Flustered Love von LagoonAris (Kouji x Takuya x Kouichi) ================================================================================ Kapitel 7: ----------- "Shit..." War das erste Wort, das Takuyas Lippen verließ, als die Nachricht geendet hatte. Er spürte, wie es ihm kalt den Rücken runter lief. Von allen Dingen, die hätten schief gehen können, während er das erste Mal mit Kouichi anbandelte, musste es ausgerechnet das sein! "Takuya..." Leise, fast schon wimmernd war der Name über Kouichis Lippen gekommen. Takuya sah zu ihm, konnte deutlich die Flut von Gefühlen im Gesicht des Dunkelhaarigen sehen. Kouichi stand kurz vor seinem Höhepunkt, zitterte fast schon deswegen, war bis zu den Ohrenspitzen errötet und doch zeigte sich in seinen Augen auch erste Ansätze von Angst und Unsicherheit. Takuya bemühte sich um ein zuversichtliches Lächeln, ehe er Kouichi packte und in einen beruhigenden Kuss zog. Die Bewegungen seiner Hand führte er dabei einfach fort. "Konzentrier dich nur auf meine Hand, Kouichi. Das ist das einzige, was jetzt gerade zählt, ja?", wisperte er ihm an die Lippen. Solange Kouichi noch in dieser prekären Situation war, hätte er eh nicht auf die Ankunft seines Bruders reagieren können. Tatsächlich schloss Kouichi auch seine Augen, hörte auf Takuyas Aufforderung und ließ sich gehen. Es brauchte nicht lange und er keuchte stark, bevor er schließlich laut aufstöhnte und seinen Höhepunkt erreichte. Hart schnappte er nach Luft, fand aber auch nahezu direkt die Kraft, von Takuyas Schoß zu rutschen und stattdessen neben ihm ins Sofa zu fallen. Takuya hatte sich von dem Anblick, wie Kouichi kam, vollkommen einnehmen lassen. Es war so ein wunderschönes Bild und wäre nicht die konstante Panik dabei gewesen, dass jeden Moment die Türklingel läutete, Takuya hätte sicher den Rest der Welt vergessen und wär noch weiter über Kouichi hergefallen. So aber stand er stattdessen hastig auf und lief in die Küche. Er wusch sich schnell die Hände sauber, bevor er mit einer Rolle Küchenpapier zurück kam und Kouichi von den Spuren seines Ergusses säuberte, ihm direkt danach wieder sein Shirt reichte. "Takuya... Kouji... Was machen wir deswegen?", fragte Kouichi dabei besorgt. "Keine Ahnung...", sagte Takuya direkt, senkte dabei missmutig den Kopf. Ja, was sollten sie deswegen machen? In ein paar Minuten würde Kouji hier ankommen. Da Takuya nicht wusste, wie viel Zeit ihnen noch blieb, konnte er nicht einfach aus dem Haus raus und abhauen. Sich verstecken ging aber genauso schlecht, immerhin wusste er nicht, was Kouji mit seinem Bruder machen wollte. Offen hier bleiben klang aber auch nicht besser. Immerhin hatte Takuya gegenüber Kouji fest behauptet, er müsse nach Hause, weil seine Tante zu Besuch war. Nichts hätte da dann noch als Ausrede herhalten können, wieso Takuya so gelogen und stattdessen zu Kouichi gefahren war, dafür extra einen langen, freien und ungestörten Tag mit seinem Freund sausen ließ. "Gott, das ist alles meine Schuld..." Takuya wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er Kouichis Stimme hörte. Der Blauhaarige hatte das Gesicht in den Händen vergraben, sah aus wie ein Häuflein Elend. "Wenn ich nicht gewesen wäre und nach all dem hier gefragt hätte, dann wärst du jetzt gar nicht hier... Dann wär zwischen euch alles perfekt und wir würden jetzt nicht hier sitzen und eure Beziehung aufs Spiel setzen..." Takuya ballte leicht die Fäuste. "Jetzt mach aber mal halblang!", rief er prompt aus. Kouichi zuckte dabei zusammen, blickte überrascht zum Braunhaarigen hoch. "Du bist überhaupt nichts Schuld, ok?", sprach Takuya einfach weiter. "Ich... ich hab Kouji nie gesagt, dass ich ihn liebe. Er hat mich nach einer Beziehung gefragt und ich sagte, wir könnten es versuchen, aber ich hab auch von vornherein gesagt, dass ich nicht garantieren kann, dass es funktioniert, weil ich bis vor kurzem nie auch nur mit dem Gedanken gespielt habe, etwas mit ihm anzufangen. Der einzige, der mich je interessiert hast, warst von Anfang an du. Wenn also jemand Schuld an irgendetwas hat, dann bin ich es dafür, dass ich mich auf Kouji eingelassen hab, statt von vornherein offen zu meinen Gefühlen zu stehen, ok?" Sprachlos, fast schon vor Schock erstarrt sah Kouichi zu Takuya. Nur langsam schien er die Worte zu verstehen, die der Braunhaarige von sich gegeben hatte. Und genauso langsam weiteten sich seine Augen, je mehr er wirklich realisierte, was diese Worte bedeuteten. "Was?" Takuya stockte kurz. Ihm wurde selbst erst jetzt bewusst, was er in seinem kurzen Gefühlsausbruch gesagt hatte. Mit einer Mischung aus Panik und Verlegenheit blickte er zur Seite, mied den Augenkontakt zum Anderen. "I-Ich... Es tut mir Leid, Kouichi. Ich... ich bin schon seit einer gefühlten Ewigkeit in dich verliebt. Ich hab mich nur nicht getraut etwas zu sagen. Und dann war da letztes Wochenende und deine Worte waren so einladend, ich... ich könnte einfach nicht widerstehen..." "A-aber... Kouji...", murmelte Kouichi leise. "Er..." "Ich weiß nicht, was mich dazu geritten hat, zu ihm Ja zu sagen. Und ich hab mein bestes versucht, ihm ein guter Freund zu sein, aber... ich kann es nicht mehr. Kouichi, das hat alles einfach keinen Sinn mehr. Wir können es nicht länger verheimlichen. Ich will ihm genauso wenig weh tun wie du, aber wir müssen ihm einfach die Wahrheit sagen." Kouichi schüttelte vehement den Kopf, sprang vom Sofa auf. "Damit er uns beide hasst? Das können wir nicht. Ich hab so lange gebraucht, um ihn zu finden, ich will ihn nicht wieder verlieren!" "Entweder wir sagen es ihm jetzt gleich hier gemeinsam, oder ich werde jetzt gehen und es ihm gleich da draußen sagen!" Kouichi rang für einen Moment nach Worten. "Das kannst du nicht..." "Doch, das kann ich!" "Das würde ich dir nicht verzeihen!" Takuya spürte einen Stich in seinem Herzen. Wahrscheinlich hatte Kouichi nicht einmal vollkommen verdaut, dass Takuya ihm die Liebe gestanden hatte und trotzdem versuchte er diese Gefühle für seinen Gunsten zu nutzen. Takuya sammelte prompt all seine Kraft. Selbst wenn Kouichi ihm das nicht verzeihen würde. Dieses Katz-und-Maus-Spiel konnte doch auch nicht mehr weiter gehen. Es lief doch jetzt schon aus dem Ruder, wie sollten sie denn dann... "Takuya, bitte..." Jeder Gedankengang in Takuyas Kopf kam abrupt zu einem Ende, als Kouichi ihn mit funkelnden Augen ansah. Es war ein herzzereissender Anblick und nichts tat Takuya gerade mehr weh, als zu sehen, wie Kouichi vor Verzweiflung fast schon weinte. Nein, das durfte nicht! Er wollte nicht, dass Kouichi seinetwegen weinte. Also senke er leicht den Kopf, sah einfach weg. "Es..." Er seufzte. "Aber wir haben keine andere Möglichkeit, wie wir das Problem hier lösen...", sagte er leise. "Doch, die haben wir! Du... du versteckst dich einfach in Mutters Zimmer. Ich sorg dafür, dass Kouji direkt in mein Zimmer kommt und wenn er dort ist, kannst du dich raus schleichen!" "Das ist doch..." Weiter kam er nicht, denn das Läuten der Klingel unterbrach seinen Satz. Sie beide zuckten zusammen, liefen etwas blasser an. Kouichi kniff kurz die Lippen zusammen, ehe er Takuya etwas in Richtung einer Tür schubste, welche Takuya bis dato immer ignoriert hatte. Der Braunhaarige sah noch ein letztes Mal zu Kouichi, ehe er der stummen Aufforderung folgte und hastig in den Raum auf der anderen Seite der Tür verschwand. Mit vor Nervosität klopfendem Herzen ließ er sie ins Schloss fallen und lehnte sich an das Holz. Er hörte, wie Kouichi etwas von "Bin gleich da!" rief, dann wurde auch schon die Haustür geöffnet und Koujis Stimme erklang. Er begrüßte seinen Bruder munter, welcher die Begrüßung erwiderte. Takuya spürte, wie er leicht zitterte. Sah Kouichi immer noch so verzweifelt aus oder hatte er sich in den wenigen Sekunden wieder gefangen gehabt? Würde Kouji merken, dass irgendetwas nicht stimmte? Würde er überhaupt in Kouichis Zimmer gehen wollen? Was, wenn Takuya nicht leise genug die Haustür schließen konnte? Fragen über Fragen und etliche Szenarien, wie Kouji doch noch Wind von allem bekam, suchten seine Fantasie heim und Takuya musste sich beinahe schon darauf konzentrieren, keinen Laut von sich zu geben. Er konnte nicht mal wirklich hören, was genau die beiden Brüder miteinander redeten, aber irgendwann war zu hören, wie Fußstapfen und das Klacken von Krücken ihren Weg in Richtung Kouichis Zimmer fanden. Kurz darauf ertönte das ins Schloss fallen der Zimmertür. Takuya atmete einmal tief aus, ehe er aus dem Zimmer kam und vorsichtig umher lugte. Koujis und Kouichis Stimmen waren beide dumpf aus dem Zimmer des Blauhaarigen zu hören und so nutzte Takuya seine Gelegenheit. Hastig schnappte er sich seine Jacke, die, wie er bemerkt hatte, von Kouichi noch unter eines der Sofa-Kissen gestopft worden war, dann war er auch schon an der Haustür und ließ diese so leise wie möglich hinter sich zufallen. Keine Sekunde später rannten seine Beine schon was das Zeug hielt und er stoppte erst, als er an der U-Bahn-Station nach Hause war. Sein Atem raste und er fühlte sich, als hätte er gerade den schlimmsten Test seines Lebens hinter sich gebracht. Erleichtert fiel er in einen der Sitze der Bahn und schloss die Augen. Zuhause würde er erst einmal den ganzen Angstschweiß abduschen gehen... Den Rest des Tages hatte Takuya in seinem Zimmer verbracht und sich vehement geweigert, in Kontakt mit der Außenwelt zu treten. In seinem Kopf drehte sich alles. Er konnte noch immer nicht glauben, was heute passiert war. Er und Kouichi wären beinahe vor Kouji aufgeflogen. Kouichi hatte von Takuyas Gefühlen erfahren. Und das alles war in nicht einmal einer Viertelstunde passiert. Bei dem Gedanken wurde Takuya übel. Schule morgen würde sicher ein absolutes Desaster werden. Seine Gedanken kamen doch jetzt schon nicht mehr von den Zwillingen weg. Was, wenn Kouji doch etwas bemerkt hatte und nur nichts sagte? Was wenn Kouichi das alles nun doch abbrechen wollte? Was wenn wegen irgendetwas, was heute noch im Hause Kimura passiert war, alles so sehr eskalierte, dass sie Beide nichts mehr mit ihm zu tun haben wollten? Das wäre der Zusammenbruch ihrer ganzen Freundestruppe gewesen. Das durfte doch nicht sein! Wie nur konnte Takuya so bescheuert sein und seinen Freundeskreis völlig zerstören, nur weil er seine Gefühle nicht unter Kontrolle hatte? Er fand erst etwas Ablenkung von diesem Gedanken, als Shinya in sein Zimmer kam und ihm verkündete, dass es Abendessen gab. Mehr als überrascht verließ Takuya am nächsten Tag nach dem Unterricht sein Schulgelände, nur um auf der anderen Straßenseite zu sehen, wie Kouichi ihm zuwinkte. Einen Moment lang wusste Takuya gar nicht, wie er reagieren sollte, ehe er den Weg rüber zu dem Blauhaarigen gefunden hatte und ihm ein verwundertes "Was machst du denn hier?" entgegen gebracht hatte. "Ich wollte reden und ich dachte, es wäre besser, das nicht übers Telefon zu machen." Takuya schluckte. "Und dafür bist du bis zu meiner Schule gefahren?" Kouichi blickte etwas beiseite. "Ich dachte, bei einem von uns zuhause wäre es vielleicht etwas... riskant... Und ich wollte nicht erst ein Treffen vereinbaren und damit alles unnötig aufschieben." Takuya nickte leicht, beschloss dann einfach mit Kouichi zusammen in einen nahen Park zu gehen und sich dort mit ihm auf einer freien Parkbank nieder zu lassen. "Worüber wolltest du denn reden?", fragte er etwas nervös. Kouichi antwortete nicht direkt, blickte stattdessen nachdenklich nach vorne, schien wohl nach den passenden Worten zu suchen. "Meintest du das gestern ernst?" "Ich hab gestern viel gesagt. Was genau meinst du?" Etwas mürrisch sah Kouichi zu Takuya, wollte nur ungern alles laut aussprechen. "Dass... dass du in mich..." "Ja.", antwortete Takuya, noch bevor Kouichi den Satz beenden konnte. Was brachte es auch groß, wenn er es versuchte, zu verleugnen? Er hatte jetzt schon zur Genüge gesehen, was alles deswegen schief ging. Wenigstens zu einem wollte er dann ehrlich sein. "Ich weiß es nicht genau, aber wahrscheinlich fast solange wie wir uns schon kennen, bin ich in dich verliebt. Ich hab nur keine Ahnung gehabt, wie du dazu stehen würdest und ich wollte unsere Freundschaft nicht für meine Gefühle riskieren. Ich dachte immer, es sei besser, einfach als Freund in der Nähe sein zu können, anstatt Gefahr zu laufen, dass du auf einmal nichts mehr mit mir zu tun haben willst." "Ich verstehe..." Kouichi atmete tief durch. "Kouji hat so ähnlich bei dir gedacht. Er schwärmt seit Ewigkeiten von dir, weißt du? Aber er hat sich auch nie getraut, weil ihm eure Freundschaft so wichtig war. Und dann hatte er mit einem Mal gesagt, er würde es einfach riskieren wollen." Takuya schaute stumm zu Kouichi. Er wollte ihn nur ungern in seine kleinen Erzählung unterbrechen. Zumal er ja auch nicht wusste, worauf genau Kouichi mit diesem Gespräch hinaus wollte "Als er damals gesagt hatte, dass er dir seine Gefühle gestehen wollte, hab ich mich enorm unwohl dabei gefühlt. Ich dachte, es läge daran, dass ich Angst davor hatte, er würde über eine Beziehung mit dir weniger Zeit mit mir verbringen. Aber seit gestern, nein eigentlich seit unserem ersten Kuss, habe ich sehr viel nachgedacht und ich glaube nicht, dass ich mich unwohl gefühlt hatte, weil ich mich davor gefürchtet habe, Kouji zu verlieren. Ich habe mich unwohl gefühlt, weil ich dich nicht mit jemand anderem sehen wollte. Ganz wie du es gesagt hast, ich war eifersüchtig. Aber das habe ich da natürlich noch nicht verstanden, also hatte ich Kouji einfach mit einem Lächeln ermutigt." Kouichi lächelte etwas verbittert. "Heute wünsch ich mir, ich hätte es nicht getan..." "Leider ist es passiert und du kannst es nicht mehr rückgängig machen...", sagte Takuya leise. "Das können wir Beide nicht mehr..." Takuya stutzte. Etwas irritiert musterte er Kouichi, welcher jedoch nach wie vor geradeaus sah und Takuya keines Blickes würdigte. "Was genau meinst du damit?", fragte er vorsichtig. Nun sah Kouichi doch zu Takuya, lächelte dabei matt. "Ich hab Kouji gesagt, dass ich dich liebe." Takuya klappte der Mund leicht auf, doch kein Laut verließ seine Lippen. Kouichi sprach einfach weiter. "Gestern, nachdem du weg warst. Weißt du, er hat anfangs noch mit mir über Gott und die Welt geredet. Wie immer. Und dann kam er auf dich zu sprechen und hat davon erzählt, dass er eigentlich gehofft hatte, du und er, ihr würdet am Wochenende... Aber dass du ihn abgewiesen hattest und mit ihm soweit gehen wolltest. Da war mir wieder bewusst geworden, was du zu mir gesagt hattest und da erst ist mir klar geworden, dass du nicht gelogen hast, als du sagtest, du könntest das alles nicht mehr länger mitmachen. Ich hab das erst verstanden, als ich genau wusste, dass du Kouji abgewiesen hast, wo es dir mit mir scheinbar so leicht fiel. Und dann ist es einfach mit mir durchgegangen. Ich hab Kouji gesagt, dass ich dich liebe und das mein voller Ernst ist..." Takuya spürte, wie er leicht errötete und sein Herz etwas höher schlag. Es war so schön, zu hören, dass Kouichi ihn liebte. Ein Traum war wahr geworden. Aber wie so oft in letzter Zeit konnte er seine Freude einfach nicht richtig zeigen. Nicht in einer solchen Situation. "Wie hat er es aufgenommen?", fragte er stattdessen. Kouichi zuckte mit den Schultern. "Er war verdammt überrascht. Hat mich gefragt, wie lange schon und als ich sagte, dass es vermutlich auch schon seit langem ist, schien er fast schon ein schlechtes Gewissen zu haben, dass er nie etwas bemerkt hat. Wir haben danach da gesessen und uns gefragt, wie wir am besten damit umgehen sollen. Immerhin... sind wir Beide in dich verliebt." Er schnaubte leise. "Technisch gesehen sind wir Beide sogar in einer Beziehung mit dir. Der einzige Unterschied ist, dass ich weiß, wie deine Antwort wohl ausfallen würde, würden wir dich vor eine Wahl stellen. Und gerade weil ich das weiß, konnte ich diesen Vorschlag nicht bringen." "Also... wird sich von eurer Seite aus einfach gar nichts an dieser Situation ändern?" "Sieht nicht so aus." Takuya grinste humorlos. "Wir wären gestern beinahe mit unserer kleinen Affäre aufgeflogen... Ich hätte damit gerechnet, dass du das alles jetzt sausen lässt. Nicht, dass du stattdessen geradewegs auf Kouji zugehst und ihm die Konkurrenz ankündigst." Kouichi lachte leise. "Ich hätte damit auch nicht gerechnet. Aber selbst wenn ich wollte, ich glaube nicht, dass ich noch einmal auf dich verzichten könnte." "Du weißt gar nicht, wie sehr ich mich freue, dass zu hören...", fing Takuya leise an. "Dein Lächeln zeugt nicht unbedingt davon." "Ja, weil ich mir erhofft hatte, ich würde das alles etwas anders hören." Ernst blickte Takuya den Blauhaarigen an. "Ich liebe dich, Kouichi. Ich wünsche mir nichts mehr, als meine Zeit mit dir zu verbringen und alles mögliche mit dir anzustellen. Aber so wie es gerade ist, geht das nicht. Ich mein, klar, wir können uns heimlich treffen, wenn einer von uns sturmfrei hat. Aber es wird immer die Sorge da sein, dass sich etwas wie gestern wiederholt. Und wir können nicht mal irgendwie auf ein Date oder so, weil wir Gefahr laufen würden, dass uns irgendjemand sieht, wenn wir nicht extra in eine ganz andere Stadt fahren. Das ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Und ich versteh auch nicht so ganz, wie du damit zufrieden sein könntest." Er schnappte kurz nach Luft, hatte er doch immer schneller gesprochen. "Kouichi, ich weiß, dass ich nicht groß etwas dazu sagen konnte bisher, aber du selbst kannst doch nicht damit zufrieden sein, einfach eine Affäre zu sein. Wenn man jemanden liebt, dann will man ihn doch nicht teilen. Oder ist das für dich nicht der Fall?" Kouichi schluckte. "Doch, schon..." "Warum kämpfst du dann nicht?" Takuya war bei den Worten von der Bank aufgesprungen, sah zu Kouichi hinab. "Du hast es schon geschafft, Kouji ehrlich über deine Gefühle zu informieren. Du hast ihm damit doch im Grunde schon den Kampf angesagt. Warum kannst du dann nicht noch weiter gehen?" "Ich soll dich Kouji einfach so ausspannen? Takuya, ich sagte doch schon, ich will ihn nicht so verletzen!" "Und ich sagte schon, dass es nicht anders gehen wird. Du hast doch selbst eingesehen, dass ich nicht mehr länger kann. Irgendwann wird der Tag kommen, wo ich ihm nichts mehr vorspielen kann und er merkt, dass ich keine Gefühle für ihn habe. Warum soll ich diese Lüge noch unnötig in die Länge treiben? Je länger das Ganze läuft, desto schlimmer wird es für ihn." "Schön. Dann sagst du ihm, dass du ihn nicht liebst und machst mit ihm Schluss und brichst ihm das Herz. Und was dann? Kommst dann direkt mit mir an und machst ihm dann auch noch weiß, dass er nur ein verfügbarer Ersatz war, weil er so aussieht wie ich? Glaubst du, das macht es besser?" Takuya stockte. "Ich hab nie behauptet, er sei nur ein Ersatz für dich gewesen..." Kouichi schnaubte. "Wir sind Zwillinge. Du konntest den einen nicht haben, aber den anderen. Das war doch perfekt für dich!" "Wo hab ich euch jemals miteinander verglichen?" Kouichi zuckte zusammen, hatte nicht damit gerechnet, dass Takuya mit einem Mal so laut wurde. "Ich weiß nicht, für wie ähnlich du dich und ihn hältst, aber für mich haben noch nie eure Gemeinsamkeiten gezählt. Selbst wenn ich versucht hätte, ihn als deinen Ersatz zu sehen, ich hätte das niemals geschafft. Dafür seid ihr einfach viel zu unterschiedlich. Ich liebe dich, weil du du bist und ich habe Kouji nie als Ersatz genommen, sondern weil er auf eine Beziehung bestanden hat, obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich ihn nicht liebe. Also unterstell mir nicht etwas, was nicht stimmt." Für einige Augenblicke sagte niemand etwas. Takuya schnappte nach Luft und Kouichi brauchte etwas Zeit, um Takuyas Rede zu verdauen. "Es tut mir Leid...", murmelte er schließlich leise. "Ich habs verstanden. Aber das heißt nicht, dass Kouji das genauso sehen wird..." "Ich weiß..." Takuya sah missmutig zu Boden. "Aber was sollen wir denn sonst noch bitte tun? Ich will nicht länger lügen. Ich will mit dir zusammen sein. Ohne Geheimnstuerei." Kouichi senkte den Blick. "Vielleicht... sollten wir wirklich das Ganze hier sein lassen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)