Gestatten? Kater Mister Law - miau! von Wortfetzen ================================================================================ Kapitel 2: Der größte Witz unter den Piraten aller Meere -------------------------------------------------------- Aus sicherer Entfernung neben einem Tischbein beäugte ich die Szene zwischen Nami und Lysop. Meine sehr empfindlichen Katzenohren waren mir dafür dankbar, dass ich mich etwas von Nami entfernt hatte. „Das kann unmöglich dein Erst sein, Lysop!“ Nami blieb weiterhin entsetzt, Lysop sah weiterhin betreten drein und der Rest von uns verstand rein gar nichts. „Kann mir mal jemand erklären was daran so schlimm sein soll?“, fragte Ruffy und ich war ihm dankbar dafür, weil ich diese Frage am liebsten selbst gestellt hätte. Aus meinem Mund – oder besser gesagt aus meinem Maul – wäre aber nur ein Miauen gekommen, das niemand verstanden hätte. Grimmig verschränkte Nami die Arme vor der Brust. „In der Schatzkammer habe ich ein paar Teufelsfrüchte verwahrt. Ich habe sie aus Dress Rosa mitgehen lassen. Sie waren Teil der Experimente.“ Sie wandte sich wieder an Lysop. „Ich kann nicht fassen, dass du freiwillig eine Frucht gegessen hast! Kannst du mir mal verraten wieso?“ Bisher war ich gar nicht soweit gekommen um mir den Kopf nach einer logischen Erklärung für meine neue Gestalt zu zermartern. Ich war noch immer viel zu geschockt über die Tatsache, dass ich neuerdings die Größe eines Fußballs hatte, Fell trug und mir ein langer und dünner Schwanz oberhalb des Hinterns wuchs. Allerdings war ich mir ganz sicher, dass ich nicht so schnell in Betracht gezogen hätte, dass meine Gestaltenwandlung auf eine Teufelsfrucht zurückzuführen war. Genauso wenig wie die anderen damit gerechnet zu haben schienen. Alle Anwesenden wirkten sichtlich erschrocken und überrascht. Nur Ruffy nicht. Der fand‘s wie immer klasse. „Das ist voll cool!“, schrie er hellauf begeistert. „Und was kannst du jetzt? Menschen in kleine Kätzchen verwandeln?“ Lysop zuckte ratlos mit den Schultern. „Ich weiß es nicht“, gab er zu. „Bisher ist eigentlich nichts passiert. I-ich wollte doch auch nur ein paar Superkräfte, so wie ihr alle.“ Betretenes Schweigen erfüllte den Raum. Ich fand Lysops Antrieb einfach nur lächerlich. Wenn er nicht auf so einen Quatsch gekommen wäre, dann wäre mir nun einiges erspart geblieben. „Aber Lysop, du bist doch ohne Teufelskräfte einer der größten und stärksten Krieger die ich kenne!“, wandte nun Chopper freundschaftlich ein. „Danke, aber du brauchst mir hier nichts vorzumachen. Ich weiß auch so, dass ihr alle mich locker in die Tatsche stecken könnt.“ „So ein Quatsch!“, sagte nun Franky. „Lysop, altes Haus! Seit wann lässt du so den Kopf hängen?“ Diese Szene war furchtbar rührend. Ich musste aufpassen, dass ich mich vor lauter Blümchen nicht gleich übergab. Laut fauchte ich, damit ich die Aufmerksamkeit aller wieder etwas mehr in meine Richtung lenken konnte. Für Lysops Seelenleben interessierte ich mich kein Stück. Zumal ich immer noch der Leidtragende bei all dem war. „Ist schon gut.“ Lysop hob beschwichtigend die Hände. „Ich weiß nur nicht so recht, wie ich das wieder gerade biegen kann.“ Na super. Beste Voraussetzungen auf dem Weg zurück zur Mann. „Woran hast du gedacht, als du Law verwandelt hast?“, fragte nun Robin, um ihm etwas Hilfestellung zu geben. Nachdenklich legte Lysop die Stirn in Falten. „Hm, eigentlich habe ich an nichts Bestimmtes gedacht. Ich wollte etwas zu Brook sagen. Irgendwas in Richtung … schwarzer Teufel oder so.“ Theatralisch stieß Brook einen spitzen Schrei aus und ließ mich damit erneut zusammen zucken. Wenn diese Menschen nicht sofort damit aufhörten wie wild herumzubrüllen, würde ich ihnen bald allen die Augen auskratzen. Wütend genug dafür war ich allemal. „D-d-du wolltest mich einen schwarzen Teufel nennen?“ Brook wirkte tief getroffen und zu Tode betrübt, als wäre dies die schlimmste Beleidigung, die er jemals von jemandem gehört hatte. „Aber wir sind doch … Freunde!“ „Das sollte doch nur ein Scherz sein“, erklärte Lysop hastig. „Na ja, Law sieht ja jetzt eher wie ein schlechter Scherz aus.“ Zorro schnaubte, während er einen abschätzigen Blick über meine neue Gestalt warf. „Schwarzer Teufel, dass ich nicht lache. Das sieht mir eher nach einem schwarzen Wollknäul aus.“ Erneut fauchte ich Zorro an. Dieser Kerl begann mir gewaltig gegen den Strich zu gehen. Wie eigentlich aktuell so ziemlich jeder der hier Anwesenden. „Lysop, kannst du mich in einen Vogel verwandeln?“ Ruffy schien angesichts Lysops neuer Fähigkeit vollkommen glücksselig und sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen. „Ich will fliegen!“ Ihn hätte dieser dämliche Idiot in diese lächerliche Gestalt eines Schmusetigers verwandeln sollen. Dann hätte sogar ich etwas zu lachen gehabt. Oder zumindest schmunzelnd die Mundwinkel verzogen. „Hier wird keiner mehr verwandelt!“, herrschte Nami Ruffy garstig an und wandte sich dann mit einem erwartungsvollen Gesichtsausdruck Lysop zu. „Dann kannst du das ja jetzt auch wieder rückgängig machen.“ Deutlich war ihr anzusehen, dass sie keine Widerrede dulden würde. Ich genauso wenig. Ansonsten wäre es interessant herauszufinden, ob meine Teufelskräfte auch noch mit dieser Gestalt funktionierten. Schnell huschte ich wieder näher an die Strohhüte heran und betrachtete Lysop mit einem misstrauischen Blick. Ich hatte ein äußerst ungutes Gefühl dabei, dass er mich erneut mit einem Zauber belegen sollte. Da mir in diesem Fall jedoch absolut keine andere Wahl blieb, versuchte ich mir einzureden, dass ich aktuell einfach zu traumatisiert von diesem schrecklichen Erlebnis war und letztendlich schon alles gut gehen würde. „A-aber der bringt mich um, wenn ich ihn zurückverwandle!“, stottere Lysop hilflos. Wütend fauchte ich Lysop an, worauf der erschrocken zusammenzuckte. Dieser elende kleine Bastard! „Lysop!“, mahnte Nami. „Er wird uns schon nicht umbringen. Es war immerhin ein Versehen. Mach dir lieber Sorgen darum was passiert, wenn seine Crew Wind davon bekommt.“ „Ich weiß aber nicht wie.“ Lysop sah mich hilflos an. Er kam zögerlich ein paar Schritte näher und legte die Stirn angestrengt in Falten. Obwohl er mich förmlich totstarrte, passierte rein gar nichts. Schließlich stieß Lysop einen tiefen Seufzer aus. Seine Stirn wurde von Minute zu Minute faltiger. Plötzlich streckte er den Finger nach mir aus und rief mit lauter Stimme: „Werde wieder zu Law!“ Er sah wahnsinnig lächerlich aus, während er dieses Schauspiel verzog. Wäre ich mit ihm befreundet gewesen, hätte ich mich in Grund und Boden geschämt. Letztendlich war keine Ameise aus mir geworden, was ich erleichtert mit einem Blick auf meine Pfoten feststelle. Jedoch waren die zwei schwarzen Pfoten auch noch immer keine menschlichen Hände. Es war wieder einfach nichts passiert. Lysop ließ enttäuscht die Schultern hängen. „Es tut mir leid. Es geht einfach nicht. Ich weiß wirklich nicht wie.“ Um ihm zu zeigen wie wütend ich auf Lysop war, fauchte ich diesen Versager erneut so laut ich konnte an. Je länger ich in dieser Gestalt verbrachte, desto gedemütigter fühlte ich mich. Die Strohhüte lachten über mich, den eigentlich so gefährlichen Trafalgar Law, der bei Streicheleinheiten zu einer schnurrenden Schmusekatze wurde, weil er keine Kontrolle über diesen lächerlich aussehenden Körper besaß. Wenn das jemand erfuhr, dann war ich der größte Witz unter den Piraten aller Meere. „Sei nicht traurig, Traffy!“ Ruffy beugte sich grinsend zu mir herunter und tätschelte ungeschickt meinen Kopf. „Das wird schon wieder. Bis dahin spielen wir erst mal ein bisschen zusammen.“ Panisch duckte ich mich vor Ruffys erneuter Berührung weg. Dadurch, dass ich ihn kannte, klang es eher nach einer Drohung, wenn er verschlug, dass wir etwas miteinander spielen sollten. Mal abgesehen von der Tatsache, dass ich mich niemals dazu herablassen würde, etwas zu spielen. Erst recht nicht als Kater. Das alles war für mich schon traumatisch genug. „Das lässt du schön bleiben, Ruffy.“ Wahrscheinlich hatten auch in Namis Ohren die Alarmglocken geklingelt. Noch eher Ruffy ein weiteres Mal nach mir greifen konnte, hatte sie mich bereits wieder gepackt und zu sich auf den Arm genommen. Ich war so unendlich dankbar dafür, dass sie so viel Angst um ihre eigene Haut hatte. „Du überlegst dir gefälligst etwas!“, blaffte Nami wieder Lysop an. „Law bleibt solange bei mir.“ „Aber Nami …“, sagte plötzlich Sanji, der die ganze Zeit über auffällig stumm gewesen war. Er sah fassungslos aus und beäugte mich mit einem merkwürdigen Blick. Ich konnte den Katzeneintopf förmlich schon riechen und mir wurde bereits bei dem Gedanken übel. „Wird er dann auch bei dir schlafen?“ Genervt verdrehte Nami die Augen. „Benimm dich nicht lächerlich, Sanji. Er ist bloß ein Kater.“ Ich hätte gerne wieder wütend gefaucht, doch meinem Maul entkam nur ein beleidigtes Miauen, was lange nicht so respekteinflößend klang, wie ich mir das vorgestellt hatte. Was glaubte sie eigentlich wer sie war? Nur weil ich jetzt ein Kater war, war ich dafür nicht weniger ernst zu nehmen! * Nami hatte mir tatsächlich in ihrem und Robins Zimmer ein kleines Körbchen aus einem Weidenkorb und einem Bettlaken zusammengestellt. Jede normale Katze hätte das wahrscheinlich als den perfekten Schlafplatz für sich anerkannt und sich genüsslich darin breitgemacht, aber ich konnte nicht anders als Nami nur verständnislos von unten her anzusehen. Das konnte sie definitiv nicht erst meinen. Ich gehörte in ein richtiges Bett! Auch, wenn es im Moment nicht danach aussah, war ich immer noch ein Mann. Demonstrativ, und um ihr zu zeigen was ich davon hielt, drehte ich dem Katzenkörbchen den Hintern zu. „Gefällt es dir nicht?“ Nami klang enttäuscht. Ich unterdrückte ein Fauchen. Wahrscheinlich würde sie es immer noch nicht verstehen, wenn ich es ihr laut um die Ohren knallen würde. Aber Worte brachten in meinem aktuellen Zustand sowieso recht wenig. Also setzte ich mich in Bewegung und spazierte durch den Raum, um schließlich auf ihr Bett zu hüpfen. Dort rollte ich mich auf dem Fußende zusammen und sah sie mit zusammengekniffenen Augen so gebieterisch wie möglich an. Mein Platz war hier und sonst nirgendwo. „Aber das ist mein Bett!“, wandte Nami empört ein. Na und? War mir doch egal. Wenn sie nicht teilen wollte, konnte sie auch gerne auf dem Boden schlafen. Ich maunzte desinteressiert und schloss die Augen. Hoffentlich erinnerte sie sich wieder daran, in welch brisanter Lage sie sich aktuell durch mein Katzendasein befand. Nami schien sich tatsächlich zu erinnern, denn sie seufzte ergeben. „Na gut, aber du bleibst am Ende.“ Tzz, was glaubte sie eigentlich wer sie war? Davon abgesehen, dass ich aktuell sowieso nicht in der Lage war ihr auf irgendeine Art und Weise gefährlich zu werden, wäre ich selbst in der Gestalt eines Mannes nicht auf die Idee gekommen ihr etwas anzutun. Schon gar nicht in sexueller Hinsicht. So nötig hatte ich es nun auch wieder nicht. Trotz ihres attraktiven Äußeren war Nami mit ihrer kratzbürstigen Art wirklich nicht mein Typ! Du bildest dir zu viel ein, sagte ich. Es klang aber eher nach: Miaauu miau mau mau mau. Ich war mir sicher, dass Nami kein Wort davon verstanden hatte. Lange sah sie mich an, bis ihr Blick besorgt wurde und sie sich überraschenderweise zu mir aufs Bett setzte. „Hör mal“, begann sie. Zaghaft streckte Nami ihre Hand aus und streichelte mir von neuem über den Kopf. Musste das denn immer sein? „Lysop hat Mist gebaut, aber das war wirklich ein Versehen. Er wird es sicherlich schaffen dich wieder zurück zu verwandeln. Ich hoffe, dass du dann daran denkst, dass das keine Absicht war.“ Wenn ich ihre Worte richtig verstanden hatte, dann bat sie mich gerade Lysops jämmerliches Leben zu verschonte – und vielleicht bat sie sogar um die Leben der restlichen Crew. Mit Sicherheit war ich vieles, jedoch war ich kein Monster. Vielleicht würde ich mich rächen, dass kam immer auf Lust, Laune und Tagesverfassung an. Ich tötete jedoch nur nach reiflicher Überlegung. Man musste schon ziemlich gefährlich sein, damit ich jemanden tot sehen wollte. Lysop war jedoch so gefährlich wie eine Laus. * Nach meinem ersten Tag als Kater hatte ich bereits einiges gelernt und alles gehörte in die Kategorie Erniedrigend. Zum einen musste ich mir tatsächlich während des Abendessens einen Teller mit richtiger Nahrung und einen Platz am Esstisch erkämpfen. Sanji war auf die Idee gekommen mir in der Ecke der Kombüse etwas breiähnliches in einem Fressnapf zu servieren, was er als Katzenfutter bezeichnete. Eine solche Unverschämtheit hatte ich bisher noch nie erlebt. Pure Absicht, keine Frage. Dass ich mich in Namis Nähe aufhielt, schien ihm noch immer ein großer Dorn im Auge zu sein, obwohl Nami ihm versichert hatte, dass ich doch nur ein Kater sei. Trotzig hatte ich mich schließlich über seinen Teller hergemacht, während er gerade Brot auf den Tisch stellte und Sanji war dazu gezwungen gewesen für sich selbst eine weitere Portion herzurichten. Klarer Sieg für mich. Verloren hatte ich allerdings, als ich zum ersten Mal während meines Katerdaseins auf die Toilette musste. Der Augenblick, in dem ich ein Häufchen in das von Nami provisorisch erbaute Katzenklo im Bad machte, zählte zu den schlimmsten Momenten in meinem Leben. Da wusste ich, dass ich Lysop durch die Hölle gehen lassen würde, sollte ich je wieder zurückverwandelt werden. Kurz vor dem Zubettgehen wurde ich schließlich von Nami auch noch zurechtgewiesen. Ohne, dass es mir bewusst aufgefallen wäre, hatte ich nämlich sie und Robin zu lange angeschaut, während die beiden gerade dabei waren sich auszuziehen. Genervt legte ich den Kopf auf Namis Bettdecke und meine Pfote über meine Augen, damit sie zufrieden war. Wahnsinn, dass es diese Frau störte, wenn man ihr beim Umziehen zusah, sie jedoch kein Problem damit hatte einem in den engsten und kürzesten Klamotten vor der Nase herumzuspazieren. „Wir sind fertig“, rief Nami endlich nach ein paar Minuten. Ich nahm meine Pfote wieder von meinem Gesicht. Nami trug knappe Shorts und ein enges Top. So viel zum Thema kurze Klamotten. Wenigstens sah Robin in ihrer ¾-Schlafhose um einiges gesitteter aus. Ich versuchte es mir so gut wie möglich auf dem Ende des Betts bequem zu machen, während die Frauen unter die Bettdecke schlüpften. „Gute Nacht, Law.“ Nami beugte sich zu mir vor und kraulte mir über mein Fell. Nur zu gerne hätte ich mit der Pfote dieses Mal nach ihr schnappen wollen, weil es mir mittlerweile wahnsinnig auf die Nerven ging, dass mich jeder so ungeniert berührte, aber dieses Biest von Navigatorin verstand es einfach zu gut mit ihren Fingern umzugehen. Nacht, grummelte ich ergeben, aber so garstig wie möglich. Dabei klang ich mal wieder nur wie ein Schmusekätzchen. Mein nicht zu unterdrückendes Schnurren machte die Sache auch nicht besser. Was für ein miserabler Tag. * Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)