Bitterer Nachgeschmack. von HunterLeon ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wie war er nur ausgerechnet hier gelandet? Und seit wann besaß die Sunny solch einen Raum? Gut, bei näherer Überlegung konnte er sich die zweite Frage selbst beantworten, war dies doch nicht so schwer zu erraten. Immerhin war Franky derjenige der die Sunny mit einigen anderen aus Water Seven gebaut hatte und der Blauhaarige dachte bei seinem Erfindungen und den Dingen die er baute doch immer an alles. So hatte er auch bei dem Bau des Schiffes mit dem Namen Thousand Sunny daran gedacht das eine Bibliothek nicht schaden konnte. Informationen gaben diese literarischen Werke ja meist her und außerdem war es ein sehr wichtiger Raum für die Archäologin der Crew. Dennoch kam er einfach nicht auf die Antwort zu seiner ersten selbst gestellten Frage. Wie um alles auf der Welt, war er nur hier her gelangt? Er war doch eigentlich auf dem Weg aufs Deck gewesen und nun befand er sich nachdem er schon lange hier herum lief immer noch unter Deck. So würde er doch nie zu seinen Hanteln kommen. Seufzend sah er sich um, drehte sich dann jedoch wieder zur Tür um zu gehen. Doch ehe er die Hand auf die Klinke legen konnte ertönte hinter ihm ein Geräusch und er wand diesem seine Aufmerksamkeit zu. Eines der vielen Bücher war aus einem der Regale gefallen und lag nun mit aufgeschlagenen Seiten auf dem Boden. Als er es aufhob, hatte er eigentlich vorgehabt es wieder zurück ins Regal zu stellen doch als er dann den Titel gelesen hatte behielt er es doch in der Hand. Er selbst würde damit nichts anfangen können, aber es kam ihm ein anderer aus der Crew in den Sinn der viel Freude an dem Buch haben würde. Kaum das ihm dieser Gedanke gekommen war schüttelte er leicht den Kopf. Wie kam er denn aus so etwas, warum war ihm daran gelegen das ausgerechnet er Freude haben könnte. Nein, wenn er weiter dachte war es doch eher der Kapitän für den er das tat. Mit dem Buch in der Hand machte er sich auf den Weg zur Kombüse. Nachdem er wieder in einigen falschen Räumen gelandet war gelang er an sein Ziel. Zu seiner Überraschung befand sich wirklich nur der Smutje im Raum. Kein schwarzhaariger Gummijunge der wegen der bevorstehenden Mahlzeit am nerven und betteln war. Mit einem lauten Geräusch landete das Buch auf dem Esstisch und als der Blonde sich verwirrt zu ihm umdrehte deutete er mit einer unwirschen Handbewegung da drauf. „Hier für dich.“ Murrte er, dies brachte ihm einen irritierten Blick des Koches ein. Doch wand er sich einfach wieder zur Tür fügte dann jedoch noch mit einem Grinsen hinzu: „Damit dein Essen vielleicht mal schmeckt.“ Der Pfanne die ihm im nächsten Moment entgegen geworfen wurde wehrte er ab indem er eilig die Kombüse verließ und die Tür hinter sich zu zog. Erst am Abend begab er sich wieder in die Kombüse, die anderen saßen bereits am Esstisch und warteten nur noch darauf, dass der Smutje auftischte und sie beginnen konnten. Ruffy wurde indes schon von Nami in Schach gehalten, damit er nicht das bereits fertige Essen stibitzte und den Blonden zur Weißglut brachte. Er setzte sich auf seinen üblichen Platz, genau indem Moment war der Blonde fertig und stellte das Essen auf den Tisch. Nun war es an der Zeit sich zu beeilen, damit man selbst satt wurde. Denn Ruffy hatte nun nicht mehr vor zu warten und machte sich über das Essen her. Nachdem auch kein einziger Krümel mehr übrig war, der schwarzhaarige Kapitän hatte dafür gesorgt, fiel der ruhigen Archäologin etwas auf. „Das ist ein Neues Rezept nicht wahr Herr Koch?“ um ihre Frage zu unterstreichen deutete sie auf die große Schale, in der sich vor wenigen Minuten noch eine Quarkspeise verfeinert mit Früchten befunden hatte. Erstaunt darüber, dass es jemanden aufgefallen war nickte der Smutje nur. „Hab ich aus einem Buch.“ Fügte er bei. Ein triumphierendes Grinsen konnte er sich nicht verkneifen, doch wurde dies vom Blonden bemerkt. „Was grinst du so blöd Marimo?“ Er wank nur ab: „Nichts, nur…“ er stoppte kurz. „Hatte ich Recht.“ Dann stand er auf und begab sich zurück in Krähennest. Er hatte alle, wie immer eigentlich, genau beobachtete und so war ihm nicht ergangen das sowohl er wie auch der Smutje nichts von der neuen Nachspeiseverzehrt hatten. Er selbst aß eh nie etwas von den süßen Desserts die der Blonde machte, seinen Geschmack hatte dies noch nie getroffen. Und die Kringelbraue war wohl wie sooft nicht dazugekommen, da er immer wieder Nachschlag auf den Tisch stellte und so das meiste weg war bevor er zum essen kam. Während er noch in Gedanken war hatte er sich seine Hanteln genommen und angefangen zu trainieren. Erst als das Licht in der Kombüse erloschen und Stille auf dem gesamten Schiff eingetreten war legte er seine Trainingsgeräte zur Seite, lehnte sich an die Wand des Krähennestes und schloss die Augen. Seine anderen Sinne waren dennoch geschärft, so dass er jede Bewegung und jedes Geräusch das nicht zu Jemanden aus der Crew gehörte mitbekam und rechtzeitig agieren könnte. Und genau dies musste er mitten in der Nacht einsetzen, als man das Geklirre vom kaputtgegangen Glas hören konnte. Sofort waren seinen Augen geöffnet und er erhob sich um auf dem Deck nach dem rechten sehen zu können. Seine Schritte führten ihn von einem Ende bis zum anderen des Schiffes, doch nichts Auffälliges war zu erkennen, weswegen er sich auf den Weg unter Deck machte. Weit kam er jedoch nicht, da lag er rücklings auf dem Boden und versuchte entdecken zu können, warum er gestolpert war. „Was zum…“ er brachte den Satz nicht zu ende, viel zu sehr war er schockiert von dem was er da sah. Am Boden hockte ein kleines Kind, eher noch ein Baby. Wenn er sich nicht vollkommen irrte, war es höchsten ein bis anderthalb Jahre alt. Aber was tat das kleine Wesen hier auf ihrem Schiff und wie war es hierher gekommen? Das Kind kam mit unsicheren und tapsig wirkenden Schritten auf ihn zu und krallte sich in sein Hosenbein. Als es auch noch anfing seine Hose zu besabbern hob er es einfach hoch. Erst jetzt, wo er es sich genau ansah bemerkte er die Narbe über dem linken Auge. „Scheiße…“ Er hielt das Kind immer noch im Nacken fest, doch jetzt wo er wusste wer das war drückte er es sich etwas sanfter an den Oberkörper. Dann suchte er die anderen auf. Doch als er in die Kajüte kam, wo die anderen Jungs schliefen fand er nur einen überforderten Smutje und vier kleine Jungs vor. Alle zwischen einem und drei Jahren alt. „Ist das Ruffy?“ fragte der Blonde als er ihn entdeckte. Er nickte leicht zur Antwort. „Und das sind die anderen?...Sind die Frauen auch so?“ Kaum das er seine Worte ausgesprochen hatte, hatte der Blonde die beiden Kinder, es waren wohl Chopper und Lysop, fallen gelassen und war raus gerannt. Noch in letzter Sekunde gelang es ihm die beiden vor einem Aufprall auf dem Boden zu bewahren und sah nur wütend dem anderen hinterher. Es war ja klar gewesen, das der Smutje sich am meisten um die beiden Frauen der Mannschaft kümmerte. Er setzte die Kinder auf dem Boden ab und fuhr sich fahrig übers Gesicht. Was war hier nur los und warum waren es ausgerechnet er und der Smutje die sich nicht verjüngt hatten? Was hatten sie anders gemacht, wie der Rest ihrer Freunde? Egal wie viele Gedanken er sich auch darum machte, eine gescheite Antwort fiel ihm nicht ein und Zeit um noch weiter die Geschehnisse des, mittlerweile Vortages, zu rekonstruieren hatte er nicht. Denn die fünf Kleinkinder waren trotz der späten Uhrzeit kein bisschen müde, sondern viel zu aufgedreht um nun die Augen zu schließen und brav zu schlafen. Während er sich bemühte die Kleinen aufzusammeln und irgendwie zum Schlafen zu bewegen, ging die Tür auf und der Smutje kam mit den beiden Frauen im Arm herein. Nami schien in ungefähr das Alter von Ruffy zu haben und Robin war wohl mit Franky und Brook mit dem Alter von etwa drei Jahren die ältesten unter denen die nun Kinder waren. „Sind sie nicht liebreizend?“ fragte die Kringelbraue säuselnd, worauf er nur verächtlich schnaufend konnte. Doch schlich sich da auch ein anderes Gefühl mit ein. Es war fast so als…nein, das konnte es doch nicht sein. Er war doch nicht eifersüchtig. Er doch nicht! Schon gar nicht darauf, wem der Smutje seine Aufmerksamkeit schenkte. Das war doch Schwachsinn! „Das ist die gleiche nervige Zicke, wie immer nur eben in Klein.“ Murrte er mit Blick auf Nami. „Halt die Klappe Marimo, nur weil…“ er wurde mitten im Satz von einem plärrenden Ruffy unterbrochen. Verwirrt sahen die beiden, derzeitig einzigen Erwachsenen an Bord, zu ihm. Sein Blick glitt zu Nami, der Smutje hatte sie bereits runtergelassen, die den Strohhut des Kapitäns neben dem Bett entdeckt hatte und ihn nun fest in der Hand hielt. Die Kleine hielt Ruffy vier Finger entgegen. „Das kann doch nicht wahr sein.“ Murrte er. Tat die Nami in Kleinformat etwa das was er dachte und verlange Geld wegen dem Hut? Genervt von dem Geschrei Ruffy entriss er ihr grob den Strohhut und setzte ihn Ruffy auf. Sofort verstummte dieser und auch die Tränen versiegten, es war ihm sogar egal das der Hut viel zu groß für ihn war um ihm die Sicht versperrte. „Wir sollten ihnen erst mal was anziehen.“ Überlegte der Smutje laut. „Ich meine…sie sind nackt…“ Die Kleidung war nicht mit den anderen geschrumpft sondern lag verstreut am Boden. „und was Schnitzelklopfer? Wir haben keine Kinderkleidung.“ „Dann müssen wir halt improvisieren. Als Windel für einen können wir ja dein Kopftuch nehmen.“ Schlug er vor, doch Zorros wütender Ausruf war Antwort genug: „VERGISS ES!“ Der Blonde hob die Hände. „War ja nur ein Vorschlag Marimo.“ „Ein ganz idiotischer Vorschlag.“ Der Smutje begab sich zum Kleiderschrank der in der kajüte stand und nahm einige T-shirts heraus, aus einer Schublade nahm er noch einige Sicherheitsnadeln und eine Schere. Nun schnitt er von jedem Kleidungsstück einiges von unten an ab und machte sie mit den Sicherheitsnadeln etwas enger. Nun stülpte er jedem der Kinder so ein Shirt drüber. „Sieht bescheuert aus.“ Urteilte er, diese Aussage ließ dem Blonden ihn böse ansehen. „Ich hatte wenigstens eine Idee, jetzt sind sie nicht mehr nackt.“ Mit einem geräuschvollen Seufzen ließ sich der Smutje neben ihn auf die Bank in der Kombüse sinken. „Endlich schlafen sie.“ „Gut gemacht.“ Lobte er, wurde darauf von dem Blonden verwirrt gemustert was aber sofort abbrach als er noch hinzufügte. „Super Mama.“ „Klappe Marimo! Lass uns lieber überlegen warum ausgerechnet ich mich jetzt mit dir rumplagen muss, weil die anderen alle Kinder sind.“ „Keine Ahnung, war doch alles normal.“ Brummte er und trank einen Schluck vom Sake den er sich aus der Vorratskammer genommen hatte. „Ja, wie immer.“ Stimmte ihm der Smutje zu. „Ruffy, Chopper und Lysop haben Unsinn gemacht, Franky hat an seinen Erfindungen rumgewerkelt, Brook hat Geige gespielt, Robin-chan hat gelesen und Nami-chan war an ihren karten zugange. Ich habe gekocht und du hast wie immer nichts getan.“ „Ich hab trainiert.“ Rechtfertigte er sich. „Und dir sogar dieses Buch gebracht, als Klappe Kringelbraue.“ „Das Buch…“ abrupt stand der Blonde auf. „Das war anders Marimo! Das war es, ich hab was aus dem Buch gekocht.“ Verwirrt musterte er den Smutje und leerte mit einem Zug seinen Sake. „Na und Rezept ist Rezept.“ „Nein…das kam mir ohne hin komisch vor…“ Der Bauäugige wurde ein wenig rot um die Nase. „Es ist…sehr merkwürdig…zum Schluss wird man dazu aufgefordert so einen blöden Spruch zu sagen. Ich hab es einfach mal gemacht, ich halte mich an Rezepte.“ „Dann mach das rückgängig.“ „Und wie?“ „Keine Ahnung, vielleicht gibt’s ja ein Gegengericht oder so. “Sofort fing der Smutje an zu blättern und bemerkte somit nicht wie er näher zu ihm trat. „Rot steht dir übrigens.“ Meinte er leise. „Sehr witzig Marimo.“ „Kein Witz ich mein das Ernst.“ Murrte er gereizt. Was tat er hier eigentlich? Nicht weiter auf seine Worte eingehen suchte der Koch weiterhin dem Buch und gab einen triumphierenden Aufschrei von sich. „Hab es gefunden! Hier steht: Passt gut zu der Nachspeise auf Seite 12.“ Las er vor. „Ich nehme mal an das ist ein Hinweis darauf. Ich koch es sofort.“ Schon stand dieser am Herd und begann. Geschrei ertönte aus der Jungenkabine und genervt machte er sich auf den Weg dorthin, der Blonde war ja nun mit Kochen beschäftigt. Lachen ertönte als der Koch mit einem topf in die Jungenkajüte eintrat. „Lahc nicht so blöd, helf mir lieber, Kringelbraue!“ knurrte er. „Ach der große Schwertkämpfer Lorenor Zorro braucht Hilfe, weil er mit Kleinkindern nicht klar kommt?“ „Das sind keine Kleinkinder! Das sind Monster.“ Murrte er und packte Ruffy im Nacken und zog ihn von seinem Bein, in das der Kleine gebissen hatte, weg ebenso platzierte er Nami die in den Sachen von ihnen nach Berrys suchte auf dem Boden. Die anderen schliefen trotz der Lautstärke ruhig und hatten sich nicht stören lassen. „Außerdem hat Ruffy Hunger.“ Murrte er und deutete auf den Schwarzhaarigen. „Er fand mein Bein schon gut.“ Der Smutje hockte sich auf den Boden und nahm einen Löffel, tauchte ihn in das Essen und hielt ihm dem Kleinen hin. Sofort war das Essen weg, doch geschah nichts. Dennoch machte der Smutje nun weiter und fütterte auch Nami, weckte dann die anderen. Alle aßen brav, abgesehen von Franky der sich weigerte. „Cola.“ Plärrte dieser. „Nein, erst Essen.“ Der Koch hielt ihm den Löffel hin, doch wurde er weiterhin ignoriert. Ihm reichte es bald und so nahm er dem Blonden den Löffel ab und drückte ihm den Blauhaarigen Kind einfach in den Mund. Durch das Überraschungsmoment schluckte dieser auch, anstelle es wieder auszuspucken. Eine ganze Weile geschah nichts, außer das die Kinder im Raum herum tobten waren sie nun doch alle wach. Erst dann fing Ruffy an zu wachsen und stand in seiner normalen Gestalt wieder da. Die improvisierte Kleidung, war ihm nun viel zu klein und so hielten die Sicherheitsnadeln nicht und gaben den Geist auf. Nach und nach wurde einer nach dem anderen wieder groß. Erleichtert sah er den Smutje an welcher ebenfalls glücklich darüber schien. Ein Platschen war zu hören und er sah in Wasser, wo das Rezeptbuch gerade unterging. Dann erst nahm er den anderen wahr. „Wie hast du das vorhin gemeint?“ der Smutje stellte sich neben ihn an die Reling und nahm einen Zug seiner Zigarette. „Was?“ „Was wohl? Das mit der Sache das…rot mir steht.“ Gab der andere zu. Er zuckte nur mit den Schultern. „Na gemeint war es, wie ich es gesagt hab. Rot steht dir.“ Er rückte ein Stück näher zu ihm und drückte ihm unvermittelt seine Lippen auf, erneut wurde der Blonde leicht rot im Gesicht. Dies ließ ihn Grinsen und nachdem er den Kuss gelöst hatte begab er sich zur Strickleiter die zum Krähennest führte. „Sagte ich doch: Rot steht dir.“ Und verschwand in seinem Trainingsraum. Nur gedämpft hörte er die nächsten Worte Sanji´s: „Komm sofort runter, Schwertfuchtler und mach das noch mal!“ Leise lachend führten seine Schritte ihn wieder zur Luke. Dieser Aufforderung kam er doch gerne nach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)