Willkommen in der Spiegelwelt von Lillithia-Symphonia ================================================================================ Kapitel 3: Rettungsqualen ------------------------- "Na? Gut geschlafen?", fragte mich der Typ und stellte ein kleines Tablett mit Frühstück auf den Nachttisch, der neben dem Bett stand, an dem ich angekettet war. Ich weiß nicht wie lange ich schon hier war, da die Rolladen runter gelassen waren. Das einzige Licht, was diesen Raum erhellte, war das von der kleinen Lampe an der Decke. Im Gesamten war das Zimmer auch nur sehr spärlich eingerichtet. Es bestand lediglich aus dem Bett, einem Nachttisch und einem Sessel. Eine der Türen führte in ein kleines Bad in dem ich duschen und auf Toilette gehen konnte, die andere führte in die Freiheit. Und da ich, wie schon erwähnt, in fesselnder Gesellschaft war, war diese auch nicht verschlossen. Ich konnte ja eh nicht entkommen. "Willst du mir nicht mal deinen Namen nennen, du Schwachkopf?", knurrte ich ihn an und ignorierte das Essen neben mir. Obwohl mein Magen knurrte wie verrückt, würde ich dieses Essen nicht anrühren. Lieber starb ich an Hungersnot. Mit seinem typisch diabolischem Grinsen sah er mich an und antwortete erst nach einer kurzen Pause:"Warum sollte ich? Ich weiß wer du bist und mehr will ich nicht wissen. Zudem bleibst du einfach so lange hier, bis du den Thron nicht mehr übernehmen kannst." Er wollte mich also doch ein Jahr hier fest halten. Seufzend schmiss ich mich auf die Matratze und drehte ihm den Rücken zu. Es dauerte nicht lange und ich hörte Schritte und dann schloss sich die Tür. Ich musste hier raus und zwar so schnell es ging. Langsam öffnete ich meine Augen, als ich hörte wie die Tür aufging. War ich etwa eingeschlafen? "Was willst du?" knurrte ich auf und zog die Decke über meinen Kopf, so das ich nichts sehen konnte. "Lucifer? Ich glaub es nicht. Du bist wirklich hier?", hörte ich eine Stimme, die mir sehr bekannt vor kam. Schnell hatte ich mich aufgesetzt und blickte zu Tür. Vor dieser stand eine Dame mit roten Korkenzieherlocken und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. "Musst du dich immer noch so nuttig kleiden?", murrte ich um meine Freude zu verstecken. "Ich rette dich und du meckerst über meinen Körper?", kam es von Balbeerith welche mit ihren hohen High Heels zu mir kam und sich vor das Bett hockte. Von oben konnte man einen wirklich guten Einblick in ihr Delkotée werfen. Ihre enge Ledercorsage setzte noch einen oben drauf. Schnaubend drehte ich mein Gesicht weg und verschränkte die Arme vor meiner Brust. "So? Und wie bitte willst du mich befreien? Immerhin kann man das Bett nicht bewegen und die Kette ist mit Magie verschlossen." Ich war nicht gerade davon überzeugt, dass Balbeerith es schaffen würde die Magie zu vernichten. Immerhin hatte ich es selbst noch nicht einmal geschafft. Und da kam noch folgendes Problem: Magie hatte hier absolut keine Wirkung. "Du weißt das Magie keine Wirkung in dieser Welt hat?", klärte ich sie auf. "So? Ist das so? Und warum konnte man die Fesseln dann mit Magie versiegeln?", kam es fragend von Balbeerith, die mich triumphierend ansah. In einer Hand hielt sie einen Teil der Kette, dessen Ende noch ein wenig glühte. "Wie?", überrascht blickte ich zwischen dem glühenden Ende und Balbeerith hin und her. Wie hatte sie es geschafft die Kette zu lösen? "Ganz einfach. Ich kann meine Magie in dieser Welt einsetzen.", kam es simpel von ihr. Es dauerte nicht lange und es schien mir, als würde mir jemand einen dicken Wälzer ins Gesicht schlagen. Warum war mir das nicht vorher eingefallen? Der Grund, warum ich meine Magie nicht einsetzen konnte war, dass ich kein Herrscher war. Die Hölle bestand aus 13 Staaten. Über jeden Staat herrschte ein Dämon und über die Dämonen und somit über die komplette Hölle herrschte derzeit mein Onkel. Dadurch, dass Balbeerith über den 7. Staat der Hölle herrschte, konnte sie auch Magie einsetzen. "Aber das heißt ja, dass er auch ein Herrscher ist." murmelte ich. "Genau. Sein Name ist Mikahil und er ist ein hoch angesehener Typ im Himmel." nickte Baalberith. Also war er doch ein Engel und wie es schien ein sehr mächtiger. "Mikahil...", presste ich mit geschlossenen Lippen hervor. Ich würde mich rächen, für das was er mir angetan hat. Bald schon sollte er in der Hölle Qualen erleiden, die jenseits seiner Vorstellungen waren. "Rachepläne kannst du immer noch schmieden, Lucifer. Jetzt sollten wir erst einmal von hier verschwinden. Wir haben eine lange Reise vor uns.", holte mich Balbeerith aus meinen Gedanken und zog mich mit einem Ruck auf die Beine. Erst jetzt wurde mir wieder bewusst, dass sie ein wenig größer war als ich. Und ja, es wurmte mich, denn immerhin war sie eine Untergebene von mir. Oder eher meines Onkels, aber das würde ja nicht mehr lange andauern. "Was für eine lange Reise?", fragte ich skeptisch, während ich mit Balbeerith leise aus dem Fenster stieg, welches sie, mal wieder mit ihren magischen Kräften, geöffnet hatte. Ich kam mir noch nie so schwach vor. Gerade ich, der König der Dämonen, konnte in dieser kleinen, missratenen Welt seine Kräfte nicht einsetzen. "Du musst doch zu Gott, oder hab' ich da etwas falsch verstanden? Und deswegen müssen wir jetzt rausfinden, wo wir ihn antreffen." "Hä? Warum das. Ich weiß doch schon längst wo der Typ sein wird. Und zwar genau dort.",erklärte ich und zeigte mit einem Finger auf den Tower. Dann wanderte mein Blick wieder zu Balbeerith, welche mich ansah und kurz davor war zu lachen. "Du Narr. Hast du etwa gedacht, dass Gott etwa so mir nichts, dir nichts, da oben auf dem Tower hockt und genüsslich seine Tasse Tee trinkt? Wir haben eine weite Reise vor uns." Gerade hatte ich beide Füße auf den Asphalt der Straße gesetzt, als ich plötzlich etwas um meinen Hals spürte und zurück gerissen wurde. Danach legte sich eine Hand um die Stelle, wo immer noch die Kette zupackte. Ich rang nach Luft. "Na? Wo wollen wir denn so schnell hin? Ich habe dir aber nicht erlaubt nach draußen zu gehen.", hauchte es gegen meinen Nacken. "M-Mikahil...du...Mistkerl." knurrte ich hervor und versuchte mich von seinem Griff zu lösen. Seine Hand legte sich fester um meinen Hals und schnürte mir weiterhin die Luft ab. "Du willst es anscheinend wissen, oder? Das amüsiert mich irgendwie muss ich sagen.", lachte Mikahil, bevor er sich zu meinem Ohr beugte und weiter sprach:"Na gut. Dann werde ich mit euch gehen. Ich will mir ansehen wie dir bewusst wird, dass du niemals eine Chance haben wirst. Ich will sehen, wie du an deinem eigenem Versagen elendig versauerst." Mir wurde etwas schwindelig als er mich in seinen Armen umdrehte, doch noch mehr drehte sich mein Kopf, als ich seine Lippen auf meinen spürte und er mit seiner Zunge nach vorne drang. Was tat er da? Warum tat er das? Erst als der Kuss gelöst wurde, fand ich meine Sprache wieder. "Was fällt dir eigentlich ein? Du elender Wichser!" "Tja, das war ein kleiner Zauber." Mit einem grinsen auf den Lippen tippte sich Mikahil gegen eben diese und streckte ein wenig seine Zunge raus. "Unsere Körper sind verbunden. Das heißt du wirst dich nur noch wenige Meter von mir entfernen können. Und diese Fesseln können nur durch einen weiteren Kuss gelöst werden." erklärte er mir mit siegesreicher Stimmer und zog mich erneut an sich. "Und? Willst du noch einen?" "Untersteh dich, du Arschloch!" schrie ich ihn an und schubste ihn von mir weg, oder eher ich mich von ihm. Den Teufel würde ich tun. "Mach so etwas nie wieder, hörst du? Das ist der reinste Ekelfaktor." Ich hasste ihn. Er war hinterlistig, selbstliebend und stellte sich über alles andere. Er war mir sehr ähnlich und genau das hasse ich an ihm. "Du wirst schon sehen was du davon hast! Ich werde dich zu einem meiner Untertanen machen und bald schon wirst du freiwillig deinen Kopf auf einem Silbertablett präsentieren.", knurrte ich ihn an und zeigte bedrohlich mit einem Finger auf ihn. Und schon wieder erntete ich dieses siegesreiche Grinsen. Was für ein Arschloch! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)