Was übrig bleibt, ist Chaos von Schattenaugen ================================================================================ Kapitel 3: Wenn Veränderung Verwirrung mit sich bringt ------------------------------------------------------ 3: Wenn Veränderung Verwirrung mit sich bringt Es fühlte sich an, als wäre die Zeit stehen geblieben, während sie auf jede noch so kleine Regung des Körpers achteten, der dort auf dem Bett lag. Für ihren Geschmack dauerte die ganze Angelegenheit viel zu lange, aber eigentlich gab es auch keinen Grund zur Hektik – nicht jetzt, wo die letzte magische Bohne, die sie noch im Haus hatten, verbraucht war und ihre Arbeit getan hatte. Und doch blieb es weitere quälende Sekunden nur dabei, dass Vegeta die Augenbrauen zusammen zog und für winzige Momente wieder entspannte, so dass man die Bewegung kaum wahrnehmen konnte. Seine Augen blieben geschlossen und Bulma war versucht ihn an der Schulter zu packen und durchzurütteln – für die Frechheit ein Chaos angerichtet zu haben, für die Dummheit beinahe draufzugehen und für die grenzenlose Unverschämtheit ihr Sorgen zu bereiten und jetzt auch noch alles unnötig in die Länge zu ziehen. Doch gerade als sie ihre Hand leicht anhob und auf ihn richtete, ging ein Ruck durch den Körper Vegetas, griff er in einer einzigen geschmeidigen Bewegung nach ihrem Handgelenk, nur um ihr ein Quieken zu entlocken. Er hielt es in einem stahlharten Griff, während sich die Augen endlich öffneten und beinahe im selben Moment zu schmalen Schlitzen verengten. Für den Bruchteil einer Sekunde sah er von ihr zu Goku und wieder zurück, bevor er sie losließ und in genau so einer flüssigen Bewegung vom Bett zu springen, während sich ein Knurren, laut und drohend, aus den Tiefen seiner Kehle nach Außen bahnte. Er hatte ihre Anwesenheit gespürt, war sich nur nicht sicher gewesen, was er damit anfangen sollte. Aber die Entscheidung, was er tun konnte und was er vielleicht nicht tun konnte, wurde ihm abgenommen, und jetzt stand er hier, sah sie mit einem Blick an, der Bulma zurückweichen ließ. „Was ist los?“, fragte sie auch gleich, während Goku wieder einmal nur neben ihr stehen und der ganzen Szene zuschauen konnte. Doch statt einer Antwort bekam sie ein weiteres Knurren, ein Geräusch, dass sie von ihm zwar schon gehört hatte, aber niemals war es an sie in einer solch bedrohlichen Tonlage gerichtet. Seine gesamte Körperhaltung sprach Bände, angespannt und zum Sprung bereit, kam sie nicht drum rum es mit der Angst zu tun zu bekommen. Sie kannte diese Haltung, es war ein Reflex, ein jahrelang antrainierter Instinkt, ob nun zur Flucht oder zum Angriff. Am Anfang hatte sie es öfter beobachten können, wann immer ihm jemand zu nahe kam und er nicht wusste, was er machen sollte, hinter jeder Bewegung eine Intrige, einen Angriff sah. „Vegeta?“ Ihre Stimme war schon lange nicht mehr so fest, wie sie zu Anfang gewesen war und sie warf einen flehenden Blick zu ihrer Seite. Doch auch Goku starrte ihn mit einer Mischung aus Sorge und Faszination an, nicht fähig seine Gedanken in Worte zu fassen, sich leise darüber wundernd, was in ihn gefahren war, warum er so sprunghaft, beinahe gehetzt reagierte. Aber auch jetzt drang nur ein weiteres Knurren in ihre Richtung, während Vegeta einen Schritt nach hinten machte, sich schnell und konzentriert einmal umsah, nur um letzten Endes wieder an ihnen hängen zu bleiben. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, versuchte sie ein weiteres Mal, auch wenn sie sich mittlerweile mehr als sicher sein konnte, dass es das nicht war. Irgendwas war schief gelaufen, aber im Augenblick konnte sie sich einfach nicht vorstellen, was das sein sollte. Im Moment fand sie keine Antworten auf ihre eigenen Fragen, die Frage, was zum Teufel eigentlich passiert war und wieso der Mann vor ihr eine solche Reaktion abgab. Er wirkte auf der Hut, gehetzt und mit all seinen Sinnen angespannt – als ob er jeden Moment ausflippen könnte, nur um danach wie ein Angestochener aus dem Raum zu rennen. Dabei konnte sie sich nicht vorstellen, was das ausgelöst haben könnte, er kannte sie und er kannte Goku, es gab für ihn eigentlich keinen Grund so angespannt zu sein – wenn man mal davon absah, dass er vor ein paar Minuten noch ziemlich zugerichtet war. Sie beobachtete ihn einfach weiter, verzichtete auf weitere Worte, von denen sie sich sicher war, nur wieder eines dieser Geräusche als Antwort zu bekommen. Innerlich begann sich Verzweiflung in ihr aufzubauen, eine Art Vorahnung, ein böser Gedanke, den sie aber noch nicht greifen konnte. Und so machte sie den Schritt, den sie vorher zurückgewichen war, wieder auf ihn zu, nur um zu beobachten, dass Vegeta nun seinerseits den Abstand wahrte und zurückging. Interessiert hob sie nun ihre Augenbrauen und sah noch einmal zu Goku, der sie ihrerseits ansah und einen genauso ratlosen Blick an sich trug, wie sie es wahrscheinlich tat. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie fast behaupten, dass Vegeta Angst hatte aber dieser Gedanke war so absurd, so abwegig, dass sie ihn lieber gleich verwarf und stattdessen dazu überging einmal tief Luft zu holen. Es brachte ihnen allen nichts hier ewig herum zu stehen und sich nicht zu bewegen, sie musste arbeiten, verdammt noch mal! Aber etwas in der Art, wie Vegeta sie ansah nervte sie, gab ihr ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Wie aber sollte sie Antworten finden, wenn der Herr sich wieder einmal zu fein war ihr eine Antwort auf ihre Fragen zu geben? Sie seufzte, sah ihn ernst an und machte noch einen Schritt auf Vegeta zu, nur um dieselbe Reaktion zu ernten. Langsam reichte es ihr aber, was sollte das für ein Spielchen werden, wenn es fertig war? Unter normalen Umständen wäre er aufgestanden und aus dem Raum gestiefelt, als ob nichts gewesen wäre, hätte die Wut über seine Niederlage irgendwo abgelassen. Aber das hier war… wirklich beunruhigend. „Gott, Goku, was zur Hölle habt ihr gemacht und wieso zum Teufel führt er sich auf, wie… wie…“ Ihre Wut verschwand so schnell wieder wie sie gekommen war und jetzt konnte sie sich nur noch zu dem andren Saiyajin herumdrehen und mit dem Finger auf den Mann zeigen, der sich völlig untypisch verhielt. Der nicht so reagierte, wie er es sonst getan hatte und ihr damit selbst eine Angst einjagte, die sich in jede Faser ihres Körpers einnistete. „Ich weiß auch nicht.“ Ohne sein typisches Lächeln legte er die Hand an seinen Hinterkopf und sah sie für einen Moment an, bevor er seinen Blick wieder auf den Prinzen richtete und die Hand nach unten nahm, ernst wurde. „Wir haben trainiert, ich hab… ich hab ein Kame-hame-ha auf ihn geschossen und dabei wohl versehentlich die Kontrollen geröstet, ich weiß es nicht.“ Auch jetzt noch könnte er sich für seine Handlung, für seine eigene Unfähigkeit in den Hintern treten. Er konnte sich zwar nicht vorstellen, dass Vegeta dadurch so zugerichtet wurde, aber manchmal erwischte jeder einen schlechten Tag und den hatte heute wohl ausgerechnet Vegeta. Er hatte sich nicht gedeckt, war volle Wucht erwischt worden und er selbst hatte nichts Besseres zu tun als einfach abzuhauen und ihn da liegen zu lassen! „Verdammt!“ Als wäre das das Stichwort gewesen kam auf einmal Leben in Vegeta. Ein weiteres Knurren verließ seine Kehle, vibrierte im Raum und bevor sie auch nur reagieren konnten, hatte er ein Loch in die Wand gesprengt. Gerade aber als er sich aus dem Staub machen wollte, wurde er von einer Hand aufgehalten, die sich schraubstockartig um sein Handgelenk legte und ihn daran hinderte die Flucht zu ergreifen. Reflexartig zog er an ihr, nur um festzustellen, dass es keinen Sinn hatte und seine Augenbrauen noch weiter zusammen zu ziehen. „Hier geblieben.“ Gokus Stimme war ruhig, er konnte sich selbst keinen Reim auf die Gesamtsituation machen, aber er wusste, dass er ihn nicht einfach gehen lassen konnte. So sehr ihm zuwider war ihn festzuhalten, so sehr ihn das Verhalten des Anderen verwirrte und völlig entgegen allem war, was er sonst tat… wenn er ging, würden sie auch keine Antworten finden. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, dass dieser sich schneller fing, als ihm lieb war, noch immer mit dem Handgelenk in seinem Griff drehte und ihm ein Knie in die Seite rammte. Er keuchte schmerzhaft auf, hörte irgendwo neben oder hinter sich ein Husten und wusste, dass er seinen Griff nicht lockern durfte. Wenn jemand eine Antwort finden konnte, dann war es Bulma, aber dafür musste er alles tun, um den Anderen daran zu hindern einfach wegzulaufen. „Lass das.“ Noch klang er ruhig, sprach es zwar mit Nachdruck aus, aber verzichtete darauf, die Wut durchsickern zu lassen. Irgendwas war hier faul und auch wenn er nicht wusste, was das war, so ahnte er zumindest, dass nicht zwingend nur Vegeta Schuld haben musste. Ein Fuß, der direkt auf sein Schienbein zielte, machte es ihm aber schwer die Ruhe zu bewahren, die er sich selbst einreden wollte. So holte er tief Luft, versuchte den Schmerz zu ignorieren und straffte stattdessen seinen Griff nur noch einmal, nur um mit der freien Faust des Prinzen konfrontiert zu werden, die ihm erst auf die Wange und dann auf die Brust traf. „Was macht ihr denn da?“ Bulmas Stimme klang erstickt, eine tief gehende Mischung aus dem Staub, der sich langsam legte und einer Verzweiflung, die sich bis in seinen Kern bohrte und er musste noch einmal tief Luft holen, bevor er die zweite Hand Vegetas in seinen Griff nahm, gerade als dieser erneut ausholte und auf ihn einschlagen wollte. Das alles hier war zwar nicht neu, aber in seiner Gesamtheit so surreal, dass es ihn nur verwirren konnte, er auf sein Gefühl vertraute. Die Schläge waren zwar hart, aber sie waren in einer Panik getätigt worden, dass er selbst seine Augenbrauen zusammen zog. Warum hatte Vegeta Angst vor ihnen, warum versuchte er zu flüchten und wieso in drei Teufels Namen passierte das alles überhaupt? „Jetzt halt still!“, kam es dieses Mal schon energischer aus seinem Mund, während Vegeta noch einmal versuchte mit den Füßen nach ihm zu treten, wenn seine Hände schon unbrauchbar gemacht worden waren. Er zuckte zusammen und schloss für den Bruchteil einer Sekunde die Augen, nur um sie wieder aufzureißen und zur Seite zu blicken. Was wurde das hier, verdammt! Er wollte doch einfach nur weg, er kannte diese Personen nicht und er wusste nicht, was sie mit ihm vorhatten. Aber man ließ ihn einfach nicht gehen, so dass ihm nur ein weiteres Knurren des Protestes übrig blieb, bevor all seine Bewegungen einfroren. „Na bitte.“ Dieses Mal wieder leiser, freundlicher, wenn er es denn überhaupt richtig einschätzen konnte. Er hatte zuviel Zeit verstreichen lassen, hätte sofort versuchen sollen zu flüchten, stattdessen hatte er sie einfach beobachtet und war doch zu keinem Schluss gekommen. Als die Entscheidung endlich gefallen war, war es zu spät gewesen und jetzt stand er hier, unternahm einen letzten Versuch seine Hände zu befreien und scheiterte ein weiteres Mal. Seine Augen verengten sich und er hob den Blick, um sein Gegenüber anzusehen, nur um festzustellen, dass sein Blick keinerlei Wirkung bei ihm zeigte. Was sollte das? Verwirrt hob sich nun eine Augenbraue, bevor sie sich wieder zusammen zogen und er erneut knurrte, leiser dieses Mal. Er saß hier in der Falle, aber noch verwirrender als dieser Gedanke war die Tatsache, dass es sich fast nicht so anfühlte. Sie hielten ihn zwar fest, aber anders als das versuchten sie nichts weiter, taten nichts weiter als ihn anzusehen. Mit einem letzten resignierten Aufbäumen brachte er soviel Abstand zwischen sich und den Anderen, wie es seine Arme zuließen, während er jede noch so kleine Bewegung beobachtete, bereit den Schein der Aufgabe jederzeit wieder abzulegen und von vorne anzufangen. „War ja klar, du hast wieder nichts Besseres zu tun, als noch mehr kaputt zu machen, als ihr es schon getan habt!“ Bulma stemmte die Hände in die Hüfte und sah ihn mit einem Blick an, bei dem er schluckte. Was? Er hatte doch nichts getan, außer dieses eine blöde Loch, das nun auch nicht so groß war, was wollte diese Frau von ihm? „Und als ob das nicht reicht, machst du gleich weiter!“ Jetzt hatte doch endlich die Wut gewonnen, die sich vom ersten Moment an nicht entscheiden konnte, ob sie nun aus ihrem Loch krauchen sollte oder lieber doch nicht. Aber jetzt war es zu spät, jetzt konnte sie nicht anders, als die Verwirrung abzuschütteln, das seltsame Verhalten Vegetas zu ignorieren und ihrer Wut Luft zu machen. „Mit dir hat man nichts als Arbeit!“ Sie kam einen Schritt auf Beide zu und während Goku verwundert feststellen musste, dass Vegeta nicht wie sonst seinen Mann stand sondern ebenfalls versuchte zurück zu weichen, hob sich seinerseits eine Augenbraue, während er den Blick zu Bulma wandte. „Explosionen, Kämpfe und Zerstörung wo du nur hinkommst! Nicht mit mir mein Freund, ich hab die Schnauze voll!“, zeterte sie weiter und während Vegeta normalerweise nichts sagte oder noch einen trockenen Kommentar hinterher sagte, um sie erst recht anzustacheln, konnte Goku mehr ein Zusammenzucken spüren, als dass er es sah. „Bulma.“, versuchte er ruhig, aber sie kam noch einen Schritt näher, ihr Gesicht von Wut gezeichnet. „Nichts Bulma! Sieh dir das nur mal an, da macht man sich Sorgen und was kriegt man dafür? Nur noch ne zerstörte Wand! Der GR reicht ja auch noch nicht!“ Kurz schweifte der Blick Gokus zum Anderen, sah die Verwirrtheit, die neuerliche Panik, die sich in diesem auszubreiten begann. Und auch wenn er nicht verstand warum, so musste er dem hier ein Ende setzen, bevor wieder irgendwas geschah. „Bulma!“ Wieder spürte er ein Zucken der Hände, die sich noch immer in seinem Griff befanden, spürte, wie Vegeta versuchte weiter wegzukommen, den Griff zu lösen und zu verschwinden. Aber das konnte er nicht zulassen, verstärkte nur seinen eigenen Griff und betrachtete Bulma in ihrem von Wut getrieben Tun. Er konnte sie ja verstehen, zum Teil zumindest, aber waren andere Dinge nicht erst einmal wichtiger als so eine bescheuerte Wand, die man doch sowieso wieder aufbauen konnte? „Hör auf mich zu unterbrechen, mit dir mach ich gleich weiter! Ich hab ja viel Geduld, aber manchmal seid ihr wirklich wie Bulldozer auf zwei Beinen, alles einreißen, was man sich mühevoll aufgebaut hat!“ Jetzt war sie nur noch wenige Schritte entfernt und hatte Vegeta vorher versucht vor ihm Abstand zu erhalten, so versteckte er sich jetzt beinahe hinter ihm, nur um der Wut zu entkommen, die ihm entgegen schlug und die er nicht verstand. Sein Blick wechselte von Goku zu dem Loch in der Wand, das seine Freiheit hätte bedeuten können, zu Bulma und wieder zurück, während er nicht wusste, was er machen sollte. Freiheit lag weit entfernt, mit dem Griff der sich noch immer um seine Handgelenke befand und der Verwirrung, die ihn paralysierte. „Bulma, hör auf!“ Er wollte sie nicht anschreien, nicht jetzt, aber wenn er es musste um diese Tirade zu beenden, dann würde er das auch noch tun. Manchmal war es zwar besser den Mund zu halten und die Worte über sich ergehen zu lassen, aber er konnte einfach nicht mehr. Die Art und Weise, die Vegeta an den Tag legte, sagte ihm einfach, dass er hier und jetzt einen Schlussstrich unter den Anfall Bulmas setzen musste. „Hör einfach auf und sieh mal genauer hin.“, hängte er dem an, nachdem sie ihn nun schon einige Sekunden stumm angesehen hatte, noch immer die Hände in den Hüften und einen Blick, der ihr alle Ehre machte. Das hier war nicht wie gewohnt, das hier lief völlig aus dem Ruder, nachdem der Tag doch eigentlich so gut angefangen hatte. Er selbst wusste nicht, woher er die Ruhe nahm die Situation ansatzweise zu analysieren, aber er war zu dem Schluss gekommen, dass Vegeta auf seine eigene verquere Art nichts dafür konnte. Den Grund allerdings mussten sie noch finden. Er war froh, als sie aber machte, was er sagte, tief Luft holte und für einen Augenblick die Augen schloss. Die ganze Zeit über schielte er zu Vegeta, der einen schwachen Versuch unternahm sich aus seinem Griff zu winden, aber den Blick immer alarmbereit auf Bulma heftete. Wenn er es nicht besser wüsste, würde er es als Angst, Verwirrung und Panik bezeichnen, gemischt mit dem natürlichen Instinkt die Flucht zu ergreifen, wenn man eine Situation nicht begreifen konnte, wenn sie einem zu gefährlich erschien. Aber warum stufte er sie als gefährlich ein? Er machte sich doch sonst auch nichts aus Bulmas kleinen Anfällen, stachelte sie höchstens noch mehr an, um sich innerlich so richtig schön zu amüsieren. Irgendwas musste wirklich gehörig schief gelaufen sein, er wusste nur noch nicht was es war. Jetzt aber mussten sie selbst die Situation irgendwie retten, mussten selbst richtig reagieren – was in anbetracht der Tatsache gar nicht so einfach war. Sie mussten ruhig bleiben, damit Vegeta ruhig blieb und sie herausfinden konnten, was Sache war. Nicht leicht, wenn Bulma einen geschrotteten GR hatte, der den Garten verwüstet hat und Vegeta ihr Krankenzimmer ebenso zu Schrott verarbeitet hatte. „Hast du dich wieder beruhigt?“, fragte er deshalb leise nach, einen Seitenblick auf Vegeta richtend, weil diese Frage eigentlich an Beide gerichtet war. Bulma aber seufzte nur und sah noch einmal genauer hin, während neuerliche Verzweiflung in ihr keimte und Vegeta? Der sah denjenigen nur an, welcher ihn festhielt und blickte dann auf den Boden. So ungern er es zugab, er war nicht gern hier, wollte gern weg, aber was sollte er machen. So schnell wie er vorhin eingefangen gewesen war, würde er auch beim nächsten Mal nicht weit kommen. Also versuchte er seinen natürlichen Instinkt zu bekämpfen, hob seinen Blick wieder zu den Augen, die ihm zu freundlich erschienen um so behandelt zu werden und zog erneut seine Augenbrauen nach unten. Dann warf er einen Blick auf seine Hände und wieder rauf zu den Augen, in der Hoffnung, der andere würde auch ohne Worte verstehen. Das tat er zwar, aber noch ließ er ihn nicht los. Stattdessen seufzte er selbst einmal lautlos auf und zog ihn schon fast zurück auf die andere Seite des Raumes. Erst jetzt ließ er eine Hand frei, deutete mit seiner eigenen nun auf das Bett, in dem Vegeta vorhin noch lag und nickte leicht. „Du setzt dich hin und wartest hier.“, sagte er ruhig, ließ nun auch das zweite Handgelenk frei, nachdem Vegeta tat, was verlangt wurde und ihn mit großen Augen ansah, nicht ohne sich ein kleines Knurren verkneifen zu können. Diese Augen, die er so noch nie bei ihm gesehen hatte, voller Emotionen, die nicht zu ihm passen wollten. Beinahe kam es ihm so vor, als ob das nicht mehr Vegeta war, als ob man ihn ausgewechselt hatte. Doch er schob den Gedanken erst einmal zur Seite und drehte sich zu Bulma, die noch immer an der Stelle stand, an der sie eben gestanden hatte und die Szene stumm beobachtete, leicht den Kopf schüttelte. Das alles war surreal. „Hast du dich wieder beruhigt?“ Noch einmal. Seit wann war er eigentlich derjenige, der solche Dinge schlichtete und für Ordnung sorgte? Aber sie nickte leicht und er konnte sehen, wie sich neue Tränen in ihren Augen sammelten. Mit einem letzten Blick zurück auf Vegeta ging er auf sie zu und nahm sie in den Arm, versuchte sie zu trösten – dabei war er selbst völlig durcheinander, wollte es nur nicht zeigen. „Shhh, schon gut.“ Noch einmal sah er zur Seite, Vegeta rührte sich nicht vom Fleck, beobachtete sie stumm und jetzt seufzte er laut auf. „Wir kriegen das schon hin.“ Entgegen seinem ernsten Ton, in den er alle Hoffnungen legte, die er aufbringen konnte, war er sich innerlich gar nicht mal so sicher. Der Tag hatte sich zu etwas entwickelt, das er nicht verstand und auch seine Kraft würde ihn bei der Lösung des Problems nicht weiterbringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)