Verbotene Liebe von Yuri91 ================================================================================ Kapitel 1: Teamwork ------------------- „Los, Sakura! Streng dich an!“ Gleichgültig nickte die Angesprochene, doch innerlich kochte Sakura vor Wut. Was fiel ihm eigentlich ein? Seitdem Sasuke vor drei Monaten nach Konoha zurückgekehrt war, hielt er sich für den Größten. Naruto bekam Sasukes übliche arrogante Sprüche ab. So etwas wie, < Du bist ein Loser> oder < Und du willst jemals Hokage werden?> Damit kam Naruto klar. Es waren diese Neckereien, die ihn anspornten um noch besser zu werden. Sai gegenüber verhielt sich Sasuke eigentlich… gar nicht. Er beachtete ihn überhaupt nicht. Obwohl Sasuke wieder in Konoha aufgenommen worden war, blieb Sai bei Team 7, das weiterhin Kakashi leitete. Ihr gegenüber jedoch verhielt sich Sasuke, als sei sie ein Kleinkind, frisch von der Akademie! Dabei war Sakura so viel mehr! Sie war Chunin und bald stand die Joninprüfung bevor und sie war eine ausgezeichnete Medic-nin. Nur Tsunade, die Hokage, war besser als sie selbst. Außerdem konnte Sakura ihr Chakra unglaublich gut kontrollieren, sodass sie stärker war als die meisten. Und Gen-Jutsus wirkten bei ihr so gut wie nicht. Sie konnte sie fast augenblicklich durchschauen und auflösen. Also warum wurde Sakura dann als einzige wie eine blutige Anfängerin behandelt? Es störte Sakura ungemein. Im Moment hatte sie jedoch keine Zeit für diese Überlegungen. Sasuke und sie bildeten ein Team und mussten gegen Sai und Naruto antreten. Es war ein Übungskampf und Sensei Kakashi überprüfte ihr Können. An der Teamfähigkeit musste eindeutig gearbeitet werden. Dessen war sich Sakura bewusst. Unter Naruto, Sasuke und Sai war ein Konkurrenzkampf ausgebrochen. Jeder wollte sich als der beste Ninja profilieren. Demnach war kein Teamwork vorhanden. Momentan befand sich Sakura noch mit Sasuke hinter einem Gebüsch. Vor ihnen auf der Lichtung befanden sich Sai und Naruto. “Es sind Doppelgänger!“ informierte Sasuke sie. Als ob Sakura das nicht wüsste. Schließlich kämpfte sie, im Gegensatz zu Sai und Sasuke, bereits seit Jahren mit Naruto in einem Team. Und dies war nun einmal die beliebteste Technik des blonden Chaoten. Auch wenn Sakura bereits einen Plan hatte, so wollte Sasuke nichts davon wissen. Früher hatte er sie doch auch nicht so gemein behandelt und sie als Nichtskönner dargestellt. Daher hatte Sasuke seinen Plan erklärt, den sie auch zu befolgen hatte. „Für das Teamwork!“ sagte sich Sakura immer wieder, damit sie Sasuke nicht einfach eine runterhauen würde. In Sasukes grandiosen Plan übernahm er selbstverständlich den Hauptteil. Sakura war mehr oder weniger nur als Unterstützung zuständig, die ihm lästige Angriffe vom Hals halten sollte. Heute würde sie das noch mit sich machen lassen, aber das würde auch nicht mehr lange so gehen! Und wenn ihr nichts anderes übrig blieb, als Sensei Kakashi die Situation zu erklären. Sakura war ebenso ein Bestandteil von Team 7, wie alle anderen auch! “Jetzt!“ war alles, was Sasuke von sich gab, ehe er aus dem Versteck stürmte und Sai und Naruto angriff. Sakura blieb nichts anderes übrig, als Sasuke zu folgen. Ihre Aufgabe war es, die Schattendoppelgänger von Naruto zu eliminieren. Sasuke würde sich um das Original und Sai kümmern. Einer nach dem anderen Doppelgänger vernichtete Sakura. Narutos Doppelgänger konnten einiges, aber Sakura war schließlich auch nicht schlecht. Ein Kampf fühlte sich immer an, als würde er Stunden dauern, dabei handelte es sich meist nur um wenige Minuten. Ging ein Kampf um die fünfzehn Minuten, sprach man bereits von einem langen Ausdauerkampf. Und so war es auch jetzt. Es waren vielleicht gerade erst fünf Minuten vergangen, für Sakura fühlte es sich aber wie eine Stunde an. Dann war der Kampf vorbei. Sai, Naruto und Sakura waren außer Atem, nicht sehr, aber dennoch merkte man ihnen den Kampf an. Sasuke dagegen war kaum etwas anzumerken. Er hatte keine sichtbaren Verletzungen – obwohl sie sich im Training nicht stark zurückhalten sollten – und Mühe schien ihm der Kampf auch keine bereitet zu haben. „In Ordnung. Das sollte für heute genügen. Jetzt möchte ich gern einmal von euch wissen, was los war?“ Bei diesen Worten blickte Kakashi seine Schüler an, vor allem aber die drei männlichen Mitglieder. Das Gesicht zu einer Fratze verzogen, ließ Naruto sofort seinen Ärger freien Lauf. “Sai hat sich einfach nur total blöd angestellt! Er wollte nicht machen, was ich wollte!“ “Dein Plan hatte viele Fehler“, erwiderte Sai ruhig. Das Gezanke zwischen Naruto und Sai war etwas, an das er sich in all den Jahren gewöhnt hatte. Das Teamwork von Team 7 war einmal so hervorragend gewesen. Zu Beginn, als Kakashi Sasuke, Sakura und Naruto frisch von der Akademie zugeteilt bekommen hatte, waren sie nach kurzer Zeit zusammengewachsen. Nach Sasukes Weggang hatte Naruto vorerst mit Jiraiya trainiert und Sakura war unter die Obhut der Hokage gegangen. Zwar war sie weiterhin seine Schülerin geblieben und mit ihr hatte er auch trainiert, doch das Team 7 hatte es nicht mehr gegeben. Dann war Sai dazu gestoßen und Team 7 musste sich mit neuer Konstellation beweisen. Zwischenzeitlich hatte Yamato, ein alter Kollege von Kakashi, das Team übernommen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Kakashi keine Zeit gehabt. Er wurde von Tsunade ganz in Beschlag genommen. Dann jedoch hatte er das Team wieder übernehmen können und er hatte es geschafft, dass auch Sakura, Sai und Naruto gemeinsam ein gutes Team bildeten. Als Sasuke jedoch vor etwa drei Monaten zurückkehrte, sah alles anders aus. Die Jungs kämpfte untereinander verbissen darum, wer der bessere war. Nachdem Kakashi Sai und Naruto miteinander hatte zoffen lassen, machte er dem Streit ein Ende. “Genug!“ Fast augenblicklich hörten sie auf. “Und nun zu dir!“ Mit strengem Blick besah Kakashi Sasuke. “Hältst du dich für etwas besseres?“ Ohne auf eine Antwort von Sasuke zu warten, fuhr Kakashi fort. “Du machst alles im Alleingang. Du versuchst nicht einmal mit Sakura zu zusammenzuarbeiten! Und so etwas wie ihr wollt ein Team sein?“ Einen nach den anderen fixierte Kakashi mit seinem Blick. Naruto und Sakura sahen wenig begeistert über seine Worte drein. Sai und Sasuke dagegen konnte man keine Gefühlsregung abgewinnen. Ein resignierter Seufzer entfuhr Kakashi, ehe er seine Schüler entließ. Konnte er eigentlich noch von seinen Schülern reden? Sakura und Sai würden bald an der Joninprüfung teilnehmen, Naruto war Chunin und Sasuke…Tja, der war noch ein Genin, aber nur, weil er all die Jahre bei Orochimaru verbracht hatte und so keine Zeit hatte, an einer Prüfung teilzunehmen. Alle vier waren sie ausgezeichnete Ninja geworden. Langsam musste Kakashi von dem Denken wegkommen, dass sie seine Schüler waren, auch wenn er immer noch die Leitung von Team 7 hatte. Sie waren junge Erwachsene, die ihren eigenen Weg gehen wollten. “Sakura, bleib bitte noch einen Moment.“ Zögernd drehte sich die Kunoichi zu Kakashi um. Sie war schon dabei gewesen nach Hause zu gehen, als der Sensei sie zurück rief. Sicherlich würde Sakura jetzt ihr Fett wegbekommen. Eben bei der Besprechung hatte Kakashi nichts zu ihr gesagt. Vielleicht war es so schlimm, dass er nichts davon vor den anderen hatte sagen wollen. Dann war es besser, wenn sie es unter vier Augen erfahren würde. “Äh, ja?“ fragte Sakura vorsichtig nach, nachdem sie bei Kakashi wieder angekommen war. Sie erwartete eine Strafpredigt, weil sie wohl die schlechteste von allen war. “Im Gegensatz zu den Jungs“, begann Kakashi. Innerlich bereitete sich Sakura vor. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass sie zu hören bekam, die schlechteste im Team zu sein. Sonst sagte Sasuke so etwas, aber von dem eigenen Sensei diese Worte zu hören, war etwas anderes. “…ganz gut geschlagen.“ “Wie?“ Überrascht blickte Sakura zu Kakashi. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie nur die Hälfte von dem mitbekommen hatte, was Kakashi gesagt hatte. Und das was sie gehört hatte, konnte ganz gewiss nicht sein. “Ich sagte, im Gegensatz zu den Jungs, hast du dich gut geschlagen. Naruto und Sai waren sich immer gegenseitig im Weg und Sasuke wollte alles im Alleingang erledigen, doch ohne dich hätte er es nicht geschafft.“ Unter der Maske zeichnete sich ein zufriedenes Lächeln ab. Noch völlig von Kakashis Worten überrumpelt, starrte sie ihn einfach nur an. “Aber ich muss mit dir reden.“ Oh ha. Jetzt würde sie Ärger bekommen. Kakashi Gesichtsausdruck war wieder ernst. “Und um was geht es?“ erkundigte sich Sakura mit einem unguten Gefühl in der Magengegend. “Warum lässt du das zu, Sakura?“ Überrascht keinen Ärger zu bekommen, sah Sakura fragend zu Kakashi. Worauf wollte er hinaus? Was meinte er? “Ich weiß du bist gut. Warum zeigst du es nicht?“ Kakashi gab ihr einen Moment auf die Frage zu antworten, doch Sakura wusste nicht wie. Daher fuhr Kakashi fort. “Du lässt dich von den Jungs herumschubsen bei ihrem kleinen Machtkampf. Du bist stark, hast deinen eigenen Willen und dennoch tust du das, was die Jungs wollen, egal welche kleine Rolle du in ihren Plänen auch spielst.“ Ich wusste ja, dass es eine Strafpredigt werden würde, doch sie fällt ein wenig anders aus, als ich gedacht habe. “Sakura, jetzt schau nicht so betröppelt drein. Ich meine es ja nur gut mit dir. Ich weiß, für dich sind sie alle deine Freunde und du willst für sie da sein und ihnen helfen, aber tu das nicht auf deine Kosten. Haben wir uns verstanden?“ Eindringlich sah Kakashi Sakura an. Unter seinem Blick fühlte sich Sakura wieder klein und schwach und dennoch hatten seine Worte die genau gegenteilige Wirkung auf sie. “Verstanden!“ gab Sakura selbstbewusst von sich. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Sakuras Lippen. Kakashi wusste immer, was er sagen oder tun musste, um seine Schüler aufzubauen und ihnen Mut zu machen. “Gut. Und morgen beim Training wirst du den Jungs ordentlich in den Hintern treten, kapiert?“ Unter seiner Maske grinste Kakashi nun wieder. Auch Sakuras Lächeln wurde breiter. “Und wie ich das machen werden!“ Selbstsicher ballte Sakura ihre Hand zur Faust, um ihren Willen noch einmal zu unterstreichen. “Gut. Dann bis morgen!“ Mit diesen Worten und einem Lächeln im Gesicht, verschwand Kakashi in einer Rauchwolke. Morgen werde ich Kakashi beweisen, dass ich mich nicht unterkriegen lasse! Und den Jungs werde ich zeigen, dass sie mich nicht so behandeln können! Selbstsicher und entschlossen ging Sakura nach Hause. Der nächste Tag kam und Sakura konnte zeigen was in ihr steckte. Heute, zur Überraschung aller, würde Kakashi mitkämpfen. Und zwar mit Sakura. Seine Begründung, Sasuke, Sai und Naruto müssten ihr Teamwork üben. Wie bereits gestern, versteckte sich Sakura hinter einem Busch, dieses Mal jedoch mit Kakashi. Ihre anderen Teamkollegen befanden sich auf der Lichtung. Die gespielte Mission lautete, Sakura und Kakashi stellten feindlich gesinnte Ninja dar, die an eine Schriftrolle kommen wollten, die einer der drei Jungs bei sich trug. Die mussten die Schriftrolle natürlich mit ihrem Leben beschützen, um die Mission erfolgreich beenden zu können. “Und? Wie sieht dein Plan aus?“ Erwartungsvoll sah Kakashi sie an. Sakura überlegte fieberhaft. Kakashi hatte noch eine Regel aufgestellt. Das Sharingan durfte im Kampf nicht benutzt werden. Dasselbe galt für die Kräfte des Kyubi. Das hieß, Sakura und Sai durfte ihre gesamte Kraft benutzen, Kakashi, Naruto und Sasuke nicht. “Ein Angriff aus dem Hinterhalt wird wohl kaum funktionieren. Sie wissen schließlich, dass wir da sind. Ich denke, wir müssen erst einmal Sasuke ausschalten. Er ist…“ Weiter kam Sakura nicht. Hektisch kam Shizune auf den Übungsplatz gerannt. Sasuke, Naruto und Sai, die eben noch in Verteidigungsposition gegangen waren, stellten sich nun wieder locker hin. Gespannt sahen sie die dunkelhaarige Kunoichi an, doch Shizune schwieg eisern. “Komm mit, Sakura. Das Training ist vorerst abgebrochen.“ Sakura folgte Kakashi zu ihren wartenden Teamkameraden. Kaum das Kakashi hinter dem Busch aufgetaucht war, rannte Shizune zu ihm. Sakura war nahe genug, um die geflüsterte Unterhaltung mitbekommen zu können, die Jungs dagegen standen zu weit weg. “Er ist aufgetaucht. Mit Verstärkung. Du hast den Befehl ihn aufzuhalten, bevor er Sasuke erreichen kann. Dieser darf davon nichts erfahren, sonst würde er gegen seinen Bruder antreten wollen. Daher darfst du dir nur eine Person für den Kampf gegen Itachi und seinen Kollegen mitnehmen.“ Itachi war hier? Sakura versuchte sich ihren Schock nicht anmerken zu lassen. Wenn Sasuke davon erfahren würde, dann wäre er sicherlich gleich wieder weg. Das durfte nicht passieren! Sie waren ein Team! Freunde! Naruto und sie hatten so viel auf sich genommen, um Sasuke zu finden und zurück nach Konoha zu bringen. Das durfte nicht einfach so aufs Spiel gesetzt werden. “In Ordnung. Ich weiß bereits, wen ich mitnehmen werde.“ “Gut. Für weitere Informationen sollten Sie sofort zur Hokage.“ Kakashi bedankte sich noch bei Shizune, dann ging sie. Fragend ruhten die Augen der drei wartenden jungen Männer auf Kakashi. So gelassen wie eh und je, erklärte er: „Tut mir Leid. Das Training ist für heute beendet. Ich muss noch wohin.“ Naruto meckerte sofort los. „Was soll das? Erst lassen Sie uns Stunden warten und dann auch noch das! Ich habe mich so sehr auf einen Kampf gefreut!“ “Ihr drei könnt ja auch noch trainieren, wenn ihr möchtet. Aber übertreibt es nicht!“ Warnend sah Kakashi die jungen Männer an. “Klar“, erwiderte Naruto prompt. “Und was ist mit Sakura?“ fragte Sai nach. Ja, auch sie selbst würde es interessieren. Kakashi hatte nur von Naruto, Sasuke und Sai geredet. Durfte sie selbst etwa nicht bleiben und einen Übungskampf ausfechten? „Tja, Sakura wird gebraucht. Tut mir Leid.“ Überrascht sah Sakura ihren Sensei an. Hatte sie das gerade wirklich gehört? Was hatte sie denn zu tun? Gar nichts! Vielleicht aber wollte Kakashi noch einmal mit ihr reden. Ihr einbläuen, dass sie von dem eben Gehörten, Sasuke kein Wort sagen durfte. Hielt Kakashi sie jetzt etwa auch schon für blöd?! Widerstrebend folgte Sakura Kakashi. Als sie außer Sichtweite waren, fragte Sakura endlich nach. “Was soll das? Ich werde überhaupt nicht gebraucht!“ “Oh, doch“, begann Kakashi ernst. Vielleicht hatte sie auch etwas nicht mitbekommen zwischen dem Gespräch von Shizune und Kakashi. Konnte ja sein. “Du wirst mich begleiten.“ Überrascht blieb Sakura stehen. Perplex starrte Sakura Kakashi mit offenem Mund an. “Das…Das kann unmöglich Ihr ernst sein!“ “Sehe ich aus, als würde ich Scherze machen?“ erkundigte sich Kakashi ruhig, während er Sakura ansah. Diese konnte noch immer nicht fassen, was sie da zu hören bekam. Klar, Sakura wusste selbst, dass sie nicht schlecht war, aber gegen Itachi Uchiha hätte sie keine Chance. Auch nicht gegen dessen Begleiter, ein weiteres Mitglied von Akatsuki, der Gruppe, die nur aus besonders starken Abtrünnigen bestand und die ein geheimnisvolles Ziel verfolgten. “Komm erst einmal mit. Ich erkläre es dir später.“ Wohl oder übel musste Sakura tun was Kakashi wollte, wenn sie erfahren wollte, warum gerade sie ausgewählt wurde. Sakura verstand es einfach nicht. Und auf dem ganzen Weg zum Büro der Hokage, kam Sakura auch nicht dahinter, was Kakashi damit bezweckte. Um ihr noch mehr Selbstvertrauen zu geben, gab es wohl kaum einen schlechteren Weg. Sie glaubte auch nicht, dass Kakashi das damit bezweckte. Da blieb ihr nichts anderes übrig, als abzuwarten. Während Kakashi mit Sakura zusammen zum Büro von Tsunade ging, hoffte er, keinen Fehler gemacht zu haben. Sein Gegner würde nicht irgendwer sein. Es wäre Itachi Uchiha. Bei einem früheren Zusammentreffen, hatte Itachi ihn deutlich in seine Schranken gewiesen, doch damals hatte Kakashi noch nicht über das Mangekyou no Sharingan verfügt. Und auch nicht über seine neue Partnerin. Noch immer hatte Kakashi Zweifel. Als Shizune ihm von der Mission erzählt hatte, war Kakashi nur ein Name in den Sinn gekommen. Sakuras. Daher hatte Kakashi nicht lange gefackelt und beschlossen, Sakura mitzunehmen. Er hatte nicht gründlich darüber nachgedacht. Es war sein Instinkt gewesen, der ihn zu dieser Entscheidung getrieben hatte. In der Regel konnte sich Kakashi über sein Urteilsvermögen nicht beschweren. Bisher war er immer gut damit gegangen, seinem ersten Impuls zu folgen. Dennoch, jetzt wo er Zeit hatte darüber nachzudenken, fand er seine Idee immer schlechter. Doch er brauchte einen Grund, warum er Sakura mitnehmen wollte. Seine Entscheidung musste er Tsunade begründen können. Außerdem wäre es Sakura gegenüber nicht fair, ihr erst mitzuteilen, dass er sie als seine Partnerin auf dieser schweren Mission haben wollte und ihr dann kurzerhand wieder eine Abfuhr erteilte. Kakashi schalt sich selbst. So dachte ein Shinobi nicht. Ein Shinobi dachte praktisch, Gefühle hatten da keinen Platz. Und dennoch wusste er es besser. Manchmal war es besser die Logik beiseite zu schieben und sich von seinen Gefühlen leiten zu lassen. Naruto und Sakura handelten fast nur so und bisher hatten sie damit immer Erfolg gehabt. Sai und Sasuke dagegen dachten immer nur pragmatisch. Doch jetzt war nicht die Zeit darüber nachzudenken. Er brauchte noch immer einen Grund, warum Sakura ihn begleiten sollte. Und zwar sofort! Kapitel 2: Aufbruch ------------------- Gelangweilt besah sich Tsunade ein Dokument nach dem anderen und legte es desinteressiert wieder weg. Im Moment hatte sie keinen Nerv dafür, den täglichen Geschäften eines Hokage nachzugehen. Ihre Gedanken waren viel zu sehr abgelenkt. Kakashi war eine gute Wahl. Eine ausgezeichnete sogar. Er hatte eine Chance gegen Itachi, anders als die Anbu-Einheit. Sicherlich wäre auch Sasuke Uchiha eine gute Wahl, zumindest was das Können anging. Mental jedoch war sich Tsunade sicher, Sasuke würde an dieser Mission scheitern. Gespannt war Tsunade jedoch auf den Ninja, den Kakashi für die Mission ausgewählt hatte. Shizune hatte ihr bereits mitgeteilt, dass er jemand wüsste. Nur wen? Asuma oder Guy würden sich sicherlich gut dafür eignen, doch beide waren jeweils auf geheimen und gefährlichen Missionen. Hätte Tsunade das gewusst, hätte sie diese Ninjas nicht weggeschickt. So musste sie auf Kakashis Urteilsvermögen setzen. Tsunade konnte nur hoffen, dass Kakashi nicht mit Naruto im Schlepptau hier auftauchen würde. Natürlich, Naruto hatte sich in all den Jahren gebessert und war ziemlich gut geworden, aber dennoch war Itachi Uchiha vielleicht eine Nummer zu groß. Tsunade ließ ihren Blick zur Uhr wandern. Die Zeit verstrich nur langsam. Zumindest kam es Tsunade so vor, als würde die Zeit heute langsamer vorwärts laufen als sonst. Wo blieb Kakashi nur? Kaum hatte sich die Hokage das gefragt, ertönte ein Klopfen an der Tür. Hoffentlich war es Kakashi. “Herein.“ Nach dieser Aufforderung wurde die Tür geöffnet. Kakashi, wie eh und je ganz gelassen, betrat das Büro, dich gefolgt von… „Sakura?!“ Verwundert ließ Tsunade den Blick zwischen Kakashi und Sakura hin und her schweifen. Der Kunoichi war es ein wenig unangenehm, so von der Hokage gemustert zu werden. Bevor Tsunade jedoch ihrer Verwunderung und vielleicht auch ihren Ärger freien Lauf lassen konnte, begann Kakashi mit seiner Erklärung. Währenddessen zog er Sakura mit sich zum Schreibtisch der Hokage und setzte sich hin. “Sakura ist perfekt für die Mission geeignet. Sie ist eine hervorragende Medic-nin. Außerdem kann niemand so gut Illusionen durchschauen wie sie. Und darauf kommt es bei Itachi an. Außerdem gehe ich davon aus, dass sein Begleiter Kisame sein wird. Er ist ein starker Kämpfer und ich kenne niemanden außer euch und Guy, der es mit dieser Stärke aufnehmen kann. Außerdem kommt Sakuras außerordentlich gute Chakrakontrolle noch positiv hinzu. Und Sakura ist klug. Sie durchschaut unglaublich schnell die Taktik eines Gegners und außer ihr kann wohl niemand behaupten mit den wohl zwei außergewöhnlichsten Ninjas des Dorfes zusammen im Team zu sein und mit ihnen trainieren zu können. Außerdem…“ “Ist ja gut“, unterbrach Tsunade Kakashi in seiner Erklärung. „Ich hab schon verstanden.“ Wenig begeistert ließ die Hokage ihren Blick auf Sakura ruhen. Diese hatte in der ganzen Zeit ruhig neben Kakashi gesessen und seinen Worten gelauscht. Sah er sie wirklich so? Sakura konnte es nicht so ganz glauben. Sicherlich hatte er übertrieben. Schließlich hatte er sie bis in den Himmel gelobt. Das konnte Tsunade doch unmöglich glauben. Sie wusste ja auch was Sakura konnte und was nicht. Die Hokage war lange genug ihr Lehrer gewesen. “Sakura, traust du dir das zu?“ Überrascht sah Sakura die Hokage an. Seit wann wurde man bei einer Mission gefragt, ob man sie übernehmen wollte? Vor allem, wenn Kakashi entschieden hatte, dass Sakura daran teilnehmen sollte. “Ähm, ja“, versuchte Sakura so überzeugend wie möglich heraus zu bekommen. Einen Moment lang musterte Tsunade die Kunoichi noch, dann nickte sie. “In Ordnung. Die Zielpersonen wurden in den nördlichsten Gebieten des Wolkenlandes gesichtet. Man kann davon ausgehen, dass sie in den nächsten Tagen wieder auf dem Rückweg sein werden. Da wir leider nicht wissen, wo der Hauptsitz von Akatsuki liegt, müssen wir sie auf dem Weg abpassen. Ihr werdet ihnen entgegen kommen. Wenn alles gut läuft, müsstest ihr zwischen 10 und 14 Tagen benötigen, um Feindkontakt zu bekommen. Es kommt natürlich darauf an, ob unsere Zielpersonen ihre Mission erst noch erledigen müssen oder nicht und wie viel Zeit sie sich für den Rückweg lassen. Ich wünsche regelmäßig Bericht zu erhalten. Falls ihr Verstärkung braucht, meldet es sofort.“ Das Letzte war in etwa das, was man bei jeder Mission erzählt bekam und was auch die Logik gebot. Dennoch war Sakura etwas mulmig zumute. Das würde die schwerste Mission werden, die sie je übertragen bekommen hatte. Kakashi und Tsunade klärten noch einiges ab, dann wurden Sakura und Kakashi entlassen. Kaum das sie wieder auf der Straße standen, wandte sich Kakashi seit langem wieder an sie. “Wir werden uns in zwei Stunden am Tor treffen. Pack das übliche für eine Mission ein.“ Mit diesen Worten verschwand Kakashi in seiner bekannten Rauchwolke. Mit einem tiefen Seufzer blickte Sakura noch einen Moment auf die Stelle, wo Kakashi eben noch gewesen war. Sie würde eine so schwierige Mission alleine mit Kakashi übernehmen. Noch nie war Sakura mit ihrem Sensei alleine unterwegs gewesen. Sakura konnte sich nicht vorstellen, Naruto, Sasuke und Sai anzulügen. Es gefiel Sakura überhaupt nicht. Also würde sie versuchen, ihren Freunden nicht über den Weg zu laufen. Was sollte sie sonst schon tun? Daher blieb Sakura nichts anderes übrig, als nach Hause zu gehen und zu packen. Gerade tauchte das Eingangstor von Konoha in ihrer Sichtweite auf, als Sakura überrascht mehrmals blinzelte. Sah sie richtig? Kakashi war bereits da? Das konnte doch unmöglich sein! Nicht nur kam Kakashi immer zum Training zu spät, auch bei Mission ließ er immer auf sich warten. Zumindest war das bisher immer der Fall gewesen. Das er jetzt pünktlich war, verdeutlichte Sakura nur noch einmal, wie wichtig diese Mission war. “Hallo Sensei“, begrüßte Sakura Kakashi. Dieser winkte locker ab. „Normalerweise bin ich dein Sensei, jetzt jedoch müssen wir an einem Strang ziehen. Also müssen wir auch gleichberechtigte Partner sein. Für die Dauer dieser Mission bin ich also nicht dein Sensei.“ Sakura war von Kakashis Worten etwas überrascht, nickte aber nur. “Bereit? Dann lass uns gehen.“ Kakashi hatte sich bereits zum Tor umgedreht und ging darauf zu, als Sakura kurz inne hielt. Hatte sie gerade ihren Namen gehört? “Sakura!“ Ja, hatte sie. Sakura drehte sich zu der Person um. Wie nicht anders zu erwarten, rannte Naruto mit wild rudernden Armen auf sie zu. Zu ihrer Überraschung hatte er aber noch Sai und Sasuke im Schlepptau, die gemächlich auf sie zuliefen. Inzwischen war auch Kakashi stehen geblieben und drehte sich wieder zu Sakura um. “Sakura! Wo willst du hin?“ “Ähm“, war alles, was Sakura auf Narutos Frage hin herausbrachte. Hilfesuchend blickte Sakura zu ihrem Sensei, äh Kakashi. “Ah, hallo Naruto.“ “Sensei Kakashi! Gehen Sie auf eine Mission? Ohne mich?“ Beleidigt verschränkte Naruto die Arme vor der Brust und schob die Unterlippe hervor. In der Zwischenzeit waren auch Sasuke und Sai zu ihnen gestoßen. Sakura konnte den Uchiha nicht ansehen. So viele Jahre hatte sie ihn geliebt und vermisst. Jetzt, wo er wieder da war, empfand sie noch immer etwas für ihn, wenn auch nicht mehr so stark wie früher. Inzwischen hatte Sakura das Gefühl, er verachtete sie, was ihre Gefühle für ihn eindeutig schmälerte, sie aber nicht verschwinden ließ. Nicht ganz. Jetzt wusste sie aber etwas, dass Sasuke nicht wusste und Sakura war eine ganz miserable Lügnerin. Daher versuchte Sakura ihn nicht anzusehen. “Ja, Sakura und ich.“ “Wie? Sakura darf mit und ich nicht!“ Jetzt wurde Narutos Haltung erst recht trotzig. Aber auch Sai und Sasuke zogen beide überrascht eine Augenbraue in die Höhe. Es wäre wohl keiner von ihnen auf die Idee gekommen, dass Sakura mit Kakashi alleine auf Mission gehen würde. “Und warum darf ich nicht mit?“ verlangte Naruto zu wissen. “Nun ja, die Mission ist nicht so sonderlich schwer. Aber ihre Fähigkeit als Medic-nin wird gefragt sein, daher gehen wir.“ “Und wann kommt ihr wieder?“ “Was ist in der Zeit mit dem Training?“ Fragend waren drei Augenpaare auf Kakashi gerichtet. Keiner von den Jungs beachtete groß Sakura, Naruto ausgenommen. “Wir sind in etwa zwei Wochen wieder da. In der Zwischenzeit werdet ihr auch alleine klar kommen, oder?“ Kakashi blickte in die Runde. „Und wenn wir wieder da sind, hoffe ich, dass euer Teamwork besser funktioniert. Sonst werdet ihr nicht an den kommenden Prüfungen teilnehmen. Verstanden?“ Jetzt wurde sein Blick eindringlich. Jeden der jungen Männer bedachte Kakashi mit eingehenden Blick. Nachdem jeder zustimmend genickt hatte, wandte sich Kakashi wieder an Sakura. “Dann lass uns mal los gehen.“ Schnell verabschiedete sich Sakura von ihren Freunden. Naruto erhielt eine flüchtige Umarmung, Sasuke und Sai winkte sie zum Abschied lediglich zu. Die ganze Zeit über ruhte Sasukes Blick auf ihr. Es war ihr etwas unangenehm. Bisher hatte er sie noch nicht so lange und intensiv angestarrt. Daher war Sakura froh, als sie Sasuke den Rücken zuwandte, um mit Kakashi das Dorf zu verlassen. Die ganze Zeit über spürte Sakura die Blicke in ihrem Rücken. Es war wirklich unheimlich. Endlich im Wald angekommen, fragte Sakura Kakashi: „Hatten Sie vergessen gehabt, dem restlichen Team bescheid zu geben?“ Entschuldigend hob Kakashi die Hände. “Tja, was soll ich sagen? Ich war mit den Gedanken woanders.“ “Sensei!“ rief Sakura empört aus. Kakashi war der Teamleiter von Team 7. Es gehörte zu seiner Pflicht, sich um so etwas zu kümmern. Und auch um einen Ersatz. “Du sollst mich jetzt nicht so nennen. Außerdem kennen wir uns schon lange genug. Du kannst mich auch Duzen.“ Zunächst war Sakura etwas überrascht, dann nickte sie jedoch. Es würde sicherlich interessant werden. Kakashi machte um seine Person immer so ein Geheimnis. Obwohl sie ihn schon so lange kannte, wusste sie so gut wie nichts über ihn. “Ach, hatte ich eigentlich erwähnt, dass Yamato hin und wieder nach dem Rechten sehen wird?“ “Nein! Kakashi! Ernsthaft! Das geht doch nicht!“ empörte sich Sakura erneut. Dennoch war sie froh das Kakashi sich um einen Ersatz gekümmert hatte. Anschließend folgte Schweigen, jedoch kein unangenehmes. Sakura war mit ihren Gedanken bei der Mission. Sie machte sich Sorgen, vertraute aber gleichzeitig Kakashis Fähigkeiten. Sie würde es schon schaffen! Immer wieder sprach sich Sakura Mut zu. Das musste sie. Als sie es irgendwann mit ihren Gedanken nicht mehr aushielt, fragte Sakura etwas, das sie schon die ganze Zeit über beschäftigte. „Meintest du das ernst, was du Tsunade alles gesagt hast? Über mich, meine ich.“ Kurz huschte Kakashis Blick zu Sakura, während er weiter mit ihr durch den Wald lief. Über die Frage musste er einen Moment nachdenken. Hatte er es ernst gemeint? Den Großteil davon schon. Als er Tsunade seine Beweggründe erklärt hatte, musste er improvisieren. Erst im Nachhinein war ihm aufgefallen, wie gut seine Erklärung eigentlich gewesen war. Sicherlich stimmte einiges davon auch, weswegen er instinktiv Sakura als Partnerin vorgeschlagen hatte. Dennoch war er vielleicht ein wenig über das Ziel hinaus geschossen. “Der Großteil davon schon, ja. Ich denke doch.“ Kakashi klang nicht ganz so überzeugend, wie er eigentlich wollte. Das schien Sakura ebenfalls bemerkt zu haben. Leicht ließ sie den Kopf hängen, ehe sie ihn mit einem Lächeln ansah. “Schon okay. Danke, aber um mir ein wenig Selbstbewusstsein zu geben, hättest du dir trotzdem etwas anderes einfallen lassen sollen.“ Das hatte er wohl vermasselt. Sonst geschah ihm so etwas doch auch nicht! Vielleicht lag es daran, was heute für ein Tag war. Vor zehn Jahren auf den Tag genau, war Obito gestorben, um ihn zu retten. Damals hatte er das Sharingan von seinem Freund erhalten. Immer wenn der Todestag seines Freundes nahte, war Kakashi etwas durch den Wind. Er konnte es einfach nicht vergessen. Inzwischen gab er sich nicht länger Schuld für das Geschehen, aber er hatte schon so viele Freunde verloren. Das Leben als Ninja war nun einmal hart. “Kakashi?“ Sakuras besorgt klingende Stimme riss Kakashi aus seinen trüben Gedanken. Anscheinend war ihm seine momentane Gemütslage anzusehen gewesen. Etwas, das ihm normalerweise auch nicht passierte. “Sakura, ich meinte es wirklich ernst. Eine hervorragende Medic-nin wie dich kann man immer gut im Kampf gebrauchen. Ebenso denke ich, dass du gegen Kisame eine Chance hättest. Sasori hast du auch vernichtet. Bei deinem Genjutsutalent bin ich mir aber nicht ganz so sicher. Ich weiß, du bist ausgezeichnet darin, aber ich weiß nicht ob du damit eine Chance gegen Itachi hast. Ich habe dich nicht ausgesucht, um dein Selbstbewusstsein aufzubauen. Dafür ist das zu ernst. Zu gefährlich. Ich denke, wir werden das schon schaffen, nicht?“ Mit einem aufmunterndem Lächeln bedachte Kakashi seine neue Partnerin. Nach einem Moment wurde aus dem leicht traurigen Lächeln ein echtes, strahlendes. So ist es doch schon viel besser! Damit sieht Sakura gleich viel besser aus! Auf ihrer Reise redeten Sakura und Kakashi nicht sonderlich viel miteinander. Es war ganz normal. Man musste sich auf die Umgebung konzentrieren, denn es konnte immer sein, dass man aus dem Hinterhalt angegriffen wurde. Daher wurde, wenn überhaupt, meist nur über die Mission und die weitere Vorgehensweise gesprochen. Die Mission war bislang ohne Schwierigkeiten verlaufen. Ihr Weg ging im Moment nur durch den Wald, den Konoha umgab. Den Weg kannte Sakura inzwischen fast auswendig. Auf ihrem Weg durch den Wald würden sie an keinem Gasthaus vorbei kommen. Mitten im Wald gab es nichts außer Bäume, Bäume und noch mehr Bäume. Als der Tag langsam zur Neige ging, konnte man es sofort merken. Dadurch, dass die dicht beieinander stehenden Bäume sowieso schon nicht viel Sonnenlicht durchließen, wurde es merklich dunkler als die Sonne zu sinken begann. Sie hatten vielleicht noch eine halbe, höchsten eine Stunde, dann wäre es um sie herum dunkel. So manch ein Ninja konnte dann noch den Weg fortsetzen. Doch so wie Sakura Kakashi einschätzte, würde er dieses Risiko nicht eingehen. Zu groß war die Gefahr, sich auf dem Weg zu verletzten oder unausgeschlafen in einen Kampf hinein zu gelangen. Außerdem mussten sie fitt sein, wenn sie auf Itachi und Kisame trafen. Daher wunderte es Sakura nicht, als Kakashi nach kurzer Zeit erklärte, dass sie jetzt für die Nacht ein Lager aufschlagen würden. Sakura sprang vom Baum auf eine kleine Lichtung. Sie war nicht besonders groß. Nur wenige Meter, doch der Platz musste reichen. Zwischen den anderen Bäumen wäre kein Platz, um ein oder gar zwei Zelte aufzuschlagen. “Ich fürchte, ein Zelt muss reichen“, stellte Kakashi nach einem kurzen Blick fest. Zu diesem Entschluss war Sakura auch schon gekommen. Es war nichts ungewöhnliches, mit mehreren Leuten zusammen in einem Zelt oder Zimmer zu schlafen. Mit Komfort durfte man als Ninja nicht rechnen. Zusammen bauten Sakura und Kakashi das Zelt auf. Nachdem es stand – und es passte wirklich gerade so zwischen die Bäume – erklärte Kakashi kurz: „Ich werde ein wenig Holz für ein Feuer suchen gehen.“ Damit ließ der Kopierninja Sakura allein beim Zelt zurück. Während Sakura auf die Rückkehr von Kakashi wartete, besah sie sich die Vorräte. Es war Essen für die nächsten vier bis fünf Tage da. Anschließend würden sie sich irgendwo etwas neues zu Essen kaufen müssen oder es sich beschaffen müssen, wenn die Umgebung es zu ließ. Griffbereit lag neben Sakura ein Kunai. Sie wollte nicht unverhofft angegriffen werden und falls es dennoch geschah – wovon Sakura nicht ausging – würde sie sich verteidigen können. Es dauerte nicht lange, da kehrte Kakashi zurück. Auf seinen Armen trug er ausreichend Brennholz. Sorgfältig legte er es auf die Wiese, stapelte es aufeinander und entzündete ein kleines Feuer. Kaum dass das Feuer richtig brannte, begannen Sakura und Kakashi auch schon mit ihrem Abendessen. Wie nicht anders zu erwarten, verlief es schweigend. Diese Stille regte Sakura auf. Es waren nur noch wenige Vögel aus dem Wald zu hören. Die meisten Tiere begaben sich jetzt zu ihren Verstecken und Nestern, um zu schlafen. Nur ab und an hörte man ein Rascheln aus dem Unterholz. Bisher hatte es Sakura nie sonderlich gestört, wenn es auf einer Mission ruhig war. Im Gegenteil. Naruto war immer so eine große Quasselstrippe. Man hatte keine ruhige Minute, erst recht nicht, wenn es eine Pause gab. Jetzt jedoch vermisste Sakura ihren besten Freund, ebenso seine dummen Kommentare. Sakura hätte nicht gedacht, dass ihr das einmal fehlen würde. Außerdem hätte Sakura nicht gedacht, dass Kakashi so extrem schweigsam war. Sie hatte ihn so nicht eingeschätzt. Als ruhig und geheimnisvoll, das schon, aber so still? Beim Training war er das meistens nicht. Lag es an ihr? Sicherlich. Egal was Kakashi am Nachmittag auch gesagt hatte, in der Zwischenzeit bereute er sicherlich seine Entscheidung. Etwas niedergeschlagen ließ Sakura den Kopf hängen. Sie war es ja gewohnt, dass Sasuke und Sai nicht sonderlich viel auf ihre Talente setzten, doch von Kakashi hatte sie etwas anderes erwartet, vor allem, wo er ihr gestern noch so viel Mut gemacht hatte! „Alles in Ordnung?“ Kakashi hatte eindeutig ein Déjà-vu. Hatte er das nicht erst gefragt gehabt? Aber mit Sakura stimmte doch wirklich etwas nicht. Sie war schweigsam und wirkte etwas traurig und geknickt.. Dieser Anblick gefiel Kakashi nicht. Seine Schüler lagen ihm sehr am Herzen, doch vor allem hatte es Sakura schwer. Früher stand sie immer im Schatten von Sasuke und Naruto und jetzt, wo sie zu einer starken, talentierten, hübschen Kunoichi herangereift war, musste sie sich noch immer beweisen. Moment. Hatte er gerade hübsch gesagt? Ihm standen solche Gedanken nicht zu. Sakura war seine Schülerin. Er hatte eine Verpflichtung ihr gegenüber. Außerdem war so etwas verboten. Doch jetzt, wo seine Gedanken erst einmal in diese Richtung gewandert waren, wollten sie nicht so einfach wieder auf geordnete Bahnen zurückkehren. Ohne Zweifel, in den letzten Jahren war Sakura zu einer jungen, hübschen Frau herangereift. Ihre Haare trug sie noch immer kurz, ihre Augen wirkten meist strahlend und ihr Körper war reifer und fraulicher geworden. Zwar war Sakura noch immer recht dünn – besser gesagt zierlich -, doch die entsprechenden Kurven waren mit der Zeit gekommen. Wenn sich Kakashi richtig erinnerte, war Sakura im Moment siebzehn Jahre alt. Fast schon eine Frau. “Kakashi?“ Erschrocken zuckte Kakashi leicht zurück. Er war ziemlich in Gedanken versunken gewesen und hatte dabei, zu seiner Schande, die ganze Zeit über Sakura angesehen oder wohl eher betrachtet. Jetzt kauerte Sakura direkt vor ihm und fuchtelte mit einer Hand vor seinem Gesicht hin und her. “Wieder da?“ erkundigte sich Sakura und blickte fragend in sein Gesicht. Glücklicherweise trug er eine Maske. So konnte Sakura seine Beschämtheit nicht ansehen, hoffte er zumindest. “Äh, ja. Entschuldige.“ “Was war denn gerade so spannend, dass du anscheinend keines meiner Worte wahrgenommen hast?“ Die Wahrheit konnte Kakashi wohl kaum preisgeben. Es gehörte sich nicht. Und als Ninja müsste er sich viel besser unter Kontrolle haben. “Nichts. Schon gut“, gab Kakashi kurz angebunden zurück. Sakura schien mit dieser Antwort überhaupt nicht zufrieden zu sein, doch sie hakte nicht weiter nach. Sicherlich war ihr klar, dass man aus ihm nichts herausbekam, wenn Kakashi nicht wollte. “Was ich eben gesagt habe“, begann Sakura das Thema zu wechseln, „Mit mir ist alles in Ordnung. Ich war nur ein wenig in Gedanken versunken.“ “Du hast wieder daran gezweifelt, ob du für die Mission die Richtige bist, stimmt’s?“ Überrascht blickte Sakura Kakashi an. Hatte er es sich doch gedacht. Hatte Sakura früher auch schon solche Selbstzweifel gehabt oder… “Es liegt an Sasuke, richtig?“ Mit leicht geröteten Wangen, blickte Sakura zu Boden. Also hatte er Recht gehabt. Seufzend lehnte sich Kakashi auf dem harten Waldboden ein wenig zurück. Dabei stützte er sich mit seinen Armen auf dem Boden ab. “Ich freue mich das Sasuke wieder da ist, aber er hat sich zu einem arroganten Arsch entwickelt.“ Abrupt hob Sakura den Kopf und sah Kakashi aus großen Augen an. Ihre Augen waren wirklich wunderschön… “Er hält sich für den Größten und glaubt nicht das es irgendwer mit ihm aufnehmen kann. Diese Ignoranz wird ihm irgendwann teuer zu stehen bekommen.“ Die ganzen Monate über trug Kakashi diese Gedanken mit sich herum. Bisher hatte er es für sich behalten. Doch vielleicht musste Sakura das wissen, um zu ihrer alten Stärke zurück zu gelangen. “Aber, Kakashi…“, begann Sakura. Sicherlich wollte sie ihn zurecht weisen. Schließlich war Sasuke all die Jahre über ihr großer Schwarm. Das wusste jeder. “Nichts aber“, wischte Kakashi ihre Worte beiseite. “Wenn du dich weiter selbst belügst und in Sasuke noch immer den Jungen von damals finden möchtest, wirst du dich ihm immer beugen. Sakura, du bist eine starke Persönlichkeit! Du bist wichtig für unser Dorf! Mach dich nicht kleiner als du bist! Vor allem aber solltest du den Jungs beweisen, was du drauf hast. Ich weiß was du kannst, doch weißt du es auch?“ Einen Moment schwieg Sakura. Man sah ihr an, dass sie über seine Worte nachdachte. Und das war gut so. Nur jetzt durfte sich Kakashi keine Blöße erlauben und wieder Sakura betrachten. Nach einem Augenblick der Stille, nickte Sakura einigermaßen selbstsicher. “Danke! Ich werde versuchen immer daran zu denken.“ Zufrieden mit Sakura, lächelte Kakashi ihr zu. Auch auf ihrem Gesicht schlich sich ein Lächeln. “Dann lass uns mal weiter essen.“ Das weitere Essen und der junge Abend verliefen weitestgehend schweigend. Kakashi hatte Sakura informiert, dass sie bei Tagesanbruch sich wieder auf den Weg machen würden. Für die Nacht würden sie wohl keine Wache benötigen. Dieser Teil des Waldes war recht ruhig und falls sie doch unverhofft angegriffen werden sollten… Tja, sie waren beide Ninjas und ein Ninja schlief immer mit einem offenen Auge. Gerade breitete Sakura ihren Schlafsack im Zelt aus, als Kakashi ebenfalls das Zeltinnere betrat. Er ließ sich neben Sakura nieder und bereitete seinen Schlafsack auf dem Boden aus. Sakura bemerkte den Kloß in ihrem Hals, als sie feststellte, wie nahe die beiden Schlafsäcke aneinander lagen. Das Zelt war nur für eine Person gedacht. Sakura selbst hatte auch noch eines mit, wofür jedoch nicht genügend Raum vorhanden war. Daher war es selbstverständlich das es nur wenig Platz gab. Dennoch zog Sakura mit einem mulmigen Gefühl ihre Schuhe aus und legte sich in ihren Schlafsack. Neben ihr zog Kakashi seine Weste und Schuhe aus. Jetzt trug er eine schwarze Hose und ein ebenso schwarzes Oberteil, worunter sich gut die Muskeln abzeichneten. Schnell wandte Sakura den Blick von Kakashi ab. Sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde. Bisher hatte sie Kakashi immer als ihren Sensei gesehen. Sie war ihm nie nahe genug gekommen, um ihn als den Mann zu sehen, der er war. Doch seine momentane Aufmachung ließ nur wenig Spielraum für Fantasie. Sakura fragte sich selbst, woher diese Gedanken kamen. Kurz darauf wurde es ihr klar, als Kakashi sich neben sie legte. Auch wenn Sakura schon häufiger sich mit mehreren männlichen und weiblichen Shinobi ein Zelt geteilt hatte, so war sie bisher nie mit nur einem weiteren Mann die Nacht über alleine geblieben. Es war eine gewisse Intimität, die Sakura unruhig werden ließ. Um Schlaf zu finden, drehte sich Sakura daher auf die Seite, mit dem Rücken zu Kakashi. Als auch das nicht half und sie sein ebenmäßiges Atmen neben sich hörte, dachte Sakura an Kakashis Worte. Irgendwie hatte er recht. Sasuke hielt sich für den Größten. Und Sakura durfte sich wirklich nicht in seinen Schatten stellen und unterbuttern lassen. Hatte sie gestern nicht dasselbe zu sich gesagt? Sie musste einfach daran denken, wie stark und talentiert sie sich gefühlt hatte, bevor Sasuke aufgetaucht war. Natürlich konnte Sakura Sasuke daraus keinen Strick drehen. Der Uchiha konnte nichts dafür, dass sich Sakura von seinem Talent einschüchtern ließ. Und genau damit würde sie auch aufhören! Sakura war so von ihren Gedanken abgelenkt, dass sie von ihrer Umgebung kaum etwas wahrnahm und kurz darauf endlich in den ersehnten Schlaf gefallen war. Kakashi dagegen lag noch lange wach. Er hatte in seinem 23 Jahre alten Leben bereits neben genügend Frauen gelegen. Doch bisher war er auf einer Mission noch nie alleine mit einer Frau in einem Zelt gewesen. Es war etwas viel persönlicheres, als wenn er sich das Zelt mit einen Mann oder mehreren Shinobi teilte. Ein Grund dafür waren sicherlich seine Gedanken, die er bezüglich Sakura am frühen Abend gehegt hatte. Umso mehr Kakashi versuchte nicht daran zu denken, musste er nur noch mehr an Sakura denken. Sie lagen nahe genug beieinander, damit er ihren Duft gut riechen konnte. Sakura roch nach einem blumigen Shampoo, unter dem aber auch ein paar würzige Kräuter gemischt waren. Der Duft gefiel Kakashi. Um noch ein wenig mehr davon einatmen zu können, rückte er ein kleines Stück näher an Sakura heran. Natürlich erst, nachdem er sich sicher war das sie schlief. In Kakashi kam das Verlangen auf, mit seinen Händen durch Sakuras Haar zu fahren. Erschrocken über sich und seine Gedanken, drehte sich Kakashi wieder auf den Rücken. Was tat er hier verdammt noch mal? Sakura war sein Schützling! Seine unkeuschen Gedanken reichten bereits aus, um ihn zu verwarnen und ihm ein neues Team zuzuteilen, falls er denn je wieder unterrichten durfte! Sicherlich dachte sich Kakashi das alles nur, weil er seit längerem keine Frau mehr gehabt hatte. Er ließ sich immer wieder auf lockere, zwanglose Affären ein, ohne das er sich an jemand binden musste. In letzter Zeit jedoch war zu viel geschehen, als das Kakashi Zeit für so etwas gefunden hätte. Erst wurden Gerüchte um Orochimaru groß, das er wieder einen Angriff auf Konoha plante, dann tauchte Sasuke plötzlich wieder auf und Akatsuki bereitete vielen in Konoha Kopfzerbrechen. Aber nur weil Kakashi seit längerem auf dem Trockenen saß, durfte er sich solche Gedanken Sakura gegenüber nicht erlauben. Er war ein Shinobi, nicht nur Jonin sondern auch Mitglied der Anbu. Er hatte seinen Körper perfekt unter Kontrolle! So etwas würde ihm nicht wieder geschehen! Erschrocken zuckte Kakashi zusammen. Ohne es zu wollen, reagierte sein Körper beim Gedanken an Sakura. Verdammt, das war gar nicht gut. Kapitel 3: Schock ----------------- Sonnenstrahlen fielen durch das Zelt, kitzelten Sakura im Gesicht und weckte sie letztendlich auf. Bevor Sakura die Augen öffnete, konnte sie bereits das rege Treiben im Wald hören. Die Vögel zwitscherten vergnügt, man hörte kleinere Tiere im Unterholz herumhuschen und den Wind, wie er an den Ästen der Bäume zerrte. Und noch etwas konnte Sakura gut hören. Es war ein dumpfes, sich regelmäßig wiederholendes Geräusch. Im ersten Moment wusste sie nicht, was es war, doch als sie mit der Zeit immer wacher wurde, kam auch ihr Gehirn in Gang. Das war ein Herzschlag! Irritiert öffnete Sakura die Augen. Und stellte erschrocken fest, dass sie ihren Kopf auf Kakashis Brust liegen hatte. Daher hörte sie dessen Herzschlag. Jetzt musste sich Sakura auch nicht länger fragen, warum ihr der Boden auf einmal so viel weicher vorgekommen war als letzte Nacht. Vorsichtig versuchte Sakura sich von Kakashi zu lösen. Erschrocken stellte sie fest, dass sie auch noch ihre Arme auf Kakashi gelegt hatte und er einen Arm um ihre Mitte, der sie davon abhielt, unauffällig von Kakashi weg zu kommen. Verdammt! Wie komme ich hier weg ohne Kakashi zu wecken? Jeden Moment würde er aber auch wach werden. Selten benötigte ein Shinobi auf einer Mission so etwas Banales wie einen Wecker um rechtzeitig aufzustehen. Man bekam bereits auf der Akademie beigebracht, dann aufzustehen, wann man es wollte. Die Röte schoss Sakura in die Wangen. Wenn Kakashi jetzt aufwachen würde, steckte sie in Erklärungsnöten. In der Nacht wohl hatte sie sich auf die andere Seite gedreht und war dabei auf Kakashi gelandet. Zur Vorsicht, um zu sehen ob Kakashi auch ja noch tief und fest schlief, sah sie ihn an. Sakura musste schwer schlucken. Er sah so friedlich aus, wie er da lag. Seine Gesichtszüge waren vollkommen entspannt. Natürlich konnte Sakura nicht allzu viel wegen der Maske erkennen. Doch wäre jetzt nicht die perfekte Chance, um zu sehen, was Kakashi darunter verbarg? Mit zitternder Hand näherte sich Sakura langsam Kakashis Gesicht. Sakura konnte selbst kaum glauben, was sie hier gerade tun wollte. Aber schon so viele Jahre über fragte sich Sakura, was Kakashi unter der Maske versteckte. Nur noch wenige Millimeter trennten Sakuras Hand von Kakashis Gesicht, als plötzlich ihr Handgelenk fest umklammert wurde. Kakashis unverdecktes Auge öffnete sich. Im ersten Moment sah er angsteinflößend aus, doch als er Sakura erkannte, zeichnete sich Verwirrung in seinem Gesicht ab. Langsam setzte sich Kakashi auf, zog Sakura dabei mit sich. Ihr Handgelenk hielt er noch immer fest. Sakuras Herz schlug schnell. So schnell wie selten zuvor. Was hatte sich Sakura auch gedacht? Kakashi war ein ausgezeichneter Shinobi! Also wirklich! “E-entschuldigung“, brachte Sakura nach einem kurzen Moment hervor. Sie merkte, wie ihr wieder die Röte ins Gesicht schoss. Sie war Kakashi so unglaublich nahe! Es machte Sakura regelrecht nervös. Abrupt, als ob Kakashi sich verbrannt hätte, ließ er Sakura los, brachte Abstand zwischen sich und die Kunoichi. Ohne weiter auf Sakura zu achten, stand er auf und verließ das Zelt. Ließ eine überrumpelte Sakura zurück. Die kühle Luft des neuen Tages tat Kakashi gut. Es half ihm, seine Gedanken zu ordnen, die sich viel zu sehr um Sakura kreisten. Letzte Nacht hatte sich Sakura auf einmal auf ihn gelegt. Dabei hatte sie tief und fest geschlafen. Wie er es geschafft hatte, so einzuschlafen, war ihm ein Rätsel. Natürlich hatte Kakashi zunächst versucht gehabt, Sakura zu wecken oder wenigstens von sich hinunter zu schieben, doch Sakura hatte so fest wie ein Stein geschlafen und sich in sein Oberteil gekrallt gehabt. Außerdem hatte sie so friedlich ausgesehen. Daher hatte er die Nacht wohl oder übel mit Sakura auf sich schlafen müssen. Dennoch war der nächste Morgen erschreckend für ihn gewesen. Er war davon wach geworden, dass sich etwas auf ihn zu bewegte. Das verdankte er seinen Jahren als Shinobi. Doch das Sakura ihm so nahe war, hätte er nicht gedacht. Kakashi fragte sich, was sie wohl gewollt hatte. Er hatte einen Verdacht. Viele wollten wissen, warum er die Maske trug und niemandem sein Gesicht zeigte. Das jedoch war für Kakashi nebensächlich gewesen. Für ihn als Mann war er, wie oft morgens, mit einer Morgenlatte aufgewacht. Das Sakura zusätzlich auf ihm lag, kam sehr ungelegen. Verlangen war durch seinen Körper hindurch geschossen und hatte sein erregtes Glied nur noch härter werden lassen. Er hatte von Sakura wegkommen müssen und das so schnell wie möglich. Jetzt musste er seine Gedanken erst einmal sammeln. Für die Zukunft musste er weiterhin so viel Abstand wie möglich zu Sakura halten aber ohne, dass es auffiel. Die ganze Sache würde ihn sicherlich nicht von der Mission ablenken. Für die Nächte musste sich Kakashi etwas anderes einfallen lassen, falls es wieder vorkommen konnte, dass sie in einem Zelt schlafen müssten. Während er so über die Situation nachdachte, war Kakashi an einen nahe gelegenen Bach gegangen. Durch den Wald zogen sich mehrere kleine Bäche, in denen man den Trinkvorrat gut auffrischen konnte. Kakashi kniete sich zu dem kühlen nass und spritze es sich ins Gesicht. Das half. Anschließend nahm er noch ein paar kleine Schlücke und wusch sich so gut wie möglich. Inzwischen hatte Kakashi seinen Körper wieder unter Kontrolle. Er konnte zurück zu dem kleinen Feldlager. Was vorhin geschehen war, würde Kakashi nicht ansprechen. Vergessen war besser. Als Kakashi zurückkehrte, saß Sakura bereits vor dem Zelt und aß ihr Frühstück. Es bestand nur aus Brot und etwas hartem Käse. Es war der übliche Proviant. Man konnte nur Lebensmittel gebrauchen, die lange haltbar waren. Sakura hasste dieses Essen. Noch nie hatte sie es gemocht. Stattdessen musste sie sich dazu zwingen, es herunter zu würgen. Schweigend ließ sich Kakashi neben Sakura nieder und nahm sich ebenfalls etwas zu Essen. Nachdem sie beide aufgegessen hatten, wandte sich Kakashi das erste Mal seit dem peinlichen Zusammenstoß an Sakura. Sie hatte schon Angst, er würde das Thema ansprechen. Stattdessen beschrieb Kakashi ihr den Weg, wo ein kleiner Bach entlang floss. Dankbar erhob sich Sakura und folgte der Beschreibung, bis sie das leise Plätschern des Baches hören konnte. Während sie sich hinunter beugte und sich mit dem kühlen Wasser das Gesicht wusch, musste Sakura an den Moment im Zelt denken. Warum nur hatte sie bei Kakashis Anblick solch ein Herzrasen bekommen? Bisher war ihr das noch nie so geschehen, außer früher, bei Sasuke. Da hatte Sakura sofort gewusst, warum ihr Körper so reagierte. Bei Kakashi war das ganz anders. Sie kannte ihn schon lange und wusste dennoch nichts über ihn. Ja, er sah gut aus. Das ohne Zweifel, aber dennoch verstand sie ihr Verhalten nicht. Es konnte ja wohl kaum daran liegen, dass sie jetzt auf einmal mit Kakashi alleine war! Aber in den letzten Tagen hatte Kakashi ihr oft geholfen. Nicht nur beim letzten Training. Generell in der Zeit, seitdem Sasuke wieder da war. Naruto war viel zu glücklich, Sai kannte ihn nicht, aber Kakashi war für sie da. Hatte ihr geholfen mit ihren Gefühlen klar zu kommen. Er wusste, wie es in ihr aussah. Sie hatte ihm davon erzählt gehabt, was für ein Gefühlschaos in ihr herrschte. Außerdem half er ihr, ihr Selbstbewusstsein aufzubauen. Vor allem in den letzten Tagen. War das Dankbarkeit? Nicht nur. Das glaubte Sakura nicht. Aber sie konnte doch unmöglich Kakashi anziehend finden! Energisch schüttelte Sakura den Kopf. Sie sollte aufhören sich über so etwas Gedanken zu machen. Viel wichtiger war die Mission! Ab jetzt würde sie nur noch darüber nachdenken. Den Großteil des zweiten Tages verlief schweigend. Die Stimmung zwischen Sakura und Kakashi war angespannt. Zwar redeten sie nicht über den Morgen, dennoch lag es wie ein unsichtbares Tuch über ihnen. An sich verlief die Mission bis jetzt reibungslos. Keiner Menschenseele waren sie bislang begegnet. Dadurch, dass sie nicht miteinander redeten, hatte Sakura viel zu viel Zeit um über die letzten Tage und Wochen nachzudenken. Nach einer Weile war sie es jedoch leid. Sie hatte keine Lust mehr über Sasukes Rückkehr nachzudenken, wie sich das Team veränderte hatte und was zwischen Kakashi und ihr vorgefallen war. Darüber nachzudenken brachte letztendlich eh nichts. Mittags hatten sie eine kurze Rast eingelegt. Ganze zwanzig Minuten. In der Zeit konnten sich Sakura und Kakashi ein wenig ausruhen und etwas essen. Normalerweise machte Sakura es nichts aus den ganzen Tag herumzulaufen. Sie hatte eine gute Ausdauer. Wenn sich Sakura aber vorstellte dass das etwa zwei Wochen so gehen würde, konnte sie nur genervt aufstöhnen. Anscheinend interpretierte Kakashi ihr Verhalten falsch, da er eine erneute Rast anordnete. Wenn Sakura sich jedoch den Himmel besah, würde es bald wieder dunkel werden. Vielleicht war es jetzt wirklich gar nicht so verkehrt für die Nacht ein Lager aufzuschlagen. So wie es aussah, würde es auch noch regnen. Dieses Mal hatte Kakashi sich einen kleinen Fleck ausgesucht, der umgeben von etlichen hohen Bäumen war. Das Blätterdach war dicht. Falls es regnen sollte, würde es ein wenig Schutz bieten. Außerdem war dieses Mal auf dem Boden mehr als genügend Platz für zwei Zelte. Erst bauten Kakashi und Sakura ihr Zelt und anschließend Kakashis Zelt auf. Anschließend wollte Kakashi wieder auf Feuerholzsuche gehen. Allein wartete Sakura vor ihrem Zelt. Sie war müde. Die Nacht über hatte Sakura erst spät Schlaf gefunden. Sicherlich war sie deswegen auch müde. Herzhaft gähnte Sakura. Für einen kurzen Moment schloss sie dabei die Augen. Als sie sie wieder öffnete, riss Sakura ihre Augen überrascht auf. Sofort sprang Sakura auf, zückte ein Kunai und blickte die beiden Männer vor sich an. Es waren zwei Männer um die dreißig, beide sehr groß. Deutlich größer als sie und massiger. Das bedeutete jedoch nichts. Der eine Mann war oberkörperfrei. Etliche Narben überzogen seinen Körper und sein Gesicht. Der andere Mann dagegen trug eine Augenklappe. Beide hatten sie schwarze Haare, hatten einen diabolischen Gesichtsausdruck der nichts gutes verhieß und waren mit Katanas bewaffnet. Sicherlich waren es Banditen, die durch die Wälder streiften. Und wenn ihnen ein junges Mädchen über den Weg lief, konnte man sie ja auch für etwas anderes gebrauchen, als nur einen Diebstahl zu begehen. Das sah Sakura ihnen an. Doch so einfach würde sie ihnen das nicht machen. Entschlossen blickte sie den beiden Männern entgegen. Kakashi würde wohl noch einen Moment weg sein. Er war gerade erst aufgebrochen. Der Narbige ließ einen dummen Kommentar nach dem anderen los. „Was für ein hübsches, kleines Mädchen. Ganz alleine hier? Komm, wir leisten dir ein wenig Gesellschaft.“ Daraufhin brachen beide Männer in lautes Gelächter aus. Wut erfasste Sakura, doch davon durfte sich Sakura nicht beeinflussen lassen. Sie musste ruhig bleiben, klar und logisch denken. Dann würde das ganze schnell von der Bühne gehen. Während Sakura auf einen Angriff wartete, riss sie erschrocken die Augen auf. Von hinten packten sie plötzlich mehrere Hände. Ein Arm schlang sich von hinten um ihren Hals, schnürte ihr die Luft ab. Ein anderer Arm hielt ihre Arme fest, presste sie nach hinten an ihren Rücken. Schmerzhaft keuchte Sakura auf. Verdammt, sie hatte ihre Umgebung nicht gut genug sondiert. Nicht nur, dass sich die Männer einfach so an sie hatten heranschleichen können, nein, sie hatte auch nicht darauf geachtet, ob noch jemand da war außer den zwei schleimigen Typen! Mit Erschrecken musste Sakura feststellen, dass nicht ein Mann sondern zwei Männer sie festhielten. Der zweite Mann, den Sakura nicht sehen konnte, packte ihre Beine und riss sie nach hinten um. Würde sie nicht gehalten werden, wäre Sakura bereits zu Boden gefallen. So jedoch landete Sakura einigermaßen sanft auf dem Waldboden. Normalerweise hätte Sakura längst um Hilfe gerufen, doch ihr wurde der Mund von einer großen Hand zugehalten. Sakura hatte immer stärker Probleme zu atmen. Sie war bewegungsunfähig und konnte sich nicht zur wehr setzten. Es war alles so schnell gegangen, Sakura hatte keine Chance zu reagieren. Das hier waren Profis und nicht einfach nur Banditen. Sie war so einfach in diese Falle getappt. Sie hatte sich nur auf die zwei Männer vor ihr konzentriert. Verdammt, wenn sie wieder frei kam, würde sie sich selbst erst einmal eine Strafpredigt halten, weil sie so dumm gewesen war. Jetzt jedoch war keine Zeit dafür. Sakura musste sich erst einmal befreien. Obwohl sie sich nicht bewegen konnte, versuchte sich Sakura so viel wie möglich zu bewegen in der Hoffnung, vielleicht doch noch frei zu kommen. Es half nicht. Sakura erstarrte zur Salzsäule, als die zwei schleimigen Kerle, die sie sehen konnte, auf sie zukamen. Mit dem Katana schnitt der Narbige einfach Sakuras Oberteil auf, gefolgt von ihrem weißen Rock. Kühle Luft streifte ihre nackte Haut. Das einzige, was Sakura noch außer ihrer Unterwäsche am Körper trug, waren ihre schwarzen Shorts. “Seht nur! Sie ist wirklich hübsch, obwohl ich eher auf dickbusige Frauen stehe. Aber das ist schon okay.“ Der Typ mit Augenklappe beugte sich über Sakura. Sie konnte seinen stinkenden Atem riechen. Ihr wurde schlecht. So weit es in dem Klammergriff ging, drehte Sakura ihr Gesicht zur Seite. Die Atemnot wurde immer schlimmer. Aber sie durfte unter keinen Umständen bewusstlos werden! Ansonsten war sie geliefert. Verbissen kämpfte Sakura gegen die Bewusstlosigkeit und gleichzeitig gegen die vier Männer. Doch es war sinnlos. Ein Schleier der Dunkelheit breitete sich langsam aber sicher über Sakura aus. Gleich hätte sie den Kampf verloren und noch so einiges mehr. Vorsichtig balancierte Kakashi die trockenen Äste auf seinem Arm. Gerade beugte er sich zu einem weiteren hinab. Das war der letzte. Das dürfte für ein Feuer reichen. Kakashi hatte sich ein kleines Stückchen vom Lager entfernen müssen, um brennbares Holz zu finden. Als er soweit war, machte er sich auf den Weg zurück. Er war nur noch wenige Meter vom Lager entfernt, sehen konnte er es noch nicht, da drangen Männerstimmen zu ihm durch. Mehrere. Mindestens drei. Und sie stritten. “Ich will zu erst!“ “Vergiss es! Ich hab die meiste Arbeit machen müssen.“ “Ruhe ihr beide! Ich bin hier der Boss!“ Ein ungutes Gefühl überfiel Kakashi. Die Männerstimmen kamen eindeutig aus Richtung des Lagers. Ruhig kniete Kakashi nieder, legte das Brennholz leise wieder auf den Boden ab. Er musste sich vergewissern das es Sakura gut ging. Von ihr konnte er nichts hören. Vorsichtig schlich sich Kakashi an die Stimmen heran. Abrupt blieb er hinter einem hohen Busch stehen. Er konnte seinen Augen kaum trauen. Sakura lag auf dem Waldboden, wurde von zwei Hünen festgehalten. Zwei weitere stritten sich darum, wer Sakura als erstes bekam. Das es sich um eine Vergewaltigung handeln würde, wenn er nicht gleich eingriff, war Kakashi mehr als bewusst. Sakura war bewusstlos und halb nackt. Er musste schnell handeln. Diese Männer mussten zumindest ansatzweise kämpfen können, ansonsten hätten sie Sakura wohl kaum überwältigen können. Aber er musste schnell handeln. Kurzerhand erschaffte Kakashi drei Dutzend Schattendoppelgänger. Mit ihnen tauchte er sogleich vor den Männern auf. Überrascht blickten diese sich an, dann zu Kakashi. Angst zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Gegen so viele Männer hätten sie keine Chance, auch wenn es sich nur um Doppelgänger handelte. Die zwei Männer, die Sakura festhielten, ließen sie los und rannten in den Wald. Vorsichtshalber schickte Kakashi drei Doppelgänger hinter ihnen her. Die anderen zwei Männer, ein narbiger Typ und einer mit Augenklappe, zogen ihre Schwerter. “Verschwinde von hier!“ rief der Narbige ihm zu. Kakashi verzog verächtlich das Gesicht. Todernst sagte er: „Ihr verschwindet sofort und ich lasse euch am Leben. Geht augenblicklich von meiner Partnerin weg, sonst hat euer letztes Stündlein geschlagen.“ Jedes einzelne Wort meinte Kakashi ernst. Er hätte die beiden Männer schon längst getötet, aber Sakura war jetzt wichtiger. Vielleicht brauchte sie medizinische Hilfe. Da konnte er sich nicht mit den perversen Schweinen abgeben. Glücklicherweise zeigten seine Worte Wirkung. Die zwei Männer flohen in den Wald. Sogleich rannte Kakashi auf Sakura zu, löste sein Jutsu auf und kniete sich zu ihr hinunter. Sie war bewusstlos, ihr Hals war gerötet, aber ansonsten schien sie unverletzt. Das Katana hatte ihre Haut nicht verletzte, während ihre Kleidung aufgeschnitten wurde. Die Fetzen hingen noch an Sakura, gaben jedoch viel Haut preis. Behutsam hob Kakashi Sakura auf und trug sie in ihr Zelt. Nachdem er sie auf den Schlafsack gelegt hatte, ging Kakashi nach draußen und holte eine Trinkflasche. Vorsichtig ließ er einige Tropfen Wasser auf Sakura fallen. Mehrmals zuckten Sakuras Augen zusammen, ehe sie diese langsam öffnete. Kakashi atmete erleichtert auf, als das Smaragdgrün ihrer Augen zum Vorschein kam. Bis dato hatte er die Luft angehalten und stieß sie nun aus. Im ersten Moment ließ Sakura ihren Blick unruhig durch das Zelt gleiten, dann richtete sie sich abrupt auf. In ihrem Gesicht lag Panik, während sie versuchte in Verteidigungsstellung zu gehen. “Sakura, alles in Ordnung! Die Männer sind weg!“ Beruhigend redete Kakashi auf Sakura ein, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte. Von jetzt auf gleich fiel die Anspannung von Sakura, als sie ihre Umgebung wieder klar erkennen konnte und erkannte, das keinerlei Gefahr mehr drohte. Als sich Sakuras große Augen auf Kakashi richteten, sah sie ihn verzweifelt an. Irgendetwas musste er sagen, musste ihr helfen. Gerade eben hatte er einen großen Schock erlitten, wie er Sakura hilflos gefunden hatte. Er hatte sie befreien können, doch wie konnte er ihr versichern, das alles wieder in Ordnung war? Während Kakashi verzweifelt nachdachte, schmiss sich Sakura plötzlich in seine Arme. Überrumpelt benötigte Kakashi einen Moment, bis er seine Arme um Sakura schloss. Tröstend fuhr er mit der Hand über ihren Rücken. Kurz darauf erbebte Sakura an seinem Körper. Ab und an konnte Kakashi ein leises Schluchzen hören. Das Geräusch zerriss Kakashi beinahe das Herz. Gott sei Dank war er noch rechtzeitig gekommen! Eine ganze Zeit lang saß Kakashi mit Sakura im Arm da, tröstete sie und versuchte Sakura zu beruhigen. Dabei versuchte Kakashi auszublenden, das Sakura so gut wie nichts am Leibe trug. Jetzt war wohl der denkbar schlechteste Moment, um so über Sakura zu denken. Entschieden verdrängte Kakashi diese Gedanken. Dennoch konnte er nicht leugnen, dass es ihm gefiel, Sakura so im Arm zu halten. Hemmungslos ließ Sakura ihren Tränen freien Lauf. Die Panik, Angst und hilflose Wut ließen mit der Zeit nach, bis sie letztendlich nur noch Dankbarkeit für Kakashi empfand. Wäre er nicht rechtzeitig gekommen… Ein Schauer rann über Sakuras Rücken. Daran wollte sie nicht denken. Auch wollte sie sich keine Vorwürfe machen, wie es dazu hatte kommen können. Nein, sie sollte darüber froh sein, dass Kakashi sie gerettet hatte. Nach einer Weile hatte sich Sakura einigermaßen beruhigt. Dennoch blieb sie wo sie war, ihren Kopf auf Kakashis Brust gebettet.. Ihr war kalt, aber da, wo Kakashi sie berührte, schien ihre Haut in Flammen zu stehen. Tief atmete sie seinen Duft ein. Er war herb und frisch und hatte eine beruhigende Wirkung auf Sakura. Nachdem auch die restlichen Tränen versiegt waren, genoss Sakura das Gefühl einfach nur im Arm gehalten zu werden. Kakashis Berührungen entspannten Sakura deutlich. Irgendwann jedoch entschied Sakura, dass sie lange genug Kakashis Umarmung genossen hatte, egal wie beruhigend und tröstend es war. Langsam löste sich Sakura von ihm. Kaum hatte sie ihren Kopf angehoben, wischte sie mit einer Hand die restlichen Tränen von ihrem Gesicht. Sie versuchte ein Lächeln aufzusetzen, doch es misslang kläglich. “Danke“, brachte Sakura leise hervor, ehe sie Kakashi ins Gesicht blickte. Darin sah sie Sorge und gleichzeitig Erleichterung. Es wärmte Sakura von innen heraus, dass sich Kakashi so sehr um sie sorgte. Kakashi schwieg, sah sie nur an. Hatte sie eben noch Kakashi Nähe genossen, so machte sie es jetzt nervös. Nicht wegen der versuchten Vergewaltigung. Das war wie weggeblasen. Sie war Kakashi so nahe. Trotz der Maske konnte sie seinen warmen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Sakuras Herz schlug wild in ihrer Brust. Das Blut rauschte ihr in den Ohren. Das einzige, woran sie jetzt denken konnte war, dass sie Kakashi die Maske vom Gesicht reißen und ihn küssen wollte. Erschrocken von ihren Gedanken, zuckte Sakura zusammen. Im gleichen Moment tat es einen lauten Schlag. Es donnerte, stellte Sakura erstaunt fest. Kakashi musste wohl gedacht haben, das Sakura deswegen erschrocken reagierte. Daher erklärte er ruhig: „Ist nur ein Gewitter.“ Mechanisch nickte Sakura. Sie musste von Kakashi weg, ansonsten konnte sie für nichts garantieren. Sicherlich würde es für sie peinlich enden, wenn Kakashi sie von sich stieß. Erst jetzt wurde sich Sakura bewusst, dass ihr Oberteil nur noch ein Fetzen Stoff war. Mit rotem Gesicht zog Sakura die Stoffreste notdürftig über ihre Brust. “Ich lass dich erst einmal alleine.“ Mit diesen Worten löste sich Kakashi gänzlich von ihr und erhob sich. Bevor er das Zelt verließ, blickte er noch einmal besorgt zu ihr. Dann verschwand er in der dunklen Nacht. Kapitel 4: Nachts, alleine -------------------------- Sakura lag in ihrem Schlafsack alleine in ihrem Zelt. Draußen donnerte es noch immer und es hatte angefangen zu regnen. Unaufhörlich prasselte der Regen auf das Zelt. Umso länger Sakura in der Dunkelheit lag, umso mehr hatte sie das Gefühl, die Geräusche des Regens würden immer lauter werden. Was natürlich Unsinn war. Dennoch konnte Sakura nicht schlafen, warf sich unruhig hin und her. Schuld daran waren die Ereignisse des heutigen Tages. Schließlich entging man nicht jeden Tag gerade so einer Vergewaltigung. Auch wenn es Sakura sich nicht gerne eingestand, sie fühlte sich nicht wohl dabei, alleine zu bleiben. Obwohl sie wusste, jetzt drohte ihr keine Gefahr, wollte Sakura nicht alleine sein. Ihr Unterbewusstsein ließ ihr einfach keine Ruhe. Langsam stand Sakura auf, verließ ihr Zelt und rannte durch den Regen. Kakashi wurde sofort wach, als er ein leises Rascheln vernahm. In Sekundenschnelle war Kakashi aufgesprungen, hatte sein Kunai gezückt und hielt auf den Zelteingang zu. Schnell hatte er seinen nächtlichen Besucher geschnappt, drückte ihn zu Boden und hielt ein Kunai an dessen Hals. “Kakashi!“ Überrascht nahm der Jonin das Kunai weg und stand auf. “Sakura?“ fragte Kakashi etwas überrumpelt. “Ja, wer sonst?“ Sakura klang ein wenig unwirsch, was er ihr nicht verübeln konnte. Auf dem Zeltboden hatte Kakashi eine Taschenlampe hingelegt. Kakashi tastete danach. Als er sie gefunden hatte, richtete er sie auf Sakura und knipste sie an. “Was machst du hier?“ Wegen des hellen Lichts, hielt sich Sakura schützend eine Hand vor das Gesicht. Sie war nass, wohl aber nicht vollkommen durchnässt. Der Abstand zwischen ihren beiden Zelten betrug nur einen Meter. Vorhin hatte sich Sakura ein neues Oberteil angezogen und das alte weggeschmissen. Einen neuen Rock hatte sie sich für die Nacht nicht angezogen. “Ähm.“ Ein wenig unbehaglich trat Sakura von einem Fuß auf den anderen. Ein leichter Rotschimmer zierte ihre Wangen. “Dürfte ich…hier schlafen? Ich will nicht alleine sein. Nicht nachdem, was heute passiert ist.“ Nur leise drangen die Worte zu Kakashi durch. Als er sie vernahm, musste er innerlich schwer schlucken. Hatte er sich nicht geschworen, Abstand zu Sakura zu halten? Und dennoch merkte er, wie er mit dem Kopf nickte. Erleichterung durchströmte Sakura. „Ich geh dann mal schnell meinen Schlafsack holen“, erklärte Sakura und verschwand wieder in der Nacht. Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Vorhin hatte er ihre Gegenwart schon viel zu sehr genossen, vor allem unter diesen Umständen. Sie jetzt bei sich schlafen zu lassen, war eine dumme Idee. Und dennoch hatte sein Körper gegen den Willen seines Geistes gehalten. Kakashis Körper stand vollkommen unter Strom als Sakura wieder zurückkehrte, mit dem Schlafsack unter dem Arm. Kakashi hatte seinen Schlafsack bereits zur Seite geschoben, damit auch für Sakura Platz da war. Dort legte sie nun ihren Schlafsack. Kurz darauf legte sie sich selbst hinein. Zögerlich legte sich Kakashi neben Sakura und schaltete die Taschenlampe aus. Kaum das Sakura neben Kakashi lag, fühlte sie sich geborgener und sicher. Jetzt war sie sich sicher, sie würde die heutige Nacht gut schlafen können. Während Sakura da lag, begann sie kurz darauf zu zittern. Ihre Kleidung war nass durch den Regen und daher fror sie nun. Natürlich wüsste Sakura, was dagegen helfen würde, doch das auszusprechen traute sich Sakura nicht. Also blieb nichts anderes übrig, als weiter zu frieren. Ohne es zu wollen, schlugen ihre Zähne ab und an aufeinander. Sakura konnte nur hoffen das Kakashi davon nichts mitbekam. Sie wollte ihm nicht noch weiter zur Last fallen. Leise drang Kakashis Stimme aus der Dunkelheit zu ihr. Er war ihr nahe und das gefiel Sakura. “Du frierst?“ Auch wenn er es als Frage formuliert hatte, so verriet seine Stimme, das es sich dabei um eine Feststellung handelte. Zunächst nickte Sakura, dann fiel ihr ein, das Kakashi das aufgrund der Dunkelheit nichts sehen konnte. Leise bejahte sie. Anschließend herrschte wieder Schweigen. Die Atmosphäre war geladen. Zumindest kam es Sakura so vor. Ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen, ihr Puls raste. Dieser Zustand verschlimmerte sich noch, als Kakashi sich neben ihr bewegte. Sich ihr näherte. “Es wäre schlecht für die Mission, wenn du krank werden würdest.“ Ganz nah vernahm Sakura Kakashis Stimme. Ein Schauer rann Sakura über den Rücken, dieses Mal jedoch nicht vor Kälte. Anschließend hörte Sakura, wie ein Reißverschluss vom Schlafsack geöffnet wurde. Kurz darauf, wie Kakashi ihren hinunter zog. Sakura verspannte sich. Hatte Kakashi jetzt wirklich das vor, was sie sich nicht getraut hatte zu fragen? Ja, hatte er. Gleichzeitig gespannt und erwartungsvoll, wartete Sakura ab, wie Kakashi sich vorsichtig zu ihr legte. Wohl war er darauf bedacht, sie nicht zu bedrängen. Wohl wegen dem heutigen Geschehen. Dennoch schreckte Sakura nicht zurück. Stattdessen machte sie Kakashi ein wenig Platz, damit er sich zu ihr in den Schlafsack legen konnte. Nach kurzer Zeit lag Kakashi an ihrem Rücken. Sakuras Herz schlug immer schneller. Sie konnte Kakashis Atem in ihrem Nacken spüren. Sakura stand unter Strom. Sie konnte nicht bezweifeln, dass ihr Kakashis Nähe gefiel, sogar genoss. Das Verlangen, Kakashi zu berühren, keimte wieder in Sakura auf. Sie wusste das es falsch war. Dennoch nahm Sakura all ihren Mut zusammen zunehmen und drehte sie sich zu Kakashi um, schmiegte sich an ihn. Behutsam legten sich Kakashis Arme um sie. Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht schmiegte Sakura ihr Gesicht an Kakashis Brust. Sie genoss seine Nähe zu sehr. Das war Sakura klar. Kakashi fand das hier sicherlich nicht so aufregend wie sie selbst. Er hatte sein Handeln eben erklärt. Er wollte nicht das Sakura krank wurde, doch die kühle Nacht und ihre nasse Kleidung würde genau dazu führen. Gegen Kälte half die Körperwärme eines anderen Menschen sehr. Das wusste auch Kakashi. Nur deswegen tat er das. Trotzdem gefiel es Sakura. Es kostete Kakashi all seine Selbstbeherrschung, um nicht etwas Verbotenes zu tun, beispielsweise über Sakura herzufallen. Heute war ein stressiger Tag für die junge Frau gewesen. Ihr Verlangen nach Geborgenheit war nachzuvollziehen. Gerade deswegen durfte er die Situation nicht ausnutzen. Was er wollte, musste hinten angestellt werden. Daher versuchte Kakashi, nicht allzu sehr auf Sakuras Körper zu reagieren. Mit mäßigem Erfolg. Kakashi konnte zwar seine Hände bei sich behalten, doch mit seinem Unterkörper musste er auf Abstand zu Sakura gehen. Ansonsten würde er das Verlangen, das er für Sakura empfand, nicht länger verheimlichen können. Wie hatte es nur dazu kommen können? Sicherlich war es seine eigene Schuld. In den letzten Wochen hatte er sich viel um Sakura gekümmert. Er wusste, wie es in ihr aussah. Schon seit längerem wusste Kakashi, dass er die Gesellschaft von Sakura genoss. Vielleicht war das der Hauptbeweggrund gewesen, warum sein Unterbewusstsein Sakura als seine Partnerin für die Mission entschieden hatte. Wenn es so war, hatte er einen großen Fehler begangen. Obwohl Kakashi angestrengt nachdachte, interessierte es seinen Körper nicht sonderlich. Viel zu sehr genoss sein Körper Sakura und ihre Nähe. Für seinen Körper war es nichts Verbotenes, sondern etwas, was er wollte. Es war anstrengend, aber letztendlich schaffte Kakashi es, seinen Körper wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen, ebenso wie seine Gedanken. Sakura schlief schon eine Weile. Er hatte es an ihrer langsameren, tieferen Atmung bemerkt. Jetzt, wo er sich wieder unter Kontrolle hatte, konnte auch Kakashi in das Reich der Träume gleiten. Fast zeitgleich erwachten Sakura und Kakashi. Nur ein, zwei Minuten war Kakashi früher wach und löste sich von der noch schlafenden Kunoichi. Als er aus dem Schlafsack stieg, schlug auch Sakura die Augen auf. Dieses Mal war für Kakashi die Situation nicht ganz so unangenehm wie gestern. Sollte es auch nicht, schließlich hatte er sich dazu entschlossen gehabt, sich zu Sakura zu legen. Natürlich sagte sich Kakashi immer wieder, er hatte es nur für ihr Wohl getan, damit sie nicht krank wurde und sich geborgen fühlte. Doch warum kam er auf die Idee, Sakura würde sich bei ihm geborgen fühlen? Es war ja schließlich nicht so, das Sakura eine Wahl hätte, wenn sie aus Angst nicht alleine bleiben wollte. Sicherlich interpretierte er zu viel in Sakuras Verhalten hinein. Das sollte er tunlichst unterlassen. Sakura blickte noch ein wenig schlaftrunken vor sich her. Ihre Haare waren ziemlich verwurschtelt. Genüsslich streckte sie sich und gähnte herzhaft. Schnell wandte Kakashi den Blick ab und verließ das Zelt. Er hatte gehen müssen, ansonsten wäre Sakura sicherlich bald die Ausbeulung in seiner Hose aufgefallen. Sobald sie in ein Dorf kamen oder auf eine Stadt reffen sollten, würde sich Kakashi eine Frau suchen müssen. Sein Verlangen nahm inzwischen zu große Ausmaße an. Er hatte so etwas noch nie erlebt. Aber normalerweise konnte er sein Verlangen auch immer gleich stillen. Er musste nie groß etwas tun, damit die Frauen zu ihm kamen. Das Sakura das nicht tat, war reinstes Glück für ihn. Was vermutlich aber auch nur daran lag, das sie erst siebzehn Jahre alt war und noch keine Erfahrung gesammelt hatte. In Gedanken versunken, suchte Kakashi nach dem nahe gelegenen Bachlauf. Der Zufall wollte es so, dass sie den gestrigen Tag immer in der Nähe des Baches ihren Weg fortgesetzt hatten. Kurz darauf konnte er bereits das Plätschern des Wassers hören. Während Kakashi sich zu dem Nass hinunter kniete um zu trinken und sich zu waschen, dachte er an sein Team. Hoffentlich nahmen Naruto, Sasuke und Sai seine Worte ernst. Er würde sie tatsächlich für die Jonin-und Chuninprüfung nicht anmelden, wenn sie ihr Teamfähigkeit nicht unter Beweis gestellt hatten. Aber Yamato würde schon mit ihnen fertig werden. Schließlich hatte er Sakura, Sai und Naruto selbst eine Weile lang betreut. Ein Knacken im Unterholz ließ Kakashi herumfahren. Griffbereit hielt er ein Kunai in Händen. Angespannt blickte er in die Richtung, von wo das Geräusch zu ihm gedrungen war. Erleichtert atmete Kakashi aus, als ein kleiner, brauner Hase aus dem Unterholz kam. Ohne Scheu knabberte es an einem Stückchen Blatt herum. Kakashi selbst schien es nicht sonderlich zu interessieren. Obwohl keine Gefahr zu sehen war, legte Kakashi sein Kunai nicht weg. Viel zu oft tauschte beim Jutsu des Tausches der Gegner seinen Körper gegen einen Baumstamm oder einen Hasen. Daher blieb Kakashi auf der Hut. Einen Moment lang sah er sich um, konnte aber niemanden entdecken oder ein Geräusch wahrnehmen, das nicht zum Wald passte. Gerade drehte sich Kakashi wieder zu dem Bach um, als er das typische Sausen eines Kunais vernahm. Aus Erfahrung wusste er, wohin das Kunai auf ihn zielte ohne es sehen zu müssen. Gekonnt duckte sich Kakashi und wich so dem Angriff aus. Anschließend drehte er sich schnell in die entsprechende Richtung um. Überrascht riss Kakashi die Augen auf. Was sollte das? Das waren die Männer von gestern Abend. Wut kam in ihm auf, die Kakashi versuchte zu verdrängen. Bei einem Kampf hatten Gefühle nichts zu suchen, erst recht nicht Wut. Kakashi hatte geglaubt, die Männer wären weiter gezogen. Seine Doppelgänger hatten die Männer noch eine Weile verfolgt, bis sie aus seiner Reichweite waren und sich von selbst auflösten. Er war zu vorsichtig. Er hätte vorsichtshalber ein paar Fallen aufstellen sollen. Jetzt war es zu spät dafür. Der Narbige und der Typ mit Augenklappe kamen grinsend hinter einem Gebüsch hervor, die Katana gezückt. Wo waren die anderen zwei Männer? Sicherlich versteckten sie sich. Er musste auf seinen Rücken acht geben. Mit lautem Gebrüll rannte der Narbige auf Kakashi zu. Gekonnt schlug er mit dem Katana auf Kakashi ein, der mit seinem Kunai sämtliche Schläge parierte. Der Typ war gut, aber Kakashi war besser. Sobald sich der Mann eine Blöße gab, nutzte Kakashi diese. Effizient holte Kakashi aus und schlug den Mann in die Nieren. Mit einem Stöhnen sackte er zusammen. Gerade als Kakashi den Mann bewusstlos schlagen wollte, griffen die drei anderen Männer an. Einer von vorne, zwei von den Seiten. Die Schläge mit den Katanas prasselten auf ihn ein. Den meisten konnte Kakashi ausweichen oder abwehren. Nur einer landete einen Treffer, doch die Verletzung auf seiner Schulter war nicht mehr als ein Kratzer. Da Kakashi von den Männern umzingelt war und sich permanent gegen die Angriffe verteidigen musste, hatte Kakashi keine Chance Gen oder Ninjutsu anzuwenden. Er musste sich ein wenig Platz schaffen. Der Kampf war keineswegs aussichtslos. Diese Männer konnte vielleicht mit dem Schwert kämpfen, aber das war auch schon alles. Ihre Ausdauer ließ bereits nach. Da! Seine Chance! Einer der Angreifer riss sein Katana nach oben. Sein Oberkörper war ungeschützt. Während Kakashi die anderen zwei Angreifer weiter abwehrte, zog er das linke Bein an und rammte es dem einen Mann in den Magen. In hohen Bogen flog der Mann davon und landete unsanft mit dem Kopf voran gegen einen Baum. Jetzt waren es nur noch zwei. Das reichte ihm, um ein wenig Abstand zwischen sich zu bringen, um Ninjutsu anzuwenden. Ein Feuerjutsu kam nicht in Frage. Diese Männer waren zwar Arschlöcher, aber dennoch konnte er sie nicht einfach töten. Er würde sie gefangen nehmen und für eine Anbu-Einheit oder andere Ninjas als Geschenk da lassen. Schnell formte Kakashi Fingerzeichen. Er würde ein Erdjutsu verwenden. Kakashi bündelte das Chakra und ließ es frei. Seine letzten beiden Angreifer rannten gerade auf ihn zu, als sie überrascht inne hielten. Der Boden unter ihren Füßen wurde weich. In Sekunden versanken sie darin, bis nur noch ihre Köpfe aus dem Boden ragten. Dann löste Kakashi das Jutsu auf. Der Boden wurde wieder fest. Für die Männer gab es keine Chance, daraus zu entkommen. Kurz blickte Kakashi zu den anderen zwei Banditen. Sie waren noch bewusstlos. Gut. Dann erst ging Kakashi zu den anderen zwei Männern. Lässig kniete er sich vor sie ihn. “Hatte ich euch nicht gesagt, dass ich euch nicht mehr sehen will?“ Das Lächeln, das Kakashi aufgesetzt hatte, ließ die Männer vor ihm vor Angst erzittern. “Was also macht ihr hier?“ Augenblicklich fingen die Männer an sich um Kopf und Kragen zu reden. Was sie sagten, interessierte Kakashi nicht. Sie agierten nicht auf Befehl eines anderen. Da war sich Kakashi sicher. Sie waren eine kleine Gruppe von Verbrechern. Mehr nicht. Überrascht drehte sich Kakashi um. Er hörte wie ein Kunai durch die Luft flog. Sofort sprang Kakashi nach oben. Zu spät. Das Kunai streifte sein Bein. Es war nur eine oberflächliche Verletzung, nichts schlimmes. Dennoch wurde er langsam wütend. Diese Typen nervten ihn! Der Narbige, von dem Kakashi ausgegangen war, dass er noch bewusstlos war, kniete schwankend auf dem Boden, ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht. Der Kerl konnte gar nicht so schnell gucken, da war Kakashi auch schon hinter ihm. Mit einer einzigen Bewegung schlug er den Mann k.o. Anschließend packte Kakashi sich ihn und den anderen Kerl und brachte sie zu den zwei, in der Erde steckenden, Männern. Er legte die Bewusstlosen auf den Boden, formte wieder Fingerzeichen. Kurz darauf waren alle vier Männer gefesselt. Dann holte Kakashi ein Stück Papier hervor, beschrieb die Koordinaten wo die Männer zu finden waren und rief mit einem Jutsu eine Brieftaube herbei. Das Papier befestigte er am Bein der Taube und schickte sie dann los. Ohne weiter auf die Männer zu achten, ging Kakashi wieder zurück zum Zeltlager. Er empfand Genugtuung. Die Männer hatten zwar nicht bekommen, was sie verdient hatten, aber wenigstens konnte sie jetzt keine hilflosen Frauen mehr belästigen. Gerade kamen die zwei Zelte in Kakashis Sichtbereich, als er merkte, wie ihm schwindlig wurde. Irritiert legte Kakashi die Stirn in Falten. Der Schwindel wurde immer schlimmer. Es ging ganz schnell. Von jetzt auf gleich war ihm heiß und kalt gleichzeitig. Dann wurde es schwarz um ihn herum. Bevor Kakashi auf den Waldboden aufkam, war er bereits bewusstlos. Irritiert hob Sakura den Kopf. Hatte sie gerade eben einen dumpfen Schlag gehört? Sie war sich nicht sicher. Schnell räumte sie die Bürste zurück in ihren Rucksack. In der Zwischenzeit befand sie sich wieder in ihrem eigenen Zelt, hatte sich umgezogen, den Schlafsack zusammengerollt und hatte sich gerade die Haare gekämmt. Jetzt stand die Kunoichi auf. Vielleicht war Kakashi zurückgekehrt und hatte Holz oder etwas anderes auf den Boden gelegt. Als Sakura aus dem Zelt trat, blieb sie überrascht stehen. Nur wenige Meter vor dem Zelt lag Kakashi, mit dem Gesicht voran auf dem Boden. Schnell rannte Sakura auf ihn zu, drehte ihn behutsam um. Er war bewusstlos, das konnte sie auf den ersten Blick sehen. Nur warum? Augenblicklich begann Sakura ihn zu untersuchen. Sie fand einen kleinen Kratzer auf der Schulter. Sah nicht schlimm aus. Nach einer Weile fand sie dann auch noch einen ebenso kleinen Kratzer an Kakashis rechtem Bein. Der Schnitt war nur oberflächlich, dennoch war er rot und geschwollen. Eindeutig, Kakashi war in einen Kampf verwickelt worden. Warum er bewusstlos war, lag wohl an eben diesem kleinen Kratzer. Irgendein Gift, wenn Sakura richtig lag, sorgte für Kakashis momentanen Zustand. Das Gift musste sofort aus seinem Körper. Da Sakura nicht wusste, um welches Gift es sich handelte, konnte es lediglich eine lähmende Wirkung haben, aber auch ebenso zum Tod führen. Angst kam in Sakura auf. Kakashi durfte nicht sterben! Schnell zog Sakura Kakashi in das Zelt. Es gab nicht viel Licht, aber so waren sie etwas geschützter vor unerwünschten Blicken. Immerhin konnte sie nicht wissen, ob Kakashis Gegner noch in der Nähe waren. Sie vermutete, eher nicht. Ansonsten wäre Kakashi wohl kaum zu ihrem kleinen Lager zurückgekehrt und hätte sie einer Gefahr ausgesetzt. Kakashi war durch und durch ein Sensei. So würde er nicht handeln. Kaum das Sakura Kakashi ins Zelt gebracht hatte, begann sie ihm die Weste, das Oberteil und die Hose auszuziehen. Nur noch in Boxershorts und mit seiner Maske bekleidet, lag Kakashi vor ihr. Nur am Rande bemerkte Sakura, wie gutaussehend Kakashi war. Viel wichtiger war, dass sie ihn wieder wach bekam. Ihre Sorge musste Sakura beiseite schieben, wenn sie professionell arbeiten wollte. Die rechte Hand legte sie auf Kakashis Brust. Sein Herz schlug, aber nur schwach und unregelmäßig. Das bereitete Sakura Sorgen. Auch seine Atmung war flach. Dieses Gift war nicht lähmend, es tötete! Eine kleine Menge Chakra sammelte Sakura in ihren Händen. Anschließend untersuchte sie so jeden Zentimeter von Kakashi, indem sie ihre Hände nur wenige Millimeter über Kakashis Haut hin und her bewegte. Das Gift hatte sich bereits in Kakashis gesamten Körper ausgebreitet. Es war sehr aggressiv und gelangte durch die Blutbahn überall in seinen Körper hin. Es griff seine Organe an. Verdammt! Sie musste sofort ein Heilmittel finden, ansonsten wäre Kakashi heute noch tot. Angst umklammerte ihr Herz. Panisch blickte sich Sakura um. Sie mussten weg von hier. Falls die Angreifer noch in der Nähe waren, konnte es zu einem Überfall kommen oder sie konnten anderen Räubern und Nuke-nins über den Weg laufen. Sobald sie ein Versteck gefunden hatte, würde Sakura auf die Suche nach Kräutern gehen. Sie wusste nicht woraus das Gift bestand, lediglich die Auswirkung auf den Körper war ihr bewusst. Es war später Nachmittag. Sakura hatte eine kleine Höhle gefunden wo sie Kakashi hingebracht hatte. Ein kleines Feuer brannte knisternd vor sich hin. Auch wenn Kakashi sehr blass war und schwitzte, benötigte er Wärme, denn seine Körpertemperatur sank rapide. Hätte Kakashi Fieber, wäre alles etwas leichter für Sakura. So jedoch stand sie vor einem Problem. Kakashi lag in einem Schlafsack, mehrere Decken hatte sie über seinen frierenden Körper ausgebreitet. So nahe wie sich Sakura getraut hatte, hatte sie Kakashi an das Feuer gelegt. Der orangefarbene Schimmer, der auf Kakashis Gesicht fiel, ließ ihn nur noch blasser aussehen. Sakura war bereits draußen im Wald gewesen und hatte sich einige Kräuter gesucht. Tollkirsche und Eisenhut waren an sich giftige Pflanzen, doch richtig dosiert halfen sie. Atropin, ein Stoff der Tollkirsche, ließ das Herz kräftig schlagen, vorausgesetzt man hatte die richtige Dosis. Das Gift des Eisenhutes, bei richtiger Dosierung, sollte das schädliche Gift neutralisieren oder zumindest bei der Verbreitung aufhalten. Zusätzlich hatte Sakura noch andere Kräuter gesammelt. Manche davon verursachten Fieber, aber sie musste ja auch Kakashis Körpertemperatur anheben. Andere linderten Schmerzen. Die Organe waren bereits angegriffen. Darum konnte sich Sakura noch immer später kümmern. Sie konnte ganze Organe wieder heilen. Erst einmal musste aber die Wirkung des Giftes nachlassen. Mit einem Mörser zerstampfte Sakura die Pflanzen und Kräuter und vermischte sie miteinander. Auf dem Feuer ließ Sakura im Moment Wasser kochen. Das Pulver, das sie eben hergestellt hatte, gab sie nun in das kochende Wasser. Sie würde einen Aufguss machen. Es dauerte nicht lange, da war Sakura soweit damit zufrieden, dass sie den Topf vom Feuer nahm. Zunächst ließ sie den Aufguss etwas abkühlen, füllte ihn dann in eine Trinkflasche und ging zu Kakashi. Bei ihm angekommen kniete sich Sakura neben ihn, hob seinen Kopf leicht an, zog die Maske weg und setzte die Flasche an seinen Mund. Er wachte nicht auf und trank auch nicht. Mit zittriger Hand öffnete Sakura seinen Mund und ließ nun behutsam und langsam die noch warme Flüssigkeit in Kakashis Kehle laufen. Zu Sakuras Erleichterung schluckte Kakashi von alleine. Nachdem er die Flasche fast leer getrunken hatte, legte Sakura Kakashis Kopf wieder zurück. Sie war müde und erschöpft, dennoch legte Sakura nun Kakashis Oberkörper wieder frei. Sakura musste sich um seine Organe kümmern. Falls sie zu stark angegriffen wurden, dann würde Kakashi sterben. Herz und Niere waren am schwersten betroffen. Schnell machte sich Sakura an ihre Arbeit. Gut zwanzig Minuten später ließ sich Sakura erschöpft zu Boden sinken. Schweiß stand ihr auf der Stirn. Es war anstrengend gewesen. Das Gift hatte ihre Arbeit immer wieder behindert. Dennoch war Kakashi im Moment organisch betrachtet aus dem Gröbsten raus. Vorübergehend. Das Gift wütete noch immer in seinem Körper. Bald würde Sakura wieder Kakashis Organe in Ordnung bringen müssen. Vorausgesetzt ihr Gegenmittel würde helfen. Ansonsten würde Kakashi die Nacht nicht überleben. Bei dem Gedanken daran, verkrampfte etwas in Sakura. Sie wollte nicht das er starb. Kakashi war ein ausgezeichneter Sensei, einer der besten Shinobi, die sie kannte. Und er war ein guter Mensch, war immer für sie da gewesen. Er traute ihr so viel zu. Dank seiner Unterstützung und seinem Glauben an sie, war Sakura jetzt die Kunoichi, die sie war. Langsam sammelten sich Tränen in Sakuras Augen, rannen still über ihr Gesicht. Sie musste Kakashi retten. So einen Tod hatte er nicht verdient. Niemals. Entschlossen stand Sakura auf, taumelte einen Moment vor Schwäche, ehe sie sich fing. Entschieden wischte sie die Tränen beiseite. Sie würde um Kakashi nicht trauern. Niemals. Sie würde erst wieder weinen, wenn Kakashi gesund war und dann wären es Freudentränen. Sakura verließ die Höhle. Inzwischen war es Abend. Der Großteil der Waldbewohner schlief. Sie musste noch einige weitere Kräuter sammeln. Viel mehr, bis sie herausgefunden hatte, was gegen das Gift half. Und Sakura hatte inzwischen eine Idee. Als sie die Organschäden beseitigt hatte, konnte sich Sakura ein genaueres Bild des Giftes machen. Es griff nicht nur die Organe an, es führte dazu, dass sich die Organe langsam zersetzten. Das Gehirn schien glücklicherweise ohne Schaden zu bleiben. Die Nervenbahnen griff das Gift nicht an, ansonsten aber alles andere. Die Durchblutung des Gewebes wurde gestört, sodass es langsam abstarb. Auch darum hatte sich Sakura bereits gekümmert, doch sie musste es in regelmäßigen Abständen immer wieder überprüfen und in Ordnung bringen. Was Kakashi für Schmerzen ausstand, konnte sie sich nicht vorstellen. Wenn Organe und Gewebe abstarben, waren es unglaublich große Schmerzen. Die Nervenbahnen wurden angegriffen, was die Schmerzen nur noch verstärkte. Während sein Körper dadurch abkühlte, musste sich das Gift, das durch Kakashis Adern floss, wie heißes, brennendes Feuer anfühlen. Sakura merkte, wie ihr wieder die Tränen in die Augen schossen. Tief atmete sie ein und aus. Sie hatte soweit alles beisammen, was sie momentan brauchte. Mit etwas zittrigen Beinen, kehrte Sakura zurück zur Höhle. Kakashi lag noch immer ruhig da. Er war blass, schwitzte und sein Körper kühlte aus. Angst erfasste Sakura. Sein Zustand hatte sich nicht sichtlich verbessert. Er würde sterben. Kapitel 5: Erwachen ------------------- Ein Feuer, der Hölle gleich, brannte in seinem Körper. Fraß ihn von innen heraus und tötete ihn doch nicht. Die Kälte, die wie ein eiserner Umhang sein Gehirn umgab, hinderte ihn daran. Feuer und Eis trafen aufeinander, fochten einen unerbittlichen Kampf aus. Keiner ging als Sieger heraus. Das Eis zog sich zurück, ebenso das Feuer. Nur um kurz darauf wieder mit dem Kampf zu beginnen. Kakashi wollte schreien, um sich treten, doch er konnte sich nicht bewegen. Das Eis in seinem Gehirn legte ihn lahm, löschte aber nicht die Schmerzen aus, die das Feuer in seinem Körper verursachte. Das musste die Hölle sein. Etwas anderes konnte sich Kakashi nicht vorstellen. Er wollte hier weg, auch wenn er dafür sterben müsste. Alles war besser als diese Qualen. Er konnte niemanden auf sich aufmerksam machen, niemand war da, der ihm half. Er war ganz allein. Nur er und diese unerträglichen Schmerzen. Kakashi war nicht in der Lage klar zu denken, geschweige denn überhaupt einen Gedanken zu fassen. Das reinste Chaos herrschte in seinem Kopf. Fetzen der Erinnerungen flogen wirr umher. Obito, wie er beleidigt zu Kakashi blickte. Der Tod seines Vaters. Kakashi erhielt das Sharingan. Naruto und Sasuke, wie sie unermüdlich miteinander konkurrierten und dennoch beste Freunde waren. Ein junges Mädchen, die schwärmend zu Sasuke blickte. Sakura als Frau, wie sie in der Nacht an ihn gekuschelt da lag. Schmerz. Nichts als Schmerz. Sakura wurde von einem gequälten Stöhnen aus ihrem ohnehin schon unruhigen Schlaf gerissen. Sie war doch tatsächlich eingeschlafen! Sofort kniete sich Sakura neben Kakashi nieder.Dieser warf seinen Kopf hin und her. Besorgt legte Sakura ihre Hand auf Kakashis Stirn. Sie war heiß. Er hatte Fieber! War das nun gut oder schlecht? Wenn es nach Sakura ging, war es gut. Mit einiger Erleichterung, stellte Sakura fest, dass sich Kakashis Körpertemperatur erwärmt hatte. Es war besser, als die Kälte. Kakashis restlicher Körper war von Schweiß bedeckt. Er war noch immer erschreckend blass. Mittels ihres Chakras untersuchte Sakura Kakashi erneut. In den letzten 24 Stunden hatte sie Kakashi mehrmals verschiedene Aufgüsse aufgesetzt und ihm zum Trinken verabreicht. Auch um seine Organe hatte sich Sakura gekümmert. Mehrmals war Kakashi dem Tod gerade so von der Schippe gesprungen. Jetzt hatte Sakura Angst, dass sich sein Körper ein letztes Mal aufbäumte, bevor er starb. Erneut entrang sich Kakashis Kehle ein heiseres Stöhnen. Beruhigend fuhr sie mit ihren Fingern durch sein klammes Haar. “Sh. Alles wird gut. Ich bin da“, flüsterte Sakura mit leiser, sanfter Stimme. Mehrere Minuten blieb Sakura so bei Kakashi, bis sie aufstehen und die Höhle verlassen musste, um sich etwas zutrinken zu holen. Dann konnte sie auch noch ein paar Kräuter für Kakashi besorgen. Es war wieder Abend. Wenn es hochkam hatte Sakura zwei Stunden in dem letzten Tag geschlafen. Eindeutig nicht genug, aber Kakashi brauchte permanente Pflege. Einmal hatte Kakashi sogar einen Herzstillstand erlitten. Sofort hatte Sakura ihm das Atropin verabreicht. Nach einigen Sekunden des Schreckens, hatte das Herz wieder seine Arbeit aufgenommen. So viel Angst wie in den letzten Stunden, hatte Sakura noch nie gehabt. Sie war voller Sorge um Kakashi. Sakura wusste nicht, was sie tun sollte, falls Kakashi doch… Energisch schüttelte sie den Kopf. Sie wollte nicht länger darüber nachdenken, ob Kakashi sterben würde. Das würde er nicht! Dafür würde Sakura sorgen! Das Feuer verschlang das Eis, löschte es aus und vergrößerte seine Schmerzen noch. Doch endlich konnte er sich wieder bewegen. Immer wieder stöhnte er gequält auf. Vielleicht war das jetzt sein Ende. Das Feuer hatte gesiegt, konnte ihn nun ohne Probleme von innen heraus verschlingen und verbrennen, bis von ihm nichts weiter als Asche übrig wäre. Kakashi sehnte sein Ende herbei. Er wollte nicht noch länger leiden. In seinem Leben hatte Kakashi bereits so viel Schmerz und Leid erfahren. Er wollte nicht noch mehr davon. Er wollte einfach nicht mehr. Der Kampf zwischen Feuer und Eis, hatte ihm seine sämtlichen Kräfte beraubt. Er merkte, wie sein Ende nahte. Mit einem Mal konnte er eine Berührung spüren. Nur sehr leicht. Aber sie war da. Auch eine Stimme konnte er hören. Nur sehr leise und was sie sagte, verstand er nicht. Aber es reichte aus. Es tröstete ihn. Gab ihm Kraft. Sakura Sie war hier, bei ihm. Dessen war sich Kakashi sicher. Noch immer konnte er kaum einen klaren Gedanken fassen. Verzweifelt konzentrierte er sich daher auf die Berührung und die Stimme. Er wollte zu Sakura. Er durfte nicht sterben, ansonsten würde sich Sakura sicherlich Vorwürfe machen. Außerdem, wer sollte Naruto und Sasuke in ihrem Tun Einhalt gebieten, wenn er nicht da war? Mit Schrecken stellte Kakashi irgendwann fest, dass die Stimme und die Berührung verschwunden waren. Sakura war weg. Sie hatte ihn alleine gelassen! Das durfte nicht sein. Er brauchte sie! Sakura, bleib bei mir…. Immer wieder fielen Sakura die Augen zu. Sobald sie es merkte, riss sie diese krampfhaft wieder auf. Es war ein Wettlauf gegen die Zeit. Kakashis Körpertemperatur blieb leicht erhöht. Soweit so gut. Doch seine Organe wurden noch immer angegriffen. Nicht mehr so schlimm wie zuvor, aber das Gift war noch immer in seinem Blutkreislauf vorhanden. Sakura hatte eben versucht, mit Hilfe ihres Chakras das Gift aus Kakashis Körper zu ziehen, doch es hatte nichts gebracht. Lediglich Sakura fühlte sich jetzt noch erschöpfter. Kakashi neben ihr warf immer noch seinen Kopf hin und her. Unruhig stöhnte er auf. Sakura nahm Kakashis Kopf in ihre Hände, bettete ihn auf ihrem Schoß. Mit fast schon hypnotisierender Wirkung, fuhr Sakura Kakashi stetig durch sein Haar. Ich muss wach bleiben! Immer wieder sagte sich Sakura das. Mit mäßigem Erfolg. Sie war so müde. Irgendwie musste sie sich ablenken. Sein Gesicht! Genau! Jetzt hatte Sakura Zeit, sich Kakashis Gesicht einmal genauer zu betrachten. Obwohl sie bereits gestern Nachmittag die Maske entfernt hatte, war Sakura nicht dazu gekommen sich Kakashi genauer anzusehen. Jetzt jedoch bot es eine gute Ablenkung. Noch immer war Kakashis Gesicht sehr blass. Tiefe, dunkle Augenringe ließen ihn nur noch kranker aussehen. Und dennoch wirkte er attraktiv. Nichts verunstaltete sein Gesicht. Sakura hatte erwartet, eine Narbe oder Verbrennungen zu sehen, doch da war nichts. Nur makellose Haut. Kakashi hatte ein markantes Kinn, sinnliche, volle Lippen, die momentan jedoch rissig und spröde waren. Das er hohe Wangenknochen hatte, wusste Sakura seit sie ihn das erste Mal gesehen hatte. Mit Maske sah Kakashi bereits äußerst ansehnlich aus, doch ohne… Nicht einmal Sasuke sah so gut aus wie Kakashi. Vielleicht trug er gerade deswegen die Maske. Kakashi war ein Frauenschwarm, ebenso wie Sasuke. So konnte er sich vielleicht wenigstens ein paar Frauen vom Leib halten. Behutsam berührte Sakura die warme Haut an Kinn, Wangen und Mund. Ihre Hand zitterte leicht. Nicht vor Schwäche sondern vor Aufregung. Ihr Herz schlug wieder schnell, der Puls hatte sich erhöht. Eindeutig. Kakashi hatte eine anziehende Wirkung auf sie. Dessen wurde sich Sakura langsam bewusst. Vielleicht lag es daran, was für große Angst sie wegen ihm ausstand oder wie sie sein Lächeln vermisste, wenn er versuchte ihr Mut zu machen. Oder schlicht und ergreifen daran, dass ihr pubertierender Körper langsam erwachte und eine gewisse menschliche Nähe suchte. “Bitte werde wieder gesund. Bitte. Alleine kann ich doch nicht nach Konoha zurückkehren. Da würden dich doch viel zu viele vermissen. Naruto, Yamato, Tsunade und Guy. Bestimmt auch Sasuke und Sai. Und ich.“ Ein leiser Schluchzer entrang sich Sakuras Kehle, die Tränen hielt sie aber zurück. “Bitte, Kakashi. Komm zurück. Komm zu mir.“ Die ganze Zeit über redete Sakura mit Kakashi. Auch wenn es nur ihre Stimme war, die sie hörte, war es tröstlich, nicht nur Schweigen um sich herum zu haben. Sogar die Stille zwischen Kakashi und ihr war angenehmer, als das hier! Müdigkeit drohte Sakura wieder zu überrollen. Kakashis Gesicht eingehend zu betrachten hatte eine Zeit lang gut funktioniert, jetzt aber gähnte Sakura ausgiebig. “Nicht einschlafen“, murmelte sie vor sich hin. Ein Blick zum Höhleneingang zeigte Sakura, dass der neue Tag gerade dabei war anzubrechen. Die Vögel begannen zu zwitschern. Diese Geräusche waren so friedlich, sie förderten Sakuras Müdigkeit nur noch. Sicherlich war Sakura nur deswegen noch nicht eingeschlafen, weil sie immer wieder Kakashis Körperfunktionen überprüft und sie ihm das Gegenmittel verabreicht hatte. Zumindest verbesserte sich Kakashis Zustand. Inzwischen gab Sakura ihm keinerlei Kräuter mehr, die Fieber verursachen konnten. Doch das blöde Gift war noch immer da! Sakura stieß einen verzweifelten Seufzer aus. Kurze Zeit später fielen Sakura wieder die Augen zu. So sehr sie auch gegen die Müdigkeit kämpfte, inzwischen war es so angenehm ruhig… Moment, ruhig? Abrupt riss Sakura die Augen auf. Kakashi hatte aufgehört zu Stöhnen und sich hin und her zu werfen. Besorgt untersuchte sie ihn. Er lebte, stellte Sakura erleichtert fest. Und schlief. Sakura konnte ihr Glück kaum fassen. Konnte es sein, dass Kakashi aus dem Gröbsten heraus war und er wieder gesund wurde? Konnte Sakura es riskieren, ein wenig zu schlafen? Der Schmerz war verschwunden. Er fühlte sich zwar nicht sonderlich gut, aber das Feuer loderte nicht länger in ihm. Ihm war warm, aber Schmerzen hatte er nicht. Dunkelheit umgab Kakashi. Er wollte endlich Licht sehen! Wollte diesem Martyrium entfliehen, bevor das Feuer wieder entflammen konnte. Kakashi wusste, er musste seine Augen aufmachen, um endlich wieder zurückzukehren. Weg von Schmerz und Dunkelheit. Doch er fühlte sich so schwach. Er hatte keine Kraft die Augen zu öffnen. Mehrfach probierte er es, doch ohne Erfolg. Letztendlich riss Kakashi regelrecht die Augen auf, schloss sie jedoch sofort wieder. Ein stechender Schmerz schoss durch seinen Kopf. Es war nicht sonderlich hell, doch der flackernde Schein des Feuers reichte bereits aus. Feuer. Warum nur wachte er auf und sah sofort Feuer? Vielleicht wurde ihm aber auch nur ein perverser Scherz gespielt. Das Feuer hatte sich vielleicht nur zurückgezogen um ihn jetzt umzubringen. Kakashi brauchte Gewissheit. Daher öffnete er wieder langsam die Augen. Vorsichtig, um sich langsam an das flackernde Licht zu gewöhnen, hob er immer wieder die Augenlider an. Nach kurzer Zeit störte das Licht ihn nicht länger. Nachdem sich Kakashi also an das Feuer gewöhnt hatte, versuchte er seinen Kopf ein wenig zu drehen. Sein ganzer Körper schmerzte, doch nicht so wie die ganze Zeit vorher. Er fühlte sich eher steif an. So wie nach eine einem sehr harten Training, wenn man Muskelkater hatte und man sich dadurch kaum bewegen konnte. Nur langsam nahm sein Gehirn die Arbeit auf. Woran konnte er sich als letztes erinnern? Er hatte mit diesen vier Banditen gekämpft und war dann zusammengebrochen. Wahrscheinlich war er vergiftet worden. Wie lange also war er schon bewusstlos? Er hatte keine Ahnung. Seine Bewusstlosigkeit kam ihm wie eine Ewigkeit vor. Für ihn hatte nichts außer Schmerz existiert. Die jetzigen Gliederschmerzen waren nichts dagegen. Kakashi schloss die Augen, versuchte sich aufzusetzen, doch er schaffte es nicht. Sein Körper war ohne jegliche Kraft. So als hätte das Feuer sich davon genährt. Daher blieb Kakashi liegen, blickte hinauf und erstarrte. Er blickte direkt in Sakuras Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen, die Haare fielen ihr vornüber über das Gesicht. Dunkle Ringe umgaben die sonst so strahlenden Augen. Sie war blass und wirkte erschöpft. Selbst der Schlaf ließ ihre Züge nicht entspannt wirken. “Sakura?“ Verwundert stellte er fest, wie rau und kratzig sich seine Stimme anhörte. Obwohl seine Frage mehr ein Flüstern war, riss Sakura abrupt die Augen auf. Ihre Augen wurden groß, als sie ihn ansah. “Kakashi! Du bist wach!“ Ehrliche Freude und Erleichterung schwang in ihrer Stimme mit. Kakashi kam gar nicht so schnell mit, da hatte Sakura seinen Kopf angehoben, auf dem Boden abgelegt und war ihm um den Hals gefallen. Hatte er die ganze Zeit auf ihrem Schoß gelegen? Dann war es wirklich Sakura gewesen, die er in seiner Quälerei gehört hatte und keine Halluzination. Noch immer fiel es Kakashi schwer sich zu bewegen. Irgendwie schaffte er es aber, einen Arm um Sakura zu legen. Herzergreifend schluchzte sie immer wieder auf, weinte bitterlich. Wie schlecht hatte es um ihn gestanden? Sakuras Verhalten nach, sehr schlecht. Schwer musste Kakashi schlucken. “Sakura“, brachte er mit brüchiger Stimme hervor. Es schmerzte ihn, sie so zu sehen. Langsam hob Sakura ihren Kopf an. Tränen rannen unaufhaltsam über ihr Gesicht und dennoch lächelte sie glücklich und befreit. “Dir geht es wieder gut. Ich bin so froh!“ Abrupt richtete sich Sakura auf, wischte die Tränen weg und stand auf. Irritiert folgte Kakashi ihr mit Blicken, wie sie zu ihrem Rucksack ging und kurz darauf mit einer Flasche in der Hand sich wieder neben ihn setzte. “Hier, trink.“ Gehorsam tat er, was Sakura von ihm verlangte. Seine Fragen würde er sicherlich gleich alle erklärt bekommen. Zunächst einmal brauchte Sakura Ruhe. Als Kakashi ihr das sagen wollte, lächelte Sakura ihn an. Sein Herz kam bei diesem Anblick ins Stocken. Selbst jetzt sah Sakura noch wunderschön aus. Vielleicht aber auch gerade deswegen, weil Sakura sich um ihn gekümmert hatte. “Wie lange“, brachte Kakashi hervor, ehe Sakura zu einer Erklärung ansetzte. “Drei Tage. Du warst drei Tage bewusstlos. Du hast mir wirklich Angst eingejagt. Die ganze Zeit über hatte ich Angst, du würdest sterben. Jetzt solltest du dich lieber ausruhen und schlafen. Reste des Giftes sind noch in deinem Körper.“ Also hatte er recht gehabt. Er war vergiftet worden. Moment. “Drei Tage?“ fragte Kakashi ungläubig. Nur drei Tage? Es hatte sich wie ein halbes Leben angefühlt! Dabei hatte er nur drei Tage diese Schmerzen erlitten. “Ja. Schlaf jetzt. Ich bin da und passe auf.“ So gut es ging, schüttelte Kakashi langsam den Kopf. „Du brauchst auch Ruhe.“ Ein kleines Blickduell entstand zwischen Sakura und Kakashi. Doch es dauerte nicht lange, da seufzte Sakura auf. “In Ordnung. Aber schlaf jetzt.“ Das brauchte sie ihm nicht zweimal sagen. Diese kurze Unterhaltung hatte Kakashi mehr als genug geschlaucht. Kaum hatte er die Augen geschlossen, schlief er auch schon ein. Erleichterung durchströmte Sakura. Nichts als pure Erleichterung und Freude. Kakashi lebte, ihm ging es deutlich besser und die letzten Reste des Giftes schienen auch langsam zu verschwinden. Nachdem Kakashi eingeschlafen war, hatte Sakura ihn noch einmal untersucht. Den Organen ging es soweit gut. Das Fieber war noch da, war aber nicht lebensbedrohlich hoch. Nachdem Sakura sich selbst davon überzeugt hatte, dass es Kakashi soweit gut ging, übermannte sie die Müdigkeit regelrecht. Vorsichtig legte sich Sakura neben Kakashi und das Feuer. Kaum das Sakura lag, schlief sie auch schon ein. Erst am frühen Abend wachte sie wieder auf. Sie hatte fast den gesamten Tag über geschlafen! Erschrocken blickte Sakura zu Kakashi. Er schlief noch. Wahrscheinlich hatte Sakura den Schlaf gebraucht. Das war ihr klar. Die letzten Tage waren anstrengend gewesen und hatten ihren Tribut gefordert. Jetzt hatte Sakura Hunger. Sie ging zu ihrem Rucksack und nahm sich etwas zu essen. Es war lediglich Brot und Trockenfleisch. Dennoch schmeckte es für Sakura einfach göttlich. In den letzten zwei Tagen hatte Sakura nichts gegessen. Sie hatte einfach keine Zeit dafür gehabt. Nur ausreichend getrunken hatte sie. In kürzester Zeit hatte Sakura aufgegessen. Anschließend holte sie noch ein wenig Käse und Brot. Kakashi musste wieder zu Kräften kommen. Geschlafen hatte er hoffentlich genug. Vorsichtig weckte sie den Jonin. Langsam öffnete Kakashi die Augen. Lächelnd sah sie ihn an. Im Moment konnte Sakura kaum etwas anderes als zu lächeln. Eine so schwere Last und Angst waren von ihr abgefallen. Sie würde sich lieber ganz Akatsuki stellen, als so etwas noch einmal erleben zu müssen. “Du musst etwas essen“, erklärt Sakura und hielt ihm das Brot und den Käse hin. Eigentlich wäre eine Suppe oder ähnliches besser für seinen Magen, aber dafür hatte sie nichts hier. Das Brot musste reichen. Kakashi hielt das Essen in Händen, doch er schaffte es nicht liegend zu essen. Er war noch zu schwach, um von alleine sich aufzusetzen, geschweige denn sitzen zu bleiben. Was Sakura nicht verwunderte. Ohne lange zu warten, setzte sich Sakura hinter Kakashi, hob seinen Oberkörper an und ließ ihn gegen sich sinken. Er war schwer, aber das würde sie schon schaffen. Immerhin war sie darin ausgebildet worden sich um Verletzte zu kümmern und diese zu pflegen. “Sakura?“ fragte Kakashi verwundert. “Schon gut. Du musst essen. Los.“ Es kam Kakashi wie eine Ewigkeit vor. Es war anstrengend und Kakashi fühlte sich nach dem Essen total ausgelaugt. Sakura hatte es noch nicht einmal geschafft, ihn wieder auf den Boden zu legen, da übermannte ihn schon der Schlaf. Immer wieder wachte Kakashi aus tiefstem Schlaf auf. Meist war Sakura sofort bei ihm, gab im zu Essen und Trinken. Zu Beginn war er danach direkt wieder eingeschlafen, mit der Zeit jedoch fühlte er sich immer kräftiger und stärker. Das Essen fiel ihm leichter, er konnte es alleine machen und auch sein Körper fühlte sich nicht länger schwer und bleiern an. Mit Sakura redete er eine Zeit lang. Sie hatte ihm von den letzten Tagen erzählt. Er verdankte ihr sein Leben! Und dafür war er mehr als dankbar. Jetzt fühlte sich Kakashi einmal nicht total müde. Für seinen Geschmack hatte er definitiv genug geschlafen. Langsam setzte sich Kakashi auf. Es ging. Zu Beginn war ihm zwar etwas schwindelig, doch nach einem Moment Pause funktionierte es. Vorsichtig setzte Kakashi einen Schritt vor den anderen. Sakura lag auf dem Boden, in ihren Schlafsack gekuschelt und schlief. Einen Moment lang betrachtete Kakashi die Kunoichi. Das Feuer spielte mit den Schatten auf Sakuras Gesicht. Es sah schön aus. Ohne es zu merken, ging Kakashi auf sie zu, ließ sich neben ihr nieder und betrachtete sie weiter beim Schlafen. Es war früher Abend, wie ihm ein Blick aus dem Höhleneingang sagte. Sakura hatte sich den Schlaf verdient. Sie hatte so viel verdient. Wie konnte Kakashi ihr nur danken? Eigentlich war es unter Shinobi gar nicht mal so selten das man sich gegenseitig das Leben rettete. Es kam immer wieder vor. Und dennoch wollte Kakashi für Sakura etwas tun. Er wollte sich erkenntlich zeigen. Nur wie? Fragend blickte Kakashi nach draußen, als ob er dort die Antwort auf seine Frage finden würde. So merkte er nicht, wie Sakura aufwachte und ihn überrascht ansah. Erst als ihre Hand seinen Arm berührte, blickte Kakashi zu ihr. Vom Schlafen waren Sakuras Haare leicht durcheinander. Noch immer lag ein orangefarbenes Licht auf ihren Wangen, ließ das satte Grün ihrer Augen noch mehr stahlen. Kakashis Mund wurde trocken. Sie war so wunderschön. Nicht daran denken. Immer wieder ermahnte sich Kakashi dazu. Er sollte weggehen. Und blieb doch da sitzen wo er war. Weder Sakura noch er rührten sich. Der besorgte Ausdruck auf Sakuras Gesicht veränderte sich, wurde intensiver. Noch immer ruhte ihre Hand auf seinem Arm. Kam Sakura ihm näher oder bildete es sich Kakashi nur ein? Nein, sie kam ihm näher! Zentimeter für Zentimeter. Kakashis Herzschlag beschleunigte sich. So hatte er sich schon lange nicht mehr gefühlt. Die Luft um sie herum war wie elektrisiert. Sie knisterte förmlich. Ohne es zu merken, war er ihr entgegen gekommen. Und dann lagen auch schon seine Lippen auf ihren. Der spannungsgeladene Moment von eben war verschwunden. Das Knistern dafür war noch da. Ein leises Stöhnen entrang sich Sakuras Kehle und wurde von seinen Lippen geschluckt. Strom floss durch Kakashis Körper, stellte ihn unter Spannung. Sakuras Lippen waren so weich. Nur zögernd bewegte sich ihr Mund, als ob… Abrupt löste sich Kakashi von Sakura. Was tat er hier? Sakura war seine Schülerin! Egal was sein Körper wollte, er durfte das nicht tun! Außerdem war er der erste gewesen, der Sakura geküsst hatte! Das hatte er nicht nur an ihrem Verhalten gemerkt, nein, er wusste es, weil sie ihm einmal erzählt hatte, dass sie bislang noch ungeküsst war! Als Kakashi es wagte zu Sakura zu blicken, sah sie auf den Boden. Beschämt, wenn er es anhand ihrer geröteten Wangen richtig deutete. Er sollte gehen und zwar so schnell wie möglich. Kapitel 6: Verboten ------------------- Hauptsächlich fühlte Sakura Scham. Wozu hatte sie sich da hinreißen lassen? Es war ja klar, dass Kakashi sie abweisen würde! Was hatte sie sich nur gedacht? Ihre Wangen brannten förmlich vor Peinlichkeit. Wie sollte sie Kakashi nur je wieder unter die Augen treten? Wenn sie ab jetzt mit ihm alleine war, würde es unerträglich für Sakura werden. Aber hatte sie es sich nur eingebildet oder hatte Kakashi ihren Kuss erwidert, ihn sogar gewollt? Nun ja, darauf würde Sakura wohl nie eine Antwort erhalten. Oder doch? Unsicher hob Sakura ihren Kopf an. Und blickte direkt in Kakashis Augen. Verwundert stellte Sakura fest, dass er seine Maske noch nicht hochgezogen hatte. Ansonsten hätte der Kuss vorher wohl auch nie stattfinden können. Nervös schluckte Sakura, richtete sich etwas auf. Kakashi sah überrumpelt und entsetzt drein. Etwa weil sie ihn geküsst hatte oder konnte sie hoffen, weil es Kakashi wollte aber für falsch hielt? Sie musste es wissen! Sakura sammelte all ihren Mut zusammen. Bevor sie länger darüber nachdenken konnte und ihren Mut verlor, beugte sich Sakura schnell vor, packte Kakashi und zog ihn zu sich nach unten. Es ging so schnell, er wehrte sich nicht. Und dann spürte sie wieder seine Lippen auf ihren. Sie genoss das Gefühl. Trotz der letzten Tage, waren seine Lippen weich. Enttäuscht stellte Sakura fest, dass Kakashi den Kuss nicht erwiderte. Dann hatte sie sich wohl alles eingebildet. Das Adrenalin, das durch ihre Adern floss, reichte nicht aus, um etwas gegen die Enttäuschung zu machen. Tränen stiegen ihr in die Augen, nur um nicht geweint zu werden. Stattdessen riss Sakura die Augen auf, als sich Kakashis Lippen auf einmal bewegten. Er küsste sie! Sakura empfand ein Glücksgefühl bei diesem Gedanken. Ihr ganzer Körper stand unter Strom, war wie elektrisiert. Verlangen ballte sich in ihrem Körper. Sie war ganz zittrig. Jetzt, wo sie bekommen hatte was sie wollte, war sich Sakura unsicher, was sie weiter tun sollte. Natürlich küsste sie Kakashi weiter, aber im Gegensatz zu ihr, hatte er Erfahrung. Kopfausschalten. Sakura versuchte ihrem eigenen Ratschlag zu folgen und dachte an nichts mehr, außer an das Gefühl von Kakashis Lippen auf ihren. Das blinde Verlangen in Sakura vergrößerte sich nur noch, als sie Kakashis Zunge spürte, wie er sachte über ihre Lippen fuhr. Keuchend öffnete Sakura den Mund, ließ Kakashi bereitwillig ein. Hatte sie gedacht, der Kuss war bisher unglaublich, so wurde sie nun eines Besseren belehrt. Vorsichtig schob Sakura nun ihrerseits ihre Zunge in seinen Mund, erkundete ihn. Immer wenn sich ihre Zungenspitzen berührten, zuckte Strom durch ihren Körper hindurch, ließ sie ganz kribbelig werden. Sakura wollte mehr. So viel mehr! Voller Begierde, schlang Sakura ihre Arme um Kakashi, zog ihn noch näher zu sich, vernichtete den bisherigen Abstand zwischen ihnen. Kein Millimeter trennte sie mehr voneinander, außer natürlich die lästige Kleidung. Verlangend fuhr Sakura mit ihrer Hand immer wieder durch Kakashis Haar, genoss das Gefühl seiner Hände auf ihrem Körper. Er hielt sich zurück. Dessen war sich Sakura bewusst. Hauptsächlich lagen seine Hände auf ihrem Rücken. Es war immer mehr ein Zucken, wenn er versuchte seine Hände nach unten wandern zu lassen. Verdammt, dieses hin und her machte Sakura fertig! Sie wollte einfach alles, was Kakashi ihr gab. Vergessen war Sasuke und ihre Schwärmerei für ihn. Vergessen war, dass sie Kakashis Schülerin war. Vergessen war die Mission. Das einzige was zählte war das hier und jetzt. Wo auch immer Sakura den Mut hernahm, sie packte Kakashis Hände und zog sie an ihrem Körper hinab. Sie merkte, wie Kakashi im ersten Moment erstarrte, doch dann nahmen seine Hände von alleine die Wanderschaft auf. Wohlig seufzte Sakura auf. Zwischen den einzelnen Küssen musste sie immer wieder aufstöhnen. Auch Kakashi war nicht mehr so gelassen wie sonst. Sein Atem ging ebenso schnell wie ihrer. Dann gab Sakura einen Laut der Frustration von sich. Kakashis Lippen waren weg! Doch schnell veränderte sich der Laut in leidenschaftliches Stöhnen, als sie Kakashis Lippen an ihrem Hals spürte. Gemächlich arbeitete sich Kakashi an ihrem Hals entlang, entlockte Sakura Laute der Verzückung. “Sakura, wir sollten das nicht tun“, murmelte Kakashi keuchend an ihrem Ohr, schickte Schauer der Lust durch ihren Körper. “Ich weiß“, erwiderte Sakura und küsste Kakashi erneut. Sie wusste es wirklich. Nicht nur, weil es verboten war – was die Angelegenheit nur noch interessanter machte – sondern weil auch Kakashi verletzt war. Aber was soll’s? Wenn Kakashi nicht mehr konnte, würde er schon aufhören. Immer verlangender fuhren sowohl Sakuras als auch Kakashis Hände über den Körper des jeweils anderen. Es dauerte nicht lange, da zogen sie sich gegenseitig aus, warfen ihre Kleidung achtlos beiseite. Keiner von beiden dachten mehr nach, ließen sich nur noch von ihren Empfindungen leiten. Sakura wollte immer mehr, je öfter Kakashi sie berührte und küsste. Durch den BH hindurch umfasste Kakashi ihre Brust, massierte und knetete sie, woraufhin Sakura Kakashi nur noch wilder küsste. Langsam wanderten seine Hände zu ihrem Rücken, blieben zögernd einen Moment an dem BH-Verschluss hängen. Anscheinend wartete Kakashi auf irgendwelche Einwände ihrerseits. Als diese ausblieben und sich Sakura nur noch mehr an Kakashi drängte, öffnete er den Verschluss gekonnt auf, zog den BH langsam von ihren Schultern. Ein Beben ging durch Sakura hindurch. Sie genoss jede einzelne Berührung von Kakashi. Gekonnt begann Kakashi sie zu verwöhnen, entlockte Sakura ein Stöhnen nach dem anderen. Immer wieder fuhr Sakura über Kakashis Oberkörper. Sie genoss das Gefühl seiner festen Haut und das Spiel seiner Muskeln darunter. Er sah so unglaublich gut aus und fühlte sich noch besser an! Obwohl Sakura nicht viel sehen konnte, da nur das Feuer Licht spendete, spürte sie dadurch jede Berührung nur noch intensiver. Langsam begann Kakashi Sakura auf den Boden zu drücken. Sollte sie nicht so etwas wie Angst empfinden? Schließlich verlief das ganze ziemlich schnell und plötzlich zwischen ihnen. Und dennoch war sich Sakura sicher, dass sie das hier wollte. Sie brauchte es! Sie wollte, dass Kakashi sie zur Frau machte und nur er! Jede einzelne Berührung, jeder einzelne Kuss bestärkte Sakura in ihrem Tun nur noch. Schon längst war Sakura zwischen den Schenkel feucht und bereit. Das war sie bereits nach wenigen Küssen gewesen. Wie flüssiges Feuer brannte die Begierde. Das Verlangen in Sakura und wurde noch stärker, als Kakashi eine ihrer Brüste in die Hand nahm und begann sie mit Küssen zu bedecken und sanft daran zu knabbern. Keuchend vergrub Sakura ihre Hände in Kakashis Haaren, fuhr gleichzeitig mit einer Hand über seinen Rücken und strich flüchtig über seinen Hintern. Oh, das fühlte sich alles so gut an! Leidenschaftlich rekelte sich Sakura unter Kakashi, als er begann, sich seinen Weg küssend an ihrem Körper hinab zu finden. Sie hatte eine Ahnung, was Kakashi nun vorhatte. Nervös und erwartungsvoll sah Sakura zu Kakashi hinab. Sie konnte ihn kaum ausmachen, doch was sie sah, erregte Sakura ungemein. Bedächtig ließ Kakashi seine Hände an der Innenseite ihrer Schenkel hinauf und hinab fahren, um anschließend federleichte Küsse darauf zu verteilen. Nur allmählich wanderten sie weiter nach oben. Als er mit seinem Mund auf ihre weißes Höschen stieß, zog er es kurzerhand nach unten. Kühle Luft streifte ihre heiße Mitte, ließ sie erzittern. Sakura glaubte es kaum noch aushalten zu können, da spürte sie das sanfte Lecken seiner Zunge auf ihrem geschwollenen Fleisch. Ein lautes Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, während Kakashi sie immer mehr an den Rand des Wahnsinns trieb. Druck baute sich in ihr auf, bis Sakura glaubte zu zerbersten. Und dann, ganz plötzlich, flog Sakura in ungeahnte Höhen. Ihr Körper erbebte unter Kakashis Küssen. Verzweifelt vor Verlangen zog und zerrte Sakura an Kakashis Haaren. Ihn schien es nicht weiter zu stören. Als das Beben nachließ, wanderte Kakashi bedächtig wieder an ihrem Körper hinauf. Sakura genoss jeden Augenblick, wenn Kakashis nackte Haut auf ihre traf. Was er bis jetzt mit ihr getan hatte, ließ Sakura nur noch erwartungsvoller auf das weitere Geschehen hoffe. Sie war wie ein Hai, hatte Blut geleckt und brauchte mehr, um ihre Gier zu stillen. Als Kakashi mit seinem Gesicht wieder ihrem nahe war, schlang Sakura Arme und Beine verlangend um Kakashi, zog sein Gesicht zu ihr heran und küsste ihn leidenschaftlich. Kurz darauf waren sie beide wieder vollkommen außer Atem. “Sakura, wir sollten jetzt wirklich aufhören, bevor es zu spät ist.“ Die Kunoichi benötigte einen Moment, bis sie Kakashis Worte durch den Nebel der Lust verstand. Mit großen Augen sah Sakura ihn an. Unglauben lag in ihrem Gesicht. Das meinte er nicht ernst, oder? Sie würde schon dafür sorgen, dass es nicht so enden würde! “Geht es dir gut? Hast du Schmerzen?“ “Nein, aber“, begann Kakashi, wurde jedoch von Sakuras wildem Kuss unterbrochen. Nach einer Weile löste sich Sakura wieder von ihm. “Kakashi. Ich will das jetzt. Ich will dich! “ Entschlossen sah Sakura Kakashi an. Sie wusste nicht woher sie den Mut gefunden hatte, die Worte auszusprechen, aber ihr ganzes Sein war im Moment von dem Gedanken an Lust erfüllt. Kakashi schien noch einen Moment zu zögern, daher war es nun Sakura, die seinen Hals mit Küssen und kleinen Knabbereien Lust bescherte. Ein kehliges Stöhnen ertönte, dann wurde Sakura wieder auf den Boden gedrückt und verlangend geküsst. Wie auf Kommando breitete Sakura ihre Beine auf, zeigte ihm damit noch einmal ihre Entschlossenheit. Kurz darauf spürte sie das harte, heiße Glied an ihrer feuchten Öffnung. Oh ja, sie wollte Kakashi! Und wie! Doch Kakashi drang nicht ein. Vielmehr rieb er sich an ihr, ließ Sakura immer wieder aufkeuchen. All ihr Sein sammelte sich an ihrer Körpermitte. Erwartungsvoll erbebte ihr Körper. “Ich kann das so nicht“, drang plötzlich wieder Kakashis zittrige Stimme zu ihr durch. Wollte er jetzt wirklich einen Rückzieher machen, obwohl sie mehr als bereit war? Auf ihren verwunderten Blick hin, beugte sich Kakashi zu ihrem Ohr, flüsterte Worte, die ihr die Schamesröte ins Gesicht trieben. Okay, sie verstand das Kakashi zu schwach war. Dafür hatte sie Verständnis, aber wie sollte sie das tun? Sie hatte doch keinerlei Erfahrung! Und dennoch nickte Sakura ihm zu. Behutsam drehte sich Kakashi mit Sakura im Arm, bis er unter ihr lag. Sakuras Herz schlug ihr bis zum Hals, als sie sich nach einigen Küssen und Streicheleinheiten langsam aufrichtete. Sie hatte Angst etwas falsch zu machen, während sie sich langsam an Kakashi hinab bewegte, bis sie bei dem Objekt ihrer Begierde angekommen war. Bis jetzt traute sich Sakura noch nicht ihn gleich in den Mund zu nehmen. Aber ihn vorsichtig mit der Hand zu umschließen brachte sie zustande. Ein lautes Keuchen war von Kakashi zu hören. Dann schloss sich seine Hand um ihre, begann sich mit ihr auf und ab zu bewegen. Kakashi hatte sicherlich nicht gedacht, dass sie das tun würde, aber sie hatte auch etwas für ihn tun wollen. Mit der Zeit hatte Sakura den Dreh raus. Sie fand es aufregend und gleichzeitig erregend. Leider war das Feuer zu weit herunter gebrannt, als das sie Kakashi in seiner ganzen Pracht hätte bewundern können. Doch was sie fühlte war eindeutig groß und breit. Wäre sie in der Lage, Kakashi in sich aufzunehmen? “Sakura, wir müssen nicht“, begann Kakashi, doch sie schüttelte entschieden den Kopf. Sie wollte das hier! Sakura hörte auf ihre Hand hin und her zu bewegen und platzierte stattdessen ihre erwartungsvolle, heiße Mitte darüber. Tief atmete Sakura ein und aus. Sie hatte das Gefühl vor Verlangen gleich zu zerbersten und das obwohl Kakashi ihr bereits einen Orgasmus beschert hatte! Dann, ganz langsam und behutsam, ließ sich Sakura auf ihn hinab. Kakashis gesamter Körper stand unter Strom. Beinahe wäre er eben bereits in Sakuras Hand gekommen. Rechtzeitig hatte sie damit aufgehört. Zwischendurch hatte Kakashi immer wieder Zweifel an seinem Tun gehabt. Doch sie verschwanden schlagartig, als er den Eingang von Sakuras heißer, feuchter Mitte an seinem Glied spürte. Erwartungsvoll zuckte es, pochte vor Verlangen. Er wusste was er von Sakura verlangte, dass sie die Hauptarbeit leisten musste und das bei ihrem ersten Mal! Aber er hatte nicht die Kraft ihr das zugeben, was sie so sehr wollte. Obwohl auch das wieder Zweifel in ihm hervorrief, waren sie einfach zu ignorieren. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Sakura. Sie beide wollten es viel zu sehr. Und jetzt gab es kein Zurück mehr. Langsam und bedächtig ließ sich Sakura auf ihn nieder, stützte sich dabei mit den Händen auf seinem Oberkörper ab. Oh, wie gern würde Kakashi mit einem Mal in sie stoßen, doch Sakura benötigte Zeit und die würde er ihr geben. Immer weiter sank Sakura auf ihn, bis er an eine enge Sperre kam. Sollte er oder nicht? Kakashi wusste nicht, ob Sakura es alleine hinbekommen würde. Gerade als er nachfragen wollte, erklang Sakuras heisere Stimme. Allein bei dem Klang dieser vor Leidenschaft rauen Stimme, wäre Kakashi beinahe gekommen. “Hilfst du mir?“ “Keine Angst. Vertrau mir“, erklärte Kakashi mit sanfter Stimme. Wie er es schaffte so ruhig zu bleiben, wusste er selbst nicht. Aber langsam übte er ganz vorsichtig Druck auf. Dann, ganz plötzlich gab es einen Ruck und Sakura zuckte kurz zusammen. Kakashi hielt inne und spürte kurz darauf, wie Sakura ihn weiter in sich aufnahm. Schwer atmete Kakashi auf. Es fühlte sich unglaublich an, wie diese feuchte Hitze ihn umgab. Er keuchte laut auf, als er gänzlich in Sakura versunken war. Ihre Hände krallten sich regelrecht an seine Brust. Es gefiel Kakashi. Sie war so wild und ungezähmt, hielt sich nicht zurück. Einen Moment lang bewegte sich keiner von ihnen, sahen sich in dem Dämmerlicht nur an. Dann streckte Kakashi eine Hand nach ihr aus. Er musste Sakura vollkommen besitzen. Sie schien zu verstehen. Sakura beugte sich zu ihm hinab, was Kakashi nur noch mehr anheizte. Als sich ihre Lippen trafen, gab es kein Halten mehr. Fast zeitgleich begannen sich Sakura und Kakashi zu bewegen. Während Sakura kreisende Bewegungen machte, stieß Kakashi immer wieder zu. Zunächst vorsichtig. Mit der Zeit jedoch erfasste ein Strudel der Leidenschaft sie beide und riss sie mit. Immer schneller stieß Kakashi zu, während sich Sakura auf ihm bewegte. Küssen war nicht länger möglich, dafür ging die Sache zu hart und schnell vonstatten. Beide keuchten und stöhnten immer wieder laut auf. Verlangend legte Kakashi seine Hände um Sakuras Hüfte, trieb sie noch ein wenig mehr an sich zu bewegen. “Kakashi“, stöhnte sie seinen Namen immer und immer wieder. Er liebte es, wie Sakura seinen Namen aussprach, wie ihre Hände über seine Brust fuhren und die Haut aufkratzte. Oh ja, sie war wild, seine Sakura. Doch irgendwann konnte Kakashi nicht mehr. Er würde gleich kommen. Aber das durfte nicht geschehen! Sakura musste vor ihm kommen. Das war das Mindeste, was er ihr schuldete. Kakashi wollte schon beginnen an irgendetwas Banales zu denken, als Sakura lautstark seinen Namen ausrief. Währenddessen verkrampfte sich Sakura um ihn herum, molk ihn, bis auch Kakashi nicht länger an sich halten konnte und stöhnend in ihr kam. Es dauerte einen Moment, bis sie beide aufhörten zu zittern und vor Lust und Begierde zu erbeben. Dann sank Sakura erschöpft auf Kakashi zusammen. Er selbst wäre beinahe eingeschlafen. Der Sex hatte ihm fast all seine mageren Kräfte abverlangt. Doch zu schlafen erlaubte sich Kakashi nicht. Behutsam streichelte Kakashi über Sakuras Haar. Sie beide waren noch vollkommen außer Atem. Irgendwann hob Sakura dann den Kopf und lächelte ihn zufrieden – und befriedigt wie er hoffte – an. Dann entrang sich ihr ein kleines Gähnen. “Entschuldige. Die letzten Tage waren recht stressig.“ “Du brauchst keine Entschuldigung. Im Gegenteil. Ich habe mich bei dir für die letzten Tage noch gar nicht richtig bedankt.“ “Ich finde doch.“ Ein schelmisches Grinsen erschien auf Sakuras Gesicht. Dann, ganz langsam erhob sich Sakura und zog sich zurück. Schlaff fiel sein Glied auf seinen Bauch. Sekunden später schlang sich Sakuras Arm und ein Bein um Kakashi. Ihren Kopf bettete sie auf seiner Brust. “Sakura, sieh das nicht als Gefallen“, begann Kakashi. Ihm behagte der Gedanken nicht, Sakura könnte glauben, er hätte das nur getan, weil sie ihm das Leben gerettet hatte. “Ich weiß doch“, ertönte Sakuras Stimme direkt an seinem Ohr. Schweigend lagen sie einen Moment nebeneinander. Kakashi ging in Gedanken noch einmal die letzten Minuten durch. In seinem ganzen Leben hätte er sich nicht träumen lassen, dass ihm das einmal widerfahren würde! Und obwohl Kakashi wusste das er etwas Verbotenes getan hatte, so konnte Kakashi keine Reue empfinden. Im Gegenteil. “Wir sollten zu den Schlafsäcken gehen“, schlug Sakura nach einer Weile vor. Dem konnte er nichts entgegen bringen. Etwas Schlaf würde ihm ganz sicherlich gut tun. Und Sakura auch. Gemeinsam erhoben sie sich. Kakashi fühlte sich zunächst etwas wackelig auf den Beinen. Als sich Sakuras Arme um ihn schlangen, war die Schwäche plötzlich verschwunden. Eng umschlungen standen sie eine Weile so dar, bis Sakura und Kakashi sich wieder küssten. Schnell wurde aus dem anfangs zärtlichen Kuss ein sinnlicher. Kurz darauf keuchten sie beide wieder. “Sakura, so gern ich auch wollte, aber im Moment bin ich für eine zweite Runde körperlich wohl nicht in der Lage dazu.“ Es gefiel Kakashi überhaupt nicht diese Schwäche preis zu geben, vor allem nicht Sakura gegenüber. Aber diese lachte nur leise vor sich hin. “Schon gut. Ich bin auch ziemlich müde.“ Gemeinsam gingen sie zu den Schlafsäcken. Für die Nacht zogen sie sich nichts mehr an. Aneinandergekuschelte lagen sie da. Das Feuer war fast verloschen, aber keiner von ihnen wollte jetzt noch einmal aufstehen um das Feuer neu zu entfachen. Zum Schlafen hatte Sakura ihren Kopf auf Kakashis Brust gelegt. Wieder hatte sie ein Bein um seine Mitte geschlungen. Einen Arm hatte Kakashi um die junge Frau neben sich gelegt, mit der anderen freien Hand streichelte er Sakura über Wangen, Haar und den Rücken. “Schlaf gut, Sakura“, flüsterte Kakashi nach einer Weile Sakura zärtlich zu. Mit einem Lächeln in der Stimme, wünschte Sakura ihm ebenfalls eine gute Nacht. Kurz darauf war sie eingeschlafen. Obwohl Kakashi ziemlich müde war, konnte er jetzt keinen Schlaf finden. Viel zu sehr beschäftigten sich seine Gedanken mit Sakura. Wie standen sie denn nun zueinander? Sie hatten miteinander geschlafen, aber schon vorher hatte eine gewisse erotische Spannung zwischen ihnen geherrscht. Auf keinen Fall konnte Kakashi sein übliches Verfahren bei Sakura vornehmen. Sie hatte ihm ihre Jungfräulichkeit geschenkt, hatte sich ihm vollends hingegeben und das, obwohl sich Sakura all die Jahre für Sasuke aufgespart hatte. Nicht nur das er Probleme haben würde sich in Sakuras Gegenwart vollkommen gleichgültig zu verhalten, wenn sie wieder in Konoha sein sollten. Dort gab es immer noch Sasuke, den Sakura sicherlich noch liebte oder für den sie zumindest etwas empfand. Es wäre wohl besser, wenn er morgen mit ihr darüber reden würde. Wäre Sakura irgendeine andere Frau, könnte er es einfach dabei belassen und am nächsten Morgen gehen. Bei Sakura ging das nicht. Momentan waren sie vielleicht Partner, aber nach der Mission wären sie wieder Schüler und Lehrer. Jeden Tag würde Kakashi Sakura sehen. Sie würden miteinander trainieren und arbeiten. Da mussten sie über das Geschehene zwischen ihnen reden. Von sich selbst war Kakashi noch immer etwas verwundert. Jahrelang trug er Tag für Tag seine Maske. Vorhin war ihm nicht einmal aufgefallen, dass er sie nicht anhatte. Normalerweise zeigte er nicht gerne, wie er aussah. Er hatte sich daran gewöhnt mit ihr zu leben. Selbst wenn er sein Verlangen mit einer Affäre stillte, so zog er die Maske nur höchst selten aus. Bei Sakura allerdings hatte er keinerlei Probleme damit. Nach einer kleinen Ewigkeit, wie Kakashi erschien, wurden seine Gedanken langsamer und langsamer. Die Müdigkeit forderte ihren Tribut. Kurz darauf war Kakashi mit Sakura im Arm eingeschlafen. Kapitel 7: Heimkehr ------------------- Schweigend saßen Kakashi und Sakura nebeneinander, aßen ein karges Frühstück. Heute war der siebte Tag der Mission. Gut vier Tage war Kakashi außer Gefecht gesetzt worden. Sie mussten sich beeilen und noch heute aufbrechen, wenn die Mission gelingen sollte. Und das teilte Kakashi Sakura auch mit. Augenblicklich funkelte Sakura den Kopierninja wütend an. Mit energischer Stimme erklärte sie bestimmend: „Vergiss es! Du magst dich vielleicht wieder gut fühlen, aber gegen Itachi hast du in deiner momentanen Verfassung keine Chance!“ “Also ich fand nach gestern Nacht, fühle nicht nur ich mich gut“, war alles, was Kakashi darauf erwiderte. Sogleich lief Sakura im Gesicht rot an. Mit diesem Kommentar hatte Kakashi Sakura ganz aus dem Konzept gebracht. Schmunzelnd sah er Sakura an. Seine Maske hatte er zum Essen hinuntergezogen. Vor Sakura war es nicht länger nötig die Maske immer aufzulassen. Jetzt wo er mit Essen fertig war, zog Kakashi die Maske wieder an ihren Platz. “Ich kann nicht zulassen, dass du dich in Gefahr begibst. Aus medizinischer Sicht brauchst du noch Ruhe!“ Einen Moment dachte Kakashi über Sakuras Worte nach. Womöglich hatte sie recht, aber die Mission war so unglaublich wichtig! Nur weil er so dumm gewesen war und sich vergiften lassen hatte, konnte Kakashi die Mission nicht einfach aufgeben! “Was würdest du tun, wenn ich die Mission beenden möchte?“ “Na was wohl? Dich eigenhändig zurück nach Konoha schleifen!“ Entschlossen hatte Sakura die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr Blick sprach Bände. Kakashi wusste, Sakura würde nicht locker lassen. Gegen sie hatte er keine Chance. Er traute Sakura wirklich zu, dass sie ihn bewusstlos schlug, um ihn daran zu hindern, die Mission zu beenden. “In Ordnung.“ Ein leiser, resignierter Seufzer entrang sich Kakashi. Den Kampf hatte er wohl verloren. Aber wahrscheinlich war die Mission eh schon zum Scheitern verurteilt. Kakashi hätte eigentlich jeden Tag Tsunade Meldung machen müssen. Vier Tage hatte er es schon nicht getan. Ein Tag mehr oder weniger machte auch nicht den Unterschied. Wenn sie morgen aufbrachen, währen sie in zwei Tagen in Konoha. Jetzt mussten sie aber noch über etwas anderes reden. Doch bevor Kakashi dazu kam, erklärte sie entschieden: „Wir werden morgen aufbrechen. Du kannst einen Tag Ruhe noch gut gebrauchen, bevor es an den Heimweg geht.“ Nickend stimmte Kakashi Sakura zu. Dann endlich konnte er mit dem Thema beginnen, das ihn seit letzter Nacht beherrschte. Es war nichts, über das er häufiger sprechen würde, daher fand Kakashi die Nervosität, die er spürte, auch angebracht. Eine ganz neue Erfahrung für ihn. “Wir müssen über letzte Nacht reden. Und wie es weiter geht, mit uns.“ Hätte er ´uns` sagen sollen? Es implizierte, dass sie eine Beziehung führten oder das sie ein `uns` darstellten. Da Kakashi selbst nicht weiter wusste, sah er nun zu Sakura. Diese sah ihn nur mit großen Augen an. Anscheinend hatte er sie mehr als überrumpelt. “Ähm, äh“, war der Beginn von Sakuras Antwort. Gut zu wissen, dass es Sakura nicht anders erging als ihm. Kakashi hatte keinerlei Ahnung, was die letzte Nacht bedeutete. Wegen so etwas gleich von einer Beziehung zu sprechen, war eindeutig übertrieben. Wenn man aber bedachte, dass Sakura ihr erstes Mal mit ihm gehabt hatte… Empfand Sakura denn etwas für ihn? Kakashi war sich selbst nicht sicher, ob er es wollte oder nicht. Eines wusste er. Er genoss Sakuras Gesellschaft und ihm gefiel wie hemmungslos und wild sie sein konnte. “Niemand darf davon erfahren, Sakura. Du weißt selbst, was letzte Nacht geschehen ist, ist etwas Verbotenes. Wenn….“ “Ich werde niemandem davon erzählen. Du bist ein ausgezeichneter Sensei. Es wäre nicht gut, wenn du nicht länger Team 7 leiten würdest. Wegen Sasuke, Naruto, Sai und so.“ Gegen Ende war Sakura ein wenig in Erklärungsnöte geraten. Wohlweißlich hatte sie sich selbst nicht erwähnt. Bedeutete das irgendetwas oder versuchte Kakashi einfach nur in alles etwas hinein zu interpretieren? “Gut. Dann wäre ja wohl alles geklärt.“ Die Worte kamen aus Kakashi heraus, obwohl er es gar nicht wollte. Sakura nickte leicht. Verdammt, noch gar nichts war geklärt! Das wussten sie beide und dennoch wollte keiner von ihnen darüber reden. Vielleicht hatte Kakashi Sakura auch entmutigt. Zumindest beeilte sich Sakura mit Hilfe einer fadenscheinigen Entschuldigung, Abstand zu ihm zu gewinnen. Von sich selbst enttäuscht und mit der Gesamtsituation unzufrieden, blickte Kakashi Sakura hinterher, wie sie aus der Höhle ging um neues Feuerholz zu holen. Mit dem Rücken lehnte sich Kakashi gegen die Höhlenwand. Es war unbequem, aber es war ihm egal. Mit einer Hand fuhr sich Kakashi durch seine Haare. Die nächste Zeit würde kompliziert werden. Besorgt blickte Tsunade aus dem Fenster. Es war ein schöner Tag. Und dennoch hatte Tsunade nichts davon. Seitdem sie Hokage war, tat sie den ganzen Tag nichts anderes, als Mission zu verteilen, sich Berichte anzuhören, Dokumente abzuarbeiten, Konoha zu verwalten und gleichzeitig auch noch im Krankenhaus bei besonders schwierigen Fällen zu helfen. Kurz herum, Tsunade schwirrten etliche Dinge im Kopf herum. Und jetzt machte sie sich auch noch Sorgen um Sakura und Kakashi. Wegen den beiden hatte sie bisher kaum ihre Arbeit erledigen können. Shizune kam immer wieder mit neuen Schriftrollen vorbei, die darauf warteten von Tsunade bearbeitet zu werden. Der Stapel mit Arbeit wurde immer größer und der Stapel mit den erledigten Sachen war verschwindend gering. Ob es den beiden gut ging? Tsunade hatte von Kakashi nur einen Bericht erhalten. In diesem hatte er mitgeteilt, alles sei in Ordnung und er habe Banditen dingfest gemacht und die Koordinaten durchgegeben, um sein kleines >Präsent<, wie Kakashi es formuliert hatte, abzuholen. Tsunade hatte auch eine Einheit Chunin dorthin geschickt, die kurz darauf mit den vier gefesselten Männern ins Dorf zurückkehrten. Seitdem jedoch fehlte jede Spur von Sakura und Kakashi. Waren sie auf einen Hinterhalt gestoßen? Tsunade bezweifelte das sie bereits auf die Akatsuki gestoßen waren. Dafür war es viel zu früh. Ihre Informationen konnten aber auch falsch sein. Wenn das passiert war…. Tsunade wollte es sich gar nicht erst ausmalen. Erschrocken blickte Tsunade auf, als ihre Tür regelrecht aufgerissen wurde. Eine hektische Shizune erschien. “Hast du mir nicht bereits genügend Arbeit vorbei gebracht? Muss es denn jetzt noch mehr sein?“ fragte Tsunade genervt nach. Dieser Job nervte. Warum hatte sie ihn gleich noch mal angenommen? Wäre dieser nervige Bengel nicht gewesen, würde Tsunade jetzt in einer Spielhöhle sitzen und Sake trinken! Dummer Naruto! “Nein! Tsunade, Sakura“, begann Shizune. Augenblicklich richtete sich Tsunade an ihrem Schreibtisch auf. Sakura! Oh nein! Ihnen war etwas zugestoßen! Sie hätte niemals erlauben dürfen, das Kakashi ausgerechnet Sakura mit auf die Mission nahm! “Sakura und Kakashi sind wieder da!“ Gerade war Tsunade im Inbegriff gewesen, eilends zu Sakura zu rennen, in der Annahme etwas Schreckliches sei geschehen. Bei Shizunes Worten allerdings hielt Tsunade mitten in der Bewegung inne, wäre beinahe über ihre eigenen Füße gestolpert. “Was hast du gesagt?“ “Sakura und Kakashi sind wieder da! Ihnen geht es gut. Kakashi ist wohl ein wenig mitgenommen, aber ansonsten scheint alles in Ordnung.“ Tsunade konnte ihr Glück kaum fassen. Sakura ging es gut! Ihr war selbst klar, für ihre ehemalige Schülerin empfand Tsunade viel zu viel. Das war als Shinobi nie sonderlich gut. Dennoch ließ sich Tsunade mit einem erleichterten Seufzer zurück in ihrem Stuhl sinken. “Bring sie her. Sofort!“ Eiligst versuchte Shizune dem Befehl folge zu leisten und war kurz darauf wieder verschwunden. Jetzt war Tsunade interessiert, was für eine Erklärung ihr die beiden Shinobi liefern würden, warum sie bereits jetzt zurück waren. Sakura hatte ein etwas mulmiges Gefühl, als sie mit Kakashi und von Shizune begleitet, das Büro der Hokage betrat. Vielleicht war sie ja doch ein wenig voreilig gewesen, die Mission einfach abzubrechen. Wenn jemand anderem das zugestoßen wäre, hätte sie dann auch so gehandelt oder war Sakura nur so vorsichtig gewesen, weil es sich um Kakashi handelte? Das und andere Fragen stellte sich Sakura, seitdem sie mit Kakashi wieder nach Konoha unterwegs war. Kakashi wollte nichts von ihr. Es war wohl so etwas wie ein Ausrutscher gewesen. Am besten Sakura würde das Geschehene wieder vergessen und weiter ihr Leben führen. Schließlich musste sie damit klar kommen, dass sie Kakashi jeden Tag sah und er weiterhin ihr Sensei blieb. Andere schaffte das ja auch irgendwie. Als Sakura mit Kakashi gemeinsam im Büro stand, blickte eine ernste Tsunade ihnen entgegen. In ihrer typischen Art hatte Tsunade die Hände miteinander verschlungen und stütze ihren Kopf darauf ab. Oh weh…Sie ist böse. Nervös schluckte Sakura. Ihr Hals war auf einmal ganz trocken. Sie kannte ihre Sensei ja gut genug und gerade deswegen knetete Sakura jetzt ihre Finger. Das würde mächtig Ärger geben. “Ehrenwerte Hokage“, begrüßte Kakashi Tsunade mit ihrem Titel. Desinteressiert winkte die Hokage ab. Ihr Blick ging zwischen Kakashi und Sakura hin und her, verweilte bei ihnen und musterte sie genau. “Könnt ihr mir erklären, warum ihr wieder hier seid?“ Tsunades Tonfall klang ganz sachlich. Würde sie ausrasten, wäre Sakura regelrecht glücklich darüber. So jedoch war Tsunade viel unheimlicher. “Es ist wegen mir. Ich wurde auf dem Weg durch den Wald von den vier Banditen vergiftet. Ich war unvorsichtig.“ Überrascht sah Sakura zu Kakashi. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass er die ganze Schuld übernahm. Eigentlich wollte Sakura gerade eine Erklärung liefern, da hatte Kakashi bereits die ganze Situation geschildert gehabt. „Sakura hat dich also gerettet?“ Musternd stand Tsunade auf und ging zu Kakashi. Fachmännisch begann sie ihn zu untersuchen. Im Stehen. Ungeduldig verlagerte Sakura ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Schon wieder hatte Kakashi übertrieben. Als ob seine Rettung ein Staatsakt wäre! Sie war eine Medic-nin. Es war ihre Pflicht gewesen, Kakashi zu retten. Zumindest belog sich Sakura in diesem Moment überzeugend selbst. Wenn sie ehrlich war, würde sie sich eingestehen, dass es ihr unangenehm war, dass Kakashi so viel von ihr hielt. Wie sollte sie denn professionell im Umgang mit ihm bleiben, wenn er so von ihr sprach? Mit zufriedenem Ausdruck auf dem Gesicht trat Tsunade nach wenigen Minuten von Kakashi weg, sah Sakura an. “Du hast gute Arbeit geleistet. Sehr gute. Ich bin stolz auf dich.“ An Kakashi gewand setzte sie wieder eine ernste Miene auf. „Dennoch wirst du Ruhe benötigen. Für die nächsten zwei Tage bist du krank geschrieben.“ Kakashi ergab sich in sein Schicksal. Sakura dagegen musste noch etwas los werden. “Entschuldige, aber was ist jetzt mit der Mission?“ “Die wird erst einmal auf Eis gelegt. Jetzt ist es zu spät, um eine neues Team loszuschicken. Sicherlich werden wir wieder eine Chance bekommen, um an Akatsuki und Itachi heran zu kommen. Heute aber kannst du dir noch frei nehmen. Morgen nimmst du wieder am Training teil.“ Mit einer Handbewegung entließ Tsunade Kakashi und Sakura. Gemeinsam gingen sie hinaus. Auf der Straße angekommen, bedankte sich Sakura erst einmal bei Kakashi. „Aber so extrem wäre es nicht nötig gewesen, es zu schildern.“ „Doch. Denn du hast mir das Leben gerettet.“ Ihre Wangen färbten sich wieder rot, das konnte Sakura deutlich spüren. Verlegen mied sie Kakashis Blick. Erst als dieser aufseufzte, sah sie ihn wieder an. “Dann werde ich mich wohl in mein Bett legen müssen. Bis Übermorgen.“ Anschließend verschwand Kakashi in einer Rauchwolke. Die Nacht über hatte Sakura kaum geschlafen und wenn sie es getan hatte, dann nur schlecht. Die Sache zwischen Kakashi und ihr ließ Sakura einfach keine Ruhe. Vor allem jetzt, wo sie auf dem Weg zum Training war, wusste sie nicht, wie sie Sasuke gegenübertreten sollte. Sie empfand noch etwas für den Uchiha, dessen war sich Sakura bewusst, aber ebenso wollte sie Kakashi. So unwahrscheinlich es auch war, dass Sasuke jemals etwas mit ihr anfangen würde, desto sicher war es, dass Kakashi und sie eine schreckliche Strafe erhalten würden, wenn jemand hinter ihre gemeinsame Nacht kam. Toll, da wollte ein Mann sie, und es war verboten! Aber vielleicht wollte Kakashi sie ja auch gar nicht. Die letzten Tage waren für sie beide sehr stressig gewesen. Ein verzweifelter Seufzer entrang sich Sakura. Viel zu schnell kam sie auf dem Trainingsgelände an. Bisher war niemand da, außer Sasuke natürlich. War ja klar, dass ich als erstes auf ihn treffe! Wenn sich Sakura nicht so wie sonst benahm, würde Sasuke sicherlich merken, das etwas nicht mit ihr stimmte. Dabei konnte sie doch so schlecht lügen! “Morgen“, begrüßte Sakura Sasuke und stellte sich neben ihn. Kaum merklich zog der Uchiha bei ihrem Kommen die Augenbrauen in die Höhe. Die Hände hatte er lässig in den Hosentaschen und blickte sie direkt an. “Schon wieder da?“ Oh man. Sonst interessierte sich Sasuke auch für nichts und niemanden. Warum musste er jetzt das fragen? Hoffentlich würde Sakura sich nicht verhaspeln oder rot werden! “Na ja, wir mussten die Mission abbrechen. Kakashi wurde verletzt.“ “Kakashi? Wie kommt das? Ich dachte es sei eine einfache Mission.“ “War einfach Pech. Wir hatten gerade ein Lager aufgeschlagen, als vier Banditen uns überfielen. Na ja, eigentlich war ich da gerade alleine und… Ach egal.“ Bei dem Gedanken daran, wie sie fast vergewaltigt wurde, drehte sich ihr der Magen um. Glücklicherweise war Kakashi da gewesen. “Auf jeden Fall traf Kakashi kurz darauf ebenfalls alleine auf sie. Es gab einen kurzen Kampf. Die vier Banditen waren schnell unschädlich gemacht. Aber einer hatte es geschafft, ein vergiftetes Kunai auf Kakashi zu schmeißen. Er war nur leicht verletzt, aber das Gift hätte ihn beinahe umgebracht.“ Auch jetzt wollte Sakura nicht daran denken. Nie wieder wollte sie das. “Und du hast ihn gerettet?“ Unter Sasukes Blick wurde Sakura rot. Jetzt hörte sich das an, als hätte sie ein Wunder vollbracht! Man, die Männer machten sie wahnsinnig! “Und was haben dir diese Typen angetan?“ Verwundert hob Sakura den Kopf, sah Sasuke an. Scham überfiel Sakura. Sie konnte Sasuke doch unmöglich erzählen was geschehen war! Es war schon schlimm genug, dass Kakashi es hatte mit ansehen musste. “Sakura!“ Sasukes Stimme war nicht länger gelassen. Ein dringlicher Unterton schwang mit. Zudem war der Uchiha ein wenig auf Sakura zugekommen. Sein Blick hielt sie fest. Nervös schluckte die Kunoichi. Wenn Sasuke wollte, konnte er einem richtig Angst einjagen. “Ich…“ “Du kannst es mir doch sagen. Wir kennen uns schon so lange, sind Freunde.“ Mit großen Augen blickte Sakura den sonst so schweigsamen Uchiha an. Hatte sie das gerade richtig gehört? Freunde? Ihr Herz schlug kleine Purzelbäume. Freundschaft war besser als immer nur herumgeschubst zu werden. Es war ein großer Fortschritt. Vielleicht auf dem Weg zu mehr? Sakura zwang ihre Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. Nur weil Sasuke gerade mal etwas netter war, sollte sie sich nicht gleich eine Hochzeit mit allem drum und dran vorstellen. “Die Banditen waren nicht nur auf materielle Beute aus.“ Mehr sagte Sakura nicht. Konnte es nicht. Auch mied sie jeden Blick zu Sasuke. Stattdessen sah sie an ihm vorbei zum Wald, der das Gelände umgab. “Sakura, dir geht es aber gut? Die haben dir nichts getan?“ Mit festem Griff hielt Sasuke Sakura an den Oberarmen fest, schüttelte sie leicht, um ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Im ersten Moment war Sakura viel zu sehr von Sasukes Verhalten überrascht. Statt auf seine Fragen zu antworten, sah sie ihn nur aus großen Augen an. Erst sein eindringlicher und auch leicht besorgter Blick ließ sie antworten. “Nein“, flüsterte die Kunoichi leise. „Kakashi war rechtzeitig da.“ Nur zögernd blickte Sakura Sasuke ins Gesicht. Es wirkte kalt und verschlossen. Noch immer hielt er sie an den Armen fest. “Wo sind die Kerle?“ Sasukes Stimme war leise und schneidend. Traf es ihn wirklich so hart, was ihr beinahe zugestoßen wäre? Sakura konnte es kaum glauben! “Sind gefangen genommen worden. Tsunade hat sich sicherlich um sie gekümmert.“ “Gut.“ Mit einem Nicken ließ Sasuke Sakura wieder los und stellte sich neben sie. Anschließend herrschte ein angespanntes Schweigen zwischen ihnen. “Bitte sag es den anderen nicht, ja?“ bat Sakura leise. Sasuke nickte. „Hey Sakura! Was machst du denn schon hier?“ Überrascht aber mit einem breiten Lächeln im Gesicht kam Naruto auf sie zu gerannt. Freudig umarmte er Sakura. “Und? Warum bist du schon hier?“ wollte Naruto unbedingt wissen. In diesem Moment kam auch Sai und begrüßte die Gruppe. Yamato würde sicherlich ebenfalls jeden Moment vorbei kommen. “Naruto, lass Sakura in Ruhe!“ Sasuke hatte nur leise die Worte von sich gegeben, aber es wirkte. Überrascht hörte Naruto auf zu quengeln, sah stattdessen Sasuke mit großen Augen an. An Sakura gewand flüsterte er ihr ins Ohr: „Was ist den mit dem los? Wohl mit dem falschen Fuß aufgestanden, wie?“ Darauf verdrehte Sakura lediglich die Augen. Sie war Sasuke dankbar. Auf keinen Fall konnte sie sich das alles eingebildet haben. Sasuke schien es wirklich zu kümmern, was mit ihr geschah. Vielleicht verbarg er es sonst nur besser? Lange konnte sich Sakura darüber keine Gedanken machen. Nur wenige Minuten später tauchte Yamato auf. Über Sakuras Dasein schien er nicht verwundert. Wahrscheinlich hatte Tsunade ihn bereits aufgeklärt. Zumindest konnte nach Yamatos Erscheinen das Training beginnen. Wie so oft sollten sie in Zweiergruppen gegeneinander antreten. Als sich die zwei Teams zusammenfinden sollten, stellte sich Sasuke sofort neben sie. Wie schon so oft heute Morgen, blickte Sakura überrascht zu dem Uchiha. „Und wie sieht dein Plan aus?“ Fragend sah Sasuke zu Sakura. Sie beide standen auf dem Gelände und sollten von Naruto und Sai angegriffen werden. Spinne ich oder was? Sasuke fragt mich wirklich nach meiner Meinung? “Äh“, war alles, was Sakura darauf intelligentes antwortete. Verdammt! Jetzt gab Sasuke ihr eine Chance sich zu beweisen und sie vergeigte es! “Du schaffst das schon.“ Aufmunternde Worte. Und das ausgerechnet von Sasuke Uchiha! In der Männerwelt stand wohl alles auf dem Kopf! “Entschuldige. Ich hätte nicht erwartet, dass du dir jemals einen Plan von mir anhören würdest. Daher habe ich mir auch nicht die Mühe gemacht, mir einen auszudenken.“ Es war als Rechtfertigung gedacht gewesen, doch Sakuras Worte waren eine beleidigte Anschuldigung geworden. Sasuke war heute so ganz anders als sonst. War nett und besorgt. Es brachte Sakura ganz aus dem Konzept! Wahrscheinlich war deswegen der Frust und der Stress der letzten Tage aus ihr heraus gekommen. “Tut mir Leid“, gab Sakura augenblicklich kleinlaut von sich. “Die letzten Tagen liefen nicht besonders gut.“ Sakura erwartete, dass Sasuke ihre Entschuldigung ignorieren würde oder kalt zu ihr sein würde. Stattdessen gab er nur ein gelassenes „Schon gut“, von sich. Sakura konnte nicht anders als Sasuke perplex anzustarren. Etwas stimmte mit Sasuke nicht. Das lag auf der Hand! Nur was, das wusste sie nicht. “Dann erkläre ich dir meinen Plan, okay? Das nächste Mal bist du dran.“ Mechanisch nickte Sakura mit dem Kopf. Aus den Männern wurde sie einfach nicht schlau! Zu Sakuras Überraschung, bezog Sasuke sie in seinen Plan mit ein. Dieses Mal durfte sie auch kämpfen und nicht nur zusehen. Das Training war anstrengend gewesen und war dennoch eines der Besten seit langem gewesen. Es hatte richtig Spaß gemacht mit Sasuke in einem Team zu kämpfen. Außerdem hatte es ihrem Selbstbewusstsein gut getan. Vor allem Sasukes Verhalten war dafür ausschlaggebend dafür gewesen. Jetzt gönnte sich Sakura ein heißes Bad. Mit geschlossenen Augen lag sie in der Wanne, genoss das heiße Wasser. Mit der Zeit entspannten sich ihre Muskeln. Für einen Augenblick waren all die Sorgen vergessen. Zufrieden lehnte sich Sasuke in seinem Sessel zurück. Momentan befand er sich in seinem Wohnzimmer. Draußen war es bereits dunkel, aber er hatte sich nicht die Mühe gemacht, das Licht anzuschalten. Er genoss die Dunkelheit. Dann war es meistens schön ruhig. Sasuke dachte über den heutigen Tag nach. Vielleicht hatte er ein wenig übertrieben gehabt, aber Sakura schien keinen Verdacht geschöpft zu haben. Seit gestern hatte er einen Plan. Durch Zufall hatte er das Gespräch zwischen Tsunade, Sakura und Kakashi mitbekommen, als sie über die gescheiterte Mission geredet hatten. Noch immer konnte Sasuke nicht glauben, dass Kakashi und Sakura alleine auf Mission gegangen waren, um seinen Bruder zu finden! Warum war ihm nicht bescheid gesagt worden? Dieses Wissen nagte an Sasuke. Tsunade schien ihm noch nicht genügend zu vertrauen, ansonsten wäre nicht so ein Getue darum gemacht worden. Sasuke wollte Informationen. Von Tsunade und Kakashi würde er kein Sterbenswörtchen in Erfahrung bringen können. Bei Sakura sah das schon anders aus. Sasuke wusste, wie Sakura zu ihm stand. Bisher hatte es ihn nicht groß interessiert. Jetzt jedoch konnte er es sich zu Nutzen machen. Daher war Sasuke heute so zuvorkommend zu Sakura gewesen. Wenn er ehrlich war, hatte ihn Sakuras Geständnis einer Beinahe-Vergewaltigung doch ziemlich mitgenommen. Er war kein Unmensch und besaß sehr wohl Gefühle, auch wenn er sie nur sehr selten zeigte. Sakura und er waren lange genug in einem Team gewesen. Außerdem hatten Naruto und sie immer an ihn geglaubt, auch als er in Oto gewesen war. Er würde sich, Naruto und Sakura wirklich als Freunde bezeichnen, auch wenn es anderen sicherlich nicht so vorkam. Durch Sakuras kleines Geständnis war Sasuke offener und freundlicher zu ihr, als er geplant hatte. Aber es schien zu funktionieren. Wenn er Glück hatte, würde er in den nächsten Tagen die gewünschten Informationen erhalten. Kapitel 8: Sasuke einmal ganz anders ------------------------------------ „Scheiße!“ ertönte der aufgebrachte Schrei in dem kleinen Schlafzimmer. Wie bei einem Tornado flog alles durch die Luft. Zuerst die Bettdecke, dann die Kleidung. In dem ganzen Durcheinander war ein rosa Farbschopf immer gut zu erkennen. Nur für wenige Minuten verschwand die Kunoichi im Bad, kehrte dann schnell zurück ins Schlafzimmer, zog sich die Schuhe an und verließ in Windeseile die kleine Wohnung. Sie hatte verschlafen. Um gut eine halbe Stunde! So schnell wie selten hatte sich Sakura angezogen und im Bad fertig gemacht. Jetzt rannte sie die Straßen von Konoha entlang zum Trainingsgelände. Vollkommen außer Atem kam Sakura schlitternd zum Stehen. Die Hände auf die Knie gestützt, atmete Sakura schnell ein und aus. Wie hatte sie nur so verschlafen können? Normalerweise war Sakura wach, sobald der Wecker klingelte. Dieses Mal musste sie ihn einfach ausgemacht und sich wieder schlafen gelegt haben. “Morgen.“ Sachlich und nüchtern ertönte Sasukes Stimme direkt neben Sakura. Auf der einen Seite war sie froh, dass der Uchiha sich so verhielt, wie sie es von ihm gewohnt war. Auf der anderen Seite jedoch hatte ihr seine Aufmerksamkeit gefallen. “Morgen“, brachte Sakura schnaufend zwischen zwei Atemzügen hervor. “Verschlafen?“ “Ja, leider.“ Endlich beruhigte sich ihr Herzschlag und Puls. Als sie den Kopf hob und sich umsah, runzelte Sakura irritiert die Stirn. Außer Sasuke und ihr war niemand da. “Wo sind denn alle?“ Natürlich war Sakura froh darüber, dass der Sensei noch nicht da war, obwohl das Training schon vor einigen Minuten hätte anfangen sollen. Aber wofür hatte sie sich so beeilt, wenn sonst nur Sasuke da war? „Wo sind die anderen?“ erkundigte sich die Kunoichi neugierig. Ihr Blick ruhte auf Sasuke. In den letzten Jahren hatte sich Sasuke eindeutig zu seinem Vorteil entwickelt. Er war muskulöser geworden, ohne seinen athletischen Körperbau zu verlieren. Sein Gesicht war markanter und männlicher, die Haare etwas länger. Sasuke war wirklich sehr attraktiv. “Weiß nicht.“ Sakura hörte auf Sasuke zu betrachten, verschränkte stattdessen die Arme vor der Brust. Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich. Wo waren Naruto und Sai nur? Sie selbst hatte sich so sehr beeilt gehabt, dass sie nicht einmal die Zeit gefunden hatte, sich ordentlich die Haare zu kämmen! Wehe wenn die Jungs und Yamato keine gute Entschuldigung für ihre Verspätung hatten! Nicht so viel meckern. Stattdessen kann ich die Zeit nutzen, in der ich mit Sasuke alleine bin! Nur was sollte Sakura sagen? Gar keine Frage, sie mochte es, wenn sie mit Sasuke alleine war. An dem Gesprächsthema mangelte es aber. Während sich Sakura den Kopf über ein Gesprächsthema zerbrach, verstrichen die Minuten, bis es Sasuke war, der das Schweigen brach. “Was für eine Mission war es eigentlich gewesen?“ Oh nein! Da sprach Sasuke mit ihr und er wollte nur über die Mission reden! Aber Sakura konnte ihm ja wohl kaum die Wahrheit sagen! Was hatte Kakashi nur gesagt gehabt, als Naruto ihn nach der Mission gefragt hatte? Angestrengt dachte Sakura nach, aber sie kam nicht drauf. Dann müsste sie eben improvisieren. “Oh, nichts spannendes. Ich sollte…“ “War es nicht so, dass du jemandem helfen solltest? Irgendeine wichtige Personen mit deinen Medic-nin Wissen?“ “Ja, richtig!“ Sakura lächelte Sasuke an. Glücklicherweise hatte Sasuke ein etwas besseres Gedächtnis als sie. Als Sasuke ihr auf die Sprünge geholfen hatte, war die Erinnerung zurückgekehrt. Doch Sasuke hatte schon im großen und ganzen alles gesagt, was auch Kakashi als Erklärung geliefert hatte. Verdammt! “Und ihr habt die Mission abgebrochen.“ “Ja, klar. Das weißt du doch.“ Sasukes Gesicht ließ nicht erahnen, worauf er hinaus wollte. Sakura verstand nicht, wohin das Gespräch sie führen sollte. Dennoch wurde sie etwas misstrauisch. Sasuke fragte ziemlich viel über die Mission. Was, wenn er sie aushorchte? “Und jetzt? Niemand wurde als Ersatz los geschickt. Wird jetzt der wichtige Kerl, dem du helfen solltest, einfach im Stich gelassen? Muss er jetzt sterben?“ Perplex riss Sakura Mund und Augen auf. Verdammte Scheiße! Sie hatten sich eindeutig keine gute Erklärung für die Mission ausgedacht! Was hieß ihr „sie“? Schließlich war Kakashi derjenige gewesen, der sich den Mist ausgedacht hat! “Ähm, äh“, stotterte Sakura los. Zusätzlich wurde sie auch noch rot. Ein Shinobi lässt sich niemals seine Gefühle anmerken. Na toll, diese Regel hatte sie noch nie sonderlich gut befolgen können. “Sakura, möchtest du mir nicht einfach die Wahrheit sagen?“ Sasuke klang weder kalt noch drängend, aber auch nicht schmeichelnd. Er klang ganz…normal. Früher, als sie noch alle zwölf Jahre alt gewesen waren, hatte Sasuke auch so geredet. Nachdem er auf Orochimaru getroffen war, hatte er sich verändert. Es gefiel Sakura, wie Sasuke jetzt sprach. Der Junge, in den sich Sakura verliebt hatte, steckte also noch immer in diesem Mann. “Sasuke…ich darf nicht.“ Leicht ließ Sakura Kopf und Schultern hängen. Da konnte sie Sasuke schon einmal hilfreich sein und ihre Moral machte ihr einen Strich daraus. Ach was! Sakura sollte sich nicht immer so einschüchtern lassen, schließlich galt die Regel, als Shinobi sprach man nicht über andere Missionen. Es gehörte sich einfach nicht. “Ich verstehe.“ Sasuke klang verständnisvoll. Langsam machte der Uchiha ihr wirklich Angst. “Hast du heute Abend Zeit?“ Bei diesen Worten flog Sakura regelrecht aus den Socken. Soweit wie möglich riss Sakura die Augen überrascht auf, ihr Unterkiefer klappte nach unten. “Spinn ich oder was?“ Das war das einzige, was Sakura im Kopf herum schwirrte. Erst auf Sasukes verdutzten Blick hin, wurde ihr klar, dass sie es laut ausgesprochen hatte. Na ja, war ja auch egal. “Du willst damit sagen, ob du und ich weggehen oder uns treffen wollen?“ Sakura klang mehr als skeptisch. Sasuke dagegen hatte inzwischen die Arme vor der Brust verschränkt. Er fühlte sich auf den Arm und nicht ernst genommen. Das konnte man ihm ansehen. “Ja, hab ich doch gesagt“, erklärte der Uchiha ungehalten. “Geht’s dir gut?“ fragte Sakura nun besorgt und legte ihre Hand prüfend auf Sasukes Stirn, der wenig begeistert von ihrem Verhalten schien. Nein, Fieber hatte er keines. Was stimmte dann nicht mit Sasuke? War es überhaupt Sasuke? Es konnte ein Doppelgänger sein und wer würde sie am ehesten verarschen, wenn nicht Naruto? “Ah! Hör auf mit dem Quatsch! Du bist nicht Sasuke! Du verhältst dich überhaupt nicht wie er!“ fuhr Sakura plötzlich den vermeintlichen Sasuke an. Sasukes Blick verfinsterte sich, doch davon ließ sich Sakura nicht abstrecken. Von dem Schwindler würde sie ganz gewiss nicht einschüchtern lassen! “Sakura, du nervst.“ Kalt, schneidend und Angst einflößend klang Sasukes Stimme und ebenso war sein Blick. Ein Schauer rann über ihren Rücken. Diese Worte trafen sie hart. Das hatte Sasuke immer zu ihr gesagt und jedes Mal danach wollte Sakura nur weinen. Auch jetzt verletzten sie diese Worte. Wenn das hier wirklich nur ein Scherz von Naruto sein sollte, hätte er sicherlich das Jutsu aufgelöst und gelacht. Egal wie viel Naruto einen veralberte, verletzten wollte er nie jemanden. “Tut mir Leid. Ich… na ja, ich dachte du wärst Naruto, der sich in dich verwandelt hat“, brachte Sakura nach einem Moment kleinlaut hervor. Ihr war es unglaublich peinlich. Inzwischen hatte sie verstanden, dass wirklich Sasuke Uchiha vor ihr stand. Ein Treffen heute Abend konnte sie sich jetzt wohl abschminken. “Hm“, war alles, was Sasuke dazu zu sagen hatte. Am liebsten würde Sakura jetzt los schreien. Sie hatte es total vergeigt! Wo blieben nur die anderen? Sicherlich standen Sasuke und sie jetzt schon mindestens eine halbe Stunde hier und warteten! Wenn jetzt jemand kam, wäre sie sehr dankbar dafür. Jetzt wollte Sakura nicht länger alleine mit Sasuke bleiben. Die Zeit verging. Niemand kam. Zwischen Sasuke und Sakura herrschte eisiges Schweigen. Daher war Sakura mehr als froh, als sie endlich Narutos blonde Haare aus der Entfernung ausmachen konnte. Begleitet wurde er von zwei weiteren Männern. Dabei handelte es sich um Sai und Kakashi. Was Sakura verwunderte. Warum war Kakashi hier? Er sollte doch erst ab morgen wieder das Training übernehmen! Sie hatte sich doch nicht die ganze Mühe gemacht und ihm das Leben gerettet und gesund gepflegt, nur damit er jetzt mit seiner Gesundheit spielte! Empört stemmte Sakura die Hände in die Hüften, funkelte Kakashi sauer an, als die drei Männer endlich zu ihnen stießen. Während Sai, Naruto und Kakashi die zwei wartenden Ninja begrüßten, meckerte Sakura gleich los. “Schön das ihr auch schon kommt! Und was machst du bitte schön hier?“ Bei ihren Worten zeigte Sakura anklagend auf Kakashi. “Du solltest noch im Bett liegen! Befehl von Tsunade! Jetzt mal ehrlich!“ “Boah, Sakura, ist ja gut! Sensei Kakashi ist doch nur einen Tag früher da“, versuchte Naruto die Situation etwas zu entschärfen. Dafür handelte sich Naruto einen finsteren Blick der Kunoichi ein, ehe sie sich wieder an Kakashi wandte. “Selbst die zwei Tage, die Tsunade dir Ruhe verordnet hatte, sind eigentlich zu kurz. Das weiß Tsunade genauso gut wie ich. Nur weil im Moment so viel los ist, kann sie sich das nicht erlauben. Das heißt aber nicht, dass du einfach das Training übernehmen kannst, wie du Lust und Laune hast!“ Nachdem Sakura ihrer Wut freien Lauf gelassen hatte – vielleicht hatte sie ein wenig übertrieben, aber die Sache mit Sasuke ging ihr ebenfalls gehörig gegen den Strich – begann Kakashi einfach, als wäre nichts gewesen, mit der Erklärung für das heutige Training. Das Training war vorbei und Sakura war angefressen. Das Kakashi sie mehr oder weniger ignoriert hatte, traf Sakura hart. Hätte er auch so gehandelt, wenn sie nicht gleich ausgetickt wäre? Gleich nachdem sie festgestellt hatte, dass sie verschlafen hatte, hätte sie einfach im Bett bleiben sollen. Erst hatte sie es sich mit Sasuke vergeigt, dann hatte Kakashi sie einfach ignoriert und das Training war auch nicht besser verlaufen. Die ganze Zeit hatte sie Mist gebaut. Scheiß Tag. „Sakura, was ist jetzt?“ Aus ihren Gedanken gerissen, blickte Sakura Sasuke an. Sie hatte wieder mit ihm ein Team gebildet. Mehr als einmal hatte sie seine Hilfe benötigt. Das er genervt davon war, verstand sie. “Was?“ fragte Sakura irritiert, da sie nicht gedacht hätte, dass Sasuke jemals wieder freiwillig etwas mit ihr zu tun haben wollte. “Heute Abend? Du erinnerst dich vielleicht…“ Wie bereits heute morgen, blickte Sakura den Uchiha mit großen Augen an. Besser sie behielt ihre Gedanken dieses Mal für sich, bevor sie wieder alles ruinierte. Daher nickte Sakura eifrig mit dem Kopf. “Bin um sieben bei dir.“ Mit diesen Worten ging der Uchiha und ließ eine perplexe Kunoichi zurück. Wie versteinert stand Sakura da, blickte Sasuke noch eine Weile hinterher, bis sich Kakashi hinter ihr räusperte. Überrascht drehte sich Sakura zu dem Jonin um. “Ein Date mit Sasuke, hm? Deine Träume gehen wohl langsam in Erfüllung.“ Kakashi hörte sich nicht vorwurfsvoll an sondern ganz normal. Und das störte Sakura. Hatten sie nicht gerade erst eine Nacht miteinander verbracht? War ihm das etwa egal? Sakura zumindest nicht! Aber so benehme ich mich schließlich nicht. Außerdem sollte es mir nichts bedeuten. Ah! Bevor Sakura weiter darüber nachdachte und sich noch Hirnkrämpfe zuzog, ließ sie es lieber bleiben. Stattdessen setzte sie ein glückliches Lächeln auf. “Ja. Endlich.“ Daraufhin erwiderte Kakashi nichts. War er blass? Wegen der Maske war sich Sakura nicht sicher. Aber ihm ging es nicht gut. Da war sie sich sicher. Normalerweise las Kakashi während dem Training immer sein Flirtparadies. Heute jedoch hatte er es nicht einmal herausgeholt. Sorge kam in Sakura auf, bis sie es nicht mehr aushielt. “Kakashi, geht es dir gut?“ Besorgt betrachtete Sakura Kakashi von oben bis unten. Er hatte abgenommen, aber das wusste Sakura bereits. Und ja, er war blass. Dessen war sie sich sicher. Auch hatte er dunkle Augenringe. Zumindest bei dem sichtbaren Auge. “Mir geht es gut“, begann Kakashi, doch Sakura glaubte ihm nicht ein Wort. Kurzerhand griff Sakura nach Kakashis Maske und zog sie herunter. Anschließend legte Sakura ihre Hand auf sein Gesicht, wollte ihn untersuchen, doch dazu kam sie nicht. Stattdessen griff Kakashi nach Sakuras Hand, hielt sie fest. Überrascht blickte Sakura Kakashi an. Schon wieder schlug ihr Herz schneller. Sakura kam es wie eine Ewigkeit vor, in Wirklichkeit waren es wahrscheinlich nur einige Sekunden gewesen und dennoch sahen sich Sakura und Kakashi einfach nur in die Augen. Sie schien regelrecht darin zu versinken. War wie gebannt. Es war Kakashi, der den Zauber löste, indem er Sakura losließ und sich seine Maske wieder über das Gesicht zog. Schärfer als es Sakura sonst gewohnt war, erklärte Kakashi noch einmal das es ihm gut ging. Anschließend wandte er sich einfach ab und ging. Verdattert sah Sakura ihm nach. Erschöpft ließ sich Kakashi in sein Bett fallen. Das Training hatte ihn geschlaucht und dabei hatte er so gut wie nichts getan! Dieses verdammte Gift! Sakura hatte ja recht, ihm ging es nicht so gut. Wenn er den ganzen Tag im Bett lag, fühlte er sich gut, stand er auf, sah die Lage etwas anders aus. Wie nur hatte er es vorgestern geschafft, mit Sakura zurück nach Konoha zu gelangen? Wahrscheinlich hatte Sakura ihm geholfen. Bevor sie aufgebrochen waren, hatte sie ihn noch einmal untersucht und ihm Chakra gegeben. Dabei hatte sie sicherlich sein Schmerzzentrum manipuliert. Heute Morgen waren Naruto und Sai zu ihm gekommen. Verwundert hatte Kakashi sie angeblickt. Tsunade hatte sie beide geschickt, um Kakashi mitzuteilen, dass er heute doch das Training leiten musste. Yamato war auf Mission, wohl um den Aufenthaltsort von Itachi ausfindig zu machen. Kakashi blickte auf die Uhr gegenüber von seinem Bett. Es war kurz vor sieben Uhr. Gleich würde Sasuke sich mit Sakura treffen. Dieses Wissen nagte an ihm. Natürlich konnte Kakashi Sakura nichts vorwerfen. Sie waren nicht zusammen oder hatten dem anderen gegenüber eine Verpflichtung. Eigentlich sollte er sich für Sakura freuen. Sie hatte sich so etwas immer gewünscht. Und dennoch spürte Kakashi dieses nagende Gefühl in ihm. Bis vor kurzem waren Sakura und Kakashi nicht mehr als Sensei und Schülerin. Die letzten Tage und Wochen hatte jedoch etwas zwischen ihnen verändert. Eigentlich tat Sakura das Richtige. Falls sie es ebenfalls spürte, ignorierte sie es und lebte ihr Leben so wie zuvor weiter. Das sollte er auch tun. Er sollte die Nacht mit Sakura vergessen. Es war leichter gesagt als getan. Sobald er die Augen schloss, sah er Sakura vor sich, wie sie sich ihm hingab, hemmungslos unter seinen Berührungen stöhnte und… Allein bei dem Gedanken daran merkte Kakashi, wie er hart wurde. Mit einer Hand fuhr er sich durch die Haare. Das alles verlief in eine ganz falsche Richtung. Er konnte doch nicht auf einmal anfangen, etwas für Sakura zu empfinden! Sie tat es sicherlich nicht. Egal was vorhin auf dem Trainingsgelände zwischen ihnen war, jetzt stand Sasuke vor ihrer Tür. Sicherlich würden die beiden einen schönen Abend miteinander verbringen, während er hier lag und sich Gedanken über Sakura machte! Du meine Güte! Er war eifersüchtig! Erschrocken setzte sich Kakashi auf, was sein Körper gleich bestrafte, indem ihm schwindelig wurde. Er brauchte einen Moment, bis sich die Welt um ihn herum nicht länger drehte. Mit einem Seufzer ließ sich Kakashi wieder langsam in sein Bett zurück sinken. Er konnte sich jetzt so viele Gedanken um den Abendverlauf machen, es würde ihm nichts bringen. Das Beste wäre, Kakashi vergaß Sakura. Hatte er sich das eben nicht schon gesagt? Da Kakashi nicht länger über Sakura nachdenken wollte, griff er nach seinem Buch, das auf dem Nachttisch lag. Lesen würde ihn ablenken. Hoffentlich… Es war sieben Uhr abends. Wie er es gesagt hatte, stand Sasuke nun vor Sakuras Tür. Er hatte früh aufbrechen müssen, da er keine Ahnung gehabt hatte, wo Sakura wohnte. Es war ein ruhiges Viertel, in dem vielen Familien lebten. Hier gab es nur ein einziges Mehrfamilienhaus und in ebendiesem wohnte Sakura. Als Sasuke nach dem Training nach Hause ging, hatte er Naruto noch schnell um Sakuras Adresse gebeten. Das dieser sie kannte, überraschte Sasuke nicht wirklich. Doch nur weil er die Adresse wusste, hatte Sasuke erst keine Ahnung gehabt, wo es sich in Konoha befand. Aber jetzt stand er ja vor der Haustür. Insgesamt sechs Parteien wohnten hier. Sakura im obersten Stock. Nach seinem Klingeln ertönte kurz danach ein Summen. Sasuke öffnete die Haustür und fand sich in einem Treppenhaus wieder. Drei Stockwerke musste er nach oben. Auf dem Weg dachte Sasuke noch einmal darüber nach, warum er hier war. Ohne Frage, Sakura verheimlichte ihm etwas, beziehungsweise durfte nicht über die Mission reden. Was Sasuke natürlich veranlasste wissen zu wollen, worum es ging. Es musste etwas wichtiges sein. Deswegen war er natürlich hier, aber auch, weil er von Sakuras Verhalten heute Morgen irritiert war. Er verstand es, dass sie Kakashi über sein Auftauchen anmeckerte, aber gleich so extrem? Das war doch mehr als Sorge für den Sensei gewesen! Außerdem hatte sie ihn geduzt. Man duzte seinen Sensei nicht. Nicht einmal Sasuke tat es, obwohl er und Kakashi es kräftemäßig miteinander aufnehmen konnten. Irgendetwas war auf der Mission geschehen und Sasuke würde dahinter kommen, was. „Hallo Sasuke. Komm doch rein.“ Sakura stand an der Wohnungstür und lächelte den Uchiha an. Selten hatte Sakura Sasuke in Freizeitkleidung gesehen und versuchte nun ihn nicht allzu sehr anzugaffen. Sasuke trug zwar lediglich eine dunkle, tief sitzende Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit schwarzer Lederjacke darüber, aber darin sah er wie ein sexy Männermodel aus. Gut das Sasuke das nicht immer trug, ansonsten würde Sakura überhaupt nichts mehr geregelt bekommen. “Hi“, sagte Sasuke und ging an ihr vorbei in ihre Wohnung. Gut das sie nach dem Training noch aufgeräumt und geputzt hatte. Sakura folgte Sasuke in ihre Wohnung. Interessiert sah sich Sasuke um. Ihre Wohnung, fand Sakura, sah typisch nach Frau aus. Im Flur gab es eine Garderobe, einen Schuhschrank und einen großen Spiegel. Sämtliche Räume waren in hellen Farben gehalten. Gelb, grün, orange. Die Küche war recht klein, doch für Sakura reichte es. Ein kleiner Kühlschrank, Herd, weiße Anrichte und Waschbecken. Holzregale hingen an der Wand, in der das Geschirr, Kochutensilien und Gewürze untergebracht waren. Das Bad, auch wenn Sasuke es jetzt nicht sehen konnte, war in blau und Türkistönen gehalten. Es gab eine Badwanne, in der Sakura auch duschen konnte, aber keine Dusche selbst. Eine Toilette gab es natürlich auch und das Wichtigste: Ein großes Waschbecken mit großem Spiegel. An den Seiten waren, in weißem Holz, zwei Schränke an den Seiten, die mit Schminkutensilien, Nagelack und ähnlichem voll gepackt waren. Das Wohnzimmer, in das Sasuke nun ging, war zwar auch nicht sonderlich groß, aber gemütlich. Sakura folgte ihm. Auf der linken Seite gab es ein großes Fenster, wo man einen schönen Blick über Konoha hatte. Direkt darunter stand ein rotes Sofa und dazu passende zwei Sessel. Sie umgaben einen Glastisch, auf dem Sakura ein paar Gläser und etwas zutrinken gestellt hatte. An zwei Wandseiten standen hohe, breite Bücherregale, ebenfalls in weiß. Sie waren voll mit Bücher und Schriftrollen. Nicht alles davon waren Bücher zu ihrem Leben als Shinobi. Es gab auch genügend Romane. An der letzten freien Wand hing ein Fernseher, daneben eine Glasvitrine mit DVD’s und Videofilmen. In der ganzen Wohnung waren kleine Ecktische oder ähnliches, die mit Blumen voll gestellt waren. An den Wänden hingen überall Bilder. Im Wohnzimmer einige Landschaftsbilder und natürlich das Bild vom alten Team 7. Im Flur gab es Bilder, die Sakura mit ihrer Mutter zeigten oder auch ihre Großeltern. Auch Sakura als kleines Kind hing hier herum. “Schöne Wohnung“, meinte Sasuke nach einem kurzen Moment. Seine Worte freuten Sakura. Sie hatte schon Angst gehabt, er würde angewidert die Nase rümpfen. Ganz alleine hatte sie die Wohnung ausgesucht und eingerichtet. Die Wände hatte sie mit Naruto zusammen gestrichen. Gemeinsam ließen sich Sakura und Sasuke auf der Couch nieder. Was Sakura überraschte. Eigentlich hatte sie gedacht, Sasuke würde einen Sessel bevorzugen. Aber in letzter Zeit tat er eh nichts, was sonst typisch für ihn wäre. “Möchtest du etwas trinken? Oder Essen? Ich wusste nicht, ob…“, begann Sakura, woraufhin Sasuke den Kopf schüttelte. “Schon gut. Wasser reicht mir.“ Noch immer konnte sich Sakura nicht vorstellen, was Sasuke hier bei ihr wollte, geschweige denn was ihn geritten hatte, sich mit ihr alleine zu treffen. War das hier eigentlich ein Date? Sakura hatte keinen Schimmer. Den ganzen Nachmittag hatte sie sich schon den Kopf zerbrochen. Es war wichtig. Es war entscheidend für das, was Sakura anziehen sollte. Bei einem Date konnte sie ruhig etwas Gewagteres anziehen, wenn es aber ein rein freundschaftlicher Besuch war, dann wäre das eindeutig zu übertrieben und letztendlich peinlich für sie. Sakura selbst hatte nicht gewusst, was ihr lieber wäre. Ein Date wäre sicherlich nicht verkehrt, aber bereits jetzt merkte sie, wie ihr keine Gesprächsthemen einfielen. Aus Vorsicht jedoch hatte sich Sakura für normale, legere Kleidung entschieden. Daher trug sie nun eine weiße, enge Jeans und einen roten, dünnen Pullover, mit rundem Dekolleté. Wenn Sakura sich nun aber Sasuke besah… Trug er immer so heiße Klamotten in seiner Freizeit? Mann oh man! Wenn es nach ihr ging, der Abend konnte starten! Kapitel 9: Ein Date mit Sasuke ------------------------------ Sasuke musste sich eingestehen, nicht nur die Wohnung sah gut aus, sondern auch Sakura. In den letzten Jahren hatte sich die Kunoichi wirklich gemacht. Ihre Haare waren noch immer kurz, wenn auch etwas länger, als zu der Zeit, wo er Konoha verlassen hatte. Körperlich war bei Sakura auch noch so einiges gewachsen, was sie mit ihrer Kleidung auch gut zum Ausdruck brachte, ohne dabei zu aufreizend zu wirken. Das ganze würde den Abend sicherlich etwas angenehmer gestalten. Zumindest was die Optik betraf. Nachdem Sakura ihnen beiden etwas zu trinken eingeschüttet hatte, sah sie ihn mit fragendem Gesichtsausdruck an. “Und, was sollen wir jetzt machen?“ kam dann auch schon gleich die Frage. Mit solch einer Reaktion seitens Sakura hatte Sasuke eigentlich nicht gerechnet. Vielmehr hatte er mit Flirtereien gerechnet, anschmachtenden Blicken und so was eben. Das Sakura ganz locker neben ihm saß, irritierte ihn ein wenig, kümmerte ihn aber auch nicht weiter. Er war an Sakura nicht auf diese Art interessiert. Als Freundin ja, als Geliebte nein. “Wie wäre es mit reden?“ Wegen seinen Gedanken hatte Sasuke beinahe vergessen gehabt, das Sakura ihn etwas gefragt hatte. “Okay. Worüber?“ Mit hochgezogenen Augenbrauen musterte Sasuke die Kunoichi. Was war nur mit ihr los? Sie wirkte nicht so, als würde sie sich sonderlich über seine Anwesenheit freuen. Konnte das sein oder spielte sie ihm nur etwas vor, um nicht so zu sein wie früher? Egal. Wenn Sakura mit ihm spielen wollte, nicht sein Problem. Dann konnte er auch gleich mit seinem Anliegen beginnen. “Deine Mission“, erklärte Sasuke. Auf Sasuke Worte hin, stieß Sakura nur einen Seufzer aus, verdrehte leicht die Augen und ließ sich in dem Sofa zurücksinken. “Dachte ich mir schon. Wenn es nicht deswegen wäre, hättest du mir Angst gemacht.“ Auf Sakuras Worte hin blickte Sasuke sie ein wenig verdutzt an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Gut das sich Sakura für die entschieden hatte. Eigentlich hätte Sakura gedacht, die Enttäuschung, die sie auf diese Wahrheit hin empfand, würde größer und schmerzhafter sein. Stattdessen war es nur so ein dumpfes Gefühl. “Dann bist du wohl umsonst vorbei gekommen. Ich habe dir heute Morgen schon gesagt, dass ich dir nichts dazu sagen kann.“ Entschieden blickte Sakura Sasuke an. Sie musste von vornherein die Fronten klarstellen, bevor Sasuke sie noch irgendwie weich kochte und sie sich in ihren Erklärungsversuchen verzetteln würde. “Sakura, komm schon. Wir sind doch Freunde“, versuchte Sasuke sie umzustimmen. Nicht mit mir. Diese Tour zieht nicht mehr bei mir! “Nein. Tut mir Leid. Befehl ist Befehl.“ Vielleicht würde Sasuke sie ja nun mit diesem Thema in Frieden lassen. Außerdem stimmte es ja irgendwie. Tsunade hatte es nicht ausdrücklich als Befehl ausgedrückt, aber sie hatte Sakura eingeschärft, dass Sasuke nichts von der Mission wissen durfte. “War es das? Hast du so auf nett und hilfsbereit getan, damit ich dir erzähle, was du wissen willst?“ Bei dieser Anschuldigung klang Sakura ein wenig verletzt. Eigentlich hatte sie das gar nicht sagen wollen, doch umso länger sie darüber nachdachte, umso mehr ging ihr Sasukes Wir-sind-Freunde-Mist auf die Nerven. Das war einfach nicht der Mann, den sie kannte! “Das stimmt nicht. Sakura, das weißt du.“ Ernst sah Sasuke sie an. Normalerweise genoss sie Sasukes Nähe, jetzt jedoch wusste sie nicht so recht, was sie mit ihm anfangen sollte. Sagte er die Wahrheit oder tat er das, um sie weiter einzulullen, um die Informationen zu bekommen? Sakura wusste einfach nichts mehr. Das Wissen, dass er sie deswegen benutzte, tat weh. Aber wenn er es ehrlich meinte? Zweifelnd blickte Sakura Sasuke an. “Was weiß ich?“ flüsterte Sakura leise. Gespannt und etwas nervös blickte sie Sasuke an. Er sagte nichts, blickte ihr nur in die Augen. Eine gewisse Spannung lag in der Luft. Was hatte er vor? Doch nicht etwa…? Mit großen Augen sah Sakura zu Sasuke, wie er ihr langsam mit seinem Gesicht näher kam. Vor Aufregung begann ihr Herz schneller zu schlagen. Sie konnte bereits Sasukes warmen Atem auf ihrem Gesicht spüren. Nur noch wenige Zentimeter und... Abrupt drehte Sakura das Gesicht zur Seite. Sasukes Lippen trafen auf ihre rechte Wange. Ihr Herz klopfte noch immer schnell, die Augen waren weit geöffnet, ihr Atem ging abgehakt. Verwirrt blickte Sasuke Sakura an. Sie benötigte einen Moment, ehe sie sich wieder zu dem Uchiha drehte. “Sakura“, begann er sichtlich irritiert. Die Kunoichi schenkte ihm nur ein trauriges Lächeln. “Ich will das nicht. Nicht so.“ Noch immer schien Sasuke nicht zu verstehen. Es fiel Sakura nicht leicht weiter zu sprechen. Warum waren Männer diesbezüglich immer begriffsstutzig? “Du tust das nur, weil du die Informationen willst. Ich bin lieber mit dir befreundet, als so von dir benutzt zu werden. Mach es nicht kaputt, ja?“ Auf diese Worte hin herrschte erst einmal Schweigen. Es dauerte eine Weile, bis Sasuke alles verdaut hatte. Währenddessen lächelte Sakura ihn nur traurig an. Sie war stolz auf sich, dass sie in dieser Situation nicht einfach losheulte. “Tut mir Leid Sakura. Ich hätte es wirklich nicht machen sollen.“ Dieses Mal glaubte Sakura Sasukes jedes Wort. Mehr Worte würden jedoch alles kaputt machen. Da war sich Sakura sicher. Daher setzte sie ein fröhliches Lächeln auf und sah Sasuke an. Natürlich würde er ihr den abrupten Stimmungswechsel nicht abkaufen, dennoch spielte Sasuke mit. “Und, gab es noch einen Grund, warum du hergekommen bist?“ erkundigte sich Sakura übertrieben fröhlich. “Ja. Um ehrlich zu sein schon. Mich interessiert, was zwischen Kakashi und dir los ist.“ Überrascht blickte Sakura Sasuke an. Hatte er etwas gemerkt? Wie nur? Wenigstens war jetzt die bedrückte Stimmung verflogen. “Du hast ihn geduzt. Und auch sonst bist du recht interessant mit ihm umgegangen. Wie hast du es geschafft, dass Kakashi es zugelassen hat, dass du ihm die Maske hinunterziehen konntest? Um ehrlich zu sein bin ich ja etwas enttäuscht, dass Kakashi nichts unter der Maske zu verbergen hat!“ Heilige… Sasuke musste Sakura und Kakashi heute Nachmittag beobachtet haben. Ob durch Zufall oder nicht war egal. Wichtig war nur, dass er sie mit Kakashi gesehen hatte. Was für ein Glück war Kakashi so besonnen gewesen und war gegangen, bevor sie ihn hatte küssen können. Leise stieß Sakura einen Seufzer aus. Bis jetzt hatte sie heute Abend noch nicht an Kakashi gedacht. Und darauf war sie stolz gewesen. Sasuke aber hatte ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht. “Ähm, na ja, weißt du, als er vergiftet war, konnte er sich ja nicht wehren, als ich ihm die Maske abgezogen hatte, um ihn zu untersuchen.“ Hoffentlich reichte Sasuke dies als Erklärung. Der heutige Abend war bereits mehr als verwirrend und voller Überraschungen. Das reichte ihr für heute eindeutig! Mehr davon brauchte Sakura nicht. “Und deswegen macht es Kakashi nichts mehr aus, wenn du ihm in aller Öffentlichkeit die Maske vom Gesicht ziehst?“ hakte Sasuke nach. “Es war doch niemand da. Außer dir natürlich. Hast du etwa spioniert?“ fragte Sakura neckend. Spaß zu machen war einfacher als ernst zu bleiben. Außerdem konnte sie so Sasuke vielleicht vom Thema ablenken. “Es war Zufall das ich noch da war. Und sonst ist nichts zwischen euch passiert?“ Eindringlich blickte Sasuke Sakura an. Jetzt wünschte sich Sakura doch lieber wieder die angespannte Situation nach dem Beinahe-Kuss zurück. Es war besser so. Wenn Sasuke sie durchschaute, waren Kakashi und sie am Arsch. Sakura merkte wie sie rot wurde. Darauf konnte sie nicht antworten. Die Lüge würde er sofort durchschauen. Schneller Themenwechsel war angesagt. “Und deswegen bist du hergekommen? Man. Wenn ich Ino von dem Abend erzähle, werde ich mir die künstlerische Freiheit erlauben und den Abend etwas anders gestalten. Das wird Ino zum Kochen bringen!“ Erneut grinste Sakura. Dieses Mal war es sogar ernst gemeint. “Von mir aus“, gab Sasuke zurück. „Solange du nicht übertreibst.“ “Was denn? DU wolltest doch was von MIR!“ Triumphierend sah Sakura zu Sasuke. Egal wie schleppend der Abend begonnen und was für einen katastrophalen Verlauf er genommen hatte, jetzt wurde es doch ein wenig unterhaltsam. Wenn sich Sakura nicht täuschte, war sogar ein kleines Lächeln über Sasukes Mund gehuscht. Vielleicht würde es jetzt doch nicht so schlimm werden, wie befürchtet. Es war kurz vor Mitternacht, als sich Sasuke von Sakura verabschiedete. Entgegen seiner anfänglichen Meinung, war der Abend gar nicht so schlecht gewesen. Zumindest konnte sich Sasuke schlimmeres vorstellen. Nachdem das Eis erst einmal zwischen ihnen gebrochen war, hatte Sakura locker vor sich hingeredet. Ab und an hatte Sasuke etwas erwidert oder eingeworfen. Auch wenn Sakura den Löwenanteil des Gespräches übernommen hatte, war Sasuke nicht genervt gewesen. Im Gegenteil. Nachdem Sakura ihm die Stirn geboten und auf seine Verführungsnummer nicht angesprungen war, hatte er ihr Respekt zollen müssen. Sakura hatte sich wirklich sehr verändert. Wenn er sich nicht täuschte, empfand sie noch etwas für ihn, aber nicht mehr so stark wie früher. Außerdem lief da etwas zwischen Kakashi und Sakura. Sie war dieser Frage regelrecht ausgewichen. Bei der Mission hatte sie einen guten Grund liefern können, hierbei jedoch war sie rot geworden und wollte schnellstmöglich das Thema wechseln. Mit der Zeit würden sie vielleicht wirklich gute Freunde werden. Wenn Sasuke in Sakura nicht länger ein nerviges Mädchen sah, das wie eine Klette an ihm hing, würde eine Freundschaft zwischen ihnen gut funktionieren. Auch wenn sie ein gutes Team waren und Sasuke so etwas wie Freundschaft für sie empfand, so ließ sich dieses Verhältnis doch noch ausbauen. Die Zeit würde es zwischen ihnen schon regeln. Gerade hatte Sakura die Gläser weggeräumt und machte sich nun daran, sich für die Nacht fertig zu machen. Der Abend war doch noch ganz schön geworden. Niemals hätte sich Sakura geträumt, so einfach mit Sasuke reden zu können. Klar, es waren fast nur belanglose Dinge gewesen, über diese sie gesprochen hatten. Aber dennoch. Zu Beginn hatte Sakura noch Angst gehabt, nichts zu finden, über das sie mit Sasuke hätte reden können. Nachdem sie aber geklärt hatte, dass das alles nur rein freundschaftlich vonstatten laufen sollte, war es auf einmal ganz einfach geworden. Aber war Sakura mit dieser Entscheidung glücklich? Ohne Frage, sie wollte nicht von Sasuke geküsst und begehrt werden, wenn er sie dabei nur benutzte. Aber so würde sie nie mit Sasuke zusammenkommen. Einerseits schmerzte es Sakura, aber nicht so, wie sie es erwartet hätte. Wahrscheinlich hatte es sich Sakura nur all die Zeit nicht eingestehen wollen, dass sie in all den Jahren erkannt hatte, dass zwischen ihr und Sasuke nie mehr als Freundschaft sein würde. Ja, sie hatte ihn zurück in Konoha haben wollen, aber inzwischen hatte sie sich damit abgefunden, dass sie nur Freunde sein würden. Vielleicht war gerade deswegen das alles zwischen ihr und Kakashi geschehen? Sasuke hatte sie, nach seiner Rückkehr kaum beachtet. Also war ihre Hoffnung auf eine Zukunft mit ihm gestorben. Dafür war aber Kakashi für sie da gewesen. Seufzend blickte Sakura in den großen Badezimmerspiegel. Sie hatte gerade ihre Haare gebürstet. Nun ging sie in ihr Schlafzimmer und zog sich ihr weißes Nachthemd an. Das alles waren doch eh nur Vermutungen. Sakura liebte Kakashi nicht. Ganz einfach. Aber die Nacht mit ihm bereute sie nicht. Ganz und gar nicht. Jetzt sollte sie nicht darüber nachdenken. Es war spät und Sakura brauchte den Schlaf. Sie wollte nicht schon wieder verschlafen. Wenn sie wieder über Kakashi nachdenken würde, dann war an Schlaf nicht zu denken. Außerdem dachte er nicht an sie. Da war sich Sakura sicher. Kakashi hatte sie ignoriert, hatte sich ihr abweisend gegenüber verhalten. Nein, was auch immer es für Kakashi gewesen war, es war nicht dasselbe für sie. Ah, jetzt dachte sie ja doch daran! Genervt stöhnte Sakura auf. Jetzt war aber wirklich Schluss! Sie würde Kakashi ganz normal gegenübertreten, so wie er ihr. Sie würde einfach alles ignorieren, was zwischen ihnen war. „WAS?!“ Entgeistert blickten Sakura und Naruto zu Kakashi. Sasuke und Sai dagegen zogen nur interessiert die Augenbrauen in die Höhe. Wenn Sakura die Situation nicht gerade ärgern würde, dann fände sie das Verhalten der Jungs sicherlich lustig. So aber stemmte Sakura die Hände in die Hüfte. Sie musste nichts sagen, das tat Naruto bereits. Stattdessen setzte sie nur ein wütendes Gesicht auf. “Sind Sie jetzt übergeschnappt, Sensei? Bei der Mission haben Sie bestimmt ihren Verstand verloren! Was soll das denn bitte schön für eine Mission sein! Ein Badehaus, also mal ehrlich! Ich will trainieren und stärker werden und kein Bad nehmen!“ Sakura runzelte die Stirn. Naruto ließ nicht nur seine Wut raus, sondern er beleidigte Kakashi auch noch! Das ging nun wirklich zu weit! Weiter blickte Sakura finster drein. Kakashi ließ Narutos kleiner Wutausbruch kalt. Zumindest ließ er sich nichts davon anmerken. Gelassen winkte er ab, nachdem Naruto endlich schwieg. “Es ist mehr oder weniger eine Anordnung von Tsunade. Außerdem werden wir dort nicht nur baden. Es ist zwar nur eine C-Rang Mission, aber für den Moment dürfte es ausreichen.“ “Mission! Warum haben Sie das nicht gleich gesagt?“ Sofort ereiferte sich Naruto. Seine Wut von eben war verraucht. Stattdessen versuchte er nun von Kakashi mehr Informationen zu erhalten. Auch Sasuke und Sai wirkten nun, soweit man es ihnen nun einmal ansehen konnte, interessierter aus. Verblüfft von dem abrupten Stimmungswechsel, sah Sakura zwischen den Männern hin und her. Sie kam einfach nicht mehr mit. Erst wurde gemeckert und beleidigt und dann war auf einmal alles in Ordnung. Und niemand war sauer oder verletzt! Also zwischen Frauen würde es ganz gewiss nicht so ablaufen! Aber auch Sakura war auf die Mission gespannt. Nicht immer hatte man die Chance Vergnügen und Arbeit miteinander in Verbindung bringen zu können. Viel zu oft blieb das Vergnügen auf der Strecke. Aber was für eine Mission konnte es wohl sein, die im Badehaus erledigt werden würde? “Nun, ich kann euch leider nicht all zu viel sagen, da ich auch nicht viel weiß“, begann Kakashi, nachdem Naruto einmal eine Pause machen musste um Luft zu holen. “Nun sagen Sie schon Sensei!“ drängte Naruto Kakashi. Heute war Naruto mal wieder besonders nervig, fand Sakura. “Wir haben eine Zielperson, die wir zu Tsunade bringen sollen. Es handelt sich um einen Mann in hoher Position in der Politik. Daher dürfen wir ihn nicht öffentlich festnehmen. Er ist wohl oft im Badehaus, weswegen wir dort hingehen müssen.“ “Und was hat der Kerl gemacht? War er nicht schmierig genug als Politiker?“ frotzelte Naruto auch sogleich. Kakashi ignorierte den Chaosninja. Darin hatte er schon mehrere Jahre lang Erfahrung sammeln können. “Es scheint, dass der Politiker wohl eine Schwäche für junge Frauen hat. Nicht immer sind sie volljährig.“ Mit großen Augen blickten sich die jungen Shinobis an. So etwas kam zwar vor, aber bisher hatten sie noch nie damit zu tun gehabt. „Schwein“, dachte sich Sakura, obwohl sie nicht mehr wusste. Brauchte sie auch nicht. “Und wer ist es?“ fragte Sasuke nüchtern nach. “Keine Ahnung.“ Überrascht sahen sich die jungen Erwachsenen wieder an. Na ja, zumindest Naruto und Sakura. Sai und Sasuke wirkten so ausdruckslos wie immer. “Und woher sollen wir dann wissen, wer der Typ ist?“ “Liegt eine Personenbeschreibung vor?“ mischte sich nun Sai mit ein. “Nein, auch nicht. Das einzige was wir wissen ist, dass der Kerl wohl auch noch bei der Mafia mit dring steckt. Deswegen wurde mir nichts erzählt. Aus Sicherheitsgründen.“ Wenig begeistert hörte Sakura weiter zu. Die Mission hörte sich schon jetzt dämlich und anstrengend an. “Und wie kommt es dann, dass es sich lediglich um eine C-Mission handelt?“ erkundigte sich Sasuke. “Weil“, begann Kakashi zu erklären, „dieser Kerl über keinerlei Kampferfahrung verfügt. Außerdem sind, im Gegensatz zu sonst, im Badehaus seine Bodyguards nicht dabei. Wohl um sich ungestört an junge Mädchen ran machen zu können.“ “Und wir sollen den Mistkerl also festnehmen?“ “Und vorher auf frischer Tat ertappen. Ansonsten liegen keine brauchbaren Beweise vor, um ihm den Prozess machen zu können.“ So einer war das. Sakura konnte solche Kerle nicht ausstehen. Nicht allein nur wegen dem was sie taten sondern auch wegen dem, was sie taten, damit ihnen niemand etwas anhaben konnte. Den Knast hatte der Kerl auf jeden Fall verdient. Das war das Mindeste! Sakura war gar nicht aufgefallen das sie vor Wut auf diesen Dreckskerl die Hände zu Fäusten geballt hatte. Erst als Kakashi seinen Plan erklärte, wie sie an den Politiker ran kommen wollten, ließ die Spannung in ihr nach. Stattdessen klappte ihr der Mund vor Überraschung auf. Kapitel 10: Mission für Team 7 ------------------------------ Missmutig blickte Sakura an sich herunter. Warum noch mal tat sie das? Allein deswegen schon müsste es sich um eine S-Rang Mission handeln! Das war demütigend! Unschlüssig blickte Sakura zur Tür. Dahinter lag der Badebereich für die gemischten Bäder. Sie wollte da nicht raus. Nicht so! Aber nicht was sie wollte zählte, sondern das Gelingen der Mission. Ob Sakura es gefiel oder nicht, sie musste da jetzt rausgehen. Und wenn sie es tat, musste sie überzeugend und sexy auftreten. Und… Ein Schauer des Ekels ging durch Sakura. Allein bei dem Gedanken daran, was sie gleich zu tun hatte, drehte sich ihr der Magen um. Sakura musste tatsächlich den Lockvogel spielen! Sie musste sich an den perversen Sack ran machen. Und das in nichts weiter als einem Stofffetzen! Dieser Badeanzug war nun wirklich einfach lächerlich! Er war von einem satten weiß. So weit so gut. Aber oben herum bedeckte er so gut wie nichts. Er war ohne Träger, begann erst kurz vor der Brust. Anschließend führte ein dünner Streifen Stoff nach unten, wo er in einem tief sitzenden Höschen endete, das nur den halben Hintern bedeckte. Selbst ein winziger Bikini bedeckte mehr als dieser möchtegern Badeanzug! Sakura traute sich kaum sich zu bewegen, aus Angst, dass gleich ihre Brust oder ihr Hintern bloß liegen würde. Tief atmete Sakura ein und aus, straffte die Schultern. Sie würde es schon schaffen. Die Wärme, die ihn umgab, sollte ihn eigentlich entspannen. Tat es jedoch nicht. Dafür war Kakashi viel zu… Ja was war er denn? Angespannt? Beunruhigt? Eifersüchtig vielleicht? Das würde er gleich merken. Sai, Sasuke und Naruto befanden sich mit Kakashi im Badehaus. Um sie herum waren noch mehrere Menschen, nur Männer. Sie befanden sich momentan noch im Badehaus für Männer. Bis jetzt hatte Kakashi ihre Zielperson noch nicht ausfindig machen können. War er überhaupt schon da? Konnte sein, dass er erst später kommen würde. Tsunade hätte ihm wirklich eine Personenbeschreibung geben können und nicht einfach nur >mittelgroßer Mann, weiß, mittleres Alter, helle Haare.< Das war eine wirklich wage Beschreibung. Und das Schlechte daran war, diese Beschreibung passte auf die meisten der Besucher zu. Kakashi wollte gleich mit den Jungs in den gemischten Badebereich gehen. Zunächst jedoch hatten sie sich hier umsehen wollen, ob sich ihre Zielperson eventuell hier aufhielt. Da das anscheinend nicht der Fall war, beschloss Kakashi nun den Ort zu wechseln. Gemeinsam mit den Jungs ging Kakashi hinaus. Sie durchliefen einen Flur, dessen Wand und Böden mit Holz ausgetäfelt war. Durch eine Tür auf der Seite gelangten sie in den gemischten Badebereich. Zunächst konnte Kakashi nichts außer Dampf sehen. Das war normal bei den heißen Quellen. Am Rand der Quelle, auf den Steinen, standen Holzkübel mit kaltem Wasser, falls man Probleme mit dem Kreislauf haben sollte. Langsam konnte Kakashi durch den Nebel hindurch sehen. Als er das heiße Nass an seinen Füßen spürte, hatte er auch wieder freie Sicht. Über dem Wasser war weniger Nebel als drum herum. Hier waren meist jüngere Menschen. Oft Pärchen oder eine Gruppe von Freunden. Nur wenige ältere Männer und Frauen befanden sich hier, weswegen Kakashi hoffte, hier die Zielperson ausfindig machen zu können. Vor allem mit Sakura als Lockvogel. Schon jetzt ging Kakashi sein eigener Plan gegen den Strich. Was hatte ihn nur dazu geritten? Er verlangte doch allen ernstes von Sakura, dass sie sich an den Perversen heran schmiss. Wenn er sich dann an sie ran machen sollte, würde sie auf Abstand gehen. So wie Kakashi den Mistkerl einschätzte, würde der sich davon aber nicht abbringen lassen, zu tun, was er wollte. Vor etwa einer Woche hatte Kakashi Sakura erst aus den widerlichen Griffen der vier Banditen gerettet und jetzt verlangte er so etwas von ihr! Wenn sie ihn dafür hassen würde, könnte er es verstehen. Außerdem gefiel Kakashi der Gedanke nicht, dass dieser Perverse seine ekligen Finger an Sakuras makellosen Körper legen würde. Eifersucht und Wut stiegen in Kakashi auf. Eifersucht wegen dem was geschehen würde, Wut auf sich selbst, dass er es überhaupt so weit kommen ließ. Und was war mit Sasuke? Letzte Nacht hatten er und Sakura ein Date gehabt. Wahrscheinlich war nicht nur Kakashi eifersüchtig und wütend auf sich sondern auch Sasuke. “Guckt mal! Da kommt Sakura! Sie sieht echt heiß aus!“ “Klappe Naruto, sonst versaust du noch alles!“ zischte Sasuke Naruto an. Kakashi ignorierte den kleinen Streit. Vielmehr war sein Blick auf den Ausgang gerichtet, der zu den Frauenumkleiden führte. Von dort kam Sakura geradewegs auf die heiße Quelle zu. Sie sah sich nicht um. Was gut war, denn so konnte jeglicher verdächtige Blickkontakt vermieden werden. Selbst wenn Kakashi wollte, er konnte seinen Blick nicht von Sakura abwenden. Durch den Nebel hindurch schien Sakura wie von einer anderen Welt. Der Badeanzug saß perfekt, betonte Sakuras Kurven so, wie es sein sollte. Ihre Beine sahen unglaublich lang aus, waren schön gewölbt. Ihre… Warum tat er das? Er wusste wie Sakura aussah. Hatte sie geschmeckt und gespürt. Und… Er musste aufhören an so etwas zu denken. Das hier war ein wirklich schlechter Ort um einen Ständer zu bekommen. Es kostete Kakashi einige Anstrengungen, um den Blick von Sakura abzuwenden. Hoffentlich hatte keiner seiner Schüler mitbekommen, wie sich Kakashi gerade anstellte. Es war zu spät gewesen. Er hätte den Blick früher von Sakura abwenden sollen oder erst gar nicht hinsehen, denn den Ständer spürte er deutlich zwischen seinen Beinen. Sasuke musste sich ein Grinsen verkneifen. Kakashi stellte sich wirklich blöd an. Nun, die anderen schienen nichts zu bemerken, aber Sasuke wusste es besser. Die ganze Zeit über hatte er sich schon gedacht, dass auf der Mission irgendetwas zwischen Sakura und Kakashi geschehen sein musste. Was, das wusste er noch immer nicht. Das Kakashi jedoch von Sakura angetan war, konnte er deutlich sehen. Wie gebannt hatte Kakashi Sakura bei ihrem Eintreten angesehen. Sakura sah wirklich gut aus, aber dennoch benahm er sich nicht so wie Kakashi. Sein Sensei gab sich inzwischen allerlei Mühe, nicht mehr in Sakuras Richtung zu blicken. Sasuke dagegen konnte sich einen Blick ruhig leisten. Langsam ging Sakura in die Quelle. Nicht nur Kakashi hatte Sakura angesehen. Auch jetzt noch ruhten die Augen von mehreren Männern bewundernd auf ihr. Wann hatte sie sich nur so gut entwickeln? Sasuke aber ließ es kalt. Im Gegensatz zu all den anderen in seinem Alter interessierte er sich nicht für Frauen. Auch nicht für Männer, um das klar zu stellen. Es war ihm einfach nicht wichtig. Liebesbeziehungen und auch Sex war etwas, das einfach nur ablenkend war. Kakashi war der lebende Beweis dafür. Hoffentlich würde sein Sensei die Mission nicht vergeigen, wenn es hart auf hart kam. Aufmerksam ließ Sasuke seinen Blick durch die hier versammelten Menschen schweifen. Die Pärchen und jungen Leute fielen alle weg. Niemand hier trug eine Waffe bei sich. Das hatte er bereits überprüft. Sakura saß erhöht auf einem Stein, sodass lediglich ihre Beine im Wasser waren. Diese ließ Sakura aufreizend hin und her schwingen. Sie gab wirklich eine gute Verführerin ab. Vorausgesetzt natürlich sie würde auch noch den Rest genauso gut erledigen. Hoffentlich würde der Plan funktionieren. So gerne Sasuke auch seine Muskeln im warmen Nass entspannte, so wusste er besseres mit seiner Zeit anzufangen. Kurz blickte Sasuke zur Seite. Sai lehnte sich entspannt zurück, ließ seinen Blick aber auch aufmerksam durch die Quelle schweifen. Naruto dagegen quasselte und Kakashi gab sich alle Mühe nicht zu Sakura zu blicken. Diese saß noch immer auf dem Stein und baumelte mit den Beinen hin und her. Ein Kerl in der Mitte seiner Jahre und dennoch weißen Haaren, ging mit einem schmierigen Grinsen auf den Lippen auf Sakura zu. Er war nicht dick, hatte aber einen kleinen Bauchansatz. Seine Brust war stark behaart. War das etwa der Kerl, der sich an jungen Mädchen vergriff? Sasuke ballte die Hände zu Fäusten. Es war unverzeihlich, wenn man sich an Schwächeren vergriff. Heute würde dem Kerl das Handwerk gelegt werden, dessen war sich Sasuke sicher. Falls der Plan nicht funktionieren würde, würde Sasuke selbst dafür Sorgen, dass der Gerechtigkeit recht getan wurde! Sakura gab sich Mühe teilnahmslos auszusehen. Schließlich war sie nur hier um sich zu entspannen. Das Wasser war wunderbar angenehm, aber im Moment würde sie lieber gegen mehrere feindliche Shinobi kämpfen als sich hier so anzubieten. Ein in die Jahre gekommener Mann kam mit einem schmierigen Lächeln auf sie zu. Sakura wusste nicht, was ihr lieber war. Wenn es der gesuchte Politiker war, damit die Mission hoffentlich bald vorbei war oder das er es nicht war, weil er so widerlich wirkte! Allein bei dem Gedanken daran, dass seine ekligen Hände sie anfassen würden! Sakura gab sich alle Mühe, sich ihre Abscheu nicht anmerken zu lassen. Ablenkung wäre wirklich super, aber sie traute sich nicht sich umzusehen. Falls sie die Jungs entdecken würde, wäre Sakura vielleicht nicht mehr in der Lage den Blick abzuwenden. Schließlich waren da Kakashi und Sasuke, mit nichts weiter als mit einem Handtuch bekleidet! Diese Gedanken waren nicht sonderlich hilfreich. Das wäre wieder zuviel Ablenkung! Ihre ganze Aufmerksamkeit richtete sich mit einen Schlag auf den Mann vor ihr. Man, das waren vielleicht viele Haare auf seiner Brust! Eklig! Dennoch zwang sich die Kunoichi zu einem Lächeln. Der Mann war jetzt direkt vor ihr zum Stehen gekommen und lächelte nur noch breiter. Es war wohl seine Art eines verführerischen Grinsens. Lass dir nichts anmerken! Streng dich an! Reiß dich zusammen! “Hallo, meine Schönheit! Ich kenne dich ja gar nicht. Bist du öfter hier?“ Ja nicht ausrasten! Verzweifelt hielt Sakura das Lächeln aufrecht. In ihrer Hand juckte es gewaltig. Dieser Kerl hatte eine ordentliche Tracht Prügel verdient! “Nein, ich gehe nur selten hierher. Sonst war ich aber immer nur im Frauenbereich.“ “Und woher kam der Sinneswandel, hier einmal vorbei zu schauen?“ Anzüglich verzog der Kerl das Gesicht. “Nun ja.“ Verführerisch senkte Sakura die Stimme, blinzelte kokett mit den Wimpern. Hoffentlich war das nicht zu viel… “Ich hatte gehört, hier würden attraktive Männer sein und ich bin manchmal soooo einsam.“ “Und, stimmen die Gerüchte?“ “Oh ja“, flüsterte Sakura mit tiefer Stimme, während sie sich innerlich übergab. Was für eine Schmierenkomödie! Lange würde sie das nicht durchhalten! Das Lächeln des Politikers wurde breiter, selbstgefällig. “Aber weißt du, ich kenne einen besseren Ort für so ein hübsches Ding wie dich!“ Na, der ließ sich aber nicht lange bitten! Und mit so was hatte er Erfolg bei Frauen? Sakura bezweifelte es. “Wirklich? Und wo?“ fragte sie dennoch sehr interessiert. Während sie sprach, fuhr sich Sakura einmal kurz durch die Haare, ihren Hals hinunter, bis hin zu ihrem Brustansatz. Die Augen des Mannes folgten ihr unablässig. Hiernach würde sie eine lange, ausgiebige Dusche benötigen. „Das wirst du sehen, wenn du mit mir kommst.“ Alles in Sakura schrie und doch sagte sie kokett „Ja, sehr gerne.“ Der Mann, als Kaito hatte er sich vorgestellt, stieg aus dem Wasser. Wohl oder Übel musste Sakura ihm folgen. Langsam und anmutig, wie sie hoffte, erhob sich Sakura. Kaum stand sie, packte der Kerl sie am Arm. Etwas grob, wie Sakura fand, beschweren tat sie sich aber natürlich nicht. Sakura, regelrecht von Kaito mitgezogen, folgte ihm ins Innere des Hauses. Hoffentlich hatten die anderen davon mitbekommen und folgten ihnen nun. Kaito führte sie mehrere Flure entlang. Anscheinend kannte er sich hier ausgesprochen gut aus. Vor einer Tür blieb Kaito stehen, öffnete sie mit einem Schlüssel und führte Sakura dort hinein. “Dies hier sind meine Privaträume“, erklärte Kaito sichtlich stolz. “Privaträume? Dann bist du bestimmt ziemlich reich!“ schleimte Sakura übertrieben herum. “Oh ja“, lobte er sich noch weiter in den Himmel. Schnell blickte sich Sakura um. Das hier war wohl das Liebesnest des Perverslings. Ein Kingsize Bett stand in der Mitte des Raumes. Alles war in rot und schwarz gehalten. Möbel gab es keine, bis auf einen Schrank. Dafür hingen allerlei interessante Gegenstände an den Wänden. Das Harmloseste waren Handschellen. Sakura konnte eine Peitsche erkennen, Dolche und Kunais, die an der Wand hingen. Dieser Kerl stand auf SM! Das wurde ja wirklich immer besser! Erschrocken drehte sich Sakura um. Kaito hatte die Tür abgeschlossen. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht sah er sie an. Der Ausdruck in seinen Augen sprach Bände, was er gleich zu tun gedachte. “Äh, ich weiß nicht, ob ich das möchte“, brachte Sakura unsicher hervor, als sich Kaito vor sie stellte. Er war gut einen Kopf größer als sie. Er trug nichts außer einem Handtuch um die Hüften. Sie konnte seinen Atem auf ihrem Gesicht spüren. “Oh doch. Dir wird es gefallen. Glaub mir“, versuchte Kaito sie zu beruhigen, während er Sakura zum Bett hin drängte. “Ich kann dir so einiges zeigen. Aber zunächst einmal, muss der Badeanzug weg, egal wie hübsch er ist. Ohne wirst du mir besser gefallen. Dessen bin ich mir sicher.“ Sakura riss die Augen auf, als sie den Bettrand an ihren Kniekehlen spürte. Kaito drängte sie noch weiter, bis Sakura auf das übergroße Bett fiel. Augenblicklich rutschte Sakura an das Kopfende, so weit weg wie möglich. “Ich…ich möchte das nicht“, begann Sakura wieder zögerlich. So gern Sakura Kaito eine scheuern würde, durfte sie nicht. Sie musste weiter das verunsicherte Mädchen spielen, damit der Plan funktionierte. Wenn Kaito ihr aber zu weit ging, würde Sakura nicht erst warten, bis Kakashi und die anderen hier auftauchten! “Oh nein, Süße. Du machst mich nicht erst scharf und lässt mich dann so einfach sitzen!“ Mit gierigem Blick kam Kaito auf allen Vieren über das Bett auf Sakura zu. Diese drängte sich noch weiter an das Kopfende. Sie musste aufpassen. Direkt über ihr und an den Bettpfosten waren Handschellen angebracht. Sakura durfte nicht zu nahe daran kommen, sonst könnte es sein, dass Kaito es schaffte, sie zu fesseln. Was unter keinen Umständen geschehen durfte! “Jetzt zier dich nicht so!“ Energisch griff Kaito Sakura am Bein, zog sie zu sich. Augenblicklich streckte Sakura die Hände aus, hielt sich an den Bettpfosten fest. “Lass mich los! Ich will das hier nicht!“ rief Sakura laut und deutlich. Kaito lachte nur drauf los. “Dich wird hier niemand hören. Das hier ist mein Privatbereich. Nur ich darf hier hin. Und natürlich du.“ “Hilfe!“ rief Sakura erneut laut. Wo blieben die anderen nur? Reichte das nicht? Anscheinend nicht, denn niemand erschien, als Kaito wieder nach ihrem Bein griff und Sakura unter Kaito gezogen wurde. Noch immer hielt sie sich am Kopfende fest. Nur wenige Zentimeter über ihr thronte Kaito. Sein Grinsen war lüsterner, die Augen begieriger geworden. Jetzt kommt schon! „Dann lasst uns die Tür eintreten oder aufbrechen! Habt ihr nicht gehört? Sakura hat um Hilfe geschrieen!“ Entschieden sah Naruto die drei schweigenden Männer an. Sasuke und Sai wirkten konzentriert, Kakashi dagegen…wütend? Konnte das sein? Bisher hatte er seinen Sensei noch nie so gesehen. Das konnte doch alles nicht wahr sein! Was war nur los? Warum tat Kakashi nichts? Sie durften rein theoretisch nicht eingreifen, solange Kakashi als ihr Vorgesetzter nicht den Befehl dazu gab. Aber Kakashi schien nicht so, als wolle er gleich eingreifen. Sakura war vielleicht stark, aber auch sie konnte sich nicht gegen alles wehren. Sie verließ sich auf sie und was taten sie? Nichts! Nicht nur Naruto blickte zu Sensei Kakashi, sondern auch Sai und Sasuke sahen zu dem Jonin, darauf wartend, jeden Befehl auszuführen. Kommentarlos. Nun, so waren diese beiden Shinobi vielleicht gestrickt, aber nicht Naruto. Das ganze wurde Naruto zu bunt. Er würde jetzt in diesen Raum marschieren und Sakura da raus holen. Scheiß auf die Mission. Sakura war seine Freundin! Bevor Naruto jedoch handeln konnte, erklang Sasukes Stimme. Überrascht von Sasuke blickte Naruto zu dem Uchiha. “Ich denke, es müsste reichen, nicht wahr, Sensei Kakashi?“ Sasuke blickte zu Kakashi. Er schien viel zu sehr auf das Geschehen vor sich fixiert zu sein, als das er Naruto und seine Worte mitbekam. Mit Hilfe eines Jutsu, konnte sie vorübergehend durch die Tür und in den dahinter liegenden Raum blicken. Was sich ihnen bot, war der Anblick, wie Kaito versuchte über Sakura herzufallen. Sasuke gefiel das ganze genauso wenig wie den anderen. Aber bei Kakashi war es viel schlimmer. Er war eifersüchtig. Dessen war sich Sasuke sicher. Und wahrscheinlich genau deswegen griff Kakashi noch nicht ein. Er glaubte wohl, wegen seinen Gefühlen würde er die Situation falsch einschätzen. Erst nachdem Sasuke den Sensei angesprochen hatte, nickte Kakashi nach kurzem Zögern. Ohne auf eine Aufforderung zu warten, trat Naruto augenblicklich die Tür ein und stürmte ins Zimmer. Sai, Kakashi und Sasuke folgten ihm. Kaum waren sie im Zimmer, hob ihr Zielobjekt sichtlich überrascht den Kopf und sah zu ihnen. Wut verzerrte sein Gesicht. Von Sakuras Gesicht war nichts zu sehen. Es war von Kaitos Körper verdeckt. “Was wollt ihr hier? Verschwindet!“ schrie Kaito ihnen entgegen. Doch bevor er sich versah, hatte sich Naruto auf ihn gestürzt und riss den sichtlich überraschten Mann von Sakura herunter und schleuderte ihn auf den Boden. “Sie Sind verhaftet, wegen mehrfachen Missbrauch, auch an Minderjährigen!“ sagte Kakashi leise, aber mit schneidender und bedrohlicher Stimme. Sasuke blickte zu seinem Sensei. Kakashi stand angespannt da. Der Körper in Bereitschaft. Wohl musste sich Kakashi zurückhalten, um Kaito nicht anzufallen. Die Luft um Kakashi schien aufgeladen. Gut das Naruto bisher alles getan hatte. Auf Kakashi war im Moment wohl nicht zu zählen. “Schön das ihr endlich da seid! Ich hab schon gedacht, ihr hättet mich vergessen!“ ertönte die meckernde und saure Stimme Sakuras. Sasuke blickte zu ihr. Gerade zog sich Sakura ihren Badeanzug zurecht, als Sai und Naruto den fluchenden und drohenden Politiker fesselten. Mit funkelndem Blick bedachte Sakura Kakashi und Sasuke. Auch Naruto und Sai bekamen den finsteren Blick ab, die davon aber nichts mitbekamen. Bedächtig kletterte Sakura aus dem Bett. Einen abfälligen Blick warf sie Kaito zu. “Sakura“, begann Kakashi mit angespannter Stimme. “Ich bin daheim und dusche, falls mich jemand suchen sollte!“ informierte Sakura die Anwesenden kalt, warf Kakashi noch einen letzten unterkühlten Blick zu und stolzierte dann aus dem Zimmer. Verblüfft sah Sasuke ihr hinterher. Sakura war wirklich sehr viel selbstbewusster geworden. Kakashi und Sakura mussten unbedingt ihre Beziehung klären. Diese angespannte Situation zwischen ihnen war nur hinderlich! Ein leiser Seufzer entfuhr Sasuke. An sich ging es ihn nichts an, aber diese Spannung zwischen Kakashi und Sakura musste beseitigt werden, sonst könnte es einmal zu einem schwerwiegenden Problem bei einer Mission kommen. Und das wollte Sasuke nicht. Also würde er wohl gegen seine Vorsätze handeln müssen und mit ihnen reden. Oder mit einem von ihnen und sich in ihre Beziehung, welcher Art auch immer sie sein sollte, einzumischen. Kapitel 11: Sasukes großer Auftritt ----------------------------------- Mit energischen Schritten verließ Sakura die Umkleidekabine und steuerte nun auf den Ausgang des Badehauses zu. Die Leute um sie herum, die sie mit verdutzten Mienen ansahen, interessierten Sakura nicht. Dafür war sie viel zu geladen. Selbst als Sakura endlich draußen war und ein angenehmer Wind ihr ins Gesicht wehte, verrauchte ihre Wut nicht. Es war so ein schöner Tag, doch den konnte sie nicht genießen. Kakashi war ja so ein Arsch! Stand die ganze Zeit mit den anderen vor der Tür und griff nicht ein! Und die anderen waren auch nicht besser! Na ja, vielleicht Naruto. Während sie sich gegen Kaito zur Wehr gesetzt hatte, war sie sich sicher gewesen, einmal Narutos empörte Stimme durch die Tür hindurch hören zu können. Aber keiner der anderen hatte etwas unternommen. Klar, mit ihr konnte man es ja auch machen! Sie war ja nur der Klotz am Bein dieser ach so talentierten Shinobi! Was musste Sakura auch mit den drei besten Shinobi in einem Team sein? Langsam kotzte es sie an. Sie würde sich nicht länger benutzten lassen. Sasuke war nur nett zu ihr gewesen, weil er von ihr Informationen haben wollte. Naruto war nur an Konkurrenzkämpfen mit Sasuke und Sai interessiert und Sai war sowieso ein Fall für sich! Vielleicht sollte Sakura Tsunade um eine Versetzung bitten. In ein anderes Team, in dem sie nicht wie Dreck behandelt wurde. Na ja, das war vielleicht etwas übertrieben, aber im Moment war Sakura viel zu geladen, um nicht in Extremen denken zu können. Da sie so in Gedanken versunken war und kaum auf ihre Umgebung achtete, lief Sakura prompt in jemanden hinein. Sie wollte denjenigen schon anschnauzen, blickte aber überrascht zu Neji, der sie an den Armen festhielt. Beinahe wäre Sakura durch die Wucht des Zusammenpralls nach hinten gefallen. Dank Neji stand sie noch. “Hallo Sakura. Hast du es eilig?“ erkundigte sich der Hyuga in seiner ruhigen Art. Neji mochte auch nicht sonderlich oft seine momentane Gefühlslage preisgeben, aber er war viel netter als Sasuke, Sai oder Kakashi, die diese Kunst ebenfalls perfektioniert hatten. Neji zeigte auch einmal Herz und war für seine Teamkollegen da. TenTen oder Lee fühlten sich von ihm sicherlich nicht benutzt. “Äh, entschuldige“, brachte Sakura noch etwas überrascht hervor. Nachdem sich Neji überzeugt hatte das Sakura sicher stand, ließ er sie los. Mit seinen außergewöhnlichen Byakugan blickte er Sakura an. “Schon gut. Ich hatte dich eh gesucht“, erklärte Neji und tat die Entschuldigung mit einer Handbewegung ab. “Mich gesucht?“ fragte Sakura irritiert. Was wollte Neji von ihr? Hatte er vielleicht eine Nachricht von Tsunade für sie? Aber wenn ja, würde das wohl kaum Neji übernehmen. Er war Jonin. Das war unter seinem Niveau. Was also wollte er? “Ich wollte dich etwas fragen“, begann Neji, wurde aber unterbrochen, als jemand Sakuras Arm packte und zu sich herum drehte. Im ersten Moment hoffte Sakura, es wäre vielleicht Kakashi, doch als sie in die dunklen Augen blickte, könnte ihre Überraschung nicht weniger größer sein. “Sasuke?“ fragte Sakura verblüfft. Auch Neji blickte fragend zu dem Uchiha. Dieser sah Sakura mit ernstem Gesicht an. “Sakura, wir müssen reden. Das eben ist wirklich schief gelaufen, aber du darfst das nicht falsch verstehen“, erklärte Sasuke. Bei seinen Worten kam die Wut zurück. Unwirsch riss sich Sakura von Sasuke los, funkelte ihn an. “Ich soll etwas falsch verstanden haben? Ich wurde als Lockvogel benutzt, musste mich wie ein Stück Fleisch auf den Präsentierteller vorstellen und dann, als diese schmierige Kerl angefangen hat mich zu begrapschen, kamt ihr nicht einmal um mir zu helfen!“ “Sakura, wir“ “Ja, im letzten Moment seid ihr gekommen! Was bildet ihr euch eigentlich alle ein? Ihr benutzt mich alle nur, behandelt mich nicht wie eine Teamkameradin, sondern als Müll! Ihr alle!“ Sasukes Augen weiteten sich bei Sakuras Worten. Diese Reaktion oder auch nur diese Art von Gedanken hatte Sasuke nicht von der Kunoichi erwartet. Neji ebenso wenig. Er blickte nicht weniger überrascht drein als der Uchiha. Nun, vielleicht noch ein wenig geschockt. Doch Sakura interessierte sich nicht für die zwei Männer. Sie merkte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. Daher wandte sich Sakura von ihnen ab und ließ die zwei verblüfften Ninja stehen. Jetzt wollte sie nur noch nach Hause. Wollte sich in ihr Bett legen und einfach nur noch weinen. Männer waren für sie gestorben. Ab sofort würde sich Sakura nur noch auf ihr Training konzentrieren. Mehr als irritiert sah Sasuke Sakura hinterher. Er hatte ihr nur helfen wollen! Und wie dankte sie es ihm? “Was ist vorhin geschehen, dass Sakura so aufgebracht ist?“ erkundigte sich Neji. Sein Blick war ebenfalls auf die Richtung gerichtet, in der Sakura eben verschwunden war. Sasuke sah den Hyuga an. Eigentlich sollte er es nicht sagen, aber das eben Geschehene nagte doch ein wenig an ihm. Bisher war ihm nie der Gedanke gekommen, Sakura fühle sich unwohl im Team. “Wir hatten eben eine Mission. Mussten einen perversen Kerl dingfest machen und Sakura war der Köder. Allerdings haben wir ein wenig spät eingegriffen. Tja, das war es.“ Auch wenn Sasuke sachlich geklungen hatte, war Neji überrascht, dass er überhaupt eine Antwort auf seine Frage erhalten hatte. “Aber sie war doch nicht nur deswegen wütend“, gab Neji seine Gedanken wieder. Ja, dessen konnte Sasuke dem Hyuga nur zustimmen. Mit Neji zu reden war ganz angenehm. Er war nicht so quengelig wie Naruto. Neji und Sasuke waren beide sehr talentiert, Frauenschwarm und ruhig und gelassen. Vielleicht könnte Neji Sasuke ein wenig helfen. Er wollte schließlich das die Angelegenheit zwischen Sakura und Kakashi, wie auch immer diese aussah, geklärt wurde. Sakuras Verhalten machte es ihm aber nicht leicht. “Ich weiß nicht. In letzter Zeit benimmt sie sich merkwürdig“, begann Sasuke mit seiner Erklärung. Er hatte wirklich keine Ahnung, was mit ihr los war. Sie waren alle hervorragende Kämpfer in Kakashis Team. Was war also ihr Problem? “Neji, vielleicht könntest du mir mal helfen“, brachte Sasuke gelassen hervor. Dem Hyuga war nichts anzumerken. Nicht jedem hätte Sasuke diese Frage gestellt, aber da sie beide von ihrem Wesen her ähnlich waren, würde es schon gehen. Gemeinsam gingen Sasuke und Neji in ein Café und setzten sich etwas abseits von den anderen Besuchern hin. Nachdem sie ihre Bestellung aufgegeben hatten, Sasuke und Neji nahmen beide einen Kaffee, schwarz natürlich, erzählte Sasuke von der momentanen Lage. Auf Sakura und Kakashi ging er dabei erst einmal nicht ein. Vorsicht war eben besser als Nachsicht. „Hm, ich verstehe“, gab Neji nach einem Moment des Schweigens von sich. Der Hyuga verstand? Nun, das hatte Sasuke gehofft. Er selbst war in dieses Thema involviert, weswegen er vielleicht offenkundige Sachen übersah. Neji war ein Außenstehender, konnte an die Sache ganz anders heran gehen als Sasuke. “Nur was mich überrascht ist, warum es dich interessiert.“ Fragend blickte Neji zu Sasuke. Tja, das war eine gute Frage. Warum interessierte es ihn? Vielleicht weil er erkannte hatte, das Sakura doch eine ganz gute Freundin war und sie bisher immer zu ihm gehalten hatte. Naruto, der ebenso tickte wie Sakura, hatte Sasuke recht schnell als Freund anerkannt. Vielleicht war es bei Sakura etwas anders gewesen, da er immer um ihre Gefühle gewusst hatte und ihn gerade das gestört hatte. Sasuke gab Neji die kurze Variante und meinte nur: „Sakura ist meine Teamkameradin und eine gute Freundin. Denk nicht mal dran, dass da mehr sein könnte. Solche Gerüchte in Konoha wären nur lästig.“ Kurz erschien ein Lächeln auf Nejis Gesicht. So schnell wie es gekommen war, verschwand es auch schon wieder. Warum nur waren Sasuke und Neji keine Freunde? Natürlich, sie konnten zusammen kämpfen und Missionen beschreiten, aber er hatte den Hyuga noch nie als Freund betrachtet. Außer Naruto, Sakura und Kakashi sah er niemanden so. Und das, obwohl Neji und Sasuke sich so ähnlich waren. Vielleicht gerade deswegen. “Ich verstehe. Also, ich denke das Problem liegt darin, dass Naruto, Sai und du in einem Team seid. Ihr seid starke Kämpfer, die immer besser als der andere sein wollen.“ Bis dato konnte Sasuke Neji zustimmen. Sasuke kam es immer darauf an stärker als alle anderen zu sein, schließlich war sein Ziel noch immer seinen Bruder zu töten. Dafür musste er stark genug sein. Naruto dagegen wollte der stärkste Ninja sein, um sich zu behaupten und zu zeigen, dass er das Potential hatte Hokage zu werden. Was Sai anging, aus diesem Kerl wurde Sasuke nicht schlau. “Sakura ist auch stark, aber sie ist nicht wie ihr. Ihr kämpft intern darum, wer der Stärkste ist. Sakura dagegen ist wohl eher daran gelegen, dass das Team funktioniert. Was bei eurer Einstellung nicht machbar ist.“ Neji traute sich aber was, so etwas in seiner Gegenwart zu sagen! Sasuke musste sich zusammenreißen, um diese Kritik ausdruckslos entgegen zu nehmen. Er mochte keine Kritik und doch hatte der Hyuga recht. Kakashi kritisierte sie schon lange und erklärte immer wieder, dass das Teamwork in diesem Team sehr schlecht war. Mit einer Kopfbewegung bedeutete Sasuke Neji weiter zu reden. “Dadurch, dass ihr untereinander kämpft und das wohl ziemlich als Einzelgänger angeht, bleibt Sakura auf der Strecke.“ Zustimmend nickte Sasuke. Ihm war bewusst, dass er nie mit Sakura zusammenarbeitete. Dasselbe galt für Sai und Naruto. Sie kämpften nicht miteinander sondern gegeneinander. Und gerade deswegen war Sakura nie ein Teil dessen. Langsam verstand Sasuke, was mit Sakura los war. Es half wirklich mit einem Außenstehenden darüber zu reden. Auch wenn Sasuke immer klar war, dass keiner der Jungs, ihm eingeschlossen, mit Sakura zusammenarbeiteten, so wäre er selbst nicht darauf gekommen, dass sie sich deswegen so schlecht fühlt. “Gut. Habe verstanden. Wohl oder Übel werde ich Naruto und Sai die Sachlage erklären müssen.“ Zustimmend nickte Neji. „Ganz zu Beginn, als mein Team noch neu war, haben Lee und ich auch immer nur gegeneinander gekämpft, beziehungsweise ich habe mich für etwas besseres gehalten. Mit der Zeit habe ich eingesehen, dass mein Verhalten der Gruppe nur schadet. Jetzt läuft alles ziemlich gut.“ Jetzt blieb nur noch die Frage, ob Sasuke Neji die Angelegenheit zwischen Sakura und Kakashi erklären sollte. Vielleicht war sich Sakura nicht einmal bewusst das Kakashi etwas für sie empfand. Wenn das aber bekannt werden würde, hätte Kakashi ein Problem. Seine Gefühle waren verboten. Sie galten seiner Schülerin. An sich fand Sasuke diese Regel mehr als dämlich. Aber dagegen konnte er auch nichts machen. Wäre wohl also nicht so gut, wenn Neji davon erfuhr. Auch wenn Sasuke es nicht glaubte, konnte es dennoch sein, dass sich Neji einmal verplapperte und dann wusste ganz Konoha davon. Solche Gerüchte machten hier schnell die Runde. “Was wolltest du eigentlich von Sakura?“ fragte Sasuke stattdessen. Er hatte Nejis Worte an Sakura mitbekommen. In dem Moment jedoch war es Sasuke wichtiger gewesen, Sakura die Situation zu erklären. Da Kakashi es schon nicht tat, blieb nur noch er übrig. Nach Beendigung der Mission hatte er sich ziemlich beeilen müssen, um Sakura noch zu erwischen. Neji schien von Sasukes Frage etwas überrumpelt. Auch war der Hyuga nicht gewillt, darauf zu antworten. Stattdessen sagte er ausweichend: „Ist eine Privatangelegenheit.“ Ein wenig zog Sasuke seine Augenbrauen nach oben. Konnte es sein…? Hatte Neji sich deswegen erkundigt, ob Sasuke etwas von Sakura wollte oder ob sie nur Freunde waren? Sasuke konnte es sich eigentlich nicht vorstellen. Er hatte nicht geglaubt das Sakura und Neji viel Kontakt zueinander hatten. “Privat, hm? Wolltest du sie etwa um ein Date bitten?“ Ins Schwarze! Neji erwiderte zwar den Blick von Sasuke, sein Körper hatte sich bei seinen Worten jedoch deutlich angespannt. Die letzten Tage steckten voller Überraschungen und irgendwie schienen sie alle etwas mit Sakura zu tun zu haben. Was hatte sie nur an sich, dass sowohl Neji als auch Kakashi etwas von ihr wollten? Bisher waren es so Chaoten wie Naruto und Lee, die sich in Sakura verliebt hatten, aber keine gestandenen Männer wie der Hyuga und Kakashi. “Wenn das so ist, würde ich noch etwas warten, bis sich Sakura wieder beruhigt hat. Aber du hast Konkurrenz.“ Ernst blickte Neji zu Sasuke. Die Frage, wer es war, hing in der Luft, aber Sasuke war nicht gewillt, die Frage zu beantworten. Stattdessen kramte Sasuke aus seiner Hosentasche etwas Geld, legte es auf den Tisch und erhob sich. Den Kaffee hatten sie beide nicht angerührt. Lediglich mit einem Nicken verabschiedeten sich die beiden Shinobi, die aus den stärksten Clans Konohas stammten, voneinander. Mit den Händen in den Hosentaschen, schlenderte Sasuke durch die Straßen von Konoha. Heute war so ein schöner Tag, da verwunderte es den Uchiha nicht, dass so viele Kinder durch die Straßen rannten und spielten. Solange sie nicht gegen ihn liefen, kümmerte es ihn nicht weiter. Sasuke stattdessen überlegte, was er als nächstes tun sollte. Morgen vor Trainingsbeginn würde er Sai und Naruto zur Seite nehmen und ihnen die Situation mit Sakura schildern. Naruto würde sicherlich sofort Verständnis zeigen. Sie hatten sich wirklich schlecht benommen und Sakura hatte unter ihren Kämpfen leiden müssen. Selbst Sasuke gefiel das ganze nicht. Auch wenn er keine großen Erfahrungen mit Freundschaft gesammelt hatte, die, die er hatte, teilte er alle mit Naruto und Sakura. Vielleicht würde das bereits reichen, damit sich Sakura wieder besser fühlte. Sasuke war sich nicht sicher, ob er deswegen noch einmal mit ihr reden sollte. Und was die Sache mit Kakashi betraf… Irgendwie hatte Sasuke inzwischen das Gefühl, er sollte lieber mit dem Sensei darüber reden. Momentan war Sakura eh nicht sonderlich gut auf ihn zu sprechen. Ein Besuch bei ihr würde wohl nicht viel bringen. Morgen hatte sich Sakura sicherlich wieder beruhigt und dann konnte er noch einmal mit ihr reden. Mit diesem Plan im Hinterkopf, schlenderte Sasuke in einen Teil Konohas, den er nur allzu gut kannte. Hier in der Nähe, nur wenige Meter vor ihm, begann das Uchiha Viertel. Aber er würde nicht dorthin gehen. Er wollte nicht nach Hause gehen. Vielmehr würde er Kakashi besuchen gehen. Die anderen aus dem Team mochten vielleicht nicht wissen wo Kakashi wohnte, Sasuke dagegen kannte die Adresse. Dadurch, dass Kakashi direkt in der Straße wohnte, das vor dem Uchiha Viertel lag, waren sich Sasuke und Kakashi schon öfter begegnet. Es war eine recht noble Gegend. Was in Anbetracht der Lage nicht verwunderlich war. Hier lebte man etwas abgeschieden vom Trubel der Straßen, mit den etlichen Geschäften und Händlern. Es war angenehm ruhig. Hier wohnten eigentlich nur Leute, die Geld hatten. Zu Beginn war Sasuke irritiert gewesen, seinen Sensei hier zu sehen. Er hatte nicht gedacht, dass Kakashi sonderlich reich war. Wenn man nicht zu den großen Clans gehörte, hatte man in der Regel als Shinobi nicht sonderlich viel Geld. Das meiste, was auf Missionen eingenommen wurde, ging an das Dorf. Aber Kakashis Familie musste wohl wohlhabend sein, weswegen er sich diesen Lebensstil leisten konnte. Aus der Familie Hatake war schon der ein oder andere berühmte Ninja gekommen. Vor einem weiß gestrichenen Haus hielt Sasuke an. Es gab einen kleinen Vorgarten, in dem aber hauptsächlich Bäume wuchsen. Es hätte Sasuke auch verwundert, wenn sein Sensei Zeit hätte, um sich um Gartenarbeit zu kümmern. Sasuke musste nicht erst das Namensschild neben der Klingel lesen um zu wissen, dass hier Kakashi wohnte. Sasuke betätigte die Klingel und wartete. Kurz darauf hörte er bereits Geräusche aus dem Inneren des Hauses. Durch die Haustür, sie war mit einem großen Milchglasfenster versehen, konnte Sasuke die Umrisse von Kakashi ausmachen. Fragend blickte Kakashi von seinem Buch auf. Wer konnte das sein? Er erwartete keinen Besuch. Kakashi konnte nur hoffen, dass es sich nicht um einen Boten von Tsunade handelte. Das hieß nie etwas gutes und im Moment war Kakashi ein wenig zu sehr abgelenkt. Nicht einmal auf die Handlung seines Lieblingsbuches konnte er sich konzentrieren. In seiner Freizeitkleidung, die eigentlich dieselbe war wie die Arbeitskleidung nur ohne Weste, ging Kakashi aus dem Wohnzimmer, durch deinen Flur zur Haustür. Als er sie öffnete, sah er überrascht zu Sasuke. Bereits durch das Glas hindurch hatte Kakashi erkannt, dass es sich zumindest um keine Frau handeln konnte. Warum auch? Was sollte Sakura wohl hier? Das Sasuke hier war, war viel besser, redete sich Kakashi ein, während er ebendiesen begrüßte. “Und, was führt dich hierher?“ “Ich müsste mit Ihnen reden.“ Fragend und auch neugierig trat Kakashi beiseite und ließ Sasuke hinein. Im Hausflur zog Sasuke erst einmal seine Schuhe aus und stellte sie ordentlich zu Kakashi Paar. Gemeinsam gingen sie durch den hellen Flur ins Wohnzimmer. Dort angekommen, ließ sich Sasuke auf einem weißen Sessel nieder. “Möchtest du etwas trinken?“ erkundigte sich Kakashi, bevor auch er sich in einen Sessel niederließ. Sasuke verneinte. Interessiert blickte sich Sasuke um. Kakashi konnte es ihm nicht verübeln. Niemand dachte wohl, das Kakashi so lebte. Auch wenn das Haus vielleicht kein großes Anwesen war, so war es sehr teuer eingerichtet. Fast jeder Raum bestand aus hellem Marmor oder teurem Holz. Alle Zimmer waren hell gestaltet. Teure Bilder hingen im Wohnzimmer, Esszimmer und auch im Flur. Die Küche war auch Chrom. Lediglich sein Schlafzimmer und die große Bibliothek waren etwas gemütlicher. In diesem Haus war Kakashi aufgewachsen. Seine Großeltern hatten es erbaut und Kakashi hatte es so gelassen. Lediglich die Küche und sein Schlafzimmer hatte Kakashi renoviert. “Und was kann ich sonst für dich tun?“ erkundigte sich der Shinobi, nachdem er Sasuke einen Moment gegeben hatte, um sich umzusehen. “Ich muss mit Ihnen reden.“ “Das sagtest du bereits. Worüber?“ Kakashi war zwar neugierig, aber im Moment würde er sich lieber mit seinen Gedanken beschäftigen. Natürlich kreisten sie nur um Sakura und die eben abgeschlossene Mission. „Über Sakura und Sie.“ Verblüffte sah Kakashi seinen Schüler an. Was sollte das denn? Auf keinen Fall durfte sich Kakashi etwas anmerken lassen. Daher lehnte sich der Kopierninja ruhig in seinem Sessel zurück. Sein Blick ruhte unverwandt auf Sasuke. “Ich wüsste nicht, was du damit sagen willst.“ “Doch, ich denke das wissen Sie gut genug.“ Was fiel Sasuke ein? Kakashi war immer noch sein Sensei und damit eine Respektperson. Uchiha hin oder her, solch ein Verhalten musste Kakashi sofort unterbinden! Noch während sich der Jonin dies dachte, sprach Sasuke weiter. “Ich weiß nicht genau was zwischen euch beiden auf der Mission vorgefallen ist, ich weiß nur, das etwas geschehen ist. Man merkt es Ihnen an, Sensei.“ Bei Sasukes Worten merkte Kakashi wie das Blut aus seinem Gesicht wich. Unmöglich! Egal was Kakashi auch für Sakura empfand, in der Öffentlichkeit ließ er sich nichts anmerken. Dessen war er sich sicher gewesen. Wenn nicht, steckte er knietief in der Scheiße. “Keine Sorge, Sensei. Ich denke außer mir ist es niemandem aufgefallen.“ Auch wenn Sasukes Worten wohl beruhigend gemeint waren, erzielten sie nicht die gewünschte Wirkung. Kakashis Gedanken rasten. Er hatte sich nicht gut genug unter Kontrolle. Wenn das so weiter ging, wäre Sakura sein Verderben! “Kakashi, ich habe euch gesehen. Nur deswegen ist es mir aufgefallen. Und wegen der Art, wie sich Sakura verhält.“ Damit hatte Sasuke Kakashis Aufmerksamkeit. Bis jetzt war der Jonin noch nicht in der Lage, seine auf ihn einstürmenden Gedanken in Worte zu fassen. Zu viel schwirrte in seinem Kopf herum. Daher ließ er sich von Sasuke erst einmal erzählen, was genau der Uchiha mit seinen Worten meinte. „Neulich nach dem Training hatte ich noch mit Sakura reden wollen. Es war Zufall wie ich mit angesehen hatte, wie Sakura Ihre Maske hinunter zog. Sakura meinte am Abend zwar noch, sie hätte Ihr Gesicht auf der Mission bereits gesehen, weil Sie so verletzt gewesen seien, aber auch den Abend über war Sakura nicht so wie sonst. Als ich sie küssen wollte, hat sie sich abgewandt und…“ Kakashi bekam nichts mehr von Sasukes Worten mit. Also hatten die beiden ein Date gehabt und Sasuke hatte Sakura versucht zu küssen! Eifersucht stieg wie Säure in ihm auf. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Am liebsten würde er auf Sasuke losgehen. Das schien auch der Uchiha zu bemerken, denn obwohl er ruhig weiter sprach, ließ er Kakashi nicht aus den Augen. Ich muss mich beruhigen. Sasuke ist mein Schüler. Nach einem Moment hatte sich Kakashi so weit beruhigt, dass er wieder logisch denken konnte. Sein Verhalten von eben war wirklich eine Schande. So benahm sich kein Jonin! Nie! Aber etwas anderes war im Moment viel wichtiger. Sie hatten sich nicht geküsst. Sakura wollte es nicht. Das hatte Sasuke gesagt gehabt. Und wenn er die Worte richtig verstanden hatte, die Sasuke anschließend hervorgebracht hatte, war es eine Erklärung seitens Sasuke gewesen, warum er das getan hatte. Nicht weil er etwas von Sakura persönlich wollte, sondern lediglich Informationen. Welche, war für Kakashi zweitrangig. Was zählte war, das Sasuke kein Interesse an Sakura hatte und sie wohl auch nicht länger an dem Uchiha. Freude und Hoffnung kamen in Kakashi auf. Wofür er sich gleich schalt. Das hatte nichts zu bedeuten. Vielleicht hatte Sakura auch einfach nur Sasukes Spiel durchschaut gehabt und deswegen so gehandelt. Um nicht länger darüber nachzugrübeln, richtete Kakashi seine Aufmerksamkeit wieder auf den Uchiha. Sasuke hatte mit seinen Worten inne gehalten. Erst als er sich wieder sicher war Kakashis Aufmerksamkeit zu haben, sprach er weiter. Das er Kakashi dafür nicht verurteilte, rechnete der Jonin ihm hoch an. “An dem Abend war mir Sakura ausgewichen, als ich sie fragte, was zwischen euch vorgefallen ist. Und heute bei der Mission, waren Sie eifersüchtig und wütend. Warum haben Sie sich diesen Plan erdacht, wenn Sie sich selbst dafür hassen?“ Kakashi konnte nicht anders als Sasuke für seine extrem guten Schlussfolgerungen zu bewundern. Der Uchiha wusste nun wahrlich nicht viel. Dessen war sich Kakashi sicher. Dann hatte er sich also nicht verraten gehabt. Aber Sasuke kombinierte sehr gut, sodass er auf das richtige Ergebnis kam, obwohl er kaum welche Anhaltspunkte dafür hatte. “Das Gelingen der Mission steht immer an erster Stelle“, erklärte Kakashi ruhig. Das hatte er sich auch immer wieder gesagt gehabt, als er sich den Plan dafür erdacht hatte. Vielleicht wäre es auch anders gegangen, aber die anderen Pläne, die er sich überlegt hatte, waren nicht so gut gewesen. “Na gut. Wenn Sie meinen“, gab Sasuke von sich. Dann plötzlich wurde sein Gesicht ernst. Mit schneidender Stimme sagte er: „Aber dann lassen Sie sich das nächste Mal nicht von Gefühlen leiten! Wir wären beinahe zu spät gekommen und das nur, weil Sie befürchtet haben, dass sie eben wegen Ihrer Gefühle zu Sakura zu übereilt handeln. Gut nur, das wir noch rechtzeitig da waren!“ Bei Sasukes Worten wäre Kakashi am liebsten zusammengezuckt. Obwohl Sasukes Worte ihn hart trafen, ließ sich Kakashi davon nichts anmerken. Er hatte auf grausame Weise lernen müssen, wie man niemals seine Gefühle preisgab, sodass er dieses Verhalten nicht ablegen konnte. Dennoch nahm Kakashi Sasuke Worte zu Herzen. Der Uchiha hatte recht. Wegen Kakashis Zögern wäre der Plan beinahe nach hinten losgegangen. Er hatte genau so gehandelt aus dem Grund, den Sasuke angeführt hatte. Deswegen hatte sich Kakashi schon genügend Vorwürfe gemacht. Auch Sakuras Verhalten konnte er verstehen Er wusste schon, warum er sonst immer die Finger von Frauen gelassen hatte und sich nie auf eine ernsthafte Beziehung eingelassen hatte. Es lenkte ja doch nur ab. “Sie müssen mit Sakura reden. Dringend.“ Sasukes Stimme klang nicht länger schneidend oder vorwurfsvoll sondern sachlich. So, wie der Uchiha nun mal immer sprach. Und Kakashi wusste das er erneut recht hatte. Innerlich schnaubend fragte sich Kakashi, wer hier wohl momentan Schüler und wer Lehrer war. Und obwohl er wusste , das er mit Sakura reden musste, sagte er nüchtern: „Sasuke, ich danke dir, dass du hier bist und mir die Augen geöffnet hast, aber dennoch wird ein Gespräch nichts ändern.“ Abfällig schnaubte Sasuke. „Wieso? Haben Sie Angst von Sakura zurückgewiesen zu werden oder geht es Ihnen darum, dass sie das alles theoretisch gesehen nicht tun und fühlen dürften und sich deswegen davor drücken? Haben Sie eben nicht noch gesagt, die Mission geht vor? Und das funktioniert nur, wenn das Team funktioniert. Ich werde dafür sorgen, dass im Team wieder Ruhe einkehrt. Aber Sie müssen das mit Sakura klären!“ Trotzig wollte Kakashi am liebsten Sasuke raus schmeißen. Sasuke analysierte die Situation viel zu gut und traf seinen wunden Punkt. Aber irgendwie schaffte es Kakashi doch noch wie ein erwachsener Mann zu denken und zu handeln. Daher nickte Kakashi zustimmend. “Gut. Aber du wirst das Gespräch doch vertraulich behandeln, nicht?“ Bei seinen Worten schien Sasuke schon fast verletzt. „Natürlich. Wen, denken Sie, haben Sie vor sich sitzen?“ So gefiel Sasuke ihm schon besser. Das war der junge Mann, den er kannte, wenngleich er heute doch sehr viel sagte. Sehr viel mehr sagte als sonst. Sasuke erhob sich und Kakashi begleitete den Uchiha zur Tür. Die Haustür stand bereits offen, da drehte sich Sasuke noch einmal zu ihm um. “Sakura mag Sie. Da bin ich mir sicher. Sie sollten wirklich mit ihr reden.“ Mit diesen Worten schlüpften Sasuke durch die Tür und verschwand kurz darauf im Viertel des Uchiha Clans. Auch nachdem Kakashi die Tür geschlossen hatte, stand er noch eine Weile da, lehnte sich an die Wand und dachte nach. So etwas wie heute durfte ihm nicht noch einmal passieren. Er hätte bereits mit Sakura während der Mission darüber reden sollen, anstatt es vorzuhaben und es nicht in die Tat umzusetzen. Hatte Sasuke recht und Sakura mochte ihn tatsächlich? Kakashi glaubte nicht daran, hoffte es aber. Mit Theorien und Spekulationen würde er nicht weiter kommen. Er musste mit Sakura reden. Hoffentlich würde sie ihn überhaupt rein lassen! Entschlossen zog sich Kakashi seine Schuhe und Weste an und verließ dann sein Haus. Es war bereits Abend, aber das kümmerte ihn nicht. Er musste es jetzt tun, bevor er wieder einen Rückzug machen würde. Außerdem wäre es besser alles zu klären, bevor morgen das Training anfing. Nicht das es noch zu weiteren Zwischenfällen kam. Kapitel 12: Nächtlicher Besuch ------------------------------ Tief und fest schlief Sakura. Sie hatte so viel geweint, dass sie letztendlich durch die Erschöpfung sich regelrecht in den Schlaf geweint hatte. Unruhig schlug Sakura um sich. Sie hatte einen Albtraum, aus dem sie mit klopfendem Herzen erwachte. Sie wusste nicht, was sie eben noch geträumt hatte, nur das es schrecklich war. Sakura hatte angenommen, dass sie deswegen aufgewacht war. Das Herz schlug ihr wild in der Brust. Klopfte laut in ihren Ohren. Nachdem sich ihr Herzschlag einigermaßen beruhigt hatte, konnte Sakura aber immer noch ein Klopfen hören. Irritiert sah sich Sakura in ihrem dunklen Zimmer um. Außer den Umrissen ihrer Möbel konnte Sakura nichts erkennen. Das wenige Licht stammte von dem Halbmond, der von draußen durch ihr unverschlossenes Fenster schien. Sie hatte wohl vergessen die Rollläden herunter zu lassen. Daher ließ Sakura ihren Blick zum Fenster schweifen. Erschrocken zuckte Sakura zurück. Dort, vor ihrem Fenster hockte jemand. Es war zu dunkel, als das sie erkennen könnte wer. Ihr nächtlicher Besucher klopfte leise mit den Fingerknöcheln gegen das Glas. Sakura griff neben sich auf den Nachttisch. Dort hatte sie immer griffbereit ein Kunai liegen. Dieses nahm Sakura nun in die Hand. Entschlossen stand sie aus dem Bett auf und ging zum Fenster. Sicherlich war ihre Vorsicht übertrieben. Wenn jemand ihr etwas antun wollte, würde er sie nicht erst wecken. Aber welcher normal denkender Mensch machte um solche Zeit einen Besuch? Sakura riss das Fenster auf. Das Kunai hielt sie noch immer angriffsbereit gezückt. Als sie jetzt der Person nahe genug war, um sie zu erkennen, ließ Sakura überrascht das Kunai fallen. Mit einem leisen Klirren schlug das Kunai auf den Boden auf. “Kakashi?“ fragte Sakura überrumpelt. “Entschuldige. Ich weiß es ist spät, aber darf ich rein kommen?“ Noch völlig entgeistert blickte Sakura zu ihrem Sensei. Das konnte doch nicht sein Ernst sein! Erst griff er bei der Mission viel zu spät ein, ignorierte sie beim Training und jetzt tauchte er mitten in der Nacht vor ihrem Fenster auf und weckte sie! Sakura hatte Grund genug Kakashi nicht in ihre Wohnung zu lassen. Obwohl sie es besser wusste, trat sie zur Seite. Wortlos kletterte Kakashi hinein. Dann schloss Sakura das Fenster wieder. Nachts war es doch recht kühl, vor allem wenn man nur ein dünnes Nachthemd trug. Sakura verschränkte die Arme vor der Brust, während sie zu Kakashi blickte. Licht wäre wirklich nicht schlecht, aber sie war nicht gewillt, deswegen einmal quer durch das Zimmer zu laufen. Vielmehr war sie damit beschäftigt Kakashi wütend anzufunkeln. Dieser dagegen sah sich in dem fast dunklen Zimmer um. “Was willst du?“ fragte Sakura nach einer Weile schnippisch. “Weißt du wie spät es ist? Ich habe geschlafen!“ Und geweint. Ein weiterer Grund, warum sie das Licht nicht anmachen wollte. Sicherlich konnte man noch die Spuren davon in ihrem Gesicht erkennen. “Es tut mir Leid, aber es ist wichtig“, begann Kakashi mit seiner Erklärung. Was konnte so wichtig sein, damit er sie nachts weckte? Weiterhin skeptisch blickte Sakura Kakashi an. “Wir müssen reden.“ Reden? Jetzt auf einmal? Und worüber? Wie mies er sie behandelt hatte? Sakura fiel so einiges ein. Nichts war angenehm und das meiste waren Vorwürfe Kakashi gegenüber. “Hmpf“, war alles, was Sakura abfällig von sich gab. So einfach würde sie es dem Jonin nicht machen. Falls er hier war, um sich wegen der Mission zu entschuldigen, musste er da nun einmal durch. Oder konnte es sein, dass er über die Nacht während der Mission mit ihr reden wollte? Sakura bezweifelte es. Es war bereits fast eine Woche seitdem vergangen. Warum sollte er also jetzt damit anfangen? Weiterhin skeptisch und fragend blickte Sakura zu Kakashi. Dieser begann nun endlich das eisige Schweigen, das hauptsächlich von Sakura ausging, zu durchbrechen. “Sakura, wir müssen über die Mission reden. Und ich wollte mich für heute entschuldigen. Es wäre nicht geschehen, wenn wir schon längst darüber geredet hätten.“ Sakura klappte der Unterkiefer überrascht herunter. Voller Empörung blickte Sakura zu Kakashi. Machte er ihr jetzt etwa Vorwürfe, wie die Mission heute gelaufen war? Nicht mit ihr! “Spinnst du? Ich habe mir nichts vorzuwerfen!“ gab Sakura recht laut von sich. Schnell senkte sie jedoch die Stimme wieder. Nicht das sie noch die Nachbarn weckte. “Ich habe nur das getan, was du von mir verlangt hast. Was habe ich bitte schön falsch gemacht?“ zischte Sakura. Ein verzweifelter Seufzer entfuhr Kakashi, während er hilflos die Arme in die Luft warf und sich anschließend durch sein Haar fuhr. Mit beruhigender und sanfter Stimme entschuldigte sich Kakashi. “Verzeih mir. Ich habe mich falsch ausgedrückt. Dich trifft daran keine Schuld. Nur…wenn wir darüber geredet hätten, hätte mich die Eifersucht nicht gepackt und die Mission fast scheitern lassen. Es tut mir Leid.“ Dieses Mal klappte Sakura der Mund vor Überraschung auf. Schloss ihn wieder. Sakura war viel zu perplex. Sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Er war eifersüchtig? Das würde bedeuten, er hatte etwas für sie übrig. Oder? Letztendlich brachte Sakura ein leises: „Du hast nicht zugelassen, dass wir darüber reden.“ Erneut stieß Kakashi einen schweren Seufzer aus. „Ich weiß. Ich wollte, aber ich konnte nicht. Und deswegen müssen wir jetzt darüber reden.“ Den letzten Satz hatte Kakashi entschieden rüber gebracht. Sakura war sich sicher, so schnell würde sie ihn nicht loswerden. Vielleicht sollte sie es schnell hinter sich bringen, um noch etwas Schlaf zu finden. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es bereits ein Uhr nachts war. “Moment, ich komme gleich wieder.“ Mit diesen Worten ging Sakura an Kakashi vorbei und ließ ihn allein zurück in ihrem Schlafzimmer. Schnell huschte sie ins Bad. Dort wusch sich Sakura das Gesicht. Ihre Augen waren in der Tat noch ein wenig gerötet gewesen. Das kühle Wasser half jedoch. Dann kämmte sich Sakura noch schnell die Haare. Sie wollte präsentierbar aussehen und nicht wie eine Vogelscheuche. Eigentlich wollte sie nicht darüber reden. Es würde peinlich werden. Dessen war sie sich sicher. Solche Gespräche waren immer unangenehm. Aber was sein musste, musste sein. Sakura verließ das Bad und ging zurück in ihr Schlafzimmer. Dort angekommen, knipste Sakura das Licht an. Auf das helle Licht hin kniff sie erst einmal die Augen zusammen, bevor sie ganz ins Zimmer trat. Kakashi hatte sich auf den Rand ihres Bettes gesetzt. Vielleicht war dies hier nicht der beste Ort, um über ihren One-night Stand zu reden. “Ich hoffe es ist okay. Sonst gibt es hier keine Sitzmöglichkeit“, versuchte Kakashi sich zu erklären. Sakura winkte ab. Hier gab es wirklich keinen Platz. Wenn Sakura Papierkram zu erledigen hatte, tat sie es in ihrem Wohnzimmer. In ihr Schlafzimmer passten nur ihr Bett, ein Kleiderschrank und eine Kommode. Es war vielleicht nicht groß, aber Sakura kam damit zurecht. Um sich nicht neben Kakashi setzen zu müssen, blieb Sakura bei der Zimmertür stehen. Sie hatte nicht vor den Anfang zu machen. Kakashi wollte mit ihr reden, also sollte er das auch tun. Sakura würde dafür versuchen den Mund zu halten und ihn nicht anzumeckern. Kakashi schien es wohl selbst zu merken. Erneut seufzte er auf, dann begann er. “Ich will ehrlich sein. Ich habe keine Ahnung wie ich das alles angehen soll.“ Na toll. Sakura erging es nicht anders, weswegen sie Kakashi das Reden überließ. “Ich weiß nicht… Ich kann dir nicht genau sagen, was ich fühle. Ich weiß nur, ich war heute eifersüchtig. Auch als ich mitbekommen habe, dass du dich mit Sasuke triffst…“ Er war wirklich eifersüchtig? Sakura konnte ihre Überraschung nicht verbergen. Sie konnte Kakashi ansehen, ihm fiel das ganze hier nicht leicht. Und dennoch sagte Sakura nichts. Sie ließ Kakashi die Zeit die er brauchte, um weiter zu reden. “Bisher steckte ich noch nie in einer solchen Situation. Ich weiß nicht genau wie damit umzugehen ist.“ Meinte er, das er mit einer Schülerin schlief oder das er Gefühle für eine Frau empfand? Sakura wusste es nicht. Sie hoffte aber das es Letzteres war. Irgendwie gefiel es ihr zu wissen, dass Kakashi etwas für sie empfand. Fühlte sie denn so für ihn? Die letzten Nächte hatte sie immer wieder darüber nachgedacht. Sakura war sich sicher gewesen das Kakashi nichts für sie empfand, weswegen sie ihre Gefühle für töricht gehalten hatte. Außerdem empfanden Frauen oft etwas für die Männer, mit denen sie schliefen. Meist war es nur eingebildet. War es bei ihr ebenso? Sakura wusste es einfach nicht. Und Kakashi schien es nicht anders zu ergehen. Sakura wusste nur, sie war gerne bei Kakashi und sie hasste den Gedanken, dass sie ihm nichts bedeutete. Es tat weh. „Sakura, bitte versteh das nicht falsch. Ich kann dir nicht genau sagen was ich fühle. Ich weiß nur, ich will nicht das du dich mit anderen Männern triffst. Ich will nicht, dass du Sasuke anhimmelst und ich will nicht…“ “Gibt es auch etwas, das du mal willst? Oder möchtest du mir einfach nur alles verbieten?“ Okay, Sakura hatte gesagt sie würde Kakashi ausreden lassen. Aber seine Worte machten sie wütend. Es tat weh. Und gleichzeitig genoss sie es, das Kakashi so eifersüchtig war. “Ich will dich.“ Die Wut verrauchte augenblicklich. Mit großen Augen blickte Sakura zu Kakashi. Ihr Körper stand unter Strom und war gleichzeitig völlig kraftlos. Die Arme hingen inzwischen locker an ihr hinab. Die Augen unverwandt auf Kakashi geheftet, verfolgte sie, wie sich Kakashi auf sie zu bewegte. Erst wenige Zentimeter blieb er vor ihr stehen. Sakura musste den Kopf leicht heben, um Kakashi in die Augen sehen zu können. Das Herz schlug Sakura bis zum Hals. Hatte sie gerade eben richtig gehört? Er wusste nicht genau was er fühlte, aber bei einem war er sich sicher. Er wollte sie? Konnte das wirklich wahr sein? Sakuras Herz interessierte es nicht. In wildem Rhythmus schlug es lautstark in ihrer Brust. Es war vielleicht nicht sonderlich romantisch, aber dennoch gefiel es Sakura. Sie genoss Kakashis Nähe. All die Wut und Vorwürfe, die sie eben noch empfunden hatte, waren weg. Ihren Körper interessierte das alles nicht. Der wollte nur Kakashi. Und ihr Kopf? Der war im Moment zu nichts zu gebrauchen. In ihm herrschte Chaos und gleichzeitig nichts. Und so ließ es Sakura geschehen, dass Kakashi seine Hand hob und damit ihren Nacken umfasste. Langsam, so als würde er ihr Zeit geben sich daraus zu befreien, zog Kakashi Sakura zu sich, während er gleichzeitig seinen Kopf senkte. Sakura wehrte sich nicht. In Sekundenschnelle, nur Sekunden bevor ihre Münder aufeinander trafen, zog Sakura Kakashi die Maske vom Gesicht. Und dann, endlich, spürte sie seinen Mund auf ihrem. Verlangend legte Sakura ihre Hand um Kakashis Hals. Bis zu diesem Moment war sich Sakura nicht klar gewesen, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte. Lange standen sie einfach nur in ihrem Zimmer, küssten sich leidenschaftlich, während ihre Hände über den Körper des jeweils anderen fuhren. Sakura wollte mehr. Sie wollte Kakashi in sich spüren. Und warum auch nicht? Das hatten sie schließlich schon einmal getan. Daher löste sich Sakura von Kakashi und flüsterte nur ein Wort. „Bett.“ Während Sakura versuchte mit Kakashi zusammen zu ihrem Bett zu gelangen, blieb Kakashi stehen, hielt Sakura fest. Auf einmal sah Kakashi so ernst drein. Gerade eben noch war er ganz begierig darauf gewesen und jetzt der plötzliche Stimmungswechsel. Verstehe einer die Männer. Dabei hieß es doch immer, Frauen litten unter Stimmungsschwankungen. Sakura hätte lieber bei ihrem Vorsatz bleiben sollen, die Finger ab sofort von Männern zu lassen. Doch bei Kakashi fiel es ihr so unglaublich schwer. “Was ist?“ fragte Sakura sichtlich nervös. Vielleicht überstürzte sie das alles und Kakashi wollte so etwas gar nicht mehr von ihr. Zweifel befielen Sakura. “Wir sollten das nicht machen“, begann Kakashi heiser. “Das hast du schon einmal gesagt.“ Um ihre Nervosität zu überspielen, lächelte Sakura leicht. Zu Sakuras Enttäuschung schüttelte Kakashi den Kopf. “Das geht wieder zu schnell. Wir müssen darüber reden.“ Es gefiel Sakura nicht. Sie war bereit für ihn und er wollte reden! Doch ein kleiner Rest Menschenverstand, der nicht von Leidenschaft mitgerissen worden war, stimmte Kakashi zu. “Okay. Und worüber jetzt?“ wollte Sakura wissen. Sie klang nicht begeistert und das sollte Kakashi auch wissen. “Wir dürfen das nicht und wenn wir es doch tun dann…“ “…sollten wir klären, was da zwischen uns ist. Das meinst du doch, nicht?“ Die Worte waren nur leise und auch etwas schüchtern von ihr gekommen. Sakura hatte Angst sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen und eine Abfuhr zu erhalten. Doch zu ihrer Freude stimmte Kakashi ihr zu. “Und was ist zwischen uns?“ fragte Sakura zaghaft nach. “Ich habe dir gesagt, wie ich fühle.“ “Ja. Du kannst es nicht genau bestimmen, weißt aber, dass du eifersüchtig wirst, und so weiter.“ Sakura wollte nicht unwirsch klingen. Aber die Situation machte sie fertig. Alles lief im Moment so durcheinander. Ihr Leben stand auf dem Kopf. “Sakura“, begann Kakashi, aber die Kunoichi gebot ihm mit einer Handbewegung Einhalt. Sie wollte nicht zu viel sagen. Sie wusste ja selbst nicht genau was sie empfand, aber eines wusste sie. “Ich weiß was du willst. Ich kann dir ebenfalls keine befriedigende Antwort geben, aber ich weiß das mir das hier gefällt. Und das ich gerne bei dir bin und ich es hasse, wenn du mich beim Training ignorierst. Reicht das nicht für den Anfang? Können wir nicht sehen, was die Zeit so mit sich bringt?“ Bitte sag ja. Bitte sag ja. Bitte sag ja, flehte Sakura stumm. Tränen stiegen ihr in die Augen. Wenn Kakashi nein sagen würde, könnte sie die Tränen nicht zurückhalten. Dieser Mann brachte sie einfach total durcheinander! Früher war es Sasuke gewesen und jetzt Kakashi. Konnte es sein, das Sakura dabei war sich in ihn zu verlieben? Bevor sich Sakura länger darüber Gedanken machen konnte, gab Kakashi ein: „Okay. Lassen wir es auf uns zukommen“, von sich. Sakuras Herz machte bei diesen Worten einen Luftsprung. Am liebsten wäre sie Kakashi um den Hals gefallen. Doch sie traute sich nicht. Sie hatte Angst mehr für ihn zu empfinden als Kakashi dies tat. Doch auch diese Gedanken waren wie weggewischt, als Sakura erneut Kakashis Lippen auf ihren spürte. Es dauerte nicht lange, da zog dieses Mal Kakashi Sakura zu ihrem Bett. Bereitwillig folgte sie ihm. Auf dem Weg dorthin löschte Sakura noch das Licht. Dadurch, dass der Rollladen nicht unten war, könnte womöglich noch jemand sie sehen. Und das brauchte Sakura nun wirklich nicht. Stöhnend lag Sakura unter Kakashi. Im Hinterkopf wusste Sakura, dieses Mal durfte sie nicht so laut sein wie in der Höhle. Die Wände, die ihre Wohnung von denen der Nachbarn trennte, waren nicht allzu dick. Aber versprechen konnte Sakuras nichts. Viel zu sehr genoss sie all das hier. Der Wecker klingelte und riss Kakashi erbarmungslos aus dem Schlaf. Noch nie hatte Kakashi so gut geschlafen wie heute Nacht, auch wenn es nur wenig Schlaf gewesen war. Kakashi griff nach dem Wecker, der neben ihm auf dem Nachttisch stand und schaltete ihn aus. Anschließend blickte er auf die junge Frau, die in seinen Armen lag und noch schlief. Kakashi konnte kaum glauben, was letzte Nacht geschehen war. Nie hätte er es sich erträumt, dass das Gespräch so enden würde. Aber in Sakuras Gegenwart konnte sich Kakashi eh nicht sonderlich gut beherrschen. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht bei dem Gedanken daran, wie der letzte Tag zu Ende ging. So könnte es ruhig öfter sein. Es war eine schöne, entspannende Art den Tag ausklinken zu lassen. Kakashis Blick ruhte noch immer auf Sakura. Sie lag halb auf ihm. Ihr rosa Haar lag verteilt um ihren Kopf herum. Ihr Gesicht sah friedlich drein. Was waren sie jetzt eigentlich? Ein Paar auf Probezeit? Oder führten sie einfach eine Beziehung, die sich noch in die ein oder andere Richtung entwickeln würde? Kakashi glaubte eher an letzteres. Trotz oder gerade wegen dem Gespräch von letzter Nacht konnte man von keiner festen Beziehung sprechen. Sie beide waren sich ihrer Gefühle nicht sicher. Von Liebe zu sprechen wäre zu viel. Außerdem war es so viel besser. Immerhin war es nicht erlaubt. Obwohl Kakashi das letzte Nacht hatte beenden wollen, hatte er sich immer weiter in die Scheiße geritten. Aber jetzt hatte Kakashi keine Zeit weiter darüber nachzudenken. Vielleicht sollte er es aber auch lassen. Die Zeit würde schon zeigen, was kommen würde. “Sakura, wach auf“, sagte Kakashi leise, während er Sakura leicht an der Schulter schüttelte. Die Kunoichi gab nur ein Brummen von sich. Kakashis Lächeln wurde breiter. “Wach auf Sakura, sonst kommen wir beide zu spät zum Training.“ Das wirkte. In Sekundenschnelle saß Sakura aufrecht im Bett. Noch etwas verschlafen blickte sie zu Kakashi. “Verschlafen?“ “Nein. Aber ich muss jetzt gehen.“ Als Antwort nickte Sakura. Kakashi drückte Sakura einen Kuss auf den Mund, stieg dann aus dem Bett und suchte sich seine Kleidung vom Boden zusammen. Als er fertig angezogen war, sah er noch einmal zu Sakura, die sich noch verschlafen durchs Haar fuhr. “Wir sehen uns später.“ “Bis gleich“, gähnte Sakura. Grinsend bedachte Kakashi sie mit einem liebevollen Blick. Dann konzentrierte er sein Chakra und verschwand in einer Rauchwolke. Das nächste was er sah, war sein Schlafzimmer. Kakashi kam eh immer zu spät zum Training. Da konnte er jetzt auch noch eine ausgiebige Dusche nehmen. Sakura gegenüber war es natürlich etwas unfair, aber meistens war er wirklich etwas verpeilt und vergesslich, weswegen er immer zu spät kam. Jetzt hatte er einen guten Grund. Nach Sex riechend konnte er wohl kaum im Training erscheinend, geschweige denn mit Sakura gemeinsam. Kurzerhand entkleidete sich Kakashi wieder und stellte sich unter die Dusche. „Und deswegen achtet darauf, okay?“ Sasuke sah Sai und Naruto eindringlich an. Es war früher Morgen. Das Training würde gleich beginnen, vorausgesetzt Kakashi erschien pünktlich. Sakura war noch nicht da, aber sie würde jeden Moment kommen. Daher war Sasuke bereits etwas früher beim Treffpunkt gewesen und hatte Sai und Naruto zur Seite genommen, um ihm die Situation zu schildern. Zumindest das, was Sakura anging und wie sie sich im Team fühlte. “Und woher weißt du das bitte schön?“ wollte Naruto wissen. Natürlich Naruto. Wer sonst? Sasuke ignorierte die misstrauischen Blicke von Naruto und gab ein „Von Sakura natürlich“ von sich, woraufhin Naruto die Augen zusammenkneifen ließ. “Und warum kümmert dich das?“ Innerlich seufzte Sasuke genervt auf, äußerlich ließ er sich aber nichts anmerken. Ruhig erwiderte er: „Weil ich stärker werden möchte und das nur gelingt, wenn wir ein starkes Team sind. Und im Moment sieht es nicht danach aus. Außerdem ist Sakura unsere Freundin oder nicht?“ Damit hatte Sasuke Naruto. Dieser nickte eifrig. „In Ordnung! Ich bin dabei! Ich wollte Sakura nicht verletzten, wisst ihr?“ Naruto sah Sai und Sasuke an. Beide nickten. “Habe verstanden. Dann sollten wir uns wohl in Zukunft auch besser benehmen“, erklärte Sai mit falschem Grinsen im Gesicht. Inzwischen hatte sich Sasuke an den Anblick gewöhnt gehabt. Zu Beginn hatte ihn dieses blöde Dauergrinsen genervt und auch auf die Palme gebracht. Jetzt jedoch konnte Sasuke es gut genug ignorieren. Der Typ würde wohl nie lernen, wann man einmal lächeln sollte und wann nicht. “Da kommt Sakura. Morgen Sakura!“ rief Naruto gut gelaunt und winkte eben dieser übermütig zu, während die Kunoichi mit einem zufriedenen Lächeln im Gesicht auf sie zu kam. Die Wut von gestern war wohl verschwunden. Den Grund konnte sich Sasuke denken. Innerlich grinste er breit und zufrieden in sich hinein. Sein Rat, Kakashi solle mit Sakura reden, hatte wohl Früchte getragen. Der gestrige Abend war wohl gut für die beiden verlaufen. Jetzt würde es vielleicht keine Zwischenfälle mehr auf Missionen geben. Dessen war sich Sasuke sicher. Zumindest was Kakashi und Sakura betraf. Aber auch Naruto, Sai und er selbst würden sich Mühe geben, ihre internen Machtkämpfe nicht während des Trainings oder auf Missionen auszutragen. Außerdem würde sich Sakura schon bald wieder wohl in Team 7 fühlen. Auch dessen war sich Sasuke sicher. Wenn er sich etwas vornahm, klappte es in der Regel auch. Außerdem hatte er sich nicht Totgeredet, nur um dann seinen Plan gescheitert zu sehen. Wenn Sai und Naruto nicht mitspielten, würde er die zwei schon auf ihre Plätze verweisen. Außer ihm schien hier wohl niemand die Sache geregelt zu bekommen. Ohne Sasuke wären doch alle aufgeschmissen. Team 7 tat es gut, dass ein Uchiha Mitglied darin war. Kapitel 13: Glöckchen --------------------- Gut gelaunt gesellte sich Sakura zu ihrem Team. Eigentlich sollte sie ja noch sauer auf sie sein, aber sie konnte einfach nicht. Dafür war sie viel zu glücklich. Und befriedigt. Sakura hatte vielleicht nicht viel Schlaf bekommen, aber das war es wert gewesen. “Sakura! Sakura! Sakura!“ Aufgeregt hüpfte Naruto von einem Bein auf das andere. Innerlich verdrehte Sakura die Augen. Was hatte Naruto denn nur jetzt schon wieder? „Was?!“ Und schon war die gute Laune verflogen. Stattdessen hatte Sakura die Hände in die Hüften gestemmt und funkelte Naruto wütend an. Wehe wenn der Chaot wieder nur etwas Belangloses von ihr wollte und ihr deswegen so sehr auf die Nerven ging! Warum war sie überhaupt hier? Klar, zu Beginn war sie noch gut gelaunt gewesen, aber Naruto hatte ihr in Erinnerung gerufen, warum sie genau noch mal Tsunade bitten wollte, das Team wechseln zu dürfen. Sicherlich würde es dann auch keine Probleme mehr mit der Beziehung zu Kakashi geben. “Äh“, begann Naruto und hielt unter Sakuras bedrohlichen Blick still. “Ich wollte dich eigentlich nur fragen, ob wir in einem Team kämpfen wollen, wenn Kakashi wieder so etwas vor hat.“ Verblüfft sah Sakura zu Naruto. Er schien sie nicht auf den Arm zu nehmen. Dennoch blickte Sakura misstrauisch drein. “Und was bringt mir das?“ “Sakura, jetzt sei nicht so zu Naruto. Wenn du nicht mit ihm kämpfen willst, kannst du auch mit mir in ein Team.“ Verwundert blickte Sakura nun zu Sasuke. Was ging denn hier vor sich? “Oder du kannst auch zu mir. Wenn du einen Plan hast, können wir den ja auch umsetzen.“ Sakura fiel von allen Wolken. Wurde sie verrückt? Das konnte doch unmöglich ihr Team sein! Vielleicht lief hier die versteckte Kamera und Sakura wurde gerade verarscht. Anders konnte Sakura sich das Verhalten ihrer Teamkollegen nicht erklären. Oder vielleicht war es gar nicht ihr Team und jemand hatte sich nur in sie verwandelt! “Sakura? Alles okay?“ erkundigte sich Naruto vorsichtig. “Das sollte ich wohl eher euch fragen. Habt ihr einen Schlag auf den Kopf abbekommen oder was ist auf einmal mit euch los?“ Misstrauisch bedachte Sakura die drei Männer mit einem skeptischen Blick. Naruto und Sai schüttelten daraufhin mit den Köpfen. Sasuke dagegen erklärte ihr Verhalten. “Wir haben eingesehen, dass wir uns in letzter Zeit nicht gut verhalten haben.“ “Genau!“ warf Naruto übermütig ein. „Unser Teamwork war nicht gut. Und dich haben wir leider auch nicht so gut behandelt.“ Zustimmend nickte Sai. „Richtig.“ Sakura konnte es kaum glauben. Mit offenem Mund starrte sie zu den drei Männern. Taten sie das wirklich? Nur für sie? Vielleicht hatte Sakura die Jungs doch falsch eingeschätzt. Hatte sie bei Kakashi ja auch. Vor Freude traten ihr die Tränen in die Augen. Das war wirklich so rührend! Vergessen waren die Gefühle der letzten Wochen. Das hier waren ihre Freunde. Ihr Team. Hier gehörte sie dazu. Vielleicht hatten sie ein paar Anlaufsschwierigkeiten gehabt, aber das würde sich ab sofort ändern. Daran glaubte Sakura, als sie in die drei Augenpaare blickte. Man, die letzten Tage waren wirklich turbulent und alles schien momentan sich zum Guten hin zu entwickeln. “Danke Jungs!“ sagte Sakura glücklich. Und ehe sich die drei jungen Männer versahen, hatte Sakura sie in eine Gruppenumarmung gezogen. Naruto hatte keinerlei Probleme damit. Das Sai und Sasuke es zuließen, wenn auch nicht begeistert, machte Sakura nur noch glücklicher. „Na das ist ja mal ein Bild, das man nicht oft zu sehen bekommt.“ Fast synchron drehten sich die vier Shinobi um. Kakashi stand, mit einem deutlichen Grinsen unter der Maske, vor ihnen und schien zufrieden. “Sie sind zu spät!“ ertönte es auch sogleich von Naruto, während er anklagend einen Finger auf Kakashi richtete. “Entschuldigt. Ich bin einer schwarzen Katze begegnet und…“ “und mussten dann einen großen Umweg laufen!“ gaben Sakura und Naruto unisono von sich. Auch wenn Sakura die Wahrheit wusste, sie tat dies immer mit Naruto. Inzwischen kannten sie sämtliche Ausreden von Kakashi auswendig. “Nun gut. Dann wollen wir wohl mal mit dem Training starten.“ “Und was machen wir heute?“ wollte Naruto gespannt wissen. “Ihr nehmt mir die Glöckchen ab.“ Kakashi holte aus seiner Tasche zwei kleine, silbrige Glöckchen hervor. Mit einem leisen Klirren schlugen sie aneinander. Diese Glöckchen kannten Sasuke, aber vor allem Naruto und Sakura gut genug. Zu Beginn von Team 7 sollten sie Kakashi sie abnehmen. Natürlich ohne Erfolg. Dann, nachdem Naruto nach Jahren des Trainings zurück nach Konoha kam, sollten Naruto und Sakura erneut die Glöckchen jagen. Sie hatten es tatsächlich geschafft, aber nur, weil sie einen Trick hatten anwenden können. “Was? Schon wieder?“ gab Naruto enttäuscht von sich. “Ich dachte, wir lernen mal was cooles!“ “Naruto, was hatte ich euch zu Beginn der Woche gesagt?“ “Das wir an unserem Teamwork arbeiten müssen“, wiederholte Naruto mürrisch Kakashis Worte. Dieser nickte zustimmend. Während Kakashi seine Gründe aufzählte und mit der Erklärung des Ablaufes begann, versuchte Sakura nicht allzu oft zu Kakashi zu sehen. Wenn sie ihn ansah, musste sie automatisch an letzte Nacht denken. Und das wiederum trieb ihr die Schamesröte ins Gesicht. Sakura musste versuchen, sich Kakashi gegenüber so zu verhalten, wie sie es vorher auch immer getan hatte. Leichter gesagt als getan, wenn Sakura einfach nur den Drang verspürte, Kakashi um den Hals zu fallen. „Gut. Dann fangt an!“ rief Kakashi und verschwand in einer Rauchwolke. Jetzt konnten die Jungs Sakura zeigen, ob sie ihre Worte ernst gemeint hatten oder ob es sich nur um leere Versprechungen handelte. Was Sakura allerdings nicht glaubte. Es waren keine leeren Versprechungen gewesen. Auch wenn sie es nicht geschafft hatten Kakashi die Glöckchen abzunehmen und die Jungs sich nicht immer ganz einig gewesen waren, so hatten sie doch als Team einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. “Man! Aber es war soooo knapp! Ich hab das Glöckchen schon an den Fingern gespürt gehabt!“ jammerte Naruto vor sich hin. Sasuke, Sai und Sakura ignorierten ihn. Seit zehn Minuten schon meckerte und jammerte Naruto herum. Inzwischen war es nur noch nervig. Naruto wusste einfach nie, wann er aufhören sollte. “Naruto, jeder von uns hat die Glöckchen berührt“, erwiderte Sakura bestimmt schon zum fünften Mal. Und wie die Male zuvor, half es nichts. Naruto jammerte weiter. Kakashi war schon gegangen. Er hatte sie gelobt gehabt und war dann verschwunden. Sakura war ganz froh gewesen, dass sie sich so verhalten hatte wie sonst auch. Zumindest hoffte sie es. Gemeinsam gingen die vier jungen Shinobi ein Stück zusammen. Als erstes verabschiedete sich Sai von ihnen. Nicht oft geschah es, dass sie alle zusammen nach Hause gingen. Oft verstreuten sich ihre Wege bereits auf dem Trainingsgelände. “Äh, Sasuke? Könnte ich dich vielleicht kurz sprechen?“ fragte Sakura leise. Gleich kam die Abzweigung, die Sasuke nehmen würde. Vorher musste sie ihn aber noch unbedingt sprechen. Naruto bekam ihre Worte mit und wollte auch sogleich wissen, was los war. Mit einem genervten „Baka!“ verpasste Sakura ihm eine harte Kopfnuss. Wehleidig blickte Naruto drein, während er sich den Kopf rieb. Nach einigem Gemecker ließ er aber Sakura und Sasuke allein zurück. Früher wäre Sakura in dieser Situation wohl fast ohnmächtig geworden. Auch jetzt war es noch ein wenig ungewohnt. Noch immer hatte Sakura ein paar Gefühle für Sasuke übrig. Nicht mehr Liebe, nein. Genauso wenig wie sie Kakashi liebte. “Was ist?“ fragte Sasuke nach einem Moment des Schweigens. Sakura wusste nicht genau wie sie es formulieren sollte. Aber sie musste schnell machen. Sasuke schien nicht allzu begeistert davon, das Sakura ihn aufhielt. “Äh, ich wollte mich bei dir bedanken.“ “Wofür?“ Bei seiner Frage zog Sasuke eine Augenbraue in die Höhe. Hoffentlich würde Sakura recht behalten. Wenn nicht, tja…Dann halt nicht. “Du hast doch bestimmt mit Naruto und Sai geredet. Und dafür wollte ich dir danken.“ “Hm. Ich will stärker werden und das funktioniert nur mit einem guten Team.“ Auch wenn Sasuke dies sagte, Sakura war sich sicher, Sasuke hatte es wegen ihr getan. Aber warum? Bei ihrem „Date“ hatte Sasuke gesagt, er wollte nichts von ihr. Aber warum verhielt er sich dann so? Konnte es doch sein…? Sakura schüttelte innerlich den Kopf. Sie sollte damit aufhören sich immerzu Gedanken darüber zu machen. Sie stand sowieso zwischen den Stühlen. Sie empfand für zwei Männer etwas. Sakura konnte nur hoffen, dass das, was sie für Kakashi empfand, stärker war als das für Sasuke. Ansonsten hätten sie keine Zukunft. Allein das Sakura sich das schon dachte, müsste doch zeigen, dass ihre Gefühle für Kakashi stärker waren oder nicht? Sie wollte mit ihm zusammen sein und Sasuke hatte sie schon länger abgeschrieben. “Ich dachte du bedankst dich wegen Kakashi.“ Überrascht und aus ihren Überlegungen gerissen, blickte Sakura Sasuke an. Was hatte er eben gesagt? Unmöglich! Anscheinend sah man der Kunoichi ihr Unglauben an. Im Ansatz verzogen sich Sasukes Lippen leicht zu einem Grinsen. “Ich habe mir die Freiheit genommen, gestern Abend mit Kakashi zu reden. Hätte nicht geglaubt das er einen Arschtritt braucht, bis er sich traut mit dir zu reden. Scheint aber erfolgreich gelaufen zu sein.“ Oh ja. Das war es. Bei dem Gedanken daran wie erfolgreich das „Gespräch“ verlaufen war, wurde Sakura wieder rot. Schnell senkte sie den Blick und sah auf den staubigen Boden. Man war das peinlich! Aber woher wusste Sasuke davon? Sakura fragte den Uchiha. “Das hab ich gestern schon einmal erklären müssen. Weißt du noch, ich hatte euch beobachtet. Und man merkt dir an, dass du dich sowohl mir als auch Kakashi gegenüber anders verhältst. Als hätten wir die Rollen getauscht.“ Bei Sasukes Worten wäre Sakura am liebsten im Erdboden verschwunden. Wie konnte Sasuke das einfach so sagen? Sakura hatte ihn jahrelang abgöttisch geliebt. Und er sprach davon, als wäre es das normalste der Welt! Aber wenn er recht hatte, dann verdankte Sakura Sasuke noch so einiges mehr. Leise murmelte Sakura ein ehrlich gemeintes, dankbares „Danke“ vor sich hin. Sasuke gab nur wieder sein typisches „Hm“ von sich. “Dann noch viel Glück euch beiden.“ Obwohl Sasukes Worte recht nüchtern klangen, so wusste Sakura genau, was er meinte. Er wünschte ihr tatsächlich viel Glück bei ihrer Beziehung zu Kakashi! Sasuke war wirklich ein toller Freund. Sakura hätte nie gedacht, das sich der Uchiha einmal so verhalten würde. Ohne ein weiteres Wort der Verabschiedung, setzte sich Sasuke in Bewegung und ging nach Hause. Mit einem dankbaren Lächeln auf den Lippen sah Sakura ihm nach. Vor zwei Tagen noch hatte Sakura gedacht, ihr Leben wäre die reinste Katastrophe. Nichts lief wie es sein sollte. Und jetzt war alles ganz anders. Sasuke war inzwischen ein richtiger Freund geworden, das Team entwickelte langsam einen Zusammenhalt und Sakura führte eine Beziehung mit Kakashi. Wer hätte das je erwartet? Tsunade saß an ihrem Schreibtisch und blickte immer wieder sehnsüchtig zu ihrer Schreibtischschublade, worin eine Flasche Sake lag. Natürlich wusste Shizune darüber bescheid, aber sie sagte nicht länger etwas dazu, solange die Flasche während der Arbeitszeit in der Schublade blieb. Wenn es nach Tsunade ging, dauerte ein Arbeitstag viel zu lange. Kein Sake, kein Glücksspiel. Stattdessen warteten riesige Stapel von Dokumenten auf sie, die Tsunade alle lesen musste. Außerdem musste sie Missionen bewerten und beurteilen. Zum Glück hatte sie wenigsten dabei Unterstützung. Der Job als Hokage machte wirklich keinen Spaß. Und wegen all diesen Verpflichtungen kam Tsunade selbst nicht dazu das zu tun, was sie gerne tat. Heilen. Nur bei schweren Fällen wurde Tsunade noch gerufen. Aber selbst dann war Sakura meist vor Ort. Sakura. Ja, ihre ehemalige Schülerin war wirklich einzigartig. Sakura war nicht nur klug, sie konnte auch ihr Chakra perfekt kontrollieren, weswegen sie eine extrem gute Medic-nin war. Außerdem war Sakura sehr stark. Stärker als andere und mit ihrer Chakrakontrolle zusammen war Sakura einfach nur ein Rammboss. Tsunade schmunzelte. Sakura ähnelte ihr sehr. Vielleicht hatte Tsunade gerade deswegen begonnen, Sakura als ihre Schülerin aufzunehmen und unter ihre Fittiche genommen. Wenn Tsunade daran dachte, wie gekonnt Sakura ein Gegengift für Kakashi hergestellt hatte und das aus den wenigen Mitteln, die ihr zur Verfügung standen, wusste Tsunade, das sie das Richtige getan hatte, indem sie Sakura lehrte, was sie alles konnte. Tsunade zwang sich, sich wieder ihrer Arbeit zu widmen. Mit einem Stöhnen nahm sich die Hokage eine Schriftrolle zur Hand und begann zu lesen. Aber bereits nach wenigen Minuten legte Tsunade das Schriftstück wieder zur Seite. Ihr Blick wanderte zum Fenster. Von ihrem Büro aus konnte Tsunade auf die fünf Köpfe der in Stein gehauenen Hokage blicken. Noch immer hatte sich Tsunade nicht an den Anblick ihres eigenen Gesichts aus Stein gewöhnt. Aber das war nicht der Grund wegen ihrer inneren Unruhe. Viel mehr beschäftigte sich Tsunade mit der letzten Spur, die von Akatsuki bekannt war. Vorhin war Shizune hineingekommen und hatte ihr ein Schriftstück von Jiraiya gebracht. Ohne diesen perversen Kauz stünde Konoha nicht so gut dar, wie es im Moment der Fall war. Egal wie pervers Jiraiya war, er war einfach der Beste darin, Informationen über Akatsuki heraus zu finden. Und was er herausgefunden hatte, bereitete Tsunade Kopfschmerzen. Erneut war Itachi Uchiha aufgetaucht. Dieses Mal im Wellenreich. Was nur hatte er dort zu suchen? Erst im Wolkenreich und jetzt hier. Es waren nur kleine Dörfer. Es gab nur wenige oder gar keine Ninjas von dort. War er auf der Jagd nach anderen Abtrünnigen oder suchte er Informationen über etwas, worüber sie keine Ahnung hatten? Tsunade wusste einfach nicht, was sie damit anfangen sollte. Natürlich würde sie wieder jemanden losschicken. Kakashi war noch immer ihre erste Wahl. Aber ob er es hören wollte oder nicht, er musste noch ein paar Tage geschont werden. Auch wenn das Gift aus seinem Körper hinaus war, so waren doch seine Organe stark in Mitleidenschaft geraten. Sie würden keinen bleibenden Schaden behalten. Dafür hatte Sakura bereits gesorgt. Aber es war viel Stress für seinen Körper. Sollte sie also ein anderes Team Itachi hinterher schicken? Nur wen? Bei Itachi hatte Tsunade ein ungutes Gefühl. Außer Kakashi und Sasuke war niemand in der Lage, dem Abtrünnigen Einhalt zu bieten. Aber da war das zweite Problem. Tsunade traute Sasuke noch nicht vollständig. Die Gefahr war zu groß, dass Sasuke wieder Konoha verlassen würde, sollte er in einem Kampf mit Itachi verwickelt werden und unterliegen. Das war eine zu große Gefahr. Es würde auch dem Dorf schädigen, da Naruto und Sakura dann wieder nur Sasuke suchen würden. Seufzend lehnte sich Tsunade in ihrem bequemen Stuhl zurück. Mit den Fingern massierte sie ihre Schläfen. Von all dem Überlegen bekam sie Kopfschmerzen. Aber als Hokage wusste man eh zu viel. Es gab Dinge, die wollte man nicht wissen. Als Oberhaupt eines Dorfes allerdings, musste man alles wissen. Auch schreckliche Geheimnisse und beunruhigende Informationen, die das Dorf bedrohten. Erneut seufzte Tsunade. Sie brauchte Urlaub. Dringend. Wie aber würde sie das Problem mit Akatsuki und allen voran Itachi Uchiha angehen? Am besten wäre es, diese Angelegenheit einen Moment ruhen zu lassen. Was Jiraiya an Informationen geliefert hatte, war nicht allzu viel. Außerdem war Kakashi noch nicht vollständig einsatzfähig. Aber sie konnte Team 7 auf eine andere Mission schicken. Vielleicht C-Rang. Das Team musste sich erst noch ein wenig mehr einspielen. Solange gab es nichts höheres als C-Rang. Die kommende Zeit würde zeigen, was so auf Konoha und Tsunade zukommen würde. Morgen würde sie Kakashis Team eine neue Mission zuteilen. Und jetzt konnte sich Tsunade ein wenig Sake gönnen. Shizune war gerade nicht da. Außerdem hatte es sich die Hokage verdient. Sie hatte eine schwere Entscheidung getroffen. Mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht, öffnete Tsunade die Schublade und holte die Flasche Sake heraus. Kapitel 14: Nächste Mission für Team 7 -------------------------------------- Es war später Nachmittag. Kakashi schlenderte durch die Straßen Konohas. Das Training war seit etwa einer Stunde vorbei. Kakashi war recht zufrieden mit seinen Schülern. Sasuke hatte wohl Wort gehalten, denn das Teamwork hatte sich verbessert. Es war zwar noch nicht perfekt, aber sie machten Fortschritte. Gerade noch rechtzeitig wich Kakashi einem kleinen Kind aus, das lachend durch die Straße rannte, ohne jedoch dabei nach vorne zu sehen. Mit einem Lächeln sah Kakashi dem kleinen Jungen hinterher. Kinder waren manchmal wirklich niedlich. Der Junge jedoch hatte Kakashi seine Gedanken in eine andere Richtung geführt. Nicht direkt wegen dem Kleinen selbst, sondern einfach weil er Kakashi nicht mehr ans Training denken ließ. Sollte er zu Sakura? Es verwunderte Kakashi nicht, das seine Gedanken in diese Richtung gingen. Schließlich dachte er die ganze Zeit an sie. Und das war wirklich nicht gut. Es würde Kakashi ablenken, falls ihm so etwas bei einer Mission geschah. Das war gefährlich. Er musste damit aufhören. Doch wie? Wenn er nicht bei Sakura war, wollte er sie sehen. Kakashi konnte nur hoffen, dass sich das mit der Zeit geben würde. In einer solchen Situation war er einfach noch nicht gewesen und Kakashi war sich sicher das es daran lag, weil er sich emotional noch nie auf eine Frau eingelassen hatte. Kakashi tauchte erst aus seinen Gedanken hervor, als er bemerkte, wo er sich befand. Ohne auf seine Umgebung geachtet zu haben, war er zu Sakura gelaufen. Er stand sogar bereits vor der Haustür. Er musste nur noch auf die Klingel drücken und würde Sakura sehen. Ehe sich Kakashi versah, tat er genau das. Verdammt! Was hatte er getan? Was, wenn ihn jemand dabei sah? Natürlich könnte er behaupten, er müsse mit seiner Schülerin etwas besprechen, aber das durfte nicht oft geschehen. Sich selbst verfluchend, wartete Kakashi, bis Sakura ihm die Tür aufmachte. Etwas überrascht blickte die Kunoichi zu Kakashi. “Hi“, begann Sakura, während er sich schnell an ihr vorbei ins Innere schob. Verwundert sah Sakura Kakashi hinterher. Sie hatte nicht damit gerechnet gehabt, dass Kakashi vorbei kommen würde. Sie hatte es gehofft, ja, aber nicht daran geglaubt, dass es wirklich geschehen würde. Aber sie hatte nichts dagegen. Mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen schloss Sakura die Haustür und ging die drei Stockwerke hinauf zu ihrer Wohnung. Kakashi war bereits drinnen. Sakura hatte die Tür nur einen winzigen Spalt offen gelassen. Mit freudiger Erwartung betrat nun Sakura ihre Wohnung, sah sich um, wo Kakashi wohl stecken mochte. Er saß im Wohnzimmer auf der Couch, sah etwas gequält drein, während er sich wiederholt durch das Haar fuhr. Irritiert runzelte Sakura die Stirn. “Kakashi? Alles okay?“ Augenblicklich als Kakashi sie bemerkte, setzte er eine normale Miene auf. Langsam beunruhigte Kakashis Verhalten sie. Bisher hatte Sakura ihn noch nie so erlebt. Etwas muss vorgefallen sein. Nur was? Besorgt setzte sich Sakura neben den Jonin. „Nein, alles in Ordnung“, gab Kakashi mit einem Lächeln von sich. Ein Schnauben war Sakuras Reaktion darauf. „Von wegen. Was ist los?“ An sich mochte Kakashi überzeugend gewesen sein, aber Sakura hatte ihn in einem schwachen Moment erwischt. Einen Moment, wo er seine Gefühle offen gezeigt hatte. “Jetzt sag schon!“ forderte Sakura Kakashi erneut auf. Nach einem kurzen Moment dann, sprach Kakashi aus, was ihn bedrückte. “Ich bin einfach hier her gekommen. Ich habe nicht darauf geachtet. Jemand hat mich vielleicht gesehen und…“ “Das war’s?“ fragte Sakura überrascht und skeptisch zu gleich. “Das war alles? Und deswegen machst du dich so wahnsinnig?“ “Nun, wenn das hier herauskommen sollte, hast du ja auch nichts zu verlieren. Ich dagegen kann meinen Job verlieren!“ Mit großen Augen blickte Sakura Kakashi an. Das war doch wohl nicht sein ernst oder? Jetzt machte er ihr Vorwürfe wegen etwas, wofür sie nichts konnte! “Dann geh doch wieder! Ich werde dich bestimmt nicht aufhalten!“ schnauzte Sakura sogleich Kakashi an. Wütend hatte die Kunoichi die Augen zusammengekniffen, die Arme waren trotzig vor der Brust verschränkt. So ließ sich Sakura nicht behandeln. Von niemandem! Auf ihre Worte hin blieb Kakashi ruhig sitzen, verengte jedoch seine Augen ein wenig. Ansonsten war ihm nicht anzumerken, was in ihm vorging. “Wie du möchtest“, erklärte Kakashi tonlos. Er war im Inbegriff aufzustehen. Sakura tat nichts. Blickte nur weiter wütend vor sich hin. Kakashi gab ein resignierten Seufzer von sich, ließ sich anschließend wieder zurück in die Couch sinken. “Wir sind doch erwachsene Menschen. Wir sollten uns nicht so kindisch benehmen.“ Kindisch? Schön, wenn er fand das sich Sakura kindisch benahm, sein Pech. Sakura schnaubte nur wieder. Weiterhin ruhte ihr Blick auf Kakashi. Dieser fuhr sich erneut durch das graue Haar. “Schon gut. Hab’s verstanden. Ich bin schuld.“ Auch wenn Kakashi nicht sonderlich glücklich bei seinen Worten klang, nahm Sakura sie mit Genugtuung wahr. Schön wenn er es selbst einsah. Sakura hatte sich nichts vorzuwerfen. Sie hatte ja nichts getan! “Willst du mich weiter wütend anstarren oder kommst du her?“ Sakura focht innerlich einen Kampf aus. Eigentlich war sie noch etwas sauer auf Kakashi. Andererseits hatte er sich entschuldigt, wenn auch nicht besonders glücklich. Na ja, außerdem sah er so scharf aus, wie er so dasaß und Sakura zu sich bat. Man, wer konnte schon diesem Mann widerstehen? Sakura gab sich geschlagen und lehnte sich gegen Kakashi. Gerade hatte er vielleicht gewonnen, aber Sakura würde es dem Jonin nicht immer so einfach machen. Schnell waren diese meckernden Gedanken verschwunden. Viel zu sehr genoss Sakura das Gefühl von Kakashi Nähe und die Geborgenheit, die er einem gab, wenn er sie so im Arm hielt. Ein laut der Zufriedenheit entfuhr Sakura, während sie sich noch ein wenig weiter an Kakashi kuschelte. Noch nie hatte sie ein Schweigen so sehr genossen. Und das war ein gutes Zeichen. Selbst wenn Sakura und Kakashi einmal die Gesprächsthemen ausgehen sollten und sich nicht nur körperlich beschäftigten, konnte sie auch einfach nur die gemeinsame Zeit schweigend genießen. Trotzdem hoffte Sakura, dass sie nicht nur gemeinsam schweigen würden. Und tatsächlich wurde der Abend noch recht schnell actionreicher. „Ich denke nicht, dass es allzu gut wäre, wenn ich zu oft hier übernachte. Die Gefahr, dass mich jemand dabei sieht, ist zu groß.“ Natürlich wusste Sakura das Kakashi recht hatte. Aber es war ein dummes Gefühl. Es war merkwürdig nach dem Sex zu sehen, wie Kakashi sich anzog und ging. Oder das er über Nacht blieb und sich im Morgengrauen wie ein Dieb heimlich davon schlich. Natürlich wusste Sakura, dass Kakashi ihr damit nicht weh tun wollte. Es war notwendig, wenn niemand hinter diese verbotene Beziehung kommen sollte. Trotzdem fühlte sich Sakura ein wenig wie die Geliebte eines verheirateten Mannes. Außerdem wünschte sich Sakura, Kakashi würde bleiben. “Ich kann ja auch zu dir kommen. Ab und an zumindest“, schlug Sakura leise vor. Sie hoffte sich damit nicht allzu weit vorzuwagen. Vielleicht mochte Kakashi so etwas nicht oder fand es als einengend, wenn Sakura bei ihm daheim war. Überhaupt, wo wohnte Kakashi? Sakura hatte keine Ahnung. In den letzten Tagen hatte Sakura Kakashi zwar besser kennen gelernt, aber das hieß nicht, dass sie viel von dem Jonin wusste. Was Kakashi gerne tat und womit er so seine Freizeit gestaltete, wusste Sakura nun. Das der Großteil davon Lesen war, überraschte Sakura nicht. Auch bekam sie langsam mit, was Kakashi mochte und was nicht. Aber über seine Kindheit, seine Familie und enge Freunde wusste sie rein gar nichts. Aber ihre Beziehung war ja noch jung. Das würde sicherlich noch werden. Und ja, Sakura sprach inzwischen von einer Beziehung. Wie sollte sie es denn sonst nennen? Eine Sexbeziehung war es nicht. Das war bereits geklärt. Aber von Liebe konnte man natürlich auch noch nicht reden. Dennoch war es für Sakura eine Beziehung. Sie waren ein Paar, auch wenn es niemand wissen durfte. Sakura konnte nur hoffen, dass diese Geheimnistuerei die frische Beziehung nicht zu sehr auf die Probe stellte. “Ich gehe dann jetzt. Bis nachher.“ Bevor Kakashi ging, gab er Sakura noch einen langen, intensiven Kuss, der in Sakura das Gefühl nach mehr erweckte. Aber dafür war leider keine Zeit. “Lass uns nicht zu lange warten“, neckte Sakura den Jonin. Grinsend zog Kakashi nur die Augenbrauen in die Höhe, ehe er die Maske über sein Gesicht zog und aus ihrem Schlafzimmerfenster verschwand. Sakura sah ihm noch einen Moment nach, dann quälte sie sich unter Gestöhne aus dem warmen, kuscheligen Bett. Das Training würde bald anfangen, vorausgesetzt Kakashi würde nicht wieder Stunden benötigen, bis er auftauchte. Wie jeden Tag vor Trainingsbeginn erkundigte sich Kakashi bei Tsunade, ob eine Mission anstand. Und tatsächlich hatte die Hokage einen neuen Auftrag für Team 7. Kakashi war froh zu hören, dass es sich dabei um einen C-Rang Mission handelte. Er hatte schon befürchtet, sie würden dieses Mal als ganzes Team Akatsuki suchen und bekämpfen müssen. Als Kakashi seine Gedanken äußerte, blickte Tsunade ernst drein. Er hätte besser den Mund halten sollen, dachte Kakashi bei sich, während die Hokage die Hände zu einem Dach formte. “Sobald ich näheres weiß, wirst du auch wieder auf diese Mission angesetzt. Niemand ist dafür besser geeignet als du.“ Ab und an verfluchte Kakashi sein Sharingan. Er wurde immer auf Missionen angesetzt, wo es nicht selten vorkam, dass er dem Tod nur knapp entrann. Natürlich wusste Kakashi, dass er sehr stark und gerissen war, aber ausschlaggebend war oft genug das Sharingan. Trotzdem nickte Kakashi. Tsunade war der Hokage. Sie bestimmte, was er zu tun hatte. So war das als Ninja nun einmal. Man musste oft um sein Leben kämpfen und nur allzu oft blieb man auf der Strecke. Wenn Kakashi nur daran dachte, wie viele Freunde er bereits zu Grabe getragen hatte… “Und was sollen wir auf der Mission tun?“ fragte Kakashi, auch um sich von seinen trübsinnigen Gedanken abzulenken. Das hier war nicht die Zeit seinen toten Kameraden und Freunden zu gedenken. Es wurde Zeit, dass das Team wieder zusammenwuchs. Und eine Mission war dafür immer gut geeignet. “Ihr werdet Informationen besorgen.“ Mit einem schwermütigen Seufzer dachte Kakashi an Tsunades Worte zurück. Sie sollten sich Informationen von einem Geschäftsmann besorgen. Dieser durfte natürlich nichts davon wissen. Und wenn möglich sollte auch nicht bekannt werden, dass Konoha hinter diesem Mann her war. Das hieß, Team 7 müsste inkognito arbeiten. Tsunade kannte den Aufenthaltsort und hatte ihn Kakashi beschrieben. Es handelte sich um ein friedliches, ruhiges Dörfchen innerhalb des Feuerreiches. Die Reise dorthin würde nicht lange dauern. Aber das Vertrauen des Geschäftsmannes zu bekommen, würde wohl etwas Zeit in Anspruch nehmen. Dieser Mann war wichtig, weswegen Tsunade strengstens Gewaltanwendung untersagt hatte. Dieses kleine Dorf war ein ruhiger Ferienort, indem viele Paare abstiegen um ihre Flitterwochen dort zu verbringen. Das zumindest hatte Tsunade gesagt. Daher hatte Kakashi bereits eine wage Idee für einen Plan. Jetzt müsste Kakashi erst einmal seinem Team diese Neuigkeiten mitteilen. Wenn sie auf dem Weg zu dem kleinen Dorf waren, könnte Kakashi seinen Plan etwas mehr ausfeilen. „Sie sind zu spät!“ tönte es Kakashi entgegen, als er zu dem Trainingsgelände kam. Natürlich von Naruto und Sakura. Von wem sonst? Inzwischen hatte sich Kakashi so sehr an das morgendliche Ritual gewöhnt, dass es merkwürdig wäre, es einmal nicht zu hören. “Wir haben eine neue Mission“, begrüßte Kakashi sein Team. Augenblicklich hatte er die Aufmerksamkeit der vier jungen Shinobi. Kakashi zwang sich nicht immer zu Sakura zu sehen. Natürlich hatten sie sich noch vor einer Stunde gesehen und voneinander verabschiedet. Aber es war nicht sonderlich hilfreich daran zu denken. “Und was? Ist es eine A-Rang Mission? Oder wenigstens B?“ fragte Naruto wissbegierig. Dafür handelte er sich von Sakura eine Kopfnuss ein. Ach ja, dieses Team war schon speziell, aber es war sein Team und Kakashi würde mit niemandem tauschen wollen. “Baka! Denkst du wirklich, wir bekommen eine A oder B-Rang Mission? Hast du Tsunade nicht zugehört?“ Verständnislos blickte Naruto zu Sakura, während er sich den Kopf hielt. Sakura dagegen hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen und schüttelte resigniert mit dem Kopf. “Baka!“ “Was Sakura damit wohl meint ist, dass wir uns erst noch als Team bessern müssen, bevor wir schwierige Missionen zugeteilt bekommen“, führte Sasuke Sakuras Worte weiter aus. Verstehend nickte Naruto. „Ach so. Ach so.“ “Idiot“, murmelte nun Sasuke vor sich hin, was Naruto selbstverständlich mitbekam. Sogleich wollte Naruto auf Sasuke losgehen, während Sakura versuchte ihn aufzuhalten. Was für ein Kinderzirkus… “Um was für eine Mission handelt es sich?“ erkundigte sich nun Sai. Nun, wenigstens einer schien bei der Sache zu sein. Entschieden nickte Kakashi Sai zu und begann mit der Erklärung. Jahrelange Erfahrung hatten ihn gelehrt, einfach drauf los zu reden anstatt zu warten bis sich Naruto wieder eingekriegt hatte. Kaum hatte Kakashi begonnen, herrschte auch schon wieder Ruhe. Gespannt hörten seine vier Schüler ihm zu. “Das ist langweilig!“ meldete sich Naruto sofort zu Wort. Was Kakashi nicht anders erwartet hatte. Wenn es sich nicht um mindestens eine B Rang Mission handelte, war Naruto nie zufrieden. Sakura gebot Naruto Einhalt, indem sie ihm erneut eine Kopfnuss verpasste. Wie viele Gehirnzellen der arme Junge wohl schon auf diese Art verloren hatte? “Wir treffen uns in einer Stunde am Haupttor. Bis dann.“ Mit diesen Worten verschwand Kakashi und ließ seine Schüler zurück. Genau eine Stunde später standen Sakura, Sasuke, Sai und Naruto beim Haupttor. Wie nicht anders zu erwarten, war Kakashi noch nicht da. Sakura seufzte schwer. Konnte er sich ihre Worte nicht zu Herzen nehmen und nicht immer zu spät kommen? Sakura würde wirklich gerne wissen, was Kakashi immer tat, um wirklich jedes Mal zu spät zu kommen! Naruto erging es nicht anders. Er stand neben Sakura und meckerte unaufhaltsam. “Wird das nicht langsam langweilig? Jedes Mal das selbe Theater mit dir“, gab Sasuke etwas genervt von sich, während er den blonden Chaoten ansah. Diesen schien das nicht weiter zu stören und meckerte weiter. Vielmehr begann nun auch noch Sai, seine wenig hilfreichen Kommentaren von sich zu geben. “Naruto, du bist wirklich ein kleines Kind. Niemand benimmt sich so wie du. Ich kann wirklich nicht glauben das du ein Ninja, geschweige denn ein Mann sein willst.“ Augenblicklich versuchte sich Naruto auf Sai zu stürzen. Mit verschränkten Armen sah Sasuke zu. Entnervt meinte Sakura zu Sasuke: „Willst du nichts tun?“ “Wieso?“ “Weil Naruto dein Freund ist? Und weil wir ein Team sind, vielleicht?“ “Nö. Keine Lust.“ Kaum hatte Sasuke seine Worte ausgesprochen, hielt Naruto mitten in der Bewegung inne, drehte seinen Kopf langsam zu Sasuke um. “WAS? Spinnst du? Bedeutet dir unsere Freundschaft nichts?“ Ohne eine Antwort des Uchiha abzuwarten, stürzte sich nun Naruto auf Sasuke. Während die drei Jungs sich mehr oder weniger prügelten, stand Sakura kopfschüttelnd daneben. Womit hatte sie das nur verdient? Ein schnalzender Laut ließ Sakura sich umdrehen. “Wirklich lästig. Du tust mir Leid.“ “Ich mir auch. Glaub mir.“ Mit einem Lächeln sah Sakura zu Shikamaru, der gelangweilt die Hände in den Hosentasche hatte und sich das Treiben besah. Eifrig Chips essend stand Choji neben ihm. “Sasuke!“ kreischte eine schrille Frauenstimme. Beinahe rannte Ino Sakura um, während sie an der Kunoichi vorbeistürzte und versuchte sich Sasuke an den Hals zu schmeißen. Dieser versuchte Ino abzuwehren. Sakura konnte nicht anders als zu lachen. Das hier war wirklich sehr amüsant. “Wie lästig“, gab Shikamaru von sich, während Choji kauend zustimmte. Nachdem Sasuke Ino endlich abgewehrt hatte, kam Ino etwas beleidigt zu Sakura gestampft. “Warum stehst du hier so blöd rum anstatt Naruto von Sasukes perfekten Körper zu halten?“ War ja klar das Ino wieder meckern würde. Früher hätte es Sakura gestört. Auch der Anblick von Ino, wie sie sich an Sasukes heran schmiss. Doch jetzt schmerzte es nicht länger. Sakura war wirklich dabei sich regelrecht zu entlieben. “Sasuke ist doch schon ein großer, starker Ninja. Der kommt damit schon alleine klar.“ Perplex starrte Ino Sakura an. Dann flüsterte sie der Kunoichi zu: „Ist das eine neue Masche? Versuchst du Sasuke für dich zu gewinnen, in dem du so tust als wäre er dir egal? Vergiss es! Du wirst niemals gegen mich gewinnen!“ Siegessicher sah Ino Sakura an. Auf die Worte ihrer Freundin hin zuckte sie nur mit den Schultern. Dennoch konnte sie eine kleine Stichelei nicht lassen. “Vielleicht habe ich es ja gar nicht mehr nötig. Im Gegensatz zu dir hatte ich mit Sasuke bereits ein Date.“ Gut, Sakura hatte Sasuke versprochen gehabt niemandem davon zu erzählen. Aber es würde Ino auf die Palme treiben! Und die Kunoichi würde davon nichts erzählen. Ino würde sich nicht geschlagen geben und Sakura durch so ein Gerücht eine gute Chance bei Sasuke verpassen. “WAS?“ Entgeistert blickte Ino Sakura an. „Niemals! Das hast du dir ausgedacht!“ “Wenn du meinst.“ Ein triumphierendes Lächeln stahl sich auf Sakuras Lippen. Jetzt hatte Sakura Ino. Sie würde nicht wissen ob Sakura log oder die Wahrheit sagte. Das würde Ino sicherlich lange beschäftigen. “Hallo. Können wir?“ Kakashi erschien, sein Flirtparadies in der Hand und blickte fragend in die Runde. Endlich hörten Naruto, Sai und Sasuke auf mit ihrem kindischen Verhalten. Für Sakura kam es gelegen. Sie konnte Ino jetzt einfach mit offenem Mund stehen lassen. Um Ino noch einen weiteren Seitenhieb zu verpassen, stellte sich Sakura direkt neben Sasuke, während sie zusammen aufbrachen zu der Mission. Nach wenigen Metern drehte sich Sakura noch einmal um, lächelte Ino zu und streckte ihr neckisch die Zunge entgegen. Dann drehte sie sich wieder um und ließ eine wütende Yamanaka zurück. „Was sollte das eben eigentlich?“ Fragend sah Sasuke zu Sakura. Diese zuckte lediglich mit den Schultern. Es war angenehm, wie sich Sakura entwickelte. Seitdem sie etwas mit Kakashi angefangen hatte, war Sakura nicht länger ein nerviger Anhängsel. Im Gegenteil. Sasuke konnte inzwischen recht gut mit ihr reden. Es war wirklich angenehm. Und Sakura war nicht immer so nervig wie Naruto, obwohl er auch gerne mit dem Chaoten etwas unternahm. Nur durfte das niemand wissen. Ansonsten würden die Frauen nur noch so an im kleben, wenn bekannt würde, dass Sasuke die Gesellschaft seiner Freunde schätzte. “Sakura“, begann Sasuke. Ihn interessierte es tatsächlich, was vorhin zwischen Ino und Sakura geschehen war. “Na gut. Ich hab Ino einfach nur ein wenig geärgert.“ Wie, konnte sich Sasuke in etwas vorstellen. Es ging um ihn. “Und was genau hast du gesagt?“ wollte Sasuke weiter wissen. Ein wenig verlegen blickte Sakura auf den Weg. “Ich hatte ihr von unserem…Date erzählt. Weißt du? Aber keine Angst“, beeilte sich Sakura zu versichern. „Sie wird davon nichts erzählen. Vertrau mir!“ Wenig begeistert blickte Sasuke drein, nickte nach einem Moment dann aber zustimmend. Wenn Sakura das sagte, wollte er ihr einmal glauben. “Date? Habe ich gerade richtig gehört?“ Naruto stürzte sich regelrecht auf Sasuke. Aber nicht um ihm etwas anzutun sondern um sich auf Sasuke abzustützen um mehr zu erfahren. “Wer hatte ein Date? Oder kann es sogar sein, dass du und ich, Sakura…“ “Hör auf zu spinnen! Baka!“ Mit Schwung schlug Sakura Naruto auf die Wange, sodass dieser sich verzweifelt an Sasuke festhielt, um nicht durch die Gegend geschmissen zu werden. Sasuke dagegen kämpfte um sein Gleichgewicht. Wenn er nicht Sakura an der Schulter zu fassen bekommen hätte, wäre er sicherlich mit Naruto nach hinten umgefallen. Unter Sasukes Griff geriet auch Sakura ins Schwanken, doch sie konnte sie alle drei gerade so halten. Kaum stand Sasuke wieder sicher, packte er hinter sich und zog Naruto über seine Schulter nach vorne. Mit abschätzendem Blick schmetterte er Naruto auf den Boden. “Was soll der Scheiß?“ In der Zwischenzeit waren Sai und Kakashi stehen geblieben und sahen interessiert zu den dreien. “Mit deinen Dummheiten hältst du uns nur auf!“ “Aber ihr habt was von einem Date gesagt! Ich will wissen wer eines hatte!“ Während Sakura nur wütend die Arme vor der Brust verschränkte, eine Angewohnheit, die Sasuke schon früh aufgefallen war, funkelte Sasuke Naruto wütend an, erwiderte jedoch kühl: „Sakura und ich hatten eines. Und jetzt hör auf zu nerven.“ Ohne weiter auf Naruto zu achten, der regelrecht geschockt zu ihm aufsah, ging Sasuke an seinem Freund vorbei. Ebenso an Kakashi und Sai, die Sasuke mit ihren Blicken folgten. Lediglich Sakura rannte Sasuke hinterher und hielt ihn am Arm zurück. “Was sollte das? Ich dachte, das bleibt unter uns!“ flüsterte Sakura ihm scharf zu. “Du hast es Ino ja auch gesagt.“ “Aber wir wissen, dass da nichts war! Was ist…“ Flüchtig blickte Sakura über ihre Schulter zu Kakashi. Das war es also. Kakashi hatte seine Worte mitbekommen und nun machte sie sich Sorgen um ihn. “Mach dir keine Sorgen. Er weiß davon bescheid.“ Mit großen Augen sah Sakura ihn überrascht an. Das hatte sie wohl nicht gewusst. “Ich hatte es ihm erzählt. Und jetzt benimm dich normal, klar?“ Dankbar lächelte Sakura Sasuke an. In der Zwischenzeit hatte Kakashi sie überholt, ebenso Sai. Lediglich Naruto war hinter ihnen zurück geblieben und blickte verärgert zu Sasuke. Damit konnte der Uchiha leben. Gemeinsam mit Sakura erhöhte er sein Schritttempo, um nicht weiter zurück zu fallen. Das konnte ja eine herrliche Mission werden. Kapitel 15: Sakuras und Sasukes Flitterwochen --------------------------------------------- „Hört nun gut zu. Wir werden folgendes machen.“ Gespannt lauschten Sasuke, Naruto, Sai und Sakura Kakashis Plan. Sie befanden sich am Rand des kleinen, idyllischen Dörfchens Shirakawa. Es wehte ein lauer Wind, der die Blätter der Bäume zum Rauschen brachte. Es war wirklich ein schöner Tag und das, was Sakura von dem kleinen Hügel aus sehen konnte, war wirklich idyllisch. Das Dorf war nicht besonders groß, die Häuser waren aber alle von großen Wiesenflächen umrahmt. Bäume und Blumen wuchsen überall und ließen das Dorf Shirakawa farbenfroh erstrahlen. Da das Dorf inmitten eines kleinen Tales lag, umrundet von mehreren Bergen war, gab dem Dorf einen weiteren Touch. Die Sonne bestrahlte das Dorf und ließ es wie einen Ort aus einem Märchen aussehen. “Wir werden in ein Hotel als Gäste einchecken. Das heißt nur drei von uns. Zwei werden als Kellner in dem Hotel anfangen. Zwei werden als frisch verheiratetes Pärchen einchecken und einer noch als Gast.“ Überrascht sahen sich die vier Shinobi an. Wer als Pärchen eincheckt, na ja, da hatte Sakura schon so eine Vorahnung, dass sie Teil davon sein würde. Wenigsten würde Sakura nicht als Kellnerin arbeiten müssen. “Und wer macht was? Ich will mit Sakura verheiratet sein!“ rief Naruto begeistert in die Runde. Genervt verdrehte Sakura die Augen. Dieser Idiot. Wie ein Kleinkind. Hoffentlich würde Kakashi nicht auf diesen Vorschlag eingehen. Vielleicht, wenn Sakura Glück hatte, wollte Kakashi mit ihr das Pärchen „spielen.“ Bei diesem Gedanken schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Gespannt sah sie weiter zu Kakashi. Gerade war er dabei zu erklären, wer welche Rolle übernehmen sollte und warum. “Sakura ist natürlich Teil des frisch verheirateten Paares. Logisch. Sasuke wird ihren Mann spielen.“ Überrascht blickte Sakura zwischen Sasuke und Kakashi hin und her. Früher hätte sie sich nichts besseres vorstellen können. Jetzt dagegen war sie von Kakashis Verhalten irritiert. Sasuke war nichts anzumerken. Naruto dagegen protestierte lautstark. “Aber ich will das sein! Sasuke ist überhaupt nicht der Typ für so etwas! Außerdem passen sie nicht zusammen und Sasuke schaut immer so böse drein und…“ “Naruto, es reicht.“ Entschieden sah Kakashi Naruto an. „Für dieses Schauspiel kommen nur Sai und Sasuke infrage. Du bist zu aufgekratzt dafür.“ “Und warum kann dann nicht wenigstens Sai den Ehemann spielen?“ Sakura hatte schon eine Ahnung warum. Kakashi wusste wohl, wie Sasuke zu ihr stand und sie zu ihm. Lediglich Freundschaft. Inzwischen. Außerdem würden sich Sasuke und Sai wohl nicht viel geben, wer wen spielt. “Sai kann sich nicht so gut ausdrücken, was Gefühle angeht. Daher wird er mit dir zusammen in das Hotel eingeschleust und ihr werdet die Kellner sein.“ “Und Sie werden der weitere Gast sein“, beendete Sai Kakashis Erklärung. Zustimmend nickte der Jonin. „In der Tat. Bei unserer Zielperson handelt es sich um einen reichen Geschäftsmann, der aber auch sehr familienlieb ist. Daher die Flitterwochensache. Ich werde als Gesprächsperson zur Verfügung stehen und überwache alles. Und da wir nicht immer dabei sein können, sind Sai und Naruto als Kellner da, um auch Gespräche während des Essens oder in einem Zimmer mitzubekommen.“ Alle nickten, auch wenn Naruto weniger begeistert klang. “Gut. Dann werden wir uns jetzt umziehen. Ihr werdet nur versteckte Waffen bei euch tragen und auf keinen Fall das Stirnband. Außerdem werdet ihr normale Alltagskleidung tragen.“ Nach gut fünfzehn Minuten hatten sie sich alle umgezogen und wieder auf dem kleinen Hügel getroffen. Interessiert besah sich Sakura die Männer. Sai und Naruto trugen schlichten Jeans und ein weißes Hemd. Aber es stand ihnen ziemlich gut. Hätte Sakura nicht gedacht. Kakashi dagegen trug eine schwarze Hose, ein blassrosa Hemd und passend dazu ein schwarzes Jackett. Er sah wirklich gut aus. Ein richtiger Leckerbissen. “Man, Sensei! Wie sehen Sie denn aus?“ “Naruto, mit wem würde ein Geschäftsmann wohl am ehesten reden?“ Intensiv überlegte Naruto. Ihm war anzusehen das er angestrengt nachdachte. Nach einer Weile wurde es Sakura zu bunt. “Ein Geschäftsmann! Man, Naruto! Ein Geschäftsmann würde am ehesten mit einem Geschäftsmann reden! Baka!“ Natürlich tat Naruto wieder beleidigt. Aber das war Sakura egal. Sie selbst zupfte ihr Kleid ein wenig zurecht. Sakura trug ein weißes Sommerkleid auf dünnen Trägern, das ihr nicht ganz bis zu den Knien reichte. Es war eng anliegend und weitete sich unten glockenförmig. Dazu trug sie passende weiße Sandalen. “Dann sollten wir wohl gehen“, meinte Sasuke und blickte Sakura an. Sasuke sah auch unglaublich aus. Er trug ein schwarzes T-Shirt und eine schwarze Hose. Auch wenn Sakura ganz in weiß und Sasuke ganz in schwarz gekleidet war, hatte es etwas an sich. Außerdem passte es zu Sasuke. Nickend setzte sich Sakura in Bewegung, winkte den drei Männern noch kurz zu und dann waren sie auch schon aus ihrem Blickfeld verschwunden. “Higurashi, Higuraschi, Higurashi.“ “Sakura, alles in Ordnung mit dir?“ Etwas besorgt sah Sasuke zu der Angesprochenen. Sakura lächelte nur. “Klar. Alles bestens. Ich wiederhole nur immer wieder unseren tollen Nachnamen, bevor ich ihn vergesse.“ “Ach so. Aber das unsere Vornamen bleiben, das bekommst du noch hin, ja?“ Ärgerlich verzog Sakura das Gesicht. “Ich bin ja nicht blöd. Ich finde es wird nur schwer, Kakashi, Naruto und Sai nicht ausversehen mit ihren Namen anzureden. Vor allem bei Naruto mache ich mir Gedanken, ob er das hinbekommen wird.“ “Hoffen wir es.“ Sakura und Sasuke schlenderten dicht nebeneinander her. Sasuke zog zwei Koffer hinter sich, sie selbt trug eine Handtasche bei sich. In knalligen rot. “Wenn Ino davon wüsste, würde sie austicken.“ Grinsend malte sich Sakura aus, wie ihre Freundin darauf wohl reagieren würde. Sasuke dagegen zuckte nur mit den Schultern. “Aber hey! Sasuke, gib dir ein bisschen Mühe und sieh glücklich aus! Wir sind schließlich frisch verheiratet. Da solltest du nicht so…so wie du aussehen.“ Mit hochgezogenen Augenbrauen bedachte Sasuke Sakura mit einem kühlen Blick. Sakura schenkte Sasuke ein strahlendes Lächeln. Das ganze machte ihr sichtlich Spaß. Und bestimmt würde sie auch eine Gelegenheit finden, mit Kakashi einmal alleine zu sein. “Schön das wenigstens einer von uns seinen Spaß hat.“ “Ach Sasuke! Du bist eine Spaßbremse.“ Sakura und Sasuke betraten das kleine Gästehaus. Von außen konnte man ihm ansehen, dass nicht viele Gäste hier beherbergt werden konnten. Drinnen war alles sehr traditionell gehalten. Es gab keine Türen sondern Papierschiebetüren. Das Haus bestand fast ausschließlich aus Holz. An den Wänden hingen Landschaftsbilder. Im ganzen Eingangsbereich waren immer wieder Blumengestecke zu finden. Nach nur wenigen Metern standen Sakura und Sasuke vor dem Empfang. Eine junge Frau, ganz sachlich in schwarz gekleidet, lächelte sie an. Sakura entging dabei nicht der anerkennende Blick, den sie Sasuke zuwarf. “Hallo. Haben Sie noch ein Zimmer für uns?“ erkundigte sich Sasuke freundlich. Sakura war sich sicher, dass das ganze hier Sasuke so einiges abverlangte. Schließlich war er nicht gerade der umgänglichste Mensch, geschweige denn das er einmal groß seine Gefühle zeigte. “Zwei Zimmer? Natürlich. Wir haben noch sehr schöne…“, begann die Empfangsdame eifrig. “Nein, wir brauchen ein Zimmer“, unterbrach Sasuke die junge Frau. “Wir sind in den Flitterwochen“, fügte Sakura erklärend hinzu. Die junge Frau sah einen Moment geschockt drein. Schnell hatte sie sich aber wieder gefasst und wirkte professionell. Sakura musste sich ein Grinsen verkneifen. Das alles war wirklich sehr amüsant. Sie konnte nur froh sein, dass Sakura nicht länger amouröse Gefühle für Sasuke hegte. “Oh, natürlich! Dafür habe ich auch ein Zimmer frei!“ beeilte sich die Angestellte zu sagen. Gerade als Sasuke den Zimmerschlüssel entgegen nahm, kam Kakashi in den Empfangsbereich. Sakura fiel es schwer ihn nicht anzuhimmeln. Dennoch zwang sie sich nicht zu ihm zu blicken. Kakashi dagegen schien keinerlei Probleme damit zu haben. Er warf Sakura und Sasuke nur einen flüchtigen Blick zu. So als würden sie sich überhaupt nicht kennen. “Ich hätte gerne ein Zimmer für eine Person.“ Auch jetzt sah die Empfangsdame, Yuri hieß sie laut ihren Namensschild, bewundert zu Kakashi. Missbilligend wollte Sakura der Schlampe entgegen schreien, dass das dort ihr Freund war! Stattdessen musste Sakura mit ansehen, wie Kakashi allen ernstes mit Yuri flirtete! Wenn Sasuke nicht gewesen wäre, wäre Sakura wohl dazwischen gegangen. So aber packte der Uchiha Sakuras Hand und zog sie mit sich. Erst viel später bemerkte Sakura, dass sie mit Sasuke Händchen hielt. Nie hätte sie das je für möglich gehalten! Es war ein angenehmes Gefühl. Aber es löste kein Kribbeln im Bauch aus. Früher wäre es sicherlich anders gewesen. Warum nur dachte Sakura so oft an die Zeit, bevor Sakura mit Kakashi zusammen gekommen war? Vielleicht konnte sie es aber immer noch nicht fassen. Und jetzt war es eine gute Ablenkung um nicht daran zu denken, wie Kakashi herum flirtete! “Er spielt das alles nur“, erklang Sasukes Stimme ruhig. “Ich weiß ja“, gab Sakura von sich. Etwas niedergeschlagen, wie sei fand. Doch das war schnell vergessen, als Sakura zusammen mit Sasuke ihr Zimmer betrat. Es war schön. Japanische Zeichnungen zierten die Wände, es gab einen großen Durchgang zu einem geräumigen Balkon, der für viel Licht sorgte. Es gab Schrank und Kommode, einen kleinen Tisch. Und natürlich einen großen Futon für zwei. “Äh“, war alles, was Sakura von sich gab, während Sasuke ins Zimmer trat und die beiden Koffer abstellte. Sasuke folgte Sakuras Blick. Anschließend sah sich Sasuke um. Außer dem Doppelbett gab es keine andere Schlafmöglichkeit. Kakashi musste damit gerechnet haben. Deswegen konnte er dem Uchiha keinen Vorwurf machen. Achselzuckend ließ Sasuke die Koffer stehen und ging weiter in das Zimmer hinein. “Willst du links oder rechts schlafen?“ erkundigte sich Sasuke tonlos. Als sein Blick auf Sakura fiel, bemerkte er ihre geröteten Wangen. Sakura würde sich deswegen doch wohl nicht so anstellen, oder? Schließlich war sie mit Kakashi zusammen und sicherlich verbrachten sie den lieben langen Tag nicht nur Händchen halten. “Sakura, Kakashi wird damit kein Problem haben. Es war seine Idee. Außerdem spielen wir ein verheiratetes Pärchen. Stell dich also nicht so an.“ Seine Worte zeigten Wirkung. Einen Moment nur zögerte Sakura, dann nickte sie entschlossen, “Also gut. Ich liege rechts.“ Sasuke war damit einverstanden. Es war ihm eh egal wo er lag. “Ich räume dann mal die Koffer aus“, erklärte Sakura und trug die Koffer zum Schrank. Wie angekündet, begann sie nach und nach die Koffer zu entleeren und deren Inhalte in den Schrank zu räumen. Es war ein merkwürdiges Gefühl für Sasuke, seine Kleidung neben der einer anderen Person hängen zu sehen. So lange schon hatte er keine Familie mehr. So lange war er bereits alleine. „Ich sehe mich ein wenig um“, erklärte Sasuke etwas ruppig. Überrascht über seinen Tonfall, drehte sich Sakura zu ihm um und sah ihn an. “Okay. Aber sollten wir das nicht gemeinsam machen? Du weißt schon…Die Mission, wir sind verheiratet und das alles.“ Natürlich hatte Sakura recht, aber Sasuke musste jetzt erst einmal alleine sein. Ohne weiter auf Sakura zu achten, drehte sich Sasuke um und ging aus dem Zimmer. Immer wenn er an früher dachte und den Grund, warum er alleine war, verfinsterte sich seine Stimmung. Eigentlich müsste Sasuke mit jemandem darüber reden. Alleine zu sein würde nicht helfen. Vor allem da er den Großteil seines Lebens allein verbrachte. Aber Sasuke konnte sich nicht vorstellen, mit Sakura darüber zu reden. Generell konnte er es sich nicht vorstellen. Die Erfahrung aber hatte Sasuke eins gelehrt, ein guter Kampf oder ein ausgedehnter Spaziergang halfen gegen seine miese Laune. Das Hotel, so klein wie es war und auch das Dörfchen, verfügte dennoch über einen schön groß angelegten Garten. Er war ganz traditionell gehalten. Viel gepflegte Wiese gab es, ebenso mehrere kleine Teiche, in denen Wasserpflanzen, Fische und Krebse lebten. Ebenfalls gab es einen angelegten Steinweg, der geschwungen über die Fläche ging. Blühende Bäume, Kirsche, Apfel, Birne und Orange, standen am Wegesrand und ließen alles farbenfroh erblühen. Über einen größeren Teich führte eine rot-braun gestrichene Holzbrücke. Es war wirklich sehr idyllisch hier. Im Moment befand sich niemand hier. Sasuke war es ganz recht. Während er seinen Gedanken hinterher hing, ging Sasuke durch den Garten und sah sich um. Er hatte gehofft, vielleicht auf die Zielperson zu stoßen. Nach einer guten halben Stunde war Sasuke aber noch immer alleine im Garten. Die Sonne schien strahlend von dem himmelblauen Himmel. Da konnte er auch noch ein paar Minuten länger das schöne Wetter genießen. Der Tag war wirklich wunderschön. Das Hotel war herrlich. Gerade ging Sakura durch die kleine Lobby. Sie war auf der Suche nach Sasuke. Er war jetzt eine halbe Stunde weg. Was war nur mit ihm los? “Frau Higurashi?“ Einen kurzen Moment benötigte Sakura, bis ihr einfiel, dass sie damit gemeint war. Fragend drehte sich Sakura zu der Person hin, die sie angesprochen hatte. Es war Yuri, die Sakura freundlich anlächelte. “Ja?“, fragte Sakura nach. Yuri stand hinter dem Empfang und hielt Sakura eine Broschüre hin. “Das habe ich vorhin vergessen Ihnen auszuhändigen. Außerdem wollte ich Ihnen noch mitteilen, dass wir eine heiße Quelle haben und wir auch über eine Masseure verfügen, wenn Sie wünschen.“ Warum Yuri vorhin vergessen hatte, ihnen das zu erzählen, konnte sich Sakura nur zu gut ausmalen. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, mit Kakashi zu flirten anstatt ihre Arbeit anständig auszuführen. Dennoch nahm Sakura die Broschüre lächelnd entgegen. “Danke schön. Sicherlich werden wir da mal vorbei schauen.“ “Die Essenszeiten stehen in der Broschüre mit drin. Falls Sie auf dem Zimmer essen möchten, melden Sie sich bitte am Empfang. Persönlich oder per Telefon ist egal.“ Nachdem Sakura ausreichend informiert wurde, drehte sich die Kunoichi um und schlenderte weiter durch das Hotel. Von dem Empfangsraum aus gab es zwei Flure die abführten. Der eine führte zu einer Treppe und zu Gästezimmern. Diesen Weg kannte Sakura. Sie war ihn eben entlang gekommen. Der andere Flur zweigte sich nach wenigen Metern ab. Links ging es hinaus in einen wunderschönen, traditionell gehaltenen Garten. Rechts war der Speiseraum. Während Sakura durch die großen Panoramafenster in den Garten sah, bemerkte sie nach kurzer Zeit Sasuke, der einen gepflasterten Weg entlang ging. Sakura wollte schon zu Sasuke hinaus in den Garten, als sie beinahe mit jemandem zusammengestoßen wäre. “Oh, Verzeihu… Ach so, du bist es, Sakura!“ Naruto stand vor der Kunoichi, trug die selbe Uniform wie Yuri, das hieß eine dunkelblaue Hose, ein weißes Hemd und einen dunkelblauen Blazer. In den Händen trug er einen Stapel frisch gewaschener Handtücher. “Hallo,…Takashi.“ Mit einem Grinsen sah Sakura zu Naruto. Dieser verzog bei seinem Decknamen das Gesicht. “Das hört sich blöd an. Hör auf zu so zu grinsen!“ “Du solltest lieber nett zu mir sein. Ich bin der Gast, du der Angestellte!“ Verärgert verzog Naruto das Gesicht. „Ich finde das immer noch total unfair.“ Natürlich beschwerte sich Naruto. Sai und er waren ohne Zwischenfälle angenommen worden. Sai würde im Speiseraum bedienen und dort aufräumen und die Tische decken. Ebenso würde er den Zimmerservice übernehmen. Naruto dagegen musste putzen, schmutzige und frisch gewaschene Kleidung von A nach B bringen und mehr oder weniger alles tun, was gerade so anfiel. Wer dabei die Arschkarte gezogen hatte, war klar. “Wenn du nicht nett bist, bekommst du auch kein Trinkgeld!“ neckte Sakura Naruto weiter. “Ja, ja… Du kannst mich mal…“ Sakura verzog lächelnd das Gesicht. Gerade wollte sie etwas darauf erwidern, als Naruto sie mit großen Augen ansah. “Verdammt! Ich vertrödele hier die Zeit! Ich bekomme voll den Ärger wenn ich nicht pünktlich die Handtücher in den Badebereich bringe. Dabei hab ich schon Ärger bekommen!“ Mit diesen Worten beeilte sich Naruto an Sakura vorbei zu kommen. Kopfschüttelnd sah Sakura ihm nach. Für diesen Job war Naruto nicht gemacht. Das würde sicherlich noch interessant werden. Nachdem Naruto den Flur entlang gehastet war, sah Sakura wieder hinaus aus dem Panoramafenster. Sasuke konnte sie nicht länger sehen. Vielleicht war er zurück auf das Zimmer gegangen. Daher ging Sakura dorthin zurück. Vielleicht würde sie dort ja Glück haben. Und ganz vielleicht würde Sasuke ihr auch erklären, warum er sich auf einmal so komisch verhalten hatte. Wunder gab es schließlich immer wieder, von denen Sakura in den letzten Tagen so einige selbst erlebt hatte. Nach einer Weile hatte Kakashi Yuri genug bezirzt, sodass er es geschafft hatte, mit Herrn Shin Yuro beim Essen an einem Tisch sitzen zu können. Shin Yuro war der Geschäftsmann, weswegen Kakashi mit seinem Team überhaupt hier war. Herr Shin war wirklich ein reicher Mann und sehr einflussreich. Er wollte hier Urlaub machen und dementsprechend seine Ruhe haben. Was Kakashi auch nachvollziehen konnte. Doch er musste jede Chance nutzen, die er bekam. Daher hatte Kakashi am selben Tisch wie Herr Shin sitzen wollen. Zum Glück hatte Yuri nach einigem hin und her auch zugestimmt. Kakashi hatte wirklich alles auffahren müssen, was er so an Flirttechniken konnte und wusste. Nicht zuletzt waren Jiraiyas Bücher dabei sehr hilfreich. Jetzt begab sich Kakashi auf sein Zimmer. Der Zufall wollte es so, dass es direkt neben dem von Sakura und Sasuke lag. Daran hatte er wirklich nichts gedreht. Das kleine Hotel war wirklich schön. Es gefiel Kakashi. Wenn er jemals Urlaub machen sollte, würde er gerne hierher zurückkehren. Während Kakashi den Flur entlang ging um in sein Zimmer zu gelangen, die ersten zwei Stockwerke hatte er bereits erklommen, wurde Kakashi von jemandem gerufen. Er musste sich nicht erst umdrehen um zu wissen, wer ihn da rief. “Was gibt es Sasuke?“ erkundigte sich Kakashi, als Sasuke zu ihm aufgeholt hatte. “Ich habe mir die Umgebung angesehen. Im Garten können sich leicht Shinobi verstecken. Ansonsten bieten auch die Flure und…“ “Danke Sasuke. Aber wir rechnen nicht mit feindlichen Angriffen. Aber es war dennoch gut, dass du dich umgesehen hast. In Zukunft jedoch sollten wir nicht miteinander reden. Wir kennen uns doch nicht.“ Unter seiner Maske lächelte Kakashi Sasuke zu. Trotz der Maske schien er hier damit nicht aufzufallen. Zum Glück. Sasuke nickte lediglich und ging an Kakashi vorbei, um in sein Zimmer zu gucken. Kakashi betrat das Zimmer, das links daneben lag. Sein Zimmer war schlicht aber schön gehalten. Es gab ein großes Fenster, durch das man hinaus auf einen Balkon kam. Diesen teilte sich Kakashi mit Sakura und Sasuke. Ein bequem aussehender Futon lag in der Mitte des Zimmers. Links gab es einen Schrank aus hellem Holz, rechts ging eine Papiertür ab. Wahrscheinlich führte es zum Badezimmer. Nachdem Kakashi seine Kleidung in den Schrank geräumt hatte, legte er sich auf den Futon. Ein wenig Ruhe würde ihm gut tun. Kakashi griff nach seiner Tasche und zog sein Lieblingsbuch hervor. Zeit zum Lesen. Mit einem zufriedenen Grinsen schlug Kakashi das Buch auf. So eine angenehme Mission hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Nicht immer nur kämpfen. Das war einmal eine angenehme Abwechslung. Nach wenigen Minuten war Kakashi in sein Buch vertieft. Kapitel 16: Erwischt! --------------------- „Guten Abend, Herr Shin. Bitte verzeihen Sie, aber wenn es Ihnen genehm ist, würde ich Herrn Watanabe mit an Ihren Tisch setzen.“ Kakashi stand neben Yuri und blickte den Mann vor sich an. Herr Shin war Anfang vierzig, recht klein geraten, schlank und hatte braune Haare. Er hatte viele Lachfalten um Augen und Mund herum. Seine Haut war stark gebräunt, was vermuten ließ, das er war gerne draußen war. “Natürlich. Setzten Sie sich doch.“ Yuri bedankte sich mit einer Verbeugung, ehe sie Kakashi und Herrn Shin alleine ließ. “Danke, Herr Shin. Wie es aussieht ist es ziemlich voll hier.“ “Ja. Normalerweise ist es ziemlich ruhig hier. Das schätze ich sehr. Sie sehen nicht wie ein Draufgänger aus. Ich denke, ich komme also damit klar.“ Mit einem Lächeln bedankte sich Kakashi. Und stellte sich auch sogleich vor. “Kakashi Watanabe. Geschäftsmann aus Konohagakure.“ “Ah! Deswegen hat Yuri Sie wohl zu mir gebracht. Ich bin ebenfalls Geschäftsmann. Nennen Sie mich Yuro.“ “Kakashi.“ Beide Männer reichten sich die Hand und schüttelten sie herzlich. Das hier würde gut laufen. Dessen war sich Kakashi sicher. Shin Yuro schien ein sehr gut gelaunter, offener Mann zu sein. Was ohne Zweifel sehr hilfreich war, um neue Kunden und Verträge an Land zu ziehen. Wenn Kakashi Glück hatte, würde diese Mission nicht allzu lange dauern. Vielleicht würde Shin ihm ja erzählen, was er wissen wollte. Dann würde die Mission dem Dorf auch nicht allzu viel kosten. “Haben Sie bereits ausgewählt?“ Bei dieser Frage wandte sich Kakashi dem Kellner zu. Es handelte sich dabei um Sai, der sein typisches falsches Lächeln aufgesetzt hatte. Daran musste er wirklich noch arbeiten. Ansonsten sah Sai sehr professionell und geschäftig aus. Er trug ein weißes Hemd und dazu die dunkelblaue Uniform des Hotels. In der Hand hielt er einen Block und einen Stift und sah fragend in die Runde. “Ich denke, wir benötigen noch einen Moment“, erklärte Yuro und Kakashi nickte zustimmend. “Die Jugend von heute ist sehr fleißig, weiß aber auch nicht, wann sie nicht stören sollte.“ Dieser Mann gefiel Kakashi. Auch wenn er heute noch keinerlei Informationen erhielt, so würde der Abend doch recht unterhaltsam. Kakashi sprach bereits seit einigen Minuten mit Yuro über Kakashis Tätigkeit und was er so in Konoha tat. Natürlich hatte sich Kakashi eine gute Geschichte zurecht gelegt. Er handelte mit Waffen auf legalem Wege und verkaufte es an die hiesigen Ninjas. Yuro schien an Kakashis Aussagen sehr interessiert. Natürlich. Wenn Tsunade recht hatte, verkaufte Yuro Waffen an Mittelsmänner, die diese illegal an Nuke-nins weiter verkauften. Yuro selbst befand sich damit in einer Grauzone, da er Waffen noch legal verkaufte, auch wenn er sicherlich wusste, was seine Käufer damit anstellten. Und an genau diese Männer wollte Konoha kommen. Die Waffenlieferungen an Nuke-nins musste aufgehalten werden. Egal wie nett, freundlich und sympathisch Herr Shin erschien, Kakashi würde nicht vergessen, weswegen er hier war. Während Kakashi dies bei sich dachte, betraten Sakura und Sasuke den Speisesaal. Sakura lächelte und sogar Sasuke schaffte es nicht allzu ernst drein zu sehen. Yuri zeigten ihnen den Tisch. Er war direkt neben dem von Kakashi und Herrn Shin. “Süßes Pärchen“, bemerkte Yuro, während sich Sakura und Sasuke neben ihnen an den Tisch hinsetzten. “Sind frisch verheiratet. Sie haben das Zimmer direkt neben meinem. Ich hatte mich schon einmal mit ihnen unterhalten.“ “Ah. Ja, junge Verliebte. Das müsste man auch noch einmal sein.“ Kakashi wusste genau wie man sich fühlte. Er war gerade Teil eines jung verliebten Paares. Zumindest ging Kakashi davon aus. Egal. Er hörte besser auf über seine Gefühle für Sakura nachzudenken. Er hatte eine Mission. Sakura sah aber wirklich ziemlich glücklich aus. Schauspielerte Sakura oder war sie es wirklich? Aber das sollte Kakashi jetzt nicht kümmern. Eifersucht passte nicht zu ihm. Sein Verhalten der letzten Tage passte nicht zu ihm, wenn er ehrlich zu sich selbst war. Außerdem hatte Kakashi Sasuke extra als „Ehemann“ für Sakura ausgesucht, da die beiden Freunde waren und mehr nicht. Daher verdrängte Kakashi diese Gedanken und widmete sich wieder dem Gespräch mit Yuro. „Hm, was hier so drauf steht, hört sich unglaublich lecker an. Ich weiß gar nicht, was ich bestellen soll. Hier gibt es so viel!“ Sakura geriet ins Schwärmen, während sie sich die Speisekarte durchlas. Sasuke dagegen brummte immer wieder mal etwas. Ob zustimmend oder nicht, war nicht klar zu erkennen. Aber wenigstens gab er etwas von sich, als nur schweigend da zu sitzen. Sakura beugte sich ein wenig über den Tisch, näher zu Sasuke. Glücklicherweise verstand Sasuke und beugte sich näher zu ihr. “Was?“ fragte Sasuke nach. “Sei etwas netter. Du bist in den Flitterwochen. Sieh glücklicher aus!“ Sakura sah Sasuke etwas ernster an. Dieser nickte. Kurz darauf sah der Uchiha auch nicht länger ernst drein. Sein Gesicht sah etwas milder auf. Mehr würde Sakura wohl nicht bekommen. “Und, was möchtest du essen?“ “Weiß ich noch nicht.“ Wirklich unterhaltsam… Und so sollte das mehrere Tage weiter gehen? Sakura verkniff sich einen Laut der Resignation. Kurze Zeit später tauchte Sai neben ihnen auf. Sai ließ sich nichts anmerken, ebenso wenig das „verheiratete Pärchen.“ Sakura musste sich einen bissigen Kommentar verkneifen. Wobei Sai in dieser Uniform besser aussah als Naruto. Blau stand nun einmal nicht jedem. Es dauerte nicht lange, da hatten Sasuke und Sakura bestellt. Während sie beide auf das Essen warteten, begann Sakura mit harmlosen Gesprächsthemen. Sasuke sprach dagegen nicht sehr viel. Etwas anderes hatte Sakura auch nicht erwartet. Ein Gedanke kam Sakura. Hier in diesem Speisezimmer würde Sasuke wohl kein Theater machen. Hoffte Sakura. “Was war eigentlich heute Nachmittag mit dir los?“ erkundigte sich Sakura vorsichtig. Augenblicklich verfinsterte sich sein Gesicht. Wohl nur das Wissen um die Mission sorgten dafür, dass Sasuke sitzen blieb. Erwartungsvoll sah Sakura zu Sasuke. Die Sekunden verstrichen, in denen er eisern schwieg. Sakura erwartete schon gar keine Antwort mehr. Vielmehr überlegte sie, was sie wohl harmloses ansprechen konnte, um die Stimmung etwas aufzulockern. Vielleicht wie Ino reagieren würde, wenn sie davon erfahren würde, wie Sasuke und Sakura als Pärchen so waren und das Sakura in einem Bett mit Sasuke schlafen würde. Ja, das war gut. Das würde sie auch sagen. Auch wenn Sasuke es wahrscheinlich als unwichtig abtun würde, Sakura fand so etwas lustig. “Sa…“, brachte Sakura gerade heraus, als Sasuke zu reden begann. “Ich bin es nicht gewohnt. Schon so lange bin ich alleine. Wieder Leute um mich herum zu haben, denen ich wichtig bin, die so etwas wie Freunde für mich sind… Das habe ich so lange nicht gehabt. Geschweige denn eine Familie, jemand der sich um mich sorgt.“ Sakura musste erst einmal Sasukes Worte verdauen. Sie hatte ja immer geahnt das er einsam war. Bisher dachte Sakura, Sasuke hätte diesen Weg selbst gewählt. Vielleicht war die Vergangenheit aber so prägend, dass sich Sasuke einfach auf niemanden einlassen konnte. Aber bei einem lag er falsch. Und zwar vollkommen. “Du bist nicht allein. Wir sorgen uns um dich. Wenn du dich daran erinnerst, erkennst du, dass du für Naruto und mich, auch für Kakashi, niemals egal warst. Wir haben dich so lange gesucht, haben um dich gekämpft. Und mit Erfolg. Endlich bist du wieder bei uns! Du bist Teil von Team 7. Wir sind eine kleine Familie, weißt du? Freunde für immer, die durch dick und dünn gehen und immer für den anderen da sind.“ Nach Sakuras Worten herrschte angespanntes Schweigen. Ernst erwiderte Sakura Sasukes durchdringenden Blick. Jedes Wort hatte sie ernst gemeint und genau das würde sie Sasuke auch sagen, falls er ihr nicht glauben würde. Entgegen dem was Sakura angenommen hatte, nickte Sasuke kurz mit dem Kopf, erklärte dann: „Ich weiß. Danke Sakura.“ Mehr kam von Sasuke nicht. Dennoch strahlte Sakura von einem Ohr zum anderen. Endlich einmal hatte Sasuke sich ihr anvertraut! Wenn sich Sasukes und Sakuras Beziehung zueinander nur vor einigen Wochen ins Positive hin verändert hätte, wer weiß? Dann müssten Sakura und Sasuke jetzt vielleicht kein Paar spielen. Dann hätte sich Sakura Kakashi nie anvertraut. Wäre ihm nie näher gekommen. Ein Gedankenspiel, das mehr als sinnlos war, war dies doch nie passiert. Sakuras Stimmung blieb gut, während Sai das Essen brachte und Sakura und Sasuke zu Essen anfingen. Später würde Sakura Sasuke darauf vielleicht noch einmal ansprechen. Jetzt war aber genug des Guten. Sakura lag bereits im Bett. Es war wirklich sehr gemütlich und hielt auch schön warm. Man konnte sich darin wirklich gut einkuscheln. Heute Nacht würde sie gut schlafen. Und auch viel. Kein Kakashi da, der Sakura um den Schlaf bringen würde. Schade eigentlich. Sasuke hatte ihr erzählt, dass Kakashis Zimmer sich direkt neben ihrem befand. Und sie teilten sich sogar einen Balkon. Es wäre doch wirklich einfach, über den Balkon zu klettern und sich dann in Kakashis Bett zu schleichen… „Reiß dich zusammen!“ mahnte sich Sakura. Sie benahm sich ja wie eine Sexsüchtige! Aber vielleicht gerade weil sie den Sex neu für sich entdeckt hatte, wollte Sakura mehr davon. Außerdem war sie von Hormonen nur so benebelt. Ihr Gehirn funktionierte nicht mehr richtig. “Schläfst du schon?“ erkundigte sich Sasuke, als er aus dem Bad kam. Langsam näherte sich Sasuke dem Bett, als sich Sakura zu ihm umdrehte. “Nein, noch nic…“ Die Worte blieben Sakura im Hals stecken, als sie Sasuke erblickte. Er trug nichts weiter als eine schwarze Boxershorts. Seine blasse Haut strahlte regelrecht in der Dunkelheit. Jeder Muskel zeichnete sich deutlich unter der Haut ab. Und man, sah Sasuke heiß aus! Schnell wandte Sakura den Blick von Sasuke ab. Ihr Gesicht brannte regelrecht. Verdammt war das peinlich! Eindeutig die pubertierenden Hormone… Sasuke dagegen ließ sich nichts anmerken, dass Sakura ihn gerade mehr als ausreichend unter die Lupe genommen hatte. Ohne ein Wort zu sagen legte sich Sasuke neben Sakura in das gemütliche Bett. Verdammt! Was sollte sie denn jetzt machen? Das war alles so unangenehm! Zum Glück war Kakashi nicht dabei gewesen. Und zu ihrem eigenen Glück empfand Sakura nicht länger etwas für Sasuke. Aber blind war sie nun einmal auch nicht. “Wenn du später noch rüber zu Kakashi gehst oder wenn du zurückkommst, sei bitte leise. Ich will die Nacht ruhig durchschlafen.“ Sasuke sagte es so ganz nebenbei. Sakura dagegen wurde nur noch roter im Gesicht. Sasuke hatte wirklich die Ruhe weg. Wie er da so darüber redete ohne die Miene zu verziehen! Aber sollte sie wirklich rüber gehen oder es lieber bleiben lassen? Wer weiß? Vielleicht wollte Kakashi das ja auch überhaupt nicht… Und was würde Sasuke davon halten? War ja auch egal. Er hatte es doch schließlich vorgeschlagen! Mehr oder weniger. Und wegen so etwas würde Sasuke sie ganz gewiss nicht verurteilen. Während Sakura angestrengt darüber nachdachte, was sie denn als nächstes machen sollte, vergaß sie ganz, Sasuke noch einmal auf das Thema während des Abendessens anzusprechen. Vergessen war das Gespräch über Sasuke, seine Einsamkeit und ihre Freundschaft zu ihm. Vielmehr war Sakura damit beschäftigt auf Sasukes Atem zu lauschen. Schlief er bereits? Sakura hatte sich entschieden zu Kakashi rüber zu gehen. Ja, sie hatte ihre Triebe nicht unter Kontrolle. Na und? Aber sie wollte Sasuke nicht wecken. Das war schließlich seine Bedingung gewesen und Sakura wollte sich am nächsten Tag keine Strafpredigt deshalb anhören müssen. So wie sie den Uchiha einschätzte, mochte er es überhaupt nicht, geweckt zu werden. Zehn Minuten waren verstrichen, schätzte Sakura, ehe sie leise die Decke von sich schob und sich erhob. Ein kurzer Blick zu Sasuke sagte ihr, dass dieser noch schlief. Im Schlaf sah er ziemlich entspannt aus. Viel konnte Sakura aber nicht sehen. Das einzige Licht, das in das Zimmer fiel, war der Mondschein, der durch das große Panoramafenster vom Balkon her herein schien. Die Frau, die später einmal Sasukes Freundin sein würde, konnte sich wirklich glücklich schätzen. Voller Tatendrang wandte sich Sakura von Sasuke ab und ging auf die Balkontür zu. Vorsichtig, um ja keine Geräusche zu verursachen, öffnete sie leise die Tür. Sakura blickte über die Schulter zu Sasuke, um zu sehen ob er noch schlief. Was er auch tat. Er wirkte wirklich sehr friedlich, aber nicht wirklich glücklich. Irgendwie…alleine. Energisch schüttelte Sakura den Kopf. Das war nicht gerade eine passende Stimmung, um zu Kakashi rüber zu gehen. Später konnte Sakura noch einmal mit Sasuke reden. Jetzt wollte sie etwas ganz anderes. Leise betrat Sakura den Balkon, schloss die Tür von außen wieder und schlich die wenigen Schritte zu Kakashis Balkontür. Mit leicht zusammengekniffenen Augen blickte Sakura in das Zimmer vor ihr. Sie konnte nur wenig sehen. Das Zimmer war so ähnlich eingerichtet wie Sasuke und ihres. Daher hatte Sakura schnell den Futon in der Mitte des Zimmers entdeckt. Darin lag eine Gestalt. Natürlich musste es sich dabei um Kakashi handeln. Die Decke war aber bis über das Gesicht gezogen, sodass man es nicht sehen konnte. Typisch. Sogar wenn Kakashi bei ihr schlief, zog er beim Schlafen oft die Decke über das Gesicht. Musste wohl eine alte Angewohnheit sein. Probeweise versuchte Sakura die Tür von außen zu öffnen. Es funktionierte nicht. Natürlich. Warum sollte sie auch einmal Glück haben? Zögernd klopfte Sakura mit den Fingerknöcheln gegen die Glastür. Hoffentlich würde sie damit niemanden auf sich aufmerksam machen! Vorsichtshalber sah sich Sakura um, ehe sie erneut klopfte. Drinnen passierte nichts. Kakashi schlief tief und fest weiter. Ein genervter Laut entschlüpfte ihr. Lange würde sie nicht in der Nacht herumstehen. Wenn Kakashi jetzt nicht aufwachte, würde Sakura zurück in ihr Zimmer gehen! Gesagt getan, nachdem Sakura erneut geklopft hatte und kurz wartete, rührte sich Kakashi noch immer nicht. Gut. Eben hatte sie gesagt, sie würde jetzt wieder zurück in ihr Bett gehen, aber vielleicht würde Kakashi ja jetzt wach werden? Und nein, sie verhielt sich ganz gewiss nicht wie eine unerfahrene, kindische Klette… Ihre eigene Aussage ignorierend, klopfte Sakura weiter gegen die Tür. Sekunde für Sekunde verstrich. Mit der Zeit kam sich Sakura ziemlich dämlich vor, wie sie so vor der Tür stand und wartete. Das sie ihren roten Snoopy Schlafanzug trug, machte es nicht besser. Gerade hatte Sakura erneut gegen das Fenster geklopft – und dieses Mal war es wirklich das letzte mal! – bewegte sich Kakashi unter der Decke. Sakura schöpfte Hoffnung. Erneut und dieses Mal etwas energischer, klopfte sie. Seinen Namen zu rufen traute sich Sakura aber dennoch nicht. Verschlafen richtete sich Kakashi in dem Bett auf. Mit einer Hand fuhr er sich durch das wild abstehende Haar. Die Decke war nach unten gerutscht. Bei seinem Anblick schlug Sakuras Herz schneller. Er sah atemberaubend aus! Erneut klopfte Sakura und zog so Kakashis Aufmerksamkeit zum Fenster. Angestrengt blickte Kakashi nach draußen, bis er, mit Erkenntnis im Gesicht, aufstand. Mit einem Lächeln auf den Lippen wartete Sakura. Während Kakashi auf sie zuging, schossen Sakura mehrere Gedanken blitzschnell durch den Kopf. Würde Kakashi sauer auf sie sein oder sich freuen? Immerhin war das doch ganz schön aufdringlich und konnte sogar die Mission gefährden… Ziemlich unreif…. Sie hätte sich doch vorher umziehen sollen. So ein Schlafanzug war doch nicht das richtige für das, was Sakura vorhatte. Vorausgesetzt Kakashi würde mitmachen. Sahen ihre Haare auch gut aus? Vorsichtshalber fuhr sich Sakura durch die Haare, um sie glatt zu streichen. Dann wurde auch schon die Balkontür geöffnet. Kakashi trug seine Maske nicht, daher war sein fragender Ausdruck gut in seinem Gesicht abzulesen. Am liebsten wäre Sakura ihm sofort um den Hals gefallen. “Sakura, ist etwas passiert?“ fragte Kakashi besorgt, während er seinen Blick durch die Gegend schweifen ließ. Sie selbst wurde keines Blickes gewürdigt. Männer! Kakashi sah den Wald vor lauter Bäume nicht! Also wirklich! Was würde Sakura wohl mitten in der Nacht bei Kakashi wollen? Ohne auf Kakashis Frage zu antworten, schob Sakura Kakashi in sein Zimmer. Überrascht stolperte dieser zurück. Kaum hatte Sakura die Balkontür hinter sich gelassen, schloss sie diese leise. Dann fiel sie Kakashi um den Hals. Von Sakuras kleinem Überfall überrumpelt, hätte Kakashi beinahe das Gleichgewicht verloren. Schnell hatte er sich aber wieder gefangen und konnte so die Arme um Sakura schlingen. Gierig pressten sich Sakuras Lippen auf seine. Feurig erwiderte Kakashi den Kuss. Schon nach kurzer Zeit waren sie beide etwas außer Atem, als sich der Jonin von Sakura löste. “Sakura…“ “Jetzt sag nicht, dass das nicht geht! Ich bin leise gewesen und habe darauf geachtet, dass Sasuke weiter schläft. Mehr hatte er eh nicht verlangt. Ich muss später nur auch leise sein. Was spricht sonst dagegen?“ Ein Lächeln schlich sich auf Kakashis Lippen. Vor Empörung hatte Sakura die Hände in die Hüften gestemmt. So sah sie einfach unwiderstehlich aus! Außerdem hatte Kakashi eh nicht vorgehabt zu protestieren. “Ich wollte nur sagen, dass wir leise sein müssen.“ “Oh…Okay“, gab Sakura von sich und schmiegte sich sogleich wieder gegen ihn. Voller Verlangen lagen Sakura und Kakashi ineinander verschlungen auf dem Boden. Genüsslich arbeite sich Kakashi gerade an der Innenseite von Sakuras Schenkel nach oben, als Sakura unter ihm zu Kichern anfing. “Hör auf. Das kitzelt!“ Nur widerwillig löste Kakashi seine Lippen von Sakuras zarter Haut. Als Entschädigung erhielt er dafür aber einen leidenschaftlichen Kuss von ihr. Verlangend schlang Sakura ihre Arme um Kakashi, um ihn zu sich nach oben auf das Bett zu ziehen. Voll Begierde zuckte Kakashis erigiertes Glied. Gleich würde er in Sakuras heißer Mitte versinken. Allein der Gedanken daran ließ Kakashi aufstöhnen. Lange würde er nicht mehr an sich halten können. Viel zu sehr verlockte ihn Sakuras nackter Körper, wie sie sich unter ihm räkelte und wand. Noch immer hatte Sakura ihre Arme um Kakashis Nacken geschlungen. Halb saß Sakura aufrecht und gewährte Kakashi so einen herrlichen Blick auf ihre kleinen, neckischen Brüste. Ohne weiter auf Sakuras Bemühen zu achten, beugte Kakashi den Kopf nach unten und umschloss mit seinem Mund einen kleinen, harten Nippel. Sehr sorgfältig zog Kakashis die weiche Haut zwischen seine Lippen, zog, biss und leckte daran, was Sakura ein tiefes Stöhnen entlockte. Mit seiner Arbeit zufrieden, lächelte Kakashi in sich hinein. Gerade wollte er sich der anderen Brust zuwenden, als seine Zimmertür auf einmal geöffnet wurde. Helles Licht fiel von dem Flur in das Zimmer, schien direkt auf Sakura und Kakashi, der von der plötzlichen Helligkeit heftig blinzeln musste. „Scheiße“, war alles was Kakashi durch den Kopf ging, während er sich und eine quiekende Sakura notdürftig mit der Decke bedeckte. Völlig überrascht sah Sakura zu der Zimmertür. Unterbewusst hielt sie sich die Decke vor den nackten Oberkörper, die Kakashi ihr hinhielt. Panische Gedanken rasten durch ihren Kopf. Wer auf immer das war, hatte Kakashi und sie soeben inflagranti erwischt. Jetzt war alles aus. Kakashi und sie waren enttarnt worden! Kakashi würde gefeuert werden, wenn es jemand sein sollte, den sie kannten. Wer war das nur? Viel zu schnell erkannte Sakura mit Schrecken, wer dort perplex in der Tür stand. “Sakura? Sensei Kakashi?“ Warum nur musste es Naruto sein? Hätte es nicht Sasuke sein können? Der wusste wenigstens davon bescheid. “Was…?“ brachte Naruto ziemlich geschockt heraus. Noch immer stand die Tür sperrangelbreit offen und das Licht aus dem Flur schien auf Sakura und Kakashi. Naruto stand wie erstarrt weiterhin im Türrahmen. Machte keine Anstalten die Tür zu schließen. Am besten vor sich. Ja, was sollte Sakura darauf erwidern? Sie hatte keine Ahnung. Verzweifelt blickte sie zu Kakashi. Verwundert stellte sie fest, dass dieser seine Maske wieder trug. Wie hatte Kakashi das nur so schnell geschafft? War aber auch im Moment egal. “Naruto, warte draußen. Sofort.“ Kakashis Stimme klang scharf und ließ keine Widerrede zu. Es verwundete Sakura nicht, dass Naruto seinen Worten augenblicklich Folge leistete. Ja, sogar Sakura wäre beinahe aufgestanden und hätte das Zimmer verlassen. “Was jetzt?“ flüsterte Sakura leicht panisch zu Kakashi. “Erst einmal anziehen“, erklärte Kakashi und hielt Sakura ihre Nachtwäsche hin. Während sie sich beide anzogen, herrschte bedrücktes Schweigen. Beide dachten sie fieberhaft nach, was nun zu tun sei. Sakura fiel einfach nichts ein. Naruto hatte das Recht augenblicklich zu Tsunade zu laufen und ihr alles brühwarm zu erzählen. Davon ging Sakura aber nicht aus. Vielmehr hoffte sie, wenn sie Naruto die Situation erklären würden, würde Naruto es verstehen und nichts weiter unternehmen. Aber das Sprichwort „Schweigen wie ein Grab“ passte leider nicht zu Naruto. Ihm war es zuzutrauen, dass er ausversehen etwas davon ausplapperte. “Lass mich nur machen“, versuchte Kakashi Sakura zu beruhigen. Seine Stimme klang sehr zuversichtlich, was Hoffnung in Sakura aufkeimen ließ. Bisher hatte Kakashi immer alles geschafft und war für sie da gewesen. Er war ein ausgezeichneter Jonin. Dann würde er auch mit dieser Situation fertig werden. Darauf hoffte Sakura. Sie vertraute Kakashi. Daher nickte sie ihm zustimmend zu. Tief atmete Sakura ein und aus, während Kakashi zur Tür ging und sie öffnete. Zögernd betrat Naruto das Zimmer. Als Kakashi das Licht anmachte, war Naruto anzumerken, dass er sich im Moment sehr unwohl in seiner Haut fühlte. Sakura erging es nicht anders. Angespannte Stille herrschte, während sich die drei Shinobi auf den Boden setzten. Naruto und Sakura blickten unverwandt auf den Boden. Ausdrücklich vermieden sie es, sich anzusehen. Dann endlich sprach Kakashi. Kapitel 17: Neuer Tag, neues Glück ---------------------------------- Nachdem Kakashi geendet hatte, herrschte wieder angespanntes Schweigen. Unruhig knetete Sakura ihre Finger hin und her. Sie traute sich nicht den Blick von ihren Händen zu heben, aus Angst, was sie in Narutos Gesicht erkennen würde. Gleichzeitig wollte Sakura Naruto einfach nur wild schütteln, damit er endlich etwas sagte. Nervös blickte sie flüchtig zu Kakashi. Beruhigend ergriff er ihre Hand. Mit ineinander verschränkten Händen saßen Sakura und Kakashi da. Während Kakashi Naruto direkt ansah und auf eine Reaktion seines Schülers wartete, traute sich Sakura noch immer nicht zu Naruto zu blicken. Selbst wenn alles in Ordnung sein sollte, Naruto hatte Sakura nackt gesehen und in einer ziemlich prekären Lage. Sie würde Naruto wohl sehr lange nicht in die Augen sehen können. “Das ist echt krass. Das wisst ihr schon, oder?“ Narutos Stimme klang zwar nicht ganz so locker wie sonst, aber auch nicht ernst oder gekränkt. Daher hob Sakura langsam den Blick. In Narutos Gesicht sah sie zwar nichts, aber seine Haltung sprach für sich. Naruto hatte die Hände vor der Brust verschränkt, aber auf seine genervte Art und Weise. “Und warum erfahre ich das eigentlich so? Ihr hättet mich ja mal vorwarnen können! Also mal echt jetzt!“ Ein zentnerschwerer Stein fiel von Sakuras Schultern. Nein, Naruto hatte kein Problem mit der Beziehung zwischen Kakashi und ihr. Zwar war Sakura auch davon ausgegangen und hatte es gehofft, aber dennoch. Man wusste ja nie. Naruto war schließlich auch als Überraschungsninja bekannt. “Danke“, murmelte Sakura und auch Kakashi bedankte sich bei dem blonden Chaoten. “Und? Bekomme ich heute noch eine Erklärung oder was?“ forderte Naruto, nicht ohne einem breiten Grinsen im Gesicht. Unter anderen Umständen hätte Sakura Naruto ihm für diese unverschämten Worten und seine Unwissenheit eine deftige Kopfnuss verpasst. Jetzt aber blieb Sakura ruhig sitzen und verdrehte stattdessen innerlich die Augen. Wie gesagt. Unter anderen Umständen… “Naruto, was du eben erfahren hast, ist unglaublich wichtig. Du darfst es niemandem erzählen. Wirklich niemanden!“ verlangte Kakashi eindringlich von Naruto. Dieser verstand nicht so ganz. “Hä? Wieso? Kann doch jeder zusammen sein, mit dem er will. Ich persönlich finde es super, dass Sasuke Sakura nicht abbekommen hat. Warum macht ihr so ein Trara darum?“ Auch wenn Sakura an sich hielt, einen resignierten Seufzer konnte sie nicht zurückhalten. Glücklicherweise begann Kakashi die Situation zu erklären, ohne dabei genervt zu klingen. Ganz der Sensei eben. “Eine Beziehung zwischen Sensei und Schüler ist verboten. Naruto, du, Sasuke, Sai und auch Sakura seid meine Schüler. Ich darf eigentlich keine Beziehung mit Sakura führen.“ “Sonst?“ hakte Naruto nach. Der weiß ja wirklich gar nichts über das Shinobi Dasein! “Wenn das heraus kommt, werde ich im schlimmsten Fall gefeuert. Das heißt, ich wäre nicht länger ein Shinobi. Auf jeden Fall aber würde ich euch nicht mehr trainieren dürfen und wäre nicht länger Sensei von Team 7.“ Daraufhin schwieg Naruto überrascht. „Wow…krass. Keine Sorge! Ich erzähle nichts! Meine Lippen sind versiegelt!“ Zu seinen feierlichen Worten, machte Naruto zusätzlich eine Geste, die andeuten sollte, dass seine Lippen fest verschlossen waren. Vor Freude und Erleichterung stiegen Sakura die Tränen in die Augen. “Wer weiß denn noch davon?“ wollte Naruto wissen. “Sasuke“, erklärte Kakashi ohne Umschweife. “War ja klar. Warum immer Sasuke?“ Bildete es sich Sakura ein oder klang Naruto wirklich beleidigt? Sakura verstand den jungen Mann einfach nicht. Das würde sie wahrscheinlich auch nie. “Da musst du ihn schon fragen. Aber Naruto, wenn so weit alles geklärt wäre, würde ich dich bitten, dass du jetzt gehst. Es ist mitten in der Nacht.“ Auf Kakashis Worte hin blieb Naruto jedoch sitzen. Jetzt endlich traute sich Sakura Naruto in das Gesicht zu blicken. Und war irritiert, dass er so ernst wirkte. “Ich bin eigentlich gekommen, um Ihnen etwas zu sagen, Sensei.“ Nicht oft klang Naruto so ernst. Kakashi war sich dessen klar und bedeutete Naruto weiter zu reden. “Ich habe heute Nachmittag bei Herrn Shin das Zimmer aufgeräumt. War nicht viel zu machen. Aber da ich alleine war, habe ich die Zeit genutzt und mich ein wenig umgesehen.“ Anerkennend nickte Kakashi. Ab und an dachte Naruto doch mit. “Ich habe nicht viel finden können. Lediglich eine Notiz. Dort stand nur Vollmond Treffen um Mitternacht mit T. Keine Ahnung ob es wichtig ist, aber es war versteckt in einem Koffer. Die anderen Terminkalender und Notizblöcke waren nicht versteckt. Da habe ich aber nichts interessantes gefunden. Den Großteil hab ich sowieso nicht verstanden.“ „In Ordnung. Danke Naruto. Du teilst dir mit Sai ein Zimmer. Erzähle ihm davon. Sakura kann es Sasukes erzählen. Morgenabend nach eurer Schicht werden wir uns treffen und darüber reden, was als nächstes zu tun ist.“ “In Ordnung.“ Zustimmend nickte Sakura. Was Naruto genau gesagt hatte oder Kakashi, hatte sie nur am Rande mitbekommen. Viel zu sehr war Sakura noch immer von den eben Geschehenen beschäftigt. Das war einfach zu viel Stress gewesen. Kurz darauf war Naruto gegangen. Auch wenn Sakura und Kakashi jetzt alleine waren, so war die Stimmung mehr als im Keller. “Das nächste Mal sollten wir vorher abschließen. Auf noch so ein Erlebnis kann ich gut und gerne verzichten.“ Erleichtert atmete Sakura auf. Kakashi war ihr nicht böse. Stattdessen machte er schon wieder Scherze! Wobei…Sicherlich tat er es wegen ihr. Sonderlich glücklich sah Sakura nicht drein. “Komm. Wir gehen schlafen“, schlug Kakashi vor. Sakura war noch am Überlegen, ob sie rüber zu Sasuke sollte oder ob sie bleiben durfte. Kakashi nahm ihr diese Entscheidung ab, indem er Sakura in seine Arme zog und sich mit ihr zusammen in das bequeme Bett legte. Beruhigend fuhr Kakashi Sakura über das Haar und den Rücken. Mit der Zeit fühlte sie sich etwas besser. Geborgen. Mit einem Seufzer kuschelte sich Sakura an Kakashi, genoss das Gefühl seiner Nähe. Kakashi schien immer zu wissen, was Sakura gerade benötigte. Immer fand er die richtigen Worte oder Gesten. Während Kakashi weiter Sakura zärtlich streichelte und sie seinem beruhigenden, gleichmäßigen Herzschlag lauschte, dauerte es auch nicht lange, bis Sakura friedlich in Kakashis Armen eingeschlafen war. Sakura und Sasuke saßen beim Frühstück. Gierig verschlang Sakura ein Brötchen nach dem anderen. Die letzte Nacht hatte an ihren Kräften gezerrt, sodass sie sich fühlte, als hätte sie tagelang nichts gegessen. Außerdem hatte Sakura heute Morgen, als sie viel zu spät bei Kakashi aufgewacht und zu Sasuke rüber geflüchtet war, festgestellt, dass sie dunkle Ringe unter den Augen hatte. Letzte Nacht hatte es wirklich nicht viel Zeit zum Schlafen gegeben. Aber wenigstens die Zeit, die sie dafür hatte, war einigermaßen erholsam gewesen. Da Sakura verschlafen hatte, hatte sie vorhin auch noch keine Zeit gefunden gehabt, um Sasuke von Narutos neuen Informationen unterrichten zu können. Als sie in ihr Zimmer kam, war Sasuke bereits fertig angezogen gewesen, saß auf einem Stuhl und las. Bei ihrem Eintreten hatte Sasuke nicht einmal augeblickt! Jetzt jedoch erkundigte er sich beiläufig, was mit Sakura los sei. “Erzähl ich dir später“, erklärte Sakura zwischen zwei Bissen. Der Frühstücksraum, der gleichzeitig auch der normale Speiseraum war, bot nun wirklich nicht den idealen Ort, um von letzter Nacht zu erzählen. Weder das, was zwischen Kakashi, Naruto und ihr geschehen war, noch die Neuigkeit, die Naruto ihnen mitgeteilt hatte. Damit Sakura und Sasuke sich als frisch verheiratetes Paar nicht ständig schweigend gegenüber saßen, begann Sakura einfach munter drauf los zu reden. Zu ihrer Verwunderung, redete Sasuke sogar mit ihr. Für seine Verhältnisse auch noch viel! Vielleicht – und Sakura wollte sich mit dieser Aussage nicht zu weit aus dem Fenster lehnen – aber vielleicht hatte ihr kleines Gespräch gestern beim Abendessen doch Wunder bewirkt. Wer weiß? Im Moment lief alles anders als sonst. Dennoch, gerade diese Mission zeigte Sakura, so sehr sie Sasuke früher auch geliebt hatte, sie hatte gut daran getan sich gegen ihn und für Kakashi zu entscheiden. So gut Sasuke auch aussah und wie anziehend seine Ausstrahlung auch war, viel konnte man nicht mit ihm reden. Und das, obwohl Sasuke sie zu seinen Freunden zählte! Während Sakura und Sasuke an ihrem Tisch saßen, tauchte nach einigen Minuten auch Kakashi auf. Wie bereits gestern war Kakashi gut gekleidet. Eine graue Leinenhose und ein blaues Hemd waren es heute Morgen. Während Kakashi sich an seinen Tisch setzte, Herr Shin war noch nicht da, schenkte er Sakura und Sasuke ein unpersönlich, wenn auch freundliches Lächeln, so wie man es Fremden nun einmal zu warf. Kakashi hatte bereits mit dem Frühstücken angefangen, als Herr Shin auftauchte und sich zu Kakashi setzte. “Guten Morgen!“ begrüßte Yuro Kakashi gut gelaunt. “Gut geschlafen? Ich schon. Ich muss gestehen, ich bin ein kleiner Morgenmuffel. Wundere dich also nicht, wenn ich morgens immer etwas spät dran bin.“ “Wie ein Morgenmuffel wirkst du aber nicht“, erwiderte Kakashi, während er sein Brötchen mit Käse belegte. “Ja, ich weiß. Ich brauche eine Weile, bis ich meine gute Laune gefunden habe. Dann erst wage ich mich unter Leute. Für einen Geschäftsmann wäre es wohl nicht besonders klug, schlecht gelaunt seinen Mitmenschen unter die Augen zu treten.“ “Ich weiß wovon du redest.“ An sich verlief das Frühstück ruhig. Kakashi und Yuro redeten über belanglose Dinge. Nichts persönliches. Der Geschäftsmann war gut darin viel zu sagen ohne etwas wichtiges preis zu geben. So einfach, wie Kakashi die Mission gestern noch gehalten hatte, würde es wohl doch nicht werden. Gerade schob sich Kakashi den letzten Bissen in den Mund, als Sakura und Sasuke sich langsam erhoben. Ganz ausversehen stieß Sakura dabei gegen den Stuhl von Herrn Shin. Wurde auch Zeit das die beiden sich der Zielperson langsam näherten. “Oh, Entschuldigung“, begann Sakura mit einem freundlichen, entschuldigendem Lächeln. “Kein Problem, junge Frau“, erwiderte Yuro ebenso freundlich. “Meine Frau ist etwas tollpatschig“, erklärte Sasuke und schaffte es sogar sich ein kleines Lächeln abzuringen. “Ah, Sie verbringen hier sicherlich ihre Flitterwochen!“ “Ja.“ “Sieht man das?“ fragte Sakura gut gelaunt. Die beiden hatten wirklich ein Talent zum Schauspielern. Gut das Kakashi sich für diese Kombination entschieden hatte. “Ja. Hier kommen viele junge Pärchen hin.“ “Habe ich auch schon bemerkt.“ “Sind Sie öfter hier?“ erkundigte sich Sasuke. “Ja, in der Tat. Es ist hier schön ruhig.“ “Dann können Sie uns vielleicht weiter helfen.“ Mit einem Lächeln an Sasuke bedeutete Sakura diesem für sie weiter fortzufahren. Wenn man gut erzogen war, zumindest in den höheren Kreisen, ließ eine Frau die Männer die wichtigen Dinge klären. Ziemlich veraltet, aber so war die Gesellschaft eben. Und Herr Shin gehörte gerade zu dieser entsprechenden Klasse, in der solch ein Verhalten nun einmal üblich war. “Aber gerne. Wie kann ich Ihnen helfen? Aber bitte, setzten Sie sich doch“, lud Herr Shin Sakura und Sasuke ein. Dankend und weiterhin mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen, ließen sich Sakura und Sasuke zwischen Herrn Shin und Kakashi nieder. Natürlich begrüßten sich Schüler und Sensei, als würden sie sich nicht kennen und stellten sich vor. “Nun, wenn ich Ihnen dann unser kleines Problem schildern dürfte“, begann Sasuke und wartete auf eine Reaktion seitens Herrn Shin. Dieser nickte auffordernd. “Meine Frau und ich kennen uns hier nicht aus. Aber natürlich wollen wir etwas von der Gegend sehen. Leider gibt es keine guten Auskünfte darüber, was man hier Schönes unternehmen kann.“ “Ah ja. Vor Jahren stand ich auch vor diesem Problem. Aber da kann ich Ihnen so einiges empfehlen.“ Kakashi hörte nur mit halbem Ohr zu. Er hielt sich lieber im Hintergrund. Es war wichtig das sich Sakura und Sasuke der Zielperson annäherten. Außerdem vertraute er seinen Schülern. Unauffällig sah sich Kakashi um. Naruto war nicht zu sehen. Er hatte hier keinen Dienst. Wohl würde er gerade die Zimmer aufräumen und putzen. Und wenn Naruto schlau war, würde er das Zimmer erneut durchsuchen. Vielleicht, wenn sie Glück hatten, würde Naruto sogar wieder etwas Interessantes in Erfahrung bringen können. Sai dagegen würde vielleicht etwas von dem Personal erfahren. Herr Shin stieg in diesem Hotel schon mehrere Jahre regelmäßig ab. Kakashi vermutete, dass er diesen Ort für seine illegalen Machenschaften benutzte. Schließlich war hier alles ruhig und weit ab vom Schuss. Eventuell war dem ein oder anderen Angestellten etwas aufgefallen, was Sai ihnen dann nur noch entlocken musste. Während Herr Shin Sakura und Sasuke verschiedene Ausflugsmöglichkeiten beschrieb, tauchte Sai mit einem aufgesetzten Lächeln und einer Kanne Kaffee auf. “Darf ich?“ bot er an und hob demonstrativ die Kanne an. Kakashi bejahte. Sai goss allen Anwesenden die Tassen mit Kaffee ein. Als sich Sai nahe an Kakashi herabbeugte, reagierte der Jonin sofort. “Verfolge ihn, wenn er den Tisch verlässt. Sei immer bei ihm. Immer! Und lass dich von Naruto auf den neuesten Stand bringen.“ Kakashi hatte so leise geredet, nicht einmal Sakura, die direkt neben ihm saß, hätte ein Wort verstehen können. Sai ließ sich nichts anmerken, aber Kakashi war sich sicher, der Shinobi hatte ihn verstanden. Für eine permanente Beschattung war niemand besser geeignet als Sai. Eigentlich hatte Kakashi das nicht vorgehabt. Ansonsten hätte er Sai bereits gestern damit beauftragt. Aber Kakashi bezweifelte, selbst Informationen aus dem Mann heraus zu bekommen. Vielleicht wenn Kakashi ihn weiter köderte. Aber Herr Shin würde wohl keine Konkurrenz in seinem Geschäft zulassen, falls Kakashi durchblicken lassen sollte, dass er sehr schnell viel Geld machen wollte. Sakura und Sasuke würden wohl auch nicht viel aus dem Geschäftsmann heraus bekommen. Illegale Machenschaften war nichts, was man einem jungen Pärchen erzählte. Aber Sakura und Sasuke hatten auch hauptsächlich nur die Aufgabe, Herrn Shin so viel wie möglich zu beschäftigen. Kakashi war dafür nicht geeignet. Das ließ seine Tarnung nicht zu. So würde Naruto genügend Zeit haben, sich Informationen zu beschaffen. Und in der restlichen Zeit würde Sai die Zielperson beschatten, Telefonate und Gespräche belauschen und darauf achten, mit wem sich der Mann traf. „Wir würden uns freuen, wenn Sie uns Gesellschaft leisten würden“, gab gerade Sasuke von sich. Das Gespräch neigte sich wohl dem Ende. Daher hörte Kakashi nun wieder zu. “Aber, aber! Ich will Ihnen doch nicht zur Last fallen. Sie sollten ihre Flitterwochen genießen.“ “Aber ohne Sie würden wir nur in der Gegend herum irren. Ab und an müssen Sie uns einfach begleiten“, versuchte nun Sakura ihr Glück. Noch immer lächelte Sakura. Sicherlich taten ihr langsam die Mundwinkel davon weh. Aber sie ließ sich nichts anmerken. Sie schaffte es sogar ihre Augen strahlen zu lassen. “Bitte, Herr Shin!“ bat Sakura weiter. “Na gut. Wenn Sie mich so bitten! Schönen Frauen sollte man nun einmal nichts abschlagen!“ erklärte der Angesprochene lachend. Freudig klatschte Sakura in die Hände. An Sasuke gewand sprach Herr Shin verschwörerisch, aber so das Sakura es noch gut genug mitbekommen konnte: „Passen Sie auf mein Freund. Ihre Frau ist sehr intelligent. Sie weiß, wie sie die Männer manipulieren kann.“ Natürlich war es scherzhaft gemeint, was das Lachen von Yuro noch unterstrich. Sakura war auch nicht sauer. Im Gegenteil. Sasuke und Sakura lachten auf. Aber Kakashi musste Yuro recht geben. Auch wenn er es nicht wusste, so hatte Yuro die Wahrheit gesagt. Sakura schaffte es wirklich die Männer um den Finger zu wickeln. Zumindest bei ihm selbst funktionierte es einwandfrei. „Boah, ich kann nicht mehr! Wenn ich noch weiter so aufgesetzt lachen muss, raste ich aus!“ beschwerte sich Sakura, während sie sich mit Sasuke in ihrem Zimmer befand. Sie stand gerade vor dem Kleiderschrank und suchte sich neue Kleidung heraus. Jetzt würden Sasuke und Sakura einen Ausflug mit Herrn Shin unternehmen. Es handelte sich dabei um einen Besuch in einer Grotte. An sich hörte es sich spannend an, aber allein wenn Sakura daran dachte, dass sie die ganze Zeit über dauergutgelaunt sein musste, könnte sie kotzen! “Denkst du wirklich mir gefällt das?“ Anders als sonst klang Sasuke jetzt etwas genervt und gleichzeitig niedergeschlagen, was Sakura ein echtes Lachen entlockte. “Armer Sasuke“, zog Sakura den Uchiha auf. “Aber du solltest öfter lachen oder zumindest lächeln. Und zwar wirklich. Ist nicht nur gesund sondern du siehst damit auch echt gut aus.“ Das meinte Sakura ernst. Sasuke zog bei ihren Worten lediglich die Augenbrauen in die Höhe. “Ich weiß. Und ich kann mich jetzt schon nicht vor Frauen retten. Mehr Verehrerinnen benötige ich nun wirklich nicht.“ Im ersten Moment schaute Sakura überrascht an. Dann merkte sie, dass er versucht hatte, einen Scherz zu machen. Zumindest glaubte Sakura es, denn kaum zu sehen verzog sich Sasukes Mund ganz leicht zu einem echten Grinsen. Woraufhin auch Sakura breit grinste. “Sei doch froh. Hast eine Verehrerin weniger.“ “Was war jetzt letzte Nacht los? Du sahst heute Morgen so fertig aus.“ So schnell konnte Sasuke die angenehme Stimmung zerstören. Mit einem Schaudern dachte Sakura an die vergangene Nacht zurück. “Naruto hat Kakashi und mich erwischt“, brachte Sakura leise und mit hochrotem Kopf hervor. Sasukes Reaktion war eine hochgezogene Augenbraue. Man, wie sehr wünschte sich Sakura auch einmal so cool bleiben zu können! “Und?“ meinte er dann irgendwann, als Sakura nicht fortfuhr. “Äh, Naruto wird nichts erzählen. Ich kann nur hoffen das ihm nichts heraus rutscht.“ “Wenn es drauf ankommt, kann man sich immer auf Naruto verlassen.“ Sasuke klang ernst und gerade deswegen vertraute Sakura ihm. Er sprach aus Erfahrung. Schließlich war es gerade Naruto gewesen, der nie locker gelassen hatte und immer um Sasuke gekämpft hatte. „Beeil dich. Wir treffen uns gleich mit Shin.“ Mit diesen Worten griff sich Sasuke festes Schuhwerk und zog sie sich an. Seine dunkle Jeans und das schwarze T-Shirt ließ er an. Sakura wollte aber nicht in einem Sommerkleid eine dunkle, kaltnasse Höhle erkunden. Daher griff sie sich ein weißes T-Shirt, einen grünen Pullover und eine lange Jeans. Mit der Kleidung unter den Armen ging Sakura ins Bad und zog sich dort um. Es dauerte nicht lange, dann stand Sakura fertig wieder bei Sasuke. “Wir können“, erklärte Sakura, woraufhin sich Sasuke von dem Stuhl erhob, auf der er eben noch gesessen hatte, griff sich den Zimmerschlüssel und verließ hinter Sakura das Zimmer. Kakashi verließ den Tisch, nachdem Sakura, Sasuke und auch Herr Shin weg waren. Yuro war noch einen Moment geblieben und hatte mit Kakashi geredet, bis er sich dann auch erhob um sich für den Ausflug vorzubereiten. Kakashi ging gerade am Empfang vorbei, als Yuri ihn zu sich rief. Also folgte er der Bitte und stand wenige Sekunden später vor einer glücklich lächelelnden Yuri. “Ja?“ fragte Kakashi nach. “Ich wollte Sie darauf aufmerksam machen, dass unser Hotel seid neuestem über einen Wellnessbereich verfügt. Wir haben eine heiße Quelle, Sauna und Massagen können Sie auch bekommen. Wissen Sie, ich übernehme die Massagen.“ Aha. Daher wehte der Wind. Weil Kakashi gestern mit Yuri geflirtet hatte, um mit Shin Yuro an einen Tisch sitzen zu können, dachte Yuri nun, er wäre an ihr interessiert. Wenn das eben kein eindeutiges Angebot war. Yuri massierte also. Sicherlich würde er eine Spezialbehandlung bekommen, wenn er wollte. Doch darauf konnte Kakashi gut verzichten. Daher sagte er in normalem Tonfall, ohne zweideutig zu klingen oder irgendwelche Hoffnungen zu erwecken: „Danke. Vielleicht werde ich einmal zu den heißen Quellen gehen.“ Mit diesen Worten entfernte sich Kakashi und ging in Richtung seines Zimmers. Aus den Augenwinkeln konnte er die Enttäuschung, die seine Worte verursacht hatten, in Yuris Gesicht gut ablesen. Daran war sie selbst schuld. Kakashi hatte nicht vor, Sakura jemals untreu zu sein. Langsam aber sicher entwickelte sich ihre Beziehung von einer Affäre zu etwas festerem. Dessen war sich Kakashi sicher. Schließlich hatte er nicht einen Moment über das Angebot nachgedacht. Ob er es wollte oder nicht, Kakashi war dabei Sakura hoffnungslos zu verfallen, falls dies nicht schon längst geschehen war. Mit einem etwas resigniert klingenden Seufzer schloss Kakashi seine Zimmertür auf. Kaum stand die Tür offen, erblickte er auch schon Naruto, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf Kakashis Futon saß. Kapitel 18: Ausflug zu der Grotte --------------------------------- Arm in Arm standen Sakura und Sasuke in der Eingangshalle und warteten. Es war ein merkwürdiges Gefühl, Sasuke so nahe zu sein. Das einzige Mal das sie sich näher waren, war die Situation mit dem Beinahe-Kuss. “Händchenhalten müssen wir aber hoffentlich nicht“, murmelte Sasuke schlecht gelaunt vor sich hin. Noch immer war Sasuke nicht besonders davon angetan, Körperkontakt zu anderen Menschen herzustellen. Außer natürlich bei einem Kampf. Sein Verhalten jedoch ließ Sakura schmunzeln. “Wer weiß? Vielleicht bekommt dein Frauchen ja in der Grotte Angst und muss sich an dich klammern?“ Bei Sakuras Neckerei verfinsterte sich Sasukes Gesichtsausdruck zunehmend. “Ach, jetzt stell dich nicht an. Das bringt niemanden um!“ “Du kannst ja mit Kakashi Händchenhalten.“ “Würde ich auch lieber. Aber ich muss nun einmal mit dir vorlieb nehmen!“ Einen Moment lang zogen sich Sasuke und Sakura gegenseitig auf. Es machte Spaß, wenn Sasuke einmal nicht nur hinter Macht her war, um seine Rache zu erhalten. Es tat Sakura gut zu sehen, wie Sasuke eigentlich war. Sicherlich wäre er ein offener Mensch geworden, wenn er nicht diesen Schicksalsschlag hätte erfahren müssen. „Ach ja! Die junge Liebe! Es ist erfrischend euch dabei zuzusehen.“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kam Herr Shin auf Sakura und Sasuke zu. Er hatte sich, ebenso wie Sakura umgezogen und trug nun eine kakifarbene Shorts und ein blaues T-Shirt. Auf seinem Rücken war ein Rucksack befestigt. Passend um das Outfit abzurunden, trug Herr Shin noch braune Wanderschuhe, in denen die schwarzen Socken ein Stückchen heraus ragten. Na toll. Jetzt heißt es wieder schauspielern! In Sekundenschnelle hatte Sakura ihr Lächeln aufgesetzt. Heute Abend würde sie sicherlich Muskelkater in den Wangen haben. Sakura lachte gerne, aber das war zu viel des Guten. „Können wir los?“ “Natürlich.“ Gemeinsam setzten sich die Drei in Bewegung und verließen das Hotel. Die Sonne stand hoch am Himmel. Obwohl es noch Vormittag war, schien die Sonne bereits stark hinunter. Nach wenigen Metern war Sakura froh darüber, dass sie auch ein T-Shirt an und ihren Pullover um die Hüfte gebunden hatte. Hoffentlich war es in der Grotte angenehmer. Sakura hing ihren Gedanken nach, während sich Sasuke und Herr Shin unterhielten. Kakashi hatte ihnen vor Missionbeginn eingebläut, dass sich Sakura im Hintergrund halten musste und Sasuke den Großteil eines Gespräches zu führen hatte. Immer diese reichen Leute! Als ob Frauen etwas schlechtes oder minderwertiges wären! Mal im ernst! Während Sakura gerne reden würde, wäre Sasuke froh, einmal nichts sagen zu müssen. Doch ihr Mitleid für den Uchiha hielt sich in Grenzen. Nach einiger Zeit, das Dorf lag bereits hinter ihnen und um sie herum war nichts als weite, grüne Wiese, störte es Sakura, andauernd von Sasuke regelrecht gezogen zu werden. Sie beide hatten einfach keine passende Größe, um die Arme ineinander gehakt zu haben. Sakura musste ihren Arm so hochhalten, dass er langsam schwer wurde. Daher löste Sakura ihren Arm aus Sasukes Ellenbogen und packte stattdessen seine Hand. Dafür erntete Sakura zwar einen bösen Blick seitens Sasuke, aber mehr auch nicht. Was sollte er auch schon tun? Er konnte schließlich nicht Sakura anmeckern, da das wohl kaum zu einem Pärchen in den Flitterwochen passen würde. Und das waren sie für Herrn Shin schließlich. „Wir sind übrigens in etwa 20 Minuten da“, erklärte gerade Herr Shin an Sakura gewandt, ehe er sich wieder dem Gespräch mit Sasuke widmete. Hatte er ihr das gesagt, weil er Sakura, da sie nun einmal eine Frau war, für schwach und ohne Ausdauer hielt? Also ehrlich! Sie war eine Kunoichi! Dennoch lächelte Sakura Herrn Shin zu. Was für eine Scheiße… Die ganze Zeit über hoffte Sasuke, dass Herr Shin plötzlich seine Stimme verlor. Wie konnte man nur so viel reden? Selbst Sakura und Naruto redeten nicht so viel. Wenn wenigstens davon etwas sinnvoll wäre! Aber nein, Herr Shin besaß nun einmal nicht den Anstand einfach zu sagen, mit wem er sich demnächst treffen würde und wer sein Unterhändler war! Stattdessen musste sich Sasuke anhören, was es hier so alles Sehenswertes gab, was Herrn Shin hier schon alles widerfahren war. Und natürlich konnte sich der Single Mann nicht verkneifen, Beziehungsratschläge zu verteilen. Sasuke solle immer schön Sakura zuhören, ihr ab und an ein Geschenk machen und das Liebesleben ja nicht vernachlässigen. Wenn Sasuke jemals eine Freundin haben würde – und Gott behüte ihn davor – dann bräuchte er sicherlich keine Tipps, wie man eine Beziehung führte. Schließlich war Sasuke ein Uchiha! Leicht verzweifelt blickte Sasuke zu Sakura. Für einen ganz kurzen Moment schwieg Yuro Shin.. Herr Shin schwieg, Sasuke sah verzweifelt aus, da konnte Sakura ihm doch nur helfen oder? Glücklicherweise erkannte Sakura Sasukes missliche Lage und reagierte richtig Sogleich begann Sakura darauf los zu reden. “Entschuldigen Sie, Herr Shin, aber jetzt haben wir schon einige Zeit miteinander verbracht und wir wissen gar nicht, was sie von Beruf sind. Das würde mich doch sehr interessieren.“ Während Herr Shin Sakuras Frage beantwortete – und es war eine gute Frage, eventuell würde er sich ja verplappern – flüsterte Sakura Sasuke ins Ohr: „Du bist mir was schuldig.“ Während Sakura Herrn Shin geflissentlich zuhörte und ab und an einen Laut des Staunens von sich gab, konnte Sasuke ein wenig nachdenken. Sakura war ihm wirklich eine große Hilfe. Ob sie es wusste oder nicht, ihre Worte gestern hatten etwas in Sasuke berührt. Er selbst hatte schon lange nicht mehr darüber nachgedacht, ob er sich einsam fühlte oder nicht. Seitdem er mehr mit Sakura zutun hatte, hatte er erkannt, was er an Sakura und Naruto hatte. Auch wenn er immer gewusst hatte was die beiden und auch Kakashi und Sai auf sich genommen hatten um ihn zurück nach Konoha zu bringen, so hatte ihm Sakura gestern erst die Augen geöffnet. Tatsächlich war er nicht länger alleine. An seiner Rache würde Sasuke weiter festhalten. Vielleicht aber würde es mit Unterstützung besser funktionieren. Nicht bei dem Kampf direkt, sondern eher damit Sasuke stärker wurde. Orochimaru hatte Sasuke zwar weitergebracht, aber Naruto, Sakura und Kakashi waren in der Zeit ebenso schnell stark geworden. Naruto war vielleicht sogar stärker als Sasuke selbst. Das würde sich der Uchiha zwar niemals eingestehen, aber dennoch. In Betracht ziehen konnte man es ja mal. “Das ist wirklich sehr interessant. Nicht wahr, Schatz?“ Da Sasuke zunächst nicht verstand wen Sakura damit meinte, kapierte es erst, als Sakura ihm den Ellbogen in die Seite stieß. Dazu gab es noch einen warnenden Blick. Kakashi tat Sakura nicht gut. Sie war viel zu… stark. “Ja, klar“, erwiderte Sasuke und hoffte, damit lag er auch richtig. Worum ging es? Vielleicht sollte er jetzt doch langsam wieder zuhören. “Ah, wir sind da“, erklärte da Herr Shin. Gut, dann musste sich Sasuke ja auch nicht in ein Gespräch hineinfinden. Und tatsächlich, direkt vor ihnen, inmitten der Wiese, war ein kleiner Berg, in dem ein großes, dunkles Loch klaffte. Darin musste die Höhle liegen. Ach nein, es war ja eine Grotte. Das hieß, da unten gab es einen kleinen See oder Teich. Gemeinsam betraten Sakura, Sasuke und Herr Shin die Grotte. Augenblicklich wurde es kühler. Erst als Sakura ihre Hand aus Sasukes löste, bemerkte er überhaupt, dass sie die ganze Zeit Händchen gehalten hatten. “Ziemlich frisch“, bemerkte Sakura und streifte sich ihren grünen Pullover über. “Ja. Und es wird immer kälter. Aber es lohnt sich.“ Trotz dieser Worte, zog Sasuke sich nichts über. Schließlich hatte er sich auch nichts mitgenommen. Sasuke war hart im Nehmen. Er vertrug viel und solange keine Minusgrade herrschten, würde er diesen Besuch in der Grotte auch überstehen. Die Grotte, so groß der Eingang auch war, verengte sich zügig. Bald konnten Sakura und Sasuke nicht mehr nebeneinander laufen. Voran ging Herr Shin, dann Sasuke und anschließend Sakura. Er traute diesem Mann nicht und Sasuke wollte kein unnötiges Risiko eingehen. Abgesehen davon das die Grotte eng war, war sie auch noch niedrig. Herr Shin war wohl der einzige, der nicht gebückt laufen musste. Und ohne Taschenlampen – glücklicherweise hatte Sakura mitgedacht gehabt – hätte sich Sasuke sicherlich schon mehrfach den Kopf gestoßen. Denn von der niedrigen Decke gab es immer wieder einmal Ausbuchtungen, die den Platz noch weiter verringerten. Außer nassem, dunklem Stein gab es nichts zu sehen. So bemerkenswert war die Grotte bisher noch nicht. Sasuke änderte aber kurz darauf seine Meinung. Nach etwa zehn Minuten wurde der Gang von jetzt auf gleich breiter. Er öffnete sich regelrecht. Abrupt blieb Herr Shin und auch Sakura stehen, sodass Sasuke zwischen ihnen festgeklemmt war. Sakura gab ein erstauntes „Ah“ von sich, Herr Shin lächelte zufrieden. Dann auch betrachtete Sasuke seine neue Umgebung. Vor ihnen lag ein breiter Platz. Etwa 40 Quadratmeter groß. Die rechte Seite bestand aus Fels, die linke Seite säumte ein großer Teich mit klarem Wasser. In der Decke war ein kleines Loch, sodass das Sonnenlicht spärlich hinein scheinen konnte, direkt auf den Teich. Es ließ das Wasser glitzern und unwirklich aussehen. Bewegungslos, mit der glatten Oberfläche eines Spiegels, lag der Teich da. Nicht ein Windhauch kräuselte die glatte Oberfläche. Als Sasuke seinen Blick nach oben zur Decke wandern ließ, war er froh, nicht näher heran gegangen zu sein. Riesige Stalagmiten hingen von der Decke. Sie waren spitz und wogen sicherlich so manchen Zentner. “Es ist wunderschön“, hauchte Sakura. „Und gefährlich“, dachte Sasuke bei sich. Aber er musste auch zugeben, der Ausflug bis jetzt hatte sich doch gelohnt. Der Anblick war sehenswert, sodass er die anstrengende Reise hierher gerne vergaß. „Naruto, was kann ich für dich tun?“ Fragend sah Kakashi den blonden Chaoten an, der es sich auf seinem Bett gemütlich gemacht hatte. “Musst du nicht arbeiten? Oder hast du schon wieder etwas herausgefunden?“ Das Grinsen in Narutos Gesicht vergrößerte sich nur noch. “Nö.“ Irritiert runzelte Kakashi die Stirn. “Wie, nö?“ hakte Kakashi nach, während er missbilligend zu Naruto blickte, da dieser noch immer auf Kakashis Bett saß. Mit einer Handbewegung verscheuchte er den Ninja. Erst nachdem es sich Naruto auf dem Boden bequem gemacht hatte, begann er seine kurze Antwort zu erklären. “Hab nichts mehr gefunden. Und gerade habe ich Mittagspause. Hab auch schon gegessen.“ Kurz blickte Kakashi auf die Uhr. Es war elf Uhr am Vormittag und da hatte Naruto bereits seine Mittagspause? Na ja, war schließlich nicht sein Problem. “Du bist aber nicht hier um mir von deinem Essen zu erzählen, bei dem es sich sicherlich um Nudelsuppe gehandelt hat?“ “Hm. Die Suppe war echt lecker!“ begann Naruto zu schwärmen. Innerlich verpasste sich Kakashi eine Ohrfeige. Warum hatte der das Gespräch überhaupt auf dieses Thema gebracht? “Naruto“, begann Kakashi mit drohender Stimme. “Na gut“, lenkte Naruto ein und griff an seine Stirn. Erst nachdem er ins Leere faste, schien ihm wohl einzufallen, dass das Konohastirnband in seiner Tasche gut verstaut und versteckt war. “Also, ich wüsste, wie Sie das mit Sakura regeln können.“ Mehr als verblüfft, hätte Kakashi beinahe ein „HÄ?“ von sich gegeben. Doch ganz der Ninja ließ er sich nichts anmerken. Lediglich seine rechte Augenbraue fuhr skeptisch in die Höhe. „Na ja“, begann Naruto aufgeregt. „Sie haben doch gesagt, eine Beziehung zwischen Sensei und Schüler sei verboten.“ Zustimmend nickte Kakashi. Ab und an behielt sich der Chaot doch etwas von dem, was Kakashi erzählte. Vielleicht war bei Naruto Hopfen und Malz doch nicht verloren. “Aber das Problem wäre doch gelöst, wenn Sie nicht länger Sakuras Sensei wären.“ “Du meinst, ich soll das Team an einen anderen Jonin abgeben oder Sakura soll das Team verlassen?“ fragte Kakashi ungläubig. Das hatte er nun wirklich nicht von Naruto erwartet. Für Naruto gab es nichts Wichtigeres als Freundschaft, Loyalität und das Team. Etwas, dass er zweifelsohne von Kakashi mit auf den Weg bekommen hat. Zumindest hatte der Jonin immer viel Wert darauf gelegt, das seine Schüler nach diesen Dingen lebten. “Ach, Sensei!“ Als ob Kakashi der letzte Depp wäre, schmiss Naruto voll gespielter Empörung und Genervtheit die Arme in die Höhe. Dabei wäre er beinahe nach hinten umgefallen. Langsam ging Kakashi dieses Theater auf die Nerven. Nur sein jahrelanges Leben als Shinobi und die harte Kindheit, die er hatte durchmachen musste, sorgte dafür, dass Kakashi sein Gesicht wahrte. Auch wenn sein Gesicht keinerlei Gefühle ausdrückte, so verschränkte Kakashi doch die Hände vor der Brust und wartete, was Naruto weiter zu sagen hatte. “Ich habe doch etwas ganz anderes gemeint. Kommen Sie etwa nicht drauf? Es ist total einfach!“ Innerlich zählte Kakashi bis zehn. Seine Nerven waren heute mehr als angespannt. Er konnte nicht auf Sakura und Sasuke achten, die letzte Nacht war eine Katastrophe und jetzt tanzte ihm Naruto auf der Nase herum! “Naruto, komm einfach zum Punkt!“ Kakashi konnte nur hoffen das es bei Sai besser lief. Hoffentlich hatte er ein bisschen Klatsch und Tratsch aufschnappen können, womit sie etwas anfangen konnten. “Machen Sie einfach aus Sakura als Schülerin, Sakura ihre Teamkollegin.“ Narutos Worte waren so einfach. So schlicht. Und doch hatte er so recht. Beinahe hätte sich Kakashi mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen. Sonst konnte sich Kakashi immer damit rühmen, ein Allroundgenie zu sein und das er über einen messerscharfen Verstand verfügte. Sakura war auch sehr intelligent. Und ihnen beiden war diese einfache Lösung nicht in den Sinn gekommen! Da passte das Sprichwort einmal wieder. Sie hatten tatsächlich den Wald vor lauter Bäume nicht gesehen. “Und? Und? Und? Ist das nicht eine super Idee?“ fragte Naruto aufgeregt. Ein breites Grinsen schlich sich auf Kakashis Lippen. Deutlich zeichnete sich das dicke Grinsen unter seiner Maske ab. Wenn Kakashi kein Ninja wäre, so hätte er jetzt Naruto sicherlich feste an sich gedrückt. Das war wirklich ideal! Wenn das gesamte Team 7 zu Team Kakashi werden würde, hieße das, dass nicht nur Sakura zu seiner Kollegin werden würde, sondern auch Sai, Naruto und Sasuke. Wenn sie wieder in Konoha waren, würde Kakashi Tsunade den Vorschlag unterbreiten. Ohne Tsunades Einverständnis wurde nichts daraus. Aber immerhin waren sie alle alt genug um nicht länger als Schüler zu gelten und hervorragende Shinobi waren sie noch dazu. Nicht jeder konnte von sich behaupten, über ein solch starkes Team zu verfügen. „Hey! Sensei Kakashi!“ Der angesprochene Shinobi war so in Gedanken versunken gewesen, dass er Naruto vollkommen vergessen hatte. Erst als dieser nun vor Kakashi stand und mit der Hand vor dessen Gesicht herum winkte, richtete Kakashi seine Aufmerksamkeit nun wieder auf Naruto. “Danke. Das ist eine sehr gute Idee.“ Naruto strahlte. Anscheinend war ihm genauso daran gelegen das es Sakura gut ging, wie Kakashi. Etwas anderes hatte er auch nicht von seinem Schüler erwartet. “Ist deine Pause nicht langsam vorbei?“ erkundigte sich Kakashi, da ihm dieser Gedanke gerade durch den Kopf schoss. Narutos Blick wanderte zu der Uhr über der Zimmertür. Verdutzt riss Naruto seine Augen auf. Hektisch stand er auf. “Verdammt! Schon so spät! Die Chefin reißt mir den Arsch auf! Außerdem finde ich das unfair! Ich schufte wie verrückt und werde auch noch schlecht behandelt, während Sie, Sakura und Sasuke es sich gut gehen lassen!“ Während Naruto meckerte, war er schon halb zur Tür draußen. Kopfschüttelnd sah Kakashi ihm hinterher. Naruto war wirklich ein Chaot. „Soll ich ein Foto von euch machen? Ist doch wirklich ein schönes Andenken!“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht hielt Herr Shin einen Fotoapparat in die Höhe. Kurz tauschten Sakura und Sasuke Blicke miteinander aus. Lächelnd wandte sich Sakura an Herrn Shin. “Liebend gerne!“ Freudig klatschte der Geschäftsmann in die Hände, drehte sich wieder dem hübschen Teich zu. Als Sakura sich wieder Sasuke zuwandte, erdolchte er sie regelrecht mit Blicken. Da hatte sie den Uchiha wohl falsch verstanden. Schulterzuckend packte Sakura Sasuke bei der Hand und zog ihn mit sich. Von Sasuke würde sie sich nicht die Stimmung vermiesen lassen. Diese Grotte war wunderschön! Und romantisch. Vielleicht sollte Sakura einmal mit Kakashi hierher kommen. Die Grotte wirkte wie aus einem Märchen. Das spärliche Licht, das auf den Teich fiel, ließ eben diesen schimmern. Die glatte Oberfläche wirkte surreal. Nichts bewegte sich. Zudem war das Wasser so dunkel, da konnte man gerne daran glauben, dass Fabelwesen in dem Teich lebten. “Stell dich nicht so an!“ zischte Sakura Sasuke zu, während sie ihn immer noch mit sich zog. An Herrn Shin waren sie bereits vorbei. “Vor dem Teich, oder? Das sieht bestimmt fantastisch aus!“ erläuterte der Geschäftsmann und zeigte mit seinen Händen an, wo sich Sakura und Sasuke hinstellen sollten. Nach einigem Hin und Her war der Hobbyfotograph wohl zufrieden mit ihnen, denn Herr Shin ließ Sakura und Sasuke in Ruhe und hob stattdessen die Kamera vor das Gesicht. Sakura setzte ein freudiges Lächeln auf. Damit würde sie Ino fabelhaft zur Weißglut treiben. Schließlich sah man ihnen gar nicht so sehr an, dass sie das glückliche Pärchen nur spielten. Sakura stand halb vor Sasuke und hatte den Kopf an seinen Oberkörper gelehnt. Wie es Sasuke dabei ging war ihr egal. Es störte sie nicht, Sasuke so nahe zu sein. In ihr stiegen keinerlei amouröse Gefühle auf. Das hier war einfach Teil einer Mission. “Und lächeln!“ forderte Herr Shin die zwei Shinobi auf. Sakura lächelte bereits, ob Sasuke sich an die Forderung halten würde, war aber fraglich. Es dauerte nicht lange dann war das Foto gemacht. Dann lösten sich die beiden voneinander. Vielmehr interessierte Sakura jetzt der Teich. Daher näherte sie sich ihm. In dem Wasser konnte man sicherlich sein Spiegelbild so gut erkennen wie bei einem Spiegel selbst. Nur noch einen Schritt war Sakura von dem Teich entfernt. Das Wasser war ziemlich dunkel. Lediglich an der Stelle wo das Sonnenlicht darauf schien, war es heller. “Aber nein! Das hier ist doch ein so romantischer Ort. Gerade wenn man in den Flitterwochen ist, muss es auch romantische Fotos geben!“ Irritiert hob Sakura den Kopf. Gerade war Sakura in die Betrachtung des Teichs vertieft, als Herr Shin aufgeregt zu ihr kam und sie bei der Hand packte. “Ihr braucht noch ein viel romantischeres Bild zusammen!“ Fragend sahen sich Sasuke und Sakura an, dann Herrn Shin. “Ein Kuss! Ihr zwei sollt euch vor dem Teich küssen!“ Während Herr Shin aufgeregt und freudig klang, tauschten Sasuke und Sakura entsetzte Blicke aus. Egal was sie eben noch gesagt hatte. Mission hin oder her. Sasuke würde sie nicht küssen! Herr Shin schien das aber anders zu sehen. Mit einem Lächeln zog er Sakura mit sich zu Sasuke. “Es ist doch nichts dabei! Ihr seid frisch verheiratet! Da müsst ihr doch nicht so prüde sein! Na kommt schon.“ Mehrere Sekunden, Sakura kam es wie Stunden vor, redete Shin Yuro auf die zwei jungen Leute ein. Wohl damit er endlich den Mund hielt, stimmte Sasuke irgendwann zu. Während Herr Shin ihnen den Rücken zudrehte, funkelte Sakura Sasuke wütend an. “Was soll das?“ zischte sie. “Tu nur so. Leg die Arme um mich, verdecke damit unsere Gesichter so gut wie möglich und versuch glücklich und verliebt auszusehen.“ Normalerweise hätte Sakura losgelacht. Solche Worte von Sasuke zu hören war nicht gerade die Regel. Jetzt jedoch, wo sie selbst davon betroffen war, hielt sich ihre Freude in Grenzen. Widerwillig legte Sakura ihre Arme um Sasukes Nacken. Um überhaupt an sein Gesicht zu kommen, musste sie sich auf die Zehenspitzen stellen. Natürlich kam Sasuke nicht auf den Gedanken sich etwas zu Sakura herunter zu beugen. “Denkt einfach, ich wäre nicht hier!“ rief Herr Shin ihnen zu. Wie gerne würde Sakura das tun. Es fehlten nur noch wenige Millimeter, dann würden Sakuras Lippen auf Sasukes liegen. Seinen Atem konnte Sakura bereits auf ihrem Gesicht spüren. Doch sie war zu klein und Sasuke küssen zu können. Anscheinend fiel es auch endlich Sasuke auf, woraufhin er sich zu Sakura hinabbeugte und sogar noch einen Arm um ihre Hüfte legte. Bislang war Sakura nie aufgefallen, wie groß Sasuke eigentlich war. Ungefähr einen halben Kopf größer als Kakashi. Aus den Augenwinkeln heraus versuchte Sakura abzuschätzen, ob ihre Arme Sasukes und ihr Gesicht weitestgehend bedeckte. Sie hoffte es zumindest. Kurz bevor sich Sasukes Lippen auf ihre legten, entschuldigte sich Sakura innerlich mehrmals bei Kakashi. Und dann küssten sie sich. Eigentlich würde Sakura bei dem, was hier gerade taten, nicht von einem Kuss reden. So wenig wie möglich berührten sich ihre Lippen. Die Münder lagen nur leicht aufeinander und blieben auch geschlossen. Ob Sasukes Augen geöffnet waren oder nicht, wusste Sakura nicht. Ihre waren es zumindest. Innerlich zählte Sakura die Sekunden. Wie lange würde das wohl dauern? Hoffentlich sahen sie überzeugend aus. Irgendwie bezweifelte es Sakura. Doch was stellte sie sich hier so an? In Filmen küssten sich die Leute andauernd! Ein Kuss – des Auftrags wegen – war kein Fremdgehen. Oder? Wie sehr hatte sie sich so etwas früher gewünscht. Jetzt war es, als würde sie Naruto küssen. Es lag nicht einmal so sehr daran das sie eine Beziehung mit Kakashi führte. Vielmehr war es, weil Sasuke ein guter Freund geworden war. Und so etwas taten Freunde normalerweise nicht miteinander. Als Sakura ein leises Klicken vernahm, zählte sie noch zwei Sekunden, dann löste sie sich von Sasuke. Zeitgleich nahm er Hand und Lippen von ihr. Beide hatten wohl die gleiche Idee gehabt. Ein Seufzer entfuhr Sakura. Ob vor Erleichterung konnte sie nicht sagen. Auf jeden Fall war es so angenehmer. Sie musste nicht länger auf Zehenspitzen stehen und auch nicht den Kopf weit in den Nacken legen müssen. „Es sind schöne Fotos geworden!“ verkündete Herr Shin, als Sakura und Sasuke wieder zu ihm kamen. “Wollen wir wieder nach draußen? Ich hätte Hunger“, erklärte Sasuke daraufhin nur. Schulterzuckend folgte Sakura Sasuke, als dieser zum Ausgang steuerte. Das Herr Shin ihnen folgte, davon ging Sakura einfach einmal aus. Zum Glück hatte sie nicht nur an eine Taschenlampe und den Pullover gedacht, sondern war kurz in der Küche des Hotels gewesen und hatte sich etwas Kleines zum Essen mitgenommen. Dann würden sie jetzt wohl ein kleines Picknick veranstalten. Das Wetter war schön. Sakura hatte nichts dagegen sich in der wohltuenden Sonne aufzuwärmen. Kapitel 19: Neue Erkenntnisse ----------------------------- Mit einem lauten Seufzer ließ sich Sakura in ihr Bett fallen. Der heutige Tag war noch recht schön geworden, wenn auch anstrengend. Das Picknick am Mittag war entspannend gewesen. Die Sonne hatte, wie Sakura gehofft hatte, wunderbar aufgewärmt. Und das Beste war, Herr Shin hatte einmal den Mund gehalten, sodass Sakura die Natur genießen konnte. Am Nachmittag dann hatten sie sich auf den Rückweg gemacht. Sakura hatte noch Zeit gehabt zu duschen, dann gab es das Abendessen. Herr Shin hatte Sasuke und Sakura eingeladen gehabt mit ihm am Tisch zu setzen. Selbstverständlich hatte er vorher Kakashi gefragt ob es für ihn in Ordnung sei. Natürlich. Sakura hoffte dass die Mission bald beendet war. Mehrere Abende in Gesellschaft des Geschäftsmannes würde sie nicht überstehen. Herr Shin redete und fragte einen aus, aber über ihn selbst war nichts in Erfahrung zu bringen. Vielmehr hatten Sakura und Sasuke kreativ vorgehen müssen, um plausible Antworten geben zu können. Wie hatten sie sich kennen gelernt? Was machte Sasuke von Beruf? Was Sakura tat, war nebensächlich. Dieser Kerl war wirklich ein Chauvinist! Dann wollte er noch wissen, wie Sasuke den Antrag gemacht hatte, wie die Hochzeit ablief und ob Sakura und Sasuke schon über Kinder nachdachten… Das Abendessen über war Kakashi ruhig gewesen. Verständlich, beschäftigte sich Herr Shin doch fast ausschließlich mit Sasuke. Apropos Sasuke. Sakura hoffte das sich Sasuke beeilen würde. Der Uchiha stand gerade unter der Dusche und das einzige, was Sakura jetzt wollte, war schlafen. Doch sie würde sicherlich nicht zur Ruhe kommen, wenn sie jeden Moment damit rechnete, dass Sasuke ins Bett kommen würde. Sakura hatte einen leichten Schlaf. Zumindest war es bei Kakashi so. Sobald er aufstand oder ins Bett kam, war sie hellwach. Ziemlich nervig. Hoffentlich würde sich das mit der Zeit bessern. Ausgiebig gähnte Sakura, während sie an die Decke blickte. In vier Tagen war Vollmond. So lange würden sie wohl noch bleiben müssen. Naruto und Sai taten ihr ja schon etwas Leid. Während Sakura, Sasuke und Kakashi in den Luxus der Hotelbewirtung kamen, mussten die beiden Shinobi die Mission erledigen und gleichzeitig arbeiten. Jeden Tag kellnern war schon ein knochenharter Job. “Schläfst du schon?“ Leise hatte Sasuke die Frage gestellt. Wohl aus Rücksichtsnahme, falls Sakura bereits schlafen sollte. Wenn dem so war, konnte er sich die Frage auch sparen. Ehrlich. “Nein“, murmelte Sakura und starrte weiter die Decke an. “Gut.“ Kaum hatten die Worte Sasukes Mund verlassen, wurde die Deckenlampe angeknipst. Augenblicklich kniff Sakura die Augen zusammen, denn das helle Licht stach in den Augen. “Hey!“ protestierte Sakura. Nachdem sich ihre Augen einigermaßen an das Licht gewöhnt hatten, richtete sich Sakura in dem Bett auf und blickte zu Sasuke. Er hatte eine graue Jogginghose an und sonst nichts. War zumindest besser als eine Boxershorts. Wobei Sakura nie gedacht hätte das Sasuke so legere Kleidung überhaupt besaß. Und einmal nicht in schwarz. “Was ist los?“ wollte Sakura wissen. Sie war hundemüde und wollte schlafen. Stattdessen wühlte Sasuke in seiner Tasche herum und holte mehrere Kunais und ein Katana hervor. “Was hast du vor?“ fragte Sakura und besah skeptisch die Waffen. Konnte es wirklich wahr sein? Sasuke begann doch tatsächlich allen ernstes seine Waffen zu putzen! Sie wurden nicht einmal gebraucht! Die letzten Tage hatten sie in dem Koffer verbracht. Sie waren nicht schmutzig, ergo mussten die Waffen auch nicht geputzt werden! Ihren Frust ließ Sakura raus, indem sie sich Sasukes Kissen krallte und sie dem Uchiha entgegen warf. Wie nicht anders von Sasuke zu erwarten, wich er dem weichen Geschoss aus. Mit hochgezogener Augebraue blickte Sasuke zu Sakura, putzte aber weiterhin sein Katana. “Ich will schlafen! Licht aus!“ “Aber“, begann Sasuke, doch Sakura ließ ihn nicht ausreden. “Nichts da! Das kannst du morgen auch noch machen. Jetzt mach das Licht aus und leg dich hin!“ Entschieden drehte sich Sakura anschließend auf die Seite und zog sich die Decke über den Kopf. Sasuke gab einen Laut der Frustration von sich. Voller Genugtuung vernahm Sakura wenige Sekunden darauf das Geklapper der Waffen, die wieder in ihrem Versteck verstaut wurden. Dann ging Sasuke durch das Zimmer und…. Das Licht wurde nicht ausgemacht. Stattdessen wurde eine Tür geöffnet. Irritiert zog Sakura die Decke von ihrem Gesicht. Bei der Zimmertür stand Sasuke nicht. Daher ließ Sakura ihren Blick durch das Zimmer schweifen. Letztendlich fand sie ihn bei der Balkontüre, durch die gerade Kakashi, Naruto und Sai das Zimmer betrat. Genervt seufzte Sakura auf. Das bedeutete, auf Schlaf konnte Sakura noch lange warten. Womit hatte sie das verdient? Wenn das so weiter ging, wäre dies hier eine der anstrengendsten Missionen überhaupt. “Hey Sakura! Wolltest du etwa schon schlafen gehen?“ erkundigte sich Naruto gut gelaunt und ließ sich mit einem breiten Grinsen auf dem Futon nieder. “Wonach sieht es aus, Baka! Natürlich wollte ich schlafen!“ fuhr Sakura den jungen Mann an. Finster warf sie ihm Blicke zu. Das hier war ihr Bett. Da hatte Naruto nichts zu suchen. Außerdem war Sakura wirklich ziemlich müde. Daher bedachte sie alle Anwesenden mit finsteren Blicken. Auch Kakashi. Sai stand mitten im Zimmer, Kakashi lehnte gegen die Wand und Sasuke hatte es sich wieder auf dem Stuhl bequem gemacht. Sakura war die einzige, die in ihrer Nachtkleidung hier war. Wussten denn alle von diesem Treffen nur sie nicht? “Und? Was gibt es, weshalb ihr mich um den Schlaf bringt?“ “Wir werden besprechen wie wir weiter vorgehen.“ Kakashi ließ seinen Blick durch die Runde wandern. Er wartete wohl darauf das einer von ihnen das Wort ergriff. Was Naruto auch sogleich übernahm. “Hä? Wieso müssen wir darüber reden? Ich dachte es ist klar was zu tun ist.“ “Baka.In vier Tagen ist das Treffen des Geschäftsmannes. Bis dahin müssen wir geklärt haben, was wir tun sollen.“ “Außerdem“, fuhr Sakura für Sasuke fort, „wissen wir nicht, wo das Treffen stattfinden wird.“ Anerkennend nickte Kakashi. „Richtig. Sakura und Sasuke haben recht. Aber zunächst einmal würde ich gerne wissen, ob jemand Informationen hatte sammeln können.“ Fragend sah Kakashi seine Schüler an. Entschieden schüttelte Naruto den Kopf. “Nö. Gar nichts. In seinem Zimmer habe ich nichts mehr gefunden.“ “Wir haben zwar fast den ganzen Tag mit ihm verbracht, aber nicht wirklich etwas erfahren“, erklärte Sakura. Anschließend sah Kakashi zu Sai. Dieser lächelte ausnahmsweise ein echtes Lächeln. „Ich glaube, ich habe etwas.“ Gespannt sah Sakura Sai an. Ebenso Naruto. Kakashi und Sasuke sahen dagegen emotionslos aus. So wie immer eben. Manchmal fragte sich Sakura, wie die beiden das hinbekamen. Man konnte doch nicht immer mit solch einer Maske herum laufen! Aber vielmehr interessierte sie was Sai nun herausgefunden hatte. “Es ist nicht viel. Ein Zimmermädchen hat mir anvertraute, dass eine Kollegin wohl von Herrn Shin sexuell belästigt wurde. Das kann ich aber nicht weiter bestätigen, denn diese Frau arbeitet nicht länger hier und wohnt auch nicht im Dorf. Die Empfangsdame hat mir erzählt, Herr Shin sei wohl jedes Jahr zur selben Zeit hier. Immer im Frühjahr und im Herbst. Außerdem hat er immer dasselbe Zimmer und denselben Tisch. Im Dorf scheint ihn dennoch niemand genauer zu kennen. Einem Kellner ist nachts, nach seiner Schicht auf dem Nachhauseweg, Herr Shin aufgefallen, der sich vom Dorf entfernte. Ich schlussfolgere daraus, Herr Shin handelt hier schon seit längerem mit Waffen und geht immer nach demselben Muster vor.“ Zu demselben Schluss kam auch Sakura. Nachdem was Sai erzählte, schien Herr Shin seine illegalen Machenschaften hier schon lange zu betreiben. Nur wo? Dieselbe Frage stellte Kakashi. “Gibt es hier irgendwelche Stellen, die als Versteck dienen könnten?“ Diese Frage ging wohl an Sasuke und Sakura. Sai und Naruto waren zu sehr eingespannt, als das sie bisher die Umgebung genauer hätten untersuchen können. Ob Kakashi dies bisher getan hatte, wusste Sakura nicht. Eigentlich hätte nichts dagegen gesprochen. “Um das Dorf herum gibt es eigentlich nur Wiese. Etwas weiter entfernt ist ein Waldstückchen und die Grotte. Aber Sakura und ich können die nächsten Tagen weiter die Umgebung untersuchen.“ “Gut. Macht das. Wenn sonst nichts mehr ist, würde ich sagen, wir gehen alle schlafen. Und versucht weiter an Informationen zu kommen.“ “Gute Nacht“, sagte Sai daraufhin mit einem Lächeln und verließ das Zimmer über den Weg, den er hineingekommen war. “Ich will noch bleiben! Ich brauche mal etwas Gesellschaft. Mit Sai auf einem Zimmer ist es langweilig. Er redet nicht viel und liest stattdessen immer seine komischen Bücher, wie man Freunde findet.“ Sakura verdrehte auf Narutos Worte hin die Augen. Sai hatte tatsächlich noch Probleme Gefühle zu zeigen, geschweige denn sie zu empfinden und einzuordnen, was genau er da gerade empfand. Damit wollte sich Sakura im Moment aber nicht befassen. Viel lieber wollte sie endlich schlafen. “Naruto. Hau ab. Ich will schlafen!“ verkündete Sakura entschieden und zog Naruto demonstrativ die Decke unterm Hintern weg. Gerade so nur konnte Naruto die Balance halten und fiel nicht nach hinten um. “Klar. Mit mir kann man es ja machen! Und Kakashi darf bleiben oder wie?“ Trotzig verschränkte Naruto die Arme vor der Brust. „Ich finde es gemein, wenn Sakura wieder bei Kakashi schläft. Und außerdem hängt ihr drei immer aufeinander. Wir sind schließlich ein Team.“ “Aber eines auf Mission, das undercover ermittelt“, hielt Sasuke dagegen. Naruto und Sasuke duellierten sich mit Blicken. Man konnte förmlich spüren wie sich die Atmosphäre veränderte, angespannter wurde. Beunruhigt sah Sakura zwischen Naruto und Sasuke hin und her. Manchmal übertrieben die beiden es wirklich. Erst als Kakashi dazwischen ging, schaute Naruto beleidigt aus dem Fenster. Sasuke lehnte sich in seinem Stuhl zurück. “Nein, Naruto. Ich werde jetzt ebenfalls schlafen gehen. Und wenn wir wieder in Konoha sind, gebe ich dir eine Nudelsuppe aus.“ Normalerweise funktionierte das. Und tatsächlich. Naruto wirkte nicht mehr ganz so beleidigt. “Und ich möchte noch einmal mit dir reden. Kommst du bitte?“ Es war weniger eine Frage als ein Befehl. Widerwillig erhob sich Naruto, verabschiedete sich von Sakura und folgte Kakashi hinaus. Sakura fand es ein wenig schade von Kakashi nicht wenigstens noch einen Gutenachtkuss erhalten zu haben. Aber damit kam sie klar. Schließlich wollte Sakura jetzt nur noch schlafen. Irritiert sah Sakura daher Sasuke hinterher, der anstatt sich Schlafen zu legen, lieber zum Balkon hinaus ging. “Was machst du?“ erkundigte sie sich. Sasuke gebot ihr leise zu sein. Was Sakura die Stirn runzeln ließ. Was hatte er denn nur vor? Eine Zeit lang stand Sasuke bei der Balkontür. Er hatte sie einen Spalt breit geöffnet und lauschte. Ja, er lauschte. Hörte er etwa dabei zu, was Kakashi Naruto unter vier Augen hatte mitteilen wollen? Das ging doch etwas zu weit! Nach nur wenigen Minuten schloss Sasuke die Tür und kam zu Sakura zurück. Kaum das er bei ihr war, wollte Sakura auch sofort wissen, was das gerade sollte. “Ich wollte wissen, was so wichtig ist.“ “Weißt du, Kakashi wollte mit Absicht mit Naruto alleine reden. Das hatte schon seinen Sinn.“ “Es war totaler Unsinn. Kakashi hat Naruto nur beruhigen wollen, das er nicht außen vor gelassen wird. Und wenn er sich alleine fühle, solle er zu Kakashi kommen.“ Verdutzt sah Sakura drein. „Er hat sozusagen Seelsorge betrieben?“ Sasuke nickte. Vielleicht hatte er ja doch recht gehabt und es war Unsinn. Aber vielleicht hatte es Naruto geholfen. In der Tat war er im Moment etwas alleine, aber auch Sai. War aber auch egal. Jetzt konnte Sakura endlich schlafen! Als ob Sasuke ihre Gedanken gelesen hätte, schaltete er in dem Moment das Licht aus. Erleichtert seufzte Sakura auf. Sofort kuschelte sie sich in das bequeme Bett. Kaum das Sasuke sich neben Sakura gelegt hatte, war sie auch schon eingeschlafen. „Und was sollen wir jetzt machen?“ Fragend sah Sakura zu Sasuke. Sie beide saßen in dem hübsch angelegten Garten des Hotels. Auch heute war wieder ein wunderschöner Tag. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten und es war angenehm war. Die Bäume standen in voller Blühte und verströmten einen wohlriechenden Duft. Genüsslich streckte Sakura alle Viere von sich. Es war später Nachmittag. Den heutigen Tag hatten Sakura und Sasuke damit zugebracht, sich die Umgebung noch einmal genauer anzusehen. Aber was sie bisher hatten entdecken können, war wenig viel versprechend gewesen. Wiese, Wiese und noch mehr Wiese. Mehr war da nicht gewesen. Morgen würden Sakura und Sasuke noch in die andere Richtung gehen, um sich umzusehen. Das hieße, sie würden ein wenig wieder in Richtung Konoha laufen müssen. Konoha lag nur einen Tagesmarsch von Shirakawa entfernt. Das hieß, zwischen dem Dorf und Konoha lag fast nur Wald. Dort gab es genügend Möglichkeiten für ein Treffen, aber Sakura fand es unwahrscheinlich. Dafür lag es zu nahe an Konoha. Das war riskant, vor allem wenn man bedachte, wie viele Ninja durch den Wald liefen. “Wollen wir vielleicht zu der heißen Quelle?“ schlug Sakura vor, nachdem Sasuke nach einiger Zeit immer noch nicht auf ihre anfängliche Frage geantwortet hatte. “In Ordnung.“ Gemeinsam erhoben sich Sakura und Sasuke und gingen zum Empfang. Wie die Tage vorher stand Yuri hinter dem Empfangstresen. Und wie sonst auch lächelte sie freundlich vor sich her. Immer zu lächeln würde Sakura wohl wahnsinnig machen. Außerdem mochte Sakura die Frau nicht. Vielleicht weil sie Kakashi scharf fand? “Wo ist die heiße Quelle?“ erkundigte sich Sasuke bei Yuri. Bei Sasuke blieb Yuri ganz professionell. Vielleicht weil Sasuke ja angeblich mit ihr verheiratet war. Dann hatte die junge Frau ja vielleicht doch wenigstens ein wenig Anstand. Während Sakura so darüber nachdachte, bekam sie die Antwort von Yuri nicht mit. Sie folgte Sasuke einfach, als er sich wieder in Bewegung setzte. Nach wenigen Metern stellte Sakura irritiert fest, sie gingen nicht zu ihrem Zimmer. Was Sakura eigentlich erwartet hatte. “Wo gehen wir hin?“ fragte Sakura daher nach. “Zu der Quelle. Wie du wolltest.“ “Und warum gehen wir dann nicht erst passende Sachen holen?“ “Hast du nicht zugehört?“ Fragend richtete sich Sasukes Blick auf Sakura. Die zog mit einem verlegenen Grinsen die Schultern hoch. „So mehr oder weniger.“ Ein leiser Seufzer entfuhr Sasuke, ging aber nicht näher darauf ein. Stattdessen beantwortete er ihre Frage. “Bei der Quelle sind Handtücher, die wir benutzen sollen.“ Nach wenigen Minuten erreichten Sakura und Sasuke die Quelle. Bevor sie diese jedoch sehen konnten, führten zwei Türen von dem Flur ab. Die Umkleidekabinen. Sakura verschwand in der für Frauen. Die für Männer lag direkt gegenüber. In der Umkleidekabine gab es eine Holzbank und zwei Ablageschränke. In diesem befanden sich mehrere kleine Fächer, wo man seine Kleidung ablegen konnte. Passend lagen in jedem Fach zwei frische Handtücher. Wohl eines für die Quelle und eines für danach. Sakura griff sich eines der weichen, weißen Handtücher und entkleidete sich anschließend. Das Handtuch wickelte sie fest um sich herum. Es bedeckte nur die Hälfte ihrer Oberschenkel, aber sie würde wahrscheinlich eh alleine in der Quelle sein. Viele Frauen erwartete Sakura nicht. Dafür war der Tag zu schön. Als Sakura die Umkleidekabine verlies und die Tür zur heißen Quelle öffnete, schlug ihr als erstes kühle und heiße Luft zugleich entgegen, sowie Nebel. In der Zwischenzeit hatte es angefangen zu dämmern. Keine Sonne, die die Quelle erhellte. Stattdessen gab es Lampions, die überall aufgestellt waren. Nachdem sich Sakura einigermaßen an die Lichtverhältnisse gewöhnt hatte, erkannte sie den kleinen Holzweg, der zur Quelle führte. Nach nur wenigen Metern endete der Weg und Sakura stand vor der heißen Quelle. Steine umsäumte das heiße Wasser. Langsam und vorsichtig ließ sich Sakura in die Quelle sinken. Verwundert stellte sie fest, dass sie die einzige hier war. Das störte Sakura aber nicht. So war es auch angenehm. Doch das blieb nicht lange so. Nach nur wenigen Minuten vernahm Sakura Schritte, die sich langsam näherten. Sakura drehte den Kopf in die entsprechende Richtung. Sie hoffte es war keine alte Frau. Auf einen solch faltigen Anblick konnte Sakura verzichten. Umso verwunderter war sie, als sie den jungen Mann vor sich erkannte. Gerade als Sasuke die Umkleidekabine betrat, hörte er eine Stimme, die er in den letzten Tagen nur allzu oft vernommen hatte. Herr Shin war hier. Nur wo? In der Umkleide direkt nicht. Die war, abgesehen von Sasuke, verlassen. Es führte aber zwei Türen ab. Eine führte zur Quelle, wie ein Hinweisschild erklärte. Die andere Tür führte zu den Toiletten. Dort befand sich Herr Shin und telefonierte. Dessen war sich Sasuke sicher, denn er vernahm immer wieder Herrn Shin, der anschließend eine längere Pause einlegte und dann wieder sprach. Auch worüber konnte Sasuke hören, aber den Zusammenhang verstand er nicht sofort. “Gut, gut. Aber das sollte in Zukunft nicht wieder geschehen.“ Pause. Dann wieder Herr Shin. “Ich bin Geschäftsmann. Ich habe mich genauso an Termine zu halten wie du auch. Erspar mir also deine Entschuldigungen!“ Herr Shin klang verärgert. Doch bis jetzt konnte Sasuke das Gespräch noch nicht gänzlich verstehen. Erst gegen Ende des Telefonats. “Gut. Dann eben morgen. Treffpunkt und Zeit bleiben gleich. Und bring alles mit!“ Ohne weitere Worte des Abschiedes, legte Herr Shin auf. Sasuke sah sich um. Er musste sich verstecken. Und zwar schnell! Die Türklinke wurde bereits herunter gedrückt. Den Raum zu verlassen würde zu lange dauern. Daher fiel Sasuke nichts besseres ein, als das Jutsu der Verwandlung anzuwenden. In Sekundenschnelle formte er die entsprechenden Fingerzeichen. Eine Sekunde später stand eine schwarze Sporttasche in der Ecke der Umkleide. Etwas besseres war Sasuke nicht eingefallen. Erst wollte er sich in ein Handtuch verwandeln, aber die Gefahr, dass Herr Shin es benutzen würde, war zu groß. Dann eine Pflanze. Aber die wäre wohl zu auffällig. Gerade noch rechtzeitig hatte Sasuke gehandelt. Gerade als er als Sporttasche in der Ecke stand, wurde die Toilettentür geöffnet und Herr Shin, ganz normal gekleidet, betrat die Umkleide. Er verstaute sein Handy in der Hosentasche und verließ verärgert die Umkleidekabine. Sofort verwandelte sich Sasuke zurück. Er würde Herrn Shin verfolgen. Warum er ausgerechnet hier dieses Telefonat geführt hatte, wusste Sasuke nicht genau. Er vermutete das Herr Shin den Hotelangestellten nicht traute. Wenn man bedachte das Sai und Naruto als Personal eingeschleust waren, handelte Herr Shin klug. Und worüber das Telefonat ging, wusste Sasuke nun auch. Sobald er wusste was Herr Shin als nächstes tat, würde er Kakashi von der neuen Entwicklung in Kenntnis setzen. Leise verließ Sasuke die Umkleide und schlich den Flur entlang. Herrn Shin konnte er nicht mehr sehen, nur noch hören. Doch das reichte Sasuke vollkommen. Kapitel 20: Beziehungs-Upgrade ------------------------------ Mit großen Augen sah Sakura den Mann vor sich an. Bei seinem Anblick schlug ihr Herz gleich schneller. Sie hatte ihn ja schon häufiger nackt gesehen, aber nur mit einem Handtuch bekleidet sah Kakashi auch einfach nur zum anbeißen aus! Doch das einzige was Sakura einfiel, war eine mehr als dumme Frage. „Was machst du denn hier?“ „Ich kann auch gerne wieder gehen.“ Kakashi klang nicht sauer, vielmehr amüsiert. “Das hier ist doch der Frauenbereich“, versuchte Sakura sich aus ihrer unglücklich formulierten Frage noch zu retten. Auf ihre Worte hin sah sich Kakashi demonstrativ um. „Also ich kann hier sonst niemanden sehen. Und ich bin aus der Umkleidekabine direkt hierher gekommen. Ich gehe davon aus, es ist eine gemischte Quelle. Ist schließlich auch nur ein kleines Hotel.“ Wenn Sakura so darüber nachdachte, hatte Kakashi wohl recht. In der Zwischenzeit hatte sich Kakashi zu ihr gesellt. Als er Sakura in den Arm nahm, versuchte sie sich wieder daraus zu befreien. Fragend sah Kakashi sie an. “Sasuke müsste gleich kommen. Ich bin mit ihm hierher gekommen.“ Bei ihren Worten verfinsterte sich Kakashi Gesicht ein wenig. Sie hatte nicht vorgehabt Kakashi eifersüchtig zu machen. Doch schnell hatte sich der Jonin wieder gefangen. “Ich war alleine. Niemand war in der Umkleide außer mir.“ Verwirrt runzelte Sakura die Stirn. „Sicher?“ fragte sie noch einmal nach. “Du kannst mir ruhig glauben. Vertrau mir.“ Bei seinen verführerisch klingenden Worten schmolz Sakura regelrecht dahin. Ohne zu fackeln zog sie Kakashi die lästige Maske vom Gesicht und presste dann seinen Mund auf ihren. Kakashi war froh sich kurzfristig dazu entschlossen zu haben, den heißen Quellen einen Besuch abzustatten. Er hatte nicht erwartet Sakura hier anzutreffen. Glücklicherweise auch noch alleine. In letzter Zeit unternahm sie auch in ihrer Freizeit viel mit Sasuke. Gedanklich schalt sich Kakashi. Seine Eifersucht war wirklich nicht angebracht. Er selbst war es doch, der dafür gesorgt hatte, dass Sasuke und Sakura als Paar auftreten mussten. Das hieß, sie mussten auch zusammen zur Quelle. Nur kurz konnte Kakashi darüber nachdenken. Schnell war er durch Sakura so weit abgelenkt, das er um sich herum nichts mehr wahrnahm. Außer Sakura selbstverständlich. Während sie sich küssten, wurde es immer heißer, leidenschaftlicher zwischen ihnen. Wie immer eigentlich. Daher war es Kakashi auch egal, das sie jeden Moment von jemandem erwischt werden konnten. Auch von Herrn Shin. Das er die Mission gefährdete, weil seine Lust so groß war, störte Kakashi im Moment nicht. Nachher würde er sich sicherlich dafür schalten, jetzt jedoch wollte Kakashi sich viel zu sehr in Sakura verlieren. Was er auch nach wenigen Minuten endlich tat. Keuchend krallte sich Sakura an ihn, während er ihren Körper erkundete und liebkoste. Ihr Handtuch hing nur noch lose an ihr. Kakashi fing Sakuras Stöhnen mit seinen Lippen auf, während Sakuras Körper unter seinen Berührungen schmolz. Kurz darauf erbebte Sakura, zog sich krampfartig um ihn zusammen, sodass auch Kakashi nicht mehr an sich halten konnte und zu seinem Höhepunkt kam . Nach einigen Minuten hatten sich Sakura und Kakashi soweit beruhigt gehabt, damit Kakashi ein wichtiges Gespräch mit ihr führen konnte. So ein Quickie war nicht zu verachten, jetzt aber musste etwas geklärt werden. “Sakura“, murmelte Kakashi in das weiche Haar der Kunoichi. Sakura hatte die Arme um ihn geschlungen, ihr Kopf ruhte auf seiner Brust. Einen Arm hatte er um ihre Mitte geschlungen, der andere fuhr beruhigend über ihren Rücken. “Hm?“ gab Sakura zufrieden von sich. “Wenn wir zurück in Konoha sind, werde ich bei Tsunade beantragen, dass du nicht länger meine Schülerin bleibst.“ Augenblicklich hob Sakura den Kopf. Ihr ganzer Körper war angespannt. Mit großen Augen sah sie ihn ungläubig an. „Was?“ Erst jetzt bemerkte Kakashi, wie ungeschickt er seine Worte gewählt hatte. Er verstand, warum Sakura so voller Unglauben und auch Entsetzen zu ihm blickte. Ihm würde es wohl nicht anders ergehen, wenn Sakura erklären würde, das Team zu verlassen. “Das meinte ich damit nicht“, begann Kakashi, wurde von Sakura jedoch sofort unterbrochen. “Ach ja? Ich mag unser Team! Ich bin gerne mit Naruto, Sasuke und Sai auf Mission! Nur weil du mit mir vögelst, denkst du, kannst du über mein Leben bestimmen?“ Wütend schleuderte Sakura ihm die Worte entgegen. Mit so einem Ausbruch hatte Kakashi beim besten Willen nicht gerechnet. “Ich will dein Leben nicht bestimmen“, versuchte er die Situation zu erklären. „Aber dennoch tust du es! Mag ja sein das es für dich nur Sex ist, aber das gibt dir nicht das Recht, solche wichtigen Entscheidungen über meinen Kopf hinweg zu beschließen!“ Nur Sex? Glaubte sie das wirklich? “Wenn es mir nur darum ginge, glaubst du wirklich, ich würde so ein Risiko auf mich nehmen? Dann würde ich mir eine Frau nehmen, wegen der ich nicht Gefahr laufe, gefeuert zu werden! Sakura, ich will mehr von dir. Und deswegen werde ich Sasuke, Naruto, Sai und dich zu meinen Teamkollegen erklären lassen. Damit wärt ihr nicht länger meine Schüler.“ Auf Kakashis Worte hin schwieg Sakura verblüfft. Damit hatte sie wohl nicht gerechnet. Aber er war selbst von sich überrascht. Klar, ihm war schon länger bewusst, das er mehr von Sakura wollte. Bisher hatten die beiden aber noch nie darüber geredet. Jetzt war vielleicht auch langsam der Zeitpunkt gekommen, sich einzugestehen, das Kakashi dabei war sich in Sakura zu verlieben. Falls es nicht schon längst geschehen war. „Wirklich? Das geht? Du meinst…“ Unzusammenhängende Sätze murmelte Sakura vor sich hin, was Kakashi ein Lächeln entlockte. Kurzerhand, um sie zum Schweigen zu bringen, küsste er Sakura. Erst nach einiger Zeit löste sie sich wieder von ihm. “Tut mir Leid. Wegen dem was ich gesagt habe“, entschuldigte sich Sakura schuldbewusst. “Schon gut.“ Kakashi hatte ihre Worte auch nicht persönlich genommen. Vielmehr verstand er Sakuras Gefühle nur zu gut. “Und Tsunade wird dem zustimmen?“ “So etwas geschieht sehr oft. Wenn die eigenen Schüler nicht in andere Teams kommen oder eigene Schüler erhalten, werden sie nach einigen Jahren immer gleichberechtigt. Oder hattest du vor mit dreißig noch meine Schülerin zu sein?“ “Nein!“ Kurz lächelte er. Dann fuhr Kakashi mit eindringlicher Stimme fort. „Aber wir dürfen unsere Beziehung nicht sofort bekannt machen. Das wäre doch wirklich mehr als verdächtig. Vielleicht ein halbes Jahr, nachdem ihr alle nicht länger meine Schüler seid?“ Kakashi wusste selbst was er da sagte. Er gab Sakura und ihm eine reelle Chance auf eine langfristige Beziehung. Das erhob ihre Beziehung von einer Affäre eindeutig auf eine höhere Stufe. Falls es nicht längst der Fall war, so hatte Kakashi damit jetzt alle Zweifel aus dem Weg geräumt. Daher verstand Kakashi es nur allzu gut, dass Sakura etwas Zeit benötigte, um seine Worte zu realisieren. Groß blickten ihre Augen zu ihm auf. Dann nickte sie eifrig. “Ja! Ja, so machen wir es!“ Überschwänglich sprang Sakura Kakashi in die Arme. Nur gerade so konnte er das Gleichgewicht halten. Dann schlang auch Kakashi seine Arme um sie. Ein Gefühl des puren Glückes durchströmte Kakashi. Und auch Erleichterung. Hatte er wirklich daran gezweifelt, dass Sakura seinen Vorschlag annehmen würde? Kakashi war bereit. Die Zukunft konnte kommen. Er war darauf vorbereitet. Er würde allen ernstes das erste Mal eine wirkliche Beziehung führen. Na ja, es gab für alles nun einmal ein erstes Mal. Der Flur endete. Mehrere Türen zweigten davon ab, führten zu den einzelnen Hotelzimmern. In einem von ihnen verschwand Herr Shin. Sasuke blieb stehen und blickte weiter den Flur entlang. Sein kleiner Ausflug hatte ihm wohl nichts gebracht. Von der Umkleidekabine war Herr Shin direkt zu seinem Zimmer gegangen. Wo nur war Sai? Es war seine Aufgabe auf den Geschäftsmann zu achten und ihn rund um die Uhr zu beschatten. Was also tat er? Ein kurzer Blick auf die Uhr lieferte Sasuke die Antwort. Gleich würde das Abendessen anfangen. Das hieß, Sai war eben noch damit beschäftigt gewesen die Tische herzurichten und musste nun seine Arbeit als Kellner wahrzunehmen. Was für ein Glück das Sasuke durch Zufall das Telefonat hatte belauschen können. Es musste eine andere Lösung her, damit Herr Shin auch wirklich rund um die Uhr bewacht werden konnte. Da Sasuke jetzt wohl nicht mehr erfahren konnte, machte sich der Uchiha auf den Rückweg. Jetzt würde es sich aber wohl nicht mehr lohnen zurück zu der heißen Quelle zu gehen. Daher steuerte Sasuke auf sein Zimmer zu. Wie nicht anders zu erwarten war er alleine. Sakura war wohl noch bei den Quellen. Daher zog sich Sasuke für das Abendessen um. Nachdem er seine Jeans gegen eine schwarze Hose und das T-Shirt gegen ein rotes Hemd getauscht hatte, ging Sasuke auf den Balkon hinaus. Von dort ging er zu Kakashis Zimmer, klopfte an und wartete. Von drinnen erklangen keinerlei Geräusche. Auch als Sasuke hinein blickte, konnte er den Jonin nicht ausmachen. Kakashi war wohl gerade nicht da. Gut, dann würde er eben bis nach dem Essen warten müssen, bis er Kakashi die Neuigkeiten mitteilen konnte. Als Sasuke sein Zimmer wieder betrat, wurde gerade dessen Tür geöffnet. Dann erschien Sakura, mit einem breiten, zufriedenem Lächeln im Gesicht. Ihr Gesicht war noch etwas gerötet von der heißen Quelle und ihre Haare waren noch nass. Ansonsten trug sie ihre Alltagskleidung. Und dennoch sah Sakura ganz anders aus. Bildete es sich Sasuke nur ein oder strahlte sie mehr als sonst? Wirkte glücklicher und zufriedener mit sich selbst. “Ist etwas passiert?“ erkundigte sich Sasuke daher. Augenblicklich sah Sakura noch glücklicher aus. Überschwänglich nickte sie mit dem Kopf. “Oh, du wirst nicht glauben was mir eben passiert ist!“ Freudig hüpfte Sakura auf der Stelle herum. Du meine Güte! Die war ja völlig von der Rolle. Was war nur eben geschehen? Es interessierte Sasuke inzwischen ziemlich. “Kakashi wird uns alle zu seinen Teamkollegen machen sobald wir in Konoha sind! Das heißt, dass ich nicht länger seine Schülerin bin und mit Kakashi ganz offiziell zusammen sein kann!“ Aha. Daher wehte also der Wind. Aber Sasuke freute sich für Sakura und Kakashi. Die beiden passten wirklich ganz ausgezeichnet zueinander. Außerdem profitierte auch Sasuke davon. Er wäre nicht länger Schüler und das als Genin. Es war mehr als vorteilhaft. „Freut mich. Und wann ist es nicht länger ein Geheimnis?“ “Ähm, so in etwa in einem halben Jahr.“ Überrascht zog Sasuke die Augenbrauen in die Höhe. Das war ja noch viel interessanter. Anscheinend war es Sakura und Kakashi ziemlich ernst miteinander. So hatte er den Jonin gar nicht eingeschätzt. Bisher hatte Sasuke Kakashi noch nie mit einer Frau zusammen gesehen gehabt. Daher hatte er immer angenommen, der Jonin sei an festen Bindungen nicht interessiert. “Und, wer von euch hat zuerst seine Liebe gestanden?“ fragte Sasuke nebenbei. Sakura, die gerade dabei war sich etwas zum Anziehen aus dem Schrank zu suchen, hielt abrupt inne. “Wie?“ fragte Sakura etwas verdattert, während sie Sasuke mit großen Augen ansah. Augenblicklich zog er die richtigen Schlüsse. “Ihr redet von einer gemeinsamen Zukunft, aber nicht über eure Gefühle?“ Sasuke wusste selbst, es war eine Art Ironie, das diese Worte gerade aus seinem Mund kamen. Recht hatte er dennoch. “Äh“, war die geistreiche Antwort der Kunoichi. Innerlich verzweifelte Sasuke. Wie hatten es Sakura und Kakashi nur zueinander geschafft? Ah ja, weil Sasuke ihnen geholfen hatte. Und da er so großzügig war, würde er Sakura und Kakashi erneut unter die Arme greifen. Er konnte seine Freundin doch nicht in ihr Unglück laufen lassen oder gar gefährden, das er weiterhin ein Lehrling blieb. “Sakura, mach dich für das Essen fertig. Dann reden wir weiter. Ich habe Hunger.“ Auf Sasuke Worte hin nahm die junge Frau ihre Kleidung und verschwand im Bad. Sie sah nicht länger allzu glücklich aus. Das hatte Sasuke damit nicht beabsichtigt. Also würde er das auch noch hinbiegen müssen. Auf keinen Fall durfte bekannt werden, das Sasuke Sakura in Sachen Liebesdingen half. Nicht das ihn jemand deswegen aufziehen würde. Naruto zum Beispiel. Aber was tat man nicht alles für seine Freunde… Das Abendessen war vorbei. Wieder hatten Sakura und Sasuke am Tisch von Herrn Shin gesessen. Anscheinend hatte der Mann einen Narren an Sasuke gefressen. Wenn es für die Mission hilfreich war, würde er auch weitere langweilige, nervige Gespräche über sich ergehen lassen. Im Gegensatz zu dem letzten Abendessen, nahm Kakashi an den Gesprächen teil. Wie Sasuke von Kakashi erwartet hatte, war dieser ganz er…nicht selbst. Kakashi war sehr überzeugend in der Rolle als Geschäftsmann, der Konoha mit Waffen belieferte. Hätte Sasuke es nicht besser gewusst, so hätte er Kakashi seine Rolle ohne zu zweifeln abgekauft. “Und? Was gibt es? Kannst du mir jetzt endlich sagen, was los ist? Das ganze Essen über habe ich darüber gegrübelt.“ Sasuke drehte sich zu Sakura um. Beinahe hätte er vergessen, warum er sich nach dem Essen gleich verabschiedet hatte. Bevor er gegangen war, hatte er Kakashi unbemerkt einen Zettel gereicht. Darauf erklärte er, das er neue Informationen hatte. Kakashi saß noch bei Herrn Shin. Sasuke und Sakura befanden sich in dem idyllischen Garten. Ein lauer Wind wehte. Obwohl es Abend war, waren die Temperatur noch sehr angenehm. “Ich werde dir helfen.“ “Helfen? Wobei?“ Ein wenig skeptisch sah Sakura zu dem Uchiha. Was er gut nachvollziehen konnte. Wie oft schon sprach Sasuke diese Worte aus? Auf jeden Fall ziemlich selten. “Wobei schon? Kakashi und du, ihr bekommt ja ohne mich gar nichts auf die Reihe!“ Baff klappte Sakuras Kinnlade hinunter. Und auch das konnte Sasuke verstehen. “Überleg doch mal. Wenn ich nicht mit Kakashi geredet hätte, wärt ihr noch immer nicht zusammen, sondern würdet euch finster anschweigen.“ In Sakuras Hirn ratterte es. Das konnte Sasuke gut in ihrem Gesicht ablesen. Also ließ Sasuke ihr die Zeit, die sie zum Nachdenken brauchte. „In Ordnung. Und was hast du für eine tolle Idee?“ verlangte Sakura nach einer Weile zu wissen. “Ihr beide seid doch fest zusammen. Und, auch wenn ich selbst nicht aus Erfahrung spreche, so weiß doch jeder, das eine solche Beziehung auf tiefgehenden Gefühlen basiert.“ Während Sasuke so redete, merkte er, wie sachlich und nüchtern seine Ausführung klang. Wie ein Professor, der über eine mathematische Formel dozierte. Hoffentlich würde Sakura das niemals gegenüber jemandem erzählen. Das war ja peinlich! Was sollten die Leute nur von ihm halten? Wobei, eigentlich war es Sasuke egal. Solange Sakura, Naruto, Kakashi und auch Sai, wenn es sein musste, zu ihm hielten, war ihm der Rest egal. “Klar, Herr Professor. So viel weiß ich auch“, gab Sakura sarkastisch von sich. Sasuke überhörte es geflissentlich und fuhr fort. “So wie ich Kakashi einschätze, wird er die Worte >Ich liebe dich< niemals über die Lippen bringen.“ Augenblicklich sah Sakura besorgt drein. Frauen. Sie sollten lernen erst einmal abzuwarten, bis alles gesagt wurde. “Zumindest nicht, solange du noch seine Schülerin bist. Er ist ein Mann, der es nicht gewohnt ist, eine engere Bindung auf dieser Ebene mit jemandem zu führen. Er wird dafür Zeit benötigen. Also musst du den ersten Schritt tun.“ Zweifelnd sah Sakura drein. Wenigstens war sie nicht länger besorgt. Grübelnd kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. “Denkst du wirklich, es würde etwas bringen?“ “Du liebst Kakashi doch, oder?“ Sasuke war davon überzeugt. Warum sonst sollte jemand so etwas hinderliches und ablenkendes wie eine Beziehung führen? Aber diesen Gedanken behielt Sasuke lieber für sich. Er wollte Sakura nicht noch mehr entmutigen, obwohl er gerade versuchte das Gegenteil zu bewirken. „Ähm…“ Auf Sasukes Frage hin wurde Sakura rot. Wohl peinlich berührt blickte sie auf den Boden. “Du willst mir doch wohl nicht sagen, dass du mit Kakashi schläfst und das ohne etwas für ihn zu empfinden? Für so eine hatte ich dich eigentlich nicht gehalten.“ Abrupt schoss Sakuras Kopf in die Höhe. Mit großen, wütend funkelnden Augen sah Sakura Sasuke an. “WAS?! Aber sonst geht es dir noch gut, ja? Was denkst du von mir? Natürlich liebe ich Kakashi!“ Ein triumphierendes Grinsen schlich sich auf Sasukes Gesicht. Jetzt hatte er es Sakura entlockt. Wie lange brauchte man nur, um sich selbst seine Gefühle einzugestehen? Das war doch wirklich sehr lästig. “Siehst du? Du liebst Kakashi. Wenn du es mir sagen kannst, wirst du es bei Kakashi auch schaffen.“ Sakuras Wut verpuffte. Viel zu verblüfft war sie über diese Erkenntnis. “Ich… stimmt. Ich liebe Kakashi wirklich.“ Langsam schlich sich ein Strahlen auf ihr Gesicht. Voller Freude fiel Sakura Sasuke um den Hals. “Danke! Danke!“ rief sie ihm immer wieder, viel zu laut, in die Ohren. Obwohl es für Sasukes Geschmack etwas übertrieben war, so erwiderte Sasuke dennoch die Umarmung. Als sich Sakura nach einigen Sekunden von ihm löste, sah sie jedoch wieder skeptisch drein. “Und du bist dir sicher, wenn ich Kakashi die Wahrheit sage, wird er es auch tun?“ “Vielleicht nicht direkt. So wie ich euch beide kenne, seid ich beide zu dämlich die eigenen Gefühle zu erkennen.“ “Hey!“ rief Sakura auf Sasukes Beleidigung empört aus. “Stimmt doch. Du warst eben das perfekte Beispiel.“ Bei diesen Worten verzog Sakura das Gesicht. Mit einem Arm holte sie aus und schlug Sasuke gegen den Oberarm. Überrascht blickte Sasuke die Kunoichi an. Als er ihr schelmisches Grinsen erblickte, wurde Sasuke bewusst, dass sie ihn neckte. In Ordnung. Dieses Spiel konnte man auch zu zweit spielen. “Für die Schülerin von Tsunade war das wirklich kläglich.“ „Pah. Und dafür, dass du ein ach so toller Uchiha bist, hast du echt schlechte Reflexe!“ Einen Moment sahen sich Sakura und Sasuke einfach nur an. Dann lachten sie beide laut los. Sasuke war von sich selbst etwas überrascht, aber es gefiel ihm. „Jetzt lass uns langsam wieder zurück. Vielleicht ist Kakashi bereits auf seinem Zimmer. Sai und Naruto müssen wir auch noch suchen.“ “Warum?“ fragte Sakura neugierig nach. “Weil ich neue Informationen habe“, gab Sasuke knapp von sich. Sakura, die eben noch neben Sasuke hergegangen war, blieb abrupt stehen. “Du hast Neuigkeiten? Und anstatt sie mir zu erzählen, lenkst du mich ab!“ “Ich lenke dich nicht ab. Ich habe dir geholfen. Und ich habe keine Lust es mehrmals zu erzählen. Also wirst du diese wenigen Minuten auch noch aushalten können.“ Beleidigt setzte sich Sakura wieder in Bewegung. Über ihr Verhalten schüttelte Sasuke den Kopf. So wie sie inzwischen war, mochte er Sakura deutlich lieber. Aber an ihre abrupten Stimmungswechsel würde er sich wohl nie gewöhnen. Sakura ging den Flur entlang, der zu den Zimmern des Personals führte. Sasuke und Sakura hatten ausgemacht, dass er Sai und sie Naruto bescheid sagen würden und wenn möglich gemeinsam zu Kakashi gingen. Vor Sakura tat sich eine Tür auf. Daran war ein Schild befestigt, auf dem Nur für Personal stand. Das kümmerte Sakura herzlich wenig. Schließlich wollte sie genau dorthin. Kurzerhand öffnete sie die Tür. Dahinter erstreckte sich erneut ein Flur, von dem mehrere Zimmer abzweigten. Anscheinend war hier jeder Trakt des Hotels gleich aufgebaut. So fand man sich zwar schnell zurecht, aber das half Sakura auch nicht weiter. Sie hatte keine Ahnung, wo sie Naruto finden würde. Sie hoffte das er sich auf seinem Zimmer aufhielt. Sasuke hatte es da schon leichter. Sai arbeitete noch im Restaurant. Sollte Sakura einfach an jede Tür klopfen? Es verwunderte sie sowieso das so viele des Personals hier lebten. Bei Außenstehenden wie Sai und Naruto verstand Sakura es noch. Aber es gab doch auch genügend, die sicherlich aus dem Dorf stammten. Vielleicht war es aber auch einfach billiger. War aber auch egal. Entschieden klopfte Sakura an die erste Tür an. Kurz darauf öffnete ein älterer Mann ihr. Wenn Sakura sich richtig erinnerte, war er der Oberkellner. “Ja?“ fragte er und sah skeptisch zu Sakura. “Entschuldigung“, begann Sakura, wurde aber sogleich von dem alten Mann unterbrochen. “Hier ist der Personaltrakt! Verschwinden Sie!“ Na, der war aber nett! Und so jemand wurde Oberkellner? War es nicht eh noch ein bisschen zu früh für den Oberkellner auf dem Zimmer zu sein? Sakura wollte aber eine Information, daher lächelte sie weiter freundlich vor sich her. “Ich suche jemanden. Er ist für die Zimmer zuständig und arbeitet erst seit kurzem hier. Vielleicht kennen Sie ihn?“ “Ich kenne hier jeden! Wen suchen Sie?“ verlangte der Mann forsch. „Sein Name ist Takashi. Takashi…“ “Ah! Den kenn ich! Ist ein Nichtsnutz! Bekommt jeden Tag von der Chefin Ärger. Frage mich, wieso dieser Taugenichts hier überhaupt arbeit oder warum er noch nicht rausgeschmissen wurde!“ Während der alte Mann sich in Rage redete, war Sakura mit sich zufrieden. Oh ja, das hörte sich eindeutig nach Naruto an. Sakura ließ den Alten noch ein bisschen weiter reden, bis sie ihn höflich unterbrach. “Bitte. Wo finde ich sein Zimmer?“ “Das vorletzte rechts.“ “Danke.“ Kaum hatte Sakura das gesagt, wurde ihr die Tür auch schon vor der Nase zugeknallt. Mit den Schultern zuckend wandte sich Sakura von der Tür ab und ging den Flur entlang. Schnell stand sie vor der entsprechenden Tür. Lautstark klopfte sie an. Es dauerte einen Moment, dann öffnete Naruto die Tür. “Ah! Sakura! Was gibt’s?“ “Komm mit. Wir treffen uns bei Kakashi.“ “Wieso? Was ist?“ „Das erfährst du da. Und jetzt sei leise!“ Ohne weiter auf Naruto zu achten, setzte sich Sakura in Bewegung. Sie war sich sicher das Naruto ihr folgen würde. Was auch der Fall war. Während sie den Personaltrakt verließ, achtete sie darauf das Naruto immer hinter ihr war. Schließlich war Naruto für die anderen Gäste lediglich ein Hotelangestellter. Auch Naruto schien zu diesem Schluss gekommen zu sein, denn er hielt Abstand zu Sakura und grüßte sämtliche Hotelgäste freundlich, die an ihnen vorbei gingen. Vor Kakashis Zimmertür angekommen, blieb Sakura stehen und klopfte an die Tür. Sekunden später wurde sie geöffnet. Kapitel 21: Sasukes Gedanken ---------------------------- Naruto und Sakura waren die letzten gewesen. Sai, Sasuke und Kakashi hatten bereits auf sie gewartet. Und bevor Naruto hatte fragen können, warum sie sich hier eingefunden hatte, begann Sasuke auch schon mit seiner Ausführung. Gespannt hatte Sakura Sasukes Worten gelauscht. Jetzt verstand sie auch, warum der Uchiha nicht zu den heißen Quellen gekommen war. Dieser Zufall war wirklich sehr passend gekommen. Ansonsten hätte Sakura wohl nicht so viel Spaß in den Quellen gehabt. “Das heißt, bereits morgen Abend wird das Treffen stattfinden. Und wir wissen immer noch nicht wo!“ Sakura machte sich Sorgen um die Mission. Tsunade wäre überhaupt nicht begeistert, wenn sie die Mission nicht erfolgreich beenden würden. “Falls wir nicht dahinter kommen, können wir Herrn Shin immer noch verfolgen“, schlug Sai vor. Sasuke hatte sofort Einwände. „Aber dann wird Herr Shin sicherlich aufmerksam sein und immer wieder überprüfen, ob er Verfolger hat. Außerdem können wir dann keinen Hinterhalt stellen, um an den Unterhändler zu kommen und uns einen Vorteil zu verschaffen.“ „Ach was! Das schaffen wir auch so!“ ereiferte sich Naruto. Kakashi unterbrach seine Schüler. Beendete somit die Spekulationen über das weitere Vorgehen. “Falls uns nichts anderes übrig bleibt, müssen wir wohl so handeln wie Sai es vorgeschlagen hat. Aber ich würde viel lieber einen Hinterhalt stellen.“ “Das ist wirklich sicherer“, fügte Sakura hinzu. Hauptsächlich, damit sie nicht die einzige war, die nichts dazu zu sagen hatte. Die Jungs waren eben schneller gewesen. Das ärgerte sie häufig. Zeit um darüber nachzudenken, bot sich Sakura aber nicht. “Denkt nach. Fällt euch irgend ein Ort ein, wo das Treffen stattfinden könnte?“ Eindringlich sah Kakashi seine vier Schüler an. Sie alle dachten angestrengt darüber nach. Irgendetwas musste es doch geben! Sicherlich hatten sie etwas übersehen. “Sakura und ich gehen morgen noch in den Wald. Vielleicht ist da etwas.“ Sasuke klang nicht wirklich zuversichtlich. Das es wahrscheinlich sinnlos war, war jedem hier klar. Die Gefahr entdeckt zu werden war zu groß. Man traf sich nicht zu einem illegalen Geschäftsverkauf, wenn man jederzeit von Ninjas überrascht werden konnte. „Einen Versuch ist es wert“, erklärte Kakashi. Das kleine Treffen hatte sich schnell aufgelöst. Sai hatte zurück an die Arbeit gemusst. Er hatte lediglich seine Pause vorverlegt, um überhaupt teilnehmen zu können. Momentan befand sich Sakura bei Kakashi. Sasuke war in ihrem gemeinsamen Zimmer alleine und… Tja, gute Frage was er tat. Er hatte Sakura einfach nur gebeten, ihn alleine zu lassen. Nur für einen Moment. Natürlich war Sakura dem nachgegangen. In letzter Zeit verstand sich Sakura mit Sasuke immer besser. Verstehen tat sie ihn dennoch nicht. „Was geht dir durch den Kopf?“ Kakashis Stimme jagte einen Schauer durch Sakuras Körper. Er saß direkt hinter ihr, hatte die Arme um ihre Mitte geschlungen und knabberte an ihrem Hals. Augenblicklich bekam Sakura wieder Lust. Vor wenigen Minuten erst hatten sie sich geliebt. Es war das erste Mal, das Sakura den Sex zwischen ihnen so nannte. Bisher hatte sich Sakura noch nicht getraut, Kakashi ihre Gefühle zu offenbaren. Aber sie würde es tun. Jetzt nur, fand Sakura, war nicht der richtige Moment dafür. Die Stimmung war etwas angespannt. Nicht zwischen ihnen direkt. Der morgige Abend war schuld daran und ließ niemanden zufrieden. “Ach nichts. Ich habe nur ein wenig den Ausblick genossen“, antworte Sakura auf Kakashis Frage. “Hm, ja. Das tue ich auch.“ Kakashis Stimme klang tief und verführerisch. Sakura wusste sofort was er meinte. Lächelnd verzog sie die Lippen. Kakashi wusste immer sofort, wie er mit Sakura umzugehen hatte. Er erkannte augenblicklich was Sakura brauchte und gab ihr das. Und das nicht nur im sexuellen Sinne gemeint. Seufzend lehnte sich Sakura zurück, schmiegte sich an Kakashis nackten Körper. Er fühlte sich einfach so gut an! Ein erneuter Seufzer entfuhr ihr. „Was ist los?“ “Nichts. Wieso?“ “Weil du als vor dich hin seufzt“, meinte Kakashi. “Keine Ahnung. Es ist nichts. Ich bin einfach nur gerne bei dir.“ Kakashis Stimme klang nicht länger verführerisch. Vielmehr war da ehrliche Freude heraus zu hören, während er sprach. „Das freut mich. Mit dir zusammen zu sein ist wirklich das Beste was mir passieren konnte.“ Vor Freude und Liebe quoll Sakuras Herz beinahe über. Obwohl sie Kakashi schon so lange kannte, lernte sie ihn jetzt erst kennen. Gerade wenn sie alleine waren, zeigte Kakashi einmal seine wahren Gefühle. Und das gefiel Sakura. Gerade dieses Verhalten sagte ihr, Kakashi musste einfach etwas für sie empfinden. Deswegen überstürzte sie auch nichts und wollte noch bis nach der Mission warten, bis sie ihm die drei magischen Worte sagen würde. „Ein halbes Jahr dauerte unglaublich lange.“ An ihrem Hals lächelte Kakashi. „Das liegt ganz daran, wie man die Zeit verbringt. Ich wüsste schon, wie man die Zeit überbrücken kann!“ “Ja, aber“, begann Sakura und drehte sich halb zu Kakashi um, blickte ihm ernst ins Gesicht. „Wir können ja nicht groß etwas unternehmen. Und nur Sex zu haben wird doch mit der Zeit auch langweilig.“ Gespielt geschockt riss Kakashi die Augen auf. „Das kannst du aber auch nur sagen, weil du es nicht besser weißt.“ Grinsend verzog Sakura das Gesicht, boxte Kakashi spielerisch gegen die Schulter. “Ach du! Du weißt genau was ich meine!“ Auf ihre Reaktion hin wurde Kakashis Grinsen noch breiter. Bevor Sakura ihn noch einmal schlagen konnte, packte er sie am Handgelenk. So war sie ihm wehrlos ausgeliefert. Sie wehrte sich aber auch nicht, als er sich nach vorne beugte um sie zu küssen. Kaum hatten sich ihre Lippen berührt, lösten sie sich auch schon wieder abrupt voneinander. Ein Klopfen an der Balkontür ließ sie auseinander fahren. Glücklicherweise hatte Sakura, da sie ein wenig gefroren hatte, die Decke um ihren Körper geschlungen gehabt. So konnte Sasuke, der vor der Tür stand, nicht allzu viel von Sakura erkennen. Dennoch wurde sie rot im Gesicht. Mit verschränkten Armen blieb Sasuke vor der Tür stehen. Bewegte sich nicht vom Fleck, während er ernst zu ihnen blickte. “Kann er nicht wo anders warten?“ murmelte Sakura vor sich hin, während sie die Decke fester um sich zog. “Scheint wohl wichtig zu sein“, deutete Kakashi das Verhalten des Uchiha. Und er sollte Recht behalten. Sasuke besaß nicht den Anstand sich abzuwenden. Daher packte Sakura ihre Kleidung, die auf dem Boden verteilt herum lag, und ging damit ins Badezimmer. Dort zog sich Sakura schnell an. So schnell wie möglich kehrte sie ins Schlafzimmer zurück. Sasuke stand inzwischen mitten im Zimmer. Kakashi hatte sich zumindest seine Hose und Maske übergestreift. Als Sakura den Raum betrat, sah Sasuke kurz zu ihr, dann wieder zu Kakashi. „Ich glaube, ich weiß wo das Treffen stattfinden wird.“ Augenblicklich herrschte angespanntes Schweigen. Mit einer Geste forderte Kakashi Sasuke auf fortzufahren. “Ich habe nachgedacht. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, der Handel wird da stattfinden, wo wir bereits waren.“ Verständnislos blickte Sakura drein. Was meinte er nur? Konnte Sasuke nicht einfach das Theater lassen und gleich damit herausrücken, welchen Ort er meinte? Obwohl sich Sakura darüber ärgerte, dachte sie nach. Sie war mit Sasuke im Garten gewesen, im Hotel natürlich, bei den Wiesen um das Dorf herum und… “Natürlich! Die Grotte!“ Sakura sah zu Kakashi. Genau das hatte sie eben auch sagen wollen. Sie musste wirklich endlich schneller werden. “Ja. Erst dachte ich, dieser Ort ist nicht dafür geeignet. Immerhin hat uns Shin die Grotte selbst gezeigt. Nicht sehr klug, wenn man dort illegalen Machenschaften nachgeht.“ “Ja. Ihr habt euch dort bereits umsehen können. Außerdem liegt es etwas abseits. Ich dachte dort wäre es so eng. Daher habe ich den Ort ausgeschlossen.“ “Ich auch erst“, fuhr Sasuke fort. „Aber inzwischen bin ich mir sicher, dass dies der Ort ist. Es passt.“ “Und wo sollen die Waffen versteckt sein? Sie müssen schließlich schon da sein. Shin kann sie ja wohl schlecht den ganzen Weg aus dem Hotel heraus bis zur Grotte tragen“, warf Sakura ein. “Das nicht. Aber sie können bereits dort sein“, erklärte Kakashi. Wieder nickte Sasuke. „Denk darüber nach. Als er die Fotos von uns gemacht hat. Ist dir da nichts aufgefallen?“ “Abgesehen davon, dass er uns andauernd fotografieren wollte?“ fragte Sakura etwas schnippisch. Ihr gefiel es nicht das Sasuke und auch Kakashi bereits wussten, worüber es ging. Plötzlich fiel es Sakura wie Schuppen von den Augen. “Natürlich! Der Teich! Als ich ihn mir genauer ansehen wollte, hat Herr Shin mich sofort davon weggezogen, weil er angeblich noch weitere Fotos schießen wollte.“ Anerkennend nickte Sasuke. „Genau. Der Teich ist ruhig und dunkel genug, um dort Waffen verpackt zu lagern. Außerdem ist es dort für Shin sicher. In der Grotte kann man nicht kämpfen. Dafür ist es zu eng.“ “Und Shin ist wahrscheinlich auch eine zu wichtige Waffenquelle, als das man ihn einfach umbringen würde“, fügte Kakashi hinzu. “Also gehen wir dort hin?“ “Ich möchte das ihr zwei euch trotzdem morgen noch einmal den Wald anschaut. In der Zwischenzeit werde ich zu der Grotte gehen und mir einen Plan ausdenken, wie wir uns dort positionieren können. Wir werden das Risiko eingehen müssen. Wir können nur hoffen, Recht zu behalten.“ Zustimmend nickten Sakura und Sasuke Kakashi zu. Bis jetzt war er noch immer ihr Sensei. Also hatten Sakura und Sasuke zu gehorchen. Wobei, sie würde wohl auch nicht anders handeln, wenn sie nicht länger seine Schülerin wäre. „Gut. Ich werde Sai und Naruto morgen früh davon in Kenntnis setzen. Jetzt sollten wir schlafen gehen. Es ist spät.“ “Kommst du mir rüber oder bleibst du hier?“ richtete sich Sasuke an Sakura. Gute Frage. Ohne Zweifel würde Sakura lieber bei Kakashi bleiben, aber die Gefahr nur wenig Schlaf zu bekommen, war groß. „Geh ruhig rüber“, meinte Kakashi und nahm ihr somit die Entscheidung ab. Als ob Sasuke ahnte was nun geschehen würde, wandte er sich ab und verließ Kakashis Zimmer. Mit einem müden Lächeln kam Sakura auf Kakashi zu. Erst jetzt viel ihr auf, wie müde sie doch schon war. “Sicher?“ fragte Sakura nach. Sie lag so gerne in Kakashis Armen. So konnte sie am besten schlafen. “Ich glaube es ist besser so“, murmelte Kakashi, während er Sakura in die Arme schloss und ihr kurz darauf einen innigen Gute-Nacht-Kuss gab. Mit einem wohligen Seufzer erwiderte Sakura den Kuss. Viel zu früh, für ihren Geschmack, löste sich Kakashi wieder von ihr. “Du solltest jetzt gehen. Sonst wird das hier zu weit führen“, murmelte Kakashi noch an ihren Lippen. “Vielleicht will ich das aber“, erwiderte Sakura neckisch. „Du raubst mir noch den letzten Funken Verstand“, erklärte Kakashi, löste sich endgültig von Sakura und schob sie zur Balkontür. “Schlaf gut“, sagte Sakura und gab Kakashi erneut einen Kuss. Dieses Mal dauerte es etwas länger, bis Kakashi die Kraft fand, sich von Sakura zu lösen. Schade. Sie wäre gerne noch länger geblieben. “Auf jetzt!“ befahl er und schlug Sakura spielerisch auf den Hintern. Kakashi grinste unter seiner Maske, während sie selbst überrascht aufjaulte. Sie hatte nicht damit gerechnet, warf Kakashi aber ein Lächeln zu, während sie schweren Herzens über den Balkon zu ihrem Zimmer ging. Im Zimmer herrschte Dunkelheit. Lediglich das blasse Licht des fast vollkommenem Vollmonds schien in das Zimmer, ließ so die Umrisse der Möbel erahnen. Mit dem Rücken voran lag Sasuke auf dem Futon, blickte an die Decke und sah doch nur Dunkelheit. Dunkelheit. Dieses Wort beschrieb mehr oder weniger Sasukes gesamtes Leben. Es nervte Sasuke, das er immer wieder in diese düster-trübe Stimmung verfiel. Dabei hatte er sich geschworen, nicht länger so depressiv zu sein. Naruto und Sakura halfen dabei. Trotz alledem würde Sasuke seine Rache aber nicht aufgeben. Sasuke wandte den Blick von der Decke ab und richtete ihn zur Balkontür, als Sakura den Raum mit einem Lächeln betrat. Leise schob sie die Tür zu. Anscheinend glaubte sie wohl, er würde bereits schlafen. „Tut mir Leid wegen vorhin.“ Sasuke sprach nicht sonderlich laut, aber es reichte, damit Sakura verdutzt zu ihm blickte. Trotz des spärlichen Lichtes, konnte Sasuke ihr Gesicht einigermaßen gut erkennen. „Oh, ich dachte du schläfst schon“, erklärte Sakura und kam auf ihn zu. „Aber danke. War nicht schlimm. Peinlich wäre es geworden, wenn du fünf Minuten früher gekommen wärst“, fügte Sakura nach einer kleinen Pause hinzu, kurz bevor sie ihr Nachthemd vom Futon nahm und im Bad verschwand. Kurz darauf kehrte Sakura umgezogen zurück. “Sasuke“, begann die Kunoichi vorsichtig, während sie sich neben ihm nieder ließ. „Stimmt etwas nicht? In letzter Zeit verhältst du dich so…anders. Was nicht negativ gemeint ist“, beeilte sich Sakura zu ergänzen. „Es freut mich. Du bist offener und so. Ich verstehe nur nicht wieso.“ Die letzten Tage hatte sich Sasuke bereites mehrfach gefragt, wann Sakura wohl damit ankommen würde. Natürlich war er dabei sich zu verändern, zu öffnen. Wohl aber nur gewissen Personen gegenüber. Und den Hauptgrund weswegen, lieferte Sakura und Naruto selbst. Wenngleich sich Sasuke nicht wohl fühlte, gestand er ihr, das Sakuras kleine Ansprache vor einigen Tagen ihn zum Nachdenken bewogen hatte. Sakuras anschließendes Schweigen ließ Sasuke so im Raum stehen. Es war ihm schon unangenehm genug, so offen über seine Gefühle zu reden. Ratgeber in Liebesangelegenheiten zu sein war eben noch einmal etwas vollkommen anderes. Erst nach einigen Minuten begann Sakura auf seine Worte zu reagieren. Sasuke hatte mit großen, nichts sagenden Worten gerechnet, wo es immer wieder darauf hinaus lief, wie sehr Sakura sich freute. Stattdessen warf sich Sakura Sasuke an den Hals. Mehr vor Überraschung als wegen etwas anderem, erwiderte Sasuke die Umarmung. Früher hätte er so etwas nie getan. Jetzt war es bereits die zweite an einem Tag. “Ich bin so froh. Ich hatte immer noch befürchtet du würdest abhauen. Jeden Morgen vor dem Training habe ich mich gefragt, ob du auftauchen würdest. Aber du bleibst, nicht wahr?“ Sakura sprach, während sie Sasuke noch immer umarmte. Schweigend nickte Sasuke. Er war sich sicher das Sakura die Bewegung wahrnahm. Er hätte nicht gedacht das sie so voller Sorge um ihn gewesen war. Aber wenn er so darüber nachdachte, verwunderte es Sasuke nicht. So tickte Sakura nun einmal. „Sakura, kannst du mich jetzt wieder loslassen?“ erkundigte sich Sasuke nach einigen Minuten. Mit einem verlegenen Grinsen löste sich Sakura wieder von ihm. “Entschuldige.“ „Schon gut. Ist ja nicht so, als hätten wir uns nicht schon geküsst oder ein Date gehabt.“ Einen Moment sah Sakura irritiert drein, dann lachte sie laut los. Anscheinend musste Sasuke seine Scherze wohl etwas offensichtlicher formulieren, aber so funktionierte es ja auch. Solange Sakura verstand, war es Sasuke egal. In Gegenwart anderer würde Sasuke sowieso nicht scherzen. Niemals. Hiervon durfte eh nie jemand erfahren. Ansonsten würde er nicht drum herum kommen und Sakura leider mundtot machen müssen… Während Sakura Sasuke eine Gute Nacht wünschte und sich neben ihn legte, dachte Sasuke wieder nach. Doch allzu weit kam er nicht. “Wolltest du vorhin alleine sein, um über die Mission nachzudenken?“ fragte Sakura nach. „Ja.“ Und das stimmte auch. Sasuke hatte nicht alleine sein wollen um Trübsal zu blasen und seinen Bruder zum Teufel zu wünschen. Er hatte nachgedacht und letztendlich war auch etwas dabei heraus gekommen. “Nacht“, wünschte Sasuke Sakura. Eine Weile lag Sasuke wach neben Sakura. Lauschte ihrem Atem. Mit der Zeit waren ihre Züge länger und flacher geworden, was Sasuke sagte, das sie inzwischen schlief. Eigentlich müsste es Sasuke erschrecken. In den letzten Tagen war er Sakura so nahe gekommen, wie sonst niemandem. Er vertraute ihr Dinge an, die Sasuke sich selbst nicht gerne eingestand. Konnte es sein, das Sakura so etwas wie eine beste Freundin für ihn geworden war? Auf jeden Fall freute er sich für Sakura. War froh darüber, dass sie Kakashi gefunden hatte und mit ihm glücklich war. Er genoss Sakuras Gegenwart. Sasuke kam zu dem Schluss, da er nur das Beste für Sakura wollte, das er etwas für sie empfand. Nicht so wie das, was Sakura und Kakashi miteinander hatten. Vielmehr erinnerte es ihn an seine Kindheit. Sasuke hatte immer Itachi nachgeeifert, hatte immer gewollt das sein Bruder auf ihn stolz war und freute sich, wenn Itachi eine Mission erfolgreich beendet hatte. Es waren geschwisterliche Gefühle. Und genau so etwas schien Sasuke für Sakura zu entwickeln. Der Uchiha konnte es selbst kaum glauben. Das Naruto sein bester Freund war, war Sasuke schon lange bewusst. Wie sehr er sich doch in der kurzen Zeit verändert hatte, seitdem Sasuke Orochimaru verlassen hatte. Damit hatte er nie gerechnet, als er nach Konoha zurück gekehrt war. Er hatte Konoha verlassen, weil er den letzten seiner Familie vernichten wollte und kehrte nach Konoha zurück und fand eine neue. Das Leben nahm manchmal wirklich interessante Wege. Kapitel 22: Zugriff ------------------- Am nächsten Morgen beeilten sich Sakura und Sasuke. Sie standen früher auf als bisher und aßen schnell ihr Frühstück. Der Sinn dahinter war dieser, dass sie Herrn Shin aus dem Weg gehen wollten. Und tatsächlich hatten sie Glück. Als Sakura und Sasuke das Hotel verließen, betrat Herr Shin gerade den Frühstücksraum. Der heutige Tag war wieder angenehm warm. Es würde sicherlich noch deutlich wärmer werden, schließlich war es noch nicht einmal ganz halb neun Uhr morgens. Schweigend machten sich Sakura und Sasuke auf den Weg. Wie Kakashi ihnen aufgetragen hatte, wollten sie den Wald erkunden. Spätestens um vier Uhr nachmittags sollten Sakura und Sasuke zurück im Hotel sein. Sakura hoffte das ihre Untersuchung ergebnislos bleiben würde. Die Idee das die Grotte der Treffpunkt war, gefiel Sakura. Dort würden sie es leicht haben, sich den Unterhändler zu schnappen. “Ich finde es unerträglich zu wissen, das wir Herrn Shin nichts tun dürfen! Wir wissen doch das er mit Waffen illegal handelt“, ließ Sakura ihren Frust freien Lauf. „Er hat nun einmal wichtige Kunden. Er beliefert verschiedene Länder.“ “Ja, aber stört es dich denn trotzdem nicht? Schließlich ist es illegal was er hier macht!“ “Hierbei handelt es sich um eine gesetzliche Grauzone.“ Auf Sasukes Worte hin schnaubte Sakura laut auf. Es war nicht an Sasuke gerichtet. Er sagte nur das, was auch der Realität entsprach. Aber das Wissen, einen Gauner laufen lassen zu müssen, nagte an ihr. Genau wie bei dem schmierigen Politiker, den Sakura hatte überführen müssen. Wieso kamen gerade die Leute, die wichtige Beziehungen hatten, immer mit einem blauen Auge davon? “Ich finde, wir könnten Herrn Shin ruhig wissen lassen, das wir von seiner illegalen Tätigkeit bescheid wissen. Vielleicht hilft es und er lässt die Finger von seinen Geschäften innerhalb der Grauzone.“ Fragend blickte Sakura zu Sasuke. Wartete auf eine Reaktion seinerseits. “Ich fände es auch besser. Aber du weißt welchen Befehl wir haben. Tsunade ist doch deine Sensei. Solltest du nicht am besten wissen, wie brutal und unausstehlich sie wird, wenn man nicht macht was sie will?“ Ein Schauder der Angst fuhr Sakura über den Rücken. Oh ja. Und wie sie das kannte! Das Training unter Tsunade war hart gewesen. Schlimmer als alles, was Sakura bisher erlebt hatte. Niemals würde Sakura freiwillig Tsunades Wut auf sich ziehen. Auch wenn es ihr nicht gefiel, sie würde sich an Tsunades Befehl halten. Und nicht nur weil es Tsunade war, sondern weil es der Befehl der Hokage war. Und Ninjas hatten sich immer an die Befehle zu halten, die sie erhielten. „Halt die Augen offen, auch wenn ich nicht glaube, das wir etwas finden werden“, erklärte Sasuke. Sakura stimmte ihm zu. Sie selbst dachte ja auch so darüber. Aber Befehl war Befehl. Also würde sie sich aufmerksam umsehen. Sie hielten sich bereits im Wald auf. Vom Dorf war er nicht weit entfernt. Leider konnten Sakura und Sasuke nicht in ihrer gewohnten Geschwindigkeit durch den Wald laufen. Vielmehr liefen sie nebeneinander her und sahen sich um. Sakura übernahm die linke Seite des Waldes, Sasuke die andere. Außer Vogelgezwitscher und der knirschenden Erde unter ihren Füßen, war kein Geräusch zu vernehmen. Während sie sich umsahen, trafen sie auch auf niemanden. Zunächst. Zwei Stunden waren bereits vorüber. Bisher hatten sie keine Ergebnisse vorzuweisen. Daher schlug Sasuke eine kleine Pause vor. Inzwischen war es sehr warm geworden und der Schweiß stand Sakura auf der Stirn. Sie hasste es, wenn es so unerträglich warm wurde. „Sasuke!“ Ein spitzer Schrei ließ Sakura und Sasuke zusammenfahren. Kaum hatten sie sich unter den großen, Schatten spendenden Ästen eines Baumes gemütlich gemacht, als Ino, Shikamaru und Choji ihnen entgegen kamen. Neben Sakura stieß Sasuke einen verzweifelten Laut aus. Wenn sie sich nicht verhört hatte, hatte er ein: „Womit habe ich das nur verdient?“ vor sich hin gemurmelt. Was Sakura wiederum ein Grinsen entlockte. Voller Übermut sprang Ino herbei und schmiss sich Sasuke sogleich an den Hals. Shikamaru und Choji kamen mit etwas Abstand herbei. Choji stopfte sich Chips in den Mund, während Shikamaru genervt dreinblickte. Es störte Sakura keineswegs was Ino da neben ihr veranstaltete. Aber ihr reichte es, als Ino sie regelrecht zu Boden stieß. Wütend richtete sich Sakura auf, klopfte sich den Schmutz von ihrem Rock. “Was macht ihr hier? Ist ja auch egal. Sasuke! Ich freue mich ja so sehr dich zu sehen!“ Mit vor Wut sprühenden Augen sah Sakura zu Ino, hatte die Hände in die Hüften gestemmt. „Ino!“ Drohend baute sich Sakura vor der blonden Kunoichi auf. In der Zwischenzeit versuchte Sasuke Ino los zu werden. “Schweinegesicht!“ rief Sakura lauter und hatte damit sofort Inos Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Vor Wut hatte Ino die Augen zu kleinen Schlitzen verengt. „Was sagst du da, Breitstirn?“ “Du hast schon gehört, Schweinegesicht!“ “Flachbusige Idiotin!“ “Dummer Strohkopf!“ Während sich Ino und Sakura Beleidigungen an den Kopf warfen, gab Shikamaru einen resignierten Seufzer von sich. Sasuke hatte sich erhoben und ging zwischen die zwei Streithähne. Sakura war so mit ihren Beleidigungen beschäftigt, dass sie Sasukes Hand erst gar nicht wahrnahm. Erst als er ihre Hand kraftvoll umschloss und Sakura kurzerhand umdrehte, hielt sie abrupt inne. Fragend sah sie zu Sasuke auf. “Wir müssen weiter. Komm.“ Genauso verblüfft wie Sakura, sah Ino drein. Ihre Augen wurden groß, als sie die ineinander verschlungenen Hände sah. „Was?“ fragte Ino überrascht, während sie zwischen Sasuke und Sakura hin und her blickte. “Äh, ich glaube wir müssen mit unserer Mission weiter machen“, erklärte Sakura, während sie versuchte ihre Hand aus Sasukes zu befreien. Das ließ der Uchiha aber nicht zu. Was sollte das denn jetzt? “Sakura, komm jetzt“, forderte Sasuke sie erneut auf. “Ja, ja, ich komme ja schon. Würdest du mich jetzt bitte loslassen?“ verlangte Sakura. Inos vernichtende Blicke gingen ihr auf die Nerven. Sie wollte nicht wie ein Insekt unter der Lupe betrachtet werden. Doch genau so blickte Ino drein. Sogar Shikamaru schien vor allem von Sasukes Verhalten irritiert. “Wieso? Es können doch ruhig alle wissen“, gab Sasuke von sich und verwirrte Sakura damit nur noch mehr. Wovon redete der Kerl da? Wollte er jetzt seine softe Seite raus lassen und wurde ein Baumumarmer? Mal ehrlich. Manchmal machte Sasuke ihr Angst. Wenn sie alleine waren, war das kein Problem. Sakura und Sasuke waren inzwischen gute Freunde geworden. Aber im Umgang mit anderen tat er sich doch noch schwer. Was sollte das jetzt also? Nach wenigen Sekunden begann Sasuke sein Verhalten zu erklären. Was Sakura nicht weniger schockte. “Das wir zusammen sind.“ Bei Sasukes Worten klappte nicht nur Sakura der Unterkiefer hinunter. Im Vergleich zu Ino hatte sich Sakura aber schnell wieder gefasst. Sie ahnte was das hier sollte. Sasuke wollte zwei Fliegen mit einer Klatsche schlagen. Wenn Sakura und Sasuke angeblich zusammen wären, hätte Sasuke sicherlich seine Ruhe vor all den Frauen, die ihn anhimmeln. Und außerdem wäre es nicht merkwürdig, wenn Sakura Kakashi besuchen würde, da jeder denken würde, sie ginge zu Sasuke. Schließen wohnten die beiden Männer fast direkt nebeneinander. Also entschied sich Sakura dazu, mit zuspielen. Sie durfte nur nicht vergessen Kakashi später davon zu erzählen. „WAS? Das kann doch nicht euer ernst sein!“ Ino schrie Sakura regelrecht ins Ohr. Unangenehm verzog Sakura das Gesicht. Shikamaru seufzte erneut. “Du hast sie doch gehört. Können wir jetzt weiter? Wir sind auch auf Mission, falls du es vergessen haben solltest“, versuchte Shikamaru Ino dazu zu bewegen, Sakura und Sasuke in Ruhe zu lassen. Doch die Kunoichi war nicht gewillt Shikamarus Worten folge zu leisten. Stattdessen funkelte sie nun Sakura wütend an. Oh weh. Was hatte Sasuke ihr da eingebrockt? Dafür war er ihr etwas schuldig. “Wir müssen jetzt auch weiter“, erklärte Sasuke und zog Sakura mit sich. Glücklicherweise blieb Ino zurück. Wenn Blicke töten könnten, wäre Sakura inzwischen wohl mehrfach tot umgefallen. Als sich Sakura sicher war, das sie außer Hörweite waren, funkelte sie den Uchiha wütend an. “Das nächste Mal, wenn du so eine blöde Aktion vorhast, warne mich bitte vor. Zwischendurch hatte ich Angst von Ino umgebracht zu werden!“ Statt etwas darauf zu erwidern, lächelte Sasuke Sakura nur an. Was Sakuras Wut nur noch mehr anfachte. „Echt mal! Ich weiß nicht ob ich den alten Sasuke nicht mehr gemocht habe!“ “Schon gut. Ich entschuldige mich. Ich dachte nur, es wäre hilfreich. Nicht nur für mich.“ Dasselbe hatte sich Sakura auch schon gedacht. Sonst hätte sie nie zugestimmt. Aber dennoch. “Du bist mir was schuldig. Und zwar einen seeeehr großen Gefallen!“ Entschieden sah Sakura Sasuke an. Nach einem Moment nickte dieser. Damit war die junge Frau vorerst zufrieden. Jetzt konnten sie sich auch wieder daran machen, sich nach etwas ungewöhnlichem umzusehen. „Wie nicht anders zu erwarten, haben wir nichts finden können.“ Es war vier Uhr nachmittags. Sakura, Sasuke, Sai und Naruto saßen in Kakashis Zimmer. Gerade war Sasuke dabei, den Ausflug kurz zusammenzufassen. Dabei lag die Betonung auf „kurz.“ “Bis auf Ino, Shikamaru und Choji. Wir sind ihnen im Wald begegnet, aber ansonsten war alles ruhig“, ergänzte Sakura Sasuke Ausführung. Wenn Sakura so daran zurück dachte, war es doch wirklich ganz lustig gewesen. Inos Reaktion war einfach der Hammer gewesen! Es war einfach ein Bild für die Götter gewesen. Es konnte aber sein, wenn sei zurück nach Konoha kamen, dass bereits jeder im Dorf darüber informiert war, das Sasuke und Sakura angeblich ein Paar seien. Ach ja! Bevor sie es vergaß, das musste sie Kakashi auch noch mitteilen. Sai und Naruto konnten ruhig auch davon erfahren. Sie waren in einem Team. Es wäre sicherlich nicht lange ein Geheimnis. „Gut. Dann werden wir heute Abend zur Grotte gehen und…“ “Ähm, da wäre noch etwas“, unterbrach Sakura Kakashis Erklärung. Fragend richteten sich vier Augenpaare auf Sakura. Hm, wie sollte sie das jetzt erklären? Ihr fiel gerade ein, Sai war überhaupt nicht davon unterrichtet, dass Sakura und Kakashi eine Beziehung führten. „Na ja, so wie es aussieht, werden Sasuke und ich wohl weiterhin ein Paar spielen.“ “Klar tut ihr das. Ihr seid frisch verheiratet und macht hier Flitterwochen“, entgegnete Naruto. Sai und Kakashi sahen stattdessen interessiert zwischen Sakura und Sasuke hin und her. Die beiden schienen schneller zu kapieren als Naruto. „Schaut mich nicht so an. Das ist auf Sasukes Mist gewachsen!“ Sofort sahen alle Anwesenden zu Sasuke. Dieser zuckte lässig mit den Schultern. „Ino ist mir auf die Nerven gegangen. Mir ist nichts naheliegenderes eingefallen. Außerdem habe ich es auch für Sakura getan.“ “Hä? Wie kannst du das für Sakura getan haben, wenn du so tust als wärst du ihr Freund? Sensei Kakashi, haben Sie nichts dagegen? Sakura ist doch schließlich ihre Freundin!“ Bevor Sakura oder Kakashi reagieren konnten, hatte Naruto die Bombe platzen lassen. Wobei Sakura es ja hätte kommen sehen müssen. Sie hätte einfach nicht mit diesem Thema in Gegenwart von Naruto und Außenstehenden, wie Sai, anfangen sollen. Zunächst erdolchte sie Naruto mit Blicken, was dem Chaoten ein leises „Ups“ sagen ließ, dann sah Sakura zu Sai. Kakashis Blick ruhte ebenfalls bereits auf ihm. Dieser lächelte vor sich hin. Kein falsches Lächeln, sondern sein echtes. “Das ist schön. Ich freue mich für euch.“ “Hey Sai! Aber du darfst niemandem was davon sagen! Sonst bekommt Sensei Kakashi mächtig Ärger“, erklärte Naruto ganz sachlich. “Genau, Baka! Niemandem davon etwas erzählen! Und was tust du?!“ Ihren Frust freien Lauf lassend, verpasste Sakura Naruto eine saftige Kopfnuss. “Schon gut Sakura.“ Als Sakura Naruto noch eine Kopfnuss verpassen wollte, packte Kakashi ihr Handgelenk. Kakashi war viel zu nett im Umgang mit Naruto. So würde er nie aus seinen Fehlern lernen. “Wird mir echt nicht wieder passieren. Ich dachte Sai würde es wissen“, versuchte Naruto sich zu entschuldigen. Und um ehrlich zu sein konnte Sakura ihm nicht lange böse sein. So war Naruto nun einmal. Er dachte nie über sein Handeln und die daraus resultierenden Konsequenzen nach. „Ich werde mich ebenfalls bemühen nichts zu verraten.“ Weiterhin lächelte Sai. Sakura glaubte ihm sofort. “Gut. Noch etwas, was ich erfahren müsste oder kann es weiter im Text gehen?“ erkundigte sich Kakashi und blickte fragend in die Runde. „Wollen Sie nicht mehr darüber erfahren, warum die zwei…“, begann Naruto, wurde von Kakashi aber mit einer Handbewegung unterbrochen. „Ich kann es mir denken. Sasuke hast es getan, damit Sakura und ich weiter im Geheimen die Beziehung führen können und sicherlich werdet ihr angeblich ein paar Monate zusammen sein, bis das mit Sakura und mir offiziell gemacht werden kann.“ Dazu sagte niemand mehr etwas. Sasuke zumindest schien aber damit zufrieden zu sein. „Gut“, fuhr Kakashi fort. „Dann hört zu. Ich habe mich in der Grotte umgesehen und mir einen Plan ausgedacht. Wir werden folgendermaßen vorgehen.“ Es war kurz vor Mitternacht. Angespannt und wartend kauerte Sakura hinter einem Stalagmiten. Es war gar nicht so einfach an der Decke zu hängen. Außerdem war es hier oben etwas feucht, was es Sakura erschwerte, nur aufgrund ihres Chakras der Schwerkraft zu trotzen. Außerdem war es überhaupt nicht angenehm, wenn einem minutenlang das Blut in den Kopf schoss. Daher versuchte Sakura immer wieder den Kopf anzuheben. Bisher gab es sowieso nicht viel zu sehen. Von ihrem Versteck aus konnte sie die anderen aus ihrem Team sehen. Sasuke befand sich mitten auf dem Teich, gut verborgen unter selbst herbei gerufenen Schatten. Sai stand beim einzigen Eingang der Höhle. Dort gab es eine kleine Nische, in der Sai sich versteckte. Kakashi war unter der Erde, mit dem Jutsu des Erdversteckes. Gut, ihn konnte Sakura nicht sehen, aber sie wusste wo er war, ebenso Naruto, der… Sakura kam nicht dazu ihren Gedanken zu Ende auszuführen. Sie hörte Schritte. Wenig später betrat ein groß gewachsener Mann die Grotte. Er war um die 1,90 m groß, hatte dunkle Haare, einen muskulösen Körperbau und wirkte ansonsten eher unauffällig. Sein Gesicht konnte Sakura nicht genau erkennen. Dafür war es zu dunkel. Der Vollmond brachte wirklich nur spärlich Licht in die Grotte. Der unbekannte Mann, ganz ohne Zweifel der Unterhändler, hatte sich mittlerweile in die Mitte der Grotte gestellt, nahe bei dem Teich. Nach nur wenigen Minuten, Sakura schätzte auf zwei, tauchte Herr Shin auf. Der Unbekannte deutete eine Verbeugung an, dann sprach auch schon Herr Shin. “Gut, du bist da. Ich hatte auch keine Lust zu warten, wie beim letzten Mal.“ “Ich habe…“ “Ruhe! Ist dir jemand gefolgt?“ Gebieterisch herrschte Herr Shin den Unbekannten an. Dieser kuschte sofort. “Nein! Ich bin mir sicher. Außer Ihnen und mir ist niemand hier!“ Es fiel Sakura schwer sich vorzustellen, dass der gebieterische Mann derselbe war, der Sakura und Sasuke stundenlang unterhalten hatte – bzw. was dieser als Unterhaltung ansah – und in der Regel immer sehr nett war. Aber ihr war ja schon die ganze Zeit bewusst, dass sie den Geschäftsmann nicht mochte. Herr Shin war immer so herablassend zu ihr gewesen. „Wo ist mein Geld?“ verlangte Shin zu wissen. „Hier!“ Der Unterhändler beeilte sich eine Tasche von seinem Rücken zu nehmen und sie Herr Shin hinzuhalten. Dieser griff ungehalten nach dem Gepäckstück und öffnete die Tasche. Aus der eigenen Hosentasche zog Herr Shin eine Taschenlampe heraus und schaltete sie an. Dann machte er sich daran das Geld zu zählen. Nach wenigen Minuten war er damit fertig und anscheinend zufrieden. Er packte das Geld und die Taschenlampe zurück und setzte sich den Rucksack auf die Schultern. “Die Waffen sind wie immer am selben Ort“, erklärte Herr Shin, drehte sich um und verließ die Grotte. Sakura war irritiert das der Unterhändler so sehr Herrn Shin traute. Nicht jeder gab zuerst das Geld und hoffte darauf, dass der andere die Ware auch wirklich lieferte. Anscheinend war Herr Shin sehr vertrauenswürdig. Das musste hier wohl öfter so ablaufen. Aber es passte Sakura und den anderen sehr gut in den Kram. Schließlich durften sie, laut Tsunades Befehl, nur den Unterhändler festnehmen und wenn möglich noch herausfinden, wer dessen Kunde war. Herr Shin durfte letztendlich nichts davon erfahren. Und so würde es auch funktionieren. Kakashi wartete nur wenige Sekunden. Versicherte sich, das Herr Shin weg und außer Hörweite war. Als der Unterhändler alleine war, gab Kakashi seinen Schülern dennoch kein Zeichen für den Zugriff. Er wollte warten, bis der Mann an die Waffen wollte. Nach wenigen Sekunden setzte sich der Unterhändler in Bewegung und ging zu dem dunklen Teich. Gerade begann er Fingerzeichen zu formen, wohl um an die Waffen zu kommen, als Naruto aus dem Teich gesprungen kam. Grinsend verfolgte Kakashi die Aktion. Bisher verlief alles genau nach Plan. Sie hatten wirklich glück, das Herr Shin gegangen war und der Unterhändler direkt zum Teich ging. Der Unterhändler sprang erschrocken zurück, während Naruto und mehrere seiner Schattendoppelgänger durch die Luft sprangen. Direkt auf den Unterhändler zu. Es war eine Sache von Sekunden, dann war der Unterhändler gefesselt und Naruto stand mit einem breiten Grinsen neben ihm. Kakashi gab seinen Schülern das Zeichen aus ihren Verstecken zu kommen. Kakashi hatte gehofft, dass es so verlaufen würde. Sasuke, Sai, Sakura und er selbst dienten eher als Unterstützung, falls etwas schief gelaufen wäre. An sich war dieser Teil der Mission der leichteste. “Gut, Naruto“, lobte Kakashi seinen Schüler, während er zu Naruto und dem Gefangenen hin ging. “Gehen wir nach draußen.“ Nach wenigen Minuten waren sie alle vor der Grotte versammelt. Der Gefangene befand sich noch gefesselt zwischen ihnen. Ab jetzt würde Kakashi übernehmen. Verhöre waren sein Ding. „War ich nicht super, Sensei?“ verlangte Naruto bestimmt zum zehnten Mal zu wissen. Und wie die Male vorher stimmte Kakashi Naruto zu. Nur sonderlich überzeugt klang er nicht länger. „Fangen wir an.“ Es gefiel Sasuke überhaupt nicht, bei dem Verhör nicht dabei sein zu dürfen. Sie alle, außer Kakashi natürlich, hatten sich in der Umgebung verteilen müssen. Zu zweit selbstverständlich. Sasuke übernahm mit Sai das Gebiet, das hinter der Grotte lag. Naruto und Sakura würden den Weg zum Dorf bewachen. Also wirklich, Sasuke hatte etwas besseres zu tun, als nichts zu tun. Missmutig blickte er vor sich hin. Egal wie sehr er in Gedanken war, auf seine Umgebung achtete Sasuke dennoch. Sai saß neben ihm und wartete auf seine Ratten, die er eben gezeichnet und fort geschickt hatte, um sich die Umgebung genauer anzusehen. Mehrere Minuten stand Sasuke da und wartete. Wie lange sollte das noch dauern? Wobei, es konnte gut sein das es länger dauerte. Es war für ein Verhör nicht ungewöhnlich. Über die Mission dachte er noch einen Moment nach. Wie gerne hätte er auch mal etwas bei dieser Mission getan. Sai und Sakura erging es bestimmt auch nicht anders. Aber Sasuke konnte sich nicht beschweren. Naruto verdiente, nach den letzten Tagen, auch einmal einen Erfolg, der auf sein Konto ging. Sasuke schaute auf, als die gezeichneten Ratten von Sai, die durch das Gebüsch gelaufen kamen und wild fiepten. Fragend zog Sasuke eine Augenbraue in die Höhe. Sai lauschte angespannt. Und dann tauchte auf einmal Kakashi auf. “Ich bin fertig. Bei euch alles klar?“ “Ja“, begann Sasuke, wurde von Sai aber eines besseren belehrt. “Eine unbekannte Person nähert sich uns. Wohl ein Ninja.“ „Aus welcher Richtung?“ wollte Kakashi sofort wissen. “Er kommt aus Westen. Direkt hierher.“ „Sasuke, hol bitte Sakura und Naruto. Wir treffen uns bei dem Gefangenen.“ Mit diesen Worten verschwand Kakashi in einer Rauchwolke. Es war wohl ein Doppelgänger gewesen. Wie Kakashi verlangt hatte, setzte sich Sasuke in Bewegung. Sasuke rannte durch den Wald. Er war gespannt, wer wohl auf sie zukam. Es konnte sich sehr gut um einen feindlichen Shinobi, aber auch um einen aus Konoha handeln. Nach nicht einmal einer Minute war Sasuke bei Naruto und Sakura angekommen. Diese stand mit gezücktem Kunai da. Sie ließ es erst sinken, als sie erkannte, um wen es sich handelte. „Was ist los?“ fragte Sakura. Anscheinend war ihr sofort aufgefallen, das etwas nicht in Ordnung war. „Es kommt jemand auf uns zu. Kommt zum Grotteneingang.“ Sasuke setzte sich wieder in Bewegung. Naruto und Sakura folgten ihm. Als sie bei der Grotte ankamen, standen Sai und Kakashi bei dem Gefangenen. Anscheinend war bisher noch niemand aufgetaucht. Dennoch wussten sie alle was zu tun war. Worte waren dafür nicht nötig. In Verteidigungs- und Angriffsstellung positionierten sie sich alle in einem Kreis. So hatten sie jede Richtung abgedeckt. Sasuke war gespannt. Er hatte schon lange nicht mehr gekämpft. Und ein guter Kampf lag schon lange zurück. Hoffentlich würde es so einer werden. Aufmerksamt wartete jeder von ihnen. Der Gefangene war geknebelt, sodass er keinen Laut von sich geben konnte. Und es dauerte auch nicht lange. Recht laut, ohne darauf zu achten Geräusche zu vermeiden, näherte sich ihnen ein Shinobi. “Hey! Tsubaka! Ich hoffe du hast alles!“ Mit diesen Worten tauchte ein regelrechter Hüne aus dem Gebüsch auf. Überrascht riss Sasuke die Augen auf. Das war seine Chance! Kapitel 23: Kurzer Kampf - gescheitert? --------------------------------------- Ohne auf seine Umgebung zu achten, stürmte Sasuke los. Den Mann vor sich kannte er. Es handelte sich um Kisame, den Sasuke bereits kennen gelernt hatte. Und wenn Kisame hier war, konnte sein Bruder nicht allzu weit weg sein. Schließlich waren die beiden Partner bei Akatsuki. Sasuke rannte so schnell, die anderen konnten ihm unmöglich folgen. Und dennoch schaffte es Kisame, seinen Angriff mit dem Katana gerade so mit dem eigenen Schwert blocken zu können. “Ah! Itachis kleiner Bruder“, gab Kisame mit einem hinterhältigen Grinsen von sich. “Wo ist er?“ verlangte Sasuke zu wissen. Das Katana und Kisames Schwert kreuzten sich noch immer. Momentan wollte Sasuke den Akatsuki nicht umbringen. Noch nicht. Erst brauchte er die Information, wo sich sein Bruder aufhielt. Doch anstatt auf seine Frage zu antworten, blickte Kisame zu Naruto und den anderen. “Ihr schon wieder. Wir laufen uns wirklich oft über den Weg, wie?“ „Du…“ gab Naruto voller Wut von sich. Sasuke wusste nicht was hinter ihm geschah. Da Naruto aber nicht auf sie zugestürmt kam, hielt Kakashi Naruto wohl zurück. Sasuke konnte Naruto verstehen. Seit Jahren war Akatsuki hinter dem Kyubi, das in Naruto versiegelt war, her. Und wenn Sasukes Informationen stimmten, war sein Bruder auf das Kyubi angesetzt. „Wo ist er?“ wiederholte Sasuke seine Frage voller Hass. „Itachi? Tja. Nicht hier. Tut mir Leid. Da muss ich dich wohl enttäuschen.“ Ein breites, selbstgefälliges Grinsen zeichnete sich auf Kisames Gesicht ab. Sasukes Hass wurde größer. Für wen hielt dieser Kerl sich? Dennoch glaubte Sasuke ihm. Wenn Itachi hier wäre, würde Kisame dies wohl auch sagen. Und falls nicht, würde sein Bruder von alleine hier auftauchen. Bisher hatte Itachi noch nie ein Zusammentreffen mit Sasuke gescheut. Da Kisame ihm wohl nicht weiterhelfen konnte, würde er jetzt sterben. „Ihr habt wohl meinen Waffenlieferanten erwischt. Oder eher den von Kakuzu. Nur weil ihr Kakuzu erledigt habt – habe gehört das warst du, Kopierninja – muss ich jetzt diesen Job übernehmen. Und dann treffe ich schon wieder euch.“ „Also steckt Akatsuki dahinter.“ Es war unnötig es noch einmal zu erwähnen, aber ein Ninja ging immer auf Nummer sicher. Daher verstand Sasuke Kakashis Handeln. Jetzt würden sie Kisame aber nicht länger lebend benötigen. Sasuke entfernte sich einen Schritt von Kisame, befreite so sein Katana und holte mit eben diesem aus. In unglaublicher Geschwindigkeit ließ er sein Katana auf Kisame niederfahren. Wie durch Butter glitt die scharfe Klinge durch Kisames Körper. Voller Hass blickte Sasuke auf den Akatsuki, der wenige Sekunden nach dieser Attacke zu Wasser wurde. Ein Doppelgänger. Sasuke hätte es sich denken können. Aber solche Doppelgänger waren auch nicht mit dem Sharingan zu erkennen. Natürlich hatte es sich während des kurzen Kampfes aktiviert. Es geschah ganz automatisch. Sasuke musste nicht einmal mehr darüber nachdenken. Sasuke wandte sich von dem Wasserdoppelgänger ab und sah sich um. Mit seinem Sharingan nahm er die Umgebung anders war, konnte aber niemanden ausmachen. Aus den Augenwinkeln nahm Sasuke wahr, wie Naruto und Kakashi neben ihn traten. Narutos Hände waren vor Wut zu Fäusten geballt. “Wo steckt der Mistkerl?“ „Er ist nicht da. War niemals hier“, erklärte Kakashi. Auch dieser benutzte sein Sharingan und sah sich wie Sasuke um. “Was? Aber wenn es ein Doppelgänger war, muss das Original in der Nähe sein“, warf Sakura ein. “Das stimmt auch. Normalerweise. Erinnert ihr euch an unseren Kampf mit Itachi? Wie wir im Nachhinein feststellen mussten, hatten wir lediglich gegen eine Projektion gekämpft.“ “Du meinst, eine Projektion hatte auch jetzt den Doppelgänger erschaffen?“ fragte Sakura nach. Kakashi verneinte. “Kisame ist ein Gegner mit unglaublich viel Chakra. Ich kenne niemanden, der mehr hätte. Daher denke ich, haben seine Doppelgänger einen größeren Radius zur Verfügung, in dem sie sich von dem Original entfernen können. Kisame kann Kilometer weit weg sein.“ Dasselbe dachte Sasuke auch. Ob es ihm gefiel oder nicht, eine Verfolgung würde nicht viel bringen. Dessen war sich Sasuke bewusst. Der einzige Grund, warum Sasuke die Sache auf sich beruhen ließ war der, dass er Itachi wohl nicht finden würde. Dieses Mal nicht. Aber ein nächstes Mal würde es sicherlich geben. Das wusste Sasuke einfach. Schweigend packte Sakura ihre Sachen zusammen. Die Mission war beendet, sie hatten einen Gefangenen. Daher konnten sie nicht länger im Hotel bleiben. Kakashi hatte mit der Geschäftsleitung geredet, die natürlich davon unterrichtet war, dass sie mehrere Shinobi beherbergten und auch angestellt hatten. Warum, das wussten sie selbstverständlich nicht. Sakura seufzte auf. Sie hatte keine Lust die restliche Nacht im Wald zu verbringen. Sie verstand natürlich, dass sie mit dem Gefangenen hier nicht übernachten konnten. Dennoch bevorzugte Sakura das Bett anstatt ein Zelt. Und die Nacht dauerte auch nicht mehr lange. Es war gegen zwei Uhr morgens. Sie würden eine Zeit lang durch den Wald laufen. Vielleicht ein, zwei Stunden und dann würden sie sich schlafen legen. Das bedeutete, es gab vielleicht vier, fünf Stunden zu schlafen. Wenn Sakura nicht Wache halten musste. Nach einigen Minuten hatte Sakura ihre Sachen soweit zusammen gepackt. Sasuke war bereits fertig. Weiter schweigend verließen die beiden das Zimmer. Als sie zum Empfang kamen, waren Kakashi und Naruto bereits da. Sai tauchte fast zeitgleich mit ihnen auf. „Können wir?“ erkundigte sich Kakashi. Alle nickten. Nur Naruto fragte: „Wo ist der Gefangene?“ “Draußen. Ein Doppelgänger von mir bewacht ihn.“ Und dann ging es nach Hause. Die Stimmung war unangenehm, während sie durch den Wald liefen. Kakashi trug den Gefangenen, Sai war still wie immer. Naruto und Sasuke aber machten Sakura Sorgen. Naruto war sehr gedankenverloren und ruhig. Etwas, das nur selten bei ihm passierte. Sakura hatte es schon mehrfach erlebt. Er wurde immer so, wenn es um Akatsuki ging. Sakura konnte nur erahnen wie sich Naruto fühlen musste. All die Jahre, die er bereits wusste das Akatsuki hinter ihm her waren und immer wieder mussten sie gegen sie kämpfen. Und die Kämpfe waren schwierig. Sasuke dagegen dachte wohl an seinen Bruder. Es waren nur Vermutungen, aber Sakura war sich sicher das Sasuke gehofft hatte, durch Kisame an seinen Bruder zu gelangen. Es musste eine große Enttäuschung für ihn gewesen sein, feststellen zu müssen, das weder Kisame noch Itachi wirklich da gewesen waren. Jetzt fragte sich Sakura, ob Sasuke wieder gehen würde. Gestern noch hatte der Uchiha ihr versichert, dass er bleiben würde. Aber das hatte er auch vor Jahren getan und hatte sich nachts aus Konoha geschlichen und sich Orochimaru angeschlossen. Sakura wollte das nicht schon wieder erleben. Die Angst und Sorge um Sasuke. Der verzweifelte Versuch ihn zu finden und zur Rückkehr zu bewegen. „Sasuke“, begann Sakura leise. Sie lief neben dem Uchiha, der starr geradeaus blickte. “Ich weiß was du sagen willst. Und nein, ich werde bleiben. Das habe ich dir doch versprochen.“ Überrascht blickte Sakura den jungen Mann neben sich an. Sasuke hatte sich wirklich in den letzten Tagen radikal verändert. Und wie es schien zum Positiven. Erleichtert seufzte Sakura auf, lächelte Sasuke dankbar an. „Du wirst deine Chance bekommen. Und wir werden dir helfen.“ „Ich weiß.“ Und damit schwiegen Sakura und Sasuke wieder. Auch wenn sich die Atmosphäre nicht gebessert hatte, so war eine Sorge von Sakura genommen. Natürlich gab es immer noch genügend Dinge, um die sie sich sorgte, aber das wichtigste war momentan erst einmal geklärt. „Wir werden hier ein Nachtlager aufbauen“, erklärte Kakashi nach einem Moment. Sie alle blieben stehen. Überrascht sah sich Sakura um. Diese Lichtung kannte sie. Hier hatten sie und Kakashi Rast gemacht, als sie von den Banditen überfallen worden waren. Kurz blickte Sakura zu Kakashi, der ihr ein Lächeln zuwarf. Schnell waren zwei Zelte aufgebaut. Sonderlich mehr Platz bot die kleine Lichtung auch nicht. Es hätte Sakura auch gewundert wenn doch. “Zwei werden in dem einen, zwei in dem anderen Zelt schlafen. Abwechselnd wird einer von uns die Wache übernehmen“, entschied Kakashi. „Sai, wenn du die erste Wache übernehmen würdest.“ Auch wenn es als Bitte formuliert war, so war jedem bewusst, dass es sich um einen Befehl handelte. Sakura hoffte mit Kakashi in einem Zelt schlafen zu können, daher war sie nicht minder überrascht, als Kakashi erklärte, er würde mit Sasuke in einem Zelt schlafen. Naruto und Sakura würden das andere bekommen. Als sich die Kunoichi neben Naruto legte, sah er sie verwundert an. “Habt ihr Krach?“ erkundigte sich der junge Mann. „Nein, wieso?“ „Weil Kakashi bei Sasuke schläft, anstatt bei dir.“ Zu Beginn hatte sich Sakura auch gewundert. Jetzt war sie sich sicher den Grund zu kennen, warum Kakashi das tat. Natürlich erklärte Sakura es ihrem blonden Freund. „Ich glaube, es ist wegen Sasuke. Ich denke nicht das Kakashi glaubt, Sasuke würde wieder abhauen. Vielmehr denke ich, er will mit Sasuke reden. Wegen dem, was heute Nacht geschehen ist.“ Einen Moment dachte Naruto über ihre Worte nach. Dann verschränkte er die Arme vor der Brust und nickte entschieden. „Genau!“ sagte er selbstbewusst. „So wird es sein. Das habe ich mir auch gedacht!“ Genervt verdrehte Sakura die Augen. Wenn sie nicht zu müde wäre, würde sie Naruto eine Kopfnuss verpassen. Da sie es aber nun einmal war, begnügte sich Sakura mit einem zurecht weisenden: „Baka! Du bist überhaupt nicht zu diesem Schluss gekommen! Das habe ich dir doch erst erklären müssen!“ „Tehe!“ war alles, was Naruto dazu sagte und sich verlegen lächelnd den Hinterkopf kratzte. Erneut verdrehte Sakura die Augen. Entschieden drehte sie sich auf die Seite, legte sich mit dem Rücken zu Naruto. “Ich will jetzt schlafen. Kapiert?“ “Ist ja gut! Gute Nacht.“ Ein Lächeln schlich sich auf Sakuras Lippen, während sich Naruto neben sie legte. Dieser Junge war wirklich ein Chaot. Aber ein liebenswerter. Wenigstens schaute Naruto nicht länger so ernst drein. Hoffentlich dachte er jetzt nicht mehr an Akatsuki. Müde gähnte Sakura. Sie war wirklich müde. Grund genug um nicht länger darüber zu grübeln, ob Kakashi bei seinem Tun Erfolg haben würde oder nicht. Nach nur wenigen Minuten war Sakura tief und fest eingeschlafen. „Hey Sakura! Aufwachen!“ Unsanft wurde die junge Frau durch Schütteln an der Schulter geweckt. Noch ziemlich verschlafen öffnete Sakura die Augen und blickte in die blauen Augen von Naruto. Mit einem breiten Grinsen sah er sie an. Genervt seufzte sie auf. Wie konnte man nur jetzt bereits so gut gelaunt sein? Vor allem nach nur so wenig Schlaf. „Sakura! Wach auf!“ “Ich bin doch schon wach“, erwiderte sie mehr schlafend als wach. „Dann steh auf!“ Sakura wollte sich schon die Decke über den Kopf ziehen, als Naruto ihr einfach diese wegzog. “Hey!“ protestierte Sakura. Gnadenlos öffnete Naruto auch noch die Zeltplane, sodass grelles Sonnenlicht in das Innere schien. Genervt richtete sich Sakura auf. Es hatte ja eh keinen Sinn weiter zu schlafen. “Naruto, du Sklaventreiber.“ “Wer ich? Sag das Kakashi. Sei froh. Du und Sasuke, ihr musstet keine Wache halten.“ Wenigstens etwas. Zum Glück für Sakura, sonst hätte sie noch weniger Schlaf bekommen. „Und warum bist du schon so gut gelaunt? Und das am frühen Morgen?“ „Ich hatte die letzte Wachschicht. Bin also schon einen Moment wach.“ Inzwischen war Sakura einigermaßen wach. Mit einem Grinsen verließ Naruto das Zelt. Sakura indessen fing an das Zelt, zumindest die Schlafsäcke, zusammen zu räumen. So würde sie nicht länger in Versuchung geraten, weiter zu schlafen. Nachdem das getan war, stand Sakura auf und trat hinaus auf die Lichtung. Die Sonne schien bereits darauf und wärmte einen angenehm. “Morgen“, murmelte Sakura vor sich hin. Die Jungs waren bereits allesamt wach und saßen auf der Wiese. Naruto und Sai aßen gerade, Sasuke war anscheinend schon fertig. Kakashi las sein Flirtparadies. “Na, auch endlich aufgestanden?“ fragte Naruto breit grinsend zwischen zwei Bissen. Als Antwort schenkte Sakura ihm einen vernichtenden Blick. Normalerweise war Sakura kein Morgenmuffel, aber wenn man nur so wenig Schlaf hatte, wer konnte da schon gut gelaunt sein? „In ein paar Stunden werden wir wieder in Konoha sein“, erklärte Kakashi. „Wo ist eigentlich der Gefangene?“ erkundigte sich Sakura. Erst jetzt war ihr aufgefallen, dass der Mann fehlte. Fragend sah sich Sakura um. „Er ist mit Narutos Doppelgängern um die Ecke. Er musste mal wohin.“ Verstehend nickte Sakura. Schnell aß sie ihr Frühstück. Sasuke, der bereits fertig war, begann sein Zelt zusammen zu räumen. Kurz darauf half Sai ihm. Nach wenigen Minuten waren beide Zelte zusammengeräumt, der Gefangene war auch wieder bei ihnen. Dann konnten sie aufbrechen. In der Zwischenzeit war Sakura wieder etwas munterer geworden. Das Laufen durch den Wald tat gut, um wach zu werden. Außerdem freute sich Sakura wieder daheim zu sein. Auch wenn es schön im Hotel gewesen war, sie mochte ihr Bett und ihre kleine Wohnung. Wenn sie nach Hause kam, würde sie wohl erst einmal putzen müssen. Das war immer das Lästige, wenn Sakura von Missionen kam. Da niemand da gewesen war, war es staubig. Als Sakura noch bei ihrer Mutter gelebt hatte, hatte ihre Mutter für sie aufgeräumt. Seitdem ihre Mutter aber vor zwei Jahren an einer Lungenentzündung gestorben war, hatte Sakura ausziehen müssen. Das kleine Haus, indem sie bis dato gelebt hatte, konnte Sakura nicht bezahlen. Schwerenherzens hatte sie sich eine kleine Wohnung ausgesucht. Ein leiser Seufzer entfuhr ihr. “Alles in Ordnung?“ Besorgt musterte Kakashi sie. Sakura setzte schnell ein Lächeln auf. Immer wenn sie daran dachte, würde sie am liebsten losweinen. “Ja. Alles bestens. Wieso?“ „So siehst du aber nicht aus.“ Ein laut der Resignation entfuhr Sakura. Warum hatte Kakashi auch so eine gute Beobachtungsgabe? Außerdem sollte sie wirklich aufhören immer selbst Gegenfragen zu stellen. So konnte sie einfach keinem längeren Gespräch entgehen... Kurz blickte sich Sakura um. Naruto, Sai und Sasuke liefen vor ihnen. Dieses Mal war es an Naruto, der den Gefangenen trug. Sakura wollte aber nicht das einer der Jungs ihr Gespräch belauschten. Naruto und Kakashi wussten über den Tod ihrer Mutter bescheid, die anderen aber nicht. Und Sakura wollte nicht, das die anderen sie bemitleideten. „Ich habe nur eben an meine Mutter gedacht. Sie fehlt mir.“ Den letzen Satz hatte Sakura nur leise gesagt, für Kakashi war es aber gut genug zu verstehen gewesen. „Ich weiß. Ich würde sagen, es lässt mit der Zeit nach, aber das stimmt nicht.“ Aus Kakashis Stimme war der Schmerz zu hören, den er bereits seit Jahren mit sich herum trug. Auf einmal hellte sich Sakuras Gesicht auf. Sie sah nicht länger traurig aus, aber auch nicht glücklich. Eher zuversichtlich. Ihr war gerade etwas eingefallen. „Aber ich hab ja jetzt dich“, sagte Sakura und erklärte damit ihr Verhalten. Unter seiner Maske lächelte Kakashi. “Ja. Das hast du.“ Die Sonne schien draußen sehr heiß. Im Büro der Hokage war es deutlich angenehmer. Dieser Sommer würde wohl ein sehr heißer, trockener werden. Kakashi blickte zu Tsunade. Sie saß wie gewöhnlich hinter ihrem Schreibtisch. Riesige Stapel von Papieren und Akten türmten sich zu beiden Seiten von Tsunade auf. Wenige Meter von der Hokage entfernt stand Kakashi. Den Gefangenen hatte er vor sich abgestellt. Er war bewusstlos. Gleich würde er wohl Ibiki übergeben werden, eventuell auch der Anbu. Auch wenn Kakashi schon so einiges an Informationen erfahren hatte, gab es sicherlich noch mehr zu erfahren. Jetzt würde Kakashi zunächst einmal seinen Bericht abliefern. Kurz und knapp hatte Kakashi die Tage in dem Hotel zusammengefasst. Erzählte, wie er seine Schüler eingeteilt hatte, wie Sai, Sasuke und Naruto an die Informationen für das gelingen der Mission beschaffen hatten. Natürlich ließ er das kurze Zusammentreffen mit Kisame nicht außen vor. “Hm. Also steckt Akatsuki dahinter.“ „Ja“, bestätigte Kakashi Tsunades Theorie. „Der Unterhändler hat mir erzählt, das er diese Arbeit bereits seit fast zehn Jahren für Akatsuki übernimmt. Bisher war Kakuzu, der Mann, der Asuma umgebracht hat, dafür zuständig Waffen und Geld zu besorgen. Seit seinem Tod übernimmt dies wohl Kisame.“ „Gibt es noch mehr?“ „Ja. Dieser Mann hier“, Kakashi deutete auf den Gefesselten vor sich, „meinte, es gibt noch mehrere Orte, an denen Akatsuki mit Waffen beliefert wird. Auch arbeiten noch mehrere für Akatsuki, die die Waffen besorgen. Der Mann konnte mir aber nichts darüber sagen, wer noch alles die Waffen an Akatsuki liefert. Er hat sich immer nur mit Shin Yuro getroffen.“ „Gut.“ Zufrieden nickte Tsunade Kakashi zu. „Dann werde ich den Gefangenen vorsichtshalber noch etwas befragen lassen.“ Wie aufs Stichwort klopfte es an der Tür und Shizune, gefolgt von einem Anbu, betrat das Büro. Tsunade deutete auf den gefesselten Mann und befahl ihn zum Verhör zu bringen. Es dauerte nicht lange, dann war der Mann von dem Anbu weggebracht worden. Shizune blieb und stellte sich neben Tsunade. “Kakashi, ist sonst noch etwas?“ erkundigte sich Tsunade und sah fragend zu dem Jonin, der nicht so aussah, als würde er gehen wollen. Eigentlich war er mit dem Wegbringen des Gefangenen entlassen. Er hätte gehen können. Doch noch etwas trieb Kakashi an zu bleiben. Er musste erst noch etwas klären. „In der Tat hätte ich noch ein Anliegen.“ Gespannt sah Tsunade zu Kakashi. Ihre Hände hatte sie wieder zu einem Dach gefaltet und blickte darüber hinweg zu ihm. Lässig steckte Kakashi seine Hände in die Hosentasche, bevor er fortfuhr. „Ich würde gerne beantragen dass meine Schüler nicht länger meine Schüler sind, sondern Teamkollegen.“ Überrascht zog Tsunade eine Augenbraue in die Höhe. “So plötzlich? Ich dachte wir hatten uns darauf geeinigt, dass die vier noch eine Zeit lang deine Schüler bleiben, solange wir nicht wissen, was Sasuke wirklich vor hat.“ „Ich bin inzwischen davon überzeugt das Sasuke in Konoha bleiben wird. Und das Teamwork hat sich deutlich verbessert. Die vier sind alt genug. Sie sind die einzigen aus ihrem Jahrgang, die noch Schüler sind. Außerdem sind sie inzwischen so stark geworden, sie benötigen ganz gewiss keinen Sensei mehr.“ Einen Moment dachte Tsunade über Kakashis Ausführung nach. Dann lehnte sie sich in ihrem Stuhl zurück. „Ich weiß am besten das Sakura schon lange über den Status einer Schülerin hinaus ist. Jeder aus deinem Team wäre wahrscheinlich in der Lage selbst ein Team anzuführen. Von Naruto einmal abgesehen. In Ordnung. Wenn du davon überzeugt bist das Sasuke bleiben wird und sich benimmt, dann soll Team 7 ab sofort Team Kakashi heißen. Du bleibst weiter der Teamleiter, aber das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist damit beendet.“ Obwohl Kakashi am liebsten Luftsprünge machen würde und erleichtert ausseufzen wollte, so ließ er sich nichts anmerken. Stattdessen blieb Kakashi cool und gelassen, nickte Tsunade lediglich kurz zu, ehe er sich bedankte, verabschiedete und das Zimmer verließ. Draußen vor der Tür zog Kakashi aus seiner Hosentasche sein Buch hervor. Auf dem Weg nach Hause las er. Das heißt, er versuchte es zumindest. Morgen früh würde Kakashi seinen inzwischen ehemaligen Schülern von den Dingen in Kenntnis setzen. Am liebsten würde er gleich zu Sakura laufen. Aber er würde auch einen Tag ohne sie auskommen. Er war schließlich nicht von ihr abhängig. Aber verliebt. Kakashi konnte noch immer nicht glauben das er sich tatsächlich in Sakura verliebt hatte. Er hatte schon viele kurze Affären gehabt und gerade in seine Schülerin – inzwischen Teamkollegin – musste er sich verlieben. Kakashi konnte nur hoffen, dass die Beziehung auch halten würde. Innerhalb eines Teams war es nie gut Beziehungen zu führen. Letztendlich, wenn es denn zu einem Bruch kam, wirkte es sich immer auf die Zusammenarbeit innerhalb eines Teams aus. Aber darüber wollte Kakashi nicht länger nachdenken. Zu Beginn einer Beziehung sollte man nicht gleich an ein mögliches Ende denken. Gerade als Ninja sollte man die Zeit, die einem zur Verfügung stand, nutzen. Schließlich konnte jede Mission die letzte sein. Und auch das war etwas, worüber Kakashi nicht gerne nachdachte. Fast alle seine Freunde waren tot, ebenso seine Familie. Manchmal fragte sich Kakashi, warum er ein Ninja geworden war. Wohl, weil er das Beste für sein Dorf wollte und die Bewohner Konohas beschützten wollte. Kakashi hob den Blick von seinem Buch, als er vor seiner Haustür stand. Aus seiner Tasche kramte er den Haustürschlüssel, öffnete damit die Tür und betrat sein großes, leeres Haus. Im Moment wäre er wirklich viel lieber bei Sakura. Aber wie er sich bereits gesagt hatte, einen Tag würde Kakashi auch ohne sie auskommen können. Kapitel 24: Team Kakashi ------------------------ Die Sonne war noch nicht lange aufgegangen, aber die Vögel zwitscherten bereits lautstark und flogen emsig umher. Momentan war es noch ein wenig frisch, aber das würde sich bald ändern. Gemächlich schlenderte Kakashi durch das Dorf. Auf den Straßen war noch nicht sonderlich viel los. Hauptsächlich sah man nur Kaufleute und Händler, die dabei waren ihre Stände aufzubauen und ihre Geschäfte zu öffnen. In Händen hielt Kakashi sein Flirtparadies. Gestern hatte er den letzten Band fertig gelesen. Jetzt fing er wieder einmal mit dem ersten an. Wie oft er sie schon gelesen hatte, wusste Kakashi selbst nicht. Aber es war schon sehr oft vorgekommen. Wenn er nicht gelesen hätte, wäre er gestern zweifelsohne noch bei Sakura gewesen. So aber hatte er es geschafft zu Hause zu bleiben. Abrupt blieb Kakashi stehen. Ein dumpfer Schlag traf seine Beine. Verwundert blickte er an sich hinunter. Ein kleines Mädchen, die Schultasche auf dem Rücken, taumelte von ihm zurück. Beinahe wäre es hingefallen. Kakashi griff blitzschnell nach dem Arm des Kindes, sodass es stehen blieb. Mit großen Augen sah das Mädchen auf. “’Tschuldigung“, murmelte es verzeihend. Kakashi lächelte. „Schon gut. Pass aber in Zukunft ein bisschen besser auf dich auf.“ Fürsorglich tätschelte Kakashi den Kopf des Kindes, auf dessen Gesicht sich ein breites Lächeln bildete. “Ja!“ sagte es eifrig. Dann setzte sich das Mädchen in Bewegung und lief lächelnd davon. Für viele war die Kindheit die schönste Zeit im Leben. Für Kakashi begann diese Zeit jetzt. Dessen war er sich sicher. Kakashi holte wieder sein Buch hervor und las weiter. Normalerweise bekam er, trotz lesen, alles um sich herum mit. Dass das Kind in ihn gelaufen war, musste wohl ein dummer Zufall sein. In Zukunft musste er dennoch etwas besser aufpassen. „Hä?“ „Sensei Kakashi?“ „Schon da?“ Ungläubig blickte Naruto drein, bombardierte mit Sai zusammen Kakashi mit Fragen. Sakura lächelte breit. Im Moment schien sich vieles zu verändern. Nicht nur Sasuke. Auch Sai schien langsam aufzutauen und war nicht immer auf die Hilfe seiner Bücher angewiesen. „Ich dachte, Unpünktlichkeit sei einer ihrer Charaktereigenschaften. Anscheinend muss ich mein Profil von Ihnen umändern.“ „Sai! Was machst du da?“ fragte da auf einmal Naruto unvermittelt und deutete mit dem Finger auf den blassen Jungen. „Nichts. Ich tue das, was in dem Buch steht.“ Lächelnd hielt Sai ein Buch in die Höhe. Naruto und Sakura seufzten laut auf. Da hatte sie sich wohl getäuscht. Sai war im Umgang mit anderen Menschen immer noch vollkommen unbeholfen. Naruto begann Sai einen Vortrag darüber zu halten, wie man mit anderen Menschen redete und das man sie nicht wie ein Insekt analysierte. “Wie die Kleinkinder“, murmelte Sasuke neben ihr. „Ja, aber recht haben sie. Kakashi ist wirklich überpünktlich.“ „Ihr müsst nicht so über mich reden als wäre ich nicht anwesend. Falls es euch entfallen sein sollte, ich stehe direkt vor euch.“ Bei Kakashis Worten wurde Sakura rot um die Nasenspitze. Sakura wollte sich entschuldigen, aber Naruto kam ihr dazwischen. „Also in Ordnung, Sensei? Ist etwas Schlimmes passiert? Schließlich sind Sie wirklich früh dran! Keine alte Oma, der Sie über die Straße helfen mussten? Oder haben Sie inzwischen Ihren Weg im Leben gefunden und verlaufen sich nicht mehr andauernd?“ Misstrauisch beäugte Naruto Kakashi. Über sein Verhalten konnte Sakura nur den Kopf schütteln. Naruto war manchmal wirklich mehr als kindisch, wenngleich er Recht hatte. Kakashi lächelte nur. „Nein Naruto, ich will euch etwas Wichtiges erzählen. Ihr seid ab jetzt nicht länger meine Schüler mehr.“ Augenblicklich herrschte Schweigen. Sakuras Augen wurden groß, ihr Herz schlug wild in ihrer Brust. Hatte Kakashi es geschafft? Hatte Tsunade zugestimmt? Sakura konnte es nur hoffen. Aber sie ging davon aus. Kakashi sah sehr zufrieden aus. „Ab heute seid ihr meine Teamkollegen von Team Kakashi.“ Einen Augenblick lang sagte niemand etwas, dann sprang Naruto vor Freude in die Luft. „Cool! Und, werde ich der Teamleiter?“ Sakura verpasste Naruto eine Kopfnuss. „Baka!“ „Hey!“ Vor Schmerz verzog Naruto das Gesicht. „Womit habe ich das verdient?“ „Weil du so blöd bist!“ „Naruto, Kakashi bleibt der Teamleiter. Sonst würde das Team wohl kaum >Team Kakashi< heißen“, erklärte Sasuke. „Aber deswegen hättest du mich doch nicht gleich schlagen müssen!“ jammerte Naruto los. Genervt seufzte Sakura auf. Aber sie konnte nicht wirklich sauer auf Naruto sein. Dafür war sie viel zu glücklich. Ihrem Glück mit Kakashi stand nun nichts mehr im Wege! Das Training war vorbei. Heute war es nicht ganz so anstrengend wie sonst gewesen. Wohl, um sie alle zu schonen. Schließlich hatten sie alle noch den fehlenden Schlaf des gestrigen Tages nachzuholen. Außerdem verlief das Training nach einer Mission meistens etwas entspannter. Jetzt freute sich Sakura darauf, etwas Zeit mit Kakashi zu verbringen. Am liebsten wäre Sakura ihm bereits jetzt schon um den Hals gefallen. Aber damit musste sie wohl warten, bis sie alleine waren. In einem ruhigen Moment, wo Sakura und Kakashi kurz alleine gewesen waren, hatte er vorgeschlagen, Sakura solle nach dem Training bei ihm vorbei schauen. Sie solle einfach mit Sasuke gehen, er würde ihr zeigen, wo Kakashi wohnte. Daher gesellte sich Sakura zu Sasuke. Kakashi war eben in einer Rauchwolke verschwunden. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und einem breiten Grinsen kam Naruto auf sie beide zu. Sai folgte ihm. „Hey! Wollen wir nicht etwas essen gehen? Zur Feier, weil wir jetzt alle ebenbürtige Kollegen sind?“ „Nein.“ Unisono kam dieses eine Wort von Sakura und Sasuke, woraufhin Naruto das Gesicht enttäuscht verzog. “Ich komme gerne mit“, erklärte Sai. Naruto sah trotzig drein. „Ein schönes Team sind wir. Ihr macht doch alles kaputt!“ „Red nicht so einen Stuss, Baka!“ meinte Sakura und verpasste Naruto eine Kopfnuss. Schmerzhaft verzog er das Gesicht. „Man! Was hast du denn heute für eine Laune? Ist Kakashi im Bett nicht gut genug oder was?“ Verblüfft über Narutos Worte, klappte Sakura der Unterkiefer herunter. Gleichzeitig wurde ihr Gesicht vor Scham rot. Peinliche Stille herrschte auf einmal zwischen den vier jungen Leuten. “NA-RU-TO!“ Schnell hatte sich Sakura gefasst. Wut wallte in ihr auf. Bedrohlich baute sich die Kunoichi vor Naruto auf. Ihre Augen waren vor Wut verengt. Drohend ließ Sakura Knochen für Knochen ihrer Finger lautstark knacken. Ganz langsam, Schritt für Schritt, kam sie Naruto immer näher. Dieser wich angstvoll vor ihr zurück. „Äh, Sakura. Das habe ich nicht so gemeint. Ich meine…“, versuchte Naruto sich aus dieser Situation zu retten. Wenn es nach Sakura ging, erfolglos. Das einzige, was Naruto vor Sakuras wütenden, kraftvollen, verheerenden Schlägen bewahrte, waren Ino, Tenten und Hinata, die von Kiba und Ino mitgeschleift wurde. „Oh mein Gott! Stimmt es also wirklich?“ Irritiert blieb Sakura nur wenige Zentimeter vor Naruto stehen. Dieser atmete erleichtert auf. „Wovon redet ihr? Hallo übrigens“, richtete Sakura das Wort an ihre Freundinnen. Und dann, ohne Vorwarnung, verpasste Sakura Naruto einen Schlag, sodass dieser mehrere Meter weit flog. Alle Augen waren auf den fliegenden Naruto gerichtet. Lediglich Hinata wirkte besorgt. Aber das hatte der Idiot auch verdient gehabt! „Ino hat erzählt, Sasuke und du wärt ein Paar“, begann Tenten, wurde von der blonden Kunoichi aber sofort unterbrochen. „Pah! Ich glaube das sowieso nicht.“ „Ich dachte du wärst dabei gewesen, als Sasuke das erzählt hat“, begann Kiba, der neugierig zu Team Kakashi blickte. Sasuke tauchte neben Sakura auf, seufzte nur und meinte leise, so dass nur sie es verstehen konnte: „Tut mir wirklich Leid.“ Laut sagte Sasuke dann: „Komm Sakura. Gehen wir.“ Wenn das alles nicht gewesen wäre, würde Naruto jetzt noch von Sakura verprügelt werden. So aber musste sie jetzt schauspielern statt ihrer Wut freien Lauf lassen zu können. Im Schauspielern hatte Sakura in den letzten Tag wohl genügend Erfahrung sammeln können. „In Ordnung“, gab Sakura von sich. Ihr war das alles hier peinlich. Sämtliche Augen, abgesehen die von Hinata, ruhten auf Sakura und Sasuke, wanderten synchron zwischen sie beide, als Sasuke ihre Hand ergriff und Sakura mit sich zog. Peinlich darauf berührt niemanden anzusehen, hielt Sakura ihren Blick auf den Boden gerichtet. Sie merkte, wie die Röte ihr ins Gesicht schoss, spürte sämtliche Blicke auf sich ruhen. Kaum waren sie ein paar Meter weit gegangen, fing das Getratsche auch schon auch. Die wildesten Theorien wurden aufgestellt. Kiba und Ino allen voran. „Der Gefalle, den du mir schuldest, wird immer größer“, teilte Sakura Sasuke mit. „Aber ohne mich würdest du nicht gleich Kakashi um den Hals fallen können.“ „Der Punkt geht an dich. Aber der Gefallen bleibt!“ „In Ordnung“, erwiderte Sasuke grinsend. Es war ein merkwürdiges Gefühl mit Sasuke gemeinsam durch Konoha zu gehen. Nicht, weil sie nahe nebeneinander liefen – das Händchenhalten ließen sie lieber außen vor – sondern weil sie beiden von allen Seiten her unter die Lupe genommen wurden. Es war wirklich anstrengend. Es fiel Sakura schwer, nicht einfach die umstehenden Menschen anzuschreien, sie sollten sich lieber um ihren Scheißdreck kümmern. Umso überraschter war sie, als Neji ihnen entgegen kam, kurz grüßte und dann mit Sasuke alleine reden wollte. Während sich die zwei jungen Männer unterhielten, stand Sakura etwas abseits und wartete. Was besprachen die zwei denn? Vor allem, warum durfte sie nichts davon mitbekommen? Neji und Sakura waren Freunde. Das jedoch Sasuke und Neji inzwischen viel miteinander zu tun hätten, war ihr neu. Es dauerte nicht lange, da verabschiedeten sich Neji und Sasuke voneinander. Letzterer kam wieder auf sie zu, während Sakura von Neji schlicht weg ignoriert wurde. Stirnrunzelnd blickte Sakura den Uchiha an. „Was war das denn, bitte schön?“ Ohne Umschweife – Sasuke hatte sich in letzter Zeit angewöhnt gleich mit der Wahrheit heraus zu rücken – begann er zu erzählen. „Neji scheint wohl etwas für dich übrig zu haben.“ Überrascht sah Sakura den Uchiha an. „Unmöglich“, war alles, was sie hervor brachte. „Doch. Erinnerst du dich noch an den Tag von der Mission im Badehaus?“ Oh ja. Das tat sie. Wohl nie würde sie die schmierigen Finger dieses Perversen auf ihrer Haut vergessen. Um nicht ausfallend zu werden, nickte Sakura nur stumm. „Damals kam Neji doch auf dich zu. Er hatte dich da bereits um ein Date bitten wollen.“ Fassungslos blickte Sakura Sasuke an. Er verarschte sie doch! Klar, Neji und sie waren Freunde, aber bislang wäre sie nie auf die Idee gekommen, Neji könnte etwas für sie übrig haben. „Jetzt, wo das Gerücht von uns beiden umgeht, wollte Neji wissen, ob es stimmt. Ich hab ihm deutlich gemacht, dass du vergeben bist. Ich denke, es war in deinem Sinne.“ Kühl und nüchtern brachte Sasuke die Worte hervor, während Sakura nur den Kopf schütteln konnte. Eben hatte er Neji das Herz gebrochen. Mehr oder weniger. Und dabei sprach er so nüchtern darüber! Männer. Weiter kopfschüttelnd, setzten die beiden jungen Leute ihren Weg vor. Umso erleichterter war Sakura, als sie endlich vor Kakashis Tür stand. Gemeinsam mit Sasuke betrat Sakura Kakashis Haus. Ab jetzt würden sie immer zu zweit hier auftauchen. Sakura konnte schließlich schlecht andauernd alleine zu ihrem Sensei gehen. Das wäre zu auffällig. Während Sakura sich verblüfft in der großen, hellen Eingangshalle umsah, bekam sie nicht mit, wie Sasuke das Haus durch den Garten wieder verließ. Mit großen Augen sah sie sich um. Sie hatte Angst auch nur irgendetwas anzufassen. Alles sah so teuer aus! Niemals hätte Sakura gedacht, dass Kakashi so viel Geld hatte! Das hier war ja wie eine kleine Villa! „Du kannst den Mund ruhig wieder zuklappen. Ansonsten fällt das Küssen so schwer.“ Mit einem verführerischen Grinsen kam Kakashi vor Sakura zu stehen. Langsam beugte er sich zu ihr hinab, wohl um ihr einen Kuss zu geben, aber Sakura war viel zu sehr von ihrer Umgebung gefangen. „Du bist ja stinkreich!“ platzte es aus Sakura heraus, kurz bevor sich ihre Lippen trafen. Mit einem Seufzen zog sich Kakashi wieder zurück. Fahrig fuhr sich Kakashi durch seine Haare. „Komm. Wir gehen erst einmal in die Bibliothek.“ „Wow! Eine Bibliothek!“ Während Sakura Kakashi durch den Flur ins obere Stockwerk folgte, konnte Sakura kaum den Blick von den stilvoll eingerichteten Räumen abwenden. Während sie durch das Haus liefen, erklärte Kakashi immer kurz, welcher Raum sich hinter welcher Tür versteckte. Manche Türen waren offen, andere geschlossen. Sakura konnte noch immer nicht glauben, dass das hier alles Kakashi gehörte. Schöne Kunstwerke hingen an den Wänden, sicherlich auch sehr teuer und von den Möbeln wollte Sakura erst gar nicht anfangen! „Ähm, Kakashi?“ begann Sakura zögernd. Hoffentlich würde diese Frage Kakashi nicht verärgern. Es waren Sachen, über die man normalerweise nicht sprach. „Woher hast du das ganze Geld?“ Schließlich war er, egal was für ein genial guter Shinobi, eben nur ein Shinobi. Und als solcher verdiente man nicht viel. Es reichte um sich ein schönes Leben aufzubauen, aber niemals um sich eine solche Ville mit so vielen teuren Möbeln leisten zu können! Kakashi schwieg. Erst als sie die Bibliothek betraten – ein großer Raum, voll gestellt mit Regalen, die bis unter die Decke reichten und komplett mit Büchern gefüllt waren – begann er zu erzählen. Währenddessen setzte sich Kakashi in einen Sessel und gebot Sakura sich ebenfalls hinzusetzen. „Das ist nicht mein Geld. Das hat sich meine Familie in Generationen angesammelt. Nicht alle bei mir aus der Familie waren Shinobi. In der Regel war es bei uns so, dass das älteste Kind ein Shinobi wurde. Je nachdem wie viel Kinder dann noch nachkamen, wurden sie entweder auch Shinobi oder Kaufleute. Und da aus meiner Familie viele bekannten Shinobi kommen, liefen die Geschäfte immer sehr gut. Und so hat sich über Jahre das Geld angesammelt.“ Kakashi zuckte locker mit den Schultern. „Ich mache mir nichts daraus. Das Haus ist mehr oder weniger für das Ansehen der Familie Hatake. Außer mir gibt es zwar niemanden mehr, aber ich habe das Haus wohl aus sentimentalen Gründen nicht verkauft.“ Interessiert hörte Sakura Kakashi zu. Sie hatte nichts von seiner Familiengeschichte gekannt. Außer natürlich davon, das bereits viele berühmte Shinobi aus seiner Familie stammten. Und dennoch hatte sie von diesem Machtimperium nie etwas erfahren. Von den Uchihas und Hyugas sprach jeder, aber niemand von den Hatakes. Vielleicht lag es daran, wie Kakashis Vater gestorben war. Selbstmord wurde unter Ninjas nicht geschätzt und Kakashis Vater hatte ohne Ehre seinen Dienst quittieren müssen. Das konnte natürlich auch der Grund sein, warum man über seine Familie nicht viel hörte. „Wow. Das habe ich gar nicht gewusst“, gab Sakura nach einem Moment von sich. „Ich mag es auch nicht besonders. Von daher würde ich dich bitten, so zu tun als wäre das alles nichts.“ „Und weswegen hast du mich in die Bibliothek gebracht?“ fragte Sakura skeptisch. „Nein“, erwiderte Kakashi mit einem Lächeln. „Außer der Bibliothek und meinem Zimmer mag ich die anderen Räume nicht besonders.“ Verwunderte schaute Sakura drein. „Wie? Du wohnst aber doch hier. Solltest du dann nicht auch so leben wie es dir gefällt? Warum veränderst du die Räume dann nicht so, wie du willst?“ Erneut seufzte Kakashi kurz auf, ehe er zu erklären begann. „Es ist das letzte, was ich von meinen Eltern habe. Sie waren immer sehr stolz darauf und solange ich nicht alleine gelebt habe, fand ich die anderen Zimmer auch in Ordnung. Jetzt jedoch…“ „Sind sie so kalt und abweisend“, beendete Sakura den Satz für Kakashi. Dieser nickte. Auch wenn Sakura noch nicht viel von den einzelnen Zimmern gesehen hatte, das was sie gesehen hatte zeugte zwar von Geschmack, aber es sah auch sehr einsam aus. So, als würde hier niemand leben und die Zimmer für eine Ausstellung zurecht gemacht worden seien. „Aber du bist ja auch nicht länger alleine. Ich komme ab sofort einfach öfter zu dir!“ entschied Sakura mit einem zuversichtlichen Grinsen im Gesicht. Gedankenverloren zeichnete Kakashi mit seiner Hand Kreise und verschiedene Muster auf Sakuras nackten Rücken. Quer lag Sakura über seiner Brust und schlief tief und fest. Die Anstrengung der letzten Tage forderte wohl seinen Tribut. Auch Kakashi war müde. Er hatte auf der Heimkehr kaum geschlafen. Trotz Sasukes Beteuerungen hatte Kakashi kein Auge zu getan, hatte immer auf die Bewegungen des Uchiha geachtet. Wie sich im Nachhinein feststellte, war Kakashis Sorge wohl unbegründet gewesen. Es war das erste Mal, das Sakura bei ihm war. Und wie nicht anders zu erwarten, hatte Sakura große Löcher in die Luft gestarrt. Das mochte Kakashi nicht. Zunächst hatte er befürchtet, Sakura würde sich anders verhalten. Vor allem sich ihm gegenüber. Doch nach Sakuras erster Überraschung, war die Kunoichi zum Glück so wie sonst auch gewesen. Ja, Sakura hatte sogar vorgeschlagen, bei so vielen Räumen, wäre ja mehr als eine Gelegenheit, die Zeit sinnvoll darin zu nutzen. Das es dabei um Sex ging, hatte ihr verführerischen Lächeln mehr als genug gezeigt. Auch wenn es Sakura als Scherz angesehen hatte – ausgiebig hatte sie anschließend darüber gelacht - so hatte Kakashi sie doch gerne beim Wort genommen. Küche und Schlafzimmer waren schon einmal erledigt. Das Haus verfügte aber noch über genügend Zimmer, um Spaß darin zu haben. Schlaftrunken hob Sakura den Kopf. Rosa Strähnen hingen ihr wild im Gesicht. „Oh. Bin ich eingeschlafen?“ fragte Sakura müde zwischen zwei herzhaften Gähnern. Liebevoll lächelte Kakashi Sakura an. Sie sah wunderschön aus, wie sie sich verschlafen die Haare aus dem Gesicht strich und sich langsam aufrichtete. Kakashi spürte, wie sein Herz bei diesem Anblick weit wurde. Wie es schneller schlug. In solchen Momenten wusste Kakashi, warum er ein Shinobi war und weswegen er überhaupt existierte. Sakura war nicht nur dabei, sich einen Platz in seinem Herzen einzuräumen und Teil seines Lebens zu werden. Nein, sie war bereits sein Leben. Er liebte sie. Diese Erkenntnis schlug ein wie ein Blitz. Bisher hatte sich Kakashi geschworen, so etwas nicht mehr zuzulassen. Alle, die ihm etwas bedeutet hatten, waren gestorben. Er wollte nicht auch noch Sakura verlieren. Natürlich war Kakashi vor Wochen schon klar gewesen, was er hier mit Sakura anfing, ging tiefer als alles, was er vorher gekannt hatte. Es war ein unweigerliches Ziel, sich in sie zu verlieben. Ab und an war Kakashi der Gedanke schon gekommen, hatte ihn aber immer erfolgreich verdrängen können. Und jetzt war es zu spät. „Kakashi? Alles in Ordnung?“ Sakuras besorgt klingende Stimme tauchte zwischen seinen Gedanken hervor, vertrieb sie und brachte ihn zurück in die Gegenwart. „Ja, ja. Ich habe nur gerade nachgedacht.“ „Du sahst gerade eben so geschockt aus. Woran hast du gedacht?“ Hatte er das? Nicht jeder reagierte geschockt darauf, wenn man feststellte, dass man sich verliebt hatte. Das konnte Kakashi Sakura auf keinen Fall sagen. Sie wäre sicherlich ebenso geschockt. Nicht wegen seinem Liebesgeständnis, sondern wegen der Art, wie Kakashi darauf reagiert hatte. „Ist schon gut. Ist alles halb so schlimm“, versuchte Kakashi Sakura zu beruhigen. Weiter besorgt ruhten Sakuras grüne Augen auf ihm. „Wirklich.“ Lächelnd strich Kakashi Sakura eine Strähne aus dem Gesicht, sah sie eindringlich an. Nach einem kurzen Moment wurde Sakura rot im Gesicht. „Hör damit auf. Das ist unheimlich!“ Daraufhin musste Kakashi laut loslachen, woraufhin Sakura die Arme missmutig vor der Brust verschränkte. Eventuell wäre es einschüchternd gewesen, so verfehlte Sakura die Wirkung aber total, da sie schließlich noch immer nackt war und Kakashi ihre kleinen, festen Brüste nur noch besser sehen konnte. Kurzerhand packte Kakashi Sakuras Arm, zog sie zu sich. Und ehe die Kunoichi sich versah, lag sie auch schon unter Kakashi. „Hey!“ begann Sakura zu protestieren, aber nur halbherzig. Ihre Gegenwehr erstarb, als Kakashi seinen Mund auf ihren presste, seine Zunge zwischen ihre Lippen glitt. Von ihrem Geschmack würde Kakashi wohl nie genug bekommen. Oder von dem Gefühl, wie sich Sakuras Körper unter ihm wand. Ihre Haut, die so weich und zart war. Man, ihn hatte es wirklich total erwischt. Aber wenn Kakashi das jetzt zugeben würde, wäre diese knisternde, feurige Spannung zwischen ihnen weg. Und Kakashi mochte dieses Gefühl viel zu sehr. Er bekam von Sakura einfach nicht genug. Er musste wieder tief in ihr versinken, musste sie überall um sich herum und auf sich spüren. Verlangend schlang Sakura ihre Arme um Kakashi. Keuchend drang ihr Atem an sein Ohr, während Kakashi ihren Hals mit Küssen und zärtlichen Bissen liebkoste. Kakashi selbst musste ein Stöhnen unterdrücken, als Sakuras Hand zwischen sie beide glitt und sich fest um seine Erektion schloss. Sekunden darauf schlangen sich Sakuras seidige Beine um Kakashis Mitte, drückte ihre heiße Mitte gegen sein pochendes Glied. Ohne lange zu fackeln – Kakashi hatte festgestellt das Sakura immer sehr genau wusste was sie wollte – drängte sich Sakura weiter an ihn, wobei ihm nichts anderes übrig blieb, als langsam in sie einzudringen. Etwas, wogegen Kakashi sich wohl nie zur Wehr setzen würde. Schnell, hart, verlangend. Immer wieder stieß Kakashi zu, entlockte Sakura mit jedem Stoß ein Gestöhne und Gewimmer, was ihn nur noch mehr anstachelte. Kakashi liebte das miteinander mit Sakura. Manchmal war sie wie ein wilde Raubkatze, so wie jetzt auch. Dann konnte sie nicht genug bekommen, brauchte es wild und hart. Und dann war sie wieder ganz zahm, genoss jede seiner zärtlichen Berührungen. Am Rande ihres Orgasmus, drückte Sakura ihren Rücken durch, kratzte mit den Fingernägel über Kakashis Rücken, während sie laut seinen Namen rief. Allein das reichte aus, damit Kakashi wild in sie pumpte, während sich ihre Muskeln immer wieder feste um sein Glied zogen. So schnell wie alles begonnen hatte, war es auch wieder vorbei. Keuchend lagen Kakashi und Sakura nebeneinander. Sakura schmiegte sich zufrieden lächelnd an ihn. Mit Sakura würde es wohl nie langweilig werden. Noch nie hatte Kakashi erlebt, das eine Frau gleichzeitig so verlangend und hingebungsvoll war, wie Sakura. Ja, Kakashi wusste, warum er sich in Sakura verliebt hatte. Was sich manchmal so aus Bettgeschichten entwickeln konnte…. Kapitel 25: Das war es ---------------------- Entspannt liefen Sakura und Sasuke nebeneinander durch die Stadt. Schon seit vier Monaten taten die beide so, als wären sie ein Paar. In dieser Zeit hatte sich so einiges verändert. Team Kakashi hatte mehrere schwierige Missionen übernommen, über Akatsuki und vor allem über Itachis Verbleib hatten sie aber nichts mehr herausfinden können. Dafür hatte sich aber das Verhältnis zwischen Naruto, Sasuke und Sai deutlich verbessert. Ihren Konkurrenzkampf hatten die drei Jungs gänzlich aufgegeben. Sai und Sasuke hatten sich sozusagen eingegliedert. Sasuke war für Sakura inzwischen ihr bester Freund geworden und anders herum sah es genauso aus. Nie hätte sie so etwas für möglich gehalten. Aber dadurch, dass sie beide gezwungenermaßen viel Zeit miteinander verbrachten, hatte sich diese Freundschaft prächtig entwickelt. Sakura war sich sicher, Kakashi passte es nicht, dass Sakura immer wieder mit Sasuke wegging. Aber er konnte sich sicher sein, dass sie an dem Uchiha nicht interessiert war. Das wusste Kakashi. Aber bald konnten Sakura und Kakashi endlich Zeit gemeinsam in der Öffentlichkeit verbringen. Bei dem Gedanken daran schlug Sakuras Herz deutlich schneller. Es beruhigte sich aber schnell wieder, als Sakura daran dachte, dass sie Kakashi vor zwei Wochen ihre Liebe gestanden hatte. Und von ihm war nichts gekommen. Ja, es hatte etwas länger gedauert, als Sakura vorgehabt hatte, aber inzwischen war sie sich sicher gewesen, Kakashi würde genauso empfinden. Stattdessen hatte er sie nur schweigend angesehen. Als Sakura es nicht länger ausgehalten hatte, hatte sie angefangen dumm herum zu kichern, hatte abgewunken und das Thema gewechselt. Seitdem hatten sie nicht mehr darüber geredet. Und seitdem trafen sich Sakura und Kakashi seltener. „Was ist los? Denkst du schon wieder daran?“ Überrascht hob Sakura den Kopf an, blickte zu Sasuke, der sie eindringlich musterte. „Was?“ „Du siehst schon wieder so traurig aus.“ Schnell setzte Sakura ein Lächeln auf. „Ach was. Ich…“ „Doch, du hast daran gedacht. Ich kann mich nur wiederholen. Rede mit ihm. So kann das doch nicht weiter gehen.“ Sakura wusste das Sasuke recht hatte. Natürlich hatte sie es ihm erzählt. Aber sie traute sich nicht. Sie wollte Kakashi nicht unter Druck setzen oder von ihm hören, dass er nicht so für sie empfand. Davor hatte Sakura unglaublich große Angst. Und deswegen tat Sakura alles, um sich von diesen Gedanken und Gefühlen abzulenken. Heute war Shoppen mit Sasuke angesagt. In den letzten Tagen war sie mit Sasuke, Hinata, Naruto, Ino, Shikamaru, Sai und Kiba im Kino gewesen, hatte sich mit ihnen getroffen und hatte einfach viel Zeit mit ihnen verbracht. Nur um nicht mit Kakashi alleine zu sein. „Wenn das so weiter geht, ist es bald aus zwischen euch.“ Klar und nüchtern hatte Sasuke diesen einfachen Satz gesagt. Und dennoch ließ er Sakuras Herz gefrieren. Wie eine eisige Klaue legte sich das Eis um ihr Herz, ließ sie zittern. Die Tränen stiegen ihr in die Augen. Nein, sie durfte jetzt nicht weinen. Nicht hier! Ehe sich Sakura versah, hatte Sasuke sie von der belebten Straße geführt. Als sich Sakura umsah, merkte sie, dass sie sich in einer Seitengasse befanden. Hier war es etwas dunkler und kühler, da die Sonne es nicht schaffte, ihre Strahlen hinein zu lenken und Sakura begann leicht zu zittern. Doch nicht wegen der fehlenden Sonne. Es war vielmehr wegen dem, was Sasuke gesagt hatte. Obwohl Sakura dagegen ankämpfte, konnte sie ein Schluchzen nicht unterdrücken. Dann ließen ihre Beine sie ihm Stich und Sakura sank kraftlos zu Boden. Sasuke war da, um sie aufzufangen. Hielt sie fest, während Sakura bitterlich weinte. Sie fand keine Worte, um sich zu erklären, Sasuke verstand aber auch so. Er tat nichts weiter als sie festzuhalten. Es half zwar nicht gegen den Tränenstrom, aber es gab Sakura Halt. Während Sasuke die aufgelöste Sakura im Arm hielt, blickte er die Straße entlang. Er wusste nicht genau, was er tun sollte. Bisher hatte er Sakura noch nie so erlebt. Generell war Sasuke nicht gerade der Typ, an den man sich wenden sollte, wenn man jemanden zum Trösten brauchte. Sasuke verstand das alles nicht. Er war sich so sicher gewesen, das Sakura und Kakashi das perfekte Paar waren. Warum nur stellte sich Kakashi so an? Sasuke hatte die beiden jetzt schon öfter zusammen erlebt. Aus Kakashis Blick sprach die pure Liebe. Warum nur hatte er es Sakura nicht auch einfach gesagt? Sakura weinte weiter. Sie schien sich überhaupt nicht mehr zu beruhigen. Fragend und nach Hilfe suchend, sah sich Sasuke um. In dem Moment gingen Hinata und Naruto die Hauptstraße entlang, direkt an der Seitenstraße vorbei. Natürlich hätte Sasuke die zwei zu sich rufen können, aber sicherlich hatten die beiden gerade ein Date. In letzter Zeit trafen sich die zwei immer öfter. Naruto hatte Sasuke anvertraut, das sie sich sogar schon geküsst hätten, Hinata daraufhin aber ohnmächtig geworden war. Nein, den Zweien wollte Sasuke den Tag nicht vermiesen. Sasuke gönnte es Naruto, das er endlich mit Hinata zusammen kam. Wobei, „endlich“ traf es wohl eher aus Hinatas Sicht. Dennoch freute sich Sasuke für seinen Freund. Kaum waren Naruto und Hinata vorbei gegangen, ging Kakashi, lesend und die andere Hand in der Hosentasche gesteckt, an ihnen vorbei. Das war die Chance. Sasuke war wütend auf Kakashi, gleichzeitig wollte er aber auch, das Sakura wieder glücklich war. Daher erschuf Sasuke kurzerhand einen Doppelgänger, den er Kakashi hinterher schickte. Selbstverständlich wusste er, was sein Doppelgänger tat. Er trat zu Kakashi, der überrascht von seinem Buch aufschaute. Ernst war sein Blick auf den Jonin vor sich gerichtet. „Ich will das du mitkommst, aber mach Sakura keine Vorwürfe“, verlangte sein Doppelgänger, was Kakashi die Stirn runzeln ließ. Dennoch tauchten kurz darauf die zwei Männer in der Seitengasse auf. Sasuke ließ seinen Schattendoppelgänger verschwinden, während Kakashi regelrecht geschockt zu Sasuke und Sakura sah. Ohne Umschweife kam Kakashi zu Sakura. Fragend richtete er den Blick auf Sasuke. Dieser bedachte seinen Teamkollegen mit einem ernsten Blick. „Sakura, ich lass dich jetzt los“, begann Sasuke. Er hatte lediglich vorgehabt Sakura zu erklären, dass Kakashi hier war. Stattdessen klammerte Sakura sich an Sasuke. „Nein, geh nicht“, brachte sie erstickt hervor. Der Anblick, der sich Kakashi bot, riss sein Herz in tausend Stücke. Was ging hier nur vor? Sakura, die in Sasuke Armen lag, hemmungslos weinte und nicht von ihm alleine gelassen werden wollte. War Kakashis Eifersucht letztendlich doch begründet gewesen? Eigentlich hatte er das bislang nicht geglaubt. Ja, er war tatsächlich auf Sasuke eifersüchtig gewesen, aber nicht, weil er an Sakuras Gefühlen für ihn zweifelte, sondern weil Sasuke so viel Zeit mit Sakura verbringen konnte. Im Gegensatz zu ihm. Beim Training und auf Missionen konnten Sakura und er ab und an ein wenig Zeit miteinander verbringen. Die Nachmittage unternahm Sakura etwas mit ihren Freunden oder Sasuke. Etwas, das in letzter Zeit vermehrt auftrat. Die Abende gehörten stattdessen immer Kakashi. Wobei auch das in letzter Zeit nachgelassen hatte. Sakura hatte sich nur selten mit ihm getroffen und wenn, dann wirkte Sakura immer distanziert. „Kakashi ist hier.“ Erst auf diesen Satz hin, hörte Sakura abrupt auf zu weinen, hob den Kopf und sah mit großen Augen zu Kakashi. Ihre Augen waren gerötet und Sakuras Gesicht war ganz nass von den vielen vergossenen Tränen. „Ich lasse euch jetzt alleine“, bemerkte Sasuke, stand auf, warf Kakashi noch einen eindringlichen Blick zu und ließ sie dann alleine. So langsam kam Kakashi der Gedanke, dass er an dieser Situation hier schuld war. Warum, das wusste er nicht, aber sicherlich würde er es gleich in Erfahrung bringen. „Sakura“, begann Kakashi besorgt. Sie bereitete ihm Sorgen. Kaum das sie ihn bemerkt hatte, war sie auch schon damit beschäftigt, die verräterischen Tränenspuren zu beseitigen. Statt mit ihm zu reden, wandte sich Sakura von Kakashi ab. Verdammt! Was war nur geschehen? Das es in letzter Zeit zwischen ihnen nicht mehr so gut lief, war Kakashi sehr wohl bewusst. Aber er hatte es für eine Phase gehalten, die nun einmal in einer Beziehung vorkommen konnte. „Was ist geschehen?“ fragte Kakashi behutsam nach. Er wollte nicht, das Sakura wieder weinte. Vorsichtig streckte er eine Hand nach ihr aus, zuckte überrascht zurück, als Sakura sich mit funkelndem Blick zu ihm umdrehte. Das sie ihn jetzt vor Wut ihn anfunkelte, damit hatte Kakashi überhaupt nicht gerechnet. „Sakura.“ „Was geschehen ist? Du willst wissen, was los ist?“ fauchte Sakura los. Kakashi, vollkommen überrumpelt, konnte nur perplex nicken. „Das wir wohl nicht länger zusammen sein werden. Das ist los!“ Sakura schrie diese Worte Kakashi regelrecht entgegen. Augenblicklich merkte Kakashi, wie das Blut aus seinem Gesicht wich, sein Herz ins Stolpern geriet. Sein Gehirn schaltete ab. In seinen Ohren vernahm er nichts mehr, außer dem lauten Rauschen seines Blutes. Vor ihm begann Sakura wieder zu weinen. So gerne er sie auch in die Arme geschlossen hätte, Kakashi konnte nicht. Sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Das einzige, was Kakashi noch mitbekam, waren Sakuras Worte, die sich immer wieder in seinem Hirn wiederholten. Nicht länger zusammen. Es war aus. Sakura hatte gerade mit ihm Schluss gemacht. Und wieso? Kakashi wusste es nicht. Er wusste nur, seine Welt zerbrach in tausend Teile. Genauso wie sein Herz. Und dann, ganz plötzlich, schmiss sich Sakura Kakashi an den Hals, klammerte sich verzweifelt an ihn, während die Tränen wieder ungehindert flossen. Schon fast automatisch schlossen sich Kakashis Arme um sie. Er verstand das hier alles nicht. Warum weinte Sakura jetzt so, wenn sie es doch war, die die Beziehung soeben beendet hatte? Eigentlich hatte er gedacht, Sakura würde ihn lieben. Sie hatte ihm doch erst vor kurzem gesagt, sie würde ihn lieben. Und jetzt das hier. Es war alles einfach nur noch surreal. Kakashi wusste nicht, wie er es schaffte die Worte zu finden, geschweige denn die Frage auch zu stellen. Irgendwie war es ihm wohl gelungen, denn wenigen Sekunden darauf, vernahm er die Worte, die über seine Lippen kamen. „Warum willst du nicht mehr mit mir zusammen sein?“ Kakashi war zum Heulen zumute. Das letzte Mal, als er geweint hatte, war sein Freund und Mentor, der vierte Hokage, gestorben. Und auch davor hatte es nur sehr wenige Momente gegeben, in denen Kakashi geweint hatte. „Ich? Ich mache Schluss? Du liebst mich doch nicht!“ brachte Sakura in sein Hemd genuschelt hervor. Kakashi hatte Probleme damit, ihre Worte zu verstehen. Als er sie vernahm, riss er überrascht die Augen auf. Das war es also! Du meine Güte! Was war er nur für ein Idiot! Sakuras Worte von eben drängte Kakashi beiseite. Er musste stark sein. Es lag an ihm, diese Beziehung zu retten. Und das würde er verdammt noch mal auch tun! Das war er Sakura schuldig. Und seiner Liebe zu ihr. Noch immer hielt sich Sakura verzweifelt an Kakashi fest, vergoss eine Träne nach der anderen. Behutsam löste er Sakura von sich, schob sie weit von sich weg, damit er ihr ins Gesicht blicken konnte. „Sakura, ich kann ohne dich nicht mehr leben. Ich will doch überhaupt nicht, dass das zwischen uns vorbei ist. Niemals.“ Während Kakashi redete, wurde Sakura langsam ruhiger, ihre Augen dafür größer. Ein Schluchzer entrang sich ihrer Kehle. Voller Hoffnung blickte sie zu Kakashi. „Wirklich?“ „Natürlich! Sakura, was glaubst du denn?“ „Ich weiß nicht.“ Dieser schlichte Satz zerriss Kakashi das Herz. Vertraute sie ihm nicht? Oder lag es wirklich allein an seinem Verhalten? Beunruhigt wandte Sakura den Blick ab. Leise, unsicher, brachte sie die nächsten Worte hervor. „Du hast nie gesagt, was du für mich empfindest. Und nachdem ich dir gesagt habe, dass ich dich liebe….Seitdem kam einfach nichts von dir.“ Am liebsten würde Kakashi seinen Kopf gegen eine Mauer schlagen. Kakashi, der Ninja, der immer als Genie bezeichnet wurde, war eine totale Niete was Beziehungen anging. Natürlich hatte Kakashi Sakura nicht gesagt das er sie liebte. Er tat es, aber als sie ihm diese Worte gestanden hatte, war seine Kehle wie zugeschnürt gewesen. Er hatte es einfach nicht geschafft. Nicht, weil er Sakura nicht liebte. Das tat er mehr als alles andere. Nein, er hatte Angst gehabt. Schlicht und einfach nur Angst. Angst, dass er Sakura verlieren könnte. Angst davor, dass feindliche Shinobi dahinter kamen und Sakura als Geißel nahmen oder sonst irgendetwas. Immer wenn er liebte, wenn ihm Personen wichtig waren, starben sie. Kakashi hatten den naiven glauben, wenn er es sich selbst nicht eingestand und es niemand wusste, würde Sakura nichts geschehen. Aber das musste jetzt hinten anstehen. Wenn Kakashi es nicht schaffte seine Angst zu besiegen, würde er Sakura verlieren. Er verstand, warum Sakura so handelte und dachte. Sie zweifelte an einer gemeinsamen Zukunft. Und das tat weh. Es waren einige Sekunden verstrichen und Kakashi hatte es immer noch nicht geschafft, das zu sagen, was Sakura so dringend hören wollte. Musste. Die Hoffnung schwand aus ihren Augen. Langsam wandte sie sich von Kakashi ab. Nein! Nein! Nein! Er würde sie verlieren! Das ging nicht! Das durfte er nicht zulassen! „Ich liebe dich.“ Die Worte waren schnell und atemlos aus Kakashi gekommen. Aber wenigstens hatte er sie jetzt gesagt. Und so schlimm war es auch nicht gewesen. Hoffend blickte Kakashi zu Sakura. Diese wandte sich langsam wieder zu ihm. Ihre Augen waren groß, voller Hoffnung. „Was?“ brachte sie atemlos hervor. „Ich liebe dich“, brachte Kakashi, dieses Mal langsamer und verständlicher, hervor. Augenblicklich schmiss sich Sakura wieder an ihn. Dieses Mal vor Freude. Beinahe riss sie Kakashi zu Boden. Im letzten Moment konnte er sich noch fangen. Dann schlang auch er seine Arme um Sakura. „Ich hatte solche Angst! Ich dachte, du liebst mich nicht. Ich…“ „Schon gut.“ Schon wieder weinte Sakura. Wohl aber vor Freude und Glück, nicht vor Angst. Kakashi ging es schon viel besser. Er musste sich keine Sorgen mehr darüber machen, ob die Beziehung jetzt vorbei war oder nicht. Kakashi war sich sicher, Sakura und er würden bis in alle Ewigkeit zusammen sein. Alles, außer Sakura, war Kakashi im Moment vollkommen egal. Es war egal, dass sie sich in einer Seitengasse auf deren Boden befanden. Es war ihm egal, dass jederzeit jemand vorbei kommen könnte und sie sah. Kakashis Herz war wieder geflickt, geheilt und gehörte Sakura. Sein Glück zeigte er, indem er Sakura zu sich zog und innig küsste. Verlangend, voller Liebe. Er brauchte Sakura so sehr, wie ein Ertrinkender Luft benötigte. Genauso verzweifelt erwiderte Sakura seinen Kuss. Kakashi wusste nicht wie lange sie beide schon auf dem Boden kauerten und sich verlangend küssten. Er wusste nur, wenn sie nicht unterbrochen worden wären, hätte er Sakura noch in eben dieser Gasse genommen. So unterbrach ein vernehmliches Räuspern Kakashis und Sakuras leidenschaftliche Bemühungen. Abrupt lösten sich die zwei Shinobi voneinander, blickten die Straße entlang, bis sie den Unruhestifter entdeckten. Kakashi schluckte schwer. Verdammte Scheiße! Vor ihnen stand niemand anderes als Tsunade, die die Arme in die Hüfte gestemmt hatte und missbilligend zu ihnen hinab blickte. Kaum das Sakura ihre Sensei entdeckt hatte, wurde ihr Gesicht feuerrot und brannte heiß. Du meine Güte war das peinlich! Schließlich hatten sich Sakura und Kakashi nicht einfach nur geküsst. Sie waren ja regelrecht übereinander hergefallen. Und man… Das war vielleicht wunderbar gewesen! Kakashi neben ihr stand auf. Sakura traute ihren zittrigen Beinen nicht so recht. Trotz der ungebetenen Störung, war Sakuras Körper mehr als scharf und bereit für Kakashi. Während sie aufstand - ihre Beine waren tatsächlich sehr wackelig – hatte sie das Bedürfnis, ihren Slip zurecht zu ziehen. Er war regelrecht durchnässt. „Sakura, Kakashi! Also wirklich! Von euch hätte ich ein solches Verhalten nicht erwartet!“ Tsunades Stimme klang scharf und schneidend. Bei ihren Worten zuckte die junge Frau zusammen. Unsicher blickte Sakura zu Kakashi. Dieser erwiderte den harten Blick der Hokage. „Mal ehrlich“, begann Tsunade, während sie auf die beiden Shinobi zuging. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend, erwartete Sakura eine deftige Standpauke. Unruhig knetete sie ihre Finger durch. Den Blick hatte sie auf den Boden gerichtet. Wenn Tsunade sauer wurde, sollte man ihr besser aus dem Weg gehen. „Wie konntest du das tun, Sakura? Und Kakashi! Da hat sich Sasuke endlich wieder in Konoha integriert und ihr beide missbraucht sein Vertrauen!“ Irritiert stellte Sakura fest, dass Tsunade nicht wegen der Knutscherei sauer war, sondern weil sie glaubte, Sakura würde Sasuke hintergehen! Natürlich, für alle anderen waren Sakura und Sasuke seit Monaten ein Paar. Verdammt! Sollten Sakura und Kakashi das Missverständnis aufklären? Oder war das gerade falsch? Verzweifelt blickte sie zu Kakashi. Am besten, sie würde es Kakashi überlassen. Der wusste vielleicht besser, was zu tun war. „Habt ihr nichts dazu zu sagen? Ich dachte immer, du wärst so glücklich mit Sasuke. Du hast dir doch immer erträumt mit ihm zusammen zu sein! Und jetzt das!“ Tsunade ließ ihren Ärger weiter freien Lauf. Das hier war überhaupt nicht gut. Sie klagte Sakura und Kakashi an, Sasuke betrogen zu haben, die Zukunft zu ruinieren und Schuld daran zu sein, ein Leben ruiniert zu haben. Sakura hörte sich alles schweigend an. Alles was Tsunade sagte, stimmte schließlich nicht. Das einzige, was sie hart traf, war, dass Tsunade so schlecht von ihr dachte. Letztendlich war es aber Kakashi, der die Situation klärte. Aber nicht so ruhig, wie Sakura angenommen hatte. Vielmehr schienen Tsunades Anschuldigungen Kakashi wütend zu machen. Daher war Sakura auch mehr als überrascht, als Kakashi schneidend „Jetzt reicht es!“ von sich gab. Abrupt hielt Tsunade inne. Niemand redete so mit ihr. Was tat Kakashi da nur? War er jetzt vollkommen übergeschnappt! Sollte Tsunade doch denken, Sakura würde Sasuke betrügen. Das war besser, als wenn die Hokage die Wahrheit wüsste. Sicherlich würde dabei nichts Gutes heraus kommen. Da war sich Sakura inzwischen sicher. „Wie bitte?“ fragte die Hokage scharf nach. „Sie machen uns nur Vorwürfe, kennen die Wahrheit aber nicht! Wenn Sie auch nur einen Moment zuhören würden, dann wüssten Sie, dass Sakura Sasuke ganz sicher nicht betrogen hat! Sakura ist viel zu ehrlich und offen und vertrauensselig, um so etwas zu tun!“ Mit offenem Mund blickte Sakura zu Kakashi. Eindeutig, Kakashi hatte den Verstand verloren. Und dennoch rührten seine Worte an ihrem Herzen. Kakashi verteidigte nicht sein Verhalten, sondern nur Sakura. Wie hatte Sakura auch nur einen Moment an Kakashis Liebe zu ihr zweifeln können? Klar, jetzt fühlte sich Sakura super. Er hatte endlich „Ich liebe dich“ zu ihr gesagt. Aber wenn Sakura richtig darüber nachdachte, hatte sie wohl etwas überreagiert. Schließlich hatte Kakashi vorher mit Taten immer gezeigt, wie er für sie empfand. Aber das war erst einmal nebensächlich. Jetzt musste Sakura Kakashi erst einmal beruhigen. Genau das wollte sie gerade tun, als Tsunade plötzlich laut los lachte. „Also doch! Und Shizune meinte, ich würde spinnen!“ Kakashis Wut war wohl verraucht, denn er blickte ebenso erstaunt zu Tsunade, wie Sakura. Fragend sahen sich Sakura und Kakashi an. Ihr Freund – Sakura liebte es Kakashi so zu bezeichnen – schien genauso wenig zu wissen, was hier vor sich ging, wie sie selbst. Nach einem Moment hatte sich die Hokage soweit beruhigt, um zu einer Erklärung ansetzen zu können. „Vor Monaten, als ihr zwei eure Mission alleine hattet, war ich mir sicher, dass zwischen euch etwas vorgefallen ist. Und dann, nach der nächsten Mission, warst du auf einmal mit Sasuke zusammen. Das kam mir etwas seltsam vor, aber ich habe mir nichts weiter dabei gedacht. Bis jetzt! Shizune wird Augen machen!“ Sakura wusste nicht genau, ob sie erleichtert sein sollte oder doch lieber sich Sorgen machen sollte. Fragend sah sie zu Kakashi. Ihm erging es wohl genauso wie ihr selbst. „Also, seit wann habt ihr zwei was am Laufen? Und was ist mit dem armen Sasuke?“ „Nun, vielleicht sollten wir das nicht gerade hier besprechen“, schlug Kakashi vor. Tsunade stimmte dem zu. Zu dritt machten sie sich auf den Weg. Zum Büro der Hokage, wie Sakura nach kurzer Zeit feststellte. Auf dem Weg sprach niemand ein Wort. Sakura traute sich nicht, Kakashi schien von allem nicht besonders begeistert und Tsunade… Tja, bei der Hokage hatte Sakura schon lange aufgehört sie zu verstehen zu wollen. Wenig später saßen Sakura und Kakashi vor Tsunade in deren Büro. Kakashi und Sakura hatten gemeinsam die ganze Wahrheit erzählt. Anfangs hatte sich Sakura nicht getraut, daher hatte Kakashi beginnen müssen. Schweigend hatte Tsunade zugehört. Anscheinend war sie erleichtert, dass Sakura Sasuke nicht wirklich betrogen hatte, sondern dass es sich lediglich um eine Zweckbeziehung handelte. Aber auch sonst schien Tsunade sehr zufrieden. „So ihr beiden. Abgesehen davon, dass ich die Wette mit Shizune gewonnen habe, freue ich mich doch für euch. Ich denke das Beste wäre, wenn ihr zwei das schnell geregelt bekommt. Sakura und Sasuke beenden also ihre Scheinbeziehung und ihr beide könnt dann das glückliche Paar sein.“ Erleichterung machte sich in Sakura breit. Mit so einer lockeren Reaktion seitens Tsunade hatte Sakura beim besten Willen nicht gerechnet. Vor allem wenn man bedachte, dass Tsunade jetzt davon wusste, dass Sakura und Kakashi schon seit gut fünf Monaten zusammen waren, aber Sakura erst seit dreieinhalb Monaten nicht länger seine Schülerin war. „Ehrlich?“ platzte Sakura es dann irgendwann aus heraus. „Sie bestrafen uns nicht?“ Lächelnd verneinte Tsunade. „Nein, ihr habt keine Strafe zu erwarten. Aber trompetet es bitte nicht so laut heraus.“ Am liebsten wäre Sakura sowohl Kakashi, als auch Tsunade, um den Hals gefallen. Sie konnte gar nicht mehr aufhören, breit zu grinsen. Kakashi blieb zwar deutlich ruhiger, doch auch er schien erleichtert und glücklich. „Ihr könnt von Glück reden, dass du, Kakashi, so ein ausgezeichneter Shinobi bist, und du, Sakura, meine Lieblingsschülerin bist. Außerdem glaube ich nicht, dass Kakashi generell einen Hang zu weiblichen Schülerin hat. Man sieht, dass ihr euch wahrhaftig liebt.“ Bei Tsunades Worten wurde Sakura etwas rot. So von der Hokage analysiert zu werden, war wirklich etwas unangenehm. „So, und jetzt raus hier!“ donnerte Tsunade laut los, woraufhin Sakura vor Schreck zusammenzuckte. So war nun mal ihre Sensei. Launisch und wechselhaft wie die See. Sakura war aber froh, so schnell wie möglich aus dem Büro zu kommen. Jetzt wollte sie nur noch mit Kakashi alleine sein. Und ihm erging es wohl nichts anders. Kaum war die Tür des Büros zu, zog Kakashi Sakura in seine Arme, küsste sie überschwänglich. Vor Freude lachte Sakura immer wieder auf. „Jetzt hör auf damit. Das ist total peinlich, wenn uns hier so jemand sieht!“ Nur widerwillig ließ Kakashi Sakura los. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht erklärte er aber: „Dann aber schnell weg von hier. Das muss schließlich gefeiert werden!“ Und wo Kakashi Recht hatte, hatte er nun einmal Recht. Kapitel 26: Mädelsabend ----------------------- Sakura saß auf ihrem Sofa und konnte doch nicht still sitzen. Bestimmt zum zehnten Mal stand sie auf, ging zu ihrem Fenster, blickte hinaus, nur um sich kurz darauf wieder hinzusetzen. Schon seit zwei Tagen stand fest, dass heute ein Mädelsabend bei Sakura stattfinden würde. Gestern, nachdem Sakura und Kakashi sozusagen das „Okay“ von Tsunade für die Beziehung erhalten hatten, hatte Sakura – nachdem sich Sakura und Kakashi ausgiebig geliebt hatten – Sasuke angerufen, um ihm von den Ereignissen des gestrigen Tages zu erzählen. Ihm war anzuhören, dass er froh darüber war, dass sich zwischen Sakura und Kakashi alles geklärt hatte. Damit hatten sie und Sasuke auch ihre angebliche Beziehung beendet. Sasuke hatte erklärt, wenn sie es ihren Freundinnen erzählen würde, dürfte Sakura ruhig sagen, sie hätte Schluss gemacht. Irgendwie hatte das Sakura nicht verwundert. Inzwischen kannte sie Sasuke deutlich besser. Und ihm war das Wohl seiner Freunde wichtig. Außerdem würde so etwas Sasukes Ruf nicht zerstören. Vor allem, da Sasuke sich nichts daraus machte. Dennoch konnte sich Sakura nicht wirklich vorstellen, wie ihre Freundinnen darauf reagieren würden. Ino wäre sicherlich überglücklich. Einerseits. Auf der anderen Seite wäre sie vielleicht auch ein wenig traurig, weil Sakuras frühere Traumbeziehung beendet war. Sakura hatte mit Kakashi und Sasuke geredet gehabt, wie es weiter gehen sollte. Sie hatte zwei Möglichkeiten. Entweder würde Sakura erst in einiger Zeit bekannt geben, dass sie mit Kakashi zusammen war oder sie würde direkt auf die angebliche Beziehung mit Sasuke mit Kakashi zusammen sein. Leider waren Sasuke und Kakashi nicht sonderlich hilfreich gewesen. Beiden war es mehr oder weniger egal, wie Sakura sich entschied. Sasuke sowieso und Kakashi meinte, ob er zwei Wochen länger so tat als wäre zwischen ihnen nichts oder gleich jetzt öffentlich mit ihr zusammen kam, war für ihn gehopst wie gesprungen. Seufzend ließ sich Sakura in das Sofa zurück sinken. Sie mochte es überhaupt nicht, ihre Freundinnen anzulügen. Wenn Ino oder Tenten sie Dinge über ihre Beziehung mit Sasuke gefragt hatten, hatte Sakura immer ausweichend reagiert. Wenn Sakura so darüber nachdachte, wusste niemand so wirklich, wie ihre Fake-Beziehung zu Sasuke so ausgesehen hatte. Aber Sakura brauchte jetzt auch einen Grund, warum so plötzlich Schluss mit dem Uchiha war. Den ganzen Tag hatte sich Sakura darüber den Kopf zerbrochen. Als es an der Tür klingelte, schreckte sie regelrecht aus ihren Gedanken. Schnell sprang Sakura auf und rannte zur Tür, drückte den Summer und wartete an der offenen Wohnungstür auf ihre Besucher. Wie Sakura kurz darauf feststellte, war es Hinata, die alleine die Stufen hinauf kam. Freudig begrüßten sich die zwei jungen Frauen. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich. Augenblicklich fiel Sakura auf, wie nervös Hinata war. Irritiert sah Sakura ihre Freundin an. „Hinata, alles in Ordnung? Ich hoffe doch, zwischen dir und Naruto läuft es noch gut!“ Wie auf Knopfdruck wurde Hinata rot. Schüchtern blickte sie auf ihre Finger, während sie stotternd zu einer Erklärung ansetzte. „Nein. Bei mir ist alles s-super. A-aber Naruto hat wieder versucht mich zu k-k-üssen und ich bin wieder…“ „Schon wieder ohnmächtig geworden?“ Lächelnd schüttelte Sakura den Kopf. „Ich glaube nicht dass es Naruto groß stört, aber für die Zukunft solltest du versuchen damit aufzuhören.“ „Ich weiß. Aber… Naruto hat mir von dir und…Sasuke erzählt.“ Gerade hatte Sakura einen Schluck von ihrem Orangesaft genommen. Bei Hinatas Worten verschluckte sie sich prompt. Erschrocken klopfte Hinata Sakura auf den Rücken. Die Tränen stiegen ihr schon in die Augen. Das Atmen fiel ihr schwer. Bis dann endlich das Husten aufhörte und Sakura tief Luft holen konnte, dauerte es einen Moment. „Das tut mir so Leid!“ versuchte sich Hinata zu entschuldigen. „Schon gut“, winkte Sakura ab und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Ich wollte das nicht. Ich hätte besser aufpassen müssen“, redete Hinata immer weiter. Manchmal nervte das an Hinata. Auch jetzt. Viel mehr interessierte Sakura aber, was Hinata eben gesagt hatte. „Was hat Naruto gesagt?“ verlangte Sakura zu wissen. Eindringlich sah Sakura ihre Freundin an. Hinata wurde sofort wieder rot. Aber wenigstens begann sie ohne Umschweife zu erzählen. „Ich weiß nicht ob es stimmt. Naruto meinte, zwischen dir und Sasuke sei es aus. Und das du Sasuke wegen…Kakashi verlassen hast.“ Es war Hinata anzumerken, dass sie Naruto nicht ein Wort von dem, was sie eben gesagt hatte, glaubte. Unter anderen Umständen, würde Sakura wohl auch so denken. Aber so war es nun einmal. „Naruto hat Recht.“ Mit großen Augen sah Hinata Sakura an. Der Unglauben stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sakura kämpfte mit sich. Bei Hinata konnte sie sich eigentlich sicher sein, dass sie es niemandem sonst erzählen würde. Sollte sie Hinata also die Wahrheit sagen? Gleichzeitig aber hatte sie die mahnenden Worte Tsunades im Ohr. Da Sakura nichts einfiel, improvisierte sie einfach. Was sie jetzt sagte, würde sie auch Tenten und Ino erzählen. „Na ja, ich habe tatsächlich mit Sasuke Schluss gemacht. In letzter Zeit lief es nicht besonders gut. Aber wir haben uns sozusagen im Einverständnis getrennt.“ „Und was ist mit Kakashi?“ fragte Hinata zögernd. „Ähm.“ Jetzt war es an Sakura, rot zu werden. Improvisieren war das Stichwort! „Also sagen wir es mal so. Wir sind uns schon näher gekommen. Aber ich habe Sasuke nicht betrogen! Aber… na ja, ich mag Kakashi sehr. Und ich glaube, er mich auch. Und…“ „Aber Kakashi ist doch dein Sensei…“ „Nein. Wir sind schon seid Monaten Teamkameraden. Hast du vergessen? Na ja, und Sasuke weiß wie ich zu Kakashi stehe. Und ja…“ Sakura merkte selbst, ihre Erklärung war nicht sonderlich ausgereift und überlegt gewesen. Hinata schien das wohl auch so zu sehen. Doch die Türklingel rettete Sakura. Schnell sprang sie auf, rannte zur Haustür und drückte auf den Summern. Mist! Ihre Erklärung musste besser werden! Sie hatte jetzt noch eine Chance. Die durfte sie nicht vergeigen! Kurz darauf kamen Ino und Tenten die Treppe hinauf. Breit lächelnd begrüßten sich die drei Frauen. Als sie ins Wohnzimmer gingen, fühlte sich Sakura noch immer unsicher und nervös. Noch hatte Sakura etwas Zeit gewonnen. Hinata wurde begrüßt und dann begann das übliche Gerede. Sakura beteiligte sich kaum an den Gesprächen. Ein Hauptgesprächsthema waren Hinata und Naruto. Während die Hyuga rot wurde und still dasaß, hatten Ino und Tenten ihren Spaß. Irgendwann nur fiel den Frauen auf, dass Sakura unnatürlich still war. Sogleich wollten sie wissen, was los war. Jetzt war es also soweit. Jetzt musste Sakura deutlich überzeugender rüber kommen und eine bessere Performance abliefern! „Na ja, also erst einmal vorneweg. Ich habe mit Sasuke Schluss gemacht.“ Augenblicklich herrschte Totenstille. Ino und Tenten sahen Sakura an, als wäre sie ein widerliches Insekt. Dann brüllte Ino laut los. „Sag mal spinnst du?! Den Typen, den jede haben will, gibst du den Laufpass? Geht es noch?!“ „Ich verstehe es auch nicht“, gab nun Tenten ihren Senf dazu. „Ich dachte zwischen euch beiden würde es gut laufen. Viel hast du zwar nie erzählt, aber dennoch…“ Wenigstens brüllte Tenten nicht so wie Ino. Diese schien sich gar nicht mehr beruhigen zu wollen. „Es geht einfach nicht in mein Hirn! Du bist schon genauso lange wie ich hinter Sasuke her! Jahrelang hast du auf diese Chance gewartet! Und jetzt, nach nur vier Monaten, soll alles vorbei sein?!“ Eigentlich hatte Sakura gedacht, Ino wäre nicht ganz so außer sich. Würde vielleicht ihre eigene Chance wittern. Schließlich hatten sie es gerade deswegen so gedreht, dass Sakura angeblich mit Sasuke Schluss gemacht hatte und nicht anders herum. „Dürfte ich vielleicht auch einmal etwas dazu sagen?“ fuhr Sakura schneidend dazwischen. Abrupt hielt Ino den Mund, sah auffordern zu Sakura. Diese seufzte tief ein und begann dann zu erklären. „Zwischen Sasuke und mir lief es schon lange nicht mehr gut. Ich glaube, wenn wir Freunde sind, sind wir beide besser damit bedient. Das haben wir beide so gesehen. Na ja, und außerdem liebe ich Sasuke nicht mehr.“ „Willst du uns etwa weiß machen, dass du dich in jemand anderen verliebt hast?“ schlussfolgerte Tenten ganz richtig. Sakura war froh, dass Hinata den Mund hielt. Im Moment bekam sie es ganz gut auf die Reihe, wie Sakura fand. So schlecht war ihre Erklärung bisher noch gar nicht. „Ja, stimmt schon.“ „Und wer soll das sein? Etwa Sai?“ fragte Ino verwundert. Glücklicherweise hatte sich Ino soweit wieder beruhigt. Dennoch behagte Sakura der Gedanke nicht, jetzt schon von Kakashi zu erzählen. Das war ihr wohl anzusehen, denn dann tat Hinata etwas, womit Sakura nicht gerechnet hatte. „Es ist Kakashi.“ Auf Hinatas Erklärung hin, schwiegen Ino und Tenten überrascht. Perplex starrte Sakura ihre Freundin an. Wie konnte Hinata das nur tun? Die Hyuga schien selbst nicht von ihrem Verhalten begeistert, versuchte sich aber zu rechtfertigen. „Du hättest es doch sowieso nicht erzählt. Und sie dürfen es ruhig erfahren.“ Aus Hinatas Sicht, wollte sie wohl nur helfen. Dennoch kam sich Sakura verraten vor. „Aber Kakashi ist doch schon so alt! Und er ist dein Sensei!“ „Jetzt hört mal auf! Wir sind schon seit Monaten Teamkameraden! Und Kakashi ist überhaupt nicht alt! Er ist gerade einmal 23!“ donnerte Sakura los. Warum hielten alle Kakashi für alt? Vielleicht weil er schon als Kind ein hervorragender Ninja war? Nicht jeder war mit 13 Jahren schon Jonin! Aber sie mochte es nicht, dass ihre Freundinnen schon jetzt so schlecht darüber dachten. Letztendlich waren Sakura und Kakashi schon fast fünf Monate lang ein Paar! „Sakura, bist du dir sicher, dass das so klug ist?“ begann Tenten vorsichtig. „Ja. Wir wollen schließlich nicht, dass du einen Fehler begehst. Gerade wenn es zwischen dir und Sasuke nicht so gut läuft, solltest du nicht aufgeben und dich einfach jemand anderem zuwenden“, fügte Ino hinzu. Verdammte Scheiße! Das hier lief überhaupt nicht so, wie geplant. Scheiß auf Tsunade! Scheiß auf das, was sie mit Sasuke und Kakashi abgesprochen hatte. Das hielt sie einfach nicht aus! Die Tränen sammelten sich bereits in Sakuras Augen, als sie lautstark mit der Wahrheit kam. Währenddessen sprang Sakura auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. „Sasuke und ich waren nie ein Paar! NIE!“ Erneut herrschte angespanntes Schweigen. Doch die Wut loderte immer noch in Sakura. Dennoch setzte sie sich erst einmal wieder hin. Die Tränen bahnten sich ihren Weg nach draußen, rannen über ihr Gesicht, während sie weiter erzählte. Mit der Zeit wurden ihre Worte entschärft und leiser. „Die ganze Zeit über bin ich schon mit Kakashi zusammen! Aber das durfte doch niemand wissen. Weil ich damals noch seine Schülerin war. Sasuke wusste davon und hat sich das alles ausgedacht. Die Beziehung und so.“ Die letzten Worte waren nur noch ein leises Gemurmel. Während Ino und Tenten wohl noch ihre Zeit brauchten, um das eben gehörte zu verarbeiten, schloss Hinata ihre Freundin in die Arme. Tröstete sie. „Aber das wussten wir doch nicht. Wenn das so ist, freuen wir uns natürlich für dich!“ „Ja! Klar doch! Das eben hat sich nur so anders angehört gehabt.“ „Wir stehen total hinter dir!“ Unsicher blickte Sakura auf. Die Wahrheit war raus und ihre Freundinnen standen hinter ihr. Bisher hatte sie nie über diese Möglichkeit nachgedacht. Schließlich hätte sie eben genau dies nicht machen sollen. Sakura hatte sich von ihren Gefühlen leiten lassen. Bereuen tat sie es nicht. Sie wusste, ihre Freundinnen würden auch jetzt für sie da sein. „Aber ihr dürft niemandem davon etwas sagen. Sonst flippt Tsunade aus!“ „Weiß sie denn davon?“ fragte Ino. Als Antwort nickte Sakura. „Etwa alles?“ hakte Tenten verwundert nach. Auch jetzt nickte Sakura wieder zur Antwort. „Hätte ich nicht gedacht.“ „Ja, das kommt davon, wenn man der Liebling der Hokage ist!“ Ino grinste breit. Auch Tenten lächelte. Aber es war Hinata, die das sagte, was Sakura hören musste. „Natürlich werden wir nichts erzählen. Dein Geheimnis ist bei uns sicher.“ Ino und Tenten stimmten dem lautstark zu. Erleichtert lächelte Sakura. „Danke! Ihr seid die Besten!“ Freudig und erleichtert umarmte Sakura alle drei Frauen. Die Tränen wollten schon wieder kommen, doch dieses Mal hielt Sakura sie zurück. Gestern hatte sie schon genug geweint. Da musste sie nicht noch mehr weinen. Wenn auch vor Freude. „Aber ich finde es schon unfair! Ich hatte mir Sasuke schon abgeschrieben. Dabei hätte ich die ganze Zeit eine Chance bei ihm gehabt!“ meckerte Ino auch gleich los, wenn auch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Oh ja. In solchen Moment wusste Sakura, warum die drei ihre Freundinnen waren. Und egal wie oft sich Ino und Sakura in den Haaren hatten, wenn es drauf ankam, waren sie für die jeweils andere da. Und das war alles, was zählte. Wenig begeistert hörte Kakashi dem zu, was Sakura zu sagen hatte. Der gestrige Abend war wohl nicht ganz so verlaufen, wie er es sich gewünscht hätte. Aber was geschehen war, konnte Kakashi nicht mehr rückgängig machen. Sicherlich erwartete Sakura von ihm, er würde sauer werden, denn sie sah ihn an, als würde sie gleich mit einer Strafpredigt rechnen. Sah sie denn immer noch den Sensei in ihm? Kakashi hoffte doch, dass die Antwort mit einem dicken, fetten „nein“ ausfiel. Seine erste Reaktion bestand aus einem Seufzer. Dann fuhr er sich mit der Hand durch sein Haar. “Ich hoffe, du bist nicht sauer auf mich.“ „Nein. Natürlich nicht. Ich denke, wir werden einfach darauf vertrauen müssen, dass Ino, Tenten und Hinata den Mund halten können. Anders als Naruto.“ „Ja. Ich hatte schon überlegt, ihn beim Training darauf anzusprechen, hielt es aber für besser, dir erst einmal davon zu erzählen.“ „Na, aber wenn die Katze schon einmal aus dem Sack ist, können wir unsere Zeit ja auch sinnvoll nutzen“, entschied Kakashi und blickte zu Sakura. „Schon wieder Sex?“ fragte sie verwundert. „Was heißt hier bitte schön >schon wieder Süße < und > Baby< wohl ziemlich nach Proll angehört, aber bei Kakashi war es ganz anders. Wenn er es sagte, klang es ziemlich cool und Sakura hatte dann immer das Bedürfnis, ihn anzuspringen. Bei Schatz < oder > Liebling < dagegen, schlug Sakuras Herz immer schneller. Es war einfach wunderbar, wenn er sie so nannte. Kakashi dagegen war bei Sakura wenn dann immer nur Schatz <. Und selbst das passte irgendwie nicht immer so gut zu ihm. Aber das war jetzt nebensächlich. „Gut. Dann lass uns gehen. Man sieht sich Guy“, verabschiedete sich Kakashi von seinem Freund und ging mit Sakura die Straße entlang. „Wurde aber auch Zeit, dass wir die los geworden sind“, meinte Kakashi nach kurzer Zeit, als er sich sicher sein konnte, dass Guy und Lee nicht länger in Hörweite waren. Lachend konnte Sakura ihm nur zustimmen. Wenige Minuten später, saßen sich Sakura und Kakashi in einem kleinen Restaurant gegenüber. Es war nicht besonders groß, dafür aber gemütlich. Es war im europäischen Stil gebaut. Daher bestanden die Wände aus Stein, dicke Holzbalken trugen das Haus. Es war alles etwas dunkler gehalten, gedämpftes Licht und Kerzen ließen es romantisch wirken. Genau so hatte sich Sakura ein Essen mit Kakashi vorgestellt. Die Atmosphäre war super, die Bedienungen nett und kamen nur, wenn es nötig war. Das Essen hatte sie bereits bestellt, die Getränke standen vor ihnen auf dem Tisch. „Willst du nächste Woche eigentlich feiern?“ fragte Kakashi unvermittelt. Im ersten Moment wusste Sakura nicht, was Kakashi meinte, dann fiel es ihr doch noch ein. „Ach so! Du meinst meinen Geburtstag! Ich weiß nicht.“ „Man wird schließlich nicht jeden Tag 18.“ „Ja, aber so besonders ist das auch nicht.“ „Du wirst nächste Woche volljährig!“ beharrte Kakashi. Lächelnd erwiderte Sakura: „Kann es sein, dass du willst, dass ich unbedingt feiere?“ „Nein. Ich wollte nur wissen, ob du überhaupt feiern möchtest.“ „Eigentlich nicht.“ „In Ordnung.“ Skeptisch sah Sakura zu Kakashi. Er hatte viel zu schnell aufgehört zu versuchen, Sakura umzustimmen. Irgendetwas hatte Kakashi vor. Nur was? „Sieh mich nicht so an!“ forderte Kakashi, während er eine Unschuldsmiene aufsetzte. Eindeutig, Kakashi plante etwas. Dafür kannte Sakura den Jonin inzwischen gut genug. Genauso gut wusste sie, dass sie nichts von ihm erfahren würde, wenn er nicht wollte. Also ließ Sakura das Thema erst einmal in Ruhe. „Denkst du, nachdem uns Guy und Lee begegnet sind, wird es auch noch ein weiteres Gerücht in Konoha geben, das die Runde macht?“ „Selbst wenn“, lässig zuckte Kakashi mit den Schultern, „ändern können wir es sowieso nicht. Und es ist ja nicht schlimm, wenn jemand davon erfährt.“ „Aber Tsunade hatte doch gesagt“, begann Sakura einzuwenden. Doch Kakashi ließ erst gar nicht zu, dass sie mehr sagte. „Sie hat nur gesagt, wir sollen es nicht heraus posaunen. Das heißt nicht, das niemand davon wissen darf.“ Ein selbstzufriedenes Grinsen umspielte Kakashis Lippen. Er fand aber auch überall ein Hintertürchen. Gut, das hier war jetzt nicht so schwer gewesen, aber dennoch. „Ja, ja. Aber weißt du“, setzte Sakura an, als sich Kakashis Gesichtsaudruck auf einmal verfinsterte. Was hatte denn diesen Stimmungswechsel hervorgerufen? „Das glaube ich ja nicht! Denken die wirklich, wir würden darauf rein fallen?“ äußerte Kakashi missmutig. Jetzt war Sakura mehr als neugierig. Gespannt drehte sich Sakura zur Eingangstür um. Es war nicht verwunderlich, dass Kakashi den Platz an der Wand in Anspruch genommen hatte. Shinobi durch und durch. Doch als Sakura die neuen Gäste sah, klappte ihr die Kinnlade runter. Guy und Lee, beide in einer idiotischen Verkleidung, betraten das Restaurant und blickten sich suchend um. Guy trug einen falschen Schnauzer und über seinen grünen Ganzkörperanzug trug er ein rotes Hemd und einen braunen Pelzmantel. Für Frauen, wenn Sakura sich nicht irrte. Es sah total affig aus. Und Lee machte es nicht besser. Er trug eine blonde Perücke, über seine bandagierten Hände hatte er ein Paar weiße Handschuhe gezogen und über seinen grünen Anzug ein schwarzes Jackett. Der Anblick war so bizarr, es fiel Sakura schwer nicht hinzusehen. Und als die beiden Idioten sie und Kakashi entdeckt hatten, taten sie schnell so, als wäre nichts. Dummerweise streckten sie sich beide den Daumen entgegen. Auf eine verdeckte Ermittlung sollten diese beiden niemals geschickt werden. „Glauben die wirklich, irgendwer würde auf ihre bescheuerte Verkleidung rein fallen?“ Sakura hatte sich wieder Kakashi zugewandt, dennoch hatte sie weiterhin das Bedürfnis, Guy und Lee anzusehen. Es war bestimmt die Faszination vor dem Ekligen. „So ist Guy nun einmal“, war alles, was Kakashi zu sagen hatte. Seine Worte begleitete ein schwerer Seufzer. „Und mit dem bist du ernsthaft befreundet?“ Sakura konnte es einfach nicht glauben. Kakashi, der immer einen kühlen Kopf bewahrte, seine Gefühle selten zeigte und immer cool und lässig wirkte und dann Guy…. Das genaue Gegenteil. Locker zuckte Kakashi mit den Schultern. „Wenn man ihn braucht, ist er für einen da. Und zuverlässig ist er. Er übertreibt es nur immer gern. Ich würde also sagen, wir ignorieren die beiden und streichen die letzten Minuten aus unserem Gedächtnis.“ Bei Kakashi hörte sich das so einfach an. Anscheinend machte es ihm nicht sonderlich viel aus, dass Guy und Lee, die praktischerweise am Nachbarstisch saßen, jedes Wort von ihnen mitbekamen. Sakura störte es dagegen sehr. Sie fühlte sich belauscht und ihrer Privatsphäre beraubt. Aber es dauerte auch nicht lange, dann kam ihr Essen. Die Zeit bis dahin überbrückte Kakashi, in dem er den Löwenanteil an ihrem Gespräch übernahm. Etwas, wofür Sakura sehr dankbar war. Das Essen war sehr lecker und Sakura beschloss, dieses Restaurant im Hinterkopf zu behalten. Vielleicht würde Kakashi öfter mit ihr hierher kommen. Und so teuer war es zum Glück auch nicht. Und dann fiel es Sakura ein. Sie hatte vergessen, Geld mitzunehmen! Man war das peinlich! „Möchtest du noch ein Dessert?“ fragte Kakashi in diesem Moment. Er selbst studierte gerade die Dessertkarte. Vor Sakura lag auch eine, wie ihr gerade auffiel. Dafür fehlten die schmutzigen Teller. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass ein Kellner den Tisch abgeräumt hatte. „Äh, nein, besser nicht.“ „Du machst doch hoffentlich nicht wieder einer dieser dummen Diäten.“ Fragend blickte Kakashi zu Sakura. „Also erstens waren die nicht dumm und zweitens habe ich schon lange keine mehr gemacht.“ Wobei, schaden würde es bestimmt nicht… „So etwas hast du auch nicht nötig“, erklärte Kakashi entschieden. „Dann kannst du doch ruhig noch etwas essen.“ „Ich bin satt“, beeilte sich Sakura zu sagen. Eigentlich hatte sie ja schon Lust auf ein bisschen Eis. Aber es war ja schon schlimm genug, dass sie Kakashi regelrecht zwang, für sie mit zu bezahlen. „Also wirklich, dass bisschen Geld macht auch keinen Unterschied.“ Fragend sah Sakura von der Tischplatte auf, zu Kakashi. Dieser studierte noch immer die Karte. Als Sakura nicht reagierte, hob er den Blick und sah über die Karte hinweg zu Sakura. Kurz darauf seufzte er auf und legte die Karte beiseite. „Du hast doch nicht wirklich geglaubt, du müsstest deinen Teil bezahlen, oder?“ Eigentlich schon. Sakura kannte es nicht anders. Es war ganz normal, auch bei Paaren, dass jeder seinen eigenen Teil bezahlte. Bei Verheirateten war das etwas anders. Aber bei Kakashi musste sich Sakura eigentlich keine Gedanken machen. Er hatte ja genügend Geld. Das entfiel ihr immer, auch wenn sie bei Kakashi daheim war. Er benahm sich einfach nicht, als hätte er Geld. „Du hast es gedacht“, schlussfolgerte Kakashi und das richtig. „Na ja“, begann Sakura, wusste schnell aber auch schon nicht weiter. Es war aber nicht weiter schlimm, denn Kakashi winkte ab. „Ich bitte dich. Es war meine Idee und ich habe dich eingeladen. Also bezahle ich auch.“ Sakura konnte nicht anders, als breit zu lächeln. Nicht weil Kakashi Geld hatte, sondern weil er immer so zuvorkommend war. Generell, egal was er tat, es führte nur dazu, dass Sakura Kakashi noch mehr liebte als ohnehin schon. Gut gelaunt griff Sakura nach der Dessertkarte und begann zu lesen. Schnell hatte sie sich entschieden und die Karte wieder auf den Tisch gelegt. „Ich würde für heiße Liebe sterben!“ erklärte Sakura, woraufhin Kakashi anzüglich das Gesicht verzog. „Ich meine das Eis, Idiot!“ Unter dem Tisch versuchte Sakura nach Kakashi zu treten, verfehlte ihn jedoch. Immer verstand er sie mit Absicht falsch. Es war genauso nervig wie amüsant. „Darf ich Ihnen noch etwas zum Nachtisch bringen?“ Kaum das die Dessertkarten geschlossen auf dem Tisch lagen, kam auch schon ein Kellner herbei und tat pflichtbewusst seine Arbeit. „Einmal Tiramisu und einmal heiße Liebe, bitte“, bestellte Kakashi für sie beide. In der Zwischenzeit hatte Sakura Guy und Lee ganz vergessen. Es half, dass die beiden sich ruhig verhielten, im Gegensatz zu sonst. Auch der Nachtisch war zum Niederknien. Wenn sie hier öfter hingehen würde, würde Sakura in kurzer Zeit deutlich mehr auf den Rippen haben. Aber dafür lohnte es sich. Kurz nachdem Sakura und Kakashi alles aufgegessen hatten - Sakura fühlte sich, als würde sie jeden Moment platzen – kam der Kellner und erkundigte sich, ob sie noch etwas wollten. „Die Rechnung“, erklärte Kakashi. Mit einem Nicken zog sich der Kellner wieder zurück. Von diesem Mann hätten sich Sai und Naruto noch so einiges abschauen können. Hätte ihnen vielleicht auf der Mission in dem Dorf Shigawaka geholfen. Hinter Sakura begannen Guy und Lee aufgeregt zu tuscheln. Auch sie wollten zahlen. Das war der Moment, in dem sich Sakura erst wieder der Gegenwart der zwei Männer bewusst wurde. Hoffentlich kamen sie nicht auf die Idee, Sakura und Kakashi auch noch auf dem Heimweg zu verfolgen! Das wäre zu viel des Guten. Bisher konnten sie sich glücklich schätzen, dass Sakura ihnen nicht die Trachtprügel ihres Lebens verpasst hatte! Und die hätten sie eindeutig verdient! Der Kellner kam, legte ein flaches, schwarzes Etui auf den Tisch und zog sich wieder zurück. Kakashi griff danach, öffnete es und zog anschließend aus seiner Hosentasche ein Portemonnaie. Er holte das Geld heraus und legte es in das Etui. Als Sakura das Geld sah, keuchte sie erschrocken auf. Nie im Leben hätte sie gedacht, dass dieses Restaurant so unglaublich teuer war! Eigentlich hätte es sich Sakura denken können. Alleine schon deswegen, sie gut die Kellner geschult waren. Der beste Hinweis darauf, war aber wohl die fehlende Information, wie viel ein Essen hier kostete. Als Sakura und Kakashi aufstanden und nach draußen gingen, flüsterte Sakura ihm zu: „Hast du gewusst, dass es hier so teuer ist? Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich niemals…“ „Ach, Sakura. Das du immer alles verkomplizieren musst. Freu dich doch einfach und vergiss das dumme Geld.“ Sakura verzog das Gesicht, ließ es aber dennoch zu, dass Kakashi Sakura küsste. Leider war er viel zu schnell vorbei. „Komm, lass uns gehen“, schlug Kakashi vor. Und Sakura konnte ihm nur zustimmen. Inzwischen war es draußen etwas frisch geworden. Sakura trug schließlich nur ein T-Shirt und jetzt fror sie langsam. Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung. Es war schön mit Kakashi durch die nächtlichen Straßen von Konoha zu laufen. Und von hier war es nicht weit bis zu Kakashi. Die Nacht war ruhig, der Himmel sternenklar. Und als Kakashi Sakura seinen Arm anbot, hakte sie sich erfreut ein. Wenn Kakashi nur nicht so viel größer wäre, könnte Sakura ihren Kopf an seine Schulter legen. So musste eben sein Oberarm herhallten. Viel zu schnell war die romantische Atmosphäre dahin. Natürlich waren es Guy und Lee, die Kakashi und Sakura folgten. Und das nicht einmal besonders gut. Das bemerkte auch Kakashi. Nach wenigen Metern blieb er stehen, drehte sich zu Guy um und meinte ernst: „Würde es dir ausmachen, uns auch nur einen Moment in Ruhe zu lassen?“ „Äh, ich nix wissen“, gab Guy in gebrochenem Deutsch von sich. Das konnte Sakura einfach nicht glauben. „Guy, stell meine Geduld nicht auf die Probe.“ Kurz darauf ließ Guy die Schultern hängen. „Tut mir Leid. Ich konnte nur nicht glauben, dass ihr zwei…“ „Wuah! Sakura, ich werde dich immer lieben! Bald sind wir zusammen und dann tröste ich dich, statt Kakashi!“ gab Lee enthusiastisch von sich. Sakura schüttelte den Kopf. Lee hatte echt nichts verstanden. „Gut, dann, äh, viel Spaß euch beiden“, gab Guy niedergeschlagen von sich. Dankend setzte sich Kakashi mit Sakura wieder in Bewegung. Hoffentlich würden Guy und Lee sie jetzt in Ruhe lassen. Aber Kakashis kleine Rede schien zu wirken. Sakura drehte sich nicht mehr um, aber sie konnte auch keinerlei Schritte hinter sich wahrnehmen. Jetzt hatten sie endlich Zeit für sich! Kapitel 28: Happy Birthday! --------------------------- Es war Freitagabend und Sakura kämpfte sich, voll beladen mit ihren Einkaufstüten, durch die vollen Straßen. Heute war aber wirklich viel los! Und die Taschen waren so schwer! Wieso hatte sie sich dazu überreden lassen, Kakashis Einkäufe gleich mit zu übernehmen?! Sie wollte so schnell wie möglich nach Hause. Heute hatte Sakura immerhin Geburtstag! Und Kakashi hatte Sakura einen schönen – hoffentlich romantischen – Abend zu zweit versprochen! Dafür musste sich Sakura auch noch umziehen. Es war fast acht Uhr! Beim Einkaufen war einfach alles schief gegangen. Sie konnte die Produkte nicht finden, die sie benötigte, die Schlange an der Kasse war unglaublich lang und dann war ihr auch noch eine Tüte kaputt gegangen. Bis Sakura alles wieder eingesammelt hatte, waren auch schon wieder die Minuten verstrichen. Sasuke, Sai und Naruto hatten zum Glück auch an ihren Geburtstag gedacht. Aber außer einem „Herzlich Glückwunsch zum Geburtstag!“ hatte es nichts gegeben. Was Sakura etwas enttäuschte. Klar, sie wollte nicht feiern, aber irgendwie hatte sie für ihren 18. Geburtstag mehr erwartet. Und was hatte es gegeben? Ein hartes Training, anschließend war Sakura bei Kakashi gewesen und jetzt einkaufen. Während sie sich durch die Menschenmasse drängte, bemerkte Sakura die Blicke, die auf sie gerichtet waren. Guy hatte seinen Mund natürlich nicht halten können. Jetzt ging das wilde Gerücht um, Sasuke hätte mit Sakura Schluss gemacht und aus Verzweiflung hätte sie sich an Kakashi gewandt. Als ob er irgendeine Notlösung wäre! Und daran konnte man wieder einmal sehen, wie schnell falsche Gerüchte gestreut waren. Glücklicherweise war Tsunade nicht sauer. Ansonsten lief es zwischen Kakashi und Sakura besser als je zuvor. Das kleine > Ich-liebe-dich-Problem < war gelöst und damit war eine zentnerschwere Last von ihr gefallen. Erleichtert seufzte Sakura auf. Ihre Wohnung kam in Sicht. Jetzt waren es nur noch wenige Meter, dann war sie ihre schwere Last los. Vor der Haustür angekommen, stellte Sakura etwas umständlich die Taschen ab, kramte nach ihrem Schlüssel und öffnete die Tür. Dann, wieder voll beladen, erklomm Sakura die drei Stockwerke, bis zu ihrer Wohnung. Auch jetzt wiederholte sie die anstrengende Prozedur. Sekunden später stand sie, etwas außer Atem, in der Küche und räumte die Inhalte der Taschen in die entsprechenden Schränke. “Kakashi?“ rief Sakura in ihre Wohnung hinein. Verwundert, darüber, dass Kakashi nicht antwortete, runzelte Sakura die Stirn. Sie räumte die letzten Sachen, wie Butter, Quark und Wurst, in den Kühlschrank, dann ging Sakura aus der Küche hinein in ihr Wohnzimmer. Entweder war Kakashi hier oder in ihrem Schlafzimmer. Natürlich könnte er auch gerade duschen, aber das hatte er bereits getan, als Sakura zum Einkaufen aufgebrochen war. Als Sakura die Wohnzimmertür öffnete, sah sich Sakura irritiert um. Um sie herum herrschte vollkommene Dunkelheit. Mit der Hand tastete Sakura nach dem Lichtschalter. Als sie ihn unter ihren Fingern spürte, drückte sie auf das Plastik. Direkt darauf flammte das Licht an. Erschrocken zuckte Sakura zusammen, als ihr auf einmal laut „Überraschung!“ entgegen tönte. Mit großen Augen sah Sakura die versammelten Anwesenden an. Mehrfach musste sie blinzeln. Sie konnte kaum glauben, was sie da sah. Alle waren da. Sasuke, Naruto, Sai, Ino, Lee, Shikamaru, Tenten, Hinata, Kiba, Shino, Neji, Choji, Kakashi und sogar Tsunade und Shizune. Das Wohnzimmer war mit Fähnchen und Bannern in bunten Farben dekoriert. Ihr Sofa und der Tisch hatten einem großen Holztisch und Bänken Platz machen müssen. Darauf standen drei köstlich aussehende Kuchen. Eine Schwarzwälderkirschtorte war zusätzlich noch mit achtzehn Kerzen versehen. Eine Überraschungsparty. Sakura konnte es kaum glauben. Ihre Freunde schmissen doch tatsächlich eine Überraschungsparty für sie! Vor lauter Freude quietschte sie laut auf und kam auf ihre Freunde zu gerannt. Einer nach dem anderen umarmten Sakura, gratulierte ihr, was letztendlich in einer mehr oder weniger freiwilligen Gruppenumarmung endete. „Oh man! Ihr spinnt doch! Das ist so…super!“ „Ja, weiß ich doch!“, gab Ino zufrieden von sich. „Ich hab hier ja auch alles organisiert!“, erklärte Naruto. „Einen Scheiß hast du!“ donnerte Ino los. „Wegen dir sind wir fast nicht fertig geworden!“ mischte sich nun auch Kiba ein. Weiterhin breit lächelnd sah Sakura ihre Freunde an. Tsunade, Shizune und Kakashi schüttelten resigniert ihre Köpfe. Sakura störte es nicht. Sie freute sich viel zu sehr. „Wie wär’s, wenn du dich jetzt erst einmal umziehst“, schlug Sasuke vor. Sakura blickte an sich hinab. Sie trug eine alte Jeans und ein verwaschenes, blaues T-Shirt. Sonderlich prickelnd sah es wirklich nicht aus. Daher stimmte Sakura Sasukes Vorschlag zu und verschwand in ihrem Zimmer. Den meisten viel es nicht einmal auf, weil sie zu sehr mit diskutieren beschäftigt waren. Mit sich und dem Verlauf des Abends zufrieden, blickte Kakashi in die Runde. Ino, Kiba und Naruto stritten sich, was Sasuke, Neji und Shikamaru mit genervten Blicken quittierten. Sai dagegen lächelte in die Runde, Choji bediente sich an den Knabbereien und Lee versuchte den Streit zu schlichten. Tenten und Hinata redeten mit Shizune, während Tsunade auf Kakashi zukam. „Die Überraschung war ein voller Erfolg.“ „War auch schwierig genug, Sakura davon zu überzeugen, nicht hierher zu kommen“, erklärte Kakashi. Vor allem heute Abend war es schwierig gewesen. Sakura wollte unbedingt zu sich, weil sie noch die Blumen gießen musste. Also hatte Kakashi sich dazu bereit erklärt, diese Arbeit auf sich zu nehmen, wenn Sakura dafür Einkaufen ging. „Aber ohne die Hilfe der anderen, hätte es nicht funktioniert. Und letztendlich war es Sasuke gewesen, der die Idee dazu hatte.“ Bei Kakashis Worten weiteten sich Tsunades Augen überrascht. Das hatte sie wohl nicht geahnt gehabt. Auch Kakashi war von Sasukes Verhalten überrascht gewesen, aber das passierte in letzter Zeit häufiger. Von den anderen hatte wohl auch keiner eine Ahnung davon, wessen Idee das hier war. Von Naruto und Sai abgesehen. „Sakura braucht aber lange“, bemerkte Tsunade. Kakashi warf einen Blick auf die Uhr. Es war gerade einmal zehn Minuten her, dass Sakura in ihrem Zimmer verschwunden war. Sicherlich stand sie ahnungslos vor dem Schrank und wusste nicht, was sie anziehen sollte. „Möchtest du nicht einmal nachsehen gehen?“ schlug Tsunade vor. Dabei warf sie Kakashi einen vielsagenden Blick zu. Kakashi hob skeptisch eine Augenbraue hoch. Das die Hokage einen Hang zum Glücksspiel und dem Alkohol hatte, wusste Kakashi. Aber das sie dazu auch noch pervers war! Schließlich konnte Tsunade davon ausgehen, wenn Kakashi zu Sakura ging, würde es noch einen Moment länger dauern, bis Sakura fertig war. Doch es war nicht nötig, dass Kakashi nach Sakura sah. In diesem Moment öffnete sich die Schlafzimmertür und Sakura trat heraus. Kakashi musste an sich halten, um Sakura nicht gleich wieder ins Schlafzimmer zu verfrachten. Sie trug ganz schlicht eine enge, weiße Jeans – die ihren Hintern wirklich unglaublich gut zur Geltung brachte – und dazu ein dunkelgrünes Oberteil, das weit geschnitten war, sodass die halbe Schulter nackt war. Um dies besser zu unterstreichen, hatte Sakura ihre Haare hochgesteckt. Nur ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht. „So, jetzt kann die Party losgehen!“ erklärte Sakura gut gelaunt und streckte enthusiastisch einen Arm in die Luft. Die silbernen, roten und grünen Armbänder, die sich darum befanden, klimperten leise. „Yeah!“ gaben Kiba und Naruto fast unisono von sich. Ihre kleine Auseinandersetzung war augenblicklich vergessen. „Jetzt musst du die Kerzen ausblasen!“ verlangte Ino. „Und welches Feuer?“ erkundigte sich Sakura mit einem skeptischen Blick auf die Kerzen, ohne jegliche Flamme. „Oh, Moment, das haben wir gleich!“ Schnell machte sich Ino daran, mit Streichhölzern die Kerzen anzuzünden. Anschließend ging Sakura zu dem Kuchen. Alle stellten sich um das Geburtstagskind herum. „Los! Mit einem Mal, Sakura!“ verlangte Naruto. „Genau! Das wirst du schaffen!“ feuerte Lee ebenfalls Sakura an. Mit einem Lächeln beugte sich Sakura über den Kuchen, holte tief Luft und blies die Kerzen aus. Lediglich zwei Kerzen brannten weiter, deren Feuer kurz darauf auch erloschen. „Und jetzt Kuchen!“ Es war der erste Satz, den Kakashi heute von Choji vernahm. Das er erst etwas zum Essen sagte, überraschte ihn nicht. So liebenswert wie Choji auch war, genauso verfressen war er. „Aber erst schneidet Sakura den Kuchen an!“ entschied Ino, blickte streng zu Choji, während sie Sakura das Messer hinhielt. Es war kurz nach Mitternacht, als die letzten Gäste gingen. Sie hatten nicht länger bleiben können, da am nächsten Tag entweder Training oder eine neue Mission anstand. Sasuke, Naruto, Sai – und zu Kakashi Überraschung – Neji und Hinata, waren die letzten Gäste gewesen. Im Moment waren Sakura und Kakashi dabei, die letzten Reste der Party wegzuräumen. Missbilligend räumte Sakura eine Sake Flasche nach der anderen in eine Mülltüte. Es war kein Wunder gewesen, dass Shizune mit Tsunade als erstes gegangen war. Die Hokage war sehr schnell dicht gewesen. Überschwänglich hatte sie erklärt, wie toll sie es fand, dass Sakura und Kakashi ein Paar waren und das sie hoffte, Hinata wäre nicht länger so schüchtern und prüde und sie solle doch endlich lockerer werden, damit sie auch ein wenig Spaß haben würde. Die Zweideutigkeit ihrer Worte war niemandem entgangen. Während Hinata feuerrot im Gesicht wurde und auch Naruto beschämt zu Boden blickte, lachten alle anderen. Daraufhin jedoch entschied Shizune, das Bett wäre jetzt der geeignetere Ort für die betrunkene Hokage. Niemand – außer Tsunade natürlich – hatte etwas dagegen einzuwenden. „Lass uns den Rest morgen wegräumen“, schlug Kakashi vor, als Sakura bereits zum wiederholten Male herzhaft gähnte. „Aber“, begann Sakura zu protestieren. Mit einem Kuss hatte Kakashi die junge Frau schnell zum Schweigen gebracht. Sogleich schlang Sakura die Arme um seinen Nacken. Kurherzhand hob Kakashi Sakura hoch und trug sie ins Schlafzimmer. „Dafür bin ich nicht zu müde“, erklärte Sakura prompt und lächelte ihn voller Erwartung an. Sogleich regte sich etwas in seiner Hose. Aber das Stillen seiner und Sakuras Begierde, würde hinten anstehen müssen. Ausnahmsweise. „Ich habe dir noch gar nichts geschenkt“, begann Kakashi. Sofort hatte er Sakuras volle Aufmerksamkeit. Fragend und gleichzeitig neugierig musterten Sakuras grüne Augen ihn. „Bin gleich wieder da“, erklärte Kakashi, gab Sakura einen flüchtigen Kuss, stand auf und verließ das Schlafzimmer. Gespannt saß Sakura in ihrem Bett. Sie war total aufgeregt. Bisher hatte sie – von Blumen einmal abgesehen – noch nichts von Kakashi geschenkt bekommen. Was sie auch nie für nötig gehalten hatte. Aber auf ihr Geburtstagsgeschenk freute sich Sakura. Die Minuten verstrichen und Sakura fragte sich langsam, weswegen Kakashi so lange brauchte. Was war das denn bitte für ein Geschenk? Mit jeder Minute die verstrich, wurde Sakura immer hibbeliger. Um wenigstens etwas zu tun zu haben, zog sich Sakura um und streifte sich ihr weißes, knappes, fast durchsichtiges Nachthemd über. Anschließend saß sie wieder in ihrem Bett und wartete. Ein Blick auf die Uhr sagte Sakura, dass es jetzt fünf Minuten vor ein Uhr nachts war. Kakashi war jetzt seit einer guten Viertelstunde weg. Langsam begann Sakura sich Sorgen zu machen. Da vernahm Sakura das leise Knarren ihrer Wohnungstür. Kurz darauf wurde die Klinke von Sakuras Schlafzimmertür heruntergedrückt, die Tür öffnete sich und ein etwas abgehetzter Kakashi erschien in der Tür. Erleichtert atmete Sakura auf. „Was war los?“ fragte sie besorgt, verfolgte jeden der wenige Schritte von Kakashi, bis er bei ihr war. „Tut mir Leid. Ich war mir sicher, dass ich das Geschenk mithatte. Aber ich habe es bei mir daheim liegen lassen und…“ „Und du hast es nicht gefunden“, beendete Sakura den Satz für Kakashi. Inzwischen kannte sie ihren Teamkollegen gut genug um zu wissen, dass Kakashi doch recht vergesslich war. „Ich hatte lediglich vergessen, wo ich es abgelegt hatte“, gab Kakashi verlegen von sich. „Happy Birthday“, wünschte er ihr und hielt Sakura ein rechteckiges, in weißem Geschenkpapier verpacktes Geschenk hin. Eine rote Schleife war darum gebunden. Ohne das Sakura das Geschenkpapier entfernen musste, wusste sie bereits, um was es sich handelte. Ein Buch! Und darüber freute sich Sakura jetzt schon. Außer wenn es… „Es ist doch hoffentlich keines von Jiraiya geschriebenen Büchern, oder?“ erkundigte sich Sakura skeptisch. „Nein. Nein.“ Erleichtert riss Sakura regelrecht die Schleife ab – das Kakashi dabei erschreckt drein sah, bemerkte sie nicht - entfernte das Geschenkpapier und hielt Sekunden später ein altes, dickes, in Leder gebundenes Buch in Händen. Es war eine Sammlung von Geschichten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Alles von Autoren, die Sakura vergötterte. Das hier war das perfekte Geschenk! „Danke!“ Überschwänglich fiel Sakura Kakashi um den Hals. Küsste ihn innig. Viel zu schnell zog sich Kakashi zurück. Mit unruhigem Blick, suchte Kakashi das Bett ab. „Das war noch nicht alles. Wo hast du die Schleife hingetan?“ Irritiert runzelte Sakura die Stirn. Kakashi sah besorgt drein, während er das Bett durchsuchte. „Ich habe sie, glaube ich, auf den Boden geworfen.“ Sakura konnte gar nicht so schnell reagieren, da war Kakashi vom Bett gesprungen und suchte auf dem Boden weiter. Irritiert sah sie ihm dabei zu. Was hatte er nur? Egal was es war, deswegen brauchte Kakashi doch nicht so ein Theater darum zu machen! Außerdem war eine Geschenkschleife nicht der geeignete Platz, um ein Geschenk zu verstauen. Nach wenigen Minuten des hektischen herum Suchens, tauchte Kakashi wieder vom Boden auf. Mit einem zufriedenen und gleichzeitig erleichterten Lächeln hielt er die rote Schleife in Händen. Erst sah er die Schleife an, dann zu Sakura. Mit den Worten „Ich liebe dich“, reichte er ihr die Schleife. Aufgeregt, was das so wichtiges sein konnte und voller Spannung, nahm Sakura das seidige Stück Stoff entgegen. Im ersten Moment wusste sie nicht so recht, wo sich das Geschenk befinden sollte. Dann fiel ihr das schmale Stück glänzendes Metall auf. Mit wild klopfendem Herzen, zog Sakura das filigrane Schmuckstück von dem roten Band. „Ich hätte es dir vielleicht doch besser direkt geben sollen, aber ich hatte es so für romantischer gehalten.“ Mit großen Augen besah Sakura den schmalen, goldenen Ring, der federleicht auf ihrer Handfläche lag. Während ihr Herz so schnell wie noch nie schlug, schaffte ihr Hirn es nicht, die ankommenden Informationen zu verarbeiten. // Das kann nicht sein! Das ist ein Ring. Ein Ring! Will er etwa…? Ach was! Dafür ist Kakashi nicht der Typ. Oder doch? // Sakura war zu nichts anderem in der Lage, als mit großen Augen verblüfft zu Kakashi zu gucken. Dieser sah nervös drein. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Auch wenn sein Verhalten dafür sprach, hatte Sakura Angst, nachzufragen. Wenn sie falsch lag, war es mehr als peinlich. Eine Zeit lang sahen sich Sakura und Kakashi intensiv in die Augen. Schweigen herrschte zwischen ihnen, aber nicht unangenehm sondern verheißungsvoll. Irgendwann war es Kakashi, der das Schweigen brach. Seine Stimme klang nicht so sicher wie sonst, dafür aber ernst. „Ich weiß, es kommt plötzlich, aber dennoch finde ich, wir gehören zusammen. Für immer. Und daher wollte ich dich fragen, ob du…“ Weiter kam Kakashi nicht. Mehr brauchte er auch nicht sagen. Sakura konnte ihr Glück kaum fassen, geschweige denn das, was Kakashi ihr da eben versuchte zu sagen. Ihr Gehirn hatte schon lange ausgesetzt. Dafür übernahm nun ihr Herz die Kontrolle. Überschwänglich, den Tränen nahe, warf sich Sakura Kakashi an den Hals. Laut rief sie immer wieder „Ja! Ja, ich will!“ aus, während Kakashi erleichtert aufseufzte und sie in die Arme schloss. Das war eindeutig der beste Geburtstag ihres Lebens! Einen Heiratsantrag konnte kein anderes Geschenk toppen! Immer wieder küssten sich Sakura und Kakashi, versuchten etwas zu sagen und schafften es doch nicht. Die Gefühle waren zu überwältigend. Ab und an rollte eine Träne Sakura über die Wangen. Vor Freude. Sogar Kakashis Augen schimmerten verdächtig. Es war einige Zeit vergangen, bis sich Sakura und Kakashi soweit wieder gefasst hatten, damit sie nicht gleichzeitig lachten und weinten und ihre Sprache wieder fanden. „Ich wollte dich nicht drängen“, begann Kakashi. „Überhaupt nicht“, unterbrach Sakura ihn. „Es ist einfach perfekt! Ich liebe dich so sehr! Ich bin froh so froh! So gut habe ich mich noch nie gefühlt!“ „Ich liebe dich auch! Und ich bin mir sicher, dass wir für immer zusammen sein werden.“ „Und glücklich alt und runzelig werden, nicht zu vergessen!“ fügte Sakura mit einem strahlenden Lächeln hinzu. „Und eine Familie gründen.“ „Klar“, stimmte Sakura zu, „aber noch nicht jetzt.“ „Nein, jetzt werden wir erst einmal unsere gemeinsame Zeit zu zweit genießen.“ „Sakura Hatake. Hört sich super an, wenn du mich fragst.“ „Einfach perfekt.“ Neben ihm lag Sakura und schlief. Kakashi selbst war viel zu aufgeregt, um Schlaf finden zu können. Für Sakura war der heutige Tag wohl etwas zu viel gewesen. Erst die Überraschungsfeier und dann der Heiratsantrag. Daher konnte Kakashi gut nachvollziehen, warum Sakura, nachdem sie sich ausgiebig geliebt hatten, kurz darauf eingeschlafen war. Tief und fest. Selbst jetzt im Schlaf lächelte Sakura glücklich vor sich hin. Das silberne Mondlicht fiel durch das offene Fenster hinein und ließ Sakura feenhaft und zart aussehen. Er war verlobt. Mit Sakura. Niemals hätte Kakashi das für möglich gehalten. Schon lange wünschte er sich, nicht mehr alleine zu sein. Sakura ließ ihn glauben, dass sein Wunsch nun endlich in Erfüllung gehen würde. Manch einer mochte vielleicht sagen, nach sechs Monaten Beziehung konnte man sich nicht einfach verloben. Aber Kakashi wusste, niemals würde er eine andere Frau so lieben können, wie Sakura. Und eine gemeinsame Zukunft und die Gründung einer Familie, konnte sich Kakashi mit ihr sehr gut vorstellen. Und zwar nur mit ihr. Gedankenverloren ließ Kakashi seine Finger durch Sakuras weiches Haar gleiten. Er war schon gespannt darauf, wie sein Team, die Hokage und der Rest von Konoha auf die Verlobung reagieren würde. Eigentlich interessierte das Kakashi nicht sonderlich. Er machte sich nur Gedanken um Sakura. Ihre Freunde würden sicherlich zu ihr halten, auch Tsunade. Aber Kakashi wollte nicht, dass falsche Gerüchte in Umlauf gerieten und wilde Spekulationen aufgestellt wurden. Das einzige, was Kakashi am Herzen lag, war Sakura und ihr Glück. Natürlich auch sein Team, aber an erster Stelle würde immer Sakura stehen. Ob sie wohl weiter in einem Team bleiben würden? Kakashi hoffte es. Aber er war schon lange genug ein Shinobi, um zu wissen, dass Ehepaare selten in einem Team kämpften. Wohl, weil man davon ausging, dass dann falsche Prioritäten gesetzt wurden. Dennoch vertraute Kakashi auf Tsunade und ihr Urteilsvermögen. Sie waren jetzt schon so lange in einem Team, da würde ein Ring am Finger sicherlich nichts an der Situation ändern. So vieles schoss Kakashi durch den Kopf. Nicht nur um das Team, sondern alles, was sich durch die Hochzeit ändern würde und was noch alles zu tun war. Natürlich hatten Kakashi und Sakura noch nicht über einen Termin nachgedacht. Dafür war es auch noch etwas zu früh. Dennoch stellte sich Kakashi die Hochzeit bereits vor. Hauptsächlich der Moment, wenn Sakura in ihrem Kleid den Gang zu ihm kam, um ihm das Jawort zu geben. Bei dem Gedanken daran, lächelte Kakashi zufrieden vor sich hin. Sein Herz wurde weit und schwappte vor Gefühlen fast über. So vieles würde sich ändern und besser werden. Spätestens würde durch die Verlobung jeder wissen, dass Sakura zu ihm gehörte. Dass sie sich liebten und gemeinsam eine Familie gründen und alt werden würden. Egal was die Zukunft für Kakashi bereit hielt, er würde alles mit Sakura angehen. Sein Herz gehörte ihr und das würde für immer so bleiben. Ahnungslos, über was sich Kakashi alles den Kopf zerbrach, lag Sakura friedlich schlafend neben ihm. Er lag glücklich und zufrieden neben Sakura. Ab sofort würde er jeden Abend mit Sakura schlafen gehen und jeden Morgen neben ihr aufwachen. Bis in alle Ewigkeit. Dessen war sich Kakashi so sicher wie über seine Gefühle und seine Liebe für Sakura. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)