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Bis in den Tod

FrostIron
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Mal wieder ist diese FF Persea gewidmet, wie alles was ich fabriziere und mit FrostIron zu tun hat. Komplett anzeigen

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Die letzte Nacht

Das Blut in seinem Gesicht und an seinem Kopf war bereits längst getrocknet. Die Mühe, sich dieses weg zu wischen, hatte er sich nicht gemacht. Er saß einfach dort an der kalten Steinwand und blickte hinaus durch das vergitterte Fenster. Es war bereits Nacht, der Vollmond stand am Himmel und bei Morgengrauen sollte er seinen Tod finden und das alles bloß, weil er gelernt hatte seinen Herren aufrichtig zu lieben. Ein stummes Lächeln legte sich auf seine rauen und aufgeplatzten Lippen. Er bereute nichts, auch wenn ihn das nun sein Leben kosten sollte.

Anthony, dies war der Name den ihm sein Herr gegeben hatte, würde die ganze Nacht über nicht schlafen können, dafür saß ihm die Angst viel zu sehr im Nacken. Er wollte nicht sterben, er wollte am Leben bleiben und zwar an der Seite seines geliebten Herren. Einzelne Tränen liefen über sein Gesicht bei dem Gedanken an Loki, seinem Gebieter. Zumindest war dieser noch am Leben und er hoffte, dass dessen Bruder Thor nun sehr gut auf ihn achten würde. Seinem Herren durfte einfach nichts passieren.

Er legte den Kopf in den Nacken und ließ den Mond die ganze Zeit über nicht aus den Augen. Der Mond war seine einzige Gesellschaft in seinen letzten Stunden. Nicht einmal Ratten hatten sich in seine Gefängniszelle verirrt, lediglich die eisige Kälte.

Der Kauf


 

Drei Jahre zuvor.
 

Es war früh am Morgen, die Sonne war bereits aufgegangen und es herrschte bislang noch ein mildes Klima. Die Händler bauten ihre Stände und Waren auf und legten eine Menge Wert darauf sich gut zu präsentieren.

„Wascht den Neuen“, befahl ein Sklavenhändler einem seiner Arbeiter und fasste die Ware, die er benannt hatte, grob am Kiefer. „Den werden wir heute los!“, er lachte dreckig und sah in die sturen braunen Augen. „Diesen Blick wird dir dein neuer Gebieter schon austreiben!“ Er stieß seine menschliche Ware von sich und übergab sie an den Arbeiter zur Waschung. Je gesünder, ordentlicher und kräftiger die Ware aussah, desto eher kam sie an den Mann und obendrein war dieses Objekt auch noch sehr attraktiv und hübsch, ein wahrer Glücksfang in diesem Geschäft.

Der brünette Mann ließ sich waschen und wehrte sich nicht, das brächte ihm bloß Unannehmlichkeiten ein auf die er verzichten konnte und und ein Fluchtversuch lohnte sich ohnehin nicht. Völlig abgesehen davon, dass seine Hände sowie Füße jeweils aneinander gekettet waren und ihm somit das Rennen erschwert worden wäre, waren hier überall Händler und Wachposten, die ihn an der Flucht gehindert hätten. Also sparte er sich diesen unnötigen Kraftaufwand.

Reglos stand der Sklave also da und wartete darauf, dass der Arbeiter mit ihm fertig wurde. Anschließend brachte man ihn auf das Podest, lediglich mit einer Hose bekleidet, und kettete ihn dort an, wie einen Hund. Er störte sich nicht an dieser Behandlung. Er war bloß die Ware von einem Menschenhändler, damit hatte er sich abgefunden und menschliche Rechte hatte er ohnehin seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr genossen. So stand er nun also da, hoch oben auf dem Podest und wurde als besondere Luxusware präsentiert,während die anderen Sklaven unten am Boden, an einem Zaun gekettet waren.

Der Markt füllte sich langsam. Der brünette Sklave versuchte keinen der Menschen anzusehen und starrte stur hinauf in den Himmel. Er wollte nicht mit ansehen, wie die Leute ihn betrachteten und abschätzten wie tauglich er wohl war. Es dauerte nicht lange, bis ein Mann näher heran trat um die Ware genauer betrachten zu können.

„Der sieht mir aber ziemlich schmächtig aus“, meinte der Mann abschätzend, während er den Sklaven begutachtete und sich dabei über den Bart strich. „Kann der überhaupt etwas, außer gut aussehen?“, spöttisch lachte er auf und bevor der Händler das Wort ergreifen konnte, wurde der potentielle Kunde von der Ware angespuckt. Die Augenbrauen des Händlers hoben und die Augen weiteten sich erschrocken, bevor der Zorn in sein Gesicht stieg. Die Augen des Kunden weiteten sich ebenfalls und sein Gesicht lief rot an vor Wut. „Wie kann eine Ratte, wie du es bist, es wagen..?“, schrie er über den Platz und packte den Sklaven am Arm um ihn zu sich herunter zu ziehen und für seine Taten mit Schlägen zu strafen. Der Händler ging jedoch dazwischen: „Ich kümmere mich darum und Sie werden für dieses Ärgernis entschädigt.“ So hatte er sich das nicht vorgestellt, der brünette Mann sollte ihm doch Gewinn einbringen und kein Verlustgeschäft in die Wege leiten. Widerwillig ließ der potentielle Kunde von der Ware ab.

„Ihr hättet nicht an meinen Fähigkeiten zweifeln sollen, bloß um den Kaufpreis zu drücken“, sprach der Sklave mit frecher Zunge. Er hatte sich unbeeindruckt gezeigt, als man ihn hatte schlagen wollen.

Den anderen Mann machten diese Worte jedoch umso wütender. „Ich verlange, dass er ausgepeitscht wird!“

„Aber, mein Herr...“, der Händler versuchte ihn zu beschwichtigen. Mit frischen Wunden würde sich der brünette Sklave an diesem Tag niemals an den Mann bringen lassen. Niemand kaufte beschädige Ware.

Der Bespuckte sah den Händler ernst an, für ihn bedeutete diese Strafe Gerechtigkeit. „Ansonsten melde ich Sie, weil Sie nicht in der Lage sind Ihre Ware zu zügeln und sie nicht im Stande sind sie zu mäßigen wenn es erforderlich ist!“

Der Händler zog die Augenbrauen zusammen, dies würde sein Ende als Geschäftsmann bedeuten, immerhin hatte es ausreichend Zeugen für diese Tat gegeben. Er nickte also einem seiner Mitarbeiter zu und löste den Sklaven vom Podest um ihn daneben stehen zu lassen.

„Lass es schlimmer aussehen als es ist“, flüsterte er seiner Ware drohend zu. Er wollte ihn nicht zu sehr beschädigen, vielleicht bekam er ihn dann doch noch an diesem Tag verkauft, also müsste der Sklave etwas schauspielern.

Der Arbeiter trat mit der Peitsche heran und der brünette Mann blieb noch aufrecht stehen. Als der Arbeiter schließlich ohne Vorwarnung zuschlug und der Sklave sich krümmte und vor Schmerz aufstöhnte, legte sich Zufriedenheit auf das Gesicht des Kunden.

Der Arbeiter schlug noch einige Male zu, bis er plötzlich unterbrochen wurde.

„Halt!“, erklang laut und deutlich die Stimme eines weiteren Mannes. Der Arbeiter hielt in seinem Tun inne und die Leute drehten sich herum, alle bis auf der Ausgepeitschte. Die Leute verneigten sich kurz, immerhin stand der Berater des Königs und Adoptivbruder des Prinzen vor ihnen.

„Mein Herr...“, ergriff der Händler das Wort und klang so als würde er das Geschehen erklären wollen. Loki, die schwarzhaarige rechte Hand des Königs, brachte ihn mit einer kurzen Handbewegung zum Schweigen. Er wollte seine Worte nicht vernehmen. „Reicht mir die Peitsche!“, war stattdessen sein Befehl und ohne zu zögern wurde diesem Folge geleistet.

Die Hand des Beraters schloss sich fest um den Griff und die Knöchel zeichneten sich weiß auf seiner Hand ab, seine schwarz lackierten Fingernägel bohrten sich etwas in das feste Leder des Griffs.

Mit einem Mal, ohne jede Vorwarnung, schlug der Bruder des Prinzen auf den Sklaven ein, dieser sackte daraufhin weiter ein und schrie laut auf. Ein schmales und gefährliches Lächeln legte sich auf Lokis Lippen als er die Stimme des brünetten Mannes vernahm und der Peitschenhieb eine saubere und rote Strieme auf dem bis dahin unversehrten Rücken hinterließ. Dies wiederholte er ganze drei Mal, immer wieder schrie der Sklave unter den Schmerzen auf und sein Rücken begann zu bluten.

„So peitscht man eine ungehorsame Ratte aus“, sprach der groß gewachsene Mann deutlich und reichte dem Arbeiter die Peitsche zurück.

Der Sklave kniete und rang nach Luft, bis Loki ihn unsanft im Nacken packte und auf die Beine riss. Der Griff des schwarzhaarigen Mannes schmerzte, so fest war er, und die Ware verzog das Gesicht stark bei dem Versuch so zu tun als würde ihn all dies gar nicht berühren. „Ware die man benutzt hat...“, keuchte der Brünette unter Schmerzen. „...muss man kaufen!“

Lokis grüne Augen trafen die braunen des anderen. Er wartete darauf, dass der Sklave den Blick abwandte doch das tat er nicht, obwohl es einem Sklaven nicht zustand einem Mann höheren Ranges überhaupt ins Gesicht zu sehen.

Der Händler atmete hastig durch, dieser Sklave würde ihn noch den Kopf kosten. „Verzeihen Sie die Frechheiten dieses Objektes, mein Herr. Ich werde ihn sofort weiter-“

Loki brachte den Verkäufer wieder zum Schweigen, er sah der Ware noch immer in die Augen. „Ich kaufe ihn.“

Der Händler konnte seinen Ohren nicht trauen. Kein Mann, der bei klarem Verstand war würde einen solch widerspenstigen und frechen Sklaven kaufen.

Als der Sklave auf diese Aussage des königlichen Beraters grinste, fasste dieser in seine Manteltasche. Aus dieser zog er einen kleinen Beutel, mit einer kostbaren Ware. Salz. Trotz des hohen Wertes, verwendete er das Salz nun um es von einem seiner Leibwächter auf die offenen Wunden am Rücken des Sklaven verreiben zu lassen. Dieser gab wieder deutlich schmerzhafte Geräusche von sich, die Wunden brannten höllisch unter dem Einfluss des weißen Goldes.

Lokis Mundwinkel zuckten kurz und er wandte sich an den Händler, um mit ihm den Kauf abzuschließen.  

Der Weg ins neue Zuhause

Loki hatte sein neues Eigentum direkt mitgenommen. Während er noch gemütlichen Schrittes über den Markt ging ließ er seinen neu erworbenen Sklaven von einem seiner Leibwächter an den Handfesseln mitziehen. Der brünette Mann hastete und stolperte den anderen hinterher. Sie hatten seine Fußfesseln nicht entfernt, die Schritte seiner Größe war also begrenzt und sein neuer Gebieter, sowie dessen Leibwachen, waren ganz im Gegensatz zu ihm, groß gewachsen und wussten sich schnell durch die Mengen zu bewegen. Der Atem des Sklaven ging demnach relativ angestrengt. Der Mann, der immer wieder an seinen Fesseln zog um ihn dazu zu bewegen schneller zu laufen, hielt immer nur dann kurz inne wenn die erworbene Ware zu Boden stürzte. Immer wieder wurde er mit groben Zug zurück auf die Beine gezerrt und dazu gezwungen weiter zu gehen. Die Hosen des Rang niedrigsten Mannes waren bereits zerschlissen und seine Knie aufgeschlagen und blutend. Er beschwerte sich jedoch nicht, obwohl die mittlerweile aufgekommene Hitze und die mangelnde Aufnahme von Flüssigkeit zusätzlich seinem Kreislauf schädigten und an seinen Kräften zerrten.

Gelenk-, Glieder-, Kopfschmerzen und Schwindel herrschten somit über seinen Körper. Dennoch wollte er sich nicht der Schwäche hingeben, um ein langsameres Tempo zu bitten. Zum Einen war ihm bewusst, dass es ihm in seiner Stellung als Sklave nicht zustand eine Bitte zu stellen und zum Anderen sprach sein Stolz dagegen. Er mochte nun dem königlichen Berater gehören, seine Körperschaft unterstand nun Loki, doch seine Seele sollte sein bleiben und obendrein würde er sich seinen Stolz bewahren, zumindest so weit dies als Sklave nun einmal möglich war.

Der gekaufte Mann achtete gar nicht auf den Weg, den gab man ihn ohnehin vor und er hatte keine freie Entscheidung darüber, für ihn zählte nur auf den Beinen zu bleiben und nicht wieder zu stürzen oder gar ohnmächtig zu werden. Plötzlich blieben seine Vordermänner jedoch stehen und er bekam es erst mit, nachdem er gegen den Leibwächter lief, der ihn an der 'Leine' führte.

„Pass doch auf, du kleine Ratte!“, er hob die Hand und wollte dem Sklaven mit einem Schlag ins Gesicht eine Lektion erteilen. Darauf war er nicht gefasst gewesen und er zuckte zusammen noch bevor der größere Mann hätte zuschlagen können. Dessen Hand traf jedoch nie auf ihn. Loki hatte den Arm des Mannes gepackt und hielt ihn davon ab.

„Ich kann mich nicht daran erinnern Befugnis, meinen Besitz berühren zu dürfen, erteilt zu haben!“, die Stimme des königlichen Beraters klang sehr streng und drohend. Seine grünen Augen fixierten hart seinen Angestellten und dieser verzog schmerzhaft das Gesicht, als die Hand seines Chefs sich an seinem Handgelenk zusammen drückte. „Verzeiht, mein Herr...“

Auf diese Entschuldigung folgte keine Erwiderung. „Geh und sattel mein Pferd!“, lautete stattdessen der Befehl. Der Mann, der nun mit dieser Aufgabe betraut worden war, nickte und gab auf Befehl die Fesseln des Sklaven an seinen Chef.

Ein triumphales Grinsen legte sich auf Lokis Lippen, er konnte nicht abstreiten es zu genießen Macht über andere zu haben. Diese Zufriedenheit zog sich erst wieder aus seinen Gesichtszügen zurück, als die Stimme seines neuen Sklaven an sein Ohr drang: „Ihr braucht gar nicht so zu tun, als wärt Ihr ein guter Herr!“ Er schnaubte. Kurz darauf fing er sich eine Ohrfeige und blickte zur Seite. Die Wange brannte vor Schmerz. Loki war zwar groß aber sehr elegant und schmal gebaut, woher nahm er also diese Kraft?

„Mh“, ein vergnügtes Schmunzeln zierte die Lippen des Gebieters. „Du hast ein sehr großes Mundwerk, du Wicht.“ Er packte grob das Kinn seines Sklaven und zwang ihn dazu, ihm ins Gesicht zu sehen. „Ich hasse es lediglich, wenn andere anfassen was mir gehört. Und du gehörst nun einmal mir!“

Die braunen Augen erwiderten stur den Blick der Grünen. „Ihr rechtfertigt Euch vor Eurem Sklaven“, Spott klang in der Stimme des brünetten Mannes, während er weiterhin in die grünen Augen sah.

Loki zog gefährlich seine Augenbrauen zusammen und dennoch umgab ein Grinsen seine Lippen. „Nenne mir deinen Namen“, befahl er seinem Besitz. Dieser schnaubte daraufhin bloß und noch ehe er eine Antwort geben konnte, fing er sich wieder eine Ohrfeige. „Wenn ich dir einen Befehl gebe, hast du diesen unverzüglich zu erfüllen!“

Einige Blicke, der umher stehenden Leute lagen auf Loki und seinem Sklaven, jedoch hätte niemals jemand etwas dazu gesagt. Niemand verurteilte den Bruder des Prinzen für seine Taten, sie waren lediglich neugierig.

„Nenne mir deinen Namen“, nun klang seine Stimme mahnend und herrisch.

„Ich habe keinen“, war die Antwort des Sklaven und er gab sich nicht einmal Mühe den Trotz in seiner Stimme zu verbergen.

In diesem Augenblick trat der Leibwächter, der eben zum Pferd geschickt worden war, wieder zu ihnen. „Mein Herr, wir können aufbrechen“, er verneigte sich kurz.

Loki wandte den Blick nicht von seinem Sklaven ab, dieser freche und sture Blick aus den braunen Augen hielt ihn fest. Dennoch nickte er. „Bindet ihn an mein Pferd!“ Er reichte seinem Bediensteten die Fesseln und erst in dem Moment, als diese übernommen wurden, wandte er sich ab und ging bereits vor.

Der neu erworbene Sklave blickte seinem Herren nach und seine Augenbrauen zogen sich fest zusammen bei dem was folgen würde. Unsanft wurde er an den Fesseln mitgezogen und gab sich alle Mühe dabei nicht zu stolpern. Er muss wahnsinnig gewesen sein, dass er die rechte Hand des Königs dazu provoziert hatet ihn zu kaufen, immerhin hasste er ihn bereits jetzt. Seine Fesseln wurden an den Sattel des Pferdes gebunden. Ein schwarzes, groß gewachsenes Ross mit glänzendem Fell. Er hätte darauf wetten können, dass dies ein reinrassiger Hengst war. Ein sehr schönes Tier.

Loki blickte noch einmal auf den brünetten Mann, ehe er auf sein Reittier stieg, ihm die Sporen gab und los ritt. Obwohl das Pferd noch in einem recht gemächlichem Tempo lief, war es für den Sklaven bereits zu Anfang schwer ihm zu folgen. Seine Beine schmerzten von den vergangenen Stürzen, ein wenig bluteten sie sogar und er hatte sowohl Durst, wie auch Hunger. Er wusste jedoch, dass es keinen Zweck hatte sich zu beschweren. Die leiseste Andeutung einer Beschwerde hätte wohl lediglich dafür gesorgt, dass das Pferd noch schneller laufen würde.
 

Sie verließen den Markt und anschließend die Stadt. Die Wachen verabschiedeten den königlichen Berater, als dieser hinaus ritt, und verneigten sich kurz. Kaum hatten sie die Stadtgrenze überschritten, lief das Pferd etwas schneller und der brünette Mann an den Fesseln musste sich bereits etwas hetzen um hinterher zu kommen. „Eh...“, er keuchte angestrengt und schluckte etwas von dem aufgewirbelten Staub. Seine Augen kniffen sich zusammen, ein Selbstschutz um zumindest einen Großteil des Drecks abzuhalten.

Der Weg bis zur Königsstadt nahm ganze zwei Stunde in Anspruch. Stunden, die für den Sklaven einiges an Leid mit sich brachte. Einige Male ließ Loki es sich nicht nehmen, sein Pferd etwas schneller laufen zu lassen, so dass sein Eigentum sich nicht mehr auf den Beinen halten konnte und stürzte und er dachte nicht einmal daran das Pferd augenblicklich zu halten und dem Mann die Chance zu geben sich direkt wieder aufzurichten. Er ließ ihn einige Meter über den Boden schleifen und hielt dann schließlich sein Pferd an, damit der Mann sich unter Schmerzen wieder aufrichten konnte, ohne dabei Hilfe zu erhalten. Schaffte dieser es nicht in der vorgegebenen Zeit, ritt er einfach weiter und zog ihn weiter hinter sich her.

Während die Abneigung und der Trotz des Sklaven seinem Herren gegenüber stetig wuchs, bezweckte dieser mit seinem Handeln deutlich zu machen wer von ihnen das Sagen hatte. Loki war der Herr, sein Wort galt. Sein Wille war für den anderen Mann Gesetz, von diesem Tag an bis zu jenem an dem er sein Leben lassen würde.

Als sie schließlich am Palast ankamen, stieg Loki von seinem Pferd ab und drückte die Zügel einem seiner Leibwächter in die Hand. „Hände weg!“, knurrte er als ein anderer den Sklaven vom Pferd los machen wollte. „Niemand fasst mein Eigentum ohne meine Erlaubnis an!“ Er trat auf den brünetten Mann zu, packte unsanft seinen Kiefer und zwang ihn erneut, ihm in die Augen zu sehen. Das Gesicht des kleineren Mannes war dreckig und hatte einige Schürfwunden abbekommen. Das amüsierte den schwarzhaarigen, größeren Mann. „Ich hoffe du hattest eine angenehme Reise?“

Der Blick des Angesprochenen war scharf und abweisend, er knurrte.

„Wie lautet dein Name?“, fragte Loki schließlich. Als Antwort wurde er von seinem Sklaven ins Gesicht gespuckt. Er brauchte nicht lange um zu reagieren, augenblicklich holte er aus uns schlug ihm fest ins Gesicht. Er blickte zur Seite, bis Loki ihn erneut zwang ihn anzusehen. „Dein Name!“, forderte er ihn erneut auf.

„Den muss ich wohl vergessen haben, verzeiht mein Herr!“, der Spott klang deutlich in seiner Stimme mit. Dafür erntete er einen gefährlichen Blick aus den grünen Augen seines Gebieters. Dieser winkte einen seiner Leute heran.

„Ich will, dass er gewaschen und seines Ranges entsprechend eingekleidet wird! Es wird keine Hand gegen ihn erhoben! Ich möchte ihn in einer Stunde fertig hergerichtet in meinem Gemach haben! Er soll mir mein Abendmahl servieren!“

Loki schritt mit anmutigem Gang, an seinen Leuten vorbei, hinein in den Palast. „Und ich dulde keine Verspätung oder irgendwelche Fehler!“

Regeln für ein gesundes Zusammenleben

Loki saß auf seinem, mit teurer Seide bezogenen, Sessel. Er hielt einen blauen Würfel in der rechten Hand und spielte gedankenverloren mit diesem, indem er ihn in seiner Hand rotieren ließ. Eine junge Frau mit silberweißem Haar stand hinter ihm. Sie hatte die Arme um ihn geschlungen und küsste seinen Hals. Ihr langes Haar legte sich wie seidiges Wasser über die Schultern des königlichen Beraters. Der schwarzhaarige Mann zeigte sich jedoch nicht interessiert an der jungen Schönheit, sein Blick richtete sich ununterbrochen auf die große Tür des Raumes, bis diese schließlich geöffnet wurde. Die Lippen des Herren formten sich zu einem zufriedenen Grinsen, als sein neuer Sklave eintrat. Seine Anordnungen war zu seiner vollen Zufriedenheit Folge geleistet worden. Nun stand der brünette Mann neu eingekleidet und gewaschen in seinem persönlichen Speisesaal. Er trug ein dünnes weißes Hemd, welches ihm bis zu den Knien ging, und um seine Taille herum hatten sie ihm einen Gürtel gebunden. Das brünette Haar war zu einer ordentlichen Kurzfrisur geschnitten und sein Bart gestutzt worden. Das Äußere seines neuen Eigentums wies bloß wenige Schönheitsmakel auf: Kratzer, Schürfwunden sowie blaue Flecken an Armen, Beinen, Hals und im Gesicht. Je gehorsamer der Sklave in Zukunft sein würde, desto schneller würden solche Entstellungen von seinem Körper weichen.

Loki schnippte mit den Fingern um die Aufmerksamkeit der Frau zu gewinnen und sobald diese zu ihm aufsah, befahl er ihr den Raum zu verlassen. Er wollte mit seinem neuen Besitz alleine sein und dieses beherrschte sich sehr, trotz seiner ausgeprägten Vorliebe für das weibliche Geschlecht, der hübschen Frau nicht hinterher zu sehen.

„Wo ist mein Essen, Anthony?“, fragte der höhergestellte Mann den anderen und musterte diesen aus seinen grünen Augen heraus. Die schmalen Augenbrauen des Schwarzhaarigen hoben sich etwas, als er keine Reaktion bekam. Der Angesprochene reagierte nicht, er zuckte nicht einmal mit der Wimper.

„Ich habe dich etwas gefragt!“, sprach Loki nun mit deutlichem Nachdruck.

Der Sklave schüttelte daraufhin langsam den Kopf. „Ihr habt einen gewissen Anthony etwas gefragt, mein Herr. Dies ist nicht der Name, den meine Mutter mir einst gab.“

Auf diese Worte hin lachte Loki spöttisch auf. Dieser Wicht von einem Sklaven nahm sich ganz schön etwas raus, er konnte sich nicht daran erinnern jemals zuvor ein solch störrisches Exemplar gehabt zu haben. „Du hattest die Gelegenheit mir deinen Namen zu nennen, nun gab ich dir einen!“

Der Sklave schnaubte. „Das ist ein scheiß Name!“ Er schien damit ganz eindeutig nicht einverstanden zu sein, jedoch kam es Loki nicht in den Sinn die Wünsche und Meinung eines Sklaven zu berücksichtigen. Er hatte das Sagen und die Macht.

Die schmalen dunklen Augenbrauen des königlichen Beraters hoben sich erneut. „Hast du eine Ahnung wieso du hier bist und nicht auf dem Hof, in der Küche oder in einem der dreckigen Löcher rund um und in diesem Schloss?“ Der Angesprochene reagierte nicht, davon ließ Loki sich jedoch nicht beirren und setzte seine Worte ungehindert fort. „Du bist ein hübscher Mann, Anthony. Dein Antlitz beleidigt meine Augen nicht, ganz im Gegenteil zu mach eines anderen Sklaven oder gar hohen Herren. Du gefällst mir, das kann sich aber schnell ändern. Ich gab dir nun einen Namen und du tust dich gut daran, diesen anzunehmen. Alles andere wäre eine Befehlsverweigerung und solche bestrafe ich liebend gerne mit Peitschenhieben oder Schlägen.“ Er runzelte die Stirn und wandte den Blick keine Sekunde von seinem Gegenüber ab. So entging ihm auch nicht die Regung im Gesicht seines Sklaven. Dieser verzog das Gesicht ein wenig und zog die Augenbrauen zusammen, scheinbar erinnerte er sich sehr gut an die Hiebe, die er von seinem neuen Herren auf dem Mark kassiert hatte. Dies war wahrlich eine schmerzhafte erste Begegnung gewesen.

„Diese Methoden der Bestrafung“, fuhr Loki weiter fort. „haben leider oftmals den unangenehmen Nebeneffekt, dass je nach Häufigkeit und Härte, das Aussehen entstellt wird.“ Er stand von seinem Sessel auf und trat auf seinen Sklaven zu. Er fasste ihn grob am Kinn und drückte dessen Kopf unsanft tief in den Nacken. „Und sollte mir deine Erscheinung nicht mehr gefallen, stelle ich dich als Dienstjungen für die Leibwachen ab.“ Er neigte sich zu dem anderen Mann herunter und legte die Lippen nah an dessen Ohr, damit seine Worte für jenen gut verständlich waren, obwohl sie leise gesprochen wurden. „Aktuell stehen für neun Leibwachen ein Sklave zur Verfügung“, seine Stimme klang gefährlich und eine leise Drohung schwang in dieser mit. „Und sie haben alle neben ihren Grundbedürfnissen, diverse Triebe die sie befriedigt haben möchten.“ Der brünette Leibeigene wusste wie groß und kräftig die Wachen des Königs und seines Beraters waren. Sie waren ihm deutlich überlegen und er würde sich nicht einmal im Ansatz gegen diese erfolgreich zur Wehr setzen können.

Loki schmunzelte gefährlich und gerissen. Er trat von seinem Sklaven zurück, dieser gab sich zwar Mühe sich unbeeindruckt zu zeigen, doch seine Augen verrieten ihn und er hatte sehr deutlich verstanden, was das für ihn bedeuten würde.

Der Herr schritt langsam zu seinem Sessel zurück und ließ sich aus einer anmutigen Bewegung heraus auf diesem nieder. „Ich wiederhole meine Frage von unserer Ankunft noch einmal. Wie lautet dein Name?“

Der Sklave zog die Augenbrauen zusammen und er biss sich etwas auf die Unterlippe. Widerwille breitete sich in ihm aus, alles in ihm sträubte sich seinem Herren die Antwort zu geben, die er sich wünschte. Er mochte diesen Namen nicht und noch weniger mochte er seinen neuen Gebieter, aber in dessen Dienst würde es ihm wahrscheinlich besser gehen als unter der Gewalt der Leibwachen. Als Lokis Blick langsam drohte ungeduldig zu werden, rang sich der Untergebene schließlich zu einer Antwort durch. Er bemühte sich, seine Antwort nicht allzu scharf klingen zu lassen. „Mein Name ist Anthony, mein Herr!“ Auf diese Worte folgend pressten sich seine Lippen fest zusammen und er schnaubte leise. Sein sturer Blick traf auf die zufriedenen grünen Augen seines Gebieters.

Loki lehnte sich zurück und strich mit seinen langen schmalen Fingern über die Armlehne seines Sessels. „Anthony“, seine Stimme klang summend durch den Raum und deutliche Genugtuung schwang in dieser mit. „Ein hübscher Name.“

Schnaubend atmete der Betitelte durch die Nase, er fand das nicht amüsant und ballte die Hände zu Fäusten, so dass seine Fingernägel sich in seine Handflächen bohrten. „Ich möchte jetzt mein Essen haben“, merkte der Adel an und blinzelte.

„Ich bin kein Küchenjunge“, protestierte Anthony in einer monotonen Stimmlage.

„Ich sagte, ich möchte jetzt mein Essen haben!“

Ein amüsiertes Schnauben klang durch den Raum und der Sklave hob eine Augenbraue an. „Wäre ich Sie, würde ich mich das nicht machen lassen. Mich überkommt nämlich das spontane Bedürfnis, Ihnen ins Essen zu spucken!“ Die Worte waren ausgesprochen, noch ehe er darüber nachgedacht hatte.

„Du drohst mir mein Essen zu bespucken?“ Lokis Augen werden gefährlich schmal. „Du bist hübsch, aber das rettet dich nicht, wenn du mich wütend machst.“

Anthony biss sich auf die Zunge, fand jedoch schnell wieder zu Worten. „Ich bin Euer Leibeigener, mein Herr. Ich bin lediglich an Eurem Wohl interessiert und warne Euch vor meiner emotionalen Instabilität, die mich zu einer dummen Tat verleiten könnte.“

„Entweder hältst du mich für einen Idioten oder der Respekt hat deine Zunge beflügelt!“ Loki streckte eine Hand aus und winkte seinen Sklaven zu sich heran. Dieser zögerte, folgte dem Befehl schließlich jedoch und trat auf seinen Herren zu. Kaum war Anthony in dessen Reichweite, wurde er an seinem Gürtel gepackt und grob näher heran gezogen. Er rechnete bereits damit, wieder Schmerzen zugefügt zu bekommen. Diese Befürchtung blieb jedoch ohne Bestätigung.

„In Zukunft wirst du tun, was ich dir auftrage. Jedes Mal, wenn du mir Wiederworte gibst, ist dies eine Befehlsverweigerung und mein Geduldsfaden ist kurz, Anthony, sehr kurz, und wenn du es vorziehen solltest in meinem Dienst zu bleiben, rate ich dir ihn nicht zum reißen zu bringen.“

Ein knappes Nicken folgte als Bestätigung. Die Worte waren registriert und akzeptiert worden. Wenn er seinen Hintern nicht im Besitz der gierigen Palastwachen sehen wollte, musste er sich Wohl oder Übel seinem Wort beugen.

Amora

Loki genoss den Luxus, dem er sich als rechte Hand des Königs hingeben konnte, in vollen Zügen.

Er war ein hohes Tier, mit einer Menge Mitspracherecht und untergeordneten Arbeitern, in diesem Land.

Und den meisten Gefallen fand er an seiner neuen Errungenschaft.
 

Sein hübscher neuer Sklave, Anthony, war ein kleiner störrischer Dickkopf, der am liebsten seinen eigenen Willen durchsetzen würde.

Doch ebenso wie bei einem Vieh, brauchte man bloß die nötige Autorität, um das Eigentum gefügig zu machen.

Die Blicke seines hübschen Leibeigenen sprachen jedes Mal ganze Bände. Er verabscheute Loki für das was er war und für das, was er aus ihm machte. In seiner Stimme hallte die Abscheu jedes Mal unter dem Gehorsam mit.

Doch das störte den Adel nicht.

So lange er bekam was er wollte, und das tat er, war er vollends zufrieden.
 

Zu Anfang hatte er diesem Mann noch auf mehr oder minder subtile Art und Weise mitteilen müssen, ihn umzubringen wenn er sich nicht an die Regeln hielt.

Mittlerweile erwies sein neues Lieblingsspielzeug sehr gute und ordentliche Dienste, obgleich er seine freche Zunge nicht verloren hatte.

Das konnte er ihm aber nachsehen. Es amüsierte Loki und es hatte durchaus seinen Reiz, diese kleine Auflehnung.

 

„Fester“, befahl Loki und drückte die Schultern etwas zurück.
 

Anthony runzelte die Stirn.

„Klar, ist ja sicher noch nicht fest genug.“

Seine Hände taten schon weh von der Massage, sein Chef schien es aber eindeutig hart zu mögen.

Er knetete fest die nackten Schultern seines Chefs, während dieser es sich in der Badewanne gut gehen ließ und eine andere Bedienstete ihn gelegentlich, wann immer ihm danach war, mit Weintrauben fütterte.

 

So ließ es sich leben.

Zumindest an Lokis Stelle.

Tony, an den Spitznamen hatte er sich mittlerweile gewöhnt, spielte einige Male vor seinem inneren Auge ab, wie er seinen Chef einfach an den Schultern herunter ins Wasser drückte und erst wieder von ihm abließ, wenn er sich nicht mehr rührte.

Die alleinige Vorstellung verschaffte ihm einen Hauch von Befriedigung.

Diese Phantasie würde jedoch wohl niemals Einzug in die Realität erhalten. Denn obwohl er es verabscheute ein Sklave zu sein, hing er sehr an seinem Leben und der Mord am königlichen Berater würde ihm den Kopf kosten.
 

„Tiefer sagte ich!“, Lokis Stimme erklang laut und ungeduldig in Tonys Ohren.

Er blinzelte überrascht und blickte einen Moment verdutzt drein.

Er war so sehr auf seine Phantasie konzentriert gewesen, dass er nicht mitbekommen hatte angesprochen worden zu sein.
 

Tony zwang sich dazu jetzt nicht die Augen zu verdrehen.

Er schob die Hände tiefer, tauchte sie unter das Wasser und befühlte den Rücken seines Besitzers.

Er strich mit den Händen über den nackten, nassen, glatten Rücken und verwöhnte ihn schließlich mit den Fingerspitzen an seinen Seiten.

 

Loki seufzte zufrieden und der Sklave konnte nicht abstreiten, dass es sich gut anfühlte den königlichen Berater so anzufassen.

Dieser Mann mochte eines hohen Ranges, der Tony gekauft hatte und ihm deshalb zuwider war, aber immerhin bekam er von diesem keine unangenehmen Aufgaben erteilt. Ihn anzufassen war definitiv nicht unangenehm. Phantasien, in denen Loki ums Leben kam, befriedigten Tony zwar ungemein, aber sein Herr war dennoch ein sehr attraktiver Mann. Er verspürte also keinerlei Ekel oder Abscheu diesem Körper gegenüber.
 

Die Tür des Raums öffnete sich.

Alle Anwesenden hoben wie automatisch den Blick. Die Bedienstete senkte diesen sofort wieder, als sie erblickte wer herein gekommen war.

 

Eine Frau stand im Raum und sie sah verärgert aus.

Sie war gehüllt in ein edles, teures, grünes Kleid und ihr blondes Haar war zu einem eleganten Knoten gebunden worden.

Amora, Lokis Verlobte. Für Tony war sie bloß ‚das blonde Gift‘. Er hasste sie.
 

„Ich warte bereits seit einer halben Stunde auf dich!“, sie war nicht amüsiert über den Anblick ihres badenden Lebenspartners.

Sie machte eine abfällige Handbewegung in Anthonys Richtung.

„Nimm deine Hände von ihm und hol seine Kleidung! Wir müssen los!“
 

Tony runzelte die Stirn und hörte mit seinem Tun nicht auf, so lange Loki nicht darauf bestand.

Diese Frau hatte ihm nichts zu sagen, auch wenn sie gerne davon ausging.

Er war Lokis Sklave. Er hatte nur einen Herren und von niemand anderem sonst würde er irgendeinen Befehl annehmen.

Bisher hatte sein Gebieter dieses Verhalten nicht an ihm kritisiert.
 

Dass der Sklave ihr nicht gehorchte, verärgerte Amora.

Das störte Tony jedoch. Nicht im Geringsten.

Vielleicht würde der ständige Ärger, den sie mit ihm hatte, irgendwelche bleibenden Schäden bei ihr hinterlassen. Graue Haare, Falten im Gesicht. Es war ihm egal, was auch immer dieses Biest stören würde.
 

„Ich sagte-!“, setzte sie an, doch Loki brachte sie zum Schweigen indem er sich aus der Wanne erhob.
 

„Anthony, bring mir eines meiner Handtücher.“

 

Diesen Befehl sah er ein zu befolgen, er kam immerhin von seinem Herren.

Tony zog die Hände aus dem Wasser und erhob sich. Er wandte sich von der Wanne ab und ging eines der Handtücher holen.

 

„Du solltest ihm Gehorsam beibringen!“, beschwerte Amora sich.
 

„Er gehorcht doch“, stellte Loki lässig fest, während er aus der Badewanne stieg.

Tony legte das Handtuch um ihn und trocknete seinen Herren ab.
 

Die Frau atmete schwer und ungeduldig durch.

Sie zog die Augenbrauen fest zusammen. Ihr Blick spiegelte ihren Ärger sehr deutlich wieder.

Es gefiel ihr nicht, wie ihr Verlobter ihr keine Autorität über diesen Sklaven zusprach.
 

„Wir machen uns fertig und dann können wir los“, versprach Loki ihr nun.

„Du kannst draußen warten.“

 

„Wir?“

Sie glaubte, nicht richtig verstanden zu haben.

 

„Anthony und ich.“

 

„Du willst ihn doch nicht ernsthaft mitnehmen? Wir haben qualifiziertere Sklaven, die für eine solche Gesellschaft geeignet sind.“

 

„Doch. Er hat gelernt sich in der Anwesenheit von zivilisierten Menschen zu benehmen, nun wird es Zeit für die Praxis.“
 

Zivilisierte Menschen.

In Tony stieg die Wut auf.

Er mochte arm sein und nun als Sklave arbeiten, aber er war nicht minder zivilisiert als dieses reiche Pack.
 

„Oh tut Euch kein Leid an, mein Herr“, ergriff Tony sarkastisch das Wort. „Ihr müsst euch doch nicht mit einem unzivilisierten Affen sehen lassen.“

 

„Halt den Mund, Sklave, wenn du nicht aufgefordert wurdest zu sprechen!“

Amora klang sehr ungeduldig mit diesem Mann. Sie hasste ihn wohl genauso sehr wie umgekehrt.

 

Loki blieb jedoch entspannt.

„Keine Sorge, ich lege mein Haustier an die Leine und zur Not bekommt es auch einen Maulkorb aufgesetzt.“

Natürlich hätte er Tony einfach den Mund verbieten oder ihn für seine Frechheit schlagen können. Diese persönliche Blöße wollte er sich selbst aber nicht geben.

Er hatte die Oberhand. Sein Sklave konnte so viel reden wie er mochte, schlussendlich war er als dessen Besitzer aber der Ranghöhere und besaß die Macht.

Es war für ihn der elegantere Weg, den verbalen Trotz seines Eigentums mit den gleichen Waffen niederzuschmettern.
 

Amora fing Lokis Blick auf, als dieser sich ihr zuwandte.

„Wir beeilen uns“, versprach er ihr nun. „Du wirst nicht lange warten müssen.“

Sie sah noch immer unzufrieden aus, aber sie machte kehrt und verließ den Raum.
 

Loki schickte die Bedienstete mit und blieb mit Tony alleine zurück.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  LuziferAngel
2014-07-06T17:47:32+00:00 06.07.2014 19:47
Habe mir deine Story auch bei FanFiktion angelesen und habe sie sofort bei den Favo's angelegt.
Mach weiter so.

GLG LuziferAngel =^w^=


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