Ein unverzeihlicher Fluch von horo_koi (Dramione) ================================================================================ Kapitel 8: Offenbarte Gefühle ----------------------------- Als sie am nächsten Morgen wieder erwachte, bemerkte sie sofort das sie nicht in ihren eigenen vier Wänden war. Seufzend hob sie ihren Arm und legte ihn sich auf die Stirn. Sie hatte es sich wohl doch nicht nur eingebildet, dass Draco Malfoy bei ihr war und alles mit erlebt hatte. Nun lag sie wieder im St. Mungos und musste behandelt werden. Unweigerlich fragte sie sich, wie lang sie dieses mal schon dort war. Am liebsten würde sie immer im St. Mungos bleiben, denn wenn sie dort war und in einen erholsamen Schlaf fiel, hatte sie keine Träume. Es war, als würde sie einfach nur in eine Tiefe Finsternis stürzen in der ihr nichts etwas anhaben konnte. Doch sobald sie wieder zuhause war, begannen die Träume wieder von vorn. Sie vermutete, dass die Heiler sie in eine Art Koma versetzten, sodass ihre Wunden sich regenerieren konnten. Doch wirklich antworten wollten sie ihr nie darauf. Sie meinten, wenn sie es allein machen würde, könnte es sein, dass sie nie wieder aufwachte und sie müsse in diesem Zustand immer beobachtet werden. Auf Dauer also auch keine gute Lösung. Gerade als sie sich drehen wollte wurde sie von einem murren neben sich aufgeschreckt. Irritiert hob sie ihren Kopf und sah an sich hinunter, wo sie Draco auf ihrem Bauch liegen sah. Anscheinend hatte er Angst gehabt, sie könnte einfach so verschwinden und hatte, bevor er eingeschlafen war, einen Arm um sie geschlungen und seinen Kopf auf ihren Bauch gelegt. Lächelnd sah sie auf ihn hinab und musste sich wieder an ihre gemeinsame Zeit auf Hogwarts erinnern. Schon dort hatte er so bei ihr gelegen, wenn sie eine Nacht zusammen verbracht hatten. Sie erinnerte sich noch genau daran, wie er eines morgens aufgewacht war, als er bemerkte das sie sich neben ihm bewegte und versuchte aufzustehen. Grummelnd hatte er zu ihr aufgesehen, bevor er leise sagte, dass sie bleiben sollte. „Granger... bleib bei mir. Was willst du bei diesen Idioten? Lass mich lieber noch kuscheln.“, hatte er verschlafen gemurmelt und sie wieder enger an sich gezogen, sodass sie gar keine andere Wahl gehabt hatte als bei ihm zu bleiben. Zwar hätten seine Worte sie wütend stimmen sollen, doch die Tatsache, dass er sich wie ein verschmuster Kater an sie presste und sie nicht gehen ließ, hatte die Braunhaarige nur zum Schmunzeln gebracht. Lächelnd blickte sie zu ihm hinab und bemerkte gar nicht, dass mit der Erinnerung auch die Tränen wieder kamen. Vorsichtig hob sie ihren Arm und legte ihn sachte an seinen Rücken, sodass ihre Hand sanft durch seine Haare streichen konnte. Erst als sie an seinem Nacken angekommen war, welchen sie etwas kraulte, zuckte er unter ihrer Berührung, doch statt sich aufzurichten, schmiegte er sich nur noch mehr an sie und begann leise wohlig zu seufzen. Er hatte es schon immer geliebt. Genau so, wie sie ihn schon immer geliebt hatte. Sie bemerkte gar nicht, wie die Zeit verging und wurde erst wieder aus ihrer Lethargie gerissen, als der für sie zuständiger Heiler in den Raum trat. Kurz zeigte sie ihm mit einem Finger an ihren Lippen, dass er leise sein sollte. Dieser nickte nur kurz und kam leise zu ihr, wo er sie auch schon aufmerksam musterte. „Wir haben ihre Wunden schließen können. Allerdings gab es uns sehr zu denken. Hat sich in der letzten Zeit irgend etwas geändert? Die Schnitte waren tiefer als sonst und wäre der junge Herr hier nicht bei ihnen gewesen, währen sie vermutlich verblutet.“, berichtete er flüsternd und sah zu dem Blonden, welcher sich langsam unruhig begann zu bewegen. Eilig legte sie ihre Hand wieder in seinen Nacken und fuhr fort damit, ihn zu kraulen. Erneut seufzte er leise, bevor er sich wieder entspannte und ruhig weiter atmete. Erleichtert sah sie zu ihm hinab, bevor ihr Blick wieder zu dem Heiler wanderte. „Nein... es hat sich nichts geändert. Ich weiß auch nicht, warum es dieses mal so schlimm war.“, log sie, doch würde sie sagen, dass es vermutlich mit dem schlafenden Blonden zu tun hatte, dann würden sie nur noch mehr nach einer Antwort suchen. Eine Antwort, die sie ihnen eigentlich geben könnte, wenn sie denn wollte. Doch sie konnte nicht. Sie konnte niemanden mehr mit hinein ziehen. Es war allein ihre Sache und vor allem ihre Schuld. Sie wollte nicht das Draco noch mehr leiden müsste, wenn er erführe, dass es ihr seinetwegen so schlecht ging. Das konnte und wollte sie nicht verantworten. „Der Heiler sah sie noch einmal prüfend an, bevor er das Zimmer ohne weitere Worte verließ und die Tür leise hinter sich schloss. Seufzend bemerkte sie nicht, wie Draco sich auf ihr regte und sich langsam aufsetzte. Erst als er ihre Wange berührte und die aufgekommenen Tränen weg wischte, sah sie in seine Augen und erschrak sogleich. Noch nie hatte sie in seinen grauen Iriden, welche auf sie wie silberner Funkenregen wirkten, so viel leid gesehen. Unwillkürlich keuchte sie auf, bevor sie ihr Gesicht schmerzlich verzog und immer mehr Tränen aus ihren Augenwinkeln liefen. Eilig setzte sie sich auf und achtete nicht einmal darauf, dass ihre Wunden aufplatzen könnten. Kaum saß sie, hatte sie ihn auch schon an sich gezogen und ihre Arme schluchzend um ihn geschlungen. All die unterdrückten Emotionen drohten sie zu übermannen, und ließen sie offen zeigen, wie viel Schmerz sie in all der Zeit hatte über sich ergehen lassen. Die Dämme waren gebrochen und hätte er nicht schützend seine Arme um die junge Frau geschlossen, wäre sie gänzlich in sich zusammen gesunken. Schluchzend vergoss sie eine Träne um die andere, während sie in seinen Armen war. Sanft strich der junge Malfoy seiner Geliebten über den Rücken und hoffte im stillen, dass er sie beruhigen könnte. Es schmerzte ihn zu sehen, wie verzweifelt die sonst so starke Frau in seinen Armen war. Vorsichtig wiegte er sie hin und her, während er ihr beruhigende Worte ins Ohr wisperte. „Alles wird wieder gut. Ich bin bei dir. Zusammen schaffen wir es.“, waren nur einige der Sätze, welche er ihr zu hauchte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie sich wieder beruhigt hatte und erschöpft in seinen Armen lag. „Draco? Ich... Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verlassen. Ich wollte mich nie von dir trennen. Bitte... glaube mir das.“, brachte sie schlussendlich stockend hervor. Doch ihren Kopf hielt sie an seiner Brust versteckt, während sie sich verkrampft mit ihren Händen an ihm fest hielt. Es war alles zu viel für die junge Frau, welche sich nichts sehnlicher gewünscht hatte als wieder in seinen Armen zu liegen, welche sie schon immer vor jegliches Unheil bewahren wollten, seitdem der Krieg vorbei war und sie sich angenähert hatten. Überrascht sah er auf ihren braunen Haarschopf, als er ihre Worte vernahm. Sie wollte ihn nie verlassen? Sie wollte bei ihm sein? Aber wie war das möglich? Warum hatte sie dann mit ihm Schluss gemacht und ihn allein stehen lassen? Dabei hatte er sich doch kurz zuvor noch mit seinem Vater angelegt und seines Erachtens gewonnen gehabt. Seufzend drückte er sie etwas von sich, bevor er einen Finger unter ihr Kinn legte um es sanft anzuheben. „Hey. Mach dir keinen Kopf. Ich verzeihe dir. Bei Merlin Hermione ich liebe dich! Warum? Sag mir, warum hast du mich allein stehen lassen? Was ist passiert?“ Unsicher sah er ihr in die Augen, und bemerkte, dass sie vor irgend etwas Angst zu haben schien. „Shhh. Alles ist gut. Du brauchst keine Angst haben.“, hauchte er erneut leise, als würde er Sorge tragen müssen, dass wenn er sie zu laut ansprechen würde, sie zusammen brach. So drückte er sie nur wieder an sich und strich beruhigend über ihren Rücken. Auch wenn sie es ihm jetzt noch nicht sagen würde, so würde er es auf jeden Fall noch heraus finden. Genauso wie er noch heraus finden würde, warum sie dieser Fluch traf und wie man ihn los wurde. „Draco ich... Ich wurde gezwungen. Ich kann dir nicht mehr sagen... ich... es ist so viel passiert an unserem letzten Tag auf Hogwarts und... es geht nicht.. Ich kann es dir nicht sagen. Noch nicht.“, brachte sie, mit sich ringend, über ihre Lippen. Normalerweise sollte er es nie erfahren. Er sollte sein Leben ohne sie führen und sie würde irgendwann an den Folgen des Fluches zu Grunde gehen. Doch nun wo er an ihrer Seite war, war alles anders. Sie konnte ihm nicht länger fern bleiben. Seufzend löste sie sich aus seinen Armen und sah ihn unsicher an, doch als er sie nur sanft anlächelte und leicht nickte, wusste sie, dass er sie verstanden hatte. Vorsichtig rutschte sie etwas von ihm weg und klopfte leicht neben sich auf das Bett. „Komm..“, hauchte sie nur leise, doch er verstand ihre unausgesprochene Bitte und legte sich, bedacht darauf ihr genügend Platz zu lassen, neben sie. Kaum hatte er gelegen, lag sie auch schon halb auf ihm drauf und schlang ihren Arm über seinen Bauch, ganz so, wie er es noch am Morgen bei ihr getan hatte. „Draco?“ „Mmh.“ „Weiß Blaise schon das ich hier bin?“, versuchte sie leise ein Gespräch aufzubauen, denn es fiel ihr mehr als nur schwer nach allem was war einfach so wieder bei ihm zu sein. „Ja. Wir haben telefoniert, kurz nachdem ich bei dir war gestern. Er sagte, dass er so schnell noch nicht weg kommt und ich auf dich aufpassen soll. Du verstehst hoffentlich, dass ich dich ab jetzt nicht mehr aus den Augen lassen werde.“ Wohlig seufzend lauschte sie seiner samtigen Stimme, welche sie in den Jahren so oft vermisst hatte. „Ja... das verstehe ich. Aber ich würde es auch nicht mehr schaffen, dich noch ein weiteres mal fortzuschicken.“ Lächelnd sah er zu ihr hinab, bevor er sie leise ansprach. „Hermione?“ Fragend sah sie zu ihm auf, doch sein Schmunzeln ließ auch sie lächeln. „Ich liebe dich.“, hauchte er heiser und kam ihrem Gesicht näher. Kurz vor ihren Lippen hielt er noch einmal inne, um nach einem Zeichen in ihren wunderschönen braunen Augen zu suchen, ob sie es genauso wollte wie er. Doch alles was er sah, war der Anflug von Wärme und ein andächtiges glitzern. Zufrieden legte er seine Lippen auf die ihrigen und als sie seinen Kuss erwiderte, schloss er genüsslich seine Lieder. Vielleicht hatte sie ihm noch nicht alles gesagt und vielleicht war sie auch einfach nur noch nicht bereit dafür, mit ihm gemeinsam gegen diesen Fluch zu kämpfen, doch die Tatsache, dass sie ihm ihre Gefühle offenbarte, ließen beide von einer besseren... glücklicheren Zukunft träumen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)