Wild Girls von DCMarvelFan ================================================================================ Kapitel 16: Das Geständnis -------------------------- Die restlichen Tage ging Romy Cole und Abby aus dem Weg. Beim Essen versuchte sie zu ignorieren, dass die beiden miteinander turtelten. Und Romy versuchte einen finsteren Blick zu unterdrücken, aber das gelang ihr nicht immer. Irgendwann, als sie mit Jamie in der Gegend spazieren war, stellte sie Romy zu Rede. „Also, was ist los?“, fragte diese noch. „Ich weiß nicht, was du meinst“, antwortete Romy. „Ach ja, seit dein Bruder hier ist, ziehst du ein Gesicht, als ob dein bester Freund gestorben wäre“, sagte Jamie. „Es ist nicht er, es ist... sie“, sagte Romy ernst. „Du bist eifersüchtig auf die Freundin von deinem Bruder?“, rief Jamie verwundert. „Naja, er war immer mein großer Bruder und jetzt...“ „Und jetzt muss ihn mit jemanden teilen, wie wäre es, ihr eine Chance zu geben, vielleicht ist sie ja gar nicht so übel.“ Am Abend begann das große Grillen mit zusätzlichem Lagerfeuer. Romy und Jamie halfen bei den Vorbereitungen. Das Grillen war großartig, das gesamte Essen bis auf das Fleisch, das wurde in einem Ort in der Nähe gekauft, der Rest war aus eigenem Anbau. Und es schmeckte um einiges besser als das, was man aus dem Supermarkt kannte. Nach dem Essen versammelten sich alle um das Lagerfeuer. „Romy?“, fragte eine Stimme hinter Romy, die neben Jamie saß. Romy drehte sich um und sah sich Abby gegenüber. „Kann ich dich mal sprechen“, fragte diese. Romy schaute zu Jamie, die nickte nur. Zögerlich stand Romy auf und ging hinter Abby her. Als sie abseits von den anderen waren fragte Abby: „Bitte verstehe das nicht falsch, was ich dich jetzt frage, aber ich habe so eine gewisse, naja, Feindseligkeit gespürt.“ „Was ich...! Feindselig, niemals“, sagte Romy überrascht. „Romy bitte... ich bin Polizistin, ich erkenne, wenn du lügst. Romy, ich weiß alles von dir und Cole, dass er immer dein Bruder, dein großer Beschützer war. Und du sollst wissen, dass ich nicht vorhabe, ihn dir irgendwie wegzunehmen. Ich liebe ihn sehr, und ich bin jetzt auch ein Teil von seinen Leben und vielleicht können wir ja Freudinnen werden. Was meinst du, Freunde?“ Abby hielt ihr die Hand hin, Romy war von der Offenheit, mit der Abby ihr begegnete, vollkommen überrascht. Sie zögerte erst, doch dann schlug sie in die ausgestreckte Hand ein. **** Irgendwann saßen Romy und Jamie alleine an den Resten des Lagerfeuers. Jamie schaute nachdenklich in die Flammen. Dann sagte sie langsam: „Romy, ich muss dir was erzählen, über meine Vergangenheit.“ Jamie wusste nicht, wie sie darauf kam, warum sie es unbedingt erzählen wollte, aber die Worte purzelten aus ihr heraus. „Ich war damals anders als heute, ich hatte gerade mein Bike gekauft und hatte entdeckt, dass ich auf Frauen stehe und all das zusammen war für mich wie ein Rausch. Ich ging selten zur Schule, habe mich oft auf Bikertreffs herumgetrieben, habe viel getrunken. Oder habe es mir zum Sport gemacht, Frauen zu verführen.“ „Und die Wild Girls, hast du etwa...?“, fragte Romy nach. „Ich habe nur mit Amanda geschlafen“, sagte Jamie. „Auf jeden Fall war mir damals alles egal, immer nur mit meinem Motorrad unterwegs, dass meine Mom Probleme hatte, war mir nicht bewusst. Irgendwann habe ich dann ein Mädchen namens Aria kennen gelernt, sie war anders als andere Frauen, die ich vorher hatte, sie war so unschuldig, deswegen wollte ich sie unbedingt ins Bett kriegen. Ich zog alle Register, ich sagte sogar, dass ich sie lieben würde..." sie lachte verächtlich über sich selbst. "Das stimmte nicht, aber sie verliebte sich in mich, schließlich bekam ich, was ich wollte. Nachdem wir miteinander geschlafen hatten, brach ich jeden Kontakt ab.“ Während Jamie redete, konnte Romy Zorn in ihrer Stimme hören, und dieser Zorn richtete sich gegen Jamie selbst. „Irgendwann fand sie mich und sagte zu mir, dass sie mich lieben würde. Dann sagte ich ihr ins Gesicht, dass ich nur mit ihr vögeln wollte, mehr nicht.“ Jamie seufzte tief und Tränen waren in ihren Augen. „Einige Monate später habe ich erfahren, dass sich Aria umgebracht hat. Ich wollte nicht das sie sich stirbt , ich hab ein Leben auf meinem Gewissen , ich hab sie getötet. Das war der Moment, in dem ich mein Leben zu ändern begann. Ich ging nicht zu Bikertreffen, zu den Wild Girls brach den Kontakt ganz ab. Stattdessen begann ich mich um meine Mutter und Kelly zu kümmern. So, jetzt weißt du alles über meine wilde Zeit. Jetzt weißt du was für ein Mensch ich bin. “ Jamie Wichte sich eine Träne aus den Augen. Romy sah Jamie an und fragte sich, wie lange sie das alles mit sich rumgeschleppt hatte. „Ich erzähle dir das“, sagte Jamie, „Weil du wissen sollst, was für ein Mensch ich bin.“ „Weißt du, was ich sehe“, sagte Romy, nahm Jamies Gesicht in ihre Hände und drehte sie zu sich. „Ich sehe ein wunderschönes Mädchen, das alles tut, um ihrer Familie zu helfen, deine Vergangenheit zählt für mich nicht, alleine das Jetzt zählt. Und ich... ich möchte mit dir zusammen sein Jamie. Jamie ich...“ Weiter kam sie nicht, denn Jamie legte ihre Lippen auf ihre. Dabei schien sie all ihre gesamten Hemmungen abgelegt zu haben, und Romy erging es nicht anders. Wie von selbst setze sich Romy auf Jamies Schoß. Jamies Hand wühlte sich in Romys lange blonde Haare während sich die andere auf ihrem Rücken wiederfand. Der Verstand der Mädchen hatte sich schon verabschiedet, hier herrschten nur noch die Gefühle füreinander. Allerdings ging den beiden irgendwann die Luft aus. „Jamie“, flüsterte Romy, „Ich weiß nicht was das ist zwischen uns, aber ich möchte gerne alles kennenlernen.“ Jamie grinste. „Dann komm mit, ich zeige es dir.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)