The night is long, so be careful, my sweet Love... von LovelySmurf ================================================================================ Kapitel 1: Süßer, flüsternder Nachtwind --------------------------------------- Kennt ihr jenes Gefühl einen gewaltigen Fehler begangen zu haben? Das Gefühl eine falsche Entscheidung getroffen zu haben? Tja, ich schon. Ich mag der neue Avatar sein. Ich mag Vaatu, sowie Amon besiegt haben, doch mache auch ich Fehler und habe zu allem Übel Schwierigkeiten damit, die folgende Unsicherheit loszuwerden. Die Endschlacht, der Sieg über Vaatu ist am heutigen Tag genau eine Woche her. Der Sieg, sowie die scheinbar endgültige Trennung von Mako. Ja. Die endgültige Trennung von Mako, welche mein Problem darstellt. Ich bin mir darüber im Klaren, dass unsere Beziehung die letzten Monate mehr als problematisch und sicherlich kein Zuckerschlecken war. Dennoch vermisse ich ihn auf gewisse Art und Weise und stelle meine Entscheidung ihn gehen zu lassen schrecklich in Frage. War ich zu voreilig? Hätten wir unsere Beziehung wieder hin bekommen oder war es das einzig Richtige, das ich getan habe? Im jetzigen Augenblick ruhe ich auf meinem Bett im Lufttempel und starre gen Decke, starre gen Decke und bin vollkommen in meinen Gedanken versunken, wobei der Mond mir durch mein offenes Fenster entgegen lächelt, eingehüllt in seinem Kleid aus strahlenden Sternen. Meine Vorhänge beginnen im Rhythmus des Windes zu tanzen und meine Haut verspürt die frische Brise der Abendluft. Möglicherweise wäre es gar nicht so verkehrt Pema um Rat zu bitten, doch vielleicht wäre es auch gar nicht so verkehrt diese Sache auf sich beruhen und Gras darüber wachsen zu lassen. Das Knarren des Bodens im Flur holt mich aus meinen Gedanken zurück in die Realität, das Hier und Jetzt. „Tenzin, seid Ihr das?“, rufe ich hinaus in die Dunkelheit des Ganges und richte mich seufzend auf, nachdem ich keine Antwort, keine Bestätigung erhalte. „Tenzin? Pema?“, meine Worte hallen wieder und reine Stille folgt. „Darf doch wohl nicht wahr sein.“, murmle ich, während ich meine Füße aus meinem gemütlichen Bett schwinge und zur Zimmertür hin spaziere. Jener verhasster Zeitpunkt, welcher die Unruhe und die Neugierde in der Seele eines Menschen weckt folgt mit jenem Mal, als ich die Türklinke in meine rechte Hand schließe und den hölzernen Durchgang, welcher neben den Wänden meine Räumlichkeiten kennzeichnet, völlig öffne. Ein erneutes Knarren des Bodens. „Wer ist da?“, durstet meine Stimme nach dem fehlenden Wissen. „Zeig dich.“, fordere ich die eventuell unerwünschte Person nochmals auf ihre Identität preis zugeben und lasse ein kleines und überaus zärtlich aussehendes Feuer in meiner Hand erscheinen, lasse es erscheinen um die Finsternis im Flur des Tempels zu erleuchten, zu vertreiben. Wieder dieses Knarren. „Ikki? Meelo? Jinora?“ Auch hierbei keine Antwort, kein einziger Laut, kein Wortfetzen, nur ich, die Stille und meine zunehmende Unruhe. Das Knarren direkt hinter mir und ehe ich mich versehe werde ich von großer Wucht und eisiger Kälte zu Boden geworfen, zu Boden geworfen mit einem dumpfen Aufprall, wobei ich einer Zeitspanne von Sekunden lang Tenzins Stimme lauschen darf und kurz darauf mein Bewusstsein verliere. Abrupt schlage ich die Augen auf, fahre hoch und spüre wie mein Herz rasend gegen meine Brust hämmert. Mein Atem gleicht dem eines verängstigten Kindes und meine Sicht hält sich stark begrenzt, denn kann ich nichts als die Umrisse kalter Bäume, umschlungen von des Nebels Armen, erkennen. Mein ganzer Laib zittert, meine Gedanken sind ertränkt im reinstem Chaos und verspüre ich tiefsten Wunsch zu schreien. Zu schreien und nicht mehr aufzuhören. Zu schreien und die Umarmung des Nebels zu brechen, zu lösen, ihn in das finsterste Eck zu drängen. Jedoch wird es hierbei bei einem sehnsüchtigen Wunsch bleiben. Es wird bei dem erträumten und heißgeliebten Gedanken bleiben, denn verschnürt die Unruhe, die Angst mir die Kehle und lässt mich nicht los, sowie sie weder verhüllt, noch verborgen, die Luft, die Umgebung schmückt. Wohin das Auge nur blicket. Angst. Nichts als gefürchtete Angst und bitterer Nebel. „Wo des Unheils Kind ist, dort ist auch des Nebels Vater", säuselt eisig, seelenloser Wind und lässt selbst die Blätter der Bäume vor Furcht erzittern. Mit tobendem Herzschlag erhebe ich mich, stehe auf und lasse meinen Blick über die Stämme der Bäume gleiten, feststellend, dass weißer Schleier sich lichtet, selbst wenn nur minimal. „Wo des Unheils Kind ist, dort ist auch des Nebels Vater.“, wispert der Wind ohne Seele erneut und wieder zittern die Blätter aus Furcht vor ihm und seinen Worten. „Irgendwelche Neuigkeiten, Meister Tenzin?“, vernehme ich Makos Stimme, doch scheint sie fern, fern von mir, wie, als wenn er durch einen Tunnel hindurch mit sprechen würde, am anderen Ende des endlos langem Durchganges stehen. „Nein. Rein gar nichts.“, erwidert die warme Stimme Tenzins, mit Enttäuschung in ihr her innen. „Wie geht es Korra?“ „Ich weiß es nicht. Sie ist noch immer nicht zu sich gekommen, allerdings hat sich ihr Zustand glücklicherweise auch nicht verschlechtert.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)