The Light of Hope von Kilya ================================================================================ Kapitel 9: Turbulente Nächte ---------------------------- Ähm ... HI!!! Ich bins mal wieder!!! Ja ich weiß, ist lange her, aber naja, ich wollte erst mal mit Kapitel 10 angefangen haben, bovor das hier hoch kommt. Und da ich im Moment noch keinen Tau hab, wie ich jetzt da weiter machen soll ... Dafür ist das Kapitel auch schön lang. Aber hier ist jetzt mal Kapitel 9. BITTE(!!!) schreibt mir ganz viele Kommis *fleh* Ich brauch was, das mich zum Weiterschreiben motiviert!!! Ideen sind auch immer gern gesehen!! Allerdings kommt das nächste Kapitel frühestens in etwa eineinhalb Wochen, weil Libelle in Urlaub ist. Also na ja, ich hab jetzt mal wieder genug geschwafelt. (Sollte ich mir lieber nicht angewöhnen, oder?) Viel Spaß!!! lg Kilya 9. Kapitel: Turbulente Nächte "Neko!!" Leena war die Erste der Gruppe, die das Katzenmädchen erkannte, welches im Schein des Mondes vor ihnen stand. "Hey! Dachte mir, ihr könntet vielleicht Hilfe gebrauchen." grinste sie frech und zwinkerte den Freunden zu. "Bin ja offensichtlich genau zum richtigen Zeitpunkt gekommen, oder hattet ihr vor euch von diesem Biest zum Abendessen verspeisen zu lassen?" sie deutete mit einer wegwerfenden Handbewegung auf den hinter ihr liegenden toten Körper. "Nein, hatten wir nicht vor. Danke!" Sira hatte sich auch wieder erholt. Sie ging vorsichtig auf das Wesen zu. Es sah aus wie eine missratene und ziemlich grauenvolle Mischung aus Hund und Gorilla und war ausgesprochen hässlich, wie sie angewidert feststellte. Grünliches Blut quoll aus einer Wunde auf der Brust. Es war auf jeden Fall tot, stellte das Mädchen fachmännisch fest. "Ich will gar nicht wissen, was das gewesen ist." meinte Ray, der hinter sie getreten war und das Wesen ebenfalls mit Abscheu musterte. Die Freunde hatten sich einen anderen Schlafplatz gesucht, nachdem sie einstimmig beschlossen hatten, nicht neben dem Kadaver dieses Wesens zu schlafen. Nach einigem Suchen hatten sie eine kleine Höhle gefunden, in der sie sich nieder ließen. Leena übernahm die erste Wache und bald waren ihre Weggefährten eingeschlafen. Es war mitten in der Nacht, Leena wollte gerade Neko wecken, damit sie sie ablöste, als vom Wald her eine fremdartige, irgendwie quietschende Melodie ertönte. Wie auf Kommando setzten sich die fünf Jungs der Truppe auf, erhoben sich und folgten auf gespenstische Art und Weise den Klängen der Musik. Die Mädchen, Sira war wegen dem ,höllischen Lärm' wie sie ihn nannte ebenfalls aufgewacht, starrten ihnen einige Sekunden nach, bis sie schließlich ebenfalls aufsprangen und den Jungs nachrannten. "Was ist das?" fragte Leena flüsternd, während sie den Jungen folgten. "Klingt wie Waldsippas, wenn ihr mich fragt." meinte Sira leise und Neko nickte zustimmend. "Was? Diese komischen hässlichen Kreaturen, die Männer sirenenartig durch ihren Gesang zu sich locken und dann willenlos machen?" fragte die Jüngere. "Wobei ich das eher Gekreische als Gesang nennen würde." fügte Neko hinzu. Sie hatten eine andere Lichtung erreicht und starrten nun wie gebannt auf die Szene die sich ihnen bot. In der Mitte der Lichtung saßen drei schauerliche Kreaturen. Sie erinnerten an Frauen, aber sie hatten hässliche Köpfe mit stählernen Schnäbeln und schuppige Beine, die in Klauen endeten. Die Jungen bewegten sich auf diese Wesen zu und schienen wie gefangen von dem Anblick. "Was machen wir jetzt?" flüsterte Leena, während sie mit den anderen in Deckung ging. "Wir müssen sie ablenken und die Jungs wieder wach kriegen, aber wie?" Sira schaute nachdenklich zu den Jungs auf die Lichtung. "Die Sippas fürchten sich vor Feuer, aber wo kriegen wir das jetzt so schnell her?" antwortete Neko ihr ebenfalls im Flüsterton. "Feuer?" Sira hatte eine Idee. Sie kramte in ihrer Tasche herum und beförderte schließlich einen kleinen, silbernen Gegenstand hervor. "Was ist das?" fragte Neko neugierig. "Ein Feuerzeug. Ich hab's von Ray gekriegt. Schnell, ich brauche einen Ast." Leena reichte ihr einen und das Mädchen zündete ihn an. "Hier, Neko, du lenkst diese Biester ab, ich und Leena wecken unsere Jungs wieder auf." Die beiden Mädchen nickten. Neko schnappte sich den brennenden Ast und rannte laut schreiend auf die Lichtung. Der Gesang der Sippas verstummte und sie wandte sich dem Störenfried zu. Als sie das Feuer in Nekos Hand entdeckten, wichen sie fauchend zurück. Das Katzenmädchen ging drohend auf sie zu. "Jetzt!" Sira und Leena rannten auf die Jungen zu, die nun wie eingefroren dastanden und ins Leere starrten. Sira kam vor Ray zum Stehen, während Leena zuerst bei Max ankam. Sira rüttelte an der Schulter des Jungen, aber dieser reagierte nicht. Schließlich kam Sira eine Idee. "Ray, das hier tut mir jetzt wirklich sehr, sehr Leid, aber es geht nicht anders." sagte sie, hob die Hand und verpasste dem Jungen eine schallende Ohrfeige. (Sorry, aber dass musste jetzt sein) Ray taumelte rückwärts, schüttelte dann benommen den Kopf. "Wo ... wo bin ich?" "Leena, knall ihm eine, das hilft!" rief Sira, die bereits zu Kenny weiter gehastet war und ihn nun ebenfalls auf dieselbe Art wieder aus der Trance löste. Schließlich waren die Jungs wieder da, mehr oder weniger benommen und Ray, Kenny und Tyson rieben sich die schmerzenden Wangen, Sira hatte ziemlich fest zugeschlagen. Max und Yu hatte es nicht ganz so schlimm erwischt, Leena war doch etwas sanfter gewesen, immerhin stand ihr Element Erde für Reinheit und Sanftheit. Neko hatte unterdessen alle Hände voll zu tun, die Sippas davon abzuhalten, sie anzugreifen. Die Fackel drohte zu erlöschen, während sie immer wieder vor den scharfen Klauen zurück weichen musste. "Hey Leute! Ich könnte hier ein bisschen Hilfe gebrauchen!" rief sie, als sie nach einem kurzen Blick über die Schulter sah, dass die Jungs wieder wach waren. "Neko! Wir kommen! Jungs, wenn sie anfangen zu singen, steckt euch die Finger in die Ohren." befahl Leena und bückte sich nach einigen Ästen, die am Boden lagen. Schnell hatten sie sie entzündet und rannten nun ebenfalls auf die Sippas zu. Es dauerte nicht lange und die Sippas flohen in die Dunkelheit des Waldes zurück. "Puh, das war knapp." keuchte Neko. "Was zum Henker war das?" Kenny starrte immer noch in die Dunkelheit, in der die Wesen verschwunden waren. "Sippas!" meinte Sira kurz, als würde das alles erklären und drehte sich um. Die Anderen folgten ihr zurück zu der Höhle. Sie merkten nicht wie eine schwarze Gestalt in der Dunkelheit in die andere Richtung verschwand. "Auch auf Sippas ist heutzutage kein Verlass mehr." grummelte Lüge vor sich hin, als er das Schloss seiner Herrin betrat. Er beeilte sich in den Thronsaal zu gelangen. "Herrin! Die Sippas haben versagt. Die Krieger und ihre neuen Freunde sind immer noch am Leben." sagte er, nach einer tiefen Verbeugung. "Dann geh und erledige es selbst. Ich will diese kleinen Biester nie mehr sehen müssen!" Lüge verbeugte sich abermals und verließ eilig den Thronsaal. "Wieso immer ich? Als ob die anderen nicht auch was tun könnten." leise vor sich hin fluchend schlich er durch die Gänge, als ein grauenhafter Schrei die Stille des Schlosses zerriss. "Das kommt davon, wenn man versagt." flüsterte er wie zur Warnung zu sich selbst. "Hör auf zu schreien, das bringt dir auch nichts." kalt sah Rache zu dem Jungen vor sich. Hand- und Fußgelenke waren mit eisernen Fesseln auf eine Holzplatte gefesselt worden und nun standen die drei restlichen Ziandraka drohend über Kai. Blutige Wunden zogen sich über seinen Körper. Er schien nahe an der Bewusstlosigkeit zu sein, aber das ließen seine drei Folterknechte nicht zu. Vor zwei Stunden hatten sie ihn aus seinem Zimmer geholt und hier in den Keller verschleppt, nein Kerker war sie bessere Bezeichnung, oder Folterkammer. An der Wand hingen die verschiedensten Folterinstrumente, Peitschen, Knüppel, Eisenstangen lagen in einem Feuer an der gegenüberliegenden Wand, Daumenschrauben und ähnliches lagen ebenfalls im Raum verstreut. Mit all diesen Dingen hatte Kai in den letzten zwei Stunden nähere Bekanntschaft gemacht und es sah nicht so aus, als ob sie ihn so bald wieder hier raus lassen würden. Sein gesamter Körper schrie vor Schmerz und er sah nur noch verschwommen, was um ihn herum geschah. Der scheußliche Gestank raubte ihm beinahe den Atem und er musste ständig dagegen ankämpfen sich nicht einfach zu übergeben. Nur undeutlich nahm er wahr, wie Verrat wieder eine der Eisenstangen aus dem Feuer nahm. Diese glühenden Stäbe schienen es dem Krieger angetan zu haben. Mit größtem Genuss kam er auf Kai zu und legte ihm die Stange quer über die Brust. Kai keuchte schmerzhaft auf, als er das heiße Metall auf seiner Haut spürte. Als Verrat dann begann, den Stab langsam auf und ab zu rollen steigerte sich das Keuchen zu einem schmerzerfüllten Schrei, der dann abrupt abbrach, als ihn die erlösende Dunkelheit umfing und er Ohnmächtig wurde. Er hörte noch undeutlich, wie Rache schimpfte "Na super, jetzt ist er weg. Das du es auch immer so übertreiben musst." "Ich sagte, ihr sollt ihn BESTRAFEN und nicht, dass ihr ihn UMBRINGEN sollt." keifte Nikala, als sie wenige Augenblicke später den Kerker betrat und Kai immer noch bewusstlos auf dem Tisch liegen sah. "Bringt ihn rauf. Und wehe euch, er überlebt nicht, dann seid ihr die Nächsten, die dran sind." schrie sie außer sich vor Wut. War sie denn hier nur von unfähigen, gehirnamputierten Schwachköpfen umgeben? Wütend drehte sie sich um und schritt wieder zu ihrem Thronsaal. Mit einer genervten Handbewegung fuhr sie über den kleinen Teich zu ihrer Rechten. "Mal sehen was mein kleiner Neffe macht." meinte sie zu sich selbst. Sie wusste nämlich sehr wohl, wo der Erbe des Königreichs des Lichtes war. Man konnte ja nie wissen. Dann erstarrte sie. Das durfte doch nicht wahr sein. Wie konnte so etwas nur passieren. Das musste sie unbedingt verhindern ... "Wenn der so wenig verträgt, können wir doch auch nix dafür. Und wo ist eigentlich Lüge? Der drückt sich mal wieder, typisch." fluchend schleifte Hass den jungen Krieger durch die Gänge. Seine Brüder stimmten ihm zu. "Genau, so ein Schwächling." "Vertragen eben nix, diese Menschen." Sie warfen Kai in seine Kammer. "Der wird schon nicht sterben, los, gehen wir lieber ein bisschen nach draußen. Vielleicht finden wir ja ein anderes Opfer. Ein bisschen Spaß muss schließlich auch sein." schlug Verrat dann vor. Langsam hob sich der Schleier der Dunkelheit vor seinen Augen und keine Sekunde später wurde er sich des Schmerzes bewusst, der in seinem Körper tobte. Stöhnend richtete sich Kai auf. Wieder hatte er diesen Traum gehabt. Er musste endlich wissen, was er bedeutete. Und es gab nur einen, der ihm das sagen konnte. Er sah sich kurz um. Sein Zimmer, sein Bett. Sie hatten also von ihm abgelassen. Er schloss die Augen noch einen Moment, bevor er sich erhob. Schwankend ging er zum Fenster. Draußen war bereits wieder die Sonne aufgegangen. Er stieg auf das Fensterbrett und ließ sich dann einfach hinausfallen. //Yu, seht ihr was?// //Nein, der Wald scheint kein Ende zu nehmen. Seht bloß zu, dass ihr euch nicht verlauft.// Yu, Tyson und Neko hatten sich wieder in den Lüfte begeben. Neko, deren Schutzgeist die Gestalt eines Greifs hatte, flog ebenfalls mit den beiden Jungen, während sich die anderen wieder durch das Unterholz kämpften. "Und?" Leena sah fragend zu ihrer Freundin. "Es wird noch dauern, bis wir den Wald durchquert haben. Yu sagt, er nimmt kein Ende." antwortete das Mädchen. "Ich würde sagen, wir machen erst mal Halt. Dann können wir beratschlagen was wir machen." meinte Sira und schickte Yu den selben Gedanken. Ihre beiden Freunde waren derselben Meinung. Also suchten die drei in der Luft nach einer Lichtung wo sie landeten und auf ihre Freunde warteten. "Wo genau liegt eigentlich das Reich von dieser Nikala-Tussi?" fragte Max. Nachdem auch die Bodentruppe auf der Lichtung angekommen war, hatten sich die Freunde im Kreis zusammengesetzt und berieten nun, was sie tun sollten. "Das Königreich liegt in dieser Richtung, also im Westen." Sira deutete mit dem Daumen in die Richtung hinter ihrem Rücken. "Allerdings, ist es von einer Mauer aus dichtem, schwarzem Nebel umgeben, den man leider nicht so einfach durchqueren kann. Es heißt, dass sie Schattenmonster darin postiert hat und der Nebel giftig ist. Und dann, wenn du den Nebel erst mal durchquert hast, kommst du auf eine Ebene, die nur aus Geröll und Sand besteht. Außerdem wird die Ebene von Futawürmern bewacht. Das sind riesige, schleimige, schwarze Regenwürmer, mit drei Reihen spitzer, scharfer Zähne, die sich durch die Erde graben. Wenn sie jemanden spüren, der nicht auf der Ebene rumlaufen darf, dann ist der schon so gut wie ihr Abendessen." Sira schüttelte sich schon beim bloßen Gedanken daran und machte eine wirkungsvolle Pause. Bei der Vorstellung an überdimensionale Riesenwürmer stockte sogar Tyson der Atem. "Die Ebene ist mehrere Kilometer lang und du kannst sie nur an einer Stelle umgehen, aber da ist dafür ein Moor. Auch nicht unbedingt der schönste Wanderweg. Ich wäre trotzdem dafür, dass wir das Moor durchqueren. Die Chance, dass wir durchkommen, ohne zu versinken, ist zwar auch nicht viel höher, als die, dass wir die Ebene überqueren ohne gefressen zu werden, aber ein bisschen höher ist sie doch." setzte Yu die Erklärung seiner Freundin fort. Sira ergriff schließlich wieder das Wort. "Und wenn wir das erst mal geschafft haben, dann ist der Rest nur ein Kinderspiel. Wir müssen nur ins Schloss reinmarschieren,..." "...das von zigtausend Wachen bewacht wird ..." "Kai finden,..." "...der in einem der zigtausend Zimmer sein müsste, wenn er überhaupt grad im Schloss ist ..." "Ihn wieder zur Vernunft bringen ..." "...wir haben zwar keine Ahnung wie, aber egal ..." "Und wieder aus dem Schloss raus ..." "Ohne, dass man uns bemerkt selbstverständlich!" "Dann müssen wir noch über die Ebene und durch den Nebel und dann ist alles gut." "Also so leicht klingt das ja nicht gerade." meinte Kenny kleinlaut, er hatte mehr Leenas Unterbrechungen und motivierenden Kommentaren gelauscht, als Siras Ausführungen. "Ist es auch nicht. Wir müssen völlig konzentriert sein und dürfen uns keinen Fehler erlauben. Aber bis wir da sind, ist es noch ein ziemliches Stück. Wir können uns immer noch später darüber Gedanken machen." meint Yu schließlich und ließ sich auf den Rücken ins Gras fallen. "Wir sollten hier übernachten. Was meint ihr?" "Gute Idee. Wer übernimmt die erste Wache?" Sira blickte erwartungsvoll in die Runde. "Ich! Ich bin eh nicht müde." meinte Neko schließlich, als sich keiner meldete. Die Freunde zogen die Decken aus ihren Beuteln und kuschelten sich hinein. Bald war nur noch gleichmäßiges Atmen zu hören. Neko verschwand kurz im Wald um Brennholz zu suchen und schichtete dieses geschickt übereinander. Sie suchte in Siras Beutel nach dem Feuerzeug und entzündete das trockene Holz. Dann setzte sie sich davor und zog ihre Karten aus der Tasche und legte sie vor sich hin. "Könnt ihr mir den Weg weisen?" fragte sie leise. Ein imaginärer Wind kam auf und die Karten wirbelten um Neko herum. "Wir weisen! Wir führen! Wir helfen! Wir wissen! Vertraue uns!" hörte sie leise, glockenhelle Stimmen flüstern. "Neko? Was ist los?" hörte sie eine verschlafene Stimme hinter sich. Erschrocken drehte sie sich um und die Karten fielen zu Boden. "Ni ... Nichts, es ist nichts, Ray. Schlaf weiter." sagte sie hastig. Der junge Chinese setzte sich nun endgültig auf. "Ich kann nicht, dieser blöde Traum lässt mich nicht in Ruhe. Ich will ihn nicht mehr haben." meinte er mehr zu sich selbst mit einem irgendwie verbitterten Unterton. "Welcher Traum?" fragte das Katzenmädchen neugierig, während es schnell die Karten um sich herum aufsammelte. Zwei Karten lagen direkt vor ihr. Neko besah sie sich kurz. Das eine Bild zeigte einen gewundenen Pfad, der zu einer Kreuzung führte. "Der Wegweiser." flüsterte sie leise. "Was hast du gesagt?" "Nichts, ich hab nur vor mich hingemurmelt." erwiderte sie schnell. Hastig steckte sie die beiden letzten Karten in ihre Hosentasche, ohne sich die Zweite genauer anzusehen (den restlichen Kartenstapel hat sie in so einer Art Rucksack). Sie würde das später nachholen. "Was für ein Traum?" fragte sie dann abermals. Ray hatte sich neben ihr am Feuer niedergelassen und erzählte ihr von dem Traum. Von der Dunkelheit und der Angst, die ihn jedes Mal überkam, wenn er die Stimmen hörte. Von dem Licht und davon, dass er immer wieder Kai sah. Schweigend saßen sie eine Weile am Feuer, nachdem Ray geendet hatte. "Ich kann dir leider auch nicht helfen. Ich bin 'ne schlechte Traumdeuterin." meinte Neko schließlich mit einem unsicheren Lächeln. "Hab ich ja auch nicht erwartet. Ich ... Was war das?" Ein leises Geräusch hatte Ray unterbrochen. Neko war aufgesprungen. "Keine Ahnung, aber es klang, als ob sich einer anschleichen will. Weck lieber den Rest auf. Aber leise." Kai flog durch die pechschwarze Nacht. Nicht, dass ihm das was ausgemacht hätte, aber langsam wurde er doch müde. Immerhin war er schon ziemlich lange unterwegs. Nachdem er sich hatte aus dem Fenster fallen lasse, hatte er erst im letzten Moment seine Flügel geöffnet und so den freien Fall abgebremst. (Hoffentlich dachtet ihr nicht, dass ich ihn da einfach am Boden unten zermatschen lasse. Brauch ihn ja schließlich noch) Er liebte es, sich einfach mal fallen zu lassen. Unter sich zog schon seit einigen Stunden dieselbe Landschaft vorbei. Das eintönige Grauschwarz der toten Ebene fing langsam an, ihm auf die Nerven zu gehen. Er blickte nach vorn und merkte, dass er die Nebelwand schon beinahe erreicht hatte. Keine fünf Minuten später tauchte er in die kalte, feuchte Masse ein. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Er hasste dieses Gefühl. Die Kälte, die ihn umschloss und bei der es schien, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Plötzlich wurde er sich der Ironie dieses Gedankens bewusst. Er trug doch ständig so eine Kälte in sich. Dann hatte er die Wand auch schon hinter sich gelassen und mit ihr hatte er auch den finsteren Gedanken abgeschüttelt. "Wo sind diese blöden Bälger? Warum zum Teufel ist dieser Wald so groß?" Immer noch stapfte Lüge durch den Wald, er hatte nicht mehr diese gleitende Gangart, die die Ziandraka sonst immer an den Tag legten. Von der normalen düsteren, bedrohlichen Ausstrahlung war nicht mehr viel geblieben, denn er war extrem schlecht aufgelegt und darum war es ihm im Moment auch egal, ob ihn jemand hörte, während er fluchte wie ein Bierkutscher. //LÜGE!!! Ich habe beschlossen, diese Kinder zu meinem Werkzeug zu machen! Lass sie ziehen, sie wollen vermutlich sowieso hier her.// hörte er plötzlich die donnernde Stimme seiner Herrin //Ja Herrin!// erwiderte der Krieger und verbeugte sich, auch wenn die Todbringende gar nicht anwesend war. "Na wunderbar, den ganzen Weg umsonst gelatscht. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Als ob ich nix besseres zu tun hätte, als hier in der Gegend rum zu laufen." fing er wieder an zu meckern, als er sich sicher war, dass seine Herrin ihn nicht mehr hören konnte. "Was glaubt die eigentlich, wer sie ist? Ts, langsam wird mir das zu blöd. Und wer bin ich hier eigentlich? Wahrscheinlich könnte ich jetzt auch einfach stehen bleiben und es würde keinem weiter auffallen. Ich bin hier ja nur der Laufbursche!" Und damit setzte er trotz des Befehls zum Rückzug seinen Weg grummelnd fort. Zurück zum Schloss wollte er, wütend wie er war, heute nicht mehr. Er war schon etwa eine halbe Stunde unterwegs, als er Stimmen hörte. Leise schlich er näher. Er bemühte sich leise zu sein, aber wie immer, wenn man versucht kein Geräusch zu machen, machte er natürlich welche. "Oh Shit!" fluchte er leise. Ray hatte inzwischen den Rest der Truppe (Libelle: Tyson eingeschlossen...*gg* Kilya: frag mich grad, wie er das geschafft hat ^_^) geweckt und nun horchten alle angestrengt in die Dunkelheit der Nacht. Nekos Ohren zuckten, dann deutete sie stumm in eine Richtung. Sie zog etwas aus der Tasche und hielt es zwischen ihren Fingern. Sie machte eine ausholende Bewegung und schleuderte den Gegenstand in die Richtung, in die sie vorhin gedeutet hatte. Sie hörten einen unterdrückten Schrei, dann ein dumpfes Geräusch, als würde etwas Großes auf den Boden schlagen und dann war es wieder still. Na ja, bis auf das leise Stöhnen, das aus dem Gebüsch drang. Sira lief leise auf das Stöhnen zu. "Bleib hier!" flüsterte Yu, aber sie hörte, wie gewöhnlich, nicht auf ihn. Die anderen warteten brav, aber als sie Siras erschreckten Schrei vernahmen, rannten ihr alle hinterher. Sira trat durch die Büsche und stieß schließlich auf den am Boden liegenden Ziandranka. Ein erschreckter Schrei entfuhr ihr und sie trat einen Schritt zurück, aber als sie merkte, dass sich der "Bösewicht" unter Schmerzen wand, trat sie wieder näher. Lüge bemerkte sie und funkelte sie böse an. "Verschwinde!" fuhr er sie an, aber es klang nicht annähernd so gefährlich und drohend, wie sonst oder wie er es gern gehabt hätte. "Sira, was i ..." Das Wort blieb Yu im Hals stecken und Leena stieß ebenfalls einen Schrei aus. "Ein Ziandraka!" entfuhr es Neko. "HA, das ist ja mal ein guter Fang." lachte das Katzenmädchen dann auf. "Ich wollte schon immer mal wissen, was ihr unter euren Kapuzen versteckt." Entschlossen trat sie auf den am Boden liegenden Körper zu. "Neko, pass auf der ist gefährlich!" flüsterte Leena ängstlich. "Keine Angst, er kann nichts tun." beruhigte sie das Mädchen und deutete auf einen kleinen, flachen Gegenstand, der in Lüges Arm steckte. Dann machte sie einen weiteren Schritt vor, griff mit spitzen Fingern nach der Kapuze und .... "Finger weg! Lass das, du blödes Katzengör. Mach mich wieder los, sonst ..." keifte Lüge. "Sonst was?" Neko lächelte spöttisch, dann zog sie die Kapuze mit einem Ruck herunter. //Kai! Wo bist du? Komm sofort zurück, ich hab einen Auftrag für dich//" Kai stoppte mitten im Flug. ,Na wunderbar.' //Ich komme, Herrin!// Er macht kehrt und flog wieder zurück zum Schloss. "So sieht ein Ziandraka also ohne Kapuze aus?" Neko brach in schallendes Gelächter aus. "Was hast du denn erwartet? Ein schleimiges, grünes Monster?" murrte Lüge. Auch der Rest der Truppe starrte ungläubig auf den Krieger. Sira, Yu und Leena hatten ja viel erwartet, aber sicher nicht DAS. Vor ihnen am Boden lag ein Junge mit kurzen, verstrubbelten, blonden Haaren. Er sah aus, als wäre er etwa 17 oder 18, was natürlich nicht stimmen konnte, schließlich gab es die Ziandraka ja schon seit nunmehr Ewigkeiten. Seine Ohren liefen spitz zu und seine Eckzähne waren richtige Fänge. Die schwarzen Augen blitzten. Er war ja schon vorher nicht besonders gut drauf gewesen, aber jetzt war seine Laune auf dem Tiefpunkt angekommen. "Außerdem, sehen meine Brüder ganz anders aus. Und die werden extrem böse sein, wenn sie das hier erfahren!" zischte er dann. "Auf uns, oder auf dich?" fragte Leena grinsend. Lüge erwiderte nichts. "Was machen wir jetzt mit ihm?" Yu dachte mal wieder als Einziger wirklich nach. Allgemeines Schulterzucken. "Wie wär's mit losmachen?" kam es bissig vom Boden. "Ruhe da unten. Du hast hier nichts zu melden." wiesen ihn Sira und Leena gleichzeitig zurecht. Ein beleidigtes "Hmpf" war noch zu hören. "Also ich hab mir die immer ganz anders vorgestellt. Wenn man Großvaters Geschichten Glauben schenkt, dann sind sie doch total furchteinflößend, aber das ..." Sira deutete auf den Jungen, der, immer noch unfähig sich zu bewegen (hat Neko gut gemacht), auf dem Boden lag. "... ist alles andere als furchteinflößend. Und was meinte er mit: ,Meine Brüder sehen anders aus.'? Ist er vielleicht noch zu klein?" Den letzten Satz sagte sie in dem Tonfall, in dem man für gewöhnlich mit kleinen Kindern sprach. "Ich kann gar nicht glauben, dass ich früher immer Angst hatte, wenn ich Geschichten über die Ziandraka gehört habe. Irgendwie peinlich." "HEY!!" "Ruhe!" Sauer starrte Lüge vor sich hin. Sein rechter Arm war taub wegen dem blöden Ding das drin steckte, er lag ziemlich verdreht auf dem Linken und außerdem war es hier auf dem Boden matschig. Er wollte gar nicht daran denken, was Nikala dazu sagen würde, von seinen Brüdern ganz zu schweigen. Auslachen würden sie ihn. Was war er auch für ein Tollpatsch, immer machte er alles falsch. Er war schon immer das schwarze Schaf gewesen, oder besser gesagt das Weiße. Immer war er der Dumme, nur weil er kein vollständiger Dämon war. Was konnte er für das Menschenblut, das in seinen Adern floss? Ständig hatten sie ihn gehänselt, wegen der blonden Haare und der blauen Augen (Ich weiß, dass ich geschrieben hab, dass er schwarze hat, aber Kai hat ja auch schwarze. Das kommt von Nikala, alles klar??) Er sah für seine Brüder einfach viel zu ,menschlich' aus. Die hatten leicht reden. Die mit ihren schwarzen Haaren, den roten Augen und der fahlen Haut. Na gut, auf seine etwas dunklere Hautfarbe war er sogar stolz. "Wer bist du eigentlich?" riss ihn Yus Stimme aus den Gedanken. "Geht dich nix an." "Du kannst es uns so sagen, oder ich kann es auch aus dir rausprügeln." Drohend schüttelte Sira ihre Faust vor seinem Gesicht. "Hmpf." "Also ..." Sie trat einen Schritt auf ihn zu. "Lüge!" murmelte er leise. Tyson, Kenny und Max sahen sich verwirrt an. "Was?" kam es dann wie aus einem Munde von ihnen. "Die vier Ziandraka heißen Lüge, Hass, Verrat, und Rache." erklärte Leena den Unwissenden. "Und jetzt macht mich los!" "Nenn mir einen guten Grund, wieso wir das tun sollten?" erwiderte Sira. "Weil ich ein ganz lieber Junge bin?" fragte Lüge in einem unschuldig-bösartigen Tonfall. "Witz komm raus, du bist umzingelt." gab Sira trocken zurück "Ich kann nicht, die Tür klemmt." setzte Leena leise hinzu. Max wurde von einem Kicheranfall gepackt. "Wir könnten ihn ja verhören und alle Informationen aus ihm rauspressen." schlug Sira vor. "Hm...wir müssen beratschlagen, was wir tun wollen, kommt mit. Der kann auch nicht weg hier?" fragte Yu "Nein, ganz bestimmt nicht." erwiderte Neko. "Was hast du eigentlich mit ihm gemacht? Was ist das, was da in seinem Arm steckt?" "Ich erklär's dir später, Yu." Die Freunde gingen zurück zu ihrem Lager. "Hey, ihr könnt mich doch hier nicht einfach so liegen lassen!" Ein vierstimmiges "Klappe!" überzeugte ihn allerdings vom Gegenteil. "Was machen wir jetzt mit ihm?" "Keine Ahnung, Yu. Du bist doch hier der schlaue Kopf." "Ich weiß auch nicht alles." "Hört auf euch zu streiten. Das bringt auch nix." Wie schon früher am heutigen Tag saßen die Freunde im Kreis und beratschlagten. "Vielleicht kann er uns ja helfen. Er weiß vielleicht, wie wir Kai wieder zurückkriegen." schlug Ray vor. "Tja, das einzige Problem ist, dass er uns sicher nicht die Wahrheit sagt, schon allein deshalb, weil er Lüge heißt." wandte Yu ein. "Dazu kann ich ihn schon bringen. Das ist nicht das Problem. Ich glaube eher, dass er nichts weiß. Ich hab seine Gedanken gelesen, als wir vorhin mit ihm geredet haben. Er scheint keine hohe Stellung zu haben. Offensichtlich ist er kein vollständiger Dämon und deshalb wird er nicht so ganz für voll genommen." erwiderte Sira. "Ein Dä ...Dämon?" Kenny sah sie unsicher an. "Kein ganzer. Er hat auch Menschenblut in sich. Frag mich nicht wieso. Aber das bringt uns auch nicht weiter. Wir könnten versuchen ihn für uns zu gewinnen. Sie nimmt uns einen, wir nehmen ihr einen." "Klingt wie beim Schach." meinte Ray nebenbei. "Und wie wollt ihr das anstellen?" kam es nun von Max. "Ähm ... tja, DAS ist jetzt eine ziemlich gute Frage. Ich habe keine Ahnung. Aber versuchen sollten wir es auf jeden Fall." "Wie wär's, wenn wir ihn einfach mal fragen?" fragte Leena. Die anderen starrten sie entgeistert an. "Einfach fragen?" wiederholte Yu fassungslos. "Ja, was wollt ihr denn sonst machen?" Lüge lag immer noch da, wo ihn die Freunde zurückgelassen hatten. "Na toll, als ob ich nicht schon genug Probleme hätte." Er versuchte wieder sich zu bewegen, vergeblich. Gerade wollte er nach den Freunden rufen, als er links von sich ein Geräusch hörte. Ein tiefes, bedrohliches Knurren. Das klang nicht gut. Das klang gar nicht gut. Ein ähnliches Knurren antwortete von rechts. Und das klang nun überhaupt nicht mehr gut. Es knackte hinter ihm. Er sah aus den Augenwinkeln, wie drei seltsame Kreaturen auf ihn zu schlichen. Leise und bedrohlich näherten sie sich. Ein erschrockener Schrei drang aus seiner Kehle. Er konnte sich nicht mal wehren, wegen diesem blöden Teil ihn seinem Arm, das ihn bewegungsunfähig machte. "Was war das?" "Klang nach unserem neuen Freund. Los!" Schnell sprangen die Freunde auf und stürzten zu ihrem Gefangenen. Als sie ankamen setzte eine der Kreaturen gerade zum Sprung an und verbiss sich in Lüges rechtem Bein. Ein schmerzhafter Schrei durchbrach das Knurren der Wesen. "Verschwindet!" wütend schleuderte Sira eine Wasserkugel nach dem ersten der Wesen, welches dadurch einige Meter weggeschleudert wurde. Das Zweite setzte zum Sprung an, aber aus dem Boden schossen Wurzelstränge hervor und ketteten es fest. "EXO!" riefen die Freunde dann und die BitBeasts/Schutzgeister materialisierten sich. Diese fackelten nicht lange und bald lagen die drei Bestien leblos am Boden. Lüge lag immer noch wimmernd am Boden, unter seinem rechten Bein bildete sich eine schwarzrote Blutlache, aber er starrte die Freunde nur mit großen Augen an. Wieso hatten sie ihm geholfen? Er verstand es nicht. "Zeig mal her." Leenas sanfte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. "Wa ... Was?" "Ich wollte mir nur dein Bein ansehen." wiederholte das Mädchen und trat entschlossen auf ihn zu. Sie besah sich sein verletztes Bein, verschwand kurz und kehrte gleich darauf mit ihrem Beutel zurück, aus dem sie einige Stofffetzen und andere Verbandsutensilien herausholte. Während sie mit geschickten Fingern die Wunde verarztete, gab Sira Wolverine und Lio den Befehl, nach weiteren diese Kreaturen zu suchen, man konnte ja nie wissen. Die beiden Wölfe verschwanden im Dickicht, dicht gefolgt von Drigger, den Ray mitschickte, nur zur Sicherheit. Neko entfernte nun endlich die Karte aus Lüges Arm. Er konnte jetzt eh nicht weglaufen. Aufatmend brachte sich der Junge in eine bequemere Lage. "Wieso ... habt ihr ...Autsch ..." "Halt still." wies Leena ihn an, als er zusammenzuckte. "Habt ihr das getan?" fragte er. "Was?" fragte Yu abwesend, denn er untersuchte gerade die leblosen Kadaver (Sind Kadaver nicht immer leblos?) der Bestien. Es waren dieselben Wesen, wie das, welches sie erst letzte Nacht angegriffen hatte. "Wieso habt ihr mich gerettet?" setzte Lüge seinen Satz fort. "Na, weil du dich nicht wehren konntest. Und wir sind ja schließlich keine Mörder." erklärte Leena ihm, die nun gerade den Rest des Verbandzeugs in ihren Beutel zurückräumte. "Außerdem, wer weiß, wofür man dich noch brauchen kann, vielleicht als Bettvorleger." fügte Neko breit grinsend hinzu. Dann brach sie in schallendes Gelächter aus, als Lüge sie dermaßen verwirrt anstarrte, als wäre ihr soeben ein zweiter Kopf gewachsen. "Neko, sei nicht so gemein." Leena schaute das lachende Katzenmädchen skeptisch an. "Was sie damit meinte war, dass du uns vielleicht helfen kannst. Wir suchen unseren Freund, er heißt ..." "Kai, ich weiß. Der neue ,Liebling' von Nikala." unterbrach Lüge sie. "Ach, du kennst ihn?" schaltete sich nun Sira ein. "Klar, ich hab ja geholfen ihn zu holen." erwiderte Lüge. Er wusste nicht wieso er ihnen das erzählte, aber irgendwas brachte ihn dazu, den Freunden zu vertrauen. Das war an sich schon seltsam, da er nicht genau wusste, was Vertrauen eigentlich war, aber dass sie ihn gerettet hatten, hatte ihn schwer beeindruckt. "Aha, und du weißt nicht zufällig, wie wir ihn wieder zurück kriegen?" fragte Sira beiläufig. "Nein, da habt ihr leider den Falschen erwischt, mir wird nur selten was erzählt. Aber ihr könntet ..." "Ja?" hakte Sira nach, als der Ziandraka nicht weiter sprach "Ihr müsstet vermutlich zum Schloss. Wenn der da ..." Er deutete auf Ray "Mit ihm redet, das könnte vielleicht was bringen." meinte der blonde Junge "Aber verlasst euch nicht dra ..." Er brach mitten im Satz ab. Hatte Nikala nicht beabsichtigt, die Freunde zu ihrem ,Werkzeug' zumachen? ,Ich muss sie warnen!' schoss es ihm durch den Kopf, und nur in der hintersten Ecke seines Verstandes entstand die Frage, wieso er das eigentlich tat. "Nikala beabsichtigt, euch eine Falle zu stellen, ihr müsst vorsichtig sein." sprudelte es aus ihm hervor. "Sie will euch wie Kai als Werkzeug benutzen." "Sagt mal, wieso sagt er uns das alles?" kam es plötzlich zögernd von Kenny. Allgemeines Schulterzucken. "Kommt euch das nicht auch komisch vor?" "Schon irgendwie." gab Yu zu. "Wahrscheinlich belügt er uns hier schamlos." vermutete Max und starrte den Jungen durchdringend an. "Nein, tut er nicht. Er sagt die Wahrheit." meinte Sira bestimmt. "Und ich glaube, wir können ihm vertrauen." fügte sie noch mit einem Blick auf Lüge hinzu. Neko und die Bladebreakers sahen das Mädchen nur verständnislos an. Wie konnte sie sich so sicher sein? Aber für Yu und Leena war das Thema damit erledigt. Wenn Sira sagte, man konnte ihm vertrauen, dann war es auch so. "Okay, also sie will uns eine Falle stellen. Was machen wir dagegen? Hat irgendwer 'ne Idee?" fragend blickte Yu in die Runde. "Wenn ihr es schafft Kai raus zu locken, dann könnte sie nicht viel tun. Ihre Macht ist hier draußen nicht so stark wie in ihrem Reich." kam es von Lüge. "Hey, wieso schicken wir ihn nicht einfach als Doppelagent zurück?" Tyson sah fragend in die Runde. Kenny, Max und Ray nickten begeistert, während die Anderen sich verwirrt ansahen "Äh ... Doppelagent?" stellte Leena schließlich die Frage, die allen auf der Seele brannte. "Wisst ihr, das bedeutet, dass er so tut, als ob er noch für Nikala arbeitet, aber in Wirklichkeit ist er ein Spitzel, der uns Informationen und so beschafft." erklärte Kenny den Freunden. "Das ist ... gar keine so schlechte Idee." Neko hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt. //Frag doch mal deine Karten, was die davon halten.// Neko schreckte hoch. Sira grinste sie an //Telepathie// schickte sie erklärend. Nekos Gesicht hellte sich auf. "Ich bin gleich wieder da!" sagte sie und verschwand im Wald. "Wo will sie denn hin?" Sira zuckte mit den Schultern. Nach etwa fünf Minuten kam Neko wieder. //Und?// //Sie sagen, wir könnten es versuchen, aber nur, wenn er auch will, sonst könnte es böse enden.// "Also ich bin dafür, dass wir es versuchen." sagte Sira "Aber natürlich hängt das ganz von dir ab." fügte sie an Lüge gewandt hinzu. "Von mir?" "Na, wenn du nicht willst, bringt's ja nix, dann kriegen wir nur noch mehr Probleme." erklärte Leena und lächelte ihn an und hielt ihm die Hand hin, damit er einschlagen konnte. Lüge schaute von einem zum andern. Sollte er das tun? Er würde damit alle verraten, die er kannte. Seine Brüder, Nikala, ... und wenn schon! Sie scherten sich doch einen Dreck um ihn. Und nie hätte einer von ihnen ihn gerettet. ,Es ist gefährlich!' piepste eine kleine Stimme in seinem Kopf, aber er überhörte sie und schlug in Leenas dargebotenen Hand ein. "Okay, ich helfe euch." So, und das wars schon wieder!! Wie gesagt, die Fortsetzung könnte noch etwas auf sich warten lassen, aber Kommis, viele Kommis, ganz viele Kommis könnten das ganze beschleunigen ^_~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)