Verbotene Liebe von Yuri91 ================================================================================ Kapitel 7: Heimkehr ------------------- Schweigend saßen Kakashi und Sakura nebeneinander, aßen ein karges Frühstück. Heute war der siebte Tag der Mission. Gut vier Tage war Kakashi außer Gefecht gesetzt worden. Sie mussten sich beeilen und noch heute aufbrechen, wenn die Mission gelingen sollte. Und das teilte Kakashi Sakura auch mit. Augenblicklich funkelte Sakura den Kopierninja wütend an. Mit energischer Stimme erklärte sie bestimmend: „Vergiss es! Du magst dich vielleicht wieder gut fühlen, aber gegen Itachi hast du in deiner momentanen Verfassung keine Chance!“ “Also ich fand nach gestern Nacht, fühle nicht nur ich mich gut“, war alles, was Kakashi darauf erwiderte. Sogleich lief Sakura im Gesicht rot an. Mit diesem Kommentar hatte Kakashi Sakura ganz aus dem Konzept gebracht. Schmunzelnd sah er Sakura an. Seine Maske hatte er zum Essen hinuntergezogen. Vor Sakura war es nicht länger nötig die Maske immer aufzulassen. Jetzt wo er mit Essen fertig war, zog Kakashi die Maske wieder an ihren Platz. “Ich kann nicht zulassen, dass du dich in Gefahr begibst. Aus medizinischer Sicht brauchst du noch Ruhe!“ Einen Moment dachte Kakashi über Sakuras Worte nach. Womöglich hatte sie recht, aber die Mission war so unglaublich wichtig! Nur weil er so dumm gewesen war und sich vergiften lassen hatte, konnte Kakashi die Mission nicht einfach aufgeben! “Was würdest du tun, wenn ich die Mission beenden möchte?“ “Na was wohl? Dich eigenhändig zurück nach Konoha schleifen!“ Entschlossen hatte Sakura die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr Blick sprach Bände. Kakashi wusste, Sakura würde nicht locker lassen. Gegen sie hatte er keine Chance. Er traute Sakura wirklich zu, dass sie ihn bewusstlos schlug, um ihn daran zu hindern, die Mission zu beenden. “In Ordnung.“ Ein leiser, resignierter Seufzer entrang sich Kakashi. Den Kampf hatte er wohl verloren. Aber wahrscheinlich war die Mission eh schon zum Scheitern verurteilt. Kakashi hätte eigentlich jeden Tag Tsunade Meldung machen müssen. Vier Tage hatte er es schon nicht getan. Ein Tag mehr oder weniger machte auch nicht den Unterschied. Wenn sie morgen aufbrachen, währen sie in zwei Tagen in Konoha. Jetzt mussten sie aber noch über etwas anderes reden. Doch bevor Kakashi dazu kam, erklärte sie entschieden: „Wir werden morgen aufbrechen. Du kannst einen Tag Ruhe noch gut gebrauchen, bevor es an den Heimweg geht.“ Nickend stimmte Kakashi Sakura zu. Dann endlich konnte er mit dem Thema beginnen, das ihn seit letzter Nacht beherrschte. Es war nichts, über das er häufiger sprechen würde, daher fand Kakashi die Nervosität, die er spürte, auch angebracht. Eine ganz neue Erfahrung für ihn. “Wir müssen über letzte Nacht reden. Und wie es weiter geht, mit uns.“ Hätte er ´uns` sagen sollen? Es implizierte, dass sie eine Beziehung führten oder das sie ein `uns` darstellten. Da Kakashi selbst nicht weiter wusste, sah er nun zu Sakura. Diese sah ihn nur mit großen Augen an. Anscheinend hatte er sie mehr als überrumpelt. “Ähm, äh“, war der Beginn von Sakuras Antwort. Gut zu wissen, dass es Sakura nicht anders erging als ihm. Kakashi hatte keinerlei Ahnung, was die letzte Nacht bedeutete. Wegen so etwas gleich von einer Beziehung zu sprechen, war eindeutig übertrieben. Wenn man aber bedachte, dass Sakura ihr erstes Mal mit ihm gehabt hatte… Empfand Sakura denn etwas für ihn? Kakashi war sich selbst nicht sicher, ob er es wollte oder nicht. Eines wusste er. Er genoss Sakuras Gesellschaft und ihm gefiel wie hemmungslos und wild sie sein konnte. “Niemand darf davon erfahren, Sakura. Du weißt selbst, was letzte Nacht geschehen ist, ist etwas Verbotenes. Wenn….“ “Ich werde niemandem davon erzählen. Du bist ein ausgezeichneter Sensei. Es wäre nicht gut, wenn du nicht länger Team 7 leiten würdest. Wegen Sasuke, Naruto, Sai und so.“ Gegen Ende war Sakura ein wenig in Erklärungsnöte geraten. Wohlweißlich hatte sie sich selbst nicht erwähnt. Bedeutete das irgendetwas oder versuchte Kakashi einfach nur in alles etwas hinein zu interpretieren? “Gut. Dann wäre ja wohl alles geklärt.“ Die Worte kamen aus Kakashi heraus, obwohl er es gar nicht wollte. Sakura nickte leicht. Verdammt, noch gar nichts war geklärt! Das wussten sie beide und dennoch wollte keiner von ihnen darüber reden. Vielleicht hatte Kakashi Sakura auch entmutigt. Zumindest beeilte sich Sakura mit Hilfe einer fadenscheinigen Entschuldigung, Abstand zu ihm zu gewinnen. Von sich selbst enttäuscht und mit der Gesamtsituation unzufrieden, blickte Kakashi Sakura hinterher, wie sie aus der Höhle ging um neues Feuerholz zu holen. Mit dem Rücken lehnte sich Kakashi gegen die Höhlenwand. Es war unbequem, aber es war ihm egal. Mit einer Hand fuhr sich Kakashi durch seine Haare. Die nächste Zeit würde kompliziert werden. Besorgt blickte Tsunade aus dem Fenster. Es war ein schöner Tag. Und dennoch hatte Tsunade nichts davon. Seitdem sie Hokage war, tat sie den ganzen Tag nichts anderes, als Mission zu verteilen, sich Berichte anzuhören, Dokumente abzuarbeiten, Konoha zu verwalten und gleichzeitig auch noch im Krankenhaus bei besonders schwierigen Fällen zu helfen. Kurz herum, Tsunade schwirrten etliche Dinge im Kopf herum. Und jetzt machte sie sich auch noch Sorgen um Sakura und Kakashi. Wegen den beiden hatte sie bisher kaum ihre Arbeit erledigen können. Shizune kam immer wieder mit neuen Schriftrollen vorbei, die darauf warteten von Tsunade bearbeitet zu werden. Der Stapel mit Arbeit wurde immer größer und der Stapel mit den erledigten Sachen war verschwindend gering. Ob es den beiden gut ging? Tsunade hatte von Kakashi nur einen Bericht erhalten. In diesem hatte er mitgeteilt, alles sei in Ordnung und er habe Banditen dingfest gemacht und die Koordinaten durchgegeben, um sein kleines >Präsent<, wie Kakashi es formuliert hatte, abzuholen. Tsunade hatte auch eine Einheit Chunin dorthin geschickt, die kurz darauf mit den vier gefesselten Männern ins Dorf zurückkehrten. Seitdem jedoch fehlte jede Spur von Sakura und Kakashi. Waren sie auf einen Hinterhalt gestoßen? Tsunade bezweifelte das sie bereits auf die Akatsuki gestoßen waren. Dafür war es viel zu früh. Ihre Informationen konnten aber auch falsch sein. Wenn das passiert war…. Tsunade wollte es sich gar nicht erst ausmalen. Erschrocken blickte Tsunade auf, als ihre Tür regelrecht aufgerissen wurde. Eine hektische Shizune erschien. “Hast du mir nicht bereits genügend Arbeit vorbei gebracht? Muss es denn jetzt noch mehr sein?“ fragte Tsunade genervt nach. Dieser Job nervte. Warum hatte sie ihn gleich noch mal angenommen? Wäre dieser nervige Bengel nicht gewesen, würde Tsunade jetzt in einer Spielhöhle sitzen und Sake trinken! Dummer Naruto! “Nein! Tsunade, Sakura“, begann Shizune. Augenblicklich richtete sich Tsunade an ihrem Schreibtisch auf. Sakura! Oh nein! Ihnen war etwas zugestoßen! Sie hätte niemals erlauben dürfen, das Kakashi ausgerechnet Sakura mit auf die Mission nahm! “Sakura und Kakashi sind wieder da!“ Gerade war Tsunade im Inbegriff gewesen, eilends zu Sakura zu rennen, in der Annahme etwas Schreckliches sei geschehen. Bei Shizunes Worten allerdings hielt Tsunade mitten in der Bewegung inne, wäre beinahe über ihre eigenen Füße gestolpert. “Was hast du gesagt?“ “Sakura und Kakashi sind wieder da! Ihnen geht es gut. Kakashi ist wohl ein wenig mitgenommen, aber ansonsten scheint alles in Ordnung.“ Tsunade konnte ihr Glück kaum fassen. Sakura ging es gut! Ihr war selbst klar, für ihre ehemalige Schülerin empfand Tsunade viel zu viel. Das war als Shinobi nie sonderlich gut. Dennoch ließ sich Tsunade mit einem erleichterten Seufzer zurück in ihrem Stuhl sinken. “Bring sie her. Sofort!“ Eiligst versuchte Shizune dem Befehl folge zu leisten und war kurz darauf wieder verschwunden. Jetzt war Tsunade interessiert, was für eine Erklärung ihr die beiden Shinobi liefern würden, warum sie bereits jetzt zurück waren. Sakura hatte ein etwas mulmiges Gefühl, als sie mit Kakashi und von Shizune begleitet, das Büro der Hokage betrat. Vielleicht war sie ja doch ein wenig voreilig gewesen, die Mission einfach abzubrechen. Wenn jemand anderem das zugestoßen wäre, hätte sie dann auch so gehandelt oder war Sakura nur so vorsichtig gewesen, weil es sich um Kakashi handelte? Das und andere Fragen stellte sich Sakura, seitdem sie mit Kakashi wieder nach Konoha unterwegs war. Kakashi wollte nichts von ihr. Es war wohl so etwas wie ein Ausrutscher gewesen. Am besten Sakura würde das Geschehene wieder vergessen und weiter ihr Leben führen. Schließlich musste sie damit klar kommen, dass sie Kakashi jeden Tag sah und er weiterhin ihr Sensei blieb. Andere schaffte das ja auch irgendwie. Als Sakura mit Kakashi gemeinsam im Büro stand, blickte eine ernste Tsunade ihnen entgegen. In ihrer typischen Art hatte Tsunade die Hände miteinander verschlungen und stütze ihren Kopf darauf ab. Oh weh…Sie ist böse. Nervös schluckte Sakura. Ihr Hals war auf einmal ganz trocken. Sie kannte ihre Sensei ja gut genug und gerade deswegen knetete Sakura jetzt ihre Finger. Das würde mächtig Ärger geben. “Ehrenwerte Hokage“, begrüßte Kakashi Tsunade mit ihrem Titel. Desinteressiert winkte die Hokage ab. Ihr Blick ging zwischen Kakashi und Sakura hin und her, verweilte bei ihnen und musterte sie genau. “Könnt ihr mir erklären, warum ihr wieder hier seid?“ Tsunades Tonfall klang ganz sachlich. Würde sie ausrasten, wäre Sakura regelrecht glücklich darüber. So jedoch war Tsunade viel unheimlicher. “Es ist wegen mir. Ich wurde auf dem Weg durch den Wald von den vier Banditen vergiftet. Ich war unvorsichtig.“ Überrascht sah Sakura zu Kakashi. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er die ganze Schuld übernahm. Eigentlich wollte Sakura gerade eine Erklärung liefern, da hatte Kakashi bereits die ganze Situation geschildert gehabt. „Sakura hat dich also gerettet?“ Musternd stand Tsunade auf und ging zu Kakashi. Fachmännisch begann sie ihn zu untersuchen. Im Stehen. Ungeduldig verlagerte Sakura ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Schon wieder hatte Kakashi übertrieben. Als ob seine Rettung ein Staatsakt wäre! Sie war eine Medic-nin. Es war ihre Pflicht gewesen, Kakashi zu retten. Zumindest belog sich Sakura in diesem Moment überzeugend selbst. Wenn sie ehrlich war, würde sie sich eingestehen, dass es ihr unangenehm war, dass Kakashi so viel von ihr hielt. Wie sollte sie denn professionell im Umgang mit ihm bleiben, wenn er so von ihr sprach? Mit zufriedenem Ausdruck auf dem Gesicht trat Tsunade nach wenigen Minuten von Kakashi weg, sah Sakura an. “Du hast gute Arbeit geleistet. Sehr gute. Ich bin stolz auf dich.“ An Kakashi gewand setzte sie wieder eine ernste Miene auf. „Dennoch wirst du Ruhe benötigen. Für die nächsten zwei Tage bist du krank geschrieben.“ Kakashi ergab sich in sein Schicksal. Sakura dagegen musste noch etwas los werden. “Entschuldige, aber was ist jetzt mit der Mission?“ “Die wird erst einmal auf Eis gelegt. Jetzt ist es zu spät, um eine neues Team loszuschicken. Sicherlich werden wir wieder eine Chance bekommen, um an Akatsuki und Itachi heran zu kommen. Heute aber kannst du dir noch frei nehmen. Morgen nimmst du wieder am Training teil.“ Mit einer Handbewegung entließ Tsunade Kakashi und Sakura. Gemeinsam gingen sie hinaus. Auf der Straße angekommen, bedankte sich Sakura erst einmal bei Kakashi. „Aber so extrem wäre es nicht nötig gewesen, es zu schildern.“ „Doch. Denn du hast mir das Leben gerettet.“ Ihre Wangen färbten sich wieder rot, das konnte Sakura deutlich spüren. Verlegen mied sie Kakashis Blick. Erst als dieser aufseufzte, sah sie ihn wieder an. “Dann werde ich mich wohl in mein Bett legen müssen. Bis Übermorgen.“ Anschließend verschwand Kakashi in einer Rauchwolke. Die Nacht über hatte Sakura kaum geschlafen und wenn sie es getan hatte, dann nur schlecht. Die Sache zwischen Kakashi und ihr ließ Sakura einfach keine Ruhe. Vor allem jetzt, wo sie auf dem Weg zum Training war, wusste sie nicht, wie sie Sasuke gegenübertreten sollte. Sie empfand noch etwas für den Uchiha, dessen war sich Sakura bewusst, aber ebenso wollte sie Kakashi. So unwahrscheinlich es auch war, dass Sasuke jemals etwas mit ihr anfangen würde, desto sicher war es, dass Kakashi und sie eine schreckliche Strafe erhalten würden, wenn jemand hinter ihre gemeinsame Nacht kam. Toll, da wollte ein Mann sie, und es war verboten! Aber vielleicht wollte Kakashi sie ja auch gar nicht. Die letzten Tage waren für sie beide sehr stressig gewesen. Ein verzweifelter Seufzer entrang sich Sakura. Viel zu schnell kam sie auf dem Trainingsgelände an. Bisher war niemand da, außer Sasuke natürlich. War ja klar, dass ich als erstes auf ihn treffe! Wenn sich Sakura nicht so wie sonst benahm, würde Sasuke sicherlich merken, das etwas nicht mit ihr stimmte. Dabei konnte sie doch so schlecht lügen! “Morgen“, begrüßte Sakura Sasuke und stellte sich neben ihn. Kaum merklich zog der Uchiha bei ihrem Kommen die Augenbrauen in die Höhe. Die Hände hatte er lässig in den Hosentaschen und blickte sie direkt an. “Schon wieder da?“ Oh man. Sonst interessierte sich Sasuke auch für nichts und niemanden. Warum musste er jetzt das fragen? Hoffentlich würde Sakura sich nicht verhaspeln oder rot werden! “Na ja, wir mussten die Mission abbrechen. Kakashi wurde verletzt.“ “Kakashi? Wie kommt das? Ich dachte es sei eine einfache Mission.“ “War einfach Pech. Wir hatten gerade ein Lager aufgeschlagen, als vier Banditen uns überfielen. Na ja, eigentlich war ich da gerade alleine und… Ach egal.“ Bei dem Gedanken daran, wie sie fast vergewaltigt wurde, drehte sich ihr der Magen um. Glücklicherweise war Kakashi da gewesen. “Auf jeden Fall traf Kakashi kurz darauf ebenfalls alleine auf sie. Es gab einen kurzen Kampf. Die vier Banditen waren schnell unschädlich gemacht. Aber einer hatte es geschafft, ein vergiftetes Kunai auf Kakashi zu schmeißen. Er war nur leicht verletzt, aber das Gift hätte ihn beinahe umgebracht.“ Auch jetzt wollte Sakura nicht daran denken. Nie wieder wollte sie das. “Und du hast ihn gerettet?“ Unter Sasukes Blick wurde Sakura rot. Jetzt hörte sich das an, als hätte sie ein Wunder vollbracht! Man, die Männer machten sie wahnsinnig! “Und was haben dir diese Typen angetan?“ Verwundert hob Sakura den Kopf, sah Sasuke an. Scham überfiel Sakura. Sie konnte Sasuke doch unmöglich erzählen was geschehen war! Es war schon schlimm genug, dass Kakashi es hatte mit ansehen musste. “Sakura!“ Sasukes Stimme war nicht länger gelassen. Ein dringlicher Unterton schwang mit. Zudem war der Uchiha ein wenig auf Sakura zugekommen. Sein Blick hielt sie fest. Nervös schluckte die Kunoichi. Wenn Sasuke wollte, konnte er einem richtig Angst einjagen. “Ich…“ “Du kannst es mir doch sagen. Wir kennen uns schon so lange, sind Freunde.“ Mit großen Augen blickte Sakura den sonst so schweigsamen Uchiha an. Hatte sie das gerade richtig gehört? Freunde? Ihr Herz schlug kleine Purzelbäume. Freundschaft war besser als immer nur herumgeschubst zu werden. Es war ein großer Fortschritt. Vielleicht auf dem Weg zu mehr? Sakura zwang ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Nur weil Sasuke gerade mal etwas netter war, sollte sie sich nicht gleich eine Hochzeit mit allem drum und dran vorstellen. “Die Banditen waren nicht nur auf materielle Beute aus.“ Mehr sagte Sakura nicht. Konnte es nicht. Auch mied sie jeden Blick zu Sasuke. Stattdessen sah sie an ihm vorbei zum Wald, der das Gelände umgab. “Sakura, dir geht es aber gut? Die haben dir nichts getan?“ Mit festem Griff hielt Sasuke Sakura an den Oberarmen fest, schüttelte sie leicht, um ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Im ersten Moment war Sakura viel zu sehr von Sasukes Verhalten überrascht. Statt auf seine Fragen zu antworten, sah sie ihn nur aus großen Augen an. Erst sein eindringlicher und auch leicht besorgter Blick ließ sie antworten. “Nein“, flüsterte die Kunoichi leise. „Kakashi war rechtzeitig da.“ Nur zögernd blickte Sakura Sasuke ins Gesicht. Es wirkte kalt und verschlossen. Noch immer hielt er sie an den Armen fest. “Wo sind die Kerle?“ Sasukes Stimme war leise und schneidend. Traf es ihn wirklich so hart, was ihr beinahe zugestoßen wäre? Sakura konnte es kaum glauben! “Sind gefangen genommen worden. Tsunade hat sich sicherlich um sie gekümmert.“ “Gut.“ Mit einem Nicken ließ Sasuke Sakura wieder los und stellte sich neben sie. Anschließend herrschte ein angespanntes Schweigen zwischen ihnen. “Bitte sag es den anderen nicht, ja?“ bat Sakura leise. Sasuke nickte. „Hey Sakura! Was machst du denn schon hier?“ Überrascht aber mit einem breiten Lächeln im Gesicht kam Naruto auf sie zu gerannt. Freudig umarmte er Sakura. “Und? Warum bist du schon hier?“ wollte Naruto unbedingt wissen. In diesem Moment kam auch Sai und begrüßte die Gruppe. Yamato würde sicherlich ebenfalls jeden Moment vorbei kommen. “Naruto, lass Sakura in Ruhe!“ Sasuke hatte nur leise die Worte von sich gegeben, aber es wirkte. Überrascht hörte Naruto auf zu quengeln, sah stattdessen Sasuke mit großen Augen an. An Sakura gewand flüsterte er ihr ins Ohr: „Was ist den mit dem los? Wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden, wie?“ Darauf verdrehte Sakura lediglich die Augen. Sie war Sasuke dankbar. Auf keinen Fall konnte sie sich das alles eingebildet haben. Sasuke schien es wirklich zu kümmern, was mit ihr geschah. Vielleicht verbarg er es sonst nur besser? Lange konnte sich Sakura darüber keine Gedanken machen. Nur wenige Minuten später tauchte Yamato auf. Über Sakuras Dasein schien er nicht verwundert. Wahrscheinlich hatte Tsunade ihn bereits aufgeklärt. Zumindest konnte nach Yamatos Erscheinen das Training beginnen. Wie so oft sollten sie in Zweiergruppen gegeneinander antreten. Als sich die zwei Teams zusammenfinden sollten, stellte sich Sasuke sofort neben sie. Wie schon so oft heute Morgen, blickte Sakura überrascht zu dem Uchiha. „Und wie sieht dein Plan aus?“ Fragend sah Sasuke zu Sakura. Sie beide standen auf dem Gelände und sollten von Naruto und Sai angegriffen werden. Spinne ich oder was? Sasuke fragt mich wirklich nach meiner Meinung? “Äh“, war alles, was Sakura darauf intelligentes antwortete. Verdammt! Jetzt gab Sasuke ihr eine Chance sich zu beweisen und sie vergeigte es! “Du schaffst das schon.“ Aufmunternde Worte. Und das ausgerechnet von Sasuke Uchiha! In der Männerwelt stand wohl alles auf dem Kopf! “Entschuldige. Ich hätte nicht erwartet, dass du dir jemals einen Plan von mir anhören würdest. Daher habe ich mir auch nicht die Mühe gemacht, mir einen auszudenken.“ Es war als Rechtfertigung gedacht gewesen, doch Sakuras Worte waren eine beleidigte Anschuldigung geworden. Sasuke war heute so ganz anders als sonst. War nett und besorgt. Es brachte Sakura ganz aus dem Konzept! Wahrscheinlich war deswegen der Frust und der Stress der letzten Tage aus ihr heraus gekommen. “Tut mir Leid“, gab Sakura augenblicklich kleinlaut von sich. “Die letzten Tagen liefen nicht besonders gut.“ Sakura erwartete, dass Sasuke ihre Entschuldigung ignorieren würde oder kalt zu ihr sein würde. Stattdessen gab er nur ein gelassenes „Schon gut“, von sich. Sakura konnte nicht anders als Sasuke perplex anzustarren. Etwas stimmte mit Sasuke nicht. Das lag auf der Hand! Nur was, das wusste sie nicht. “Dann erkläre ich dir meinen Plan, okay? Das nächste Mal bist du dran.“ Mechanisch nickte Sakura mit dem Kopf. Aus den Männern wurde sie einfach nicht schlau! Zu Sakuras Überraschung, bezog Sasuke sie in seinen Plan mit ein. Dieses Mal durfte sie auch kämpfen und nicht nur zusehen. Das Training war anstrengend gewesen und war dennoch eines der Besten seit langem gewesen. Es hatte richtig Spaß gemacht mit Sasuke in einem Team zu kämpfen. Außerdem hatte es ihrem Selbstbewusstsein gut getan. Vor allem Sasukes Verhalten war dafür ausschlaggebend dafür gewesen. Jetzt gönnte sich Sakura ein heißes Bad. Mit geschlossenen Augen lag sie in der Wanne, genoss das heiße Wasser. Mit der Zeit entspannten sich ihre Muskeln. Für einen Augenblick waren all die Sorgen vergessen. Zufrieden lehnte sich Sasuke in seinem Sessel zurück. Momentan befand er sich in seinem Wohnzimmer. Draußen war es bereits dunkel, aber er hatte sich nicht die Mühe gemacht, das Licht anzuschalten. Er genoss die Dunkelheit. Dann war es meistens schön ruhig. Sasuke dachte über den heutigen Tag nach. Vielleicht hatte er ein wenig übertrieben gehabt, aber Sakura schien keinen Verdacht geschöpft zu haben. Seit gestern hatte er einen Plan. Durch Zufall hatte er das Gespräch zwischen Tsunade, Sakura und Kakashi mitbekommen, als sie über die gescheiterte Mission geredet hatten. Noch immer konnte Sasuke nicht glauben, dass Kakashi und Sakura alleine auf Mission gegangen waren, um seinen Bruder zu finden! Warum war ihm nicht bescheid gesagt worden? Dieses Wissen nagte an Sasuke. Tsunade schien ihm noch nicht genügend zu vertrauen, ansonsten wäre nicht so ein Getue darum gemacht worden. Sasuke wollte Informationen. Von Tsunade und Kakashi würde er kein Sterbenswörtchen in Erfahrung bringen können. Bei Sakura sah das schon anders aus. Sasuke wusste, wie Sakura zu ihm stand. Bisher hatte es ihn nicht groß interessiert. Jetzt jedoch konnte er es sich zu Nutzen machen. Daher war Sasuke heute so zuvorkommend zu Sakura gewesen. Wenn er ehrlich war, hatte ihn Sakuras Geständnis einer Beinahe-Vergewaltigung doch ziemlich mitgenommen. Er war kein Unmensch und besaß sehr wohl Gefühle, auch wenn er sie nur sehr selten zeigte. Sakura und er waren lange genug in einem Team gewesen. Außerdem hatten Naruto und sie immer an ihn geglaubt, auch als er in Oto gewesen war. Er würde sich, Naruto und Sakura wirklich als Freunde bezeichnen, auch wenn es anderen sicherlich nicht so vorkam. Durch Sakuras kleines Geständnis war Sasuke offener und freundlicher zu ihr, als er geplant hatte. Aber es schien zu funktionieren. Wenn er Glück hatte, würde er in den nächsten Tagen die gewünschten Informationen erhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)