Vorsicht bissig von Yuri_StarveVenom (Ein Vampir zum Verlieben?) ================================================================================ Kapitel 1: Ein unerwartetes Wiedersehen --------------------------------------- Kapitel 1: Ein unerwartetes Wiedersehen Als an diesem Montag der Wecker klingelte, sprang Ventus förmlich aus seinem Bett. Er konnte es einfach nicht abwarten, seinen Freund Sora nach dessen Bruder zu fragen, den er zufällig getroffen hatte. Ventus wusste nicht genau warum, aber Irgendetwas in ihm wollte mehr über den Schwarzhaarigen, den er im Mondlicht getroffen hatte, wissen. Dieser Junge hatte etwas geheimnisvolles aber auch Unheimliches an sich. Ven schnappte sich seine Schuluniform, ehe er ins Badezimmer ging. Wie er erwartet hatte, war sein Zwillingsbruder Roxas schon im Bad und zog sich an. „Guten Morgen, Sonnenschein!“ kam es gut gelaunt von Ven, was von seinem Bruder nur mit einem Murren quittiert wurde. Über diese Antwort konnte der ältere Zwilling nur schmunzeln. Roxas war schon immer ein Morgenmuffel gewesen und Ventus liebte es ihn mit guter Laune zu überschütten. „Du sag mal…“ kam es nach einer Weile von Roxas, als sich die beiden die Zähne putzten „du hast gestern ziemlich viel Zeit draußen verbracht. Warum?“ Überrascht sah Ven seinen Zwilling an, da er nicht gedacht hatte, dass er ihn darauf ansprechen würde. „Ja… Ich wollte den Kopf frei bekommen, wegen dem Streit mit Mom und Dad…“ antwortete er, auch wenn er sich nicht wirklich wohl dabei fühlte seinen Bruder anzulügen. Doch was sollte er sonst sagen? Dass er nach jemand gesucht hatte, der sagte der Bruder einer seiner besten Freunde zu sein? Kaum merklich schüttelte Ventus den Kopf über sich selbst. Jetzt, da er darüber nachdachte, fand er es ziemlich eigenartig fast den ganzen Tag damit verbracht zu haben, jemanden zu suchen den er erst ein einziges Mal gesehen hatte und zum anderen von dem er nicht einmal wusste wer er überhaupt war… Das einzige bei dem er sich in dieser Sache sicher war, war das ein Gespräch mit Sora Klarheit schaffen würde. Immerhin gab es nur zwei Möglichkeiten was den fremden Jungen betraf: Entweder war er wirklich der Bruder von Sora und dieser hatte demnach seine Gründe warum er nichts von ihm erzählt hatte, oder der Junge hatte nur behauptet mit Sora verwandt zu sein, da Ven ihn mit dem Brünetten verwechselt hatte. Letzteres würde Ventus‘ Neugier mit hoher Wahrscheinlichkeit nur stärker werden lassen, da er dann wohl unbedingt herausfinden wollte, warum der Schwarzhaarige so etwas behauptete… „Hallo? Erde an Ven!“ Überrascht von Roxas‘ Stimme zuckte der Angesprochene kurz zusammen, bevor er sich zu dem anderen wandte. „Wo warst du denn mit deinen Gedanken?“ wollte der Jüngere wissen und sah seinen Bruder gespannt an. „Ach, ich hab nur nachgedacht… Hat Sora eigentlich noch andere Geschwister außer Xion?“ fragte Ventus schließlich, da Roxas schließlich mit Sora in einer Klasse war und ihn länger kannte. Tatsächlich schien dieser zu überlegen und legte seine Stirn in Falten. „Soweit ich weiß nicht… Allerdings glaube ich, dass er mal noch jemanden erwähnt hat…Aber ob das sein Bruder war, kann ich dir nicht sagen! Wie kommst du darauf?“ wollte nun Roxas wissen woraufhin Ven nur mit den Schultern zuckte, ehe er das Bad verlies und seinen verwirrten Zwilling zurücklies. Ventus konnte nicht fassen, dass diese Begegnung ihn so aus der Bahn warf. Was war an diesem Jungen so besonderes dass er immer wieder in seinen Gedanken herumspuckte? Kurz überlegte Ven, doch an mehr als die überaus furchteinflößende Art und an das genauso angsteinjagende Aussehen konnte sich der Blonde eigentlich nicht erinnern… In seinem Zimmer angekommen schnappte er sich seine Schultasche und atmete noch einmal tief durch. „Bis heute Nachmittag!“ verabschiedeten sich Naminé, Roxas und Ventus von ihren Eltern, als sie das Haus verließen. Während sich die Motivation der Zwillinge in Grenzen hielt, hüpfte Naminé förmlich vor den beiden her. „Wie kannst du Montags morgens schon so gut drauf sein?“ wollte Roxas nach einer Weile wissen, da er es mehr als fraglich fand, dass seine kleine Schwester bei so guter Laune war. Angesprochene drehte sich mit so viel Elan um, dass ihre blonden Haare von ihrer Schulter fielen. „Naja… Heute sehe ich Kairi und Xion endlich wieder!“ strahlte Naminé fast mit der Sonne um die Wette, was ihre älteren Brüder nur mit einem Augenrollen quittierten. „Was heißt hier endlich? Ihr habt euch doch nur das Wochenende über nicht gesehen.“ Meinte Ventus verwundert darüber dass es Naminé anscheinend viel ausmachte, wenn sie ihre beiden Freundinnen mal nicht sah. Roxas nickte nur zustimmend, während Naminé sich wieder nach vorne drehte. Den Rest des Weges schwiegen die drei und gingen ihren Gedanken nach. Ohne es verhindern zu können, schweifen die Gedanken von Ventus erneut zu dem Schwarzhaarigen. Zu seinem Glück konnte er seine Gedanken nicht sehr vertiefen, da er durch ein lautes Quietschen, welches von Naminé kam, zusammen zuckte. Er sah wie seine Schwester zu zwei Mädchen aus ihrer Klasse, genauer gesagt ihre besten Freundinnen, zu lief. Das Mädchen mit den roten Haaren war Kairi und schon seit dem ersten Schuljahr in Naminé’s Klasse. Die Schwarzhaarige, Xion, wiederum war erst seit den Sommerferien auf der Schule. Neben den drei, sich umarmenden, Mädchen stand Sora, der wiederum auf seine beiden Freunde wartete. Roxas und Ventus beschleunigten ihre Schritte um den Brünetten nicht zu lange warten zu lassen. „Guten Morgen!“ kam es gut gelaunt von Sora, als die beiden Blonden bei ihm ankamen. Während die drei Mädchen weiter vorne gingen, beschloss Ven endlich die Frage aussprach die ihm die ganze Zeit in Kopf rumspuckte. „Du, Sora… Kann es sein, das du einen Bruder hast?“ Auf diese Frage hin blieb der Brünette abrupt stehen und die kaum vorhandene Farbe wich ihm aus dem Gesicht. „Einen Bruder?“ kam die Gegenfrage, wobei Ven erkannte, dass sein Freund sich Hoffnungen machte, dass er sich verhört hatte. „Ja, du weißt schon… Schwarze, wilde Haare, stechend goldfarbene Augen…“ „…und eine so düstere Ausstrahlung, dass sogar der Teufel weglaufen würde?“ beendete der Blauäugige den Satz, woraufhin Ventus nur nicken konnte. „Oh Gott, Ven! Hat er dir etwas getan? Bist du verletzte?“ kam es hysterisch von Sora, während er um seinen Freund herum lief und diesen genau betrachtete. „Beruhig dich! Er hat mir nichts getan. Es…“ weiter kam der Blonde allerdings nicht, da ihm sein Gegenüber plötzlich erleichtert um den Hals fiel. Überrascht erwiderte Ventus die Umarmung und sah zu Roxas, der mindestens genauso verwundert über die Reaktion von Sora war, wie sein Bruder.  Als sich Sora nach ein paar Minuten wieder von Ven gelöst hatte, sah er irgendwie wütend aus, was sich auch keine Sekunde später bestätigte. „Dieser Mistkerl! Da taucht er seit Ewigkeiten wieder auf und hält es nicht mal für nötig sich bei uns zu melden! Wie ich ihn kenne, treibt er sich bestimmt irgendwo rum… Wenn ich den erwische, dann…“ mitten in seinem Redefluss stoppte er, als er die verwirrten Gesichter seiner beiden Freunde sah. „Ähm…“ war das einzige was die Zwillinge heraus brachten, während sie den Brünetten weiterhin verblüfft ansahen. Kurz verfielen die drei in Schweigen, da keiner wusste was er sagen sollte. So führten sie schweigend ihren Schulweg fort, bis Sora seufzte und damit die Stille brach. „Ihr fragt euch bestimmt, warum ich nie von meinem Bruder erzählt habe…“ begann er und sah aus den Augenwinkeln zu den beiden Blonden, die leicht nickten. „Nun ja… Vor ein paar Jahren ist er einfach verschwunden! Wir wussten nicht wohin er gegangen war oder warum. Alles was wir wussten war, das er sich mit seinem besten Freund auf den Weg gemacht hat. Naja weil er bis jetzt nicht aufgetaucht ist und er auch ein ziemlich düsterer Zeitgenosse ist, hab ich euch nichts von ihm erzählt!“ erklärte er, als wäre es völlig normal das jemand aus der Familie plötzlich verschwand. „Habt ihr denn nicht nach ihm gesucht?“ wollte Roxas verwundert wissen und auch Ventus schien diese Frage auf der Zunge gelegen zu haben. „Doch klar… Aber das haben wir nach einer Weile aufgegeben, da wir keine Ahnung hatten wo wir suchen sollten… Abgesehen davon ist er jetzt ja wieder da!“ meinte Sora wieder so gut gelaunt wie eh und je, was mit einem Kopfschütteln seitens der Zwillinge kommentiert wurde. Gedankenverloren starrte Sora aus dem Fenster und spielte dabei mit dem Stift in seiner Hand. Seitdem er erfahren hatte, dass Ventus seinen Bruder getroffen hatte kreisten seine Gedanken um nichts anderes mehr. ‚Wie lange er wohl schon in der Stadt ist? Warum ist er nicht nach Hause gekommen? Ich versteh…‘ „Sora!“ verwundert sah der Angesprochene auf und blickte direkt in das Gesicht seiner Lehrerin. „Äh ja?“ fragte er etwas unbeholfen, da er nichts von der bisherigen Stunde mitbekommen hatte. „Da du doch so aufmerksam bist, kannst du doch bestimmt wiederholen was ich eben gesagt habe oder?“ Kam es lächelnd von der blauhaarigen Frau, woraufhin Sora ihr einen Moment in die Augen sah, ehe er ebenfalls lächelnd nickte. „Aber natürlich! Sie haben gerade davon erzählt dass die Kolonien kurz nach der Abschaffung der Sklaverei in die Unabhängigkeit entlassen worden!“ Einen Augenblick lang wurde er verwundert angesehen, nicht nur von seiner Lehrerin, sondern auch von seinen Klassenkameraden. „Richtig! Schön dass du doch zuhörst! Aber sei doch so nett und zeig das auch!“ meinte die Blauhaarige noch, ehe sie wieder an die Tafel ging um weiter machen zu können. Sora atmete erleichtert aus und versuchte dem Unterricht mit eher wenig Erfolg zu folgen. Geschichte hatte ihn zwar noch nie sonderlich interessiert, aber heute fand er es noch langweiliger als sonst… „Sora? Hallo?“ Ein Schnippen vor seinen Augen lies den Angesprochenen zusammenfahren. Er dachte schon dass es wieder einer seiner Lehrer sei, der ihn aus seinen Gedanken riss, doch dieses Mal blickte er in das Gesicht von Roxas. Verwundert darüber, dass der Blonde vor ihm stand sah sich Sora kurz um und stellte fest das die zwei die einzigen im Klassensaal waren. „Äh…“ war alles was er sagen konnte, ehe Roxas ihm am Arm packte und ihn von seinem Stuhl zog. „Es hat zur Pause geklingelt, du Blitzmerker!“ konnte der Blonde nur den Kopf über seinen Freund schütteln. „Sonst bist du doch immer einer der ersten die raus rennen…“ meinte Roxas während er seinen Freund weiter hinter sich herzog, welcher allerdings schon wieder in seine Gedankenwelt verschwunden war. Stirnrunzelt sah der Blondschopf zu Sora, als ihm plötzlich eine Idee kam, die ihm ein Grinsen auf die Lippen zauberte. „Seit wann hat Riku denn eine Freundin?“  „WAS?!“ schlagartig unterbrach der Brünette seine Gedanken um sich hektisch auf dem Schulflur umzusehen. Erst als er das Lachen seines Freundes hörte, begriff er was los war. „Roxas!“ schnaubte Sora wütend, dass der Blonde auf diese Weise reingelegt hatte. „Tut mir leid, aber anders ging es nicht!“ entschuldigend legte Roxas einen Arm um Sora’s Schulter und drückte ihn etwas an sich. Grummelnd verschränkte er seine Arme vor der Brust und sah schmollend zu dem anderen. Roxas lachte kurz auf ehe er Sora einen Kuss auf die Wange drückte und ihm die Haare verwuschelte. Auch der Brünette konnte sich ein Lachen nicht länger verkneifen. Roxas schaffte es eben immer wieder Sora aufzumuntern und genau deshalb waren die beiden beste Freunde. „Komm die anderen warten schon auf uns!“ Mit diesen Worten zog der Blonde seinen Freund erneut hinter sich her. Doch selbst in der Pause schaffte es Sora nicht sich auf seine Freunde zu konzentrieren, was zum Teil auch daran lag, dass auch Ventus lieber seinen Gedanken nachging, als sich an den Gesprächen zu beteiligen. Die Tatsache, dass der Schwarzhaarige sich auch in den Kopf des Blondschofes geschlichen hatte, lies Sora einfach keine Ruhe. Er wollte unbedingt wissen was zwischen seinem Bruder und seinem Freund vorgefallen war. Zwar hatte er Ventus in der Pause nochmal gefragt, ob etwas passiert sei, doch dessen Antwort klang mehr als geistesabwesend, weshalb es der Brünette auch sein lies. So standen die beiden schweigend neben einander, während ihre Freunde munter miteinander redeten. Nach der Pause war Sora schon wieder so in seine Gedanken vertieft, dass Roxas ihn erneut hinter sich her ziehen musste, um in ihre Klasse zugehen. Natürlich wollte Roxas wissen, was seinen besten Freund so beschäftigte, doch er bekam keine Antwort, da Sora lieber Löcher in die Luft starrte. Schließlich gab der Blonde nach und konzentrierte sich für sie beide auf den Unterricht. Als die Schulglocke das Ende der letzten Stunde verkündete, konnte Roxas gar nicht so schnell reagieren wie Sora seine Tasche packte und aus der Klasse rannte. Verwundert über den Brünetten konnte er nur den Kopf schütteln ehe er sich selbst fertig machte um mit seiner Schwester nach Hause zu gehen, da Ventus an diesem Tag länger Schule hatte.   Hektisch warf Sora die Wohnungstür hinter sich zu und lief zu seinen Eltern, die in der Küche waren. Er hatte sich so beeilt nach Hause zu kommen, das er nicht einmal auf Xion gewartet hatte. Außer Atem kam er in die Küche und musste kurz schnaufen, weshalb ihn seine Eltern verwundert ansahen. Doch bevor sie fragen konnten was denn los sei, ergriff der Brünette auch schon das Wort. „Va…Vanitas! Er ist… wieder da!“ Kurz sahen sich die beiden Erwachsenen verwundert an, ehe sie sich an ihren Sohn wandten. „Das wissen wir! Er ist heute Nacht angekommen, als du und Xion schon geschlafen habt!“ Ungläubig weiteten sich die blauen Augen und bevor noch einer etwas sagen konnte, rannte der Kleinste der drei auch schon die Treppen hoch und auf das letzte Zimmer des Flures zu. Ohne anzuklopfen riss er die Tür und blieb wie angewurzelt stehen. Auf dem riesigen Bett, mit dem roten Bezug lag der Schwarzhaarige und las in aller Ruhe ein Buch. Als Sora reingestürmt kam, setzte er sich auf und seine goldenen Augen fixierten die blauen seines Bruders. Einen kurzen Moment sahen sich die beiden einfach nur an, ehe Vanitas die Stille brach. „Wie wär‘s mit anklopfen?“ Seine Worte hatten Sora anscheinend aus seiner Starre befreit, denn dieser zuckte kurz zusammen, ehe er zu dem anderen lief und sich ihm um den Hals warf. Überrascht fiel der Ältere zurück in die Kissen, bevor er seine Arme um den Brünetten legte. Dessen Körper begann zu zittern und es dauerte nicht lange, bis die ersten Tränen auf die Haut des Schwarzhaarigen trafen. Sanft fuhr der Schwarzhaarige über den Rücken seines Bruders, um ihn zu beruhigen. Es wunderte Vanitas nicht, dass er nun einen weinenden Sora im Arm hatte, immerhin war dieser schon immer sehr sentimental gewesen und die beiden hatte sich eine lange Zeit nicht gesehen. Eigentlich war Vanitas grundsätzlich gegen solche Berührungen, doch für Sora machte er eine Ausnahme, wenn auch nur dieses eine Mal. Wieder kehrte Stille ein, die nur das Schluchzen des Jüngeren unterbrochen wurde. Es dauerte eine ganze Weile, bis Sora sich wieder beruhigte und sich von Vanitas löste. Doch gerade als der Schwarzhaarige erleichtert aufatmen wollte, erstarrte er als er den Blick seines kleinen Bruders sah. Zu behaupten dass der Brünette wütend war, wäre die reinste Untertreibung gewesen… Vanitas hatte sich schon oft mit Sora gestritten, doch so sauer wie in diesem Moment hatte er ihn noch nie erlebt. Die blauen Augen des Jüngeren färbten sich langsam aber sicher rot während sich seine Pupillen zu Schlitzen formten. „Was…“ begann Vanitas, doch Sora unterbrach ihn sofort. „Du verdammter, egoistischer Blutsauger!“ Sora packte den völlig irritierten Vanitas am Kragen und schüttelte ihn. „Was fällt dir ein einfach so zu verschwinden?! Und anstatt dass du zu uns kommst, muss ich von Ven erfahren das du wieder da bist!“ schrie der Brünette völlig in Rage als ihm plötzlich noch etwas einfiel. „Ven! Was hast du mit ihm gemacht?!“ Nun wurde es dem Schwarzhaarigen doch zu bunt und er packte die Handgelenke seines Bruders um diesen auf das Bett zu drücken. „Jetzt halt doch mal den Rand! Als ich gestern her gekommen bin, hast du schon geschlafen! Woher sollte ich denn wissen das du auf eine Menschenschule gehst und schon in den Federn liegst?!“ Umging Vanitas gekonnt die Frage von Sora, da er diesem nicht unbedingt auf die Nase binden wollte, was er eigentlich mit Ventus vorgehabt hatte. „Im Gegensatz zu dir lege ich eben Wert darauf zu erfahren wie die Menschen so leben!“ fauchte der Brünette seinen Bruder an, während er versucht sich aus seinem Griff zu befreien. „Welcher normale Vampir in deinem Alter geht bitte freiwillig zur Schule?!“ erwiderte der Schwarzhaarige und verstärkte seinen Griff  sicherheitshalber. „Vielleicht ein Vampir der sich nicht nur für sich interessiert! Außerdem geht Xion auch zur Schule! Ach stimmt ja du kennst Xion ja gar nicht, du warst ja nicht da als sie geboren wurde!“ warf Sora seinem älteren Bruder vor, der als Antwort nur knurrte. Eine Weile herrschte Stille zwischen den beiden, in der auch die Augen Sora’s wieder ihr normales Aussehen annahmen. Schließlich löste Vanitas seine Hände von den Handgelenken seines Bruders und lies sich neben ihn aufs Bett fallen. „Lange her, hm?“ meinte Vanitas und sah Sora mit einem leichten Lächeln an, was dieser erwiderte. „Sag mal, Van…“ begann der Jüngere ernst, woraufhin der Schwarzhaarige ihn ansah. „Warum hassen so viele Vampire die Menschen? Ich meine wir unterscheiden uns doch gar nicht so sehr von ihnen… Wenn wir kein Blut trinken würden und unsere Lebenszeit kürzer wäre, wären wir dann nicht auch Menschen? Immerhin ist es möglich, dass wir uns an die Sonne gewöhnen und sie uns nichts anhaben kann… Unsere Familie ist doch das beste Beispiel dafür!“ Deutlich erkannte der Ältere die Bitterkeit in der Stimme seines Bruders, die sich auch in dessen Augen spiegelte. Um diesen Blick nicht länger aushalten zu müssen, wandten sich die goldenen Augen ab und starrten an die Decke. „Aber wir trinken nun mal Blut… Und es gibt sehr wenige Vampire die sich freiwillig an die Sonne gewöhnen! Und überhaupt, wer als Vampir geboren worden ist, kann nicht darauf hoffen, von den Menschen akzeptiert zu werden!“ Vanitas biss sich auf die Lippen um nicht ungewollt laut zu werden. Sora konnte nicht wissen, wie die Menschen auf Vampire reagieren, dafür war er noch zu jung. Der Brünette schien zu bemerkten, das der Ältere nicht darüber reden wollte, deshalb drehte er sich auf die Seite, legte vorschichtig einen Arm um den Älteren und legte seinen Kopf auf die Brust von Vanitas. Dieser strich durch Sora’s Haare und schloss zufrieden die Augen um die wieder gekehrte Stille zu genießen. Doch auch diese Ruhe wurde schnell unterbrochen, allerdings nicht von einem der Brüder, sondern durch die Stimme ihrer Mutter. „Kinder! Kommt bitte runter!“ Genervt stöhnte Vanitas auf, da seine Mutter ihn immer noch als Kind bezeichnete. Allerdings wusste er, dass es nichts brachte ihr zu sagen, dass sie es lassen solle, da sie sowieso nicht auf ihn hören würde… Wiederwillig richtete sich Sora auf und löste sich von seinem Bruder, damit sie beide aufstehen konnten. Gerade als der Schwarzhaarige seine Zimmertür hinter sich geschlossen hatte, kam auch Xion aus ihrem Zimmer. Verwundert sahen sich die beiden Schwarzhaarigen an und für sie beide war es ein komisches Gefühl sich nicht zu kennen, aber zu wissen wer der jeweils andere war. Xion war die erste die das Wort erhob und ihren Bruder ansprach. „Hallo… Großer Bruder! Schön dich kennen zu lernen…“ es war nicht zu überhören, das sie unsicher war, ob sie die richtigen Worte gefunden hatte. Vanitas sah sie einen Moment lang an, ehe sich erneut ein seltenes Lächeln auf seine Lippen legte. „Komm schon her!“ forderte er und die Schwarzhaarige verstand seine Aufforderung, denn keine Sekunde später lag sie in den Armen ihres ältesten Bruders. Es war nach wie vor komisch für die beiden, aber sie waren Geschwister also warum sollten sie unsicher sein wenn sie miteinander redeten? Außerdem konnte Xion nichts dafür, dass sie und Vanitas sich nicht kannten, da er es war der vor ihrer Geburt gegangen war. Aus den Augenwinkeln bemerkte der Älteste der drei, das Sora die beiden mit einem zufriedenen Lächeln ansah. Als sich Xion nach einigen Augenblicken von ihrem Bruder löste gingen die drei die Treppe hinunter, um zu ihren Eltern zu gehen, die im Wohnzimmer auf sie warteten.   „Was gibt’s?“ wollte Vanitas wissen als er sich mit Sora und Xion auf der großen Couch niederlies. „Nichts! Wir wollten nur den Moment nutzen, das wir endlich einmal alle zusammen sind!“ antwortete der Vater der drei Vampire lächelnd und blickte zu seiner Frau, die erfreut lächelte. „Wir dachten, dass es bestimmt viel zu erzählen gibt!“ meinte sie und sofort wusste Vanitas, dass er damit gemeint war. Aber er ergab sich schnell seinem Schicksal, da er von Anfang an nicht damit gerechnet hatte, dass er einfach wieder nach Hause kommen konnte, ohne ausgefragt zu werden.   „Bis morgen!“ verabschiedete sich Ven von einigen seinen Klassenkameraden, ehe er sich auf den Weg nach Hause machte. Er hatte es gerade so geschafft dem Unterricht zu folgen, da seine Gedanken immer wieder zu dem abschweiften was Sora ihm und Roxas erzählt hatte. Es kam ihm seltsam vor, dass Sora und dessen Familie das Verschwinden des Schwarzhaarigen so gelassen genommen hatten. Wenn Roxas oder Naminé plötzlich verschwinden würde, wäre Ventus sicherlich mehr als nur fertig mit seinen Nerven. Vielleicht konnte sich der Brünette auch gar nicht mehr so genau erinnern, oder er wollte die ganze Sache verdrängen. Der Blonde blieb stehen und lies seinen Blick hinauf zu dem blauen Himmel wandern. Aus einem ihm völlig unklaren Grund fragte er sich immer wieder ob er den Schwarzhaarigen wiedersehen würde. Irgendetwas hatte dieser eigentlich so angsteinflößende Junge an sich, dass Ven neugierig machte und ihn faszinierte. Waren es möglicherweise die Umstände unter denen sie sich begegnet waren? Das silberne Mondlicht, dass auf den Schwarzhaarigen hinabschien? Der Funke von Bedrohung der in den goldenen Augen lag? Oder war es… „So sieht man sich wieder!“ erschrocken über die leise Stimme an seinem Ohr drehte sich Ventus um. Seine Augen weiteten sich als derselbe Junge, der eben noch in seinen Gedanken spukte nun leibhaftig vor ihm stand. So nah, dass sich ihre Körper fast berührten… Ein leichter Rotschimmer legte sich auf die Wangen des Blonden und er wollte ein Stück zurück weichem um Abstand zwischen sie zu bringen. Allerdings wurde er von einer Hand, die sich an sein Kinn legte und ihn zwang in die goldenen Augen zu sehen gehindert. Als sich das Rot auf Ventus‘ Wangen verdunkelte, begann sein Gegenüber zu grinsen. „Was denn? Mach ich dich nervös?“ flüsterte er provokant gegen die Lippen des Blonden, welcher kaum merklich zusammen zuckte. „W…wer bist du überhaupt?“ wollte Ven zögerlich wissen und versuchte sich ein wenig zu beruhigen. „Vanitas“ antwortete dieses lediglich und kam mit seinen Lippen bedrohlich nahe an die von Ventus heran. „Aber das wirst du sowieso gleich vergessen!“ hauchte Vanitas, ehe er sich völlig von dem Blonden löste und ihn abschätzend ansah. Gerade wollte Ventus fragen, was das bedeuten solle, doch Vanitas war verschwunden. Einfach so, wie bei ihrem ersten Treffen… dachte er zumindest, bevor sich plötzlich eine Hand von hinten auf seinen Mund presste. „Nicht das du mir die Straße zusammen schreist!“ drang erneut die leise Stimme Vanitas‘ an sein Ohr. Kaum hatte der Schwarzhaarige ausgesprochen, zog er den Kragen des weißen Schulhemdes nach unten. Ventus erstarrte als er den warmen Atem auf seinem Hals spürte. Noch bevor er reagieren konnte, durch fuhr ihn ein stechender Schmerz, der von seinem Hals ausging. Sein Kopf fiel in den Nacken und er wollte mit aller Kraft schreien, damit ihm jemand zu Hilfe kam, doch die Hand an seinem Mund verhinderte es. Langsam verschwanden all seine Gedanken und ließen nur Leere zurück, während er spürte wie Vanitas das Blut des Blonden in sich aufnahm. Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, bis der Schwarzhaarige sich von seinem Hals löste und nur einen schmerzliches Pulsieren zurück lies. Ventus stolperte einen Schritt nach vorne, versuchte krampfhaft seine müden Augen aufzuhalten, als sich ein Arm um seine Hüfte legte. Ängstlich zuckte er zusammen, als Vanitas ihn zu sich umdrehte und eine Hand über seine vor Schreck geschlossenen Augen legte. Panisch blickte Ventus sich um und versuchte etwas ausfindig zu machen, dem er den schrecklichen Schmerz in seinem Hals zuschreiben konnte. Doch er war allein… Niemand außer ihm war auf der Straße… Es war weit und breit nichts zu sehen, was ihm hätte schaden können… Benommen legte der Blonde seine Hand auf die schmerzende Stelle und musste erschrocken feststellen, dass Blut seinen Hals hinab lief. Zitternd starrte er auf seine blutige Hand und immer mehr Angst machte sich in seinem Körper breit. Was war bloß geschehen? Ventus wusste es nicht… Wusste nicht wer oder was ihm diese Wunde zugefügt hatte… Zögerlich wagte er sich einen Schritt vor und musste sich sehr konzentrieren nicht sein Gleichgewicht zu verlieren. Er wollte nur noch, so schnell es seine wackligen Beine erlaubten, nach Hause. Nach Hause, in Sicherheit vor wem oder was auch immer… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)