3 shots von Yohji (- G02 -) ================================================================================ Kapitel 1: Guardian Angel ------------------------- "Giotto..!" Ein besorgter Schrei, ein Knall, und ein entsetzter Blick. G wirbelte wild mit den Armen umher als ihn eine der Kugeln traf, welche eigentlich für Giotto bestimmt waren. Peng, peng, peng-- 3 weitere Schüsse hallten in dem Vorhof des Vongola-Anwesens wider, gefolgt von einem dumpfen Aufprall, als der Körper des Sturmwächters in sich zusammensackte und regungslos zu Boden fiel. Mit dem Gesicht voran, landete G in einer der Pfützen, welche dank des stundenlangen Regenschauers noch immer nicht im Erdreich versickert waren. Luft, er brauchte Luft, doch das Wasser um seinen Mund und in seiner Nase ließen ihn kaum auch nur einmal ein, geschweige denn ausatmen. Verdammt, was war gerade nur passiert? Die rotbraunen Augen wurden des Wassers wegen stark zusammen gekniffen, mit aller Kraft die er noch irgendwie aus seinem geschwächten Körper hinaus holen konnte. Er hatte es noch genau vor Augen, Gio wollte sich gerade dazu breitschlagen lassen einen gewaltigen Fehler zu tun, aber Er, seine scheinbar doch nicht ganz so schlechte, andere Seite, konnte ihn gerade noch dazu überreden den Deal auszuschlagen. G hatte bei dieser Famiglia von Anfang an ein sehr ungutes Gefühl gehabt, und das wie es schien, sogar auch noch berechtigt.. Immer wieder versuchte G sich zur Seite zu hieven, versuchte sein Gesicht zur Seite zu drehen, doch er war zu schwach, konnte und wollte sich gar nicht mehr anstrengen, wissend das dies seine letzte Gute Tat für einen alten Freund gewesen sein sollte. Einzig das plätschern des Regens drang noch an seine Ohren, oder waren es Schritte..? Schritte auf dem durchnässten Boden, welche sich anhörten wie das plätschern einzelner Regentropfen auf dem Asphalt? G rang mit seinem letzten Lebenswillen noch immer nach Luft, bekam diese aber erst in seine Lungen, als sich jemand vor ihn auf den nassen Boden warf und aus seiner misslichen Lage heraus befreite. Sein Kopf wurde auf einem Schoß gebettet, zittrige Hände fuhren durch sein durchnässtes, rotes Haar und immer wieder spürte G, wie man versuchte die starken Blutungen irgendwie zu stoppen. Die Schüsse hatten scheinbar jeden aus dem Haus gelockt, alle waren hier, schenkten ihm besorgte Blicke und waren darum bemüht ihn irgendwie wieder auf die Beine zu kriegen, doch G wusste das man für ihn nichts mehr tun können würde. Der Schmerz zog sich tief durch seinen Körper, an der Stelle welche er zuvor noch gelegen hatte, hatte sich bereits eine viel zu große Blutlarche gebildet, welche nun mit dem Regen langsam aber sicher über den halben Vorhof gespült wurde. Als er erneut spürte, wie man versuchte noch das zu retten, was zu retten war, schüttelte der Sturmwächter leicht seinen Kopf und setzte ein bitteres Lächeln auf. Selbst jetzt noch... warum bemühte man sich so sehr um ihn..? G kannte es nicht das man sich um ihn sorgte, er kannte das Gefühl von Geborgenheit nicht, wusste nicht was es bedeutete, wenn sich andere um einen sorgten und sogar versuchten einem das Leben zu retten, obwohl man eigentlich nur zwangsweise miteinander zu tun hatte. Aber jetzt..? Alle standen sie hier.. Alle sahen ihn an... Der eine etwas besorgter als der andere, manch einer entsetzt und wiederrum ein anderer stark betroffen. Man schien ihn also wirklich irgendwie gemocht zu haben... Die rotbraunen Augen schlossen sich leicht und der Kopf des Rothaarigen neigte sich nun schwach zu demjenigen, welcher als erstes vor Ort gewesen und ihn aus seiner misslichen Lage befreit hatte. "Gio..." ,murmelte der Stumwächter leise und schmiegte sich nun leicht an die Hand, welche zittrig über seine Wange strich. Es war schon lange kein Geheimnis mehr das es zwischen ihnen beiden gefunkt hatte, jeder von den anderen Wächtern wusste bescheid, der eine nahm es mit Humor, der andere wirkte nicht sonderlich begeistert, doch G hatte ja noch nie etwas auf die Worte anderer gegeben. Ihm war es gleich gewesen was man dachte.. Hauptsache man mischte sich nicht in seine Entscheidungen ein. "Warum.. so lange Gesichter.. huh? War doch klar... das ich irgendwann... mal ins Gras beißen würde... für unseren Boss.." ,murmelte der Rothaarige nun benommen und schloss kurz seine Augen vor Erschöpfung. Es fiel ihm schwer seine Augelider offen zu halten und dabei nicht preis zu geben was in ihm gerade vorging. Vorallem gegenüber Giotto war das meist ein Ding der unmöglichkeit. Die orange-goldenen Augen des Vongola-Bosses, verleiteten den temperamentvollen Sturmwächter immer dazu, sich in ihrer wärme und Geborgenheit regelrecht zu verlieren. Sie wirkten beruhigend auf ihn, was den ein oder anderen schon oft vor seinem Temperament geschützt hatte. Doch heute.. heute würde er sie ein letztes mal sehen. Ein letztes mal diese Wärme spüren, sich ein letztes mal Geborgen und verstanden fühlen. Und deshalb, schlugen sich die Lider des tödlich verletzten Wächters nun wieder auf, sahen in die vor Sorge getränkten Augen des Famiglia Oberhauptes und besaßen sogar die Frechheit sich mit dem rest seines Gesichtes zu einem matten Lächeln zu formen. G hob schwach eine Hand und legte diese nun auf die Wange seines Gegenübers, strich mit dem Daumen zögernd über die vor Schreck erblasste Haut. Er hatte nie gewollt das Giotto ihn so sah... Ihm fiel es damals schon wer unter seine Augen zu treten wenn jemand den Namen der Vongola in den Dreck zog und G sich nicht hatte zügeln können seine Fäuste in den Taschen ruhen zu lassen. Im Grunde steckte der Sturmwächter immer nur ein, egal für was, die Antwort kam immer mit Fäusten auf ihn zugeprescht. Giotto war der erste der sein temperamentvolles Gemüt hatte zügeln können.. und dafür war ihm sein Wächter im nachhinein mehr als nur dankbar. Keiner hätte sich seiner angenommen wenn nicht Giotto.. Vermutlich würde der Rotschopf immer noch durch die Straßen des Dorfes laufen, ohne ein Ziel vor Augen, gar ohne einen Ort an den er gehen konnte und respektiert wurde. Die rotbraunen Augen fokussierten sich mit größter Mühe auf das Gesicht des Vongola-Bosses, zugegeben.. mehr als eine Silhouette sah G schon gar nicht mehr, aber er versuchte dennoch sich an dem traurigen Glanz welcher von den orange-goldenen Seen ausging fest zu klammern. "Schau nicht so traurig... das steht dir nicht, Gio..." ,tadelte der junge Mann nun spaßend sein Gegenüber, auch wenn dies ganz und gar nicht der richtige Moment dafür war noch Witze zu reißen. Doch so war er nun ein mal, ohne diese Bemerkungen wäre G einfach nicht G. Und das wusste jeder hier, selbst Giotto. Sein vorlautes Mundwerk und sein meist unüberlegtes Handeln, hatte ihnen schon viele male Ärger bereitet, doch egal wie oft der Sturmwächter einen Tumult angezettelt hatte, sie standen bis dato immer hinter ihm... Wie die Familie die er nie hatte.. Der Sturmwächter holte nun noch ein mal tief Luft, verzog jedoch sein Gesicht als der Schmerz seinen gesamten Körper zu überfallen begann. Flach und mit kurzen Pausen, stockte dem rothaarigen Wächter nun allmächlich der Atem. Er wusste das seine Zeit reif war, er hatte genug für die Vongola getan, hatte sein ganzes Herzblut in diese Famiglia gesteckt um Giotto dabei zu helfen sie aufrecht zu erhalten. Es musste reichen... Mehr konnte G nicht tun, selbst wenn er wollte. Seine Zeit war abgelaufen und das respektierte er, auch wenn es ihm natürlich missfiel den Blonden nun in die Obhut der anderen verbliebenen Wächter überlassen zu müssen. Natürlich traute er ihnen.. mehr als jedem anderen Menschen außehalb der Famiglia, doch G wusste auch, das niemand Giotto so schützen würde, wie er es all die Jahre über getan hatte... "Tut mir Leid.. Ich... konnte mein Versprechen.. dich bis zum Ende zu beschützen.. nicht halten... Verzeih mir, Primo..." Müde schlossen sich die Augen des Wächters halb, während sein Körper immer weiter in die Schwärze abdriftete, die langsam aber sicher ihre Arme um ihn schlang um ihn aus der Welt der sterblichen und somit auch aus den Armen des Primo's zu entreißen. Die Hand, welche so sacht auf seiner Wange ruhte und zärtlich mit dem Daumen über diese strich, sank nun kraftlos wieder hinab, wurde aber von den schmalen Händen seines Gegenübers aufgefangen und fest umklammert. Es schmerzte... Es schmerzte so sehr die Tränen auf seine erkaltende Haut fallen zu spüren, denn auch wenn G sie nicht sehen konnte, spüren tat er sie selbst noch unter dem tosendem Regenschauer. Das Wissen das Tränen vergossen wurden, es zerberste sein Herz in tausende kleine Teile... G hatte stets alles getan um zu verhindern das Giotto die Fassung verlor, sich gar Sorgen um ihn machen wurde.. doch dieser eine Moment, in welchem die Tränen einer geliebten Person auf seine Wangen tropften, es brachte den temperamentvollen Sturmwächter innerlich zum zerbrechen. Seine Ohren vernahmen nun das ruhige plätschern des Regens, doch ebenjener schaffte es leider nicht, das klägliche Schluchzen über ihm zu übertrumpfen. Ein letztes mal hob sich sein Brustkorb an, holte Luft... doch dann blieb der Körper des Sturmwächters regungslos liegen. Die Schwärze hatte es geschafft ihre Arme um ihn zu legen und ihn dieser Welt zu entreißen. G war fort. Er würde nie wieder zurück kommen, sich nie wieder mit den anderen die Köpfe gegenseitig einschlagen, keine dummen Bemerkungen mehr machen oder einen wütenden Mob auseinanderschlagen der sich vor ihrem Familiensitz zusammengerafft hatte... Und diese Erkenntnis, nicht nur jemanden verloren zu haben der ihn sein ganzen Leben über begleitet hatte, sondern noch hinzu eine Person, die es geschafft hatte sein Herz zu stehlen und ihn mit seinem Charme zu bezirzen, ließ im Herzen des sonst so gefassten Vongola-Bosses eine tiefe, große Wunde zurück. Sein Sturmwächter hatte ihn davor bewahrt einen großen Fehler zu begehen, doch im Austausch dafür, ließ dieser sein Leben... Der Platz des Sturmwächters war damit nicht mehr besetzt und würde bis auf weiteres leer bleiben, vielleicht sogar für immer. Es gab niemanden der G ersetzen konnte, das war jedem Anwesenden hier bewusst, Giotto sogar am meisten. Eine Hand legte sich nun über die Augen des Rothaarigen und bewegte sich leicht über diese, schloss somit die rotbraunen Augen welche zuletzt in den dunklen Himmel hinauf gesehen hatten. Es war das einzige was er tun konnte, dies und die Erinnerungen an einen verloren Menschen stets zu bewahren... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)