Die Tränen eines Diamanten von HathorCat (Geburtstagsgeschenk für pinkimaus) ================================================================================ Der Geburtstag -------------- Mit pochendem Herzen dachte Diamond an die Krönung der wunderschönen Neo Queen Serenity zurück. Mit einem langen, weißen Kleid hatte sich Usagi Tsukino zur Herrscherin von Crystal Tokyo krönen lassen. King Endymion, ehemals Mamoru Chiba, stand ihr zur Seite und war somit ihr Ehemann. Sie würde auf ewig unerreichbar sein. Doch war sie das nicht schon immer gewesen? War das Schicksal der Beiden nicht durch alle Zeit miteinander verbunden? Er hatte also nie eine Chance gehabt und würde auch nie eine bekommen. »Diamond?«, fragte Saphir und betrat das Büro seines Bruders, nachdem er auf sein Klopfen nicht reagiert hatte. »Saphir, was willst du?« »Eigentlich wollte ich fragen, ob du zu dem Meeting noch kommen wolltest, aber wenn ich dich jetzt so nachdenklich sehe: Wie läuft es mit deiner neuen Züchtung?«, lächelte der Jüngere. »Woher weißt du das schon wieder?«, lachte Diamond kurz auf. »Seit du vom Geburtstag unserer Königin erfahren hast, verschanzt du dich im Labor und lässt niemanden herein. Was solltest du sonst dort veranstalten? Dich mit Dünger betrinken?«, ernst schaute Saphir seinen Bruder an. Er wusste, wie sehr Diamond diese Frau liebte und begehrte. »Das wäre auch eine Alternative. Aber nicht die Beste«, sinnierte der Weißhaarige laut. »Lass sie los, so schwer es dir auch fällt, Diamond. Du wirst sonst nicht glücklich!« »Das weiß ich, Saphir. Dennoch! Eine Chance habe ich noch bekommen!« Mit einem weißen Tuch bedeckt stellte Diamond einen Topf auf den Tisch vor Saphir hin. Zögernd hob Saphir das Tuch an, nachdem sein Bruder genickt hatte, als Zeichen der Aufforderung. »Sie ist wunderschön«, hauchte der Blauhaarige, als er eine bezaubernde Jasminpflanze sah. Jasmin war Diamonds Lieblingsblume, daher war es auch logisch, dass er bei einer neuen Züchtung mit ihr anfing. Doch statt die Blume in einer neuen leuchtenden Farbe erstrahlen zu lassen, sahen die Blüten gläsern aus. So kalt wie Kristalle fühlten sie sich an, dennoch waren sie samtweich und zart. Ein milder Duft ging von ihr aus, den Saphir gar nicht von dieser Pflanze kannte. »Es ist mir gelungen, eine kristallene Blume zu züchten«, erklärte Diamond. »Eine Pflanze, die es nur in Crystal Tokio geben soll. Ich werde diese Art Crystallize nennen. Sie soll neben White Beauty verkauft werden, doch die erste Kreuzung soll an Neo Queen Serenity gehen.« Saphir pfiff anerkennend. »Du hast dich wahrlich selbst übertroffen.« »Ich möchte ihr somit für unsere zweite Chance danken.« »Wie, du hast deine Bemühungen aufgegeben?« »Ich weiß, wie die Zukunft aussah und aussehen wird, wenn ich meine Meinung nicht ändere. Von daher ist es der einzige Weg. Im Übrigen: Die Kriegerin, die sich auch mit Pflanzen auskennt, wird eine Großbestellung in Auftrag geben. Du wirst sie morgen entgegen nehmen.« »Herzlich Willkommen«, begrüßte Petz die Kriegerin des Donners, Sailor Jupiter. »Hallo!«, lächelte Jupiter. »Wo kann ich meine Bestellung aufgeben?« »Ich nehme sie entgegen«, sagte Saphir, der soeben aus dem Hinterzimmer trat. »Ich habe schon auf Euch gewartet.« »Nicht so förmlich Saphir!«, winkte Jupiter ab. »Wir sind doch Freunde und ihr habt euer Leben wieder in den Griff bekommen, wenn ich das so richtig sehe.« »Allerdings. Nachdem ihr uns von dem Einfluss des Wiseman befreit habt, geht es uns alles besser.« »Auch Diamond?« »Ja, ihm geht es auch besser. Ich darf dir sogar erzählen, dass er für den Geburtstag der Neo Queen Serenity ein besonderes Geschenk darbringen will.« »Solange es keine Falle ist, wird sich Usagi freuen.« »Seine neueste Kreation«, verriet Saphir. »Was ist es denn für eine Kreation? Ich war nach White Beauty schon sehr überrascht, dass so etwas möglich ist. Was hat Diamond erschaffen?« »Nähere Informationen gebe ich nicht preis. Das wird mein Bruder bei der Geschenkübergabe erledigen.« »Du bist gemein, Saphir!«, schmunzelte Jupiter und übergab den Blauhaarigen eine Liste. »Das sind die Blumen, die wir für die Festlichkeiten benötigen werden. Wird es möglich sein?« »Ich werde kurz die die Daten abgleichen, ich bin mir nicht sicher, ob wir noch genügend Dahlien haben, da diese zurzeit sehr beliebt sind und wir mit der Produktion nicht sehr gut hinterherkommen. Pflanzen brauchen auch ihre Zeit.« Schnell glich Saphir die Liste ab während sich Jupiter genauer im Laden umsah. Eine gewaltige Blütenpracht, schillernd in allen Farben, ließen die Braunhaarige jedes Mal den Atem stocken. Die ehemalige Familie des Black Moon hatte sich ein neues Leben aufgebaut und mit ihrer Pflanzenzüchtung einen wahnsinnigen Erfolg gehabt. Erstaunt schlenderte sie in den hinteren Teil des Raumes, wo die White Beauty ausgestellt wurde. Theoretisch könnte man meinen, dass diesen Pflanzen jegliche Farbe entzogen wurde und sie somit in faden weiß gehalten waren. Dennoch strahlten die Pflanzen eine edle Schönheit aus, die die farbigen Exemplare in den Schatten stellten. ‚Wenn es schon Pflanzen in allen erdenklichen Farben gab - sogar diese wunderschönen weißen Blumen -, in welche Art sollte Diamond dann noch Zeit investieren? Hoffentlich keine schwarzen Pflanzen, die von der Dunkelheit besessen sind’, dachte Jupiter nach. ‚Nein, von der Dunkelheit ist die Familie endgültig weg. Mars hätte die Bedrohung schon längst gespürt.’ »Sailor Jupiter?«, riss Saphir die Kriegerin aus ihren Gedanken. »Ich habe die Bestellung geprüft. Es wird uns möglich sein, alle Positionen zu liefern. Du musst uns nur noch Ort und Uhrzeit bestimmen.« »Am besten wäre es in den Morgenstunden, wieder am Liefereingang«, sagte sie. »Okay, am großen Tag unserer Königin wird es zumindest an nichts fehlen, das gilt allerdings nur für unsere Blumen«, verabschiedete sich Saphir. »Ich danke dir, Saphir. Wir sehen uns bei der nächsten Bestellung!« »Hast du ihn gesehen? Wie geht es ihm?«, durchlöcherte Serenity ihre Freundin, die soeben von ihrem Auftrag zurückgekommen war. »Ich habe Diamond nicht gesehen, aber es soll ihm besser gehen«, berichtete Jupiter, die sich im Palast wieder in Makoto zurückverwandelt hatte. »Es geht ihm besser!«, schniefte Serenity. »Das kann doch nicht wahr sein!«, seufzte Minako. »Du veränderst womöglich durch dein derzeitiges Gefühlchaos die Zukunft!« Kopfschüttelnd saß die Kriegerin der Liebe, Sailor Venus, auf einem gemütlichen Sofa und betrachtete die Königin. »Dazu muss ich nicht mal verwandelt sein um dein Gefühlchaos zu spüren.« »Ich kann doch nichts dafür, dass die Gefühle wieder hochkommen!« »Stopp, wie meinst du das mit wieder hochkommen?«, hakte Minako nach. »Damals hatte ich noch zuviel Angst, um mir die Gefühle einzugestehen«, erklärte Serenity. »Aber nachdem ich ihn vor zwei Jahren wieder gesehen hatte. Da er nun zu den guten gehört…« »Usagi!«, unterbrach Minako mahnend. »Du verleugnest Mamoru für so eine dumme Schwärmerei! Denk doch auch an Chibiusa!« Chibiusa war ihr zukünftiges Kind mit Mamoru, das bedeutete, dass ihre Gefühle für Diamond keinen Wert in dieser Konstellation hatten. »Du hast ja recht«, gab die Königin klein bei. »Aber dennoch kann ich meine Gefühle nicht einfach so abstellen, als täte ich dafür einen Knopf besitzen!« »Du kannst es aber wenigstens versuchen und dich nicht wie ein frischverliebter Teenager benehmen! Mit deinem Verhalten würdest du Mamoru nur verletzen.« »Ja, ich weiß«, seufzte sie. Mit einem Konzert von Trompeten begann die Feierlichkeit. King Endymion und Neo Queen Serenity saßen auf ihren Thron um die Präsente entgegen zu nehmen. Seitlich standen die Sailor Kriegerinnen bereit, um jeden Angriff auf die königliche Familie abzuwenden. Endymion war sehr stolz auf seine schöne Frau. Natürlich hatte er ihr schon sein Geschenk überreicht, ebenso wie ihre Freundinnen doch nun war der offizielle Part dran. So sehr er sich wieder in den Crystal Palace zurücksehnte, so sehr hoffe Serenity auf Prince Diamond. Sie war sehr neugierig auf die neuen Pflanzen, die Diamond womöglich selbst darbrachte. Sailor Jupiter hatte ihr leider keine Einzelheiten liefern können, obwohl die Königin sie stundenlang mit Fragen durchlöchert hatte. Sie bedankte sich für jedes gebrachte Geschenk, während sie äußerlich die Ruhe selbst war, so war sie innerlich so aufgeregt, dass sie am liebsten aufgesprungen wäre. Dies schickte sich jedoch nicht für eine frischgebackene Königin. Plötzlich stockte ihr Atem, als sie Prince Diamond sah. Ihr Herz machte einen gewaltigen Hüpfer. Er war tatsächlich gekommen! Er brachte ihr sein Geschenk persönlich! Als Prince Diamond an der Reihe war, verneigte er sich tief vor seinem König und wandte sich dann an seine Königin: »Sehr geehrte Neo Queen Serenity. Ich bringe Ihnen die neueste Züchtung, die White Moon hervorgebracht hat, dar. Nehmt dieses Geschenk als Zeichen unserer Treue und Loyalität an. Diese Pflanze soll das Symbol für Crystal Tokyo sein!« Staunend betrachteten Endymion und Serenity, wie Diamond das weiße Tuch von seinem Geschenk nahm und somit die Blume der Öffentlichkeit preis gab. Ein Raunen ging durch die Menge, als das Licht sich in den kristallenen Blüten der Jasmin brach. Niemand hatte zuvor eine schönere Blume gesehen. »Sie ist wunderschön«, hauchte Sailor Jupiter. »Das muss ziemlich schwierig gewesen sein, die Gene der Pflanze anzupassen«, vermutete Sailor Merkur. »Ich bedanke mich für diese kostbare Pflanze, Prince Diamond«, lächelte Serenity und sah dem Weißhaarigen direkt in die Augen. Auf diesen Augenblick hatte Diamond lange gewartet. Er wollte unbedingt noch einmal in diese wunderschönen blauen Augen sehen. Er wollte noch einmal die Schönheit der Königin in sich aufnehmen um sie für immer loszulassen. Diamond wollte sie in glücklicher Erinnerung behalten. Sie sollte glücklich sein, mit ihrem Endymion. Stumm ging er zum Ausgang, damit die anderen Gäste ihre Geschenke überreichen konnten und keiner bemerkte die Träne, die langsam seinem Gesicht herunter rann. »Beeindruckend!«, schwärmte Sailor Venus, als sie vorsichtig die Blüten der Crystallize berührte. »Die erste Blume, die er gezüchtet hat, hat er dir geschenkt! Du kannst dich wirklich glücklich schätzen! Sie ist so wunderschön und ihre Blüten sind dennoch so weich und zart, das ist wirklich unbeschreiblich!« »Deswegen ist sie so anspruchsvoll. Prince Diamond hat mir ein Buch zukommen lassen, in dem er wichtige Notizen über den Erhalt der Pflanze notiert hat«, informierte Sailor Merkur die Anderen. »Wir bräuchten dennoch einen Experten, wenn es um diese Art Pflanzen geht!«, bestimmte Serentiy. »Ich möchte gerne noch mehr von dieser Art in meinen Garten haben und ich weiß auch, wem ich diese vertrauensvolle Aufgabe übergeben werde!« Während die Kriegerinnen ratlos ihre Königin ansagen, schüttelte Venus nur den Kopf. Das Herz von Serenity hatte ihr den Plan verraten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)