Schülerratswahl von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Schülerratswahl -------------------------- Nachdenklich sah Tomoya Kyou hinterher. In letzter Zeit benahm sie sich wirklich seltsam, doch er kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, denn er spürte einen Klaps gegen seine Schultern. „Komm, lass uns gemeinsam heimgehen“, sagte eine weibliche Stimme hinter ihm und mit einem Blick stellte er überrascht fest, dass Tomoyo hinter ihm stand. Eine Weile lang liefen die beiden den Weg zum Tor, als das Mädchen das Schweigen brach. „Du brauchst nicht so überrascht zu schauen“, meinte sie leicht schmollend. „Sag mal Tomoyo“, begann der Junge, ihren Einwand ignorierend. „Geht es mit deiner Kampagne zur Präsidentschaftswahl gut voran?“ „Warum fragst du so plötzlich?“ wollte Tomoyo wissen. „Naja“, antwortete Tomoya. „Ich wollte dich etwas fragen, wenn du Schülerratspräsidentin wirst.“ Plötzlich blieb das Mädchen stehen, ihre Miene war finster. Irritiert blieb auch der Junge stehen und blickte nach vorne. Seine Gesichtszüge verdunkelten sich, als er mehrere Typen vor dem Tor sah, die allesamt auf einen Kampf auszusein schienen. „Ihr Typen“, knurrte er. „Ihr seid die von gestern.“ „Ich dachte nicht, dass du noch einmal in unser Territorium kommst, Sakagami“, rief einer der Kerle. Wir sind gekommen, um dich fertig zu machen, bevor du uns erledigst.“ „Okazaki, geh zur Seite“, sagte Tomoyo und neigte den Kopf kampflustig nach vorne. „Tu das nicht“, widersprach der Angesprochene. „Wenn du dich prügelst, wirst du keine Chance mehr haben, Schülerratspräsidentin zu werden.“ Unentschlossen blieb sie stehen und versuchte herauszufinden, was sie tun sollte. „Tomoyo“, sagte der Junge beschwörend. „Mit Worten ist ihnen nicht beizukommen“, erklärte das Mädchen geschlagen. „Oh, was ist dass?“ erklang Sunohara's Stimme. „Seid ihr etwas ein bisschen in Unterzahl?“ „Und da kommt noch jemand, der alles komplizierter macht“, seufzte Tomoya resigniert. Dann kam ihm jedoch eine Idee. „Sunohara, du kümmerst dich im Tomoyo, ich erledige das hier!“ „Red doch keinen Unsinn“, rief das Mädchen. „Du hast keine Chance gegen sie alle.“ „Okazaki“, sagte der blonhaarige Junge. „Bist du dir sicher? Das sind zu viele.“ „Ich weiß“, sagte der Junge mit den blauen Haaren. „Aber du solltest wissen, dass ich gut einstecken kann und Tomoyo darf sich hierdurch nicht ihre Chance verbauen lassen, Schülerratspräsidentin zu werden.“ „Ok“, nickte Sunohara und packte das Mädchen von hinten unter den Armen, verschränkte seine Hände hinter ihrem Nacken und stemmte sich im Boden fest, um sich der erwarteten Gegenwehr entgegenstellen zu können. Tomoya machte entschlossen einige Schritte nach vorne und fixierte den Wortführer. „Tut mir leid, aber Tomoyo steht heute leider nicht zur Verfügung.“ „Schnauze“, rief dieser. „Macht ihn fertig, dann ist Sakagami dran.“ Schreiend rannten die Kerle auf den blauhaarigen Jungen zu, der unbeirrbar weiter voranschritt. Seine einzige Hoffnung bestand darin, den Anführer dieser Gruppe auszuschalten, dann würden sich die Anderen vielleicht zurückziehen. Dennoch musste er sich wohl erst den Weg freischlagen. Dem ersten Hieb wich er aus, den zweiten blockte er ab, dann schlug er seinerseits zu. Tomoyo hätte vermutlich schon die Hälfte aller Angreifer erledigt, schoss dem Jungen kurz durch den Kopf, doch dann würde sie ihr Ziel nicht mehr erreichen können. Eine Faust fand ihren Weg in seinen Magen und er keuchte auf, blieb jedoch stehen. Einer der Kerle wollte ihm mit einem Baseballschläger einen Hieb verpassen, bevor es soweit kam, trat Tomoyo ihm jedoch seitlich gegen das Knie, woraufhin der Angreifer mit einem schmerzverzerrten Laut zu Boden ging. Tomoyo hing in Sunohara's Griff und schaffte es nicht, sich zu befreien. Besorgt sah sie zu, wie ihr Freund sich gegen die Kerle stellte und verfluchte ihn um seine Sturheit. „Lass mich los, Sunohara“, sagte sie wütend. „Er braucht Hilfe.“ „Ich lass dich nicht los“, widersprach der Junge entschlossen. „Er weiß, worauf er sich eingelassen hat und er hat mir gesagt, ich soll verhindern, dass du deswegen deine Zukunft gefährdest.“ „Interessiert es dich denn nicht, dass er schwer verletzt werden könnte?“ rief sie verzweifelt und wehrte sich gegen seinen Griff. „Die Kerle sind haben Schläger, was ist, wenn sie ihn treffen?“ „Dann bekommen sie es mit mir zu tun“, zischte Sunohara. „Solange werde ich tun, was er mir aufgetragen hat!“ „Okazaki“, schrie das Mädchen entsetzt auf, als sie sah, dass der Junge einen Schlag ins Gesicht abbekam. Grimmig knurrte Tomoya, dann sprang er gegen den Kerl, der noch zwischen ihm und dem Anführer stand. Bislang hatte er sich noch soweit verteidigen können, doch sehr viel länger würde er nicht mehr standhalten können, nicht dieser Übermacht. Doch nun stand er vor dem grimmigen Anführer, den Rest ignorierend. Seine Faust schnellte vor, traf den vorlauten Kerl in die Magengrube, sodass dieser sich zusammenkrümmte. Als nächstes folgte ein Schlag ins Gesicht, der bewirkte, dass der Getroffene in einer Fontäne aus Blut nach hinten kippte. Entsetztes Schweigen brach über die Angreifer rein, doch noch ehe jemand etwas sagen konnte, erklang ein lautes „Hey“ vom Weg und drei grimmig dreinblickende Lehrer kamen angelaufen. Tomoyo gelang es endlich, sich loszureißen, doch die Angreifer hatten bereits die Flucht ergriffen. Der Anführer sowie der Angreifer, dem Tomoya gegen das Knie getreten hatte, mussten gestützt werden, doch sie waren weg, ehe die Lehrer Gesichter erkennen konnten. „Okazaki, du schon wieder?“, sagte einer der Lehrer mit rotem Hemd. „Du bist so oft auffällig geworden, dieses Mal wirst du sicherlich suspendiert!“ Machtlos sahen Tomoyo und Sunohara zu, wie ihr Freund mit den Lehrern mitging. Erschöpft ließ Tomoya sich auf sein Bett fallen. Es war ihm erfolgreich gelungen, Tomoyo aus der Nummer rauszuhalten, dafür hatte er selbst jedoch einen hohen Preis zahlen müssen. Er spürte jede Stelle, an der er getroffen worden war, seine rechte Schulter schmerzte und er war für zwei Wochen vom Unterricht suspendiert worden. Sunohara und Tomoyo hatte er nach dem Kampf nicht mehr gesehen, doch von seinem besten Freund wusste er, dass dieser sich kaum Gedanken um ihn machen würde. Zusammen waren die beiden bereits so oft ermahnt worden, dass ihre Akten umfangreicher waren als die all ihrer Klassenkameraden zusammengenommen. Allenfalls wäre Sunohara neidisch auf ihn, weil er nun sogar mit einer Suspendierung angeben konnte. Anders sah es bei dem Mädchen aus, diese starb sicherlich vor Sorgen. Anders als Sunohara oder er selbst war sie fleißig und strebsam, vor allem aber Verantwortungsbewusst. Sie hatte bereits mehrfach bewiesen, dass sie sich um seine Leistungen und seine Pünktlichkeit sorgte. Über diese Gedanken schlief er irgendwann ein, doch er fand einfach keine Ruhe. Der Kampf und Tomoyo's besorgtes Gesicht verfolgten ihn bis in seine Träume. „Wach auf, Tomoya“, weckte ihn irgendwann eine Stimme aus den Tiefen seines Schlafes. „Es ist bereits Morgen.“ Müde öffnete der Junge die Augen, nur um Tomoyo vor ihm zu sehen, über ihrer normalen Schulkleidung trug sie eine Kochschürze. Als sie sicher sein konnte, dass er aufstehen würde, verschwand sie wieder in der Küche, wo sie das Frühstück zubereitete. Als der Junge sich angezogen hatte, ging er ebenfalls in die Küche und beobachtete das Mädchen. „Wo ist mein Vater?“ fragte er. „Keine Ahnung“, antwortete das Mädchen. „Als ich hier ankam, war er nicht da.“ „Tut mir Leid, dass du mir das Frühstück machen musst“, murmelte der Tomoyo. „Nein, mir sollte es leidtun“, erwiderte Tomoyo. „Ich hätte besser aufpassen sollen. „Du bist nur meinetwegen suspendiert worden. Ehrlich gesagt denke ich, dass ich zum Schulleiter gehen und die Wahrheit sagen sollte.“ „Das ist genau das, was ich will, dass du nicht tust“, widersprach der blauhaarige Junge. „Ich habe dir gesagt, dass du um jeden Preis Schülerpräsidentin werden musst.“ „Um des Theaterclubs Willen, oder?“ fragte Tomoyo. „Ja“, nickte der Junge, doch das Mädchen hatte das Gefühl, dass da noch mehr sein musste. „Das ist doch bestimmt nicht der einzige Grund, oder?“ fragte sie nach. „Ich meine, du schaffst es doch, schnell Kontakte zu knüpfen, wenn dir etwas wichtig ist, du könntest also auch den neuen Schülerratspräsidenten ansprechen und davon davon überzeugen, dir zu helfen.“ „Sicher könnte ich das“, meinte der Junge. „Aber ich habe nicht den besten Ruf an der Schule, ich dürfte also Not haben, mein Anliegen durchzusetzen. Wir beide sind irgendwie befreundet, bei dir müsste ich also keine Überzeugungsarbeit mehr leisten.“ „Warum kannst du nicht zugeben, dass du das nur meinetwegen gemacht hast?“ rief Tomoyo, ohne nachzudenken. Sofort lief sie im Gesicht rot an und blickte zum Tisch. Tomoya errötete ebenso, wurde ihm doch erst jetzt in der Sekunde bewusst, dass er die ganze Zeit über auch das Mädchen um ihrer selbst hatte schützen wollen, ohne Hintergedanken an den Thearerclub. Bevor er jedoch antworten konnte, öffnete sich die Tür und sein Vater trat ein. „Oh, wir haben einen Gast“, sagte er überrascht. „Guten Morgen“, grüßte das Mädchen. „Ich habe Frühstück gemacht, setzen sie sich doch zu uns.“ „Es ist eine Weile her, dass ich ein solches Frühstück hatte“, sagte der Vater. „Danke, ich nehme die Einladung an. Tomoya, ich setze mich direkt neben dich.“ Wortlos stand der Junge auf und verließ den Raum, Tomoyo und sein Vater blieben unangenehm berührt schweigend sitzen, dem Mann war sein Kummer deutlich anzusehen. Auch die nächsten Tage kam Tomoyo zu Tomoya um ihn aufzuwecken und das Frühstück zuzubereiten. Jedes Mal kochte sie genug, dass auch sein Vater zu Essen bekam, doch dieser ließ sich immer erst blicken, nachdem sein Sohn den Tisch verlassen hatte, um die Stimmung nicht erneut zu zerstören. Das Mädchen wagte zaghafte Unterhaltungen mit dem Mann, doch nie sprachen sie an, wieso Tomoyo seinen Vater nicht leiden konnten. Schließlich kam der Tag, an dem Tomoya wieder zur Schule gehen durfte. Erneut wurde er von dem Mädchen geweckt und bekam sein Frühstück. Reichlich müde ließ der Junge sich mitschleifen und erreichte als erster seinen Klassenraum. Müde ließ er sich auf seinen Platz fallen und legte den Kopf auf die Tischplatte, um weiterzuschlafen. Nach einer Weile näherte sich jemand seinem Platz. „Bruder“, sagte Sunohara mit wichtiger Stimme. „Gute Arbeit da draußen.“ „Sei nicht so laut“, brummte Tomoya. „Siehst du nicht, dass ich müde bin?“ „Bist du dir sicher, dass du Zeit hast, faul hier zu liegen?“ fragte sein Freund, nun wieder mit seiner normalen Stimme. Tomoyo steckt in Schwierigkeiten.“ Ruckartig hob der blauhaarige Junge seinen Kopf, seine Müdigkeit war wie weggeblasen. „Was ist los?“ wollte er wissen. „Sie kann unmöglich schon wieder Probleme haben.“ „Einige Gerüchte machen die Runde“, erklärte Sunohara. „So wie es aussieht, denken einige, dass sie in Gangaktivitäten verstrickt ist.“ Der Junge griff seinen Freund und schleifte ihn zum Schwarzen Brett, wo die Wahlplakate der Präsidentschaftskandidaten hingen. Auf Tomoyo's Plakat hatte jemand groß mit Edding „Gang-Girl“ geschrieben. Vor den Plakaten standen einige Schüler und unterhielten sich leise. „Ist es wahr?“ tuschelte ein Mädchen. „Ich habe gehört, sie soll ein hohes Gangmitglied gewesen sein“, raunte jemand anderes. „Diese Kerle letztens sollen ihretwegen gekommen sein“, sagte ein dritter Schüler. „Aber das soll doch mit Okazaki zusammenhängen, oder?“ fragte jemand. Der blauhaarige Junge wandte sich ab und lief los. Er musste einen Weg finden, Tomoyo's Image aufzubessern und es blieb ihm nicht mehr viel Zeit. Dann fiel ihm ein, dass Sunohara damals mit der Idee kam, gegen die Basketball-AG anzutreten, um Stimmung für den Theaterclub zu machen. Wenn es ihm gelang, für sie ebenso einige Duelle zu arrangieren, in denen sie normal mit ihm und Sunohara zusammen als Team auftrat, mochte sich das auch positiv auf ihr Ansehen auswirken und ihr Sympathien einbringen. Die Lehrer und Schüler mussten sehen, dass Tomoyo einfach nur ein normales, liebenswertes Mädchen war. Nur normal, korrigierte der Junge sich hastig selbst und fand schließlich das Mädchen, nach dem er Ausschau gehalten hatte. Er griff ihre Hand und schleifte sie mit. „Du hättest mir von den Gerüchten erzählen sollen“, sagte der Junge. „Jetzt ist die Zeit knapp.“ „Was hast du vor?“ fragte das Mädchen irritiert. „Du kannst nicht jedem, der das Gerücht erzählt, einen Besuch abstatten.“ „Ich vermutlich auch nicht, oder?“ fragte Sunohara, der die beiden neugierig beobachtete. „Das würde ein falsches Bild auf Tomoyo werfen“, antwortete Tomoya. „Wir müssen die Anderen davon überzeugen, dass sie nur ein normales Mädchen ist, dass hier lernt. Wir machen es einfach wie wir es beim Theaterclub gemacht haben. Wir werden einfach einige AG's herausfordern und gegen sie antreten.“ „Was soll das bringen?“ fragte das Mädchen. „Davon ändern sich die Gerüchte bestimmt auch nicht.“ „Bislang bist du als Einzelgängerin bekannt“, sagte der blauhaarige Junge. „Wenn du da draußen stehst, kannst du zeigen, dass du nicht alleine bist, dass du nicht immer nur durch die Gegend läufst und Ärger machst. Die Schüler sollen sehen, dass du ein friedliches, sportliches Mädchen bist und du wirst sehen, die Meinung wird sich ganz schnell ändern.“ Zweifelnd folgte das Mädchen dem Jungen, nicht wirklich überzeugt von der Taktik, doch Tomoya's Zielstrebigkeit und Sunohara's Begeisterung ließen das Mädchen nicht vollends verzweifeln. Einige Tage später waren dann die Präsidentschaftswahlen. In diesen Tagen hatte Tomoya alle Sport-AG's herausgefordert. Dabei musste Tomoyo feststellen, dass Sunohara vielleicht nie wirklich ein Kämpfer werden würde, sie würde dafür aber wohl nie das sportliche Geschick an den Tag legen wie er. Gerade im Bereich Ballsportarten stach er jedes Mal hervor, gepaart mit Tomoya's Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit eine unschlagbare Kombination. Schon bald stellte das Mädchen fest, dass sich das Bild über sie änderte, anscheinend mochten alle Spieler Gewinner. Selbst das Ansehen von Sunohara und dessen Freund hatte sich verändert, nicht viele kannten diese Energie, die die beiden Jungen verströmten, wenn sie wirklich ein ernsthaftes Ziel hatten. Sonst waren sie immer nur die faulen Störenfriede, die im Unterricht um die Wette gähnten oder durch Abwesenheit glänzten. Tomoya stand in der Eingangshalle und wartete ungeduldig auf die Ergebnisse der Wahl. Auch wenn er in den letzten Tagen alles gegeben hatte, vermochte er nicht zu sagen, ob es auch gereicht hatte. Sicherlich hatten sich einige Tomoyo-Fanclubs gebildet, doch das allein war noch keine Garantie, da die Konkurrenten nicht minder beliebt waren. Schließlich sah er das Mädchen die Treppe runtergehen, als wolle sie ihn ärgern, bewegte sie sich dabei aufreizend langsam. Am Fuß der Treppe jedoch beschleunigte sie und fiel dem Jungen um den Hals. „Du hast es geschafft“, jubelte sie. „Alle Stimmen wurden ausgezählt und ich habe die Mehrheit der Stimmen erhalten.“ „Das ist super“, sagte Tomoya, der ziemlich rot im Gesicht geworden war. „Aber wir haben es geschafft, du, Sunohara und ich. Nicht ich alleine, sondern wir alle zusammen. Du hast genauso hart gearbeitet wie wir alle.“ Die beiden gingen los und liefen zum Schultor. „Ohne dich wären aber Sunohara oder ich nicht dazu in der Lage gewesen, das Blatt nochmal zu wenden“, sagte Tomoyo. „Es ist deiner Beharrlichkeit zu verdanken, dass du so viele Spiele organisieren konntest, dass wir so oft gewonnen haben.“ „Die Grundidee stammt von Sunohara“, gab der blauhaarige Junge zu. „Aber du hast genauso mitgewirkt, genauso hart gearbeitet wie wir alle. Ohne deine Bereitschaft, mitzumachen, das Risiko einzugehen, hätte ich dir nie helfen können.“ „Das war alles nur für den Theaterclub“, sagte das Mädchen und versuchte, dabei nicht traurig zu klingen. „Hätte ich keinen Erfolg gehabt, dann hättest du dir jemand Neues gesucht.“ „Ich habe dir geholfen, weil ich dich mag“, erwiderte der Junge, ehe er so richtig mitbekommen hatte, was er da sagte. Beide liefen rot an, liefen jedoch weiter. „Ohne deine Hilfe hätte ich es nie geschafft, weiter an meinen Zielen zu arbeiten“, sagte das Mädchen leise. „Deine Ziele?“ fragte der Junge überrascht. „Was für Ziele?“ „Stimmt, das habe ich dir nie erzählt“, erklärte Tomoyo. „Ich will die Sakurabäume retten. Hier in dieser Allee unter diesen Sakurabäumen hat meine Familie nach langen Streitereien es geschafft, zu einer Familie zusammenzuwachsen, die Streitereien beiseite zu schieben. Vorher drohte ich, auf die schiefe Bahn zu geraten, doch wie es aussieht, besteht doch noch Hoffnung. Aber deswegen bedeuten mir diese Bäume so viel und deswegen will ich sie retten. Und wenn du lieb fragst, werde ich mir auch anhören, wie ich dem Theaterclub helfen kann.“ „Tomoya, hättest du die Güte, dir anzuhören, wie du dem Theaterclub helfen kannst?“ fragte Tomoyo und blickte das Mädchen an. „Hm“, murmelte das Mädchen und lächelte dabei. „Das hängt davon ab, ob du dazu bereit bist, für das Wohl der Theater-AG mit mir auszugehen.“ Geschockt blieb der blauhaarige Junge stehen und sah das Mädchen mit weit aufgerissenen Augen an. „Ich soll mit dir ausgehen?“ stammelte Tomoya. „Na gut, ich geh mit dir aus.“ Strahlend hakte das Mädchen bei ihm unter und lehnte einen Kopf an seine Schulter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)