brich den Auftrag einfach ab. Kai, wenn du…“ „Das geht nicht. Es ist zwar schwieriger als erwartet, aber machbar. Außerdem…“ Kai sah zu Mao und Ray, die an einem Regal mit Sonnenbrillen standen und diese anprobierte. Besonders die kunterbunten und die, die eine ungewöhnliche Form hatten. Er musste schmunzeln, als Ray eine Sonnenbrille in Form von Sternen aufsetzte. Er konnte nicht gehen. Nicht jetzt, wo Ray ihm endlich vertraute und Kai somit seinen eigentlichen Job machen konnte. Und vielleicht, konnte Kai nebenbei noch dafür sorgen, dass der Junge jedenfalls für einige Zeit, ein ganz normaler Teenager sein konnte. Dawns Stimme erinnerte ihn daran, dass sie noch auf eine Erklärung wartete. „Vergiss es. Es ist nichts.“ „Mach das nicht, Kai. Egal wer es ist, sie ist es nicht wert, dass du deine Familie vergisst. Wir sorgen uns um dich und ich will nicht dass dir etwas passiert.“ „Mir wird nichts passieren, versprochen.“ Mit diesen Worten wurde das Gespräch beendet, was Dawn aber schon von Kai kannte und ihr sagte, dass es ihm wirklich gut ging. …… Den ganzen Vormittag hatten Ray und Mao damit verbracht eine Attraktion nach der Anderen aus zu probieren. Sie hatten jede menge Spaß. Besonders aber amüsierten sie sich darüber, wenn einem von ihnen eine Fahrt nicht sonderlich gut bekommen ist. Und obwohl Ray für einige Zeit vergessen konnte, dass er unter Dauerbeobachtung steht, sah er sich immer wieder suchend um. Kai hatte nichts gesagt, aber seit sie das Anwesen verlassen hatten, hatte Ray seinen Bodyguard nicht mehr gesehen. Dennoch wusste er genau dass Kai in der Nähe war. Auf der einen Seite war es schön nicht dauernd daran erinnert zu werden, dass man sich nicht wie die anderen frei bewegen konnte, doch auf der anderen Seite, war es ein komisches Gefühl. „Was halst du davon?“ Blinzelnd sah Ray Mao an. „Du hast mir gar nicht zu gehört, oder?“ Es war weniger eine Frage als viel mehr eine Feststellung. Statt ihre Frage zu wiederholen, harkte sie sich bei ihrem Freund ein und führte ihn zum Eingang des Aquariums. Kaum das man die Schwelle des Gebäudes überschritten hatte, spürte man die kühle Luft, die von der Klimaanlage erzeugt wurde. Für ein paar Sekunden schloss Ray die Augen und genoss die Abkühlung. „Ich bin dafür, dass wir erst essen und uns dann umsehen.“,schlug Mao vor, womit Ray einverstanden war. Obwohl scheinbar, die hälfte der Besucher sich hier aufhielt, wirkte es nicht besonders voll. Auch das Restaurant war gut Besucht, aber nicht überfüllt. Während Mao ihnen etwas vom Buffet holte, suchte Ray ihnen einen Tisch. Aber auch hier kam er nicht um hin, sich nach seinem Bodyguard um zusehen. Ray konnte es nicht genau erklären, aber seit dieser Sache, wollte Ray nur noch in Kais Nähe sein. Seufzend ließ er sich auf dem Stuhl tiefer sinken. Mit Mao hatte er auch schon darüber geredet und das einzige was sie meinte, war dass er sich verliebt hätte. Er und verliebt? Schon möglich. Aber ausgerechnet in seinen Bodyguard? Zu gegeben Kai ist äußerst Attraktiv und wenn auch selten, sehr liebevoll und so wie es aussah, interessierte es Kai auch, wie es ihm ging. Und somit war er einer der Wenigen, die sich dafür interessierten. „Man grübelt nicht darüber, sondern genießt das Gefühl einfach.“,meinte Mao, als sie mit einem Tablett in der Hand, sich zu ihm setzte. „Wenn es auf Gegenseitigkeit beruhen würde, würde ich es auch und wenn diese andere Sache nicht wäre.“ „Angenommen es wäre Gegenseitig, Kai weis von der Sache und er scheint damit kein Problem zu haben. Besonders da es noch nicht einmal bestätigt wurde.“ „Ich wurde von irgendeinem Typen in einer dreckigen Gasse, ohne Kondom gevögelt. Jeder hätte damit ein Problem.“,sagte Ray, ein wenig forscher als Beabsichtigt. Doch die Erinnerung daran ekelte ihn einfach nur an. „Selbst wenn du dich angesteckt hast, bedeutet dass nicht das es ausbricht. Das ist nicht das Ende der Welt. Es ist beschissen, aber nicht das Ende und wenn du mir nicht glaubst, dann frag Kai.“ Missmutig sah Ray zur Seite und entdeckte eine junge Frau, die sich mit niemand anderem als Kai unterhielt. Besser gesagt sie Flirte mit ihm. Da hatte er seit Stunden seinen Bodyguard zu sehen bekommen und jetzt war ausgerechnet eine Frau, dafür verantwortlich war, dass Kai aus seiner Deckung kam. Wenn Ray so darüber nachdachte, konnte er es ihm nicht einmal verübeln. Seit Kai sein neuer Bodyguard ist, hatte er nicht mitbekommen dass dieser auch nur einmal einen freien Tag oder sonst irgendwie Zeit für sich genommen hatte. Auch im Bezug auf zwischenmenschlichen Beziehungen. Seufzend schob er das Essen, das Mao ihm vom Buffet mitgebracht hatte, von sich. „Geschmack hat er, das muss ich sagen. Brünett, schlank, aber nicht Model schlank und nach meiner Meinung hat sie die Rundungen genau an den richtigen Stellen.“ Als sie ein unterdrücktes Knurren von ihrem Freund vernahm, wusste sie, dass sie genau ins Schwarze getroffen hatte. Er war Eifersüchtig und genau diese Eifersucht, wollte sie gerade schüren, damit er endlich etwas unternimmt. „Ich finde, er sollte sich mit ihr verabreden. Ich mein, Kai ist immer hin ein Kerl und beinahe ein Jahr hier.“ Für diese Worte, wurde ihr ein mehr als nur tödlicher Blick zu geworfen. …… „Wie wäre es, wenn wir mal zusammen was trinken gehen würden?“,fragte die junge Frau, wobei sie leicht schüchtern den Blick senkte und sich hoffnungsvoll auf die Unterlippe biss. Gerade als Kai antworten wollte, ergriff jemand anderes für ihn das Wort. „Heute Abend hätte er Zeit…“ Ray stand neben seinem Bodyguard, sah aber nicht einmal zu diesem, sondern nur auf die Frau, die ihrerseits Ray überrascht ansah. „Oder wenn ihr wollt könnt ihr auch jetzt gemeinsam weiter gehen.“ Jetzt wandte er sich doch direkt an Kai. „Mao und ich kommen klar.“ Und als wolle Ray seine Worte bekräftigen, sah er zu Mao, die zustimmend nickte. „Also ich hätte nichts dagegen.“,kam es von der jungen Frau. Für einen Moment herrschte schweigen. Ray hielt den Kopf gesenkt und hatte halt suchend nach Maos Hand gegriffen und seine beste Freundin verstand. „Dann wäre es entschieden. Ihr beiden macht euch einen schönen Tag und Ray und ich werden dass auch tun.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)