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Nightingale

Die Sache mit der Liebe...
von

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I can't sleep tonight...

„Dieser Idiot…“ brannte es dem Ninja im Gedächtnis, der mit wahnsinniger Geschwindigkeit durch den Wald lief. Sein Mantel, welcher durch rote Wolken verziert war, wurde durch den Wind bewegt. Seine glänzenden violetten Iriden starr nach vorne gerichtet, sein Ziel klar vor Augen. Auf dem Rücken hatte er eine riesige Sense gespannt, sah es jedoch nicht so aus als ob sie ihn bei seinem Lauf um Leben und Tod stören würde. Hidan erkannte sich selbst nicht mehr, galt der ganze Aufwand nicht ihm. Er war davon überzeugt jemanden zu retten, obwohl es ihm vor zwei Wochen wahrscheinlich noch egal gewesen wäre, wenn dieser Jemand verrecken würde. Es war als würden seine Beine ihn wie von selbst tragen zu den Menschen, der ihn so verwirrte, der jedoch auch so viele unterschiedliche Gefühle in ihm auslöste und der gerade im Begriff war sein Leben zu beenden.
 

Deidara keuchte schwer. Das Schlachtfeld auf dem er sich befand war durch seine unzähligen Explosionen gekennzeichnet und hin und wieder ließen sich spuren von Blut auf diesen wiederfinden. Vor ihm ein junger Ninja, ebenfalls nicht minder erschöpft, sah aus seinen rot aufblitzenden Sharinganaugen in das meerblaue Auge seines Gegenübers. Sein Gegner war Deidara keineswegs unbekannt, war sein älterer Bruder ebenfalls Mitglied der Organisation, die sich Akatsuki nannte. Ein schwarzer Mantel mit roten Wolken symbolisierte ihre Mitgliedschaft, genauso wie ein Siegelring. Uchiha Sasuke war sein Gegner, in einem bereits fortgeschrittenen Kampf, in welchen man merkte, dass die beiden Ninja von ihrer Stärke auf einem ähnlichen Level lagen und beide nun mit ihren Kräften am Ende schienen. Deidaras blonde lange Haare klebten ihn strähnig ins Gesicht, durch Schweiß und Blut befleckt.
 

Der Auslöser dieses Kampfes war schwer zu beschreiben, hing er mit einer Person zusammen, die Deidara „viel bedeutet“ hatte. Ein unwirklicher Gedanke bemerkte der Blonde als dieser sich durch sein Gedächtnis schlich. Vor ungefähr zwei Wochen hätte er nämlich noch gesagt, dass diese Person ihn am Arsch vorbei ginge, mehr noch, dass er ihn abgrundtief hasste. Doch nun war es zu spät darüber zu philosophieren, war ihm klar, dass er diesen Kampf nicht verlieren würde, egal was er dafür geben musste, auch wenn es hieß sein eigenes Leben zu geben.
 

Hidan spürte, dass er sich immer näher an dem Ort des Kampfes befinden musste. Es roch nach Asche, verbrannt. Diese Tatsache ließ ihn erkennen, dass Deidara hier sein musste, die Person die er suchte, die er retten musste, die ihm eigentlich egal sein sollte es aber nicht war. Der Silberhaarige schüttelte den Kopf, war nicht die Zeit solche Sachen zu bedenken. Jashin, sein Gott, hatte ihm nicht umsonst diese Chance gewährt und diese würde er nutzen, bevor es zu spät sein würde und sein Leben nur noch durch Vorwürfe geprägt wäre. Lachhaft wenn man bedachte, wie diese ganze Misere begonnen hatte.
 

„Ich werde nicht verlieren!“ schrie Deidara seinen Gegenüber an und Sasuke bedachte ihn nur mit einem abschätzenden Lächeln. Das taten alle, die sich über ihn und seine Kunst lustig machten, aber diesmal ging es ihn weniger darum, weshalb er sich davon nicht weiter beeindrucken ließ. Für „ihn“ werde ich nicht verlieren, dachte sich Deidara insgeheim und schenkte seinem Feind ein ebenso süffisantes Lächeln.
 

„Meine Kunst beinhaltet keine Blindgänger und deswegen werde ich dich jetzt mit ins Jenseits nehmen!“ ließ Deidara seinem Gegenüber verstehen, während er bedacht seinen Mantel über seine Schultern zog. Diesem folgte sogleich sein Shirt, welches neben den Mündern in seinen Handflächen ein weiteren, größeren zum Vorschein brachte. „Das wird meine letzte Kunst!“ fügte der Blonde hinzu und begann mit dem Maul an seiner Brust eine beachtliche Menge Lehm in sich aufzunehmen.
 

Hidan hatte den Rand des Kampffeldes erreicht, erkannte vom Weiten bereits zwei Leute auf diesen stehen und erspähte sofort einen kleinen Blondschopf, welcher nur Deidara sein konnte. Schnellen Schrittes näherte er sich, noch unbemerkt von den Kämpfenden. Doch dies interessierte ihn gerade recht wenig, sah er doch zu, wie Deidara eine gewaltige Ladung Lehm in sich aufnahm. Das konnte doch nicht sein, dachte sich Hidan innerlich, beschleunigte seinen Schritt allmählich. Er wusste was der Blonde vorhatte, hatte er ihm doch selbst diese Kunst erklärt, auch wenn er nicht hundertprozentig aufgepasst hatte. Eins wusste er allerdings, das Resultat dieser Kunst würde ihm nicht gefallen. C0 Deidaras letze und stärkste Kunst würde seinen Gegner zerschmettern so viel stand fest, aber nicht nur diesen, sondern auch sich selbst und alles andere was sich in einem Radius von drei Kilometern befand. Mit einem Fingerzeichen konzentrierte Deidara sein Chakra auf seine Körpermitte, ließ sie alle in gleizendes Licht einhüllen.
 

KATSU…!
 

Zwei Wochen zuvor…
 

Deidara wachte schweißgebadet auf, wieder ein Albtraum, ein Szenario welches sich nach dem Tod seines Partners Sasori öfter abspielte als er ertragen konnte. Er konnte nicht sagen, dass seine Gefühle für ihn mit Liebe gleichzusetzen waren, aber trotzdem mochte er seinen Partner und der Anblick seines Todes war für ihn grauenvoll gewesen. Deshalb schlichen sich diese Bilder immer wieder in seinen Kopf, ließen ihm keine einzige ruhige Nacht.
 

Deidara stand auf, auf einem weiteren Bett im Zimmer lag Tobi, eigerollt wie ein Hund in seinem Körbchen. Sein neuer Partner seit sein Danna von ihnen gegangen war mit einem mehr als lästigen Charakter, auch wenn Deidara wusste, dass er es ja nur gut meinte. Trotzdem war er nervig und er wollte nicht riskieren, dass er sich schon am frühen Morgen mit diesem auseinander setzen musste. Deswegen schlich er mehr aus dem Zimmer um ohne Umwege Richtung Küche zu wandern um sich aus Frust eine große Schüssel Schokoladenmüsli reinzustopfen.

Doch auch dieses Unterfangen würde ihm verwehrt, musste er doch mit anschauen wie ein weiteres Mitglied der Akatsuki-Organisation, der er unfreiwillig angehörte, die letzten Reste aus der Müsli-Packung fischte und sie sich in den Mund stopfte. „Na Blondie, siehst echt scheiße aus, aber das ist ja nichts Neues!“ kam es von diesem nur frech als er Deidara erblickte und sich, arrogant wie er nun einmal war, an dem Blonden aus der Küche quetschte, nicht ohne ihn dabei noch ein wenig an Seite zu schupsen obwohl ordentlich genug Platz gewesen wäre.

Der Blondschopf seufzte, Tobi war nervig und es gab noch andere Leute in der Organisation, wie beispielsweise Itachi oder Kisame, die er nicht ausstehen konnte, aber wenn einer sein Fass zum überlaufen brachte, dann war er es – Hidan! Nach dieser Auseinandersetzung war sein Morgen auf jeden Fall gelaufen.

Cause I'm feeling like hell...

Deidara hatten den restlichen Morgen damit verbracht sich über Gott und die Welt zu ärgern, aber natürlich hauptsächlich über Hidan. Nicht nur, dass er einfach nur arrogant, stur und einfach psychopatich veranlagt war, nein, er musste ihm immer wieder aufs Auge drücken, dass er aussah wie ein Mädchen. Dabei waren seine Haare ihm heilig und er würde sie für nichts auf der Welt abschneiden. Im Klartext, es war nicht schwer Hidan zu hassen und das lebte Deidara mit vollen Zügen aus, indem er sämtliche Flüche gen Himmel schickte die er kannte.

Jedoch besann er sich nach einer halben Stunde eines besseren, wollte er nicht vollends auf das Niveau des Sensenmanns hinunter sinken und wer weiß, vielleicht gab es ja wirklich diesen Jashin von dem Hidan immer faselte und war bereit dafür, ihn vom Blitz treffen zu lassen.
 

Heilige Scheiße war er mal wieder mies gelaunt. Noch nicht mal Deidara ärgern brachte etwas gegen dieses schreckliche Pochen in seinem Kopf. Davor hatte er schon mehrere Waldbewohner Jashin geopfert, aber heute schien dieser keine Gnade mit ihm zu haben. Man wie ihn das alles nervte, tagein, tagaus mit einem Haufen Irrer zusammenzuhocken, welche seine Religion doch nicht verstanden und zu würdigen wussten. Immerhin war Blondi da, konnte er diesen doch am besten als Ventil für seine schlechte Laune nutzen.

Bei allen anderen war das weniger klug, waren die doch nicht gerade zimperlich wenn man sie ärgerte. Da musste sogar Hidan zugeben, der Schmerz aufgrund seiner Rituale täglich spürte, dass es auch Dinge gab, die weh tun konnte. Natürlich hatte er es versucht aber nach drei Stunden in Itachis Genjutsu befand er es doch ratsamer einfach bei Deidara zu bleiben. Der wurde zwar kratzbürstig, aber nicht handgreiflich.

Das einzige was unter Deidaras schlechter Laune leiden musste war das Akatsuki-Versteck, welches er des Öfteren durch seine Explosionen demolierte. Hidan fand, dass diese „Kunst“, wie Deidara es nannte, total schwachsinnig war, vor allem der Sinn etwas, dass man erschaffen hatte, sofort wieder zu zerstören. Da hatte er ja sogar Sasoris Kunst besser gefunden und den konnte er ja schon gar nicht leider. Hatte sich dies aber sowieso erledigt, war dieser immerhin mausetot. Gut, dass dies dem Silberhaarigen nicht passieren konnte.
 

Nachdem Deidara sich etwas beruhigt hatte, traute er sich wieder aus seinem Zimmer, spazierte Richtung Aufenthaltsraum und betete dafür, dass er Hidan nicht ein zweites Mal über den Weg laufen würde und es wurde ihm ausnahmsweise erfüllt. Nur Pain, Konan und Zetsu waren dort, begrüßte sie mit einem knappen „Hey!“ bevor er sich auf eines der Sofas fallen ließ und vor sich hinstarrte. Alles ruhige Gesellen, also Zeit in der er sich nicht aufregen musste. Das einzige was ihm ein wenig zu denken gab, war die Tatsache, dass Zetsu wieder Selbstgespräche führte. Aber das war nicht seine Sache und es war nichts Neues, das jedes Mitglied der Akatsuki einen leichten Knall hatte. Er selbst natürlich nicht, er war hingegen wie eine Explosion. Eine Ähnliche ereignete sich kurz darauf, als Itachi und Kisame wie vom Donner gepackt in den Wohnraum stürmten.

„Leute, wir haben ihn endlich!“ freute sich Kisame wie ein kleines Kind, leider konnten die Anderen nicht ganz folgen. „Den Jinchuriki des Kyuubi, wir haben ihn bekommen!“ fügte der Blauhäutige hinzu und schon hatte er die volle Aufmerksamkeit. Itachi zog es vor zu Schweigen, stand nur mit verschränkten Armen in der Tür und folgte dem Geschehen.

Deidara biss die Zähne zusammen bis sein Kiefer schmerzte. An diesen Kyuubi-Bengel hegte er nicht unbedingt die besten Erinnerungen. Als er ihn das letzte Mal getroffen hatte, musste sein Danna sterben und er selbst wurde auch gehörig durch die Mangel gedreht. Er kämpfte innerlich noch mit seinen Gedanken als der Leader der Akatsuki, Pain, aufsprang und die Beiden bestätigend lob.

Ja, dann waren sie wieder die Besten, aber sonst… dachte Deidara innerlich, zog es aber vor den Mund zu halten und nur verächtlich die Augen zu verdrehen.
 

Hidan hörte Stimmen aus dem Wohnraum dringen, fragte sich, was da los sei und setzte sich in Bewegung. „Hey, was ist hier denn los?“ platzte er mitten in das Geschehen und musste dafür ein paar genervte Blicke ernten, bevor der Leader jedoch seine Frage kommentierte: „Kisame und Itachi haben sich den Kyuubi geschnappt!“

Das hatte Deidara noch gefehlt, hatte er nicht gesagt, dass er den Sensenmann heute nicht mehr sehen wollte? Seine Stoßgebete hatten anscheinend nicht genützt, musste er jetzt zusehen, wie er Kisame und Itachi brüderlich auf die Schultern klopfte, wie kindisch. Während er immer noch mit den Augen rollte wurde er unsanft aus seinen Gedanken gerissen. „Hey Blondi, hat dieser Kerl dich und Sasori nicht fertig gemacht?“ erhob Hidan nun spottend die Stimme. Die blauen Iriden blitzten auf, funkelten seinen Gegenüber böse an. Egal was er sagte er schaffte es immer noch Salz in die Wunde zu streuen und einen den ganzen Tag zu vermiesen. Naja, zumindest Deidaras, weswegen er ihn auch so wenig leiden konnte. „Ich wüsste nicht warum ich mich vor dir rechtfertigen müsste!“ entgegnete der Blonde nur schnippisch, war aufgestanden und entfernte sich von der Gruppe.

Der Silberhaarige schaute Deidara etwas genervt hinterher, irgendwie war es immer das Gleiche wenn er ihn ansprach, sah selbst aber keine Schuld in seinen Worten. Er sagte ja nur die Wahrheit. Hidan wusste nicht genau was ihn ritt aber auch er entfernte sich von den anderen und steuerte die Richtung an, in die auch der Blonde unterwegs war.
 

Deidara stand schweigend vor dem bewusstlosen Jinchuriki dessen Gesicht durch blondes Haar umrahmt wurde. Bald würde es wieder soweit sein, sie, die Akatsuki, würden den Biju aus dem Körper des Jungen herausziehen um den Plan ihres Leaders von einer perfekten Welt zu verwirklichen. Ganz überzeugt war der Blonde von dieser Idee nie gewesen, mal abgesehen davon, dass er gar nicht freiwillig bei der Akatsuki war. Er hatte sich dummerweise auf eine Wette eingelassen, hatte sie verloren und musste deshalb der Organisation beiwohnen. Doch dies Tat in diesem Moment nichts mehr zur Sache, es war so wie es war und Deidara konnte daran nichts mehr ändern. Mittlerweile war auch er abgehärtet, ließ ihn der Anblick des ohnmächtigen Jungen komplett kalt, zumal er mit einem Schlag die Bilder der letzten Mission mit Sasori im Kopf hatte. Sie hatten damals den Jinchuriki aus Suna gefangen und dieser blonde Quälgeist und seine Freunde hatten sich ihnen in den Weg gestellt. Während Deidara sich mit eben diesem Blondschopf befassen musste, kämpfte Sasori gegen ein rosahaariges Weib und eine alte Frau und starb.
 

Hidan, welcher Deidara bin in die Versieglungshöhle gefolgt war beobachtete den Blondschopf wie er den Jinchuriki musterte. „Na, kommen da unliebsame Gedanken auf?“ erhob der Silberhaarige seine Stimme und schritt mit schallenden Schritten auf Deidara zu. „Was willst du schon wieder Hidan?“ grummelte jener als er den Jashinisten bemerkte. Konnte man noch nicht mal mit seinen eigenen Gedanken in Ruhe gelassen werden? „Weißt du, ich hab mich nur gefragt ob du nicht wieder was Dummes anstellst!“ witzelte der Sensenmann und ließ seine violetten Iriden über Deidara schweifen. Zugegeben so schlecht so der Kleinere gar nicht aus, schlank aber dennoch hübsch anzusehender Körper und ein markantes Gesicht welches von seidigem Haar umrahmt wurde. Trotzdem siegte bei dem Blonden der miese Charakter weshalb Hidan nicht mal auf die Idee kam sich dieser Barbie anzunehmen.

„Ich stell hier gleich mal was an und zwar mit dir, wenn ich deinen Hintern hochgehen lasse!“ keifte Deidara zurück als er Hidans Worten ungläubig folgte. Das war doch echt nicht zu fassen, wieso musste er sich das immer wieder antun? „Ich hasse dich!“

„Das Kompliment gebe ich gerne zurück!“ spottete der Silberhaarige und verdrehte genervt die Augen. Er hasste ihn – ernsthaft? Wo waren sie hier? Im Kindergarten? Hidan wollte gerade zu einer erneuten zynischen Ansprache starten als hinter ihnen ein lauter Puffen ertönte und der eben noch so still daliegende Jinchuriki in einer Rauchwolke aufging. Ein Schattendoppelgänger? Da sollte noch einer sagen, dass Itachis Augen noch richtig funktionierten.
 

„Was ist hier los?“ ertönte hinter ihnen die aufgebrachte Stimme ihres Leaders welcher die restliche Mannschaft im Schlepptau hatte. „Kisame und Itachi haben einen Schattendoppelgänger angeschleppt!“ warf Hidan sofort ein und ließ seine schrille Lache ertönen welche Deidara dazu einlud sich die Ohren zu stopfen. „Und das sollen wir euch zwei Streithähnen glauben, ja? Deidara hast du ihn etwa entkommen lassen?“ ermahnte Pain eindringlich doch Deidara winkte nur ab und beteuerte, dass der Sensenmann ausnahmsweise mal die Wahrheit sagte.

„Wahrscheinlich hat er ihn selbst umgebracht und heimlich verscharrt weil er ihn zu sehr an Sasoris Tod erinnerte!“ mischte sich Zetsus schwarze Seite ein und das Gesicht des Leaders wurde immer wütender. „Leader, ich schwöre, ich habe nichts gemacht!“ beteuerte Deidara erneut und wusste selbst nicht warum er ausgerechnet Hidans Blick suchte, wahrscheinlich weil er ihm als einziger den Rücken stärken konnte.
 

Warum schaute Deidara ihn denn jetzt „so“ an? Das waren ja ganz neue Seiten. Hidan überlegte wirklich ob er Blondi nicht einfach mit der ganzen Scheiße alleine lassen sollte aber irgendwie… konnte er nicht. Schon gar nicht als er in Deidaras blaues Auge schaute und seinen bittenden Blick vernahm. „Deidara war es nicht Leader-sama, ich wars! Ich hab nicht aufgepasst und da ist er mir einfach davongelaufen!“ Hidan wusste selbst nicht was ihn ritt die Schuld auf sich zu nehmen aber so wie er ihren Leader kannte würde er die Wahrheit eh nicht einsehen wollen, zumal es hier um sein „bestes Pferd im Stall“ – Itachi ging. Wenn dieser sagte, dass es der echte Jinchuriki war, dann war das so. Amen! Und solange er keinen Schuldigen fand, gab er keine Ruhe.
 

Deidaras Kinnlade sank gewaltig gen Boden als er Hidans Worten lauschte. Was war das denn nun bitte? Warum half er ausgerechnet ihm? Den, den er wohl am wenigstens aus der Organisation leiden konnte. Unsicher schaute der Blonde zum Leader, der gerade förmlich zu platzen drohte. „ES IST MIR TOTAL EGAL WER ES WAR, - DEIDARA, HIDAN – HOLT MIR DIESEN JINCHURIKI ZURÜCK!“

Besagtes ausgesprochen wanderte er Haare raufend von dannen während der Rest der Mannschaft ihn folgte, außer einer – Tobi.

„Warum geht Hidan mit meinem Senpai auf Mission! Tobi will das nicht!“ wimmerte der Maskenträger der darauf nur ein im Chor gesprochenes: „Halt einfach die Klappe Tobi!“ von Deidara und Hidan ernten durfte.

I never see the forest for the trees...

Das durfte doch beim besten Willen nicht wahr sein... er träumte… er musste einfach träumen!

„Hey Barbie, hör auf mir böse Blick zuzuwerfen und pack endlich deine Sachen zusammen, ich hab keine Lust hier Wurzeln zu schlagen! Außerdem könntest du ruhig etwas netter zu mir sein nachdem ich dir deinen süßen Arsch gerettet habe.“

Nein, leider war es kein Traum und die Ansprache Hidans machte ihm nicht gerade bessere Laune.

Da konnte er ihm geholfen haben so viel er wollte, letztendlich war er einfach nur ein riesengroßes Arschloch. Er hätte es auch aus eigenen Stücken geschafft den Leader davon zu überzeugen, dass auch Itachi mal Mist baute und er nicht den echten Jinchuriki, sondern nur seinen Schattendoppelgänger angeschleppt hatte.

„Spar dir deine Worte Hidan, von mir wirst du nämlich die nächste Zeit nichts mehr zu hören bekommen!“ giftete Deidara und nahm sich felsenfest vor während der Mission nicht mit Hidan zu reden, - zumindest vorerst - das sparte ihn eine Menge Zeit und Nerven.

„Ab…jetzt!“ gab der Blondschopf noch bekannt, bevor er sich schwungvoll erhob und Hidan gekonnt sein langes Jahr um die Ohren schlug.
 

Belustigt über Deidaras kindisches Verhalten trottete der Jashinist hinter seinem Partner her als sie das Akatsuki-Hauptquartier verließen und den Weg nach Konoha einschlugen.

Schon bald hatten sie die erste Waldlichtung erreicht, welche ihren Weg durch unzählige Bäume säumte.

Bestenfalls wären sie in 1-2 Wochen wieder zurück, vorausgesetzt sie wurden nicht großartig aufgehalten und so wie Hidan Deidara einschätzte würde es keine 24 Stunden dauern bis dieser seine Klappe nicht mehr halten konnte, vor allem nicht, wenn der Silberhaarige ihn ein wenig provozierte.

„Huaaaa… es muss sicher anstrengend gewesen sein mit Sasori in einem Team zu sein, der war ja noch schlimmer als du!“ sprach der Sensenträger teils zu Deidara und teils zu sich.
 

Deidaras Augenbraue zuckte gefährlich als Hidan mal wieder das Thema „Sasori“ aufgriff und diesen nebenbei auch noch beleidigte. Natürlich, sein Danna war nicht der Einfachste gewesen, aber er war ein guter Kämpfer und Partner. Tief schnaubend versuchte der Blonde seinen Ärger zu unterdrücken während er gekonnt einen Stein vor sich her kickte.
 

„…und dann auch noch diese lächerliche Puppen, wie alt war er? Fünf? Na, immer noch besser als deine komischen Lehmklumpen, die du unverschämterweise als Kunst bezeichnest!“ fügte der Silberhaarige hinzu und wusste genau, dass er damit auf ganz dünnem Eis stand.

Wenn es etwas noch schlimmeres gab als Deidara als Mädchen zu bezeichnen, dann musste man seine Kunst beleidigen. Doch gegen jede Erwartungen blieb der „Künstler“ auch jetzt noch unerwartet ruhig. Wie langweilig!
 

Deidara konnte seine innerliche Explosion deutlich spüren als Hidan einen mehr als wunden Punkt traf. Doch er durfte sich nicht schon jetzt von dem Jashinisten provozieren lassen, er wollte keine Schwäche zeigen und schon gar nicht durfte er gegen diesen Schwachkopf verlieren.

Deswegen blieb er bis zum Sonnenuntergang standhaft, selbst als Hidan meinte ihm mit seiner Sense in den Hinten piksen zu müssen und das war mehr als unangenehm.
 

Der Silberhaarige war schon erstaunt, hatte er Deidara doch nicht so eine Standfestigkeit zugetraut. Trotzdem wusste er, dass der Blonde nicht die ganze Mission über Schweigen konnte, zumal sie ohne eine „vernünftige“ Absprache (wem sagt er das? /D) gar nicht in der Lage sein würden einen Jinchuriki zu fangen. Denn auch wenn Hidan es nicht gerne zugab, bei diesen funktioniere seine „Hau-drauf“-Technik nicht so gut.

Müde und gelangweilt, die Hände in den Hosentaschen vergraben schaute Hidan gen Himmel.

Laut der Dämmerung zu urteilen dürfe es bald Zeit sein…
 

Wenigstens gab der Sensenmann es irgendwann auf Deidara weiter zu sticheln, weshalb sie in einem guten Tempo voran kamen. Ein gutes Zeichen, so musste er nicht mehr Zeit als nötig mit dem Jashinisten verbringen und konnte sich – zurück im Hauptquartier – wieder in seinem Selbstmitleid baden. Trotzdem würde es immer noch eine gute Woche dauern bis sie zurück wären, vorausgesetzt sie behielten das Tempo bei. Doch leider wurde dieser Gedanke mit dem Seufzen einer ihm bekannten Stimme unterbrochen. Augenbrauenzuckend ließ der Explosionsliebhaber seine blonden Haare durch eine schwungvolle Drehung fliegen als er mit ansehen musste wie Hidans Sense aus dessen Brust ragte und ein armes Kaninchen tot auf dem Boden lag.

Zurückhaltung schön und gut, doch was zu viel war, war zu viel.

„WAS SOLL DER SCHEIß?“ brüllte Deidara seinen Gegenüber an, der durch den Blutrausch in einer puren Ektase versunken zu sein schien.

„Ach, hast du deine Stimme doch nicht verschluckt Barbie?“ hauchte Hidan ihm süffisant entgegen, die Augen durch das angenehm warme Gefühl fließenden Blutes zu Schlitzen verengt.

„ACH VERRECK DOCH!“ schrie Deidara weiterhin und musste im nächsten Moment darüber nachdenken wie dumm diese Bemerkung erschien, was auch sogleich bestätigt wurde als Hidan die Sense aus seinem Körper zog und wie eine verrückt gewordene Hyäne anfing zu lachen.

Augen rollend ließ der Künstler es über sich ergehen bis der Silberhaarige sich wieder ein bekommen hatte und seine schwarz-weiße Ritualbemalung der normalen Hautfarbe gewichen war.

„Hach… Dei-chan, du kannst ja richtig lustig sein!“

„Das-hab-ich-nicht-beabsichtigt!“ versuchte Deidara möglichst monoton zu wirken während Hidan nur kopfschüttelnd an ihm vorbei ging und ihm beim vorbeigehen mit einer Geste durch die Haare fuhr. Was zum? Warum…fühlte sich das nicht schlecht an? Erschrocken blieb der Blonde stehen, ungläubig über die sanfte Geste des sonst so ruppigen Jashinisten.

„Honey, bist du da hinten festgewurzelt oder was?“

Okay…ein blöder Zufall sonst nichts, dachte sich Deidara als die nächsten dämliche Worte seine Ohren erreichten und er sich ungeschickt das Haar frisierte.

„Ne, aber ich war gerade damit beschäftigt mich darüber zu ekeln, dass deine blutbefleckten Hände in mein Haar gepackt haben! Was sollte der Mist eigentlich? Kannst du das nicht machen wenn du alleine bist?“ erklärte sich der Künstler möglichst unauffällig und anscheinend kaufte Hidan es ihm ab.

„Das ist kein Mist… das war mein tägliches Ritual für Jashin, immerhin hab ich nur durch ihn das Privileg unsterblich zu sein, also ein wenig mehr Respekt!“

„Heißt das ich muss den Scheiß jetzt jeden Tag ertragen? Gott oder was auch immer… der muss einen Knall haben wenn er dir erlaubt unsterblich zu sein! Damit hat er der armen Menschheit keinen Gefallen getan.“

Deidara welcher Hidan mittlerweile aufgeholt hatte und immer noch schmollend neben dem Größeren her trottete musste sich nach seinen letzten ausgesprochenen Worten an einen Baum gedrückt wiederfinden.

„Beleidige mich – aber nicht Jashin hast du mich verstanden?“

Hidans Blick sprach Bände und der Blonde schien schon fast überrascht, er hatte den Silberhaarigen ja schon in vielen Stimmungslagen erlebt – durchweg negativ – aber noch nie so offensichtlich wütend.

„Pfff… ist ja gut aber nimm deine Griffel da weg!“ erwiderte Deidara darauf und versuchte die Hände die seine Schultern fixierten zu lösen, vergebens. Er gab es nicht gerne zu aber was körperliche Stärke anging war ihm der Jashinist tatsächlich überlegen, was Intelligenz anging war fraglich.

„Du hast doch eben selbst meine Kunst beleidigt, warum sollte ich dann nicht deinen Gott beleidigen dürfen?“ versuchte Deidara sich nun weitergehend zu verteidigen, anscheinend mit Erfolg, zumindest ließ Hidan von ihm ab und drehte sich wieder der Richtung zu in die sie unterwegs waren.

„Das ist ja wohl was anderes!“ gab dieser jedoch nur von sich und der Künstler glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Wie bitte? Warum war dies denn was anderes?

„Ist es nicht!“ verteidigte er sich weiterhin, doch Hidan schien keine Lust auf diese Diskussion, ging einfach weiter. Trotzdem wollte der Blonde das nicht einfach auf sich beruhen lassen.

„Du scheinst diesen Gott ja wirklich zu verehren? Genauso ist es bei mir und meiner Kunst. Das Gefühl meine Kunstwerke in einer Explosion erblühen zu lassen ist wie ein Rausch. Und irgendwann… irgendwann werde ich selbst zur Kunst!“

Ein irritierter Blick ging zur Seite, schaute Deidara an, welcher nun wieder neben Hidan her ging.

„C0 – sollte ich irgendwann sterben, dann nur durch diese Technik, durch die ich mich selbst zur größten und schönsten Kunst mache die die Welt je gesehen hat.“
 

Hidan Augenbrauen gingen nach oben als Deidara schließlich seine Erklärung abgeschlossen hatte.

Doch nicht weil der Jashinist die Ansicht des Kleineren einfach nur dämlich fand, sondern vor allem weil er Deidara in diesem Moment wohl das erste Mal seit dieser der Akatsuki beigetreten war lächeln sah und verdammt, er musste zugeben, dass ihn dies um einiges hübscher erscheinen ließ.

Kopfschüttelnd wischte der Sensenmann den Gedanken aus seinem Kopf während er laut seufzte. „Schön, von mir aus ist es eben das Gleiche… trotzdem kann ich für diese „Kunst“ nichts abgewinnen.
 

Erst als Hidan ihm antwortete merkte Deidara, dass ein Lächeln auf seine Lippen geschlichen war, welches in diesem Moment verschwand. Verdammt, er wurde immer so wenn er über seine Kunst redete. „Mhh, gleiches kann ich nur für deinen Gott zurückgeben!“ gab Deidara zu verstehen, worauf er Hidans Hand erneut an seinem Kopf spüren musste.

„Barbie, dir ist echt nicht zu helfen!“ Und obwohl die Worte eigentlich genauso provokant wie immer waren und die geballte Faust Hidans auf Deidaras Kopf schlug merkte dieser die Zurückhaltung in dem Schlag, was den Blonden abermals nachdenklich stimmte.

Doch dies versteckte er gekonnt in einem erneuten Wutausbruch.



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Kommentare zu dieser Fanfic (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  BlackDeahtHD
2015-05-23T20:00:03+00:00 23.05.2015 22:00
Bitte weiterschreiben
Antwort von:  _Lavi
24.05.2015 19:14
Haha :3 sehr aussagekräftig. Ne aber mal ernsthaft - mein Problem ist einfach das ich momentan null Bock auf Naruto habe XD nebenbei auch an einem Roman sitze, sowie an einer anderen FF die mir momentan einfach mehr Spaß macht :) aber natürlich ist diese FF nicht vergessen und ich hab auch schon den kompletten Plot stehen aber es zu schreiben bekomm ich gerade einfach nicht hin ;u;
Von: abgemeldet
2014-12-31T22:04:21+00:00 31.12.2014 23:04
sehr süßes kapitel

Lg kai
Antwort von:  _Lavi
01.01.2015 12:27
Danke :3 Freut mich, dass es dir gefällt.
Von: abgemeldet
2014-04-13T17:08:03+00:00 13.04.2014 19:08
is voll süß dass die beiden so stur sind bitte unbedingt weiterschreiten ^^
Von: abgemeldet
2014-01-29T16:17:12+00:00 29.01.2014 17:17
Hi,^^
ich fand das kapitel sehr schön geschrieben.^^
Bin jetzt mal gespannt wie es weider geht.^^

Lg^^
Von: abgemeldet
2014-01-28T18:29:49+00:00 28.01.2014 19:29
Aaaaaaaaaaaah, bin Neugericht!^^
Deine Schult! ^^
Werde auf jeden fahl weider lesen.^^

LG^^

Antwort von:  _Lavi
28.01.2014 21:36
Danke für deinen Kommentar und es freut mich, dass es dir gefällt *-*
Von:  Aibera
2014-01-28T09:56:03+00:00 28.01.2014 10:56
♥ Schönes Kapitel! Ein guter Start in den Tag beginnt mit einem guten Kapitel ♥ Finde es sehr schön, wie du beschreibst, dass die beiden auch positives am anderen sehen aber deswegen nicht gleich 'übereinander herfallen' - du verstehst hoffentlich,was ich meine... =D Freue mich auf die Fortsetzung und war erstaunt, wie schnell das neue Kapitel kam (?!) ^^
lg und weiter so
Aibera
Antwort von:  _Lavi
28.01.2014 14:05
Ne, das mit dem übereinander herfallen wird noch was dauern xD das wäre ja sonst auch unrealistisch, immerhin hassen sie sich im Grunde genommen ja ^^
Antwort von:  Aibera
28.01.2014 14:19
Genau^^ Aber in manchen Geschichten passiert das 'Ich hasse dich nicht mehr, sondern mag dich ab jetzt' schneller als vielleicht normal... und dass ist hier nicht so ♥ Find ich gut^^
Antwort von:  _Lavi
28.01.2014 14:50
Das freut mich :D Ich hoffe ich schaffe es den Übergang von hassen zu mögen - wenn es dann soweit ist - gut darzustellen :DD
Von:  Aibera
2014-01-23T13:19:27+00:00 23.01.2014 14:19
Yey! Neues Kapitel!!!
Na nu? Hab ich das Überlesen *gleich mal nachlesen* - nein. Also hat Deidara durch seine Unachtsamkeit Naruto entkommen lassen? Wurde ja jetzt nicht wortwörtlich beschrieben... aber ich denke es einfach mal^^ Aber sehr nett von Hidan, das ganze auf sich zu nehmen! Da bin ich ja mal gespannt, was die beiden 'Besten Freunde' auf der Suche erleben werden :D
Ein gutes und schönes Kapitel!! Freue mich auf die Fortsetzung ♥
lg
Aibera
Von:  Aibera
2013-11-13T16:20:31+00:00 13.11.2013 17:20
=) Ich bin auf jeden Fall interessiert! Wie es wohl weitergeht? Ist auch ein angenehmer Gedanke, dass die Geschichte schon fertig ist - sie wird also irgendwann abgeschlossen sein^^
Freue mich auf das nächste Kapitel
lg
Aibera


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