Gefängnisliebe von Hushpuppy (ZoSan) ================================================================================ Kapitel 15: 67 Tage [15] Sanji ------------------------------ Flimmernd öffnete Sanji seine Augenlider. Verschwommen erkannte er, dass er auf der Krankenstation bäuchlings auf einem bequemen Bett lag. Als er sich bewegen wollte, zuckte ein brennender Schmerz durch seinen Rücken, der ihm den Atem raubte und blind zu machen schien. Sogleich keuchte er auf, blieb liegen, so wie er war und presste die Zähne fest aufeinander. Quälend langsam krochen die Erinnerungen in seinen Kopf zurück und er krallte seine Finger tief in das Bettlaken. Was war passiert nachdem er ohnmächtig geworden war? Scheinbar hatte Spandam aufgehört und ihn auf die Krankenstation bringen lassen. Seine Kehle und sein Mund fühlten sich rau und trocken an. Seine Stimme war nicht mehr als ein Keuchen als er nach Zoro rief. „Marimo... Marimo! Bist du hier?“ Statt Zoro tauchte jedoch eine Krankenschwester neben ihm auf und fühlte seine Stirn. Ihr Gesicht war vor Sorge und Unbehagen verzogen. „Endlich bist du wach“, sagte sie leisen. „Dein Rücken sieht wirklich schlimm aus. Ich verabreiche dir ein Schmerzmittel und bring dir etwas zum Trinken.“ „Wo ist Zoro?“, fragte Sanji. „Ich weiß nicht, wer das sein soll. Außer dir ist nur eine weitere Person in den letzten Tagen auf die Krankenstation gekommen und die hieß nicht Zoro.“ Mit den Worten ging sie wieder fort, brauchte jedoch nicht lange, bis sie mit einem Schmerzmittel zurück kam. Nur dumpf bekam er mit, dass sie ihm eine Spritze verpasste. Damit er sich zum Trinken nicht bewegen musste, hielt sie ihm eine Flasche mit Strohhalm an den Mund, aus welchem er einige Schlücke saugte. Schnell setzte das Schmerzmittel ein und verringerte das scharfe Brennen in seinem Rücken. Wenn er sich bewegte, zog es immer noch, fühlte sich außerdem äußerst unangenehm an. Doch er war von seinen Gedanken zu abgelenkt, als dass er sich damit hätte beschäftigen können. Zoro war nicht hier. Entweder hatte Spandam ihm nichts getan, weshalb er gar nicht erst auf die Krankenstation kommen musste oder er litt noch immer unter ihm. Da fiel Sanji auf, dass er keine Ahnung hatte, wie lange er bewusstlos gewesen war. Er fragte die Krankenschwester, als sie an seinem Bett vorbei ging und ihre Antwort schockierte. „Drei Tage?“, wiederholte er keuchend. „Aber...“ Er überlegte ein wenig und ihm kam ein entsetzender Gedanke. „Wie heißt die andere Person, die noch auf die Krankenstation kam?“ „Portegas D. Ace. Er wurde heute morgen auf seine Zelle gebracht.“ Nein, schoss es Sanji den Kopf. Nein, Marimo, du verdammter Idiot. Hatte er etwa mit Ace den Platz getauscht? Säuerlich biss sich Sanji auf die Zähne. Wenn dies wirklich stimmte, dann hatte Zoro es getan, um Sanji zu beschützen, dessen war er sich sicher. Dieser verdammte Idiot. Sanji hatte ihm oft genug gesagt, dass er ihn nicht beschützen sollte. Er grub die Finger noch etwas tiefer in das Laken, schloss gequält die Augen und lag einige Zeit nur dort, mit wirren, chaotischen Gedanken, innerlich fluchend und verzweifelt. Stille umfing ihn, gelegentlich unterbrochen von den Krankenschwestern und den anderen Patienten, die dank Spandam hier gelandet waren, und trotzdem schien es in Sanji selbst alles andere als still zu sein. Als sich seine Gedanken endlich etwas beruhigten und die Medikamente ihn langsam in einen schlummerartigen Zustand brachten, erwachte aus eben diesem durch laute Geräusche auf den Fluren. Fußgetrampel und Rufe ertönten. Sanji öffnete die Augen und hob den Kopf ein wenig, um einen Blick auf die Tür zu werfen. Da sie ein durchsichtiges Glas besaß konnte er Schemen auf den Fluren erkennen. Plötzlich krachte sie mit einem Donnern auf und einige Gefangene stürmten die Station. Schreiend brachten sich die beiden Krankenschwestern in Sicherheit, während sich einige Patienten erschrocken aufsetzten und fragten, was um alles in der Welt los wäre. Zu Sanjis Überraschung wurde die ganze Truppe von Ace angeführt, der alles andere als gut aussah. Er hatte abgenommen, blaue Flecken und Schnitte zierten sein Gesicht. In einer Hand hielt er einen Schlagstock, der eigentlich einem Wärter gehören sollte. Beim Gehen humpelte er und Sanji konnte ihm ansehen, dass er Schmerzen hatte, doch Ace schien diese völlig zu ignorieren. Suchend schaute er sich um, erblickte dann Sanji und ging an sein Bett. Sowohl seine Augen als auch die der Anderen lagen voller Entsetzen auf seinem Rücken. „Scheiße“, krächzte ein Gefangener. „Dieser Bastard...“ „Ace“, sagte Sanji, ihre Blicke ignorierend. „Wo ist Zoro? Hat er mit dir die Plätze getauscht?“ „Ja, hat er“, nickte Ace. „Ich habe aber keine Ahnung, wieso.“ „Spandam hat ihn dazu gezwungen mich zu peitschen“, erzählte Sanji schnell. „Weil er es nicht richtig gemacht hat, hat Spandam danach weiter gemacht. Ich bin irgendwann bewusstlos geworden, deswegen weiß ich nicht genau, was geschehen ist, aber ich denke, dass Zoro mit dir getauscht hat, um mich zu retten.“ „Warum würde er das machen?“, zweifelte ein Gefangener. Natürlich. Sanji hatte vergessen, dass hier eigentlich nur jeder für sich selbst kämpfte und Zoro und er eine absolute Ausnahme bildeten. Dass sie Gefühle füreinander empfanden, behielt er lieber für sich, stattdessen sagte er: „Das ist nur meine Vermutung.“ „Da kommen noch mehr Wärter!“, rief eine Stimme von der Tür her. „Wir müssen uns beeilen, Mann!“ „Sanji komm mit“, sagte Ace, der seinen skeptischen Gesichtsausdruck ablegte und plötzlich voller Entschlossenheit und Wut war. „Wir zahlen es Spandam heim und befreien Zoro.“ „Ihr wollt es ihm heimzahlen?“, fragte Sanji, nun war er an der Reihe skeptisch zu sein. „Wie genau wollt ihr verhindern, dass er uns danach alle umbringt?“ „Wir kommen ihm zuvor“, antwortete einer der anderen Gefangenen. Im ersten Moment war sich Sanji sicher gewesen, dass es nur Gerede war, doch als er ihre Entschlossenheit erkannte, wusste er, dass sie dies vollkommen Ernst meinten. Ja, Zoro und er hatten auch ständig darüber gesprochen, wie sie Spandam umbringen konnten und es gab niemanden auf der Welt, den Sanji mehr hassen würde. Selbst sein Stiefvater schien momentan nicht diesen Grad von Hass erreichen zu können, doch trotzdem hatte er ein ungutes Gefühl bei der Sache. Mehr als ins Gefängnis sperren, konnte man sie nicht und, da sie dies bereits waren, hatten sie in dem Sinne nichts zu verlieren, außer vielleicht das, was sie momentan noch von Spandam unterschied. Doch, was genau dies sein sollte, konnte Sanji sich auch nicht erklären. „Jetzt sag mir nicht, du willst ihn verteidigen?“, sagte Ace und klang beinahe spöttisch. „Nein“, antwortete Sanji scharf. „Ich komme mit.“ Hauptsächlich wollte er Zoro befreien... und vielleicht dabei zusehen, wie sie es Spandam heimzahlten. In erster Linie zählte jedoch Zoro. Man half ihm beim Aufstehen. Dank der Medikamente fühlte sich Sanjis Rücken einfach nur taub an. Als er sich ein Oberteil überzog, brannte es ein wenig und nach den ersten paar Schritten wurde ihm für einen Moment schwarz vor Augen. Schnell hatte sich dies jedoch wieder geregelt. Obgleich er sich nicht allzu wohl fühlte, rannte er mit den Anderen mit, andere Patienten – diejenigen, die laufen konnten – schlossen sich ihnen an. Nach nur wenigen Metern vor der Krankenstation trafen sie auf ein paar Wärter, die äußerst gestresst aussahen. Einer von ihnen öffnete den Mund, um etwas zu sagen, kam jedoch nicht allzu weit. „Wir können euch verstehen, aber -“ Da hatte er schon von einem der Gefangenen einen Faustschlag verpasst bekommen. Durch ihre Überzahl konnten sie die Wärter überwältigen, ihnen ihre Schlagstöcke abnehmen. Wie eine Welle überrannten die Insassen überall im Gefängnis die Wärter, die verzweifelt versuchten den Aufstand nieder zu schlagen, doch vorerst nur erfolglos waren. Kurze Kämpfe entbrannten auf jedem Stockwerk. Wie Sanji von Ace erklärt bekam, war hauptsächlich Stockwerk C – das Stockwerk von Spandam – am Aufstand beteiligt, einige Insassen der anderen Stockwerke waren ebenfalls dabei, doch die meisten von A und B blieben in ihren Zellen. Im Groben war der Aufstand in zwei Gruppen eingeteilt: Die Zoro – Rettungsgruppe und die Spandam – Suchgruppe, denn der Leiter hatte sich scheinbar sofort verdrückt als der Aufstand los ging. „Was, wenn er das Gefängnis verlassen hat?“, fragte Sanji, während Ace sie denselben Weg entlang führte, den Spandam vor drei Tagen mit Zoro und Sanji gegangen war. „Daran haben wir auch schon gedacht“, gab Ace zu. „Wir hoffen einfach, dass es nicht der Fall ist. Schließlich wäre das im Grunde schon Arbeitsverweigerung.“ „Und du denkst davon lässt sich Spandam aufhalten?“ Sanji bezweifelte dies stark, doch sie hatten keine Möglichkeit weiter darüber zu diskutieren. Obgleich Ace behauptete, die Aufständischen wären in zwei Gruppen aufgeteilt, kam es Sanji eher vor wie das totale Chaos. Sie selbst waren eine Truppe von knapp zehn Insassen, der Rest, der mit ihnen hätte kommen sollen, war damit beschäftigt überall die Wärter aufzuhalten. Als sie gerade den alten Gebäudetrakt betraten, ertönte weiter hinter ihnen ein Schuss. Erschrocken blieben einige stehen, auch Sanji, und wandten sich dem lauten Knall zu. „Habt ihr das gehört?“, fragte jemand. Die Stimme kannte Sanji. Als er sich nach dem Insassen umwandte, erkannte er Gavin, ebenfalls mit einem Schlagstock bewaffnet. Er sah nicht ängstlich aus, als er die Frage stellte, eher beinahe schon amüsiert. „Die fangen an auf uns zu schießen.“ „Das Ganze eskaliert“, stellte ein anderer Gefangener fest. „Aber wir sind zu weit, um jetzt aufzuhören.“ „Wir sind fast bei Zoro, kommt schon!“, rief Ace von vorne und sie setzten ihren Weg fort. Sanji konnte nicht recht glauben, dass die Wärter sich tatsächlich Waffen genommen hatten, um nun auf sie zu schießen. Vielleicht feuerten sie nur Warnschüsse ab, um die Gefangenen unter Kontrolle zu bringen. Wenn das stimmte, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis auf den oberen Stockwerken niemand mehr war, der ihnen den Rücken frei hielt. Sie mussten sich wirklich beeilen. Ace führte sie weiter in den alten Trakt und schließlich gelangten sie auf einen Flur, in dem bestialisch stank. Abgesehen von Ace begannen alle zu keuchen, hielten sich die Nase zu oder stießen leise Flüche aus. Weiter hinten war gerade ein Wärter damit beschäftigt eine Zellentür aufzuschließen. „Was machst du da?!“, brüllte Ace. Sie blieben einige Meter entfernt von ihm stehen, ihre Schlagstöcke zum Kampf bereit in den Händen. Bei dem Wärter handelte es sich um einen kleinen, dicken Mann mit einem Dreitage-Bart und einem gestressten, beinahe ängstlichen Gesichtsausdruck. Er hielt in dem inne, was er tat und blickte sie keuchend an. „Ich will nur -“, stotterte er. „Ich will ihn nur raus holen... solange, solange so viel Chaos herrscht, merkt das Spandam nicht... ich wollte ihm einfach sagen, dass wart ihr... ich will nicht... ich wollte das alles nicht.“ „Ist okay“, sagte Ace ruhiger. „Dann mach auf und lass ihn raus.“ Der Wärter nickte, öffnete die Zellentür. Sanjis Herz schien vor Aufregung schneller zu schlagen. Er hatte Angst davor, wie es Zoro wohl gehen würde, erwartete das Schlimmste und wurde dahingegen nicht enttäuscht. Seltsamerweise jedoch auch nicht geschockt. Vielleicht hatte Sanji in diesem Gefängnis schon zu viel erlebt. Zoro war blass, sah kränklich aus, hatte jedoch nur wenige Verletzungen, die seinen Körper zierten. Man hatte ihm sein Oberteil abgenommen, weshalb jeder Muskel bestens zu erkennen war, ebenso wie die feinen Schnitte, die sich über seinen Bauch zogen. Als er Sanji erblickte, huschte ein Ausdruck der Erleichterung und des schlechten Gewissens über sein Gesicht. Ihnen war danach sich gegenseitig in die Arme zu fallen, Sanji spürte, dass Zoro sich entschuldigen wollte und der Koch wollte nur seine Lippen spüren und in seinen Armen gehalten werden. Doch um sie herum waren neun andere Gefangene und ein Wärter, weshalb es bei einem Austausch von Blicken blieb, die mehr sprachen als tausend Worte. „Geht's bei dir?“, fragte Ace an Zoro gewandt. Einige Sekunden lang hielt Marimo seinen Blick noch auf Sanji, dann wandte er sich dem Anführer der Truppe zu. „Ja, geht.“ „Ich weiß, dass du das nicht für mich gemacht hast, aber trotzdem... danke, dass du getauscht hast.“ „Wie du sagst, ich hab es nicht für dich getan, also bedanke dich auch nicht“, grummelte Zoro säuerlich. „Was genau ist hier überhaupt los?“ „Wir bringen Spandam um“, sagte Gavin als würde er darüber sprechen, dass sie sich gemeinsam zum Tee trafen. „Bist du dabei, Mooskopf?“ „Worauf du wetten kannst.“ „Dann gehen wir zurück!“ Sie ließen den verzweifelten Gefängniswärter zurück, rannten gemeinsam die Treppen wieder hoch und wollten eigentlich auf Stockwerk C, doch sie kamen nicht mal aus dem alten Trakt heraus, denn am Eingang wurden sie von Marco und einigen anderen Gefangenen aufgehalten, in ihrer Mitte Spandam höchstpersönlich. Seine Nase war bereits gebrochen und Blut strömte über sein Gesicht, welches von Wut und Angst gekennzeichnet war. Marco hielt ihn mit einer Hand an den schmutzig hellen Haaren fest, zerrte ihn hinter sich her wie einen Sack Kartoffeln, während Spandam unaufhörlich am plärren war. „Ich bin Spandam! Habt ihr überhaupt eine Ahnung mit wem ihr euch hier anlegt?! Das werdet ihr büßen, das werdet ihr niemals überstehen! Ich bringe euch um, jeden Einzelnen von euch! Ihr werdet nie wieder dieses Gefängnis verlassen, darauf schwöre ich!“ „Wir dachten, hier unten sind wir etwas ungestörter“, sagte Marco und musste beinahe brüllen, um Spandam übertönen zu können. „Bringen wir ihn in das alte Badezimmer, in dem er uns gefoltert hat!“ Sanji hatte nicht vorgehabt dieses Badezimmer je wieder zu betreten, weshalb er stehen blieb, während sich alle anderen zu dem Raum aufmachten, Spandam im Schlepptau. Erst als sie ein paar Meter gegangen waren, fiel Zoro auf, dass der Blonde nicht folgte und wandte sich nach ihm um. „Was ist los?“, fragte er und blieb stehen. „Das ist es doch, was wir die ganze Zeit wollten.“ „Ich weiß es nicht...“ Jetzt, da es soweit war, wusste Sanji wirklich nicht, was er tun wollte. Eigentlich wollte er nur dieses Gefängnis verlassen, alles vergessen, was hier geschehen war, außer vielleicht Zoro. Gleichzeitig verspürte er jedoch auch die Lust danach Spandam leiden zu lassen oder zumindest ihn leiden zu sehen, auch wenn einen bitteren Nachgeschmack bei ihm hinterließ. „Ich weiß es wirklich nicht.“ „Du musst ja nicht mitkommen, aber ich werde gehen.“ Mittlerweile waren sie alleine auf dem Flur. Der Rest müsste bereits im Badezimmer ankommen. „Sanji...“ Er schloss die wenigen Meter, die zwischen ihnen waren, beugte sich ein wenig herunter und gab ihm einen sanften Kuss auf die Lippen. „Tut mir Leid, was ich dir angetan habe. Dass Spandam mich dazu gezwungen hat, kann ich ihm niemals verzeihen. Er soll es büßen.“ „Sie wollen ihn umbringen“, erinnerte Sanji ihn. „Sie wollen ihn nicht nur verprügeln, sie wollen ihn töten. Ich will kein Mörder sein, glaube ich...“ „Dann bleib hier.“ Zoro sagte diese Worte in einem harten Tonfall, beinahe abweisend, als wäre Sanji in seinen Augen weniger, weil er Spandam nicht töten wollte. Er schenkte ihm einen letzten, harten Blick, folgte dann den Anderen in Richtung des Badezimmers, aus dem Rufe und Gejohle erklang. Wie verlassen, blieb Sanji auf dem Flur stehen, unsicher, was er tun sollte. Ihm wurde schlagartig bewusst wie schwindelig ihm eigentlich war, auch sein Rücken schaltete sich mit einem scharfen Brennen wieder ein. Wenige Sekunden stand er dort, fühlte sich wie ein ausgesetzter Hund und hatte für sich noch keine Entscheidung getroffen, da kam mit langsamen Schritten der Wärter von vorhin auf ihn zu. „Ehm...“, sagte er unsicher. „Wenn du... wenn du willst, bringe ich dich zurück zu deiner Zelle...“ „Eher auf die Krankenstation“, murmelte Sanji. „Ja, ich kann das machen. Wenn dich ein Wärter bringt, wird dich niemand angreifen...“ „Die anderen Gefangenen vielleicht schon.“ „Ich weiß, wie wir dorthin kommen, ohne auf sie zu stoßen. Wir nehmen eine Abkürzung und gehen durch Stockwerk A, da ist gar nichts los. Okay?“ Vielleicht zeugte es von Schwäche und Angst, wenn Sanji nun abhaute, doch er sah keinen Sinn darin hier rumzustehen und zuzuhören, wie sie Spandam zu Tode prügelten. Die Schläge, das Knallen klangen in seinen Ohren so widerlich, dass er es kaum ertragen konnte. „Ist es dir egal, was sie mit ihm machen?“ „Ich arbeite hier seit fünf Jahren“, sagte der Wärter. „Und genau solange schaue ich weg, wenn die Gefangenen gefoltert werden, dann kann ich auch heute noch mal wegschauen.“ Ob Marco es deswegen bis hierher geschafft hatte? Weil die Wärter weg geschaut hatten, als Spandam an ihnen vorbei geschleppt wurde? Sanji konnte sich dies sogar gut vorstellen. „Okay“, nickte er. „Bring mich zurück auf die Station.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)