Die Legende von Shikon No Yosei von Ami_Mercury (Das Schicksal einer Elementarmagierin) ================================================================================ Kapitel 27: Buch 09: Die Legenden in einer anderen Welt ------------------------------------------------------- Ein neuer Schüler Lachen und freudiges Gemurmel drangen an die Ohren der sechzehnjährigen Nadeshiko Yosogawa, erste Klasse der Thanca-Oberschule von Tokio. Wie jeden Tag, nachdem die erlösende Schulglocke geläutet hatte, und einen Teil der Schüler in die wohl verdiente Freizeit entließ. Aber eben nur einen Teil – der Teil, zu dem auch sie gehörte. Jene Schüler, die keinem Club beigetreten waren. Anders als ihre Zwillingsschwester, welche sich nach der Schule noch fast jeden Tag freiwillig mit Geschichte auseinandersetzte, zusammen mit ihrem festen Freund Klerus Monko. So war Seiketsu Yosogawa schon immer gewesen. Stets wollte sie allen Dingen auf den Grund gehen, aus dem Tun anderer lernen. Nadeshiko träumte lieber still vor sich hin. So wie heute … Tief in Gedanken versunken lief sie am Sportfeld ihrer Schule vorbei. „Vorsicht!“, schrie jemand und Nadeshiko schreckte auf. Ein Fußball flog geradewegs auf sie zu. Nadeshiko starrte ihn an, konnte sich nicht mehr rühren … nur noch die Hände vor ihr Gesicht schlagen. Keine Sekunde später prallte der Ball ab – allerdings nicht an ihr. Sie spähte zwischen ihren Fingern hindurch und erblickte einen Jungen, der sich schützend vor sie gestellt hatte. Seine Arme in Abwehrhaltung erhoben, wie beim Karate. „Du solltest besser auf dich aufpassen.“, sagte dieselbe Stimme, welche sie zuvor gewarnt hatte. Die Rothaarige blinzelte ein paar Mal. Der fremde Junge drehte sich halb zu ihr um, lächelte und ging. Nadeshiko war so gebannt, dass sie vollkommen vergaß, sich bei ihm zu bedanken. Nadeshiko Yosogawa´s Kopf lag auf der Platte ihres Schulpults. Ihre Schwester warf ihr einen irritierten Blick zu; Nadeshiko benahm sich seit gestern äußerst merkwürdig. Seiketsu stupste sie leicht von der Seite an, doch nur ein Seufzer kam als Antwort. Die Schulglocke läutete und der Lehrer betrat den Raum mit den Worten: „Aufstehen, verbeugen.“ Alle Schüler kamen seiner Aufforderung nach, wobei es bei Nadeshiko eher ein reiner Mechanismus war. Sie war nicht wirklich anwesend, irgendwie ganz weit weg. Nicht dass das etwas neues gewesen wäre, nur die Art … Sonst wirkte sie immer glücklich, wenn sie vor sich hinträumte. „Ich habe euch einen neuen Mitschüler anzukündigen.“, erklärte der Lehrer, „Tritt ein und stelle dich der Klasse vor.“ Der Neue öffnete die Schiebetür und obwohl Nadeshiko nicht aufschaute, hörte sie ihm dennoch zu: „Mein Name ist Taiyo Ryuohtah.“ Diese Stimme! Nadeshiko fuhr regelrecht hoch. Es war eben jener Junge, der sie gestern Nachmittag vor dem Fußball gerettet hatte. Ryuohtah Taiyo … Ungewöhnlicher Name, dachte sie und gleichzeitig stieg ein warmes Gefühl in ihr auf. Lag es daran, dass sie ihm nicht zum ersten Mal begegnete oder weil er ihr geholfen hatte? Irgendetwas ließ sie eine Verbindung zu ihm spüren … „Setz´ dich hinter Yosogawa.“, ordnete der Lehrer an und kratzte sich an der Wange, „Die Rothaarige von beiden, meine ich.“ Nadeshiko´s Augen weiteten sich. Ihr Lehrer sprach tatsächlich von dem Platz hinter ihr. Ryuohtah würde hinter ihr sitzen, nur einen Platz entfernt sein. Ganz nah bei ihr. Ryuohtah Taiyo selbst war bereits beim Betreten des Zimmers aufgefallen, dass er in ihrer Klasse gelandet war. Und jetzt sollte er auch noch bei ihr sitzen. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, als er auf dem zugewiesenen Stuhl Platz nahm. Beide sehnten von diesem Moment dem Ende der Stunde entgegen – was Seiketsu nicht verborgen blieb und mit hochgezogenen Augenbrauen quittiert wurde. Als es dann endlich soweit war, drehte Nadeshiko sofort ihren Stuhl zu seinem Pult um. Röte legte legte sich auf ihre Wangen, während sie ihn ansprach: „Taiyo-kun, ich-“ „Ohtah.“, unterbrach er sie sanft, „Bitte. Einfach nur Ohtah.“ Sie lächelte zaghaft und erwiderte: „Oh-Ohtah … Und mich nennen meine Freunde >Shiko< …“ „Shiko? Das klingt sehr schön.“, meinte er, was sie noch verlegener machte. Bevor sie am Ende gar nichts mehr herausbrachte, sagte sie schnell: „Also, wegen gestern … Ich … ich wollte mich noch bei dir bedanken. Du hast mich gerettet!“ „Einer Dame muss man doch zu Hilfe eilen.“, winkte er ab, zwinkerte ihr aber noch zu. Wieder ertönte die Schulglocke, diesmal verfluchte Nadeshiko sie und für den Rest des Tages fiel es ihr äußerst schwer sich auf den Unterricht zu konzentrieren, denn ihre Gedanken kreisten nur um ein Thema – Ryuohtah Taiyo. Liebe geht nicht nur durch den Magen Dieser Tag gehörte zu den wenigen Ausnahmen, an denen Seiketsu Yosogawa einmal nicht ihren Clubaktivitäten nachging und so konnte sie ihre Schwester gleich über Ryuohtah ausfragen. „Es ist das erste Mal, dass du dich … Wie soll ich sagen? Ernsthaft für einen Jungen interessierst.“, stellte die Braunhaarige auf dem Nachhauseweg fest. Nadeshiko hatte gewusst, dass dieses Gespräch kommen würde und ergab sich darum lieber gleich ihrem Schicksal: „Ich … Es kommt mir so vor, als wäre ich meinem leibhaftigen Schutzengel begegnet.“ „Und ich glaube, du hast dich total in ihn verknallt!“, lachte Seiketsu. Sofort schoss Nadeshiko das Blut ins Gesicht und sie gestand leise: „Ich befürchte … du hast recht. Oh Sei-nee, was soll ich jetzt nur tun?“ „Erst mal ruhig bleiben.“, meinte sie beschwichtigend, „Es gibt absolut keinen Grund, warum er sich nicht auch in dich verlieben sollte – du bist wunderschön, klug, ehrlich und-“ Nadeshiko hob die Hand, um sie zu unterbrechen: „Furchtbar ungeschickt! Mal im Ernst – er hat einen Ball für mich abgewehrt, weil ich zu unfähig war … So perfekt, wie du immer sagst, bin ich nicht. Allein bin ich doch total hilflos!“ „Umso besser, Shiko-chan!“, neckte Seiketsu sie und legte ihr einen Arm um die Schulter, „Das scheint ja seinen Beschützerinstinkt zu wecken!“ Die Schwestern lachten. Es tat unheimlich gut mit jemandem reden zu können, der einen wirklich verstand. Seiketsu würde alles für ihre – immerhin ganze sieben Minuten – jüngere Schwester tun. „Ich werde ihm ein Bento machen!“, rief Nadeshiko plötzlich aus, „Also … jetzt nicht irgendwas mit Herzen oder so …“ Perplex blieb Seiketsu stehen. Es war ihr wirklich absolut ernst mit diesem Ryuohtah … Sie konnte nicht glauben, dass sie so in ihre Pläne vertieft gewesen war, wie sie Ryuohtah das Bento übergeben wollte, dass sie es gar nicht mitbekommen hatte – er hatte das Klassenzimmer bereits verlassen! Seiketsu sei Dank, dass sie wenigstens jetzt nach ihm suchen konnte. Nadeshiko rannte, so schnell sie konnte, die Stufen hinunter – kein Wunder, dass sie die feuchte Stelle übersah und darauf ausrutschte. Erst kam sie nur ins Straucheln, ruderte wild mit den Armen, dann kippte sie doch nach vorn. Erschrocken kniff sie die Augen zusammen – beinahe ein natürlicher Reflex bei ihr. Da packte jemand ihren Arm und hinderte sie daran vollends zu fallen. Nadeshiko atmete erleichtert auf. Ihre Füße standen wieder fest auf dem Boden. „Siehst aus, als wäre ich so was wie dein persönlicher Held.“, witzelte ausgerechnet Ryuohtah, „Wo wolltest du denn so eilig hin?“ Mit bleichem Gesicht sah sie ihn an und hauchte: „Zu dir.“ Überraschung zeichnete sich auf seinen Zügen ab. Dieser Ausdruck verstärkte sich noch, als sie ihm das eingepackte Bento entgegen hielt. Unsicher griff er danach, mit einem imaginären Fragezeichen über dem Kopf. Nadeshiko räusperte sich verlegen und fragte: „Wollen wir zusammen Mittagessen?“ „Unter einer Bedingung …“, erwiderte Ryuohtah schelmisch, „Wir gehen dafür zu deinem Lieblingsort hier. Die Schule ist immer noch neu für mich – aber die überfüllte Mensa würde ich gern tunlichst meiden.“ Um seine Gunst zu erringen, musste sie ihm ihr Herz öffnen – und so brachte sie ihn zu einem abgeschiedenen Teil des Schulgartens. Dort stand ein verlassener Busch wunderschöner Rosen, deren Blätter tiefrot leuchteten und an den Rändern leicht ausfransten. „Rote Rosen …“, flüsterte Nadeshiko überwältigt, „Meine Lieblingsblumen. Nicht sehr originell, was?“ Ryuohtah kniete vor ihnen nieder, um fast ehrfürchtig über die Blüten zu streicheln. „Sie passen zu dir, Shiko … In dir lebt dasselbe Feuer wie in ihnen.“, sagte er und lächelte sie an. Etwas peinlich berührt wechselte sie das Thema: „Lass uns jetzt essen. Die Pause dauert schließlich nicht ewig … Itadakisamasu!“ Während dem Essen schwiegen beide. Aber Nadeshiko beobachtete aus den Augenwinkeln seine Reaktion. Es schmeckte ihm! Ein riesiger Stein fiel ihr vom Herzen. „Shiko?“, riss Ryuohtah sie aus ihren Gedanken, „Arigato … für das Bento und diesen Ort.“ Dann gab er ihr einen Handkuss. Rettung in letzter Sekunde Von da an verbrachten Nadeshiko Yosogawa und Ryuohtah Taiyo jede Mittagspause zusammen vor dem Rosenbusch, selbst als der Herbst Einzug hielt und es langsam jeden Tag ein wenig kälter wurde. Manchmal begleitete er sie sogar nach Hause, wenn Seiketsu entweder mit ihrem Club beschäftigt war oder eine Verabredung mit Klerus hatte – die Zwillingsschwestern schwebten sprichwörtlich auf Wolke sieben. Und diese Euphorie veranlasste Nadeshiko sogar zu einer spontanen Einkaufstour – obwohl Shopping, ganz untypisch für Mädchen in ihrem Alter, eigentlich nicht wirklich ihr Ding war. Aber es ging mit jeder Woche näher an Weihnachten heran und das war eine zusätzliche Motivationsquelle. Nadeshiko liebte die weihnachtliche Dekoration und das Lichtermeer ... Dabei bemerkte sie nicht, wie ihr jemand seit unbestimmter Zeit folgte. Nadeshiko stand an der Ecke einer Gasse und betrachtete staunend das Schaufenster eines Blumenladens. Als sie auf einmal grob am Arm gepackt wurde. Ihr Angreifer zerrte sie in die Dunkelheit des schmalen Weges und presste sie gegen einen kalten Türrahmen aus Stein. Voller Angst starrte das Mädchen ihn an – seine gelben Augen durchbohrten sie, die grässliche Narbe über der rechten Wange brannte sich in ihr Gedächtnis ein. „Du wirst nicht schreien, verstanden? Sonst könnte ich sehr ungemütlich werden … und das würde uns den Spaß verderben.“, drohte er und legte seine Hand von ihrem Mund unter den Saum ihres Kleides. Trotz der dicken Strumpfhose stieg bei dieser Berührung die Übelkeit in der Rothaarigen auf und sie rief nach dem einzigen Menschen, an den sie denken konnte: „OHTAH! Hilf mir …“ Er lachte höhnisch und leckte sich über die Lippen, als er erwiderte: „Tja, Süße, nur hört dich hier leider niemand.“ „Sei dir da mal nicht so sicher!“, hallte Ryuohtah´s Stimme durch die Gasse. Er traf den Fremden mit einem geraden Faustschlag im Gesicht, sodass er rückwärts taumelte, weg von Nadeshiko. An seine Position trat Ryuohtah in Abwehrstellung. „Ich warne dich! Wage es nicht noch einmal, Shiko zu nahe zu kommen!“, erklärte er wütend. Er zuckte mit den Schultern und warf ihr eine Kusshand zu. Dann zog er ab. Nadeshiko brach in die Knie, alle Kraft hatte sie verlassen. „Shiko!“, kam es erschrocken von Ryuohtah und er eilte an ihre Seite, „Komm´, ich bring dich nach Hause …“ Weil er traute ihren Beinen nicht traute, nahm er sie Huckepack – Nadeshiko widersprach nicht einmal. Ryuohtah war bereits einige Straßen mit ihr auf dem Rücken gegangen, als sie das Wort ergriff: „Du warst schon wieder da, um mich zu retten … Warum, wie?“ „Du hast mich doch gerufen.“, antwortete er gefasster, „Weißt du, da ist die ganze Zeit so ein merkwürdiges Gefühl in mir. Ich muss mich einfach immer wieder vergewissern, dass es dir gut geht. Also laufe ich los … und ich finde dich, jedes Mal. Gomenasai … das hört sich bestimmt ziemlich merkwürdig an – vor allem nach gerade eben.“ Nadeshiko drückte sich enger gegen seine Schulter, als sie flüsterte: „Nicht aus deinem Mund. Arigato, Ohtah … Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn du nicht gekommen wärst.“ Ein Knurren entfuhr ihm: „Daran will ich gar nicht denken!“ Das Haus war leer. Nadeshiko´s Eltern arbeiteten beide ganztags und Seiketsu hatte eine Verabredung mit Klerus. Es gehörte sich zwar nicht, dass zwei so junge Menschen allein zu Hause waren, aber Ryuohtah wollte Nadeshiko unter keinen Umständen allein lassen – lieber bezog er eine Standpauke. „Du solltest etwas schlafen.“, riet er ihr und deckte sie zu, nachdem Nadeshiko es sich auf der Couch bequem gemacht hatte. Verlegen versteckte sie sich etwas unter der Decke und fragte leise: „Würdest du … Hältst du bitte meine Hand, bis ich eingeschlafen bin, Ohtah?“ Sofort nahm er ihre Hand in seine, drückte einen Kuss darauf. Das, was geschehen war, hätte nie passieren dürfen – nicht ihr! Es gab kein reineres und schöneres Wesen als Nadeshiko … nicht für ihn. Es dauerte nicht lange und Nadeshiko´s Lider fielen von selbst zu, dabei hatte sie schwören können, es wäre nicht das erste Mal, dass Ryuohtah über ihren Schlaf wachte – was natürlich vollkommener Blödsin war! Während Ryuohtah in ihren Anblick vertieft war, öffnete sich die Haustür mit einem leisen Quietschen. Anschließend trat Seiketsu ins Wohnzimmer. Ihre Augen weiteten sich und sie wollte umgehend wissen: „Was ist hier vorgefallen?“ Der missbilligende Tonfall entging ihm nicht, doch er konnte es ihr auch nicht verübeln. Knapp berichtete er von dem Überfall auf Nadeshiko. Er musste sich stark beherrschen, um seine Wut unter Kontrolle zu halten. Seiketsu stockte der Atem bei der Erzählung – sie stellte sich das grauenhafte Szenario bildlich vor. Ausgerechnet ihre kleine Schwester! „Und du warst zufällig zur rechten Zeit am richtigen Ort?“, hakte sie nach. Mit leichter Röte im Gesicht erklärte er: „Ich hatte ein ungutes Gefühl und habe nach ihr gesucht.“ „Verstehe.“, meinte Seiketsu und sie lächelte wehmütig, „Ich muss dir danken, Taiyo-kun … Shiko ist das wertvollste, was ich habe.“ Ryuohtah erwiderte ihr Lächeln und sagte mehr zu sich selbst: „Ja, Shiko ist ein Schatz … Und diesen Schatz werde ich um jeden Preis beschützen!“ Von arrangierter Verlobung und wahrer Liebe Nadeshiko, Seiketsu und ihre Eltern saßen im Wohnzimmer und tranken Tee. Die Schwestern unterhielten sich angeregt über die bevorstehenden Prüfungen. Da gebietet ihnen ihr Vater plötzlich zu schweigen. „Ich habe etwas sehr wichtiges mit dir zu besprechen, Nadeshiko.“, sagte er und legte ein Foto in die Mitte des Tisches, „Dieser junge Mann heißt Rien … Er ist der Sohn eines Bekannten von mir. Vielleicht erinnerst du dich noch daran, damals als ihr beide weggelaufen seid, war er es, der euch vor diesem wilden Köter beschützt und nach Hause gebracht hat. Zur Wiedergutmachung, weil er von dem Tier verletzt wurde und dadurch eine grauenhafte Narbe im Gesicht zurückbehalten hat, verlangt er, dass du seine Frau wirst, Nadeshiko. Lange Zeit hat er in Amerika studiert, nun ist er wieder in Japan und will sein Wort wahrmachen.“ Es war, als höre Nadeshiko diese Informationen als dritte Person. Sie konnte ihren Blick nicht von dem Abbild des Mannes nehmen. Niemals würde sie es vergessen … Diese gelben Augen und auch die Narbe verfolgten sie in ihren Alpträumen. Dass sie nicht verrückt geworden war, lag einzig und allein an Ryuohtah Taiyo – er rettete sie jede Nacht erneut. Außerdem … wie sollte ihn oder überhaupt irgendeinen anderen heiraten, wenn ihr Herz bereits Ryuohtah gehörte? „A-aber, Otosama, ist … ist das nicht ein ziemlich hoher Preis?“, fragte Seiketsu mit geschocktem Unterton, „Ich meine, es ist ja nicht Shiko´s Schuld gewesen.“ Sein Blick sprach Bände. Er duldete keinen Widerspruch. Seine Tochter hatte ihm Folge zu leisten. Doch nicht mit Nadeshiko: „Niemals. Ich werde ihn nicht heiraten … Nicht ihn. Lieber sterbe ich!“ Damit sprang sie von der Couch aus und stürmte aus dem Raum, zur Haustür hinaus. Ihr Vater stand empört auf, schaute ihr nach. Ihre Mutter wirkte erschrocken. Nur Seiketsu blieb ruhig … Sie ahnte, wohin ihre Zwillingsschwester gehen würde. In dieser Situation konnte nur er ihr helfen. Sie rannte die Straßen entlang, ohne genau zu wissen, wohin ihr Weg eigentlich führte. Sie kannte nur ihr Ziel – die Person, die sie jetzt unbedingt sehen wollte. Unter allen Umständen. Irgendwann hielt sie an, um Luft zu holen. Ihre Brust schmerzte, sie hatte Seitenstechen. „Ohtah …“, flüsterte sie weinend und sank an der Wand entlang zu Boden. Jemand trat aus dem Gebäude, vor dem sie zusammengebrochen war, und eine bekannte Stimme rief verwundert: „Shiko! Was machst du denn hier? Was ist passiert?“ Nadeshiko schaute hoch. Da stand er – Ryuohtah, ihr Held, in seinem Karate-Anzug mit dem blauen Gürtel des fünften Kyu. Unwillkürlich musste sie lächeln. Er hatte sie gefunden … wieder einmal. Er half ihr aufzustehen und meinte: „Ich bring´ dich erst mal rein. Bei mir bist du in Sicherheit – immer, das verspreche ich dir.“ Ryuohtah führte die aufgelöste Nadeshiko in den Trainingsraum des Dojo´s seiner Familie. Wie durch Zufall war sie genau hier gelandet, bei ihm. Rasch goss er einen Tee auf und stellte den Becher auf den Boden. Die Tränen flossen weiterhin über ihre Wangen. Er nahm neben ihr Platz, sofort lehnte sie sich an ihn und Ryuohtah schloss sie fest in die Arme. Der Tee dampfte bereits nicht mehr, als Nadeshiko schluchzend zu sprechen begann: „Ohtah, ich … ich … Ich liebe dich …“ Ein Schauer schoss durch seinen Körper und er verkrampfte sich spürbar, nur mit Mühe gelang es ihm zu antworten: „Und … warum weinst du dann? Glaubst du etwa … ich … ich würde nicht dasselbe für dich empfinden?“ Sie schüttelte den Kopf, den sie noch immer an seiner Schulter vergraben hatte: „Meine … meine Eltern … Sie haben … Sie wollen mich verheiraten! Rien … Er ist derjenige, der mich …“ Nadeshiko konnte den den Satz nicht beenden. In Ryuohtah kochte die Wut hoch – er wusste auch so, von wem sie sprach. „Dieses miese Schwein! Ich hatte ihn gewarnt – diesmal mache ich ihn fertig!“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, dann zwang er Nadeshiko, ihn anzusehen, „Keine Angst … Ich lasse nicht zu, dass dieser Kerl dich noch einmal anfasst! Ich würde es nicht ertragen … Weil ich dich auch liebe, Shiko … von ersten Moment an.“ Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Egal was es ihn kostete, Rien würde sie nicht zur Frau bekommen, niemals. Er würde ihren Eltern erzählen, was vorgefallen war … alles tun, was sie von ihm verlangten, solange er nur ihre Tochter lieben durfte. Und dann tat Ryuohtah das, wonach er sich schon so lange sehnte – er küsste Nadeshiko. Sein bleibt bestehen! Und auch sein Wunsch, dass sie wieder seine Frau wird, soll sich in diesem Leben erfüllen … Nadeshiko Yosogawa und Ryuohtah Taiyo werden um ihre Liebe kämpfen! Natürlich mit der Unterstützung von Seiketsu Yosogawa und Klerus Monko, dessen Seele sich ihnen ebenfalls ewigen Zyklus folgt, um mit seiner Geliebten vereint zu sein. So werden die einstigen Legenden von nun an stets ein ultimatives Happy End erleben … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)