Time Angel's stars von angelic-hikaru (Time Angel II) ================================================================================ Kapitel 6: Kashin - Tsubasashin ------------------------------- Kashin - Tsubasashin Die Zeit verstrich wie im Fluge. Houko und Akakaze flogen von Stern zu Stern, von Planet zu Planet und wurden immer wieder gezwungen, weiterzureisen. Houko wurde immer lustloser und dachte manchmal schon daran, sich einfach auszuliefern, doch Aka hielt sie immer wieder davon ab. Sie war dennoch ziemlich froh darüber, dass Aka bei ihr war und zu ihr hielt, doch sie konnte ihre Dankbarkeit nie richtig ausdrücken. Es waren inzwischen zwei Jahre vergangen, seit sich die beiden getroffen hatten. Beide vermissten sie Kyoku, doch sie wussten, dass er bei seiner Seelenverwandten gut aufgehoben war. Houko seufzte leise. Wenigstens heute, an ihrem sechzehnten Geburtstag, wollte sie Ruhe haben. Ruhe vor allen, die sie suchten. Inzwischen war schon eine Belohnung von nicht zu unterschätzendem Wert auf sie ausgesetzt. Warum waren alle nur so vernarrt darauf, dass sie die Hüterin Tsubasashins wurde? Warum sie? Das würde sie wohl nie verstehen. Aka legte den Arm um sie und drückte sie leicht an sich. "Mach dir keine Sorgen, sie bekommen dich nicht.", flüsterte er leise. Sie lächelte matt und legte ihren Kopf an seine Schulter. "Kennst du die Legende des Time Angels Shiraha?", fragte Aka und schaute zum Nachthimmel hinauf. Drei Monde zierten den beinahe sternenlosen Himmel. Von dieser Seite des Sterns aus konnte man kaum Sterne sehen. Houko nickte. "Natürlich kenne ich die!" "Kennst du auch die ganze Geschichte?" "Ja, von Anfang bis Ende. Man hat sie mir erzählt, als man mir Tsubasashin anderehen wollte." "Die Ganze? Bist du sicher?" Houko blickte ihn nachdenklich an. Sein Blick gefiel ihr nicht. "Warum fragst du?" Aka seufzte. "Weil ich glaube, dass sie dir nicht alles erzählt haben. Sagten sie, warum Shiraha und ihr geliebter Dämon nicht mehr leben?" "Ja, die beiden hatten getan, was sie tun mussten und waren am Ende ihrer Jahre angelangt. Und..." Er unterbrach sie. "Vollkommener Schwachsinn! Shiraha hat Akumakishi gebeten, sie zu töten! Sie haben sich beide umgebracht, weil sie schon viel zu lange lebten! Sie konnten es nicht ehr aushalten, unsterblich zu sein!" Houko blickte ihn erstaunt an. "Wie bitte?" Er nickte ruhig, doch er drückte sie etwas fester an sich. "Es war so. Und Shiraha hatte Tsubasashin immer bei sich. Die Flügel von den beiden und von der Shiraha aus einer anderen Zeit sind darin verborgen." Sie schaute ihn nun unsicher an. "Woher weißt du das?" Aka lächelte sanft. "Von meiner Mutter. Sie weiß vieles, kein Wunder, dass sie die beste Wahrsagerin weit und breit ist!", meinte er stolz. "Houko? Heute werde ich dir ein kleines Tarot legen, Ok?" Sie nickte und löste sich aus seiner Umarmung um sich gegenüber von ihm hinzusetzen. Er holte seine Tarotkarten mit dem Rückenbild von einem goldenen Herz mit Flügeln in einem Flammenmeer heraus und mischte die Karten. Anschließend legte er einzeln die Karten auf den Stein und legte die Restlichen, die er nicht brauchte, zur Seite. Aka atmete tief aus und drehte die erste Karte um. "Diese Karte zeig dir deine Vergangenheit an. Der Drache. Er steht für Macht, aber auch für Weisheit. Nur in diesem Fall... steht er für Kyoku." Houko legte den Kopf schief. "Die nächste Karte steht für die Gegenwart.", fuhr Aka fort und drehte die nächste Karte um. "Das Feuer. Die steht wohl für mich... Natürlich auch für Wärme, jedoch ebenfalls für die Vernichtung.", meinte er etwas rot und bemühte sich, nicht zu stottern. "Die letzte Karte zeigt dir deine Zukunft an." Aka drehte sie um und betrachtete sie erstaunt. Dann lächelte er. "Der Stern. Er steht für Das Licht. Nur wer von Innen herausscheint, und an sich selbst glaubt, kann seine Wünsche und Träume erreichen. Glaube an deinen eigenen Stern, der aus dir selbst herausscheint, heller und heller als jeder Stern des Universums." Houko blickte ihn erstaunt an. So hatte er noch nie gesprochen. "Danke!", sagte sie lächelnd. "Das hast du schön gesagt!" Sie küsste ihn auf die Wange und stand auf. "Jetzt sag mir noch, warum auf dem Rücken der Tarotkarten ein goldenes Herz mit Flügeln in einem Flammenmeer abgebildet ist!" Aka grinste sie etwas rot geworden an. Er holte aus seiner Hosentasche ein goldenes Herz mit Flügeln hervor. "Es heißt Kashin! Feuerseele. Es ist so ähnlich wie Tsubasashin, nur bewahrt es die längst vergessene Magie von einigen Wesen auf." Überrascht setzte sich Houko wieder hin. "Du bist Wächter von diesem Herz?", fragte sie vorsichtig. Er nickte. "Es ist gewöhnungsbedürftig, aber es geht nach einer Weile." "Meinst du, ich könnte mich auch daran gewöhnen, ein Herz mit Flügeln bei mir zu tragen?" Er zuckte mit den Schultern. "Das musst du wissen. Wenn du Tsubasashin nicht akzeptierst, kannst du auch nicht sein Wächter werden!" "Ich werde es nie akzeptieren!" "Warum?" Houko stutzte. Sie wusste, dass sie es nie akzeptieren würde, aber sie wusste nicht warum. Sie lächelte. "Es steht mir nicht zu, auf Tsubasashin Acht zu geben! Ich kann ja nicht einmal mich selbst schützen! Wie soll ich dann etwas so wichtiges bewachen können?" Aka lachte schallend los. Sie schaute ihn verständnislos an. "Du bist süß, Houko! Was glaubst du, warum du ausgewählt wurdest? Du bist die einzige Person, die würdig ist, dieses Herz auch nur zu berühren! Wusstest du nicht, dass jedes beflügeltes Herz selbst seinen Wächter bestimmt, wenn sein Meister erst einmal gestorben ist?" Schmollend blickte Houko ihn jetzt an, doch Aka nahm sie einfach in den Arm. "Diese Herzen haben wirklich eine Seele. Sie fühlen sich einsam, also brauchen sie jemanden mit einem reinen Herzen um sich herum. So jemanden wie mich oder dich. Lass deinen Stern scheinen, so klar und hell, wie ich den meinen scheinen ließ, und werde Tsubasashins Wächterin." Houko nickte zögernd. Dann waren die beflügelten Herzen wirklich einsam. Sie hatte gar nicht gewusst, dass es noch mehr von ihnen gab, doch sie wusste, dass sie es niemandem wünschte, einsam zu sein. Nein! Niemand sollte einsam sein. Selbst wenn man alleine war, man sollte niemals einsam sein! Ein helles Licht hüllte Houko ein und ließ sie wie einen Engel aussehen. Sie schloss die Augen und genoss die Wärme, die von ihr ausging. Wie hatte sie wissen können, wie sich Tsubasashin fühlte? Jetzt wusste sie es! Als das Licht verschwand, hing Tsubasashin an einer silbernen Kette um ihren Hals. Sie lächelte Aka an und fiel ihm glücklich in die Arme. "Arigatou, Aka-kun!", flüsterte sie in sein Ohr und küsste ihn dann sanft auf den Mund. Er lächelte ebenfalls. "Nicht zu danken, meine kleine Wächterin!", flüsterte er zurück und schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete, befanden sich die beiden im Weltraum. Sie wies nach links. "Siehst du es? Das Sternbild des großen Engels und das des großen Dämons. Sie haben nun beide Flügel bekommen!", meinte Houko freudig und wies dann nach rechts. "Kehren wir zurück.", meinte sie und Aka nickte. "Ich war lange nicht mehr auf der Erde!" Hand in Hand flogen sie von unsichtbaren Flügeln getragen hinab zum blauen Planeten. Sie waren beide stärker geworden. Sie kannten beide die tragische Geschichte des Time Angels. Sie wussten beide, dass sich diese Tragödie nie wieder wiederholen würde! Nie wieder! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)