Vanishing Hope von YharnamSunrise ================================================================================ Kapitel 6: Begegnungen ---------------------- Der braunhaarige Diener, welcher Saraya aufgefangen hatte hielt sie noch immer in seinen Armen und sah sie besorgt mit seinen braunen Augen an, während sie langsam ihr Bewusstsein wiedererlangte. "Kannst du aufstehen?", wollte er wissen. "Überfordere sie doch nicht gleich, Sanjo!", schimpfte die Adlige mit ihm und funkelte ihn wütend an. Der Mann, welcher auf den Namen 'Sanjo' hörte senkte sofort sein Haupt und deutete eine Verbeugung an, die noch benommene Saraya hielt er noch immer in seinen Armen. "Pardon, Herrin.", sagte er und blickte entschuldigend drein. Die grünen Augen der in seinen Armen befindlichen Frau musterten ihn interessiert und neugierig zugleich, während langsam ihre Erinnerungen an das zuvor Geschehene wieder zu ihr zurückkehrten. Ja, jetzt wusste sie wieder Alles: sie war einkaufen gegangen, hatte gerade Brot gekauft und die Gruppe der noblen Leute entdeckt, als ihr schwindlig und schwarz vor Augen wurde und sie vollends bewusstlos ward. Was sie jedoch verwunderte war die Reaktion der adligen Frau. Sie schien sie sogar schonen zu wollen und sich um sie zu sorgen, was mehr als nur ungewöhnlich für eine noble Person war. Normalerweise scherten sich die Leute hier in Rukongai einen Dreck um das Wohlergehen ihrer Mitmenschen und sie waren froh, wenn sie in keinerlei Schwierigkeiten hineingezogen wurden. Ja, hier in Rukongai galten andere Regeln und Gesetze, als im behüteten Seireitei. Jeder sorgte sich hier nur um sein eigenes Wohlergehen und hielt sich aus den Angelegenheiten der Anderen heraus. Am besten war es hier einfach, dass man kein Aufsehen erregte und überlebte. Lieber hielt man sich hier aus Allem heraus und verhielt sich ruhig und unauffällig, verkroch sich in seinem Haus und kam nur dann heraus, wenn es wirklich notwendig war. Ja, das war die traurige Realität in Rukongai. Hier war die Kriminalitätsrate sehr hoch und die Armut sowieso - da hatte man schon allerhand Probleme damit, mit seinem eigenen Leben klar zu kommen und nicht zu verhungern oder ermordet zu werden und konnte sich nicht auch noch mit den Problemen Anderer belasten. Diese Eigenschaft machte Saraya immer traurig, doch sie hatte sich mittlerweile schon ziemlich gut daran gewöhnt. Dass nun jedoch Jemand aus Seireitei darauf beharrte, dass sie sich schonte war mehr als nur merkwürdig. Die Bewohner von Seireitei waren allesamt noble oder adlige Leute oder eben die vielen dort stationierten Shinigamis und angehenden Shinigamis. Zumindest die noble Bevölkerung dort hielt sich weitestgehend für etwas 'Besseres' – mit dem Abschaum aus Rukongai wollten sie Nichts zu tun haben. Viele, nein, viel eher die Mehrheit der Adligen verachteten die Bewohner der Bezirke von Rukongai und wollten sich mit solchem 'Abschaum', wie sie stets zu sagen pflegten, nichts zu tun haben. Andersherum war es natürlich nicht anders – diese Antipathie beruhte nämlich auf Gegenseitigkeit, denn auch die Bewohner der vielen Bezirke aus Rukongai hassten die noblen Adligen und ach so tollen Leute. Ständig hielten sie sich für etwas Wertvolleres und betrachteten alle Anderen hier als Ungeziefer. Ein Adliger, der sich in – egal welchem – Bezirk blicken ließ wurde mit verächtlichen Blicken gestraft und setzte sich sogar erheblicher Gefahr aus, insofern er sich in einem weiter von Seireitei entfernten Bezirk aufhielt und keine Wachen oder Offiziere in Sicht waren. Schon häufig wurden Adlige ermordet, was hier in Rukongai nichts Ungewöhnliches darstellte. Raub, Mord und Totschlag gehörten hier zum Alltagsgeschäft und auch vor Adligen machte man auch nicht Halt - warum auch? Die Adligen waren es doch, die die Bewohner von Rukongai verrecken ließen und ihnen nicht mal ansatzweise unter die Arme griffen. Stattdessen erbauten sie sich Prunkhäuser, in denen sie sich verkrochen und sich vollfraßen oder vollsoffen. Den Hass der Bevölkerung von Rukongai hatten sie dabei immer fortwährend inne. Das sich nun jedoch eine Adlige um eine Bewohnerin von Rukongai kümmerte grenzte an ein Wunder und sorgte für kollektive Verwirrung – bei allen umstehenden Bewohnern und Saraya selbst. Mit ihren grünen Augen blickte sie neugierig und auch etwas unsicher all die ihr fremden Leute an. Sie wusste nicht, was sie von Alledem hier halten sollte. Das war nicht normal und wenn Etwas mal nicht so verlief, wie sie es gewohnt war verunsicherte sie das. Saraya merkte, dass sie dem Mann, der sie vor dem Sturz bewahrt hatte noch gar nicht auf seine Frage, ob sie aufstehen könne, geantwortet hatte. Die fremden Personen erwiderten ihre Blicke und sahen sie teilweise mit mitleidigen, besorgten aber auch merkwürdigen, schwer zu deutenden Blicken an. Die brünette Adlige beugte sich zu der ärmlich gekleideten Frau hinab und musterte sie interessiert und nachdenklich. Saraya merkte dies und erwiderte schweigend den Blick der Herrin. Die Herrin sah sie zögernd an und richtete dann ihr Wort an sie. "Du bist viel zu dünn.", stellte sie fest. "Und wage es ja nicht noch einmal, mir nicht in die Augen!", fügte sie zornig an. Ja, den Adeligen durfte man ja nicht in die Augen sehen, warum auch immer. Schweigend und betreten senkte die junge Frau den Blick und starrte zu Boden. Sie musste hier weg, schnellstens, also versuchte sie es, sich aufzurichten. Sanjo hielt sie jedoch fest. "Na na. Bleib hier. Wo willst du hin? Glaubst du ich lasse dich in diesem Zustand irgendwo hingehen? Vergiss es!", sagte er ernst und zeigte seinen Protest an. "Wohnst du hier in der Nähe? Wenn ja, lass mich dich nach Hause begleiten. Natürlich nur, wenn ihr das gestattet, Herrin.", wandte er sich dann an seine Herrin. Die smaragdgrünen Augen der Adligen blitzten urplötzlich wütend auf. Was bildete sich dieser Vollidiot von einem Diener eigentlich ein?! SIE, einzig und allein SIE hatte hier das Recht, Entscheidungen zu treffen. Wütend funkelte sie ihn an und erhob die Stimme: "Was bildest du dir eigentlich ein?! Was glaubst du, wer du bist? Für wen hältst du dich eigentlich?! Solch ein Verhalten dulde ich nicht!", schimpfte sie und machte eine wütende, verurteilende Handbewegung. "Ich, äh, ich wollte nicht-", setzte Sanjo an und neigte erneut sein Haupt, während die Herrin munter weiterschimpfte. "Nimm sie mit! Sie braucht einen Arzt und ich glaube kaum, dass es hier auch nur ansatzweise geeignete Leute gibt. Danach kannst du sie dann wieder nach Hause bringen!", befahl sie und wollte sich gerade umdrehen, als sie eine ihr unbekannte Stimme vernahm. "Das ist sehr nett von Euch, aber das geht schon! Ich kann schon nach Hause gehen.", meinte Saraya, was die Adelige erneut erzürnte. "Ich dulde keine Widerrede, auch nicht von einer Dirne wie du eine bist!", sagte sie beleidigend, was bei Saraya zu einem verwunderten, irritierten Blick führte. Die Frau beleidigte wohl gerne Andere. Aber sie konnte jetzt nicht weg von daheim – ihr Bruder würde sich sicherlich Sorgen um sie machen, wenn er sie nicht zu Hause antreffen würde. "Verzeiht mir meine Unhöflichkeit, aber ich habe einen kleinen Bruder, der in die Shin'ō-Akademie geht. Wenn er mich nicht zu Hause antrifft, wird er sich sicherlich Sorgen machen.", versuchte sie es erneut auf die höfliche Art. Ihre Stimme klang leise und etwas rau. Die Brünette sah sie zuerst vorwurfsvoll an, dann wurde ihr Blick weicher. "Nun gut. Wir werden Jemandem vor deinem Haus stationieren, welcher deinen Bruder abfangen soll und ihn zu uns bringen soll.", befahl sie und bedeutete Sanjo mit einer Handbewegung, sich zu erheben. Saraya nahm er einfach auf die Arme und trug sie durch die Straßen, ehe sie ihr Zuhause erreichten. Die Adlige bedeutete einem ihrer Diener, Reiko, dort vor der Türe auf den Bruder der dürren Frau zu warten. Reiko lauschte neugierig der Personenbeschreibung von Sarayas Bruder und versuchte sich all das Gehörte bestmöglich einzuprägen. Der Rest der Gruppe wandte sich nun zum Gehen um und schritt in Richtung Seireitei, Reiko blieb zurück und lehnte sich an die Hauswand. Der Lehrer brabbelte munter vor sich hin. Heute hätten sie schon um 13:30 Uhr Schluss, das war doch mal ein guter Anfang! Außerdem erklärte der Lehrer ihnen immernoch alle möglichen Dinge, schwafelte was das Zeug hielt und schaffte es letztendlich sogar, ein paar Schüler regelrecht einzuschläfern. Shin sah aus dem Fenster – das Fenster zeigte auf den Sportplatz, der sich draußen befand. Eine Gruppe Schüler rannten draußen auf den Bahnen entlang – es erweckte den Anschein, als müssten sie ein Wettrennen machen. Puh, auf so etwas hätte er jetzt ja überhaupt keine Lust und er war froh, dass er die Zuschauerrolle einnehmen konnte. Kondition hatte er zwar – so etwas brauchte man in Rukongai ja auch immer - doch freiwillig machte er keinen Sport. Hier wäre er nun jedoch dazu verpflichtet, solcherlei Dinge zu machen. Kurz seufzte er, während seine lilafarbenen Augen die Sportler draußen neugierig musterten. Ein Schüler ging ohnmächtig zu Boden – kein Wunder bei der Hitze. Sei sah neugierig zu seinem neuen Banknachbarn und musterte ihn interessiert. Schon die ganze Zeit starrte der Andere nach draußen und schien in seinen Gedanken vertieft zu sein. Da sie ziemlich weit hinten saßen konnten sie gut miteinander schwätzen und das tat Sei nun auch. Vorsichtig fasste er Shin an der Schulter, der kurz zusammenzuckte und den Anderen mit einem fragenden Blick ansah. Warum fasste er ihn an? "Ich, ich wollte dich nicht erschrecken! Tut mir sehr leid.", entschuldigte sich der Andere bei ihm. Shin nickte nur und wollte den Blick schon abwenden, als Sei weiter sprach: "Was siehst du die ganze Zeit hinaus? Ist da etwa etwas Besonders?", wollte er wissen. Sei war darauf erpicht, Shin in ein Gespräch zu verwickeln, das merkte Shin sofort. Aber warum eigentlich nicht. Klar, er wollte nicht unbedingt die größten Kontakte hier knüpfen aber es war doch nicht so schlecht wenn man Jemanden hätte, mit dem man sich einigermaßen gut verstand und mit dem man quatschen konnte. So würden die Schulstunden dann noch etwas schneller vergehen. "Nein, ein paar Schüler machen da draußen nur Sport und Einer von ihnen ist ohnmächtig geworden. Kein Wunder bei dieser Hitze.", antwortete er seinem Gegenüber und wandte seinen Blick nach vorne zu dem Lehrer, der nun ein Organigramm an die Tafel pinselte. "Oh, ja. Die Hitze ist echt drückend und da Sport machen… Ich hätte da keine Lust drauf. Ich mag Sport nicht so gerne und mache auch kaum Welchen. Und du? Wo kommst du eigentlich her? Ich komme aus dem 54. Bezirk, Heirio.", sagte der Blonde und sah mit seinen weißen Augen abwartend sein Gegenüber an, Welches ihm nun wieder seinen Blick zuwandte. "Nein, ich mag Sport auch nicht sonderlich.", gestand er und lächelte. "Ich komme aus Rukongai.", fügte er dann an – aus welchem Bezirk er genau kam hatte den Anderen nicht zu interessieren. Verwundert blickte Sei sein Gegenüber an. Warum teilte er ihm nicht mit, aus welchem Bezirk er kam? Traute er ihm etwa nicht über den Weg? Ach, irgendwann würde er es ihm schon verraten, da war er sich sicher. Langsam aber sicher wurde Shin müde. Daher legte er den Kopf auf den Tisch und schloss die Augen. "Hey, du kannst nicht schlafen! Das ist verboten!", protestierte Sei und sah ihn etwas entsetzt an. Was hatte der Andere nur für ein Problem? Er konnte schlafen wann, wo und wie lange er wollte. Regeln? Hausordnung? – Wen interessierte denn Sowas? Shin interessierte das Ganze jedenfalls herzlich wenig. Das war doch Alles völlig überbewertet und Sei übertrieb seiner Meinung nach. Die Gruppe passierte das Südtor, welches Rukongai von Seireitei trennte und ging gen Norden, nur um sich an der ersten Straßenkreuzung nach links zu wenden und eine Allee entlang zu schreiten. Die Atmosphäre war wunderschön hier und Alles wirkte gepflegt. Die Häuser waren keine alten, zerfallenen Baracken, sondern schöne, helle Anwesen, welche sogar aus Stein erbaut waren. Bewundernd blickte sich Saraya um. Solche Architektur hatte sie noch nie zuvor in echt gesehen. Damals wollten sie zwar mit ihrem Vater nach Seireitei gehen aber das sollte ja niemals geschehen… Nun holte sie dieses Vorhaben jedoch nach und prägte sich Alles genau ein. Sanjo trug sie noch immer – sie ließen sie irgendwie nicht selbst laufen, obwohl das ihrem Kreislauf sicherlich besser täte. Zu gerne wäre sie hier umhergelaufen und hätte sich Alles aus unmittelbarer Nähe angesehen und an dem ein oder anderen Punkt noch länger verharrt aber die Herrin gab ein schroffes Schritttempo vor, dem sie Alle folgen mussten. Sanjo ging relativ schnell, war er doch ein relativ großgewachsener Mann. Die Herrin merkte die Blicke von Saraya, die ihre Umgebung bewundernd musste und musste kurz schmunzeln. Ja, so Etwas gab es in Rukongai eben nicht. Wenn sie jedoch erst ihr Anwesen sehen würde, würde sie Bauklötze staunen. Die Herrin war unwahrscheinlich stolz auf ihr Anwesen, welches sie von ihren Eltern geerbt hatte und sogar noch verbessert und verschönert hatte. Die Gruppe erreichte letztendlich das große, weitreichende Grundstück. Saraya sah sich staunend um – wie konnte ein Haus nur so groß sein und der Garten erst! Der Garten war immens, gepflegt und sah wunderschön aus. Das Gras hatte eine satte, gesund wirkende grüne Farbe und sah unwahrscheinlich gepflegt aus. Zurechtgestutzte Sträucher zierten den Garten, Kirschbäume blühten, ja selbst einen Brunnen gab es! Das Haus sah phänomenal aus – es war im gotischen Stil erbaut worden und stellte viele andere, angrenzende Anwesen schlichtweg in den Schatten. Ja, solch einen Stil sah man hier kaum bis gar nicht. Die braunhaarige Herrin bedeutete einem Diener, die große, golden verzierte Türe zu öffnen, was dieser sofort tat. Dann trat sie ein. Stolz schritt sie voran, während ihr der Rest der Gruppe in die Eingangshalle folgte. Eine Treppe wand sich nach oben und der Boden war mit Marmor überzogen. Ihrer Aller Schritte hallten in dem großen Raum wieder. Die Eingangshalle war sauber, ordentlich und in schlichten Farben gehalten. Die Wand war mit einem hellen orangefarbenen Farbton gestrichen, welcher viel eher gelb als orange wirkte. Außerdem hing ein riesiges Porträt der Herrin an einer der Wände, welches alle Aufmerksamkeit auf sich zu richten schien. Das war auch so beabsichtigt – die Herrin wollte alle Aufmerksamkeit der hier Anwesenden. Sie wollte der Mittelpunkt sein, wollte, dass man sie bewunderte, vor ihr niederkniete und sie anpries. Doch das taten nur ihre Diener. "Schicke nach einem Arzt!", bat sie einen der Diener und bedeutete Sanjo, ihr in das geräumige Wohnzimmer zu folgen. Dort bedeutete sie Sanjo, die Fremde auf das dort befindliche Sofa zu legen, was er kurzerhand tat. Auch hier sah sich Saraya kurz um. Das Wohnzimmer war groß. Die Wände waren grün und mit Bordüren verziert. Die Möbel waren aus dunkelbraunem Holz und so poliert, dass sie glänzten. Auch in diesem Raum mangelte es nicht an Prunk und auch hier prangte ein großes Gemälde der Herrin an der Wand. Scheinbar sah sie sich relativ gerne oder wollte gerne gesehen werden. Nicht lange dauerte es, als der Arzt eintraf und sie zu untersuchen begann. Nicht sonderlich häufig hatte sie einen Arzt gesehen – in Rukongai konnte man nicht schnell mal einen Arzt konsultieren und ihr Geld reichte nie für einen Arzt aus. Auch in die Yonshibantai konnten sie nie einfach so gehen, weil sie niemals nach Seireitei kamen. Der Arzt tat sein Bestes und erstattete ihnen Allen dann Bericht: Sie sei unterernährt und müsse mehr zu sich nehmen. Außerdem ordnete er ihr etwas Bettruhe an – ihrer Meinung nach ein völlig sinnloser Befehl, aber was sollte es? Sie musste auf seine Worte hören… Die Zeit verging wie im Flug und endlich war die Schule aus. "Endlich raus hier!", sagte Sei und grinste ihn breit an. "Was hast du heute Nachmittag vor?", wollte er dann von Shin wissen. Was wollte er denn jetzt von ihm? Etwa was mit ihm unternehmen? Aber sie hatten sich doch gerade erst kennengelernt und Sei war seiner Ansicht nach merkwürdig. Lieber blieb er auf Distanz. "Ich habe heute Nachmittag schon Etwas vor.", sagte er. "Und was?", fragte Sei ihn interessiert und schien ihn mit seinen weißen Augen regelrecht zu durchleuchten. "Etwas Wichtiges eben.", gab er etwas knapp zurück. "Achso, na dann. Wann hast du das denn vor? Jetzt gleich? Aus welchem Bezirk kommst du noch mal? Du kannst auch mit zu mir zum Essen kommen, ich lade dich gerne zu mir nach Hause ein.", versuchte Sei sein Glück erneut. "Nein danke. Ich muss jetzt auch gehen.", sagte Shin, deutete eine Verbeugung an und verschwand schnell nach draußen. Draußen war es mittlerweile ziemlich gut heiß geworden. Die Sonne prallte regelrecht auf sein Haupt herab und er beeilte sich, schnellstmöglich nach Hause zu kommen. In dieser Hitze hielt es ja kein Shinigami aus und seine langen blonden Haare verstärkten sein Schwitzen zusätzlich. Während er den Heimweg antrat dachte er über seine neue Bekanntschaft nach. Scheinbar hatte Sei ein paar Probleme – ein normaler Mann hätte doch nicht so sehr darauf gedrängt, dass sie sich nach der Schule trafen. Scheinbar hatte er keine Freunde oder einfach einen Schaden, Irgendetwas schien ja nicht richtig mit ihm zu sein. Höchstwahrscheinlich spielte er Jedem seine Schüchternheit vor und war in echt irgendein totaler Vollidiot, der nur Blödsinn im Kopf hatte. Seine Gedanken brachten ihn kurz zum Schmunzeln und kurz darauf folgte ein Kopfschütteln. Was dachte er sich da eigentlich? So ein Schwachsinn aber auch! War doch schnurzpiepegal was mit diesem Sei war – jetzt war erstmal Schule aus und er konnte endlich wieder heim zu seiner Schwester. In der Hitze beeilte er sich, schnellstmöglich daheim anzukommen. Er freute sich schon regelrecht darauf, sich in die Kühle des Hauses zu verflüchtigen und sich vor der Hitze zu retten. Doch dem sollte scheinbar nicht so werden – ein ihm unbekannter Mann stand vor ihrer Haustür und versperrte ihm den Weg… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)