Herausforderung angenommen! von Lifestar ================================================================================ Kapitel 3: Abend mit Folgen --------------------------- Sie liebte Samstage. Genauso wie die Sonntage. Das hatte sich ganz bestimmt nicht bei Bunny verändert. An diesen Tagen konnte sie ausschlafen und all die Dinge tun, wozu sie unter der Woche nicht kam. Auch diesen Samstag verbrachte sie so. Lange ausschlafen und ihre Wohnung im 19 Stockwerk eines Hochhauses aufräumen, das in einer ruhigen und grünen Wohnanlage lag. Ihre Freundinnen hatte sie vertröstet, da sie ihre Fragen heute nicht ertragen und beantworten konnte. Sie wusste doch selbst nicht was sie Antworten sollte. Abermals verdrehte sie die Augen, als um kurz nach 16 Uhr ihr Handy klingeln hörte. Verblüfft erkannte sie die Nummer ihres Vater. „Hey Dad, was gibt’s?“, mit freudiger Stimme ging sie ran und stellte sich auf den Balkon, um die Abendsonne zu genießen. „Hallo mein Schatz. Was machst du heute Abend?“, Kenji’s Stimme klang geschäftig, als würde er in der Küche hantieren. „Nichts, ich war gestern mit den Mädels weg. Heute bleib ich zu Hause“, sie lehnte sich an die Brüstung und sah in den großen Park hinaus. „Das ist gut, ich wollte dich um einen Gefallen bitten“, seine Stimme klang sofort als würde er aufatmen, „Du musst mich heute Abend auf die Eröffnungsgala des neuen Krankenhauses begleiten.“ „Was muss ich?“, sofort richtete sich Bunny auf, „Ich dachte Mum begleitet dich dahin.“ „Die fühlt sich nicht gut und hat sich hingelegt“, man hörte das Kenji nun nach oben ging, „Daher dass meine Kanzlei das Krankenhaus rechtlich vertritt muss ich mich dort sehen lassen, doch nicht alleine.“ „Nimm doch Shingo mit, ich hab grad echt keinen Kopf für so was“, Bunny ging wieder hinein und schloss die Türe hinter sich. „Der ist doch übers Wochenende mit seinen Freunden im Freizeitpark“, kam es aufklärend zurück, „Also, was ist jetzt?“ „Um wie viel Uhr?“, sie gab klein bei ging nun genervt weiter in ihr Schlafzimmer. Sie nahm ihr Handy zwischen Kopf und Schulter um mit Schwung die Türen des riesigen Kleiderschranks zu öffnen. „Ich hol dich um 18.30 Uhr ab. Zieh ein Abendkleid an. Danke und bis nachher“, Kenji legte auf und sie hörte nur noch das Tuten. Mit Schwung schmiss sie das Handy auf ihr Bett und durchstöberte ihren Kleiderschrank. „Es muss hier doch irgendwo sein“, sie war auf der Suche nach einem bestimmten Abendkleid, „Aha.“ Triumphierend zog sie ein roséfarbenes Bodenlanges Chiffon Kleid heraus, luftig leicht, hochgeschlossen bis zum Hals wo es in einen Neckholder über ging, dazu war das Kleid rückenfreit, außerdem noch eine Stola für die Schultern und einer Clutch. Direkt unter der Burst war eine Borte aus silbernen Perlen. In einem kleinen Säckchen am Haken waren die dazu passenden Schuhe, ebenfalls mit Perlen bestickt. Von den schicken Kleidern war das ihr liebstes, wo sie doch einige davon besaß, schließlich begleitete sie des Öfteren ihre Eltern auf solche Anlässe oder war über ihre eigene Arbeit dazu eingeladen. „Das war’s wohl mit meinem gemütlichen Abend“, seufzend legte sie das Kleid auf ihr überbreites Bett und ging weiter ins Bad das gleich nebenan war. Nach einer Stunde war sie dabei ihre Haare zu föhnen und sie hoch zu stecken, wobei sie einige Strähnen aus ließ die sich dann über ihren Rücken ergossen. Nachdem sie fertig geschminkt war ging sie nur in Unterwäsche gekleidet zurück ins Schlafzimmer, um das Kleid anzuziehen. Sie öffnete ihre Schmuckschatulle und suchte sich noch den passenden Schmuck heraus, Ohrringe und Kette. Ihre Hand war noch immer gerötet und geschwollen, weswegen sie noch einmal Salbe auftrug und mehr schlecht als Recht einen Verband drum herum band. Wenigstens war ihre gerötete Hand wieder unter weiß verborgen, auch wenn es nicht wirklich zum Abendkleid passen wollte. Gerade als sie in ihre Schuhe schlüpfte, klingelte es an der Wohnungstüre. „Ich komme gerade runter“, schnell hatte Bunny den Knopf der Gegensprechanlage gedrückt und schnappte sich ihre Stola sowie Clutch und ging zur Türe. Mit dem Aufzug fuhr sie nach unten und trat aus dem Haus. Die Auffahrt hinunter stand der Mercedes ihres Vaters, der davor stand und auf sie wartete. „Hallo mein Schatz, danke dass du mitkommst und die siehst wundervoll aus“, er schloss sie in seine Arme als sie bei ihm ankam, „Was hast du mit deiner Hand gemacht?“ Er selbst trug einen schwarzen Anzug mit Fliege. „Im Crown hab ich eine Kanne kochend heißen Tee drüber bekommen, aber das wird schon wieder“, sie lächelte ihrem Vater freundlich zu, der ihr dann die Türe zum Beifahrersitz aufhob und sich dann selbst hinters Lenkrad setzte. „Und wie war deine Woche?“, Kenji setzte ich in Bewegung und sah kurz auf seine Tochter neben sich, von der er sich dachte wie erwachsen sie geworden war. „Ganz gut, wir sind mit den Aufnahmen für das Cover fertig und sie sind in Bearbeitung. Alles in allem war die Woche gut“, Bunny sah nun aus dem Fenster und schwieg sich des Weiteren aus. „Das war aber nicht alles oder?“, natürlich merkte Kenji sofort, dass seine Tochter etwas beschäftigte. „Merkt man das?“, nun lächelte sie in schräg an, dann seufzte sie, „Mamoru ist wieder da.“ Von Kenji kam kein Mucks sondern er sah nur stur gerade aus auf die Straße, nicht fähig seine Tochter anzusehen, trotzdem verkrampften sich seine Hände um das Lenkrad. „Du wusstest dass er wieder da ist?“, verwirrt sah sie nun ihren Vater an, der unmerklich nickte. „Er ist genauso wie alle anderen Ärzte des neuen Krankenhauses rechtlich unter Vertrag genommen und versichert worden. Also ist auch seine Akte durch meine Hände gegangen“, entschuldigend sah Kenji seine Tochter von der Seite an und lächelte. „Mamoru arbeitet in der neuen Klinik?“, fragend sah sie nun wieder gerade aus. „Ja, er wurde von Amerika aufs wärmste empfohlen und ist als einer der neuen Oberärzte eingestellt worden. Er ist der Jüngste unter ihnen“, es war als schwang in Kenji’s Stimme auch etwas Hochachtung für seine Leistung mit, auch wenn er wirklich sauer auf ihn war, dass er seine Tochter einfach so sitzen lassen hatte. Das konnte er ihm wirklich nicht so schnell verzeihen. „Und wird deswegen heute Abend auch da sein oder?“, nun zog Bunny eine Augenbraue nach oben und sah wieder zu ihrem Vater. „Vermutlich, du musst aber nur sagen, wenn du ihn nicht mehr aushältst und ich bring dich wieder nach Hause“, nun war es am Kenji sie anzulächeln, als er in eine breite Auffahrt einbog und die Allee zum Anwesen eines Tokyoer Geschäftsmannes einbog, der den Großteil des Krankenhauses finanziert hatte. „Ich werde ihn wohl nun wieder öfters sehen, also muss ich mich an seine Gegenwart gewöhnen. Das wird schon gehen“, dankend legte Bunny kurz auf die Hand ihres Vaters, der vor dem Eingang der großen Villa gehalten hatte. Die Türe von Bunny wurde geöffnet. Ein junger Mann vom Parkservice hatte sie geöffnet und hielt ihr nun die Hand entgegen um ihr heraus zu helfen. Dankend nahm sie die Hand entgegen und raffte ihren Rock um nicht zu stürzen. Ein weiterer Mann hatte Kenji die Türe geöffnet und nahm die Schlüssel von ihm entgegen um das Auto zu parken. Kenji knüpfte sein Jackett zu und reichte dann seiner Tochter den Arm, um mit ihr die große Treppe nach oben zu gehen. Im Eingangsbereich waren bereits viele Personen unterwegs , die da standen und sich unterhielten oder auch auf den Weg in den hinteren Bereich des Hauses waren, in das riesige Wohnzimmer und anschließenden Garten. Dieser war erleuchtet von vielen Laternen und Lichterketten. „Ah, Herr Tsukiono“, ein hochgewachsener Mann mit angegrauten Haaren kam mit einem Lächeln auf sie zu geeilt und reichte Kenji die Hand. „Herr Hatuhara, darf ich ihnen meine Tochter Usagi vorstellen? Meine Frau fühlte sich nicht so gut, weswegen meine Tochter so freundlich war mich zu begleiten“, Kenji wies neben sich auf Bunny, die aufs freundlichste von dem etwas älteren Herrn begrüßt wurde. Er war der Besitzer des Anwesens, war also auch der Besitzer der größten Anteile des Krankenhauses. „Es freut mich sehr Sie kennen zu lernen“, er hatte ihre Hand ergriffen und schüttelte sie leicht, „Sie sind doch die aufstrebende Newcomerin der Verlagswelt.“ „Das werde dann wohl ich sein, ja“, verlegen zupfte Bunny ihre Stola über ihren Schulter wieder zurecht. „Herr Tsukino, sie haben da eine sehr fleißige Tochter“, etwas Lachend wandte sich Herr Hatuhara wieder an Kenji, der sogleich in ein Gespräch mit ihm gezogen wurde. Bunny setzte sich ab und ging wieder Richtung des Hauses um die Toilette aufzusuchen. Sie war es von früher gewohnt dass sie ihre Familie wegen des Erfolgreichen Vaters auf Galas oder Veranstaltungen begleiten musste. Seid sie nun ihren eigenen Verlag hatte, was sie selbst oft auf solchen Veranstaltungen eingeladen und unterwegs. Als sie sich etwas frisch gemacht hatte, trat sie wieder in den Gang und ging zurück in den Eingangsbereich. Dort sah sie sofort den Mann, der sogleich wieder ihr Herz schneller schlagen ließ. Doch statt wie die letzten Male weg zu laufen, blieb sie stehen und sah ihn an. Mamoru unterhielt sich mit zwei anderen Männern und hatte sie noch nicht bemerkt. Nach dem sie sich den ganzen Tag Gedanken darüber gemacht hatte, wie es nun weitergehen sollte hatte sie einen Entschluss gefasst. Sie konnte nicht ständig vor ihm reiß aus nehmen, zumal sie ihm wahrscheinlich ab jetzt öfters über den Weg laufen würde. Deswegen hatte sie sich dazu entschieden, Mamoru gegenüber normal zu werden, auch wenn es nicht einfach werden würde. Sie hatte sich zwar dazu entschieden normal mit ihm umzugehen, trotzdem wollte sie es ihm nicht einfach machen alles wieder bei ihr gut zu machen. Nun stand sie nur da und sah ihn an. Er trug einen dunklen, perfekt sitzenden Anzug. Wieder konnte sie seine Muskeln unter dem Anzug erkennen die sich leicht abzeichneten und damit seinen gut gebauten Körper preis gaben. Plötzlich wurde Mamoru auf sie aufmerksam und wechselte noch schnell ein paar Worte mit den Männern bei denen er stand, bevor er mit ein paar schnellen Schritten auf sie zukam. „Bunny was machst du denn hier?“, er kam lächelnd bei ihr an. „Meine Mutter fühlte sich nicht gut und mein Vater bat mich ihn zu begleiten“, sie rang sich ein lächelnd ab und blieb verlegen vor ihm stehen. „Was ist passiert? Du weichst mir gar nicht aus oder schreist mich an“, Mamoru schien ein wenig verwirrt zu sein und musterte Bunny. Sie war einfach nur wunderschön. „Ich glaube, das wird mir auf Dauer nicht viel bringen, macht das Ganze nur um so komplizierter“, verlegen nestelte sie am Verband ihrer Hand herum und Mamoru‘s Blick viel darauf. „Wie geht es deiner Hand?“, vorsichtig griff er danach und nahm sie in seine, „hast du den Verband neu angelegt?“ „Brauchst gar nicht so zu grinsen, mit links funktioniert das nicht sonderlich“, sie hatte sein etwas belustigtes Gesicht wahrgenommen, als er den amateurhaft angebrachten Verband von ihr sah. Immer noch grinsend wank er eine Kellnerin mit Sekt heran. „Wären sie so freundlich einen Verbandskasten und eine Salbe für Verbrennungen nach draußen auf die Terrasse zu bringen?“, Mamoru nahm zwei Gläser von einem Tablett, als die Frau dann nickend von dannen zog. Er reichte Bunny eines der Gläser. Gemeinsam gingen sie nun wieder hinaus auf die Terrasse um sich an einen kleinen Tisch am Rande zu setzten, auf dessen Mitte ein Windlicht stand dass ein skurriles Lichtspiel auf den Tisch warf. Graziös überschlug sie ihre Beine und stellte ihr Glas auf dem Tisch ab. „Also hast du mir verziehen?“, er zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Ich hab doch gesagt, dass ich dir nicht so schnell verzeihe, also musst du dir da schon noch etwas mehr einfallen lassen“, sie zwinkerte ihm nun zu. Wenn sie in seiner Nähe war, wurde sie etwas zittrig. Fühlte, wie sie etwas rot anlief. Gerade kam die Kellnerin mit dem Verbandskasten an und Mamoru machte sich lächelnd aber schweigend daran ihre Hand neu zu verbinden. „Das sieht immer noch nicht wirklich besser aus, das muss im Auge behalten werden“, bemerkte er fachkundig, als er die frische Salbe aufstrich und neu verband, was um Welten besser aussah als sie es versucht hatte. „Danke, sieht gleich viel besser aus. Du kannst das echt gut“, nun grinste sie ihn breit an, als er die restlichen Sachen wieder verstaute. Bei ihrem Lächeln beschleunigte sich der Herzschlag von Mamoru sogleich, da er dieses Lächeln einfach liebte. Er räusperte sich. „Sollte ich ja wohl auch als einer der neuen Oberärzte. Möchtest du etwas zu essen?“, nun sah er sie mit einem Lächeln an, was ihr fast den Atem raubte. „Immer doch, solltest du eigentlich noch wissen“, Bunny fühlte sich etwas unsicher ihm gegenüber und ging wieder zu ihren alt gewohnten Sticheleien über. Dies entlockte Mamoru ein ehrliches freundliches Lachen, bevor er sich von seinem Stuhl erhob. „Bleib sitzen, ich hol uns was“, er sah noch einmal kurz zu ihr hinunter, bevor er sich umwandte und zum Buffet hinüber ging, das sich am anderen Ende der Terrasse befand. Bunny verfolgte ihn mit ihren Augen, wie er auch dort von ein paar neuen Kollegen angesprochen wurde und langsam einige Sachen auf zwei Teller legte. Sie hörte wie ihr Handy in ihrer Handtasche klingelte und nahm es heraus. „Usagi Tsukino“, meldete sie sich ohne auf das Display zu sehen, wobei sie ihr Sektglas zu Hand nahm. „Hi Bunny, ihr ist Minako“, meldetet sich sofort eine erfreute Stimme. „Hallo Mina, was gibt’s?“, sie nahm einen Schluck und beobachtete weiter diesen sexy Mann, von dem sie sich bewusst wurde, dass sie nichts lieber wollte, als dass er sie in den Arm nahm. Doch trotzdem wollte sie, dass er sich ins Zeug legte um ihr zu beweisen was sie ihm bedeutete. „Makoto und ich wollen ins Kino, kommst du mit?“, hinter sich hörte sie Makoto hallo sagen, sie wahr anscheinend bei Minako. „Nein, ich bin beim Eröffnungsempfang der neuen Klinik. Mein Dad hat mich gebeten mit zukommen, da es meiner Mutter nicht so gut ging“, sie schwenkte nun ihr Glas und sah über dessen Rand hinweg weiterhin auf Mamoru, der sich noch immer mit ein paar Kollegen unterhielt. „Och menno“, sie klang etwas beleidigt, „sind wenigstens ein paar süße Ärzte da die etwas taugen?“ „Mina!“, kam es aus dem Hintergrund von Makoto, man hörte nun ein Umschalten, anscheinend wurde sie nun auf Freisprecher geschalten. „Also ein Arzt wäre da schon der mir ins Auge gefallen ist“, etwas Kichernd vernahm sie ihre Freundinnen, die sich etwas zankten, nun aber verstummten. „Was! Nun sag schon, wie sieht er aus?“, schon war Makoto Feuer und Flamme. „Also gut“, Bunny lächelte verschmitzt und betrachtete Mamoru, der lachend auf der anderen Seite der Terrasse stand, „Groß, Muskulös, gut gebaut, schwarzes Haar, blaue Augen, hinreißendes Lächeln.“ „Verdammt, ist Mamoru da?“, verblüfft horchte Minako auf. „Ja er ist da“, sie musste kichern, als sie ihre Freundinnen scharf einatmen hörte, „aber das ist schon in Ordnung. Wenn er sich bei mir beweisen soll, dann kann ich ihn nicht immer anschreien oder so abweisend zu ihm sein.“ „Wo kommt plötzlich diese Einsicht her“, sie konnte Makoto hören. „Keine Ahnung“, sie zuckte leicht mit ihren Schultern und sah, dass Mamoru nun mit den zwei Tellern wieder in ihre Richtung kam, „Ich muss Schluss machen, er kommt gerade mit etwas zu Essen zurück.“ Schnell legte sie auf und konnte die Proteste und Fragen ihrer Freundinnen nur noch schemenhaft hören bevor sie durch die Austaste verstummten. „Darf man fragen mit wem du telefoniert hast?“, mit einem gewinnenden Lächeln stellte Mamoru ihr den Teller vor und setzte sich dann selbst wieder an den Tisch. „Du darfst fragen“, sie grinste ihn an und schnappte sich das Besteck. Genüsslich schob sie die erste Gabel in den Mund und sah dann Mamoru an, der sich in seinem Stuhl zurückgelehnt hatte, während er sie immer noch ansah und auf eine Antwort wortete. „Du sagst es mir aber nicht“, nun musste er noch breiter grinsen als er mit ansah wie sie ihn verschmitzt ansah und abermals eine volle Gabel in den Mund schob. Wieder blieb sein Blick auf ihren vollen perfekten Lippen hängen, diesem makellosen Gesicht, ihren strahlend blauen Augen. Wieso hatte er damals nur dieses wundervolle Mädchen verlassen? Schmunzelnd schüttelte er seinen Kopf, bevor auch er sich seinem Teller widmete. „Du hast also ein Brautmodenmagazin aufgebaut“, noch immer beobachtete Mamoru Bunny, wie sie eine um die andere Gabel zum Mund führte. „Jep, war aber auch ein hartes Stück Arbeit. So langsam läuft es auch und die Kontakte stehen, was das heftigste war“, sie musste seufzen, als sie an diese Zeit dachte, als alles noch in seinen Kinderschuhen steckte und sie von Termin zu Termin rannte. Sie aßen schweigend weiter, wobei sie sich immer wieder Blicke zuwarfen. Mamoru ließ seinen Blick von diesem reizenden Wesen ab, da er es nicht ertragen konnte ihr so nah und doch so fern zu sein. Bunny hatte sich indes seinen Teller genommen, den er stehen lassen hatte und machte sich nun auch über diesen her. Schmunzelnd überlegte er, wo sie das in diesem schlanken perfekten Körper hin steckte. Seinen Blick schweifen lassend, blieb er an einer Dame hängen, die vielleicht zwei oder drei Jahre älter war als Bunny. Doch im Gegensatz zu ihr wusste sie eindeutig nicht wie sie sich zu kleiden hatte. Ihr Ausschnitt des kurzen roten Kleides das sie trug war eindeutig zu viel des Guten, genauso wie die vielen Armreife die an ihrem Handgelenk klapperten. Das lange braune Haar trug sie offen, hatte einen kessen Pony. Sie stand in einer Traube von mehreren Männern, die sich mit ihr unterhielten. Würde er Bunny nicht hier am Rande der Terrasse für sich alleine in Beschlag nehmen, dann währe sie wahrscheinlich selbst umringt von Männern, die sie wahrscheinlich nur noch nicht entdeckt hatten. Als er seinen Blick wieder zu Bunny drehte, viel ihm sofort der skeptische und schon fast empörten Blick von ihr auf, ihre Arme verschränkt vor der Brust, zurückgelehnt in ihrem Stuhl. „Du glaubst doch nicht wirklich dass ich mich für so was interessieren könnte“, schnell wollte Mamoru sie über seinen Blick auf das Mädchen aufklären, da sie schon die Stirn kraus zog. „Baka“, kam es etwas knurrend von ihr. „Sag bloß du bist eifersüchtig“, verblüfft sah er nun, wie er sie aus der Fassung brachte und ihre Fassade zum Bröckeln kam. Sie starrte ihn etwas irritiert an bevor sie schnell zur Seite sah. „Gar nicht wahr“, kam es dann etwas stockend von ihr, „es ist nur sehr unhöflich einer Dame am Tisch nicht die volle Aufmerksamkeit zu schenken.“ Nun blies sie etwas die Backen auf. Mamoru hingegen schüttelte nur belustigt den Kopf und betrachtete sie von der Seite. Er wurde sich darüber klar, dass sie es nicht ausstehen konnte, dass er anderen Mädchen hinterher sah, also musste sie mehr für ihn empfinden, als sie zugeben wollte. „Ich gehe meinen Vater suchen, der fragt sich sicher schon wo ich bleibe“, plötzlich sprang Bunny auf und zog ihre Stola wieder über die Schultern, „Man sieht sich bestimmt noch.“ Sie stürmte an ihm vorbei und die Treppe hinunter in den Garten. Zurück blieb ein perplexer Mamoru der aufgesprungen war und ihr nun hinterherblickte, ein Grinsen auf den Lippen. Als er sich wieder zum Tisch umwandte, erkannte er ihre kleine Handtasche die Clutch die sie liegen gelassen hatte. Bunny hingegen schwirrte der Kopf. War sie wirklich eifersüchtig? Reichte es schon, dass er eine andere ansah? Ihren Vater fand sie bei ein paar Herren stehen, Herr Hatuhara war auch wieder unter ihnen. „Miss Tsukino, haben sie sich etwas umgesehen?“, der ältere Herr begrüßte sie wieder freundlich und stellte sie der Runde vor. „Ja, ein bisschen und ich konnte mich nicht zurückhalten von ihrem köstlichen Buffet zu kosten“, sie lächelte ihn an und stellte sich neben ihren Vater. „Wir stellten gerade fest, dass sie anscheinend Herrn Chiba schon kennen gelernt haben“, ein Mann mittleren Alters und Brille sprach sie an. „Ja, ich kenne ihn von früher“, ein Seitenblick auf ihren Vater genügte ihr um zu sehen, dass ein dunkler Schatten über sein Gesicht gehuscht war. Der Abend verging schleichend, denn sie wurde so ungefähr jedem Arzt oder anderen hochrangigen Anwesenden vorgestellt. Die sich dann natürlich mit ihr über immer das Selbe unterhielten. Was hatte sie mit ihrer Hand gemacht, wie lief es mit ihrem Verlag, wo sehe sie sich in ein paar Jahren. Erst als sie kurz vor dem Gehen in der Eingangshalle stand um sich vom Hausherren selbst zu verabschieden, viel Bunny auf, dass sie ihre Handtasche irgendwo hatte liegen lassen. „Bunny“, sie zuckte zusammen, als sie die Stimme von Mamoru hinter sich hörte. Ruckartig drehte sie sich um und stand direkt vor ihm. Grinsend hielt er ihre Clutch in der Hand und hielt sie ihr hin. Mit etwas zitternder Hand nahm sie sie entgegen, wurde aber von ihm noch mal kurz zu sich ran gezogen, als er die Tasche nicht sofort los ließ. „Meine Nummer ist drinnen, solltest du dich bei mir melden möchten“, grinsend ließ er sie nun los und ging an ihr vorbei zum Ausgang, wo ein junger Mann bereits mit seinem roten Sportwagen wartete. „Was wollte er?“, plötzlich stand Kenji neben seiner Tochter und sah dem schwarzhaarigen etwas grimmig hinterher. „Ich hatte meine Handtasche liegen lassen, er hat sie mir schnell gebracht“, sie behielt Mamoru weiter im Auge als sie das sagte, sah zu, wie er in seinen Wagen stieg und aus der Auffahrt verschwand. Als nächstes wurde schon der Wagen ihres Vaters vorgefahren. Man half ihr ins Auto zu steigen und er fuhr los. Er würde erst zu sich nach Hause fahren, da er ihr noch ein paar Unterlagen geben wollte, bevor er sie nach Hause fahren würde. Am Haus der Tsukino’s stieg er schnell aus und verschwand im Haus, Bunny blieb sitzen und wartete. Als er aber einige Minuten später immer noch nicht wieder da war, stieg sie doch aus um nach dem Rechten zu sehen. „Dad?“, sie blieb im Flur stehen und sah sich um. „Oben im Schlafzimmer!“, kam es aufgeregt von oben. Bunny merkte sofort dass etwas nicht stimmte und raffte ihre Röcke um die Treppe nach oben zu rennen. Stolpernd kam sie oben an und eilte in das Schlafzimmer ihrer Eltern weiter. Dort erkannte sie Kenji, der gerade seine Frau Ikuko vorsichtig auf das Bett legte. „Was ist passiert?“, geschockt rannte Bunny zu ihm hinüber und sah auf ihre Mutter hinunter, der die Haare zusammenklebten. Wie sie unter schock erkannte war es das Blut ihrer Mutter, das ihr am Hinterkopf hinunter ran. „Ich hab sie im Badezimmer gefunden Sie muss auf die Toilette gegangen sein, dort das Bewusstsein verloren haben und am Waschbecken aufgeschlagen sein“, Kenji kniete nun neben seiner Frau und hielt ihre Hand, wobei er die andere Hand auf ihre Stirn legte, „Sie glüht!“ „Hol kaltes Wasser und einen Lappen, damit wir ihre Temperatur etwas sinken können“, sofort schickte Bunny ihren Vater los, der sogleich ins Badezimmer hastete um das Gesagte zu besorgen. Hastig begann Bunny in ihrer Tasche zu graben und zog ihr Handy heraus, bei dem der Zettel steckte, mit der Nummer von Mamoru. Ungeduldig verfolgte sie das Klingeln, als ihr Vater wieder eintrat und die Schale mit Wasser neben seiner Frau abstellte. „Wen rufst du an?“, er sah kurz z seiner Tochter auf, die neben Ikuko auf dem Bett saß. Diese schüttelte aber nur den Kopf. „Mamoru Chiba“, meldete er sich, da er die Nummer von Bunny noch nicht kannte. „Mamoru, kannst du bitte ganz dringend zu meinen Eltern nach hause kommen? Meine Mutter ist gestürzt“, Bunny war bereits etwas aufgelöst, als sie die Hand ihrer Mutter hielt und mit Mamoru sprach, den irritierten Blick von Kenji ignorierend. „Natürlich, ich bin schon unterwegs“, man hörte, wie er sofort erster wurde und sein Auto wendete, „Was genau ist passiert?“ „Mein Vater hat sie im Badezimmer gefunden. Sie muss gestürzt sein und den Kopf gegen das Waschbecken geschlagen“, die ersten Tränen rannen über ihre Wangen, „Sie hat eine Wunde am Hinterkopf.“ „Bunny ich bin in wenigen Minuten da, dann wird alles wieder gut ja?“, Mamoru konnte es nicht ertragen, wenn sie weinte. „Ist gut“, sie legte auf und nahm wieder die Hand ihrer Mutter, die zu schlafen schien. Kenji stellte keine weiteren Fragen, da er sich zu große Sorgen um seine Frau machte. Er wollte dass sie Hilfe erhielt, auch wenn es hieß, dass sie von dem Mann kam, den er dafür hasste dass er seine Tochter hatte sitzen lassen. Minuten vergingen, Minuten die ihnen ewig vorkam. „Bunny, wo seid ihr?“, die erlösende Stimme von Mamoru erklang von unten. „Mamoru, wir sind hier oben“, sofort schrie sie ihm entgegen. Sie konnte seine schnellen Schritte hören, wie er die Treppe nach oben hastete und dann den Gang entlang kam. Mit Schwung trat er in das Schlafzimmer ein, in seiner Hand einen großen schwarzen Arztkoffer. Kenji sprang sofort auf und ließ Mamoru an seine Frau heran, der sogleich Handschuhe aus seinem Koffer gezogen hatte um Ikuko zu untersuchen. „Nach der Gerinnung des Blutes zu urteilen, muss sie vor etwa einer halben Stunde bis Stunde gestürzt sein“, er besah sich der Kopfwunde und öffnete dann seinen Arztkoffer, den er neben sich abgestellt hatte. Heraus zog er einen kleinen Gegenstand. Mit diesem leuchtete er in die Augen von Ikuko um die Pupillenreaktion zu kontrollieren. „Die Pupillenreaktion ist ohne Auffälligkeiten“, er legte die kleine Lampe wieder zurück in den Koffer und zog das Stethoskop heraus, um den Puls zu kontrollieren. Bunny und Kenji indes atmeten hörbar auf. „Der Puls ist etwas erhöht, das kommt aber wahrscheinlich von der schweren Erkältung die sie hat“, Mamoru hatte seine Hand auf die Stirn von Ikuko gelegt. Sorgfältig legte er das Stethoskop zurück und einige Ampullen sowie zwei Spritzen heraus. Er legte ihr einen Zugang an der Hand und gab ihr eine Spritze darüber. „Das ist ein Mittel zur Unterstützung des Immunsystems, damit sie schneller wieder gesund wird“, erhielt die Hand von Ikuko kurz in seiner, bevor er die nächste Ampulle nahm und die zweite Spritze aufzog die er ihr gab, „diese gegen die Schmerzen die sie vom Sturz haben wird.“ Danach besah sich Mamoru noch einmal der Kopfwunde. Er stellte fest, dass sie nicht genäht werden musste. Nachdem er sie gereinigt und verbunden hatte, zog er sich mit einem Rutsch die Handschuhe aus und ging hinüber zum Badezimmer, um sich weg zu werfen und die Hände zu waschen. Kenji kniete wieder bei seiner Frau und gab ihr gerade einen Handkuss, an der nur noch ein Pflaster an den Zugang erinnerte, als Mamoru wieder aus dem Badezimmer kam. Unschlüssig blieb er stehen und sah von Kenji auf Bunny, die ihm vom Bett aus mit verquollenen Augen ansah. Sie löste sich von ihrer Mutter und rutschte vom Bett. Langsam ging sie auf Mamoru zu, der sie nicht aus den Augen ließ. Sein Herz schlug einige Tackte schneller, als sie ihre Arme um ihn schlang und ihren Kopf an seine Brut drückte, der vertraute Duft ihres Haares ihm in die Nase stieg. „Danke Mamoru“, sie sah zu ihm auf und ertrank in seinen blauen Augen, die sie von oben herab betrachteten. Ihr wurde bewusst, dass sie sich an ihn drückte, seine Nähe spürte, ihr Atem schneller ging. Schnell löste sie sich wieder und ging zu ihrer Mutter zurück. Kenji hatte sich nun von seiner Frau erhoben und kam auf Mamoru zu. Verblüffender weise hielt er ihm nun die Hand hin. „Ich danke dir dass du gekommen bist um meiner Frau zu helfen“, er sah sehr erleichtert aus und schüttelte nun eifrig die Hand von Mamoru, der nun umso verblüffter wirkte. „Das habe ich doch gerne gemacht“, nun lächelte er ihn an, als Kenji schon wieder kehrt machte und Bunny über den Kopf strich „Schatz, ich fahr dich nach Hause“, leise spracht Kenji sie an, sah von seiner Frau zu seiner Tochter, die stumm genickt hatte und aufstand, er war trotzdem unschlüssig ob er weg sollte. „Wenn sie möchten, dann fahr ich sie nach Hause und sie bleiben hier bei ihrer Frau“, Mamoru wagte nicht Kenji beim Vornamen zu nennen, so wie es ihm früher erlaubt gewesen war. „Das wäre wirklich sehr nett“, dankbar sah er ihn an. „Rufen sie mich an, sollte noch was sein“, er reichte Kenji nun seine Karte mit Handynummer, „aber eigentlich sollte es ihr morgen früh bereits besser gehen.“ Mit einem Nicken wandte sich Kenji bereits wieder Ikuko zu, schloss noch kurz seine Tochter in den Arm, die dann gemeinsam mit Mamoru das Zimmer verließ, als der seinen Koffer genommen hatte. Schweigend stieg sie bei ihm ins Auto, als er seine Sachen noch in den Kofferraum legte. Er ließ den Motor an und fuhr sie durch die Tokyoer Nacht die immer noch belebt war, nachdem sie ihm erklärt hatte, wo er hin musste. „Wirklich noch mal danke, dass du gleich gekommen bist“, verlegen nestelte Bunny an ihrem Kleid herum. Sie war noch immer wie elektrisiert von der Nähe von Mamoru, sowie durchströmt vom Adrenalin. „Danke dass du gleich an mich gedacht hast“, er grinste sie von der Seite an, während er lässig eine Hand am Fenster lehnte. Bunny lief tiefenrot an und sah wieder auf ihre Hände die ihr Kleid zerknüllten. Seine Hand schob sich in ihr Sichtfeld, die sich dann auf ihre aufgeregten Hände legte. „Keine Angst, deiner Mutter ist soweit nichts passiert, bis auf ein paar Kopfschmerzen und die Grippe“, beruhigend sprach er auf sie ein, als sie langsam ihre Finger wieder entspannte. Er bemerkte dass etwas nasses auf seine Hand tropfte. Irritiert sah er zu ihr hinüber und sah wie wieder Tränen ihre Wangen hinunter liefen. „Hey, alles wird gut, hörst du“, er drückte ihre Hand, musste aber wieder nach vorne sehen, um auf den Verkehr zu achten, „Du brachst dir keine Sorgen mehr zu machen.“ Stumm nickte sie und versuchte sich etwas zu beruhigen, schniefte aber immer noch, wobei sie immer wieder zusammen zuckte. Nach ein paar weiteren Minuten blieb er vor ihrem Wohnblock stehen und stellte den Motor ab. Zu seinem Erstaunen blieb sie sitzen und starrte weiterhin gerade aus. „Noch einmal danke für alles, wir sehn uns“, sie lächelte ihn an und beugte sich dann zu ihm. Schnell drückte sie ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie aus dem Wagen flüchtete und so gut es ihr in ihren Pumps möglich war rannte sie die restliche Auffahrt zu ihrem Wohnhaus nach oben. Mamoru starrte ihr hinterher, während seine Hand zu seiner Wange wanderte und die stelle berührte, an der ihre Lippen ihn berührt hatten. „Ja, wir sehen uns“, lächelnd startete er nun wieder den Wagen und fuhr in die Tokyoer Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)