The Prince's passion von Jin13 ================================================================================ Kapitel 3: Three ---------------- Chapter 3 Aoi war schlau genug, Reita nicht auf das anzusprechen, was geschehen war, folgte ihm einfach bis in den Thronsaal. „Vater“, rief Reita schon, noch bevor sie wirklich in der Halle waren. Der König sah von der Landkarte auf, sein Kriegsrat zog sich ein wenig zurück. „Ich habe das Geschenk der vermeintlichen Prinzessin ausgiebig verhört“, erklärte er, „Ich wusste, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie ist keine Prinzessin.“ Der König schnappte überrascht nach Luft. „Langsam, Junge, atme durch und erklär es uns.“ Reita blieb vor dem Tisch stehen, an dem sein Vater saß. „Also. Der Sklave, den die vermeintliche Prinzessin mitgebracht hat, wusste doch ein wenig mehr, als erwartet.“ „Hast du wieder deine besondere Methode angewandt?“ „Ja. Und ich werde sie Euch immer noch nicht verraten, Vater.“ „Wie auch immer. Erkläre.“ Und Reita erklärte ihm alles, was Ruki erzählt hatte. Nachdenklich lehnte sich der König zurück. „Und du denkst, dass er die Wahrheit sagt?“ „Mit Verlaub, Eure Majestät“, mischte sich Aoi ein, „Ich habe den Kleinen schreien gehört. Wenn er noch fähig war, zu lügen, müsste er dafür ausgebildet sein. Und das ist er definitiv nicht. Die Verlockung, der private Diener eines Prinzen zu sein, war zu groß. Er sagte die Wahrheit.“ „In der Tat. Wir wissen, wie überzeugend mein Sohn sein kann. Also gut.“ Der König rieb sich über die Stirn, betrachtete die Landkarte erneut. „Also scheint es, als wollten sie uns angreifen oder zumindest denken Sie darüber nach.“ „So ist es. Als Belohnung habe ich dem Bauernjungen die Aufgabe meines persönlichen Sklaven erteilt.“ Der König nickte. „Du wirst einmal ein sehr guter König, mein Sohn... Ich bespreche das mit dem Kriegsrat. Du darfst gehen.“ Reita nickte und wand sich um, Aoi deutete eine Verbeugung an und folgte Reita aus dem Saal. Sie verließen den Palast, gingen in den Garten, wo es keine Ohren gab, die Dinge hören konnten, die sie nicht hören durften. Erst weit weg vom Palast, griff Aoi nach Reitas Schulter und drehte ihn zu sich. „Was ist vorgefallen? ...Ich habe ihn schreien gehört. Und dich auch.“ Reita sah sich noch einmal um. „Er ist unglaublich... Ich konnte mich nicht beherrschen.“ Aoi verzog nachdenklich das Gesicht. „Ist er verletzt?“ Reita schüttelte den Kopf und sah in den blauen Himmel. „Ich dachte, er wäre es... Ich war sehr hart zu ihm... Aber er hat es durch gehalten. Er zwar hinterher eine Weile ohnmächtig, aber er hat es genossen. Weißt du, was das heißt?“ Aoi nickte bloß, dachte weiter nach. Reita hatte ein paar Mal Liebschaften versucht, aber die jungen Männer hatten es nicht durch gehalten. Also hatte der Prinz sie weggeschickt, bevor sie fertig gewesen waren. Reita mochte es, wenn es hart zuging. Das wusste er als bester Freund und er hatte schon angefangen zu zweifeln, dass es einen jungen Mann gab, der es mit ihm aushalten konnte. Nun begann er zu grinsen. „Also hast du jetzt einen Liebhaber?“ „Sozusagen... Einen persönlichen Lustsklaven“, Reita schmunzelte, „Und, bei Gott, er war gut.“ „Pass nur auf, dass es deine Gefühle nicht beeinflusst.“ Reita nickte. Aoi ebenfalls. „Begleitest du mich? ...Ich möchte dir etwas zeigen. Oder besser jemanden.“ Nun klang Aoi Stimme beinahe zaghaft, worauf Reita besorgt nickte und sie zusammen wieder auf den Palast zu gingen. Er ahnte, welche Richtung Aoi einschlagen würde, hoffte aber, dass es nicht das war, was er glaubte. Das würde Probleme geben. Und doch, als sie vor der Tür des Harems standen, war Reita bewusst, worauf das Ganze hinauslief. Aoi schob die Tür auf. Ein Harem für die Adligen und die der Königsfamilie am Nahestehendsten. Einige der anwesenden Damen seufzten lieblich, wurden aber weder von Reita noch von Aoi beachtet. Nur der hintere Teil des Raumes war interessant. Denn dort war ein abgetrennter Bereich, der für die weiblichen Gäste war. Als Prinz und dessen engster Berater war es ihnen gestattet, diesen zu betreten. Ansonsten hatten Männer keinen Zutritt. Sofort hob ein junger Mann den Blick und fixierte Aois. Auf den ersten Blick hätte man meinen können, dass er eine Frau war. Zierlich, untypische Kleidung für einen Mann und doch bewies der breite Rücken und die Größe das Gegenteil. Er erhob sich und kam auf Aoi zu, senkte den Oberkörper. „Mein Prinz. Aoi-sama“, die tiefe Stimme jagte einen Schauder durch Aois Körper. „Uruha“, Reita musterte ihn, sah die Striemen von Fingernägeln auf seinen Armen, stellte fest, wie schlecht die Hofhure doch aussah. „Was führt euch zu mir?“, fragend blickte er sie abwechselnd an, blieb bei Aoi immer ein paar Sekunden länger hängen. Aoi hob statt einer Antwort nur die Hand und strich über seine Wange, Uruhas Augen schlossen sich sofort. Reita seufzte und rieb sich über die Stirn. Es war eine ungeschriebene Regel, dass das, was innerhalb dieser Räumlichkeiten geschah, niemals diese Räume verließ. So konnten sie nur hier ihre wahren Gesichter zeigen. Auch er hatte anfangs das ein oder andere Mal Uruha besucht. Aber als die beiden angefangen hatten, tiefere Gefühle füreinander zu entwickeln, hatte Reita sich selbstverständlich zurück gezogen. Auch, wenn andere das nicht taten. Frauen eben. Uruha unterdrückte ein Schluchzen, Aoi zog ihn an sich und nahm ihn fest in seine Arme. Uruha klammerte sich an ihn. „Ich kann das nicht mehr....“ „Ich weiß...“ Reita musste schlucken. Er würde, doch er konnte nichts für die beiden tun. „Wenn du den Harem verlässt, können wir uns nicht mehr sehen...“, murmelte Aoi in die brünetten Haare, „Hier haben wir die einzige Möglichkeit.“ „Aber ich will das nicht mehr... Ich will nur dir gehören... “, Uruha sah ihn mit tränenden Augen zu Reita, „Reita...Könnt Ihr nichts tun?“ Reita seufzte und fuhr sich durch die Haare. „Aoi, du könntest ihn kaufen, aber damit würdest du dich verraten und somit deine Freundschaft zu mir auf's Spiel setzen. Zumindest offiziell.“ Niemals würde er Aoi aufgeben. „Ich könnte ihn als persönlichen Sklaven einsetzen, aber damit wird Ruki seines Standes enthoben... Und als Lustsklaven kann ich dich auch nicht holen, Uruha... Mein Vater würde mich verstoßen und dann kann ich nicht mehr für euren Schutz Sorgen.“ Er konnte nichts tun und das ärgerte ihn. „Lass uns weglaufen“, schlug Uruha nun vor, klammerte sich wieder an Aoi, „Nur wir beide...“ Aoi schluckte und sah Reita an, der ihn nun kritisch ansah. „Ich kann nicht... Das weißt du... Reita hat sonst niemanden... Und ich will auch nicht ohne Reita sein müssen.“ Uruha wurde nur noch verzweifelter und klammerte sich fester an Aoi. „Vielleicht solltet ihr das tun. Weglaufen“, gab Reita nun zu – er wollte seinen besten Freund nicht verlieren, aber sie waren dazu bestimmt, ein Paar zu sein. Und innerhalb dieser Mauern war das nicht möglich. Aoi sah ihn erschrocken an. „Meinst du das ernst?“ „Habe ich jemals bei so etwas Spaß gemacht?“, Reita wand sich ab, „Wenn ihr euch dafür entscheiden solltet, werde ich euch helfen.“ Jetzt verließ er den Harem wieder. Ihn schmerzte es, dass er drohte, seinen besten Freund zu verlieren. Das würde er nicht ertragen, aber er würde damit leben müssen. Draußen im Garten kletterte er in sein Baumhaus, dass Aoi und er vor Jahren gebaut hatten. Es war sein Rückzugsort, wo er immer hin ging, wenn er einsam war oder einsam sein wollte. Seufzend lehnte er sich zurück, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schloss die Augen. Dabei glitten seine Gedanken so weit weg, dass er vollkommen die Zeit vergaß. „Du glaubst doch nicht, dass ich wirklich jemals ohne dich gehen würde?“, Aoi kroch in das kleine Baumhaus, legte aus Platzmangel die Beine über Reitas. „Auch Uruha ist dagegen. Er sagt, dass, wenn wir gehen, du mitgehst.“ Reita musste ein wenig lächeln, sah nun seinen Freund an. „Danke“, mehr musste er nicht sagen, Aoi verstand auch so, was es ihm bedeutete. Aoi antwortete nichts darauf, sondern machte es sich bequem und schloss ebenfalls die Augen. „Schafft er es?“, fragte Reita schließlich leise, öffnete die Augen aber nicht. „Ich weiß es nicht“, gab Aoi nach einer Weile zu, schluckte so schwer, dass Reita es hören konnte, „Sein Körper ist bis auf ein paar Kratzer unversehrt, aber sein Verstand leidet... Ich weiß nicht, was ich tun kann. Ich schlafe jeden Tag mit ihm. Anfangs hat es gereicht, aber mittlerweile reicht das nicht mehr. ...Er träumt schlecht...“ Reita seufzte leise und setzte sich auf. „Mir fällt sicher eine temporäre Lösung ein“, murmelte Reita und fuhr sich durch die Haare. Dann erhob er sich plötzlich. „Ich habe die Idee!“, schon sprang er vom Baumhaus und eilte nach drinnen. Zum zweiten Mal an diesem Tag stürmte er in den Thronsaal, störte seinen Vater wieder bei einer Kriegsbesprechung. „Vater, könnte ich Euch kurz sprechen?“, Reita wand sich dem kleinen Nebenraum zu, verschwand darin, während sein Vater ihm kurz darauf folgte. „Was ist denn so dringend, dass es nicht warten kann?“ „Mir fällt es nicht leicht, Euch darum zu bitten, aber mir liegt es sehr am Herzen.“ „Nun sprich, mein Sohn.“ Reita wand sich ab, spielte ein wenig beschämt. „Aoi wollte ein Mädchen treffen, deren Mutter aber gegen eine Heirat ist... Ich hatte die Idee, dass er sich einen aus unserem Harem... borgen könnte.“ Sein Vater schien entzückt. „Er hat endlich ein Mädchen kennen gelernt?“, er freute sich für den Freund seines Sohnes, „Und du willst die Mutter überzeugen?“ „Das war mein Gedanke. Und ich habe auch schon eine Idee, wen wir dafür nehmen könnten. Diesen Schönling. Ab und an tuscheln die Zimmerfrauen und man hört so einiges, was sie mitbekommen... Bitte, Vater, erlaubt es.“ Sein Vater sah ihn nachdenklich an. „Wir machen keinen Verleih, das weißt du.“ „Bitte, Vater, nur für ein paar Tage. Einen Tag Hinreise, einen Tag Aufenthalt und einen Tag Heimreise. ...Es ist mir wichtig, dass Aoi sich endlich binden kann, wenn er das will.“ Nun seufzte sein Vater. „Du hast Recht, mein Sohn, Aoi ist ein guter Junge und wird einmal ein guter Mann und Vater werden. Also gut. Aber nur drei Tage!“ „Ich danke Euch, Vater, von Herzen“, Reita wand sich um und stürmte aus dem Raum, dabei grinste er breit – er war eben ein Meister im Überreden von Menschen. Auf welche Weise auch immer. Aoi saß am Brunnen und wartete auf ihn, warf nachdenklich Steine ins Wasser. Dabei seufzte er hin und wieder. Reita ließ sich neben ihn fallen, reichte ihm einen Umschlag. „Hier, euer Freifahrtschein für drei Tage. Es steht alles erklärt in dem Brief. Am besten brecht ihr so bald wie möglich auf zu deiner Liebsten.“ Aoi sah irritiert den Umschlag an, ehe er Reita ansah und schließlich lächelte. „Ich danke dir, Reita.“ Aoi erhob sich und machte sich auf den Weg nach Hause. „Du solltest in zwei Stunden wieder hier sein, bis dahin ist deine Mitgift Abfahrt bereit.“ Reita selbst schlug den Weg in Richtung Harem ein, die Türen stieß er auf, sodass einige Mädchen zusammen zuckten. „Ihr da. Bringt mir den Schönling“, knurrte er und sofort verschwand eines der Mädchen und kam mit Uruha zurück. „Du dienst als Mitgift. Mach dich fertig, Aoi-sama kommt dich in zwei Stunden abholen.“ Uruha nickte bloß und verbeugte sich. Als er den Oberkörper wieder hob, war Reita schon bei ihm, griff ihn am Kragen. „Wenn du das Königshaus enttäuschst, bist du das letzte Mal hier gewesen. Ich rate dir, deine Aufgabe gut zu erfüllen“, knurrte der Prinz, ehe er Uruha von sich stieß. Uruha stolperte auf eines der Sitzkissen, nickte aber bloß. „Ich werde Euch nicht enttäuschen, Prinz.“ Zufrieden wand Reita sich ab und verließ den Harem wieder. Er begleitete Uruha und Aoi aus dem Palast, unterhielt sich mit seinem Freund, während Uruha mit gesenktem Blick hinter ihnen her lief. „Pass mir gut auf den Schönling auf, sonst wird mein Vater böse auf dich sein“, Reita grinste und klopfte ihm auf die Schulter, „Ich wünsche dir viel Erfolg... Und komm bloß glücklich wieder zurück.“ Aoi nickte und umarmte ihn. „Danke.“ Reita nickte nun bloß und sah ihnen zu, wie sie in die Kutsche stiegen und davon fuhren. Dabei dachte er an den Brief, den er Aoi geschrieben hatte. >Ich habe den Kutscher angewiesen, euch in mein Landhaus zu bringen. Das Personal wird niemandem verraten, was ihr dort tut. Und wenn ihr euch dazu entscheidet, zu gehen, sagt es ihnen. Dann kannst du entweder wählen, ob du im Landhaus bleibst oder ob ihr weiterzieht. Sie werden euch unterstützen, ich erfinde schon eine Ausrede für euch. Und bitte, mach dir keine Sorgen um mich, denk nur an dich.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)