Verbotene Liebe von Yuri91 ================================================================================ Kapitel 18: Ausflug zu der Grotte --------------------------------- Arm in Arm standen Sakura und Sasuke in der Eingangshalle und warteten. Es war ein merkwürdiges Gefühl, Sasuke so nahe zu sein. Das einzige Mal das sie sich näher waren, war die Situation mit dem Beinahe-Kuss. “Händchenhalten müssen wir aber hoffentlich nicht“, murmelte Sasuke schlecht gelaunt vor sich hin. Noch immer war Sasuke nicht besonders davon angetan, Körperkontakt zu anderen Menschen herzustellen. Außer natürlich bei einem Kampf. Sein Verhalten jedoch ließ Sakura schmunzeln. “Wer weiß? Vielleicht bekommt dein Frauchen ja in der Grotte Angst und muss sich an dich klammern?“ Bei Sakuras Neckerei verfinsterte sich Sasukes Gesichtsausdruck zunehmend. “Ach, jetzt stell dich nicht an. Das bringt niemanden um!“ “Du kannst ja mit Kakashi Händchenhalten.“ “Würde ich auch lieber. Aber ich muss nun einmal mit dir vorlieb nehmen!“ Einen Moment lang zogen sich Sasuke und Sakura gegenseitig auf. Es machte Spaß, wenn Sasuke einmal nicht nur hinter Macht her war, um seine Rache zu erhalten. Es tat Sakura gut zu sehen, wie Sasuke eigentlich war. Sicherlich wäre er ein offener Mensch geworden, wenn er nicht diesen Schicksalsschlag hätte erfahren müssen. „Ach ja! Die junge Liebe! Es ist erfrischend euch dabei zuzusehen.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam Herr Shin auf Sakura und Sasuke zu. Er hatte sich, ebenso wie Sakura umgezogen und trug nun eine kakifarbene Shorts und ein blaues T-Shirt. Auf seinem Rücken war ein Rucksack befestigt. Passend um das Outfit abzurunden, trug Herr Shin noch braune Wanderschuhe, in denen die schwarzen Socken ein Stückchen heraus ragten. Na toll. Jetzt heißt es wieder schauspielern! In Sekundenschnelle hatte Sakura ihr Lächeln aufgesetzt. Heute Abend würde sie sicherlich Muskelkater in den Wangen haben. Sakura lachte gerne, aber das war zu viel des Guten. „Können wir los?“ “Natürlich.“ Gemeinsam setzten sich die Drei in Bewegung und verließen das Hotel. Die Sonne stand hoch am Himmel. Obwohl es noch Vormittag war, schien die Sonne bereits stark hinunter. Nach wenigen Metern war Sakura froh darüber, dass sie auch ein T-Shirt an und ihren Pullover um die Hüfte gebunden hatte. Hoffentlich war es in der Grotte angenehmer. Sakura hing ihren Gedanken nach, während sich Sasuke und Herr Shin unterhielten. Kakashi hatte ihnen vor Missionbeginn eingebläut, dass sich Sakura im Hintergrund halten musste und Sasuke den Großteil eines Gespräches zu führen hatte. Immer diese reichen Leute! Als ob Frauen etwas schlechtes oder minderwertiges wären! Mal im ernst! Während Sakura gerne reden würde, wäre Sasuke froh, einmal nichts sagen zu müssen. Doch ihr Mitleid für den Uchiha hielt sich in Grenzen. Nach einiger Zeit, das Dorf lag bereits hinter ihnen und um sie herum war nichts als weite, grüne Wiese, störte es Sakura, andauernd von Sasuke regelrecht gezogen zu werden. Sie beide hatten einfach keine passende Größe, um die Arme ineinander gehakt zu haben. Sakura musste ihren Arm so hochhalten, dass er langsam schwer wurde. Daher löste Sakura ihren Arm aus Sasukes Ellenbogen und packte stattdessen seine Hand. Dafür erntete Sakura zwar einen bösen Blick seitens Sasuke, aber mehr auch nicht. Was sollte er auch schon tun? Er konnte schließlich nicht Sakura anmeckern, da das wohl kaum zu einem Pärchen in den Flitterwochen passen würde. Und das waren sie für Herrn Shin schließlich. „Wir sind übrigens in etwa 20 Minuten da“, erklärte gerade Herr Shin an Sakura gewandt, ehe er sich wieder dem Gespräch mit Sasuke widmete. Hatte er ihr das gesagt, weil er Sakura, da sie nun einmal eine Frau war, für schwach und ohne Ausdauer hielt? Also ehrlich! Sie war eine Kunoichi! Dennoch lächelte Sakura Herrn Shin zu. Was für eine Scheiße… Die ganze Zeit über hoffte Sasuke, dass Herr Shin plötzlich seine Stimme verlor. Wie konnte man nur so viel reden? Selbst Sakura und Naruto redeten nicht so viel. Wenn wenigstens davon etwas sinnvoll wäre! Aber nein, Herr Shin besaß nun einmal nicht den Anstand einfach zu sagen, mit wem er sich demnächst treffen würde und wer sein Unterhändler war! Stattdessen musste sich Sasuke anhören, was es hier so alles Sehenswertes gab, was Herrn Shin hier schon alles widerfahren war. Und natürlich konnte sich der Single Mann nicht verkneifen, Beziehungsratschläge zu verteilen. Sasuke solle immer schön Sakura zuhören, ihr ab und an ein Geschenk machen und das Liebesleben ja nicht vernachlässigen. Wenn Sasuke jemals eine Freundin haben würde – und Gott behüte ihn davor – dann bräuchte er sicherlich keine Tipps, wie man eine Beziehung führte. Schließlich war Sasuke ein Uchiha! Leicht verzweifelt blickte Sasuke zu Sakura. Für einen ganz kurzen Moment schwieg Yuro Shin.. Herr Shin schwieg, Sasuke sah verzweifelt aus, da konnte Sakura ihm doch nur helfen oder? Glücklicherweise erkannte Sakura Sasukes missliche Lage und reagierte richtig Sogleich begann Sakura darauf los zu reden. “Entschuldigen Sie, Herr Shin, aber jetzt haben wir schon einige Zeit miteinander verbracht und wir wissen gar nicht, was sie von Beruf sind. Das würde mich doch sehr interessieren.“ Während Herr Shin Sakuras Frage beantwortete – und es war eine gute Frage, eventuell würde er sich ja verplappern – flüsterte Sakura Sasuke ins Ohr: „Du bist mir was schuldig.“ Während Sakura Herrn Shin geflissentlich zuhörte und ab und an einen Laut des Staunens von sich gab, konnte Sasuke ein wenig nachdenken. Sakura war ihm wirklich eine große Hilfe. Ob sie es wusste oder nicht, ihre Worte gestern hatten etwas in Sasuke berührt. Er selbst hatte schon lange nicht mehr darüber nachgedacht, ob er sich einsam fühlte oder nicht. Seitdem er mehr mit Sakura zutun hatte, hatte er erkannt, was er an Sakura und Naruto hatte. Auch wenn er immer gewusst hatte was die beiden und auch Kakashi und Sai auf sich genommen hatten um ihn zurück nach Konoha zu bringen, so hatte ihm Sakura gestern erst die Augen geöffnet. Tatsächlich war er nicht länger alleine. An seiner Rache würde Sasuke weiter festhalten. Vielleicht aber würde es mit Unterstützung besser funktionieren. Nicht bei dem Kampf direkt, sondern eher damit Sasuke stärker wurde. Orochimaru hatte Sasuke zwar weitergebracht, aber Naruto, Sakura und Kakashi waren in der Zeit ebenso schnell stark geworden. Naruto war vielleicht sogar stärker als Sasuke selbst. Das würde sich der Uchiha zwar niemals eingestehen, aber dennoch. In Betracht ziehen konnte man es ja mal. “Das ist wirklich sehr interessant. Nicht wahr, Schatz?“ Da Sasuke zunächst nicht verstand wen Sakura damit meinte, kapierte es erst, als Sakura ihm den Ellbogen in die Seite stieß. Dazu gab es noch einen warnenden Blick. Kakashi tat Sakura nicht gut. Sie war viel zu… stark. “Ja, klar“, erwiderte Sasuke und hoffte, damit lag er auch richtig. Worum ging es? Vielleicht sollte er jetzt doch langsam wieder zuhören. “Ah, wir sind da“, erklärte da Herr Shin. Gut, dann musste sich Sasuke ja auch nicht in ein Gespräch hineinfinden. Und tatsächlich, direkt vor ihnen, inmitten der Wiese, war ein kleiner Berg, in dem ein großes, dunkles Loch klaffte. Darin musste die Höhle liegen. Ach nein, es war ja eine Grotte. Das hieß, da unten gab es einen kleinen See oder Teich. Gemeinsam betraten Sakura, Sasuke und Herr Shin die Grotte. Augenblicklich wurde es kühler. Erst als Sakura ihre Hand aus Sasukes löste, bemerkte er überhaupt, dass sie die ganze Zeit Händchen gehalten hatten. “Ziemlich frisch“, bemerkte Sakura und streifte sich ihren grünen Pullover über. “Ja. Und es wird immer kälter. Aber es lohnt sich.“ Trotz dieser Worte, zog Sasuke sich nichts über. Schließlich hatte er sich auch nichts mitgenommen. Sasuke war hart im Nehmen. Er vertrug viel und solange keine Minusgrade herrschten, würde er diesen Besuch in der Grotte auch überstehen. Die Grotte, so groß der Eingang auch war, verengte sich zügig. Bald konnten Sakura und Sasuke nicht mehr nebeneinander laufen. Voran ging Herr Shin, dann Sasuke und anschließend Sakura. Er traute diesem Mann nicht und Sasuke wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Abgesehen davon das die Grotte eng war, war sie auch noch niedrig. Herr Shin war wohl der einzige, der nicht gebückt laufen musste. Und ohne Taschenlampen – glücklicherweise hatte Sakura mitgedacht gehabt – hätte sich Sasuke sicherlich schon mehrfach den Kopf gestoßen. Denn von der niedrigen Decke gab es immer wieder einmal Ausbuchtungen, die den Platz noch weiter verringerten. Außer nassem, dunklem Stein gab es nichts zu sehen. So bemerkenswert war die Grotte bisher noch nicht. Sasuke änderte aber kurz darauf seine Meinung. Nach etwa zehn Minuten wurde der Gang von jetzt auf gleich breiter. Er öffnete sich regelrecht. Abrupt blieb Herr Shin und auch Sakura stehen, sodass Sasuke zwischen ihnen festgeklemmt war. Sakura gab ein erstauntes „Ah“ von sich, Herr Shin lächelte zufrieden. Dann auch betrachtete Sasuke seine neue Umgebung. Vor ihnen lag ein breiter Platz. Etwa 40 Quadratmeter groß. Die rechte Seite bestand aus Fels, die linke Seite säumte ein großer Teich mit klarem Wasser. In der Decke war ein kleines Loch, sodass das Sonnenlicht spärlich hinein scheinen konnte, direkt auf den Teich. Es ließ das Wasser glitzern und unwirklich aussehen. Bewegungslos, mit der glatten Oberfläche eines Spiegels, lag der Teich da. Nicht ein Windhauch kräuselte die glatte Oberfläche. Als Sasuke seinen Blick nach oben zur Decke wandern ließ, war er froh, nicht näher heran gegangen zu sein. Riesige Stalagmiten hingen von der Decke. Sie waren spitz und wogen sicherlich so manchen Zentner. “Es ist wunderschön“, hauchte Sakura. „Und gefährlich“, dachte Sasuke bei sich. Aber er musste auch zugeben, der Ausflug bis jetzt hatte sich doch gelohnt. Der Anblick war sehenswert, sodass er die anstrengende Reise hierher gerne vergaß. „Naruto, was kann ich für dich tun?“ Fragend sah Kakashi den blonden Chaoten an, der es sich auf seinem Bett gemütlich gemacht hatte. “Musst du nicht arbeiten? Oder hast du schon wieder etwas herausgefunden?“ Das Grinsen in Narutos Gesicht vergrößerte sich nur noch. “Nö.“ Irritiert runzelte Kakashi die Stirn. “Wie, nö?“ hakte Kakashi nach, während er missbilligend zu Naruto blickte, da dieser noch immer auf Kakashis Bett saß. Mit einer Handbewegung verscheuchte er den Ninja. Erst nachdem es sich Naruto auf dem Boden bequem gemacht hatte, begann er seine kurze Antwort zu erklären. “Hab nichts mehr gefunden. Und gerade habe ich Mittagspause. Hab auch schon gegessen.“ Kurz blickte Kakashi auf die Uhr. Es war elf Uhr am Vormittag und da hatte Naruto bereits seine Mittagspause? Na ja, war schließlich nicht sein Problem. “Du bist aber nicht hier um mir von deinem Essen zu erzählen, bei dem es sich sicherlich um Nudelsuppe gehandelt hat?“ “Hm. Die Suppe war echt lecker!“ begann Naruto zu schwärmen. Innerlich verpasste sich Kakashi eine Ohrfeige. Warum hatte der das Gespräch überhaupt auf dieses Thema gebracht? “Naruto“, begann Kakashi mit drohender Stimme. “Na gut“, lenkte Naruto ein und griff an seine Stirn. Erst nachdem er ins Leere faste, schien ihm wohl einzufallen, dass das Konohastirnband in seiner Tasche gut verstaut und versteckt war. “Also, ich wüsste, wie Sie das mit Sakura regeln können.“ Mehr als verblüfft, hätte Kakashi beinahe ein „HÄ?“ von sich gegeben. Doch ganz der Ninja ließ er sich nichts anmerken. Lediglich seine rechte Augenbraue fuhr skeptisch in die Höhe. „Na ja“, begann Naruto aufgeregt. „Sie haben doch gesagt, eine Beziehung zwischen Sensei und Schüler sei verboten.“ Zustimmend nickte Kakashi. Ab und an behielt sich der Chaot doch etwas von dem, was Kakashi erzählte. Vielleicht war bei Naruto Hopfen und Malz doch nicht verloren. “Aber das Problem wäre doch gelöst, wenn Sie nicht länger Sakuras Sensei wären.“ “Du meinst, ich soll das Team an einen anderen Jonin abgeben oder Sakura soll das Team verlassen?“ fragte Kakashi ungläubig. Das hatte er nun wirklich nicht von Naruto erwartet. Für Naruto gab es nichts Wichtigeres als Freundschaft, Loyalität und das Team. Etwas, dass er zweifelsohne von Kakashi mit auf den Weg bekommen hat. Zumindest hatte der Jonin immer viel Wert darauf gelegt, das seine Schüler nach diesen Dingen lebten. “Ach, Sensei!“ Als ob Kakashi der letzte Depp wäre, schmiss Naruto voll gespielter Empörung und Genervtheit die Arme in die Höhe. Dabei wäre er beinahe nach hinten umgefallen. Langsam ging Kakashi dieses Theater auf die Nerven. Nur sein jahrelanges Leben als Shinobi und die harte Kindheit, die er hatte durchmachen musste, sorgte dafür, dass Kakashi sein Gesicht wahrte. Auch wenn sein Gesicht keinerlei Gefühle ausdrückte, so verschränkte Kakashi doch die Hände vor der Brust und wartete, was Naruto weiter zu sagen hatte. “Ich habe doch etwas ganz anderes gemeint. Kommen Sie etwa nicht drauf? Es ist total einfach!“ Innerlich zählte Kakashi bis zehn. Seine Nerven waren heute mehr als angespannt. Er konnte nicht auf Sakura und Sasuke achten, die letzte Nacht war eine Katastrophe und jetzt tanzte ihm Naruto auf der Nase herum! “Naruto, komm einfach zum Punkt!“ Kakashi konnte nur hoffen das es bei Sai besser lief. Hoffentlich hatte er ein bisschen Klatsch und Tratsch aufschnappen können, womit sie etwas anfangen konnten. “Machen Sie einfach aus Sakura als Schülerin, Sakura ihre Teamkollegin.“ Narutos Worte waren so einfach. So schlicht. Und doch hatte er so recht. Beinahe hätte sich Kakashi mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen. Sonst konnte sich Kakashi immer damit rühmen, ein Allroundgenie zu sein und das er über einen messerscharfen Verstand verfügte. Sakura war auch sehr intelligent. Und ihnen beiden war diese einfache Lösung nicht in den Sinn gekommen! Da passte das Sprichwort einmal wieder. Sie hatten tatsächlich den Wald vor lauter Bäume nicht gesehen. “Und? Und? Und? Ist das nicht eine super Idee?“ fragte Naruto aufgeregt. Ein breites Grinsen schlich sich auf Kakashis Lippen. Deutlich zeichnete sich das dicke Grinsen unter seiner Maske ab. Wenn Kakashi kein Ninja wäre, so hätte er jetzt Naruto sicherlich feste an sich gedrückt. Das war wirklich ideal! Wenn das gesamte Team 7 zu Team Kakashi werden würde, hieße das, dass nicht nur Sakura zu seiner Kollegin werden würde, sondern auch Sai, Naruto und Sasuke. Wenn sie wieder in Konoha waren, würde Kakashi Tsunade den Vorschlag unterbreiten. Ohne Tsunades Einverständnis wurde nichts daraus. Aber immerhin waren sie alle alt genug um nicht länger als Schüler zu gelten und hervorragende Shinobi waren sie noch dazu. Nicht jeder konnte von sich behaupten, über ein solch starkes Team zu verfügen. „Hey! Sensei Kakashi!“ Der angesprochene Shinobi war so in Gedanken versunken gewesen, dass er Naruto vollkommen vergessen hatte. Erst als dieser nun vor Kakashi stand und mit der Hand vor dessen Gesicht herum winkte, richtete Kakashi seine Aufmerksamkeit nun wieder auf Naruto. “Danke. Das ist eine sehr gute Idee.“ Naruto strahlte. Anscheinend war ihm genauso daran gelegen das es Sakura gut ging, wie Kakashi. Etwas anderes hatte er auch nicht von seinem Schüler erwartet. “Ist deine Pause nicht langsam vorbei?“ erkundigte sich Kakashi, da ihm dieser Gedanke gerade durch den Kopf schoss. Narutos Blick wanderte zu der Uhr über der Zimmertür. Verdutzt riss Naruto seine Augen auf. Hektisch stand er auf. “Verdammt! Schon so spät! Die Chefin reißt mir den Arsch auf! Außerdem finde ich das unfair! Ich schufte wie verrückt und werde auch noch schlecht behandelt, während Sie, Sakura und Sasuke es sich gut gehen lassen!“ Während Naruto meckerte, war er schon halb zur Tür draußen. Kopfschüttelnd sah Kakashi ihm hinterher. Naruto war wirklich ein Chaot. „Soll ich ein Foto von euch machen? Ist doch wirklich ein schönes Andenken!“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht hielt Herr Shin einen Fotoapparat in die Höhe. Kurz tauschten Sakura und Sasuke Blicke miteinander aus. Lächelnd wandte sich Sakura an Herrn Shin. “Liebend gerne!“ Freudig klatschte der Geschäftsmann in die Hände, drehte sich wieder dem hübschen Teich zu. Als Sakura sich wieder Sasuke zuwandte, erdolchte er sie regelrecht mit Blicken. Da hatte sie den Uchiha wohl falsch verstanden. Schulterzuckend packte Sakura Sasuke bei der Hand und zog ihn mit sich. Von Sasuke würde sie sich nicht die Stimmung vermiesen lassen. Diese Grotte war wunderschön! Und romantisch. Vielleicht sollte Sakura einmal mit Kakashi hierher kommen. Die Grotte wirkte wie aus einem Märchen. Das spärliche Licht, das auf den Teich fiel, ließ eben diesen schimmern. Die glatte Oberfläche wirkte surreal. Nichts bewegte sich. Zudem war das Wasser so dunkel, da konnte man gerne daran glauben, dass Fabelwesen in dem Teich lebten. “Stell dich nicht so an!“ zischte Sakura Sasuke zu, während sie ihn immer noch mit sich zog. An Herrn Shin waren sie bereits vorbei. “Vor dem Teich, oder? Das sieht bestimmt fantastisch aus!“ erläuterte der Geschäftsmann und zeigte mit seinen Händen an, wo sich Sakura und Sasuke hinstellen sollten. Nach einigem Hin und Her war der Hobbyfotograph wohl zufrieden mit ihnen, denn Herr Shin ließ Sakura und Sasuke in Ruhe und hob stattdessen die Kamera vor das Gesicht. Sakura setzte ein freudiges Lächeln auf. Damit würde sie Ino fabelhaft zur Weißglut treiben. Schließlich sah man ihnen gar nicht so sehr an, dass sie das glückliche Pärchen nur spielten. Sakura stand halb vor Sasuke und hatte den Kopf an seinen Oberkörper gelehnt. Wie es Sasuke dabei ging war ihr egal. Es störte sie nicht, Sasuke so nahe zu sein. In ihr stiegen keinerlei amouröse Gefühle auf. Das hier war einfach Teil einer Mission. “Und lächeln!“ forderte Herr Shin die zwei Shinobi auf. Sakura lächelte bereits, ob Sasuke sich an die Forderung halten würde, war aber fraglich. Es dauerte nicht lange dann war das Foto gemacht. Dann lösten sich die beiden voneinander. Vielmehr interessierte Sakura jetzt der Teich. Daher näherte sie sich ihm. In dem Wasser konnte man sicherlich sein Spiegelbild so gut erkennen wie bei einem Spiegel selbst. Nur noch einen Schritt war Sakura von dem Teich entfernt. Das Wasser war ziemlich dunkel. Lediglich an der Stelle wo das Sonnenlicht darauf schien, war es heller. “Aber nein! Das hier ist doch ein so romantischer Ort. Gerade wenn man in den Flitterwochen ist, muss es auch romantische Fotos geben!“ Irritiert hob Sakura den Kopf. Gerade war Sakura in die Betrachtung des Teichs vertieft, als Herr Shin aufgeregt zu ihr kam und sie bei der Hand packte. “Ihr braucht noch ein viel romantischeres Bild zusammen!“ Fragend sahen sich Sasuke und Sakura an, dann Herrn Shin. “Ein Kuss! Ihr zwei sollt euch vor dem Teich küssen!“ Während Herr Shin aufgeregt und freudig klang, tauschten Sasuke und Sakura entsetzte Blicke aus. Egal was sie eben noch gesagt hatte. Mission hin oder her. Sasuke würde sie nicht küssen! Herr Shin schien das aber anders zu sehen. Mit einem Lächeln zog er Sakura mit sich zu Sasuke. “Es ist doch nichts dabei! Ihr seid frisch verheiratet! Da müsst ihr doch nicht so prüde sein! Na kommt schon.“ Mehrere Sekunden, Sakura kam es wie Stunden vor, redete Shin Yuro auf die zwei jungen Leute ein. Wohl damit er endlich den Mund hielt, stimmte Sasuke irgendwann zu. Während Herr Shin ihnen den Rücken zudrehte, funkelte Sakura Sasuke wütend an. “Was soll das?“ zischte sie. “Tu nur so. Leg die Arme um mich, verdecke damit unsere Gesichter so gut wie möglich und versuch glücklich und verliebt auszusehen.“ Normalerweise hätte Sakura losgelacht. Solche Worte von Sasuke zu hören war nicht gerade die Regel. Jetzt jedoch, wo sie selbst davon betroffen war, hielt sich ihre Freude in Grenzen. Widerwillig legte Sakura ihre Arme um Sasukes Nacken. Um überhaupt an sein Gesicht zu kommen, musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen. Natürlich kam Sasuke nicht auf den Gedanken sich etwas zu Sakura herunter zu beugen. “Denkt einfach, ich wäre nicht hier!“ rief Herr Shin ihnen zu. Wie gerne würde Sakura das tun. Es fehlten nur noch wenige Millimeter, dann würden Sakuras Lippen auf Sasukes liegen. Seinen Atem konnte Sakura bereits auf ihrem Gesicht spüren. Doch sie war zu klein und Sasuke küssen zu können. Anscheinend fiel es auch endlich Sasuke auf, woraufhin er sich zu Sakura hinabbeugte und sogar noch einen Arm um ihre Hüfte legte. Bislang war Sakura nie aufgefallen, wie groß Sasuke eigentlich war. Ungefähr einen halben Kopf größer als Kakashi. Aus den Augenwinkeln heraus versuchte Sakura abzuschätzen, ob ihre Arme Sasukes und ihr Gesicht weitestgehend bedeckte. Sie hoffte es zumindest. Kurz bevor sich Sasukes Lippen auf ihre legten, entschuldigte sich Sakura innerlich mehrmals bei Kakashi. Und dann küssten sie sich. Eigentlich würde Sakura bei dem, was hier gerade taten, nicht von einem Kuss reden. So wenig wie möglich berührten sich ihre Lippen. Die Münder lagen nur leicht aufeinander und blieben auch geschlossen. Ob Sasukes Augen geöffnet waren oder nicht, wusste Sakura nicht. Ihre waren es zumindest. Innerlich zählte Sakura die Sekunden. Wie lange würde das wohl dauern? Hoffentlich sahen sie überzeugend aus. Irgendwie bezweifelte es Sakura. Doch was stellte sie sich hier so an? In Filmen küssten sich die Leute andauernd! Ein Kuss – des Auftrags wegen – war kein Fremdgehen. Oder? Wie sehr hatte sie sich so etwas früher gewünscht. Jetzt war es, als würde sie Naruto küssen. Es lag nicht einmal so sehr daran das sie eine Beziehung mit Kakashi führte. Vielmehr war es, weil Sasuke ein guter Freund geworden war. Und so etwas taten Freunde normalerweise nicht miteinander. Als Sakura ein leises Klicken vernahm, zählte sie noch zwei Sekunden, dann löste sie sich von Sasuke. Zeitgleich nahm er Hand und Lippen von ihr. Beide hatten wohl die gleiche Idee gehabt. Ein Seufzer entfuhr Sakura. Ob vor Erleichterung konnte sie nicht sagen. Auf jeden Fall war es so angenehmer. Sie musste nicht länger auf Zehenspitzen stehen und auch nicht den Kopf weit in den Nacken legen müssen. „Es sind schöne Fotos geworden!“ verkündete Herr Shin, als Sakura und Sasuke wieder zu ihm kamen. “Wollen wir wieder nach draußen? Ich hätte Hunger“, erklärte Sasuke daraufhin nur. Schulterzuckend folgte Sakura Sasuke, als dieser zum Ausgang steuerte. Das Herr Shin ihnen folgte, davon ging Sakura einfach einmal aus. Zum Glück hatte sie nicht nur an eine Taschenlampe und den Pullover gedacht, sondern war kurz in der Küche des Hotels gewesen und hatte sich etwas Kleines zum Essen mitgenommen. Dann würden sie jetzt wohl ein kleines Picknick veranstalten. Das Wetter war schön. Sakura hatte nichts dagegen sich in der wohltuenden Sonne aufzuwärmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)