Deep Love von Lelu ================================================================================ Kapitel 9: Nur zwei Wochen? --------------------------- Langsam schlug Sakura die Augen auf und blinzelte ein paar Mal, um den Schlaf zu vertreiben. Sie streckte sich und erwartete ein unwilliges Brummen, von Kakashi, weil sie ihn weckte. Doch dieses blieb aus. Verwundert stellte sie fest, dass er nicht mehr neben ihr lag. Sie setzte sich auf und sah sich um Zimmer um. Es war nichts neues, das ihr Sensei vor ihr wach wurde und schon in die Küche ging. Also zog sie sich an und sah nach, ob Kakashi vielleicht schon frühstück gemacht hatte. Tatsächlich stand eine Tasse Kaffee, Brötchen und Marmelade auf dem Tisch und daneben ein Zweig von einem Kirschbaum, der in voller Blüte stand. Doch von dem Jonin fehlte jede Spur. Er konnte allerdings noch nicht lange weg sein, da der Kaffee noch heiß war. Stirnrunzelnd setzte sich Sakura an den gedeckten Tisch und bemerkte erst jetzt, dass ein Brief auf dem Teller lag. Plötzlich fiel ihr, ihr Traum ein. Kakashi hatte sich von ihr verabschiedet und ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn gegeben. Dabei murmelte er: Ich bin nicht gut in so was. Mit diesen Worten begann auch der Brief. Ich bin nicht gut in so was. Ich konnte mich noch nie richtig verabschieden, auch wenn es nur für ein paar Wochen ist. Wahrscheinlich bist du jetzt sauer, weil ich dich nicht geweckt habe. Aber du hast so friedlich geschlafen, da konnte ich es nicht. Ich hoffe du kannst mir das verzeihen. Bis in zwei Wochen. Ich liebe dich! Kakashi P.S. Denk an dein Versprechen Sakura ließ den Brief sinken und schmunzelte. Natürlich war sie sauer, dass er sie nicht geweckt hatte. Sie hätte ihn gerne noch einmal in den Arm genommen und im einen Abschiedskuss gegeben. Aber das war nichts, was man nicht verzeihen konnte. Wenigstens hatte er ihr einen Brief geschrieben und war nicht einfach so gegangen. Und was ihr Versprechen anging, sie hatte fest vor, es einzuhalten und würde auch gleich nach dem Frühstück damit beginnen. „Herein“, drang Tsunades Stimme gedämpft an Sakuras Ohr. Diese öffnete die Tür und betrat das Büro des Hokages. „Sakura! Schön dich zu sehen. Wie geht es dir?“, wollte Tsunade wissen. „Danke, ganz gut. Ich hätte eine Frage. Würden sie mich wieder unterrichten, Sensei? Ich möchte meine Ausbildung als Medi-Nin fortsetzen.“ Ein verwunderter Blick seitens Tsunade traf Sakura. Doch dann lächelte die Blondhaarige und nickte. „Woher der plötzliche Sinneswandel?“ Noch vor einem halben Jahr hatte Sakura ihre Ausbildung abgebrochen, um mit Kakashi zu trainieren. Deshalb war Tsunade auch jetzt so erstaunt. Sie hatte damit gerechnet, dass Sakura alleine oder vielleicht mit Iruka weitertrainieren und sich nicht zu ihr kommen würde. „Sensei Kakashi sagte, wenn ich meine Medi-Nin Ausbildung beende, darf ich ihn bei seinen Missionen begleiten.“ „Na dann lass uns gleich anfangen. Du kannst sofort ins Hospital gehen und doch bei Ino melden. Sie kann bestimmt Hilfe gebrauchen.“ Sakura nickte und machte sich gleich auf den Weg. Eine halbe Stunde später kam sie beim Hospital an und fand auch gleich Ino, denn diese stand an der Stationstür und schien auf jemanden zu warten. Wie sich herausstellte, wartete sie auf Sakura. „Du bist echt spät dran. Ich warte schon eine halbe Ewigkeit auf dich!“, rief die Blonde schon von weitem. „Ich bin doch eben erst bei Sensei Tsunade los. Hat sie dir so schnell bescheid gegeben?“ Ino schüttelte den Kopf. „Nein, Kakashi hat es mir mitgeteilt.“ „Ist er noch hier?“ Sogar ihr selbst kam der hoffnungsvolle Ton ihrer Worte stark übertrieben vor. „Nein. Er war auch nie hier gewesen. Das heißt, zumindest nicht herute, um mir eine Nachricht zu überbringen. Ich fand einen Brief auf meinem Schreibtisch, in dem stand, dass du dich bei mir meldest. Garantiert noch vor elf Uhr.“ Sakura sah Ino verwundert an. Woher hatte Kakashi gewusste, dass sie sich so schnell um die Weiterführung ihrer Ausbildung kümmern würde? Ein Lächeln glitt über ihre Züge. Ihr Sensei kannte sie wohl doch besser, als sie gedacht hatte. „Lass uns anfangen. Ich muss so viel nachholen und wieder neu lernen, dass ich keine Zeit zum Trödeln habe“, meinte sie. Ino nickte und bedeutete Sakura, ihr zu folgen. So begann deren Ausbildung von vorne und es war so viel zu lernen, dass die erste Woche wie im Flug verging. Sakura hatte gar keine Zeit sich Gedanken um Kakashi zu machen. Tag um Tag saß sie über Büchern oder srbeitete im Hospital. Sie schaffte es tatsächlich alles in einer Woche nachzuholen, was sie verpsst oder vergessen hatte. Am Ende wusste sie sogar mehr als Ino und konnte ihre Fähigkeiten auch besser einsetzten als diese. Außerdem trainierte sie nebenbei noch, damit ihr Körper wieder in Form kam. Als die zweite Woche anbrach, hob sich ihre Stimmung zusehends, denn an jedem Tag konnte Kakashi wieder zurückkommen. Sakura kam sich vor wie ein Schulmädchen, dass sehnsüchtig auf ihren Traumprinzen wartete. Jeden Morgen hoffte sie von ihm geweckt zu werden, oder dass er sie im Hospital besuchte. Sie ließ sogar immer einen Zettel auf dem Esstisch liegen, wenn sie das Haus verließ, auf dem stand, wo sie war. Mit jedem Tag wuchs ihre Sehnsucht nach ihm und sie hatte das Gefühl vor Vorfreude zu platzen. Aber aus den zwei Wochen wurden drei und schließlich vier und es gab nicht eine Nachricht, kein Lebenszeichen von Kakashi. „Was ist los, Sakura? Du schaust wie drei Tage Regenwetter“, wollte Ino eines Morgens wissen. „Es ist…Naja, Sensei Kakashi wollte schon vor zwei Wochen wieder da sein. Ich mach mir Sorgen um ihn.“ „Dem geht’s bestimmt gut. Vielleicht hat er ja ne Freundin gefunden und beschlossen etwas länger zu bleiben.“ Sakura starrte sie erschrocken an. War das vielleicht wirklich der Grund dafür? Hatte er jemanden gefunden, den er mehr liebte als sie, vielleicht jemanden in seinem Alter? Was hätte er auch mit ihr anfangen sollen? Sie war so viel jünger und vor allem unerfahrener als er. „G…glaubst du das wirklich?“, fragte die rosahaarige stockend. Ino sah sie einen Moment verwirrt an. Sie schien nicht zu begreifen, warum ihre Worte Sakura so zusetzten. Doch dann riss sie die Augen auf, als ihr plötzlich die Erkenntnis kam, was mit ihrer Freundin los war. „Oh Gott, Sakura. Sag bloß, du bist in Sensei Kakashi verliebt? Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das eben bestimmt nicht gesagt“, meinte sie und legte einen Arm um Sakuras Schultern. „Glaubst du, er könnte das, nachdem…nachdem wir…?“ Ein Schluchzen kam über Sakuras Lippen und sie verbarg das Gesicht in den Händen. „Nachdem ihr…“, wiederholte Ino nachdenklich, dann wurden ihre Augen noch größer. „Ihr habt miteinander geschlafen, hab ich recht?“ Sakura nickte. Es war so oder so zu spät es abzustreiten. Außerdem wollte sie es endlich jemandem sagen, jemand anderem, außer Iruka (welcher es wohl von Anfang an geahnt hatte). „Ja, h…haben wir…zwei Mal und jetzt ist er weg. Was, wenn du recht hast?“, fragte sie und sah Ino verzweifelt an. Diese zögerte einen Moment, bevor sie antwortete, da sie sich genau überlegte, was sie sagte wollte. „Wenn er mit einer anderen zusammen ist, dann ist er deiner Liebe nicht wert. Aber bestimmt gibt es einen triftigen Grund, warum er noch nicht da ist. Vielleicht gab es eine unvorhergesehene Wendung bei seiner Mission. Ich glaube nicht, dass er dich betrügt. Sensei Kakashi ist nicht der Typ dafür.“ Und Sakura wollte es glauben, doch eine Woche später kamen ihr wirklich Zweifel. Kakashi wollte schon vor zwei Wochen wieder da sein und kam einfach nicht. Es hätte Sakura nichts ausgemacht, wenn er sich wenigstens gemeldet hätte. Irgendwann hielt Sakura es nicht mehr aus und ging zu Tsunade, um sie nach ihm zu fragen. „Tut mir leid, Sakura. Ich würde dir gerne weiter helfen. Aber ich weiß selbst nicht, warum Kakashi noch nicht wieder da ist. Ich mache mir große Sorgen um ihn und habe auch schon ein Team ausgeschickt, um nachzusehen wo er bleibt“, erklärte diese. „Warum haben sie mir das nicht gesagt? Ich hätte mitgehen können. Ich bin soweit, habe meinen Körper trainiert und meine Fähigkeiten und trotzdem sitze ich hier nur rum und kann Daumen drehen!“ Tsunade zog eine Augenbraue hoch. So kannte sie Sakura gar nicht. „Ich hatte meine Gründe, warum ich dich nicht dieser Mission zugeteilt habe.“ „Welche?“, verlangte Sakura zu erfahren. „Du warst seit deinem Unfall nicht mehr an einer Mission beteiligt, also musst du mit etwas einfachem Anfangen. Außerdem werde ich Kakashis Laue abkriegen, wenn dir irgendetwas passiert. Und jetzt entschuldige mich, ich habe noch etwas zu erledigen.“ Damit war Sakura entlassen und stapfte missmutig aus dem Zimmer. Wenn noch nicht einmal Tsunade wusste, wo Kakashi war, dann war die Sache wahrscheinlich wirklich schlimmer als gedacht. Das beruhigte Sakura aber auf keinen Fall. Im Gegenteil, am liebsten wäre sie auf eine Faust los, um nach ihm zu suchen. Sie holte tief Luft, um ihren aufgewühlten Körper zu beruhigen und lockerte ihre Schultern. Wahrscheinlich wäre sie den anderen nur im Weg. Auf ihrer Unterlippe kauend ging sie nach Hause und warf sich auf Kakashis Bett. Den Kopf in den Kissen vergraben, blieb sie liegen und atmete seinen Duft ein, der immer noch an dem Stoffbezug hing. Er beruhigte sie und machte sich gleichzeitig schläfrig. Kein Wunder, immerhin hatte sie eine lange und anstrengende Nachtschicht hinter sich. Mit einem Seufzen und den Namen ihres Senseis auf den Lippen schlief sie ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)