( ! )Blue Bird von quinnJPEG (Fluch einer Meerhexe) ================================================================================ Kapitel 1: Keine Rettung in Sicht --------------------------------- Die Stadt schien wie Still gelegt, die Lichter des Festes waren zersprungen und nur wenige Flammen loderten noch. Die Menschen waren starr, blickten auf ein und dieselbe Stelle. Auf die Stelle wo eben noch Matthew über Helen lag um sie zu demütigen. Doch jetzt lagen beide nur noch reglos am Boden, keiner bewegte sich und alle starrten gebannt auf die beiden hinab. Dann rührte sich einer von beiden, man konnte erkennen das es Helen war, denn ihre Hände wanderten zu den Schultern von Matthew und langsam schubste sie den Körper von ihm zur Seite. Tief Luft holend versuchte sie sich zu fassen, ihr Gesicht war Blass und viele blutige Wunden zierten ihr Gesicht. Dann wandte sie ihren Blick zu Matthew der sich immer noch nicht bewegte. Helen ignorierte die Menschenmenge um sich rum, denn der Anblick erschrak sie und schnell packte sie ihn, drehte ihn auf den Rücken und rüttelte an seinen Schultern. Dann traf sie ein leerer Blick. Seine Augen waren weit aufgerissen,  leer und seine Haut schon gräulich. Erschrocken fuhr Helen hoch, fiel jedoch gleich wieder auf die Knie. "MÖRDER" rief einer aus der Menge heraus. "VERBRENNT SIE" ging es weiter. Doch Helen schüttelte nur mit tränenerfüllten Augen den Kopf, sie sah zu Matthew und dann wieder zur Menschenmenge die sie immer mehr einengte. "Nein ich, ich hab das nicht gewollt, ich!" Ein Mann packte sie grob am Arm "Du bist eine Hexe, eine verfluchte Hexe!" Er hob seine Fackel in die Höhe "Wir feiern ein Fest um einen Mann zu ehren der uns vor dem Untergang bewahrt hat und jetzt feiern wir den Tod der roten Hexe!" Rote Hexe? fragte sich Helen. Damit war wohl sie gemeint.  Nie war es ihr Ziel gewesen ihn umzubringen, noch dazu wusste sie nicht mal wie sie das geschafft hatte. Alles geschah so schnell, aus dem nichts schoss diese Energie aus ihrem Körper und sie wusste nicht woher sie kam. Die Menschen zerrten sie auf den großen Platz während einige Männer den Holzhaufen, der eigentlich für das Feuerwerk gedacht war, umgestalteten und einen großen Pfahl hineinstellten. Sie machten Platz um eine Fläche zu zieren, wo Helen genug Sicht haben wird um die Menschen zu sehen, die sich über ihren Tod erfreuen werden. Sie währte sich mit Händen und Füßen, doch sie war machtlos und irgendwas sagte ihr, dass diese Kraftwelle von eben, kein zweites mal kommen würde. Es wurde weiter an ihrer Kleidung gerissen, an den Haaren gezerrt und ins Gesicht gekratzt.  Festgebunden am Pfahl, umgeben von unmengen an Holz war Helen dazu verdonnert als Hexe beurteilt zu werden und zu sterben. Ein Schicksal mit dem sie nun klar kommen müsse. Während die Menschen untereinander diskutierten wer denn das Feuer entfachen dürfte, schloss Helen die Augen und alles um sie verstummte noch einmal. Alles was sie nun vernahm war ein träumendes Lied einer kleinen Spieldose, das Bild ihrer Mutter war wieder vor ihr, wie sie lächelte und ihr die Hand entgegen streckte. Ein Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht, die Tränen kullerten ihr über die Wange und eine Fackel flog in den Holzberg.  Um sie herum entfachte sich das Feuer, es wurde schnell größer und kam immer näher, es wurde heiß, brennend heiß und wirklich unangenehm. Doch sie versuchte ihr Lächeln zubehalten. Also lehnte sie sich zurück, blickte in den Himmel, lächelte weiter und lies sich ihre Angst nicht ansehen. Wenn sie stirbt, dann soll es glücklich sein. Sie hielt sich an den Gedanken zu ihrer Mutter fest und plötzlich schoss über ihr direkt ein Pfeil in die Spitze des Pfahl's.  Wie vom Wirbelwind getroffen wurde sie von ihrem Leid befreit und stand auf einem Dach. Sie konnte auf die Menschenmenge hinab sehen und den Pfahl an dem sie eben noch gebunden war. "Sorry" sagte der Typ, der sie befreite. Die Menschenmenge tobte, sie war wütender als je zuvor und dann redete der Mann und schaffte es sie in Stillschweigen zu legen. "Ich unterbreche nur ungerne euer selbsternanntes Geburtstagsgeschenk, aber ich liebe Kuchen und den ersten Wunsch der Kerzen geht ja bekanntlich in Erfüllung. Also krall ich mir euer Kerzenschein, damit euer Wunsch nicht erfüllt wird, aber dafür meiner! Was meiner ist? Verrat ich nicht - sonst gehts ja nicht in Erfüllung. Aber eins kann ich euch verraten: Es ist viel besser als das ALLES hier!" und breitete dabei seine Hände aus. Es war zu Dunkel um genau zu erkennen wer sie da gerade gerettet hatte, doch das Licht des Feuers schien leicht auf sein Gesicht und das fiese Lächeln auf diesem sagte ihr, dass sie doch nicht gerettet war. Blitzartig drehte er sich um und gab Helen einen Haken der gesessen hat und beförderte sie damit ins Land der Träume.   Als Helen wieder aufwachte, war sie auf einem kleinen Boot gewesen und bereits mitten auf dem Ozean. Die Sonne schien und kein Wölkchen war zu sehen.  Als sie sich aufsetzen wollte, merkte sie dass ihre Hände zusammengebunden waren, dann stöhnte sie kurz auf, denn ihr Kopf dröhnte. "Ah, guten Morgen Kerzenschein!" Wie? Kerzenschein? Damit war wohl Helen gemeint. Helens gegenüber gab sich endlich zu erkennen. Ein kräftiger Typ, feuerrotes, strohes Haar und ein Lächeln das vom Teufel selbst stammen könnte. In einer Hand einen Dolch welchen er sich dann zwischen die Zähne packte um Helen aufzusetzen. "Nimms mir nicht übel, aber ich brauch die Kohle" und dabei kehrte er ihr leicht den Rücken zu. "Scheinst aber ja richtig beliebt gewesen zu sein. Aber ich will dir nicht in der Wunde puhlen, war sicher nicht gerade das gelbe vom Ei da auf deinem VIP Scheiterhaufen" sagte er. "Kannst du mal mit deinen schlechten Humor aufhören?" fauchte Helen ihn an worauf er sich leicht verwundert zu ihr umdreht. "W-Was?" er lachte auf "Wer von uns beiden ist denn gefesselt und ist froh wenn er sitzen kann?" Aber was dieser Typ nicht bemerkt hatte war, das Helen sich aus den Fesseln mittlerweile befreit hatte. Wieder etwas das sie von ihrer Mutter gelernt hatte. Kein Knoten war vor ihr sicher. Doch so fies dieser Kerl auch grinsen kann, das konnte Helen auch. "Du hast eines nicht bedacht, mein lieber" und da trat sie schon mit ihrem Fuß gegen sein Kiefer, stand nun auf beiden Beinen, wenn auch noch etwas wackelig und warf ihm die Schnur vor die Füße die eben noch ihre Hände umschlungen hatte. Der Fremde hielt sein Kiefer, seine Lippe blutete. Der Angriff kam so überraschend das er sich auf seine Lippe biss und der Dolch auf den Boden des Bootes fiel. "Verdammtes Miststück" und er kam nicht drumrum dennoch ein wenig zu grinsen. "Ich glaub allmählich ist mir bewusst, warum die dich verkohlen wollten." Helen setzte sich wieder hin, ihr war schwummrig gewesen, doch sie versuchte es ich nicht anmerken zulassen. "Eine ganze Menschenmenge kann mich vielleicht in die Knie zwängen aber ein Typ auf einem einsamen Boot? Das hättest du dir anders überlegen müssen ... Und was hast du nun mit mir vor?" Helen beäugte ihn immer noch. Sie fühlte sich richtig mutig so einen kräftigen Kerl eine reingehauen zu haben, doch was nicht ist, kann ja noch werden ... "Ich werd dich an die Marine ausliefern. Hexen wie du eine bist sind ganz schön viel Kohle wert und das kann ich gerade super gebrauchen!" Helen sah ihn mit großen Augen an "An die Marine? Gegen Geld? Hallo!? Ich bin doch keine Ware die man irgendwo verkaufen kann!" - "Naja, doch. Hab ich schon öfter gemacht! Einige waren mir sogar dankbar" sagte der Rotschopf und holte seine Karte raus. "Ich bin es aber nicht!" wurde Helen immer lauter. Doch er blieb ruhig und schaute kurz auf, musterte sie und sah wieder in die Karte. "Hmmm, ja, das hab ich mir schon irgendwie gedacht." Sprachlos saß Helen da. Sie konnte nichts tun, immerhin war sie auf offenem Meer. Sie würde innerhalb von 5 Minuten sterben, wenn sie jetzt vom Boot springen würde. Ein schwerer Seufzer ihrerseits der wie ein Echo übers weite Meer zieht.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)