Rhea- Die Herrin der Werwölfe von Yukiko-Arakawa ================================================================================ Kapitel 5: Die Entscheidung (Rhea) ----------------------------------- „Werden Sie uns unterstützen, Rhea Silvia?“ Die Worte halten schwer in meinen Ohren nach und sorgten dafür, mir ganz Elend zu Mute wurde. Diese Leute hatten meinedrei Welpen aufgenommen und sich um sie gekümmert und ich musste sie ablehnen. „Es tut mir Leid, aber ich fürchte, dass dies nicht möglich ist.“ Das Dauerlächeln des Alten verrutschte bei diesen Worten einige Millimeter und ich musste das Gefühl der Genugtuung unterdrücken. Ich hatte den mächtigen Zauberer doch tatsächlich aus seinem wertvollen Konzept gebracht. „Miss Silvia, würden Sie uns den Grund Ihres Ablehnens erklären?“ fragte er weiter und schien dabei seine Wut zu unterdrücken. Es war lediglich meiner guten Menschenkenntnis, an welcher ich seit Jahrhunderten feilte, zu verdanken, dass ich Kopfschüttelnd lehnte ich mich, so gut es ging, nach hinten. „Es ist ganz einfach; Es ist mir nicht gestattet. Ich bin eine Royal, uns ist es nicht gestattet in die Differenzen anderer Rassen einzugreifen. Allerdings werde ich keinen meiner Welpen mit Magischen Blut daran hindern sich euch anzuschließen. Ich werde lediglich Fenrir stürzen und meine Rudel wieder an mich reißen“, erklärte ich ihnen die Lage. Schnaubend sah Snape mich an. „Sie lassen es wirklich einfach klingen“, schnarrte er herablassend. Grinsend vergrub ich meine Nase in Nemesis Haar. Ich wurde langsam aber sicher wieder Müde, das war gar nicht gut. „Es ist so einfach, Severus Snape. Ichbin eine Royal, wir unterscheiden uns nicht nur in unserer Selbstkontrolle von den anderen Rängen, nein, wir sind in jeder Hinsicht überlegen“, erklärte ich ihm und konnte den Stolz nicht ganz aus meiner Stimme halten. „Sie müssen es so sehen: Wir Werwölfehaben durchaus Ähnlichkeiten mit den normalen Wölfen. Nicht nur das wir im Rudel leben, nein, wir haben auch noch das System. Ich bin der oberster aller Alpha, deshalb habe ich mehr stärke als die anderen bekommen“, erklärte ich gelangweilt und begann nebenbei damit mit Nemesis weichen Haar zu spielen. „Wie meinen Sie das; Es gibt Ränge?“ fragte Arthur freundlich und doch etwas zögernd nach. Lächelnd wandte ich meinen Blick von meinem jüngsten Schützling ab und sah dem Weasleyoberhaupt tief in dieAugen. „Ich bin eine Royal, Klasse A“, erklärte ich ihm, während ich auf mich zeigte. „Die drei“, eilig zeigte ich auf die Schwestern. „Sind B´s, da sie von mir verwandelt wurden. Remus ist ein C. Er wurde von einem B verwandelt“, erklärte ich ihm die einfache Aufstellung unserer Ränge. Verwundert sahen die anderen mich an. „Bei Merlins Bart! Ich glaube, dass ist das erste Mal, dass ich so etwas wie Logik bei den Werwölfen mitbekomme“, stieß Moody hervor und lockerte damit die Situation. Kichernd lehnteich mich in meinem Stuhl zurück. Das Außenstehende unsere Angelegenheiten für verwirrend und nicht nachvollziehbar hielten war nichts Neues. So ging es doch uns allen, wenn wir etwas unbekannten oder jemand unbekannten gegenüberstanden. Einige Momente herrschte noch Stille. Ich hatte alles gesagt was ich wollte und auch die anderen schienen nichts mehr hinzufügen zu wollen, denn die meisten wandten sich von uns ab und begannen ihre eigenen Gespräche. Müde lehnte ich mich an den warmen, einlullenden Körper meines Pflegekindes und seufzte. Ich wollte ins Bett, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich das noch nicht konnte. „Super, dann haben wir das jetzt geklärt und nun?“ fragte Sirius schnaubend und lehnte sich dabei zurück. Hinter mir grollte esleise und fast kaum hörbar. Alektos grollen war eher wie ein leichtes vibrieren in der Luft, doch es war besser sie sofort zu beruhigen. Sanft tätschelte ich ihr die Arme und sah allen nach einander in die Augen. „Ich bin entsetzt und zu tiefst bestürztwie die Dinge während meines Schlafes aus dem Ruder gelaufen sind. Ich werde sofort meine Geschwister benachrichtigen und eine Konferenz ein rufen. Gemeinsam werden wir bestimmen, wie wir die Ausstößigen behandeln werden“, antwortete ich im Ruhigen Tonfall. Es machte mir wahrlich keinen Spaß, aber wenn es nötig war, dann musste ich in die Rolle des Henkers schlüpfen und über Leben und Tod bestimmen. „Das klingt nach einer sehr guten Idee, meine Liebe. Aber ich hätte da noch eine Frage, ehe wir uns allezu Bett begeben“, gurrte Albus erneut. Genervt sah ich den alten Zauberer an. Langsam aber sicher wollte ich wirklich eine ruhige Ecke zum Schlafen haben und sollte es dich dabei auch wirklich um eine Ecke handeln, mir war es gleich. „Bitte, fühlen Sie sich frei und stellen Sie mir Ihre Frage“, bot ich trotz meiner schlechten Laune an. Als ich merkte wie mein Kiefer sich anspannte, vergrubich mein Gesicht schleunigst in dem Haar meines Welpen und entließ das Gähnen, wobei ich peinlich darauf achtete,dass mich niemand hörte. Als ich allerdings aufsah, bemerkte ich, dass ich anscheinend nicht genug aufgepasst hatte, denn alle am Tisch sahen mich verwundert an. „Ich habe den Sinn in Ihrer Tat noch nicht ganz verstanden. Was bringt es Ihnen eine solchlange Zeit zu schlafen?“ fragte der Weißhaarige nun nach und strich sich dabei immer wieder durch den ellenlangen Rauschebart. Müde rieb ich mir die Augen, während ich zu erklären ansetzte, wie so oft in dieser Nacht. „Wenn Sie wollen, können Sie uns Royals mit einer Sanduhr vergleichen. Umso öfter wir unsere besonderen Fähigkeiten einsetzten, umso schneller leert sich der Sand. Deshalb sind wir genötigt mindestens fünf Jahre schlaf zu halten, so gut alle hundert Jahre.“ Genüsslich wechselte ich das Augeund begann es auch zu reiben. Die Punkte, welche dabei vor meinen Augen tanzten, ignorierte ich dabei. „Ich hatte das Jahrhundert davor ausgesetzt und wollte mich eigentlich nur zehn Jahre lang ausruhen. Wie es allerdings dazu kam, dass ich über vierzig Jahre verschlafen habe, kann ich Ihnen auch nicht erklären“, murmelte ich müde. Eigentlich hatte ich mich auch im Keller meines britischen Herrenhauses zu Ruhe begeben und nicht in irgendeiner Höhle. Allerdings nahm ich an, dass die Schwestern michfortgeschafft hatten, als sie merkten was Sache war. Verstehend, beinahe schon huldvoll, nickte der weise Magier mir zu. Anscheinend hatte ich seine Neugierde bis hier hin befriedigt und er konnte erst einmal eine ruhige Nacht haben. „Ich würde sagen,wir sollten alle nun ins Bett gehen“, damit stand der alte Herr auf, wünschte allen noch eine geruhsame Nacht –dieser Spaßvogel- und verschwand. Eilig verschwanden auch die anderen, bis am Ende nur noch die Schwestern, ich, Sirius und Remus da waren. „Ihnen liegt etwas auf der Seele, Remus. Wenn ich dazu beitragen kann, dass Sie sich etwas besser fühlen, scheuen Sie nicht alles zu fragen was Sie möchten“, bot ich dem anderen Werwolf an. Verwundert sahen mich die bernsteinfarbenen Augen an. Erschrocken spürte ich, wie mein Herz bei diesem Blickkontakt um einige Schläge zulegte und freudig in meiner Brust auf und ab hüpfte. „Sie sagten etwas davon, dass Sie und die anderen sich unter Kontrolle halten können. Wie meinen Sie das?“ fragte er mit ruhige Stimme, wobei diese leicht zitterte. Mitleidig sah ich ihm in die Augen. „Zu sagen, dass ich mich unter Kontrolle habe, ist etwas weit hergeholt. Ich brauche zur Verwandlung allerdings Menschenblut oder genug Platz für einen schnellen Sprint“, versuchte ich es ihm begreiflich zu machen, ehe ich auf die Schwestern zeigte. „Sie sind auch wieder was anderes als Sie. Die drei haben sich freiwillig dazu entschieden meinen Biss entgegen zunehmen und wussten was auf sie zukommt“, setzte ich hinzu und wurde von Nemesis abgelöst. „Wir müssen uns nicht unbedingt bei Vollmond verwandeln, aber es tut weh wenn du dich gegen den Vollmond stellst“, versicherte sie mit eiserner Miene.Zärtlich strich ich ihr über den nackten Arm und versuchte etwas von dieser Härte aus ihrem Gesicht zu bekommen. „Remus, ich hoffe es stört Sie nicht wenn ich Sie beim Vornamen nenne, Sie scheinen nicht viel über Werwölfe zu wissen“, stellte ich fest und sah ihm unentwegt in die Augen. Wieder machte mein Herzschlag Überstunden und langsam aber sicher wurde es mir richtig unangenehm. Verdammt. Hier waren noch vier andere Werwölfe, welche genauso gut hören konnten wie ich. Aber, wie konnte man nur solch verführerische Augen haben? Langsam ließ ich meinen Blick über das Gesicht des Mannes gleiten. Nicht nur seine Augen waren interessant, auch die Narben, welche er auf dem Gesicht und sicherlich noch an anderen Stellen seines Körpers hatte,wirkten unglaublich Attraktiv auf mich. Das alles auch noch mit Mausbraunen Haar abgerundet war, war wie die Kirsche auf einem dicken, fetten Haufen Sahne, welche gebieterisch über einem Eisbecher hockte. Versucht unauffällig leckte ich mir über die Lippen und befeuchtete sie kurz. Meine Güte! Seit wann war ich denn bitte so ausgehungert? Verwundert sahen mich vier Augenpaare an und schienen nur darauf zu warten, dass ich endlich aus meinen Gedanken aufwachte. „Es macht mir nichts aus, dass Sie mich beim Vornamen nennen. Sie haben im übrigen Recht: Ich habe wirklich keine Ahnung von Werwölfen, obwohl ich schon seit Jahren selbst einer bin.“ Würden Sie mir etwas über Sie beibringenhing dabei ungesagt in der Luft und schien sie dabei beinahe knistern zu lassen. „Nun, mein Lieber, dann lade ich Sie hiermit öffentlich dazu ein unserer Versammlung beizuwohnen“, lud ich ihn strahlend ein. Überlegend tippte ich mir auf die Lippe. „Eigentlich ist es nur erlaubt, dass jeder zwei Wächter bei sich hat … Aber ich bin Europas Royal, also sollte dies schon in Ordnung gehen“, strahlte ich ihn an. Empört sprang Black erneut auf die Beine und starrte mich nieder, auf jeden Fall schien er dies versuchen zu wollen. „Remus geht nicht ohne mich!“ bestimmte er und sah seinen Freund strafend an, als dieser den Eindruck erweckte als wolle er widersprechen. Langsam beugte Alekto sich zu mir herab, so weit, dass ihre Lippen beinahe mein Ohr berührten. „Es ist vielleicht besser, wenn wir Remus einen Freund mitnehmen lassen. Ihr wisst wie die anderen sind und wir sollten einen C nicht alleine in eine Ungewohnte Umgebung bringen“, wisperte sie leise, so dass nicht einmal die anderen sie hörten. Streng warf ich ihr einen Blick aus dem Augenwinkel zu. „Du bürgst für ihn?“ fragte ich streng nach. „Mit meinem Leben“, schoss sie zurück. Zufrieden nickte ich. Gähnend hielt ich mir den Mund zu und schob Nemesis von meinem Schoß. „Gut, dann haben wir des jetzt geklärt. Wenn ihr mich bitte entschuldigen würdet. Ich muss noch einige Briefe verfassen und würde dann auch gerne ins Bett gehen. Mädchens, ich leihe mir dann mal eure Eulen.“ Ohne auf irgendwelche Proteste oder sonst etwas zu warten, verschwand ich aus dem Raum und begann zu Arbeiten, ehe ich tot aufs Sofa fiel und sofort ins Reich der Träume abdriftete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)