Never give up without a fight von Hiiri ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Er presste die Zähne aufeinander, wollte den Schmerz ignorieren. Er konnte hier – vor den Augen seiner Schwester, die in Ketten vor ihm hockte und wütend Feuer speilte – keine Schwäche zeigen. Seine Hände begannen zu zittern und der dumpfe Schmerz in seiner Brust schien immer größer zu werden. Er warf einen letzten Blick auf Azula und wendete sich mit wackeligen Beinen ab und machte die ersten unsicheren Schritte in Richtung Palast. Er war so müde, so erschöpft. Doch er wusste, dass seine Aufgabe noch nicht beendet war. Er musste einen Feuerpriester finden, der sich um Azula kümmerte. Zuko merkte wie zwei Arme nach seinem Oberkörper griffen. Er ließ seinen Blick zur Seite schweifen und blickte in die blauen Augen von Katara, die ihm die letzten Minuten zur Seite gestanden hatte. Er nickte kurz, als er verstand, dass sie ihn stützen wollte und nahm die Hilfe dankbar an. Es dauerte nicht lang und ihn überrollte die nächste Schmerzwelle. Sie war kräftiger als zuvor und sein Körper schien immer mehr seiner Kraft zu verlieren. Er war so müde, so erschöpft. Er versuchte sich irgendwie aufrecht zu halten, einen Fuß vor den anderen zu schieben doch schließlich knickten seine Beine unter ihm weg und er brach zusammen. Er vernahm Kataras Versuche seinen Körper aufzufangen, ihre verzweifelten dumpfen Rufe nach ihm. Ihre Suche nach einer Antwort aus seinem Mund, doch er hatte den Kampf mit seinem Körper verloren. Er war so müde, so erschöpft. Der Schmerz überrollte ihn und er verlor das Bewusstsein. „Zuko. Zuko, bitte wach wieder auf!“ Katara hatte den Feuerbändiger nach seinem plötzlichen Zusammenbruch vorsichtig auf den Boden niedergelassen. Sie versuchte seinem schmerzverzerrten Gesicht irgendeine Reaktion zu entnehmen, doch da war nichts. Er war blass und seine Hände zitterten. Es war doch alles gut gewesen. Sie hatte die Einschlag- und Ausschlagwunde des Blitzes geheilt. Sie hatte seine Körper überprüft. Sein Herzschlag war stabil gewesen, seine Atmung normal. Katara legte den Kopf prüfend auf Zukos Brust. Sein Herzschlag war nun intensiv und schnell. Zu schnell. Gleichzeitig kamen die Atemzüge des jungen Mannes unregelmäßig und schwer. Sie musste schnell handeln! Sie biss sich nervös auf die Lippe und versuchte dem wahnsinnigen Lachen von Azula, dass noch immer über auf dem Platz wiederhallte keine Beachtung zu schenken. ‚Konzentriere dich nur auf Zuko‘ – sie ließ Wasser aus ihrem Beutel auf die Eintrittsstelle des Blitzes gleiten. Der Körper des jungen Mannes schreckte unter der Berührung auf und zuckte während der Behandlung vom Schmerz geschüttelt immer wieder.  Die Augen der Wasserbändigerin füllten sich mit Tränen „Bitte gib jetzt nicht auf Zuko“, flüsterte sie leise. Sie spürte wie auch ihre Kraft langsam nachließ und es immer schwerer wurde sich auf das Chi in der Brust ihres Freundes zu konzentrieren. Sie hoffte verzweifelt auf eine Verbesserung, doch sie kam nicht. Sein Herz hämmerte weiterhin wild und seine Lippen hatten bereits eine ungesunde Blaufärbung vom fehlenden Sauerstoff. Ihre Tränen fielen immer schneller als ihr klar wurde, dass sie dabei war den Kampf um sein Leben zu verlieren. Das Leben ihres Retters schien ihr aus den Händen zu gleiten. „Zu schwach, zu verweichlicht“, ertönte Azulas Stimme aus dem Hintergrund: „Das kommt davon, wenn man einem Wasserbändiger hilft Zuzu.“  Katara fühlte, wie die Wut auf Azula immer größer wurde, überzulaufen drohte. Doch die junge Frau wusste, dass sie sich nicht von den Provokationen ablenken lassen durfte. Im Kampf um Leben und Tod ist jede Sekunde von Bedeutung. Sie spürte, wie ihre Hände von der Anstrengung leicht verkrampften. ‚Sie durfte jetzt keine Schwäche zeigen!‘ Sie ließ das Wasser tiefer in Zukos Körper gleiten, kämpfte sich bis zum Herz vor und ließ all ihre Energie in das empfindliche Organ gleiten. Der Herzschlag schien sich zu beruhigen, doch jedes Mal, wenn sie ihre Hand leicht von der Haut löste, schien der Fortschritt wieder dahin zu sein. „Komm schon Zuko, du willst doch wohl nicht etwa aufgeben. Deiner Schwester diesen Triumph lassen“, schrie sie in Richtung des leblosen Körpers. Sie wechselte das Wasser und versuchte es erneut. Sie spürte, wie sich der Herzschlag unter ihrer Berührung wieder verlangsamte. Anders als zuvor versuchte sie diesmal mit dem Wasser eine Blase um das fragile Herz des Feuerbändigers zu bilden. Sie musste ihn stabilisieren. Ihre einzige Hoffnung war, dass sich das Herz in einigen Minuten wieder beruhigen würde. Dass der Körper ihres Freundes durch den Blitz nur zeitweilig in Unruhe gebracht wurde. Ihre Lippen zogen sich leicht nach oben, als sich Zukos Herzschlag durch das Anbringen der schützenden Wasserblase nun endlich zu beruhigen schien.  Zum ersten Mal seit Minuten sah Katara auf und blickte sich um. Zum ersten Mal nahm sie die Person wahr, die nur wenige Meter von ihr stand und seinen Blick nicht von ihrem Freund löste. Katara sprang sofort auf und begab sich in Kampfstellung „Ihr werdet Zuko nicht weiter verletzten. Dafür müsst ihr erst an mir vorbei!“. Der Mann lächelte: „Ich bin ein Vertrauter von General Iroh. Ich bin gekommen um zu helfen. Prinz Zuko scheint ernsthafte Verletzungen davongetragen zu haben. Was sind Ihre nächsten Schritte?“. Sie wusste nicht was sie tun sollte. Konnte sie diesem Mann trauen oder war es eine Falle? Unsicher schweifte ihr Blick wieder auf Zuko, der regungslos auf dem Boden lag. Er konnte hier nicht liegen bleiben. Nicht nur war der Platz voller Staub, nein auch war der Boden eiskalt. Er musste dringend ins warme. „Zuko muss an einen sicheren Ort“, begann sie zögernd. Sie vernahm ein Nicken ihres Gegenübers „…ich werde das veranlassen“. Er wendete sich ab und entsendete eine kleine Flamme in die Luft „Ich signalisiere den anderen Iroh positiv gestimmten Beamten unsere Position“, erklärte er kurz und wandte sich wieder in Richtung Katara. Sie atmete tief ein und fuhr fort „Ich konnte seinen Körper stabilisieren“, sie schluckte „doch sein Zustand kann sich jederzeit wieder ändern. Ein Blitzschlag hat viel Unheil angerichtet. Besonders sein Herz – aber auch seine Lungen – bereiten mir sehr große Sorgen. Er-er…ist sehr schwach.“ Sie spürte die Hand ihres Gegenübers auf ihren Schultern: „Ich diene nun seit vielen Jahren diesem Palast. Ich habe Prinz Zuko aufwachsen sehen und ich versichere ihnen, Prinz Zuko wird nicht aufgeben. Seit der ersten Minute seinen Lebens war er ein Kämpfer“.  Katara nickte müde und ließ sich dann wieder zum Boden gleiten, mit der Hoffnung, dass der Neuankömmling sich der Rolle des Befehlsgebers annehmen würde, während sie sich um Zuko kümmerte. Ihre Hand glitt wieder auf seine Brust und sie lauschte jeder noch so kleinen Veränderung. Immer wieder nahm sie die tiefe Stimme des Mannes war, der nun aber nicht mehr ihr, sondern mit neu hinzugekommenen Männern zu sprechen schien „Kümmert euch um Prinzessin Azula. Bringt sie in eine Zelle.“ „Prinz Zuko ist schwer verletzt, er muss sofort in den Palast gebracht werden“. Die Wasserbändigerin vernahm eine kräftige Hand auf ihrer Schulter und blickte hoch „Wir wären dann jetzt soweit, den Prinzen in den Palast zu transportieren“. Sie nickte und richtete sich auf. Wachsam verfolgte sie das Treiben der Männer, die Zuko zunächst vorsichtig auf eine Trage hoben und mit langsamen und vorsichtigen Schritte den Weg in Richtung Palast antraten. Sie eilte neben die Männer und griff nach der Hand ihres Patienten „Halte durch Zuko, halte durch. Nun wird alles gut.“ ---- Katara blickte zum Mond. Er schien hell durch die Wolkendecke. Sie seufzte ‚Wäre doch nur Vollmond, dann könnte sie vielleicht Blutbändigen versuchen‘. Ihr Blick schweifte zurück ins Zimmer zu dem Bett auf dem Zuko lag. Der Zustand ihres Patienten hatte in den vergangenen Stunden keine Veränderung gezeigt. Nicht zum Guten, aber zu ihrer Erleichterung auch nicht zum Schlechten.  Sie schob einen der Stühle ans Bett und setze sich. Viele Minuten vergingen damit, dass sie einfach nur auf das Bett starrte, dann griff sie vorsichtig nach seiner Hand und bettete sie in ihre. „Was denkst du, wie ergeht es den anderen?“ sie wartete auf eine Antwort, obwohl sie wusste, dass keine kommen würde. Sie hoffte, dass ihre Freunde die Konfrontation mit der Luftschiff-Flotte überstanden hatten, dass Aang den Feuerlord besiegt hatte. Dann würde endlich Frieden einkehren. „Bald wird eine Ära anbrechen, die vom Frieden gekennzeichnet ist, hörst du Zuko. Du und Aang werdet die Welt in ein neues Zeitalter führen“, sie drückte seine Hand etwas fester „du wirst ein toller, ehrenvoller Feuerlord werden. Du weißt, welches Leid die Feuernationen den anderen Nationen zugefügt hast“. Ihre Augen blieben auf seiner Narbe im Gesicht hängen. Sie schluckte „welches Leid der ehemalige Feuerlord dir zugefügt hat.“  Katara vernahm ein Klopfen an der Tür. „Ja?“ sagte sie gerade laut genug, um auch bis hinter die Tür durchzudringen. Die Tür begann sich zu öffnen und sie blickte in das Gesicht des Feuerpriesters, der ihr vor wenigen Stunden auf dem Platz seine Dienste angeboten hatte. Sie versuchte sich an seinen Namen zu erinnern. Sie war sich sicher, dass er sich vorgestellt hatte, nachdem sie Zuko in dieses Zimmer gebracht hatten. ‚ Qiang, genau er hieß Qiang‘ machte sie eine gedankliche Note. „Miss Katara. Prinzessin Azula wurde in eine der Gefängniszellen gebracht“ er machte eine Pause, sein Blick blieb auf Zuko haften „bisher gibt es noch keine Meldung von Feuerlord Ozai. Aber habt keine Sorge. In einer solchen Situation kann das auch ein gutes Zeichen sein.“ Sie nickte. „Ich habe eine Mitteilung  an General Iroh nach Ba Sing Se  geschickt und ihn über die Vorkommnisse im Feuerpalast berichtet“, er wartete bis er wieder ein Nicken vernahm „ich habe Wachen vor dem Zimmer aufstellen lassen. Wenn Sie etwas brauchen zögern Sie nicht.“ Sie nickte wieder und bracht ein leises Dankeschön heraus, ehe Qiang wieder den Raum verließ. Ihr Blick schweifte durch sein Zimmer. Für die Wasserbändigerin – die in einem einfachen Iglu aufgewachsen war – wirkte das hier alles unübersichtlich groß, luxuriös, so unwirklich. An der Wand gegenüber von dem Bett konnte sie eine Halterung erkennen. Sie vermutete, dass dies der Platz war, an dem normalerweise seine Breitschwerter hingen. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, als sie an die Duelle zwischen Sokka und Zuko am westlichen Lufttempel und auf der Ascheinsel dachte. Sie war beeindruckt gewesen, wie gut der Prinz der Feuernation mit dieser Waffe umgehen konnte, wie präzise und stark seine Kampfhaltung war. Wie selbstverständlich er mit dieser Waffe umging, obwohl er als Feuerbändiger auch leicht seine Flammen im Kampf einsetzen konnte. Katara erhob sich von ihrem Stuhl und bewegte sich mit sanften Schritten über den kalten Marmorfußboden zum anderen Ende des Raumes und griff nach einem der Breitschwerter, die einer der Diener des Palastes von Appas Sattel hier hergebrachte.  Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und befestigte das Schwert in der vorgesehenen Wandhalterung. Das wiederholte sie auch mit dem zweiten Schwert und der fein verzierten Schwertscheide. Dann würde Zuko sie sofort im Blick haben, wenn er aufwachte. Sie stand noch einige Zeit vor den Schwertern, ehe sie sich wieder zurück zum Bett bewegte. Beim Anblick des Feuerbändigers legte sich ihre Stirn in Falten. Seine Atmung war wieder unruhig und unregelmäßig geworden. Sie legte ihr Ohr vorsichtig auf seine Brust. „Nein Zuko, nein!“ mit schnellen Schritten rannte sie ins Bad und füllte eine Schüssel mit Wasser. Sie bändigte das Wasser und ließ es in seine Brust, direkt über den Herzen einsickern. Sein Herzschlag raste, sein Puls schoss in die Höhe. Auf schnelle, aggressive Atemzüge, folgten langsame, stockende und ab und an vernahm sie, wie die Atmung des jungen Mannes ganz aussetze. Wie bei ihren ersten Heilungsversuchen versuchte Katara auch jetzt wieder eine schützende Wasserblase über sein Herz zu legen. Sie spürte wie der Herzschlag sich zu beruhigen schien und atmete erleichtert auf.  Sie wollte ihre Hand gerade vom Brustkorb lösen, als sie vernahm, wie der Herzschlag nun viel zu langsam schien. Ihre Verzweiflung war zurück. Hätte sie doch nur am Nordpol den Lehrstunden von Yugoda mehr Aufmerksamkeit geschenkt „Du wolltest ja unbedingt kämpfen lernen Katara!“, schrie sie sich selber an. Die Tränen brannten in ihren Augen. Ihre Hände zitterten. „Nein Zuko, bitte geh jetzt nicht. Bitte! Es tut mir leid. Es tut mir so leid, dass ich im Weg stand. Ohne mich hättest du den Blitz sicher komplett zurückleiten können“ ihr hilfloses Bitten wurde immer lauter, als sie spürte wie sein Herzschlag immer schwächer wurde, sie ihn immer weniger spüren konnte und er schließlich komplett verschwand. „Es tut mir so leid Zuko. Hörst du ES TUT MIR LEID!“ Sie war aufgesprungen und drückte mit ihren beiden Händen auf seinen Brustkorb. Tränen flossen über ihre Wangen und tropften auf die Brust des Feuerbändigers. „Bitte geh nicht Zuko. Bitte, ich wollte das alles doch nicht!“ Immer wieder drückte sie verzweifelt den Brustkorb  zusammen, hoffte auf eine Veränderung. Ihre Kraft schien sie immer mehr zu verlassen, doch sie konnte, nein sie würde jetzt nicht aufgeben: „Ich werde nicht zulassen, dass du jetzt stirbst du Idiot! Nicht nach allem, was du für Aang…für uns getan hast!“ schrie Katara und schlug ihm mit der Faust auf den Brustkorb vor lauter Verzweiflung.  Es fühlte sich wie Stunden an, bis sie endlich wieder das schwache Schlagen seines Herzens vernahm. „Danke Zuko, danke“ schluchzte sie leise „danke“.  Sie wischte sich mit ihrer Hand die Tränen ab und bettete anschließend den Kopf auf seinen Brustkorb. Katara lauschte den unregelmäßigen Atemzügen ihres Patienten und dem seichten hämmern seines Herzens, immer darauf bedacht nicht die kleinste Änderung zu verpassen. Sie spürte wie das Adrenalin langsam ihren Körper verließ und die Erschöpfung wieder einsetze. Immer wieder fielen ihre Augen zu und schließlich verlor die junge Wasserbändigerin den Kampf gegen die Müdigkeit. Leichte Sonnenstrahlen weckten sie sanft aus dem Schlaf, als sie auf ihr Gesicht trafen. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und die Wärme der Sonne zauberten ihr ein leichtes Lächeln auf das Gesicht. Die Freude über die wärmenden Strahlen wehrte jedoch nur kurz. Die Ereignisse des vorangegangenen Tages warfen sie eiskalt in die Realität zurück und sie schreckte hoch. ‚Zuko!‘ Sie legte den Kopf wieder vorsichtig auf seine Brust. Sein Herzschlag war noch immer sehr schwach, aber deutlich kräftiger als noch Stunden zuvor. Sie bildete mit dem Wasser aus der Schüssel auf seinem Nachtschränken eine Blase um ihre Hand und legte sie sanft auf seinen linken Lungenflügel. Endlich hatte sie Zeit sich um seine unruhige Atmung zu kümmern, wo sein Herz – zumindest für den Augenblick – stabil zu sein schien. Sie atmete erleichter auf, als sie keine Verletzungen finden konnte. Sie wiederholte die Prozedur am rechten Lungenflügel, jedoch mit einem weitaus weniger zufriedenstellenden Resultat. Es war unverkennbar, dass er Blitz diesen Weg durch den Körper des Feuerbändigers genommen hatte und sich durch die rechte Lungenwand gefressen hatte. Der Kloß in Kataras Hals wurde wieder größer. Wie so oft zuvor, kämpft sie erneut mit den Tränen. Sie konnte die Verwüstung spüren. Die Verbrennungen, die einen Großteil des Lungenfells bedeckten und ihm die Luft abschnitten. Nach und nach ließ sie ihr Chi in das Wasser fließen, damit sie die verletzten Lungenpartien heilen konnte. Sie spürte wie der Heilungsprozess ihr viel Kraft raubte, der Effekt aber dennoch nahezu gering schien. Sie zog die Wasserblase wieder heraus und ließ das dreckige, von Ruß durchzogene Wasser in die Schüssel gleiten. Diese brachte sie ins benachbarte Bad und schüttete das verwendete Wasser in den Abfluss. Danach füllte sie die Schüssel erneut und ließ das Wasser wieder in seine rechte Lunge gleiten. Sie versuchte die Konzentration solange wie möglich aufrecht zu erhalten, doch schließlich musste sie enttäuscht aufgeben und sank in ihren Stuhl zurück. Es würde lange dauern, bis sie seine Lunge wieder vollständig geheilt hatte. Sie dachte an die Zeit zurück, als Aang den Blitz abbekommen hatte. Trotz des Wassers aus der Spirit-Oase, hatte es Wochen gebraucht, bis der Avatar wieder bei Bewusstsein war und noch bis kurz vor der Invasion war die Wunde nicht vollständig geheilt gewesen. „Wie soll ich das nur ohne das Wasser der Spirit-Oase schaffen?“ sprach sie in den leeren Raum. Sie hatte daran gedacht, ihren Brüdern und Schwester vom Nördlichen Wasserstamm eine Nachricht zu senden, doch Katara wusste, dass Arnook niemals bereit wäre dem Prinzen und zukünftigen Feuerlord zu helfen. Nicht zu diesem Zeitpunkt des nicht enden wollenden Krieges. Nicht, wo der Verlust seiner einzigen Tochter Yue noch so frisch war. Sie blickte in das Gesicht des leblosen Mannes, das alle Farbe verloren zu haben schien, doch dann erweckten die roten Wangen ihre Aufmerksamkeit „Oh nein“, entkam es ihr leise und sie führte ihre Hand zu seiner Stirn. Wäre die gesundheitliche Situation ihres Retters nicht schon schlimm genug, schien nun auch noch Fieber hinzuzukommen. Wieder übermannten Katara die Schuldgefühle. ‚Wäre sie doch nicht im Weg gestanden, hätte Zuko nie seine Bändigerposition verlassen müssen‘ eine Träne rollte über ihre Wange ‚dann würde er heute nicht hier liegen und um seine Leben kämpfen‘. Sie ließ einen Lappen in die Schüssel mit sauberen Wassern gleiten und legte ihn vorsichtig auf seine Stirn. Ihre Augen fixierten seine Narbe – wie lange hatte sie damit nur Hass und Verachtung verbunden. Den Prinzen, der sie vom Süd- bis zum Nordpol gejagt hatte. Den Teenager, der sie in Ba Sing Se betrogen hatte. Katara wurde durch ein lautes Krachen auf dem Flur aus ihren Gedanken gerissen. Sie hörte das laute Gebrüll der Wachen vom Gang. Hatten sie den Krieg verloren? War Ozai zurück gekehrt und wollte nun Rache nehmen? Seinen Sohn ein für alle mal aus dem Weg räumen? Katara formte aus dem Wasser der Schüssel eine Wasserpeitsche und begab sich in Angriffsstellung. Wer immer Zuko etwas antun wollte, musste erst an ihr vorbei. Nun würde sie ihn beschützen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)