Schicksalsveränderung von -Lotus- ================================================================================ Kapitel 13: Der den du zu verbergen versuchst --------------------------------------------- Kagomes Schritttempo erhöhte sich augenblicklich, nachdem sie die Lichtung verlassen hatten, was Akira skeptisch drein blicken ließ. Er konnte nicht genau sagen was es war, doch verhielt sie sich in Bezug auf den Daiyoukai recht merkwürdig. Er hatte eigentlich versprochen seine Gabe nicht mehr bei ihr einzusetzen, doch wollte er einfach wissen, was da zwischen ihnen war. Er konnte spüren, dass sie wütend war auch war da ein Anflug von Kränkung, hatte er sie womöglich abgewiesen? Leicht kopfschüttelnd starrte er weiterhin ihren Rücken an und folgte der jungen Frau, die es anscheinend ziemlich eilig hatte weg zu  kommen. Er konnte sich einfach nicht vorstellen, dass Kagome etwas für einen Dämon wie Sesshomaru empfinden sollte und dennoch hatte sie sich zu ihm führen lassen um ihm zu helfen. Sie benahm sich vollkommen widersprüchlich dem Daiyoukai gegenüber. Ihre Gefühle und ihre Taten sprachen dabei zwei vollkommen verschiedene sprachen, zumal es zu Kagomes äußeren auftreten nicht passte jemandem wie ihm zur Hilfe zu eilen. Aber was war mit der Kagome, die sich ab und an mal aus ihrem inneren wagte? Ein kleines Lächeln huschte über seine Lippen, als er darüber nachdachte, dass sie ihr versprechen, welches sie sich in der Neumondnacht gaben wohl sehr ernst nahm und langsam anfing Gefühle zu zeigen. Er war stolz auf seine kleine Begleiterin, dennoch war ihm das Verhältnis zwischen der jungen Frau und dem Dämon ein Rätsel. „Ist irgendetwas zwischen dir und Sesshomaru damals vorgefallen?“ fragte er schließlich, da alles Grübeln ihn nicht weiter brachte und nur sie ihm die Antworten geben konnte, welche er suchte. Kagome ging kurz in sich, ehe sie zur Antwort ansetzte „Kann man so sagen… Er ist ein elender, arroganter und verdammter Mistkerl.“ sagte sie vollkommen unverblümt und marschierte weiter, ohne den entsetzten Ausdruck in Akiras Gesicht zu beachten. „Das kannst du doch nicht einfach so sagen, er ist immer noch einer der vier Lords der Himmelsrichtungen…“ schoss es aus Akira hervor, worauf Kagome stehen blieb und sich mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihm umdrehte „Wieso sollte ich nicht? Nur weil er ein hochrangiger Lord und Daiyoukai ist, kann er sich nicht alles erlauben.“ Kam es unbeeindruckt von ihr und starrte den Kami akuma dabei finster an. In diesen Moment erkannte sie es, Akira war jemand, der sich sehr genau an die Rangfolge unter Youkai hielt und nicht einmal im Traum daran dachte über den Lord des Westens derart Respektlos zu sprechen, selbst wenn dieser nicht anwesend war, dass hieße jedoch noch lange nicht, dass er sich vor ihm fürchtete. Unwillkürlich musste sie daran denken, was für eine Erziehung er wohl genossen hatte. Seine Mutter musste eine Adelige sein, da man sich solch ein Respektables Verhalten nicht einfach mal so selbst aneignete, was sie lange genug an Inuyasha bemerken durfte. Er hatte im Gegensatz zu ihrem Begleiter weder Manieren, noch kannte er Respekt, was daher rührte, dass der Hanyou sein Leben lang allein war und sich gewisser maßen selbst erzog. Kopfschüttelnd um die nervigen Gedanken los zu werden wand sie sich von dem Schwarzhaarigen ab und rannte ohne Vorwarnung los. Akira war immer wieder über ihr Tempo erstaunt, hielt dennoch locker mit ihr mit. „Gibt es ein bestimmtes Ziel?“ fragte er sie, als Akira die junge Frau eingeholt hatte, welche den Kopf ein weiteres mal schüttelte. „Nein.“ sagte sie nur und rannte einfach weiter, selbst nicht einmal wissend, wohin sie lief. Stumm folgte der Youkai ihr nun, bis zu einem Stück Wald, wo sie abrupt stehen blieb. „Du kannst meinetwegen hier bleiben, jagen gehen oder dergleichen, ich möchte eine Weile allein sein.“ Sprach sie und marschierte geradewegs auf eine Öffnung zwischen zwei Büschen zu. „Geht es dir nicht gut?“ Bei Akiras leiser besorgten Stimme hielt sie inne und lächelte ihm über die Schulter hinweg zu. „Mach dir keine Sorgen, ich möchte nur... etwas nachdenken.“ „Aber es ist bereits Abend, du könntest angegriffen...“ mit erhobener Hand ließ sie Akira verstummen und ging langsam weiter „Ich bin ein großes Mädchen, entspann dich mal ein bisschen, der Mond spendet mir ausreichend Licht, außerdem werde ich nicht weit weg sein, du wirst es spüren, wenn mir Gefahr droht.“ Mit diesen Worten ließ sie ihn einfach stehen und verschwand in der Dunkelheit. Ergeben ließ der Schwarzhaarige sich an einem Baum gelehnt zu Boden sinken, eigentlich müsste er ja nicht auf sie hören und hätte sie zwingen können zu bleiben, jedenfalls war er ihr weit überlegen. Seufzend fuhr er sich mit der Hand durchs Haar und lächelte dabei leicht. Nein, er könnte ihr keine Befehle erteilen, sie waren Freunde und so wie er Freundschaft definierte, so waren sie gleichberechtigt und unterstützten sich. Womöglich wäre er heute ein ganz anderer, wenn er mit seinem Vater aufgewachsen wäre, doch das war er nicht. Seine Mutter hatte ihm gelehrt stets respektvoll mit Frauen umzugehen und das es immer besser war niemals den Groll eines solchen Geschöpfs auf sich zu ziehen, da sie Möglichkeiten kannten einem das Leben zur Hölle zu machen, ohne dabei wie ein Barbar zur Waffe greifen zu müssen. Nachdenklich sah er in die Richtung in die seine Begleiterin verschwunden war und seufzte ein weiteres mal auf. Er hatte es schon wieder getan, bevor sie gegangen war, er hatte ihre Gefühle analysiert und wusste genau welche Gedanken sie quälten, wie gern würde er ihr helfen darüber hinweg zu kommen, doch würde er sie nicht dazu zwingen darüber zu sprechen, sie würde von selbst kommen, wenn sie bereit dazu war. Aufmerksam ging Kagome immer geradeaus, um einen geeigneten Platz zu finden, an dem sie für eine Weile in sich gehen konnte. Sie mochte Akira wirklich sehr, dennoch brauchte sie einfach eine Weile für sich, um ihren Gedanken freien Lauf lassen zu können, ohne das man sich bei dem leisesten seufzen oder schnauben, welches ihren Lippen unkontrolliert entkam, nach ihrem Gemütszustandes erkundigte. Stirnrunzelnd bemerkte sie, dass sich der Wald so langsam lichtete, worauf sich ihre Schritte ohne ihr Zutun beschleunigten, bis sie mit großen Augen an einer Klippe zum stehen kam, welche ihr eine Grandiose Aussicht auf ein Stück Wald und einem kleinen Dorf mit angrenzenden See bot. Mit vorsichtigen Schritten schlich sie sich geradezu an den Rand des Abgrundes heran und besah sich mit einem leichten Funkeln in den Augen die friedliche Ruhe, welche sich über das Dorf legte. „Ihr glücklichen, ahnungslosen Narren.“ murmelte sie vor sich hin und trat nach einem Moment der Ruhe ein paar Schritte zurück um sich in das weiche Gras sinken zu lassen. Sie beobachtete eine ganze Weile wie gebannt den Mond, welcher von funkelnden Sternen umgeben war, ehe sie ihren Violinenkoffer von ihrer Schulter gleiten ließ und diesen vor sich nieder ließ. Bei dieser kleinen Bewegung, bemerkte sie ein Brennen an ihrem rechten Oberarm und warf einen forschenden Blick darauf. Seufzend besah sie sich die vier kleinen Löcher, welche Sesshomarus Krallen hinterlassen hatten und knirschte leicht mit den Zähnen. Konnte dieser Idiot sich nicht einmal beherrschen? Sie hatte sich gerade erst von den Verletzungen, welche sie durch ihn in der Zukunft erlitten hatte geheilt und was machte er? Er verunstaltete ihren Körper von neuem. Genervt öffnete sie den Knoten an ihrem T-Shirt und riss sich einen Streifen Stoff davon ab, bevor sie es wieder richtete und sich das Material über die offenen Wundem legte. Nachdem sie ihren Arm verbunden hatte, ließ sie ihre Finger über ihren Violinenkoffer fahren und dachte an längst vergangene Tage. Wie oft wollte sie eigentlich noch in Selbstmitleid deswegen verfallen? Ihre Augen richteten sich wieder auf den Mond während sich ihre Hand auf dem Koffer zu einer Faust ballten. „So oft, bis dieser Bastard nicht mehr atmet.“ hauchte sie gen Himmel, ehe sie ihren Blick wieder senkte und sanft über den metallischen Gegenstand strich. Sie wollte es eigentlich niemals wieder tun. Unruhig fuhren ihre Augen seine Form nach, wobei ihr ein trauriges Lächeln über die Lippen huschte. Es hatte ihr doch immer so viel Freude bereitet, wieso sollte sie also nicht? Ohne weiter darüber nachzudenken öffnete sie ihn, worin sich das Musikinstrument auftat, welches sie ehrfürchtig betrachtete und mir zittriger Hand beinahe streichelte. Noch immer leichten Lächeln huschte ihr Blick über die Waffe, welche sie im Deckel verwahrte und griff nach dem hölzernen Gegenstand vor sich. Nun erhob sich die junge Frau, trat wieder an die Klippe heran und legte das Instrument an ihre Hals beuge, ehe sie den Bogen an die Saiten legte und eine Melodie einspielte, welche ihre tiefsten Empfindungen widerspiegelten, da sie wusste, dass im Moment niemand da war, welcher hinter ihre Fassade blicken konnte. Sie konnte ihren wahren Gefühle freien lauf lassen und sich für einen Augenblick einfach mal fallen lassen. Der Lord der Westlichen Ländereien wanderte gemütlichen, jedoch auch energischen Schrittes immer weiter Kagomes Geruch hinter her, er konnte und wollte es einfach nicht einsehen von einer Menschenfrau gerettet worden zu sein. So froh er darüber auch war noch zu leben, wollte er einfach nicht einsehen, dass dies nur dank eines solch niederes Geschöpfes so war. Auch wollte er unbedingt herausfinden, wieso dieser Wolf nun bei ihr war und was er für eine Rolle in ihrem Leben spielte. Er vernahm die Anwesenheit Jakens, welchen er auftrug dort zu bleiben wo er war, da er nicht noch mehr Zeugen seiner Schwäche brauchte. Jaken war zum Glück solch ein guter Diener niemals sein Handeln in Frage zu stellen, worauf er blieb wo er war und der Daiyoukai ohne weiteres weiter marschieren konnte. Es dauerte nicht lange, bis er auch schon auf den Wolf traf, von der Frau jedoch war nichts zu sehen. Akira warf Sesshomaru einen überraschten Blick zu, ehe er blitzschnell auf sprang, als dieser zwischen den Bäumen hervor trat und das Wort an ihn richtete „Wo ist das Weib.“ spie dieser ihm wie üblich kalt entgegen entgegen. Akira jedoch blieb ruhig und bedachte ihm dazu auch noch einen bösen Blick „Der Name dieses Weibes ist Kagome, sie hat sich zurück gezogen, Lord Sesshomaru.“ Sprach der Wolf respektvoll, erntete dennoch nur einen drohenden Blick von diesem. „Was soll das heißen? Seit wann befolgst du Befehle eines niederen Geschöpfs? Sag mir nicht, sie ist deine Geliebte, weshalb du auf sie hörst, Mischling?“ Der Daiyoukai war froh, dass er seine Frage so drehen konnte um selbst nicht interessiert zu klingen. „Nein, Kagome ist nicht meine Geliebte, wir sind Freunde… Ich folge ihr aus freien Stücken. Ich helfe ihr ihre Aufgabe zu erfüllen und beschütze sie.“ Sprach er und sah in den Wald hinein „Sie wollte für eine Weile allein sein.“ Daraufhin besah er sich wieder den Inuyoukai, welcher zur Überraschung Akiras recht zufrieden wirkte, wieso, dass konnte er sich in diesem Moment auch nicht erklären. Der Dämonengott konnte nicht anders, als ehrlich zu antworten, wieso sollte er den Inuyoukai auch belügen, zumal er es eh sofort bemerkt hätte.  Sesshomaru hörte die Worte Akiras und war merkwürdiger weise mehr als erleichtert, dass er die Schwarzhaarige nur begleitete und beschützte. Es war schon ein komisches Gefühl, zumal es ihn mehr als überraschte ein Gefühl der Erleichterung zu verspüren, als er das hörte. Der Daiyoukai wusste nicht wirklich, wie er reagiert hätte, wenn der Wolf gesagt hätte, dass er wirklich ihr Liebhaber sei und er es gewesen wäre, der diese wunderschöne Blume gepflückt hätte, so wollte er es sich auch nicht vorstellen. Zudem war er ein Inuyoukai und es lag in seiner Natur, dass was er wollte zu besitzen und sie mit seinem Duft zu markieren. Er hätte diesen Wolf wahrscheinlich einen Kopf kürzer gemacht, da diese Wesen einen ähnlichen Trieb hatten. Doch war dieses Exemplar hier, viel zu verweichlicht und nahm die Etikette seines Erachtens ein wenig zu ernst, als sich jemals gegen ihn einen geborenen Alpha, dem großen Lord des Westens durchsetzen zu können. Dabei schallte er den Halbgott einen Dummkopf solch ein Weibchen, wie dieses neben sich her laufen zu lassen, ohne Hand an sie zu legen. Innerlich grinsend wand er sich ohne ein weiteres Wort ab und ging einfach in die Richtung, in die der Wolf geschaut hatte und konnte nach einer Weile auch wieder den Duft der Schwarzhaarigen ausmachen. Nachdem er ein ganzes Stück durch den Wald marschierte vernahm er plötzlich etwas, was er überhaupt nicht kannte. Er wusste, dass es sich bei den unbekannten Geräuschen, welche an seine Ohren drangen um Musik handelte, doch hier? Mitten im Wald? Zur nächtlichen Stunde? Kein Mensch wäre so dumm, derart aufmerksam auf sich zu machen, denn er konnte keinerlei Youki vernehmen, die gesamte Gegend wirkte ruhig und beinahe besänftigt, so als schien die Zeit still zu stehen. Er erkannte Musik, wenn er diese hörte, ohne Zweifel, doch solche Klänge waren ihm fremd. Es klang keinesfalls unangenehm oder widerwärtig, Sesshomaru konnte jede Empfindung in diesen Stück erfassen und analysieren, was ihm sagte, dass jener, welcher diese Musik komponierte, ziemlich einsam und traurig sein musste. Langsam trat er zwischen den Bäumen heraus und dann sah er sie. Die sonst so kaltblütige schöne Frau stand mit einem Gegenstand, welchen er nicht kannte da und erzeugte mit diesem diese tief traurigen Klänge. In diesem Moment konnte er eines mit Gewissheit sagen, sie bot ihm einen einmaligen Anblick auf ein Wesen, welches mehr drauf hatte, als eine große und vor allem freche Klappe zu haben, welches für einen Menschen dazu auch noch ziemlich gut zu kämpfen konnte. Sie war mehr, viel mehr und wirkte im Schein des Mondlichts gar geheimnisvoll, so als sei sie nicht von dieser Welt. Der Daiyoukai spürte bei diesem Anblick, wie all die Anspannung aus seinen Muskeln wich. So ruhig und entspannt hatte er sich seit einer Ewigkeit nicht mehr gefühlt, war dieses Instrument vielleicht verzaubert? Nein, solche Fähigkeiten besaß sie nicht, auch konnte er keinerlei Magie spüren, es lag wohl einfach an dem Augenblick. Er blieb weiterhin regungslos stehen und genoss die wundervolle, dennoch traurige Melodie, bis sie ihn schließlich bemerkte und in ihrem Spiel inne hielt. Nicht aufhören! Schoss es ihm unkontrolliert durch den Kopf, ehe er sich wieder fing und die Gestalt vor sich schweigend anstarrte. Die junge Frau warf ihn einen kurzen Blick über die Schulter zu, wo der Herr des Westens für einen kurzen Augenblick in das tiefste ihrer Seele hinab blicken konnte, ehe ihre Augen sich wieder für die Welt verschlossen. „Ich spiele für niemanden!“ Knallte sie ihm plötzlich mit kalter schneidender Stimme entgegen, bevor sie das Instrument verstaute und sich mit dem verschlossenen Gegenstand erhob, welchen sie sich daraufhin wieder über die Schulter schwang. Sesshomaru wusste nicht genau wieso, doch störte es ihn, dass sie ihm plötzlich wieder so abweisend gegenüber stand. Irgendwie hatte ihn die Wärme in ihrem Blick, welche sie ihm kurz schenkte, bevor sie ihn heilte gefallen, es hatte sein innerstes auf eine merkwürdige Art und Weise erwärmt. Die Schwarzhaarige blieb dem Daiyoukai gegenüber stehen und bedachte ihn mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck. Wie auch immer sie das machte, ihre Beherrschtheit als einfacher Mensch beeindruckte ihn immer wieder. „Was war das für ein Stück, welches du Gespielt hast?“ fragte er dann und hoffte sie würde darüber etwas sagen und zu seinem Glück tat sie das auch. „Dies war keine Komposition eines bestimmten Künstlers... Ich... habe einfach drauf los gespielt.“  Irgendwie hatte er gewusst, dass diese Musik ihre Gefühle widerspiegelten, so schön dies auch geklungen hatte, umso mehr hatte es ihm gezeigt, dass diese Frau vor ihm tief in ihrem inneren sehr leiden musste. Sesshomaru wusste nicht genau, was er von ihr halten sollte, sie war so schmerzerfüllt und schaffte es dennoch so stark zu wirken. Sie war anders, dies hatte er zwar schon bei ihrem ersten zusammen treffen bemerkt, als sie dazu in der Lage war das Schwert seines Vaters aus dem Felsen zu ziehen, doch nun konnte er es einfach nicht ignorieren, sie faszinierte ihn. Er wusste nicht wieso, doch schien sich dies in seinem inneren festgesetzt zu haben. Sesshomaru legte so merkwürdig es auch aussah den Kopf leicht schief als er fragte „Wieso spielst du für niemanden?“ Wieso fragte er das? Wieso quetschte er sie nicht einfach wegen dem aus, weshalb er gekommen war und verschwand wieder? Und wie zum Teufel kam er auf den verschrobenen Gedanken sie faszinierend zu finden? Aus irgendeinem Grund interessierte es ihn jedoch brennend, wieso sie diese angenehmen Klänge für sich behielt, auch wenn ihn diese Information keinen Vorteil einbrachte. Auf die Frage hin wandte sich die junge Frau ab, sie dachte kurz darüber nach, ob sie ihm die Wahrheit sagen sollte. Sie wusste, dass der Daiyoukai nicht der Typ dafür war irgendetwas weiter zu tratschen, doch sollte sie ihm dies wirklich anvertrauen? Und wieso zeigte er so deutliches Interesse daran? Ihm war doch sonst auch immer alles egal, was ihm nichts nützte! Für einen Augenblick schloss sie nachdenklich die Augen, dann erschrak sie innerlich. War sie wirklich bereit ihm etwas so persönliches anzuvertrauen? Forschend musterte sie ihn eine Weile, er kam ihr in diesem Moment alles andere als Berechnend vor, vielmehr... neugierig und interessiert. Sie entschloss sich es ihm zu erzählen, doch nicht ohne eine Gegenleistung einzufordern, wann bot sich ihr schon mal solch eine Gelegenheit? Zumal sie seit gewisser Zeit ein Gedanke beschlich, welcher sie zwar nicht so recht glauben, dennoch ziemlich neugierig machte. „Das ist ziemlich Persönlich, ihr wärt der erste, dem ich dies anvertrauen würde...“ begann sie und warf ihm einen schon fast schüchternen Blick zu, da ihr dieses Thema ziemlich unangenehm war. „Wenn ich es euch erzähle, wärt ihr bereit, mir etwas über euch zu erzählen? Eine Art Tauschhandel... eine Frage euerseits gehen eine Frage meinerseits!“ Nun war Sesshomaru überrascht, sie wollte etwas über ihn erfahren, doch was und wieso? Er hatte angenommen, sie würde ihn hassen, wieso also wollte sie ihn, nun ja, besser kennen lernen? Diese Frau war der Widerspruch in Person. Kurz formten sich seine Augen zu schlitzen, als er sie musterte um ihre Absichten zu erahnen, doch fand er nichts als Wissbegierde und offensichtliches Interesse. Er beschloss es ihr zu gewähren, so wie er die Menschen kannte stellte sie ihm womöglich eine solch dumme Frage wie, ´wieso er Inuyasha nicht ausstehen konnte´, obwohl es nur allzu offensichtlich war. „Nun gut.“ Ein weiteres Mal schlossen sich Kagomes Augen kurz, worauf sie wieder zu Sesshomaru aufsah und leise zu sprechen begann „Dieses Instrument, welches ich spiele nennt sich Violine. Ich habe sie von meinem Vater geschenkt bekommen, als ich vier Jahre alt war. Er war ein brillanter Musiker und hatte sie mir zu meinem Geburtstag geschenkt. Mit sieben beherrschte ich das Instrument perfekt, ich habe damals nur für ihn spielen gelernt, auch hatte ich nur für ihn und meine Familie gespielt, doch starb mein Vater ein Jahr später. Ich habe sie seitdem nie wieder angerührt, dennoch konnte ich sie einfach nicht zurück lassen. Ich spiele ab und an seit etwa zwei Jahren wieder.“ Erklärte sie dem Daiyoukai, welcher aufmerksam zugehört hatte. „Wieso hast du wieder angefangen?“ fragte er dann, worauf Kagome kaum merklich zusammen zuckte, der Daiyoukai jedoch bemerkte es „Ich denke, ich habe genug aus meinem Leben preis gegeben.“ Sprach sie dann mit fester Stimme und verlangte nun, dass er seinen Teil ihrer Abmachung einhielt. „Gibt es etwas, was ihr euch von ganzen Herzen wünscht?“ Wieso stellte sie ihm solch eine Frage? Was hatte sie davon? Normalerweise hätte er sie einfach stehen lassen, doch hatten sie eine Abmachung und er hielt immer Wort „Es gibt da etwas, doch vermag dieser Wunsch niemals in Erfüllung zu gehen.“ Kagomes Herz blieb für einen Augenblick stehen, sie konnte nicht glauben, dass er ihr tatsächlich geantwortet hatte. Noch viel mehr überraschte es sie jedoch, dass es tatsächlich etwas gab, was sich der mächtige Sesshomaru wünschte und niemals bekommen sollte. Sie spielte mit dem Gedanken ihn zu fragen, was es denn sei, doch hatte sie ihm auch nur eine Frage beantwortet, so beließ sie es einfach dabei. Sie hatte bereits was sie wollte, sie wusste nun, dass sie sich nicht geirrt hatte und in ihm tatsächlich mehr steckte, als er zu zeigen bereit war. Der stets kalte und blutrünstige Daiyoukai hatte ebenso Träume, Wünsche und Hoffnungen. Genauso war sein Leben von Einsamkeit und Enttäuschungen geprägt, wie das ihre oder eines jeden anderen. Nickend ging sie daraufhin an dem Daiyoukai vorbei um sich auf den Rückweg zu Akira zu machen, hielt jedoch inne, bevor sie den Wald betrat „Wieso seid ihr mir gefolgt?“ Innerlich verfluchte sich Sesshomaru, er hatte bei dem Anblick dieser Frau doch tatsächlich beinahe vergessen, wieso er ihr eigentlich gefolgt war. „Wieso hast du mir geholfen?“ brachte er daraufhin die Frage heraus, worauf sich ihre Augen leicht weiteten „Wieso ich?... Ist das denn nicht klar? Ich habe euch von Fudo erzählt… diese Wunden, welcher ihr erlegen wart, konnten nur von ihm stammen. Ich könnte euch fragen, wo ihr ihr angetroffen habt, doch würdet ihr es mir womöglich niemals verraten. Es war jedoch ebenso meine Schuld, weshalb ihr euch dem ausgesetzt habt, weil ich euch von diesem Mistkerl erzählt habe.“ Sprach sie ohne weiteres aus, ihr Versprechen jedoch, geschworen zu haben sein Leben zu schützen, behielt sie für sich. Sesshomaru lief ein leichter Schauder durch den Körper. Er dachte er hörte nicht recht, machte sie sich tatsächlich Vorwürfe? Er wusste ja schon, dass sie keineswegs normal war, doch gleich so. Niemals hatte sich ein Mensch um ihn gesorgt oder es gewagt ihm dies ins Gesicht zu sagen. „Weib, mache nicht den Fehler zu denken ich sei schwach.“ Entkam es ihm daher in einem knurrenden Ton, worauf sie leicht lächelnd seinen Blick stand hielt „Ich würde niemals denken ihr seid schwach, selbst wenn ihr verletzt seid… Ich habe euch bereits in einem ernsthaften Kampf erlebt, auch hatte ich bereits persönlich das Vergnügen, falls euch dies entfallen sein sollte. Ihr seid, ohne mich jetzt einschmeicheln zu wollen der mächtigste Youkai, welchen ich je getroffen habe.“ „Und wieso wolltest du dann etwas über mich erfahren? Willst du bei mir etwa nach schwächen suchen?“ brachte er ihr mit einer hochgezogenen Augenbraue entgegen, worauf sie sich am liebsten die Hand gegen die Stirn geschlagen hätte. Wie konnte man nur so misstrauisch sein? Gut sie war auch nicht gerade besser, doch gab sie sich Mühe nicht jeden mit der gewohnten Kälte zu begegnen, Akira zuliebe. Dann dachte sie daran, dass er womöglich niemals ein gewöhnliches Gespräch mit jemanden geführt hatte, ebenso, dass er niemals jemanden einfach so sein Vertrauen schenken würde. Er war ein stolzer Youkai durch und durch, dazu ein Lord, welcher immer darauf gefasst sein musste jederzeit ausgenutzt und Verraten zu werden, irgendwie traurig, wie sie fand. Sie besann sich ihres guten Willen und versuchte es dem Daiyoukai zu erklären „Es liegt keinesfalls in meiner Absicht bei euch nach Schwächen zu suchen oder euch zu schaden. Vielmehr bin ich daran interessiert, was sich hinter dieser recht ansehnlichen Verpackung verbirgt. Ich versuche lediglich herauszufinden, wer derjenige ist, welchen ihr vor der Welt zu verbergen versucht.“ Sie machte ein paar weitere Schritte, ehe sie wieder inne hielt und sich noch einmal halb zu ihm umdrehte „Versteht mich jetzt nicht falsch, aber ich bin froh, dass ihr Fudo nicht getötet habt...“ Ihr Blick senkte sich, während sich seine Augen ein minimales Stück weiteten „Aber ich will es sein, der ihm den Todesstoß verpasst. Auch wenn er sich zu dieser Zeit seiner Verbrechen noch nicht bewusst ist, soll er büßen...“ Nun hob sie ihren Blick wieder, wobei Sesshomaru das Gefühl hatte zu verbrennen „Dieser Bastard hat mir alles genommen, was mir wichtig war, wegen ihm bin ich die, die ich nun bin. Ich denke ihr könnt mich verstehen, wenn ich sage, dass ich es sein will, die seinem Leben ein Ende bereitet.“ Ohne auf eine Antwort zu warten betrat sie den Wald und verschwand. Wäre der Inuyoukai nicht so beherrscht, hätte er ihr womöglich völlig entgeistert hinterher gestarrt, so schaute er ihr einfach nur kurz nach und besah sich dann nachdenklich den Mond. Natürlich Versand er sie, dieser Kami hatte ihr Leben zerstört, doch konnte sie denn nicht sehen, dass er allein durch seine Anwesenheit seine Macht infrage stellte? Er konnte doch nicht einfach hinter einer Frau herlaufen und zusehen, wie sie ihn wie ein Weichei hinstellte, indem sie es schaffte solch einen mächtigen Gegner zu besiegen, an dem er kläglich scheiterte. Vielleicht ging in diesem Moment sein Männliches Ego mit ihm durch, doch hatte er es einmal durchgehen lassen, als sie Naraku vernichtete, doch ein zweites mal würde er sich das nicht bieten lassen. Doch war da gerade eben noch etwas anderes geschehen, was ihn ein wenig verunsicherte. Sie versuchte herauszufinden, welchen er vor der Welt zu verbergen versuchte? Wieso? Wieso interessierte sie dieser Sesshomaru und woher wusste sie, dass er ihn fein säuberlich in seinem inneren weggesperrt hatte? Vielleicht, weil es bei ihr genauso war? Er hatte die junge Frau immer freundlich und offen in Erinnerung, doch nun war sie kaltblütig, beherrscht und ruhig. Diese Frau ließ rein gar nichts an sich heran und verwehrte jedem den Zugang in ihr innerstes, etwas, was er sehr gut kannte. Irgendetwas war wohl der Auslöser dafür gewesen, dass sie ihr früheres Ich in ihr innerstes verbannte. Womöglich war es der Gott des Feuers gewesen, sie sagte ja durch ihn war sie die, die sie nun war. Er hatte einen kurzen Blick auf das Schwache, Verletzte und Verängstige Mädchen werfen können, welches sie sonst immer war, bevor sie die Eiswand wieder nach oben zog, doch hinterließ dies bei ihm den Eindruck einer gebrochenen Frau, ehe sie die Chance hatte richtig zu leben. Es sollte ihn eigentlich mit Freude erfüllen, einen Menschen so nahe am Abgrund zu sehen, doch bereitete ihm der Schmerz in ihren Augen Unbehagen. Dennoch war es ganz und gar nicht gut, wie auch immer sie darauf kam, dass er noch eine andere Seite besaß, er musste dafür sorgen, dass diese Frau keinesfalls weiter in sein Innerstes vordringen würde. Es reichte schon, dass sie es überhaupt schaffte ihn derart bloß zustellen, weil sie, eine Menschenfrau, ihn, Lord Sesshomaru zu durchschauen drohte.  Kagome brauchte nicht lange, bis sie bei einem höchst besorgten Akira ankam, wessen Blick nicht hätte erleichterter aussehen konnte, als er ihre Gestalt in der Dunkelheit ausmachen konnte. „Was ist los Akira? Wieso machst du solch ein besorgtes Gesicht?“ entkam es ihr beinahe wie von selbst. Der Schwarzhaarige musterte sie kurz, wenn auch sehr intensiv, ehe er ein Lächeln aufsetzte „Ich habe mir Sorgen gemacht.“ Nun lächelte auch Kagome wieder und blieb vor ihm stehen „Wegen Sesshomaru? Er wollte nur wissen, wieso ich ihm geholfen habe.“ winkte sie ab, ehe sie sich zu einem Baum begab und sich daran zu Boden sinken ließ „Lass uns hier rasten.“ brachte sie dann noch erschöpft heraus, worauf Kagome die Augen schloss und sich zu entspannen versuchte. Akira jedoch konnte all das nicht so recht verstehen, normalerweise fragte der Lord niemals wegen etwas nach, noch lief er jemanden hinterher. Dazu verachtete er jegliches menschliches Leben, wieso also folgte er Kagome wegen einer solch banalen Frage und verschonte sie dazu auch noch. Er ließ jedes ihm mögliche Szenario im Kopf herum gehen, ehe es ihm wieder in den Sinn kam, dass er einen Anflug von Erleichterung bei dem Inuyoukai bemerkte, als dieser erfuhr, dass er nur ihr Freund und Beschützer sei. Konnte es vielleicht sein, dass diese Frau das Interesse des kaltblütigen Daiyoukais geweckt hatte? Einen leichten Schauder ergriff ihn, als er daran dachte. Akira wusste nicht ob das nun schlecht oder verdammt schlecht war, denn eines war sicher, egal woran der Lord des Westens interessiert war würde ihm einen Vorteil liefern, was für Kagome nichts gutes zu bedeuten hatte. Er besah sich die schlafend wirkende Frau und bemerkte dabei die leichte Gänsehaut, welche sich über ihren Körper zog. Kopfschüttelnd wandelte er sich und ließ sich neben der jungen Frau nieder, welche sich sogleich an die Wärmequelle kuschelte. Sie war schon ein eigenartiges Geschöpf, schmerzen schienen ihr nichts auszumachen, unterdrückte jeglichen laut, wenn man sie verletzte. Sie zeigte keinerlei Furcht, ließ sich nichts befehlen, ebenso lief sie so leicht bekleidet umher und schien sich dessen nicht einmal zu schämen. Nun gut, sie hatte auch keinen Grund sich zu schämen, dennoch war es unüblich für Menschenfrauen so viel ihrer Haut zu entblößen. Ob sich dies mit der Zeit wohl legen möge? Ein kurzes grinsen huschte über seine Gesichtszüge, ehe er sich wieder auf seine Begleiterin konzentrierte. Sie zeigte in jedweder Hinsicht stärke, doch war das Mädchen in ihren inneren so schwach wie ein Kind. Er fragte sich, wie ein so kraftvolles Wesen in einen solch zerbrechlichen Körper wie ihren passen konnte. Doch die Sache mit dem Daiyoukai ließ ihm einfach keine Ruhe. Sie kannten sich nach ihrer Aussage schon länger, doch was hatte er getan, bevor sie zu Koga kam, dass sie so wütend auf ihn war? Und warum war sie gekränkt? Hatte er sich ihr vielleicht unerlaubt genähert oder sie womöglich angegriffen? Es passte einfach nichts zusammen, weder ihr, noch sein Verhalten. Er schloss dabei automatisch aus, dass sie an ihm interessiert sei, da er sie niemals so einschätzen würde solch ein blutrünstiges und kaltes Wesen anziehend zu finden. Verdammt er hatte doch sonst nie Probleme damit, ein anderes Wesen zu durchschauen, doch diese beiden Individuen waren ein mehr als harter Brocken. Bei dem Lord des Westens überraschte es ihn recht wenig, da dieser Jahrhunderte lange Übung darin hatte alles vor der Außenwelt zu verbergen, doch diese Menschenfrau? Wie schaffte sie es zu verhindern, dass er komplett in ihren Geist eindrang? Er bekam von ihr immer nur ein paar Häppchen hin geworfen, mit denen er herum jonglieren musste. Es war zum verzweifeln, er musste sie doch beschützen, doch wie sollte er das schaffen, wenn sie ihm nichts verriet? Grummelnd legte er den Kopf auf seinen Vorderpfoten ab und schloss die Augen. Um all das herauszufinden, müsse er sich wohl oder übel gedulden. Die Zeit würde es zeigen, da sie anscheinend nicht darauf aus war es ihm selbst zu erzählen. So sehr er auch darauf erpicht war die Wahrheit hinter ihren Verhalten und ihrem wahren Wesen heraus zu finden, so wollte er sie keinesfalls dazu drängen, obwohl ihm seine Instinkte etwas anderes sagten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)