Ungewöhnliche Wege der Liebe von Yuri91 (Warum normal, wenn es auch anders geht?) ================================================================================ Kapitel 25: Kampf und Mord -------------------------- Es war Anfang Februar. Der heutige Montag war ziemlich verregnet. Vereinzelt lag noch Schnee, der von dem Regen jedoch weggewischt wurde. Es war windig und Sakura war froh, nicht aus dem Haus zu müssen. Sie saß in der Küche, trank Tee und blätterte in einer Zeitschrift für Hochzeitsplanung herum. Eine Hochzeit vorzubereiten war mit wirklich mehr Arbeit verbunden, als sie gedacht hatte. Noch im Dezember hatten sich Sasuke und Sakura hingesetzt und eine Gästeliste erstellt. Da von Sasukes Seite her keine Familie mehr existierte und auch Sakura mit ihrer seit langem nichts mehr zu tun hatte, beziehungsweise ihre Familie nicht mehr mit ihr zu tun haben wollte, würde es eine Feier nur mit Freunden werden. Natürlich waren Sai, Kakashi, Tsunade und die anderen Teams aus ihrem Jahrgang eingeladen. Ino würde die erste Brautjungfer sein, Hinata und Tenten die zwei anderen. Kakashi würde, aus Mangel an einem Brautvater, Sakura zum Altar führen. Sie hatte ihn bereits gefragt. Dabei war Kakashi beinahe in Tränen ausgebrochen, so gerührt war er gewesen. Wenn Naruto bis zur Hochzeit aufwachen sollte - was natürlich jeder hoffte - so sollte er der Trauzeuge sein. Bis dato würde Neji diese Rolle bekleiden. Das er „nur“ der Ersatz war, wusste er. Gaara, als der neue Kazekage, sowie Temari und Kankuzo durften auch nicht fehlen. Einige Eltern von ihren Freunden waren ebenfalls eingeladen, beispielsweise Inos, Tentens, die Hyugas und Shikamarus Eltern. Auch Jiraya war eingeladen. Wenn jeder kam, würden es etwa vierzig Gäste werde. Nicht viel, aber für Sasuke waren es schon deutlich zu viele. Ein Brautkleid konnte sich Sakura noch nicht besorgen. Dafür musste erst der stetig wachsende Babybauch verschwinden. Das Hochzeitsessen dagegen hatte sich Sakura soweit schon überlegt, ebenso in welcher Kirche sie heiraten würden und wo anschließend die Feier stattfinden konnte. Allerdings hatte Sasuke noch nicht gesagt, welcher Termin ihm passen würde. Sakura hatte mehrere vorgeschlagen, aber er wollte warten, bis das Kind da war. Genervt erwiderte Sakura darauf jedes Mal, dass die Hochzeit dann wohl erst nächstes Jahr stattfinden würde, wenn es so weiterging. Sie persönlich war für Anfang August. Wenn sie das Kind etwa im April-Mai bekommen würde, wäre August doch super. Außerdem konnte sie ihre ganze Planung über den Haufen werfen, wenn sie sich nicht bald auf einen Termin einigten. „Ist ja gut“, sprach Sakura zu dem Baby. In den letzten Tagen trat es unglaublich viel, ließ sie nachts nicht viel schlafen. Dafür musste sie tagsüber ziemlich oft auf Toilette. Dennoch war Sakura über das aufgeweckte Verhalten ihres Babys mehr als glücklich. So zeigte es doch, dass es ihm gut ging. Anders als Sakura. Auf Anweisung von Tsunade, durfte sie nichts Schweres mehr heben und musste den Großteil des Tages im Bett liegen. Nur für ein bis zwei Stunden durfte Sakura aufstehen und auch dann saß sie fast die gesamte Zeit. Tsunade bezweifelte inzwischen, dass das Baby im neunten Monat auf die Welt kommen würde. Sie ging von einer Frühgeburt aus oder aber das Baby musste per Kaiserschnitt vorher geholt werden. Da sich der Zustand verschlechtert hatte und Sakura sich schonen musste, hatten Sakura und Sasuke auch seit zwei Wochen keinen Sex mehr gehabt. Was eher zum Leidwesens Sasukes beitrug. Durch die Hormonschwankungen hatte Sakura zwar oft genug Lust auf Sex, aber so schnell wie sie gekommen war, war die Lust auch wieder verschwunden. Ein Blick auf die Küchenuhr und Sakura erhob sich schwerfällig. Ihre zwei Stunden waren gleich um und Sakura hatte Sasuke hoch und heilig versprechen müssen, dass sie nicht länger aufbleiben würde, wenn er unterwegs war. Auch wenn das Bett Sakura inzwischen ziemlich gegen den Strich ging, so hielt sie sich dennoch meistens an die Anweisung Tsunades. Vorgestern war sie länger aufgeblieben und hatte als Strafe den ganzen Abend über ziemliche Rücken-und Bauchschmerzen gehabt, sowie Krämpfe, bei denen Sakura bereits gedacht hatte, sie bekäme die Wehen. Kaum hatte sich Sakura unter lautem Gestöhne ins Bett gelegt, klingelte das Telefon. Da sie eh fast den gesamten Tag im Bett befand, hatte sie das Telefon immer auf dem Nachttisch liegen. „Bei Sasuke Uchiha“, meldete sich Sakura. Obwohl sie jetzt schon so lange bei Sasuke wohnte, hatte sie sich keine eigene Telefonnummer zugelegt oder ihm Telefonbuch vermerken lassen, dass sie mit Sasuke hier wohnte. Alle wichtigen Personen aus ihrem Leben wussten eh bescheid. Daher war es nicht nötig. „Sakura, hallo. Sasuke ist noch nicht da, gehe ich von aus?“ Am Telefon war Tsunade. Was konnte sie wollen? Anscheinend wollte sie mit Sasuke reden. Dann konnte nichts wegen dem Baby sein. Erleichtert und gleichzeitig irritiert verneinte Sakura Tsunades Frage. „Auch gut. Dann erzähle ich es eben dir. Wir haben neue Informationen bezüglich Rengo Nikita. Du weißt schon, der Toten, den du gefunden hast.“ „Ja, ich weiß.“ Und wie sie es wusste. Manchmal träumte Sakura noch immer davon. „Was ist mit ihm?“ fragte Sakura nach. „Das Team, das für deines eingesprungen ist, hat herausgefunden, dass Kabuto wohl Nikita im Auftrag Akatsukis angeheuert hat. Kabuto scheint ein Spitzel von Akatsuki zu sein. Eine Marionette von Sasori.“ Bei diesem Namen zuckte Sakura zusammen. Vor einigen Jahren hatte sie doch mit Hilfe von Sasoris Großmutter eben diesen getötet. Er und Deidara hatten Gaara entführt und den Dämon aus ihm herausgeholt was Gaara das Leben gekostet hatte, wenn nicht die alte Frau ihres für den Kazekage geopfert hätte. „Sasori?“ brachte Sakura gepresst hervor. „Oh, keine Angst. Er ist tot. Kabuto scheint dennoch ab und an Aufträge für Akatsuki zu übernehmen. Warum, verstehe ich nicht und wir konnten nichts herausfinden. Ich dachte immer, er sei der treueste Anhänger Orochimarus. Aber aus so einem Typen wird wohl keiner schlau.“ Erleichtert atmete Sakura aus. Das hörte sich doch alles gar nicht so schlimm aus. Und so brisant war diese Information auch nicht. Warum also rief Tsunade deswegen extra an? „Na ja, also weiter im Text. Wir haben den Aufenthaltsort von Kabuto herausgefunden. Er scheint verletzt zu sein. Heute Abend werde ich Kakashi, Sai, Shikamaru und Sasuke dorthin schicken. Richte es ihm aus, ja? Um acht Uhr am Tor.“ „Äh, aber haben Sie nicht mehr Informationen?“ „Nein. Also bis dann!“ Das Tuten des Telefons signalisierte Sakura, dass Tsunade einfach aufgelegt hatte. Das war alles? Mehr hatten sie nicht? Keine Information darüber, wie schwer Kabuto verletzt wurde oder ob er alleine war ? Nur weil er verletzt war, hieß das bei Kabuto nicht viel. Er war ein Experte was Medizin-Jutsus anging. Selbst wenn die Gruppe bis morgen Kabuto finden sollte, konnte er bis dato soweit wieder hergestellt sein, dass er wieder ein ernst zunehmender Gegner war. Was bei dem letzten Zusammentreffen zwischen Sasuke und Kabuto geschehen war, hatte Sakura noch zu gut in Erinnerung. Sasuke durfte nicht auf die Mission gehen! Aber davon abhalten konnte sie ihn wohl kaum. Bereits in voller Sorge um Sasuke, streichelte Sakura über ihren dicken Bauch. Als ob Sasuke ihr Gespräch mitbekommen hätte, hörte Sakura, wie die Haustür sich öffnete und Sasuke ein „Ich bin wieder da!“ in die Weite des Hauses rief. Tief atmete Sakura ein und aus. Sie konnte Sasuke verheimlichen, dass Tsunade überhaupt angerufen hatte, aber um kurz nach acht würden Ninjas oder das Team selbst vor der Tür stehen. Es hatte ja doch keinen Sinn. Sie würde es Sasuke wohl sagen müssen und konnte nur hoffen, dass Sasuke ablehnen würde. Sakura war aber klar, diese Hoffnung war mehr eine Illusion. In Realität würde dies wohl nie geschehen. Hinter einer Hecke, vor dem Eingang einer Höhle, kauerten Kakashi, Sai, Shikamaru und Sasuke. Zusammengedrängt saßen sie jetzt schon seit gut fünfzehn Minuten hier. Sie waren einen Tagesmarsch von Konoha entfernt. Vor gut einer Stunde waren sie in diesem abgelegenen Waldstück angekommen. Es hatte bereits gedämmert, als sie ihre Untersuchung des Gebietes begonnen hatten. Die Höhle lag fast mittig in einem kleinen Wald, der dicht von Tannen bewachsen war, sodass nur wenig Licht auf den Boden fiel. Jetzt, wo die Nacht hereinbrach, war es sowieso stockduster. Die Sterne am Himmel waren nicht zu erkennen. Auf einem kleinen Hügel, der sich auf einer mit Gras bewachsenen Lichtung befand, lag die Höhle. Sie hatte einen runden Eingang. Das schwarze Loch war von spitzen, zackigen Steinen umgeben, die gefährlich herab hingen. Der Eingang sah aus, wie der hungrige Schlund eines Ungeheuers. Die dichten und groß gewachsenen Tannen, wirkten wie das aufgestellte Fell des Ungeheuers. Dennoch lag das dichte Unterholz ruhig da. Es war kein Lebenszeichen von irgend einem Lebewesen zu sehen. Für die Vögel war es bereits zu spät. Die Jäger der Nacht bewegten sich zielsicher und leise durch das Dickicht, sodass man außer einem knackenden Ast oder dem Rascheln im Unterholz aus der Ferne nichts hörte. In dieser Stunde, in der sie sich hier befanden, hatten sie keinerlei Geräusche oder Bewegungen in der Höhle ausmachen können. Obwohl Kabuto gestern noch hier gesichtet wurde, schien es jetzt so, als sei er bereits wieder verschwunden. „Wir müssen jemanden rein schicken. Ansonsten werden wir nie erfahren, ob die Höhle bewohnt wird oder nicht.“ Shikamaru hatte Recht, aber wenn sich jemand darin befand, war es ein Todeskommando. In der Höhle war es zu dunkel, um etwas sehen zu können. Licht konnte nicht genutzt werden, sonst würde man zu schnell auf sich aufmerksam machen und ein leichtes Ziel abgeben. „Ich schicke Pakkun vor“, verkündete Kakashi. „Wir bleiben solange hier, bis er wieder zurück ist. Je nach dem, was uns Pakkun zu berichten hat, sehen wir weiter.“ Geübt biss sich Kakashi in den Daumen. Ein Tropfen Blut trat aus der kleinen Wunde aus. Damit, unter Einsatz eines Jutsus und einer Schriftrolle, erschien Pakkun, ein kleiner, brauner Mopps in einem passenden blauen Ninjaanzug für Tiere. Pakkun war der vertraute Geist Kakashis. Er und noch zig andere Hunde. Dennoch nahm Kakashi am liebsten die Dienste des Mopses in Anspruch. In der Vergangenheit hatte er sich sehr bewehrt und war ein ausgezeichneter Spurensucher und Finder. „Hey, Kakashi. Was gibt’s? Lang nix mehr gehört“, begrüßte Pakkun die Runde. Schnell hatte Kakashi die Sachlage erklärt. Mit seiner kleinen, braunen Pfote salutierte Pakkun theatralisch, machte sich dann aber auf den Weg. Die wenigen Minuten, in denen Sasuke weiter hinter der Hecke kauerte und auf Pakkuns Rückkehr wartete, kamen ihm wie eine Ewigkeit vor. Dieses Mal, so hatte sich Sasuke geschworen, würde er nicht an Sakura denken. Er würde sich keine Blöße, keine Schwäche erlauben. Jetzt würde Kabuto seine Rache spüren. Niemand verletzte Sasuke ungeschoren und erst recht nicht schickte man ihn so einfach ins Koma! Außerdem würde Kabuto dafür büßen, dass Naruto noch immer im Koma lag und noch nicht aufgewacht war. Kabuto konnte nur hoffen, bereits tot zu sein, wenn Naruto nie wieder aufwachen sollte. Sein Körper war vollkommen angespannt, einsatzbereit. Als Pakkuns kleine Gestalt am Höhleneingang erschien, war Sasuke voll darauf konzentriert, wie er Kabutos Leben ein Ende setzten würde. Als Pakkun leicht keuchend zwischen ihnen ankam, sahen ihn die jungen Männer gespannt an. Eine weitere Aufforderung benötigte Pakkun nicht. „Also ich glaube, ihr seid hier überflüssig. Hab die Leiche von einem jungen Mann gefunden. Er scheint vor einigen Stunden gestorben zu sein. Konnte neben dem Toten noch den Geruch eines anderen Mannes ausmachen. Der Duft war schon recht schwach. Muss der Mörder oder so gewesen sein, denn die Schwäche des Duftes und die Stärke des Leichengeruches passen zeitlich gut zusammen.“ Alle Anspannung wich aus Sasuke. Dafür machte sich Verwunderung in ihm breit. Kabuto sollte tot sein? Das würde er erst glauben, wenn er die Leiche vor sich sah. Aber Kabuto war gut darin, seinen Tot vorzutäuschen. Das hatte er bereits schon einmal getan und Sasuke hatte es bereits oft genug selbst miterlebt, sodass er inzwischen erkennen konnte, ob es sich um Kabuto handelte oder nur um eine Leiche, der er sein Gesicht wie eine Maske aufgezogen hatte. Auf ein Zeichen Kakashis hin, schlich sich die kleine Gruppe zur Höhle. Nur weil Pakkun sonst niemanden in der Nähe riechen konnte, hieß das nicht, dass hier keine Fallen versteckt waren oder ein Angriff aus dem Hinterhalt ausgeschlossen werden konnte. Niemand war perfekt und Fehler geschahen schnell. In der Höhle angekommen, sah Sasuke kaum die Hand vor Augen. Auf der Lichtung war es schon sehr dunkel gewesen, hier jedoch war es finster. Ein heller Lichtstrahl versuchte sich durch die Dunkelheit zu winden und ein wenig Helligkeit zu bringen. In seiner Hand hielt Kakashi eine Taschenlampe, die jedoch nicht allzu viel in dieser Finsternis auszurichten vermochte. Dennoch half sie dabei den Boden direkt vor den eigenen Füßen zu sehen. Wenige Meter waren sie in die Höhle hinein gegangen, als Kakashi vor ihnen stehen blieb. Kaum das Sasuke stand, roch er einen leicht süßlichen Geruch. Verwesung. Er war noch nicht stark. Der Tod war noch nicht vor allzu langer Zeit hier eingekehrt. Schweigend trat Sasuke vor. Der Lichtstrahl der Taschenlampe fiel direkt auf das bleiche, ausdrucklose Gesicht Kabutos. Die Augen waren weit geöffnet, schwach hing der Unterkiefer nach unten. Das Gesicht war leicht zur Seite gewandt, einen Arm hatte Kabuto hilfesuchend ausgestreckt, der nun bewegungslos neben ihm lag. Nur wenige Zentimeter neben dem Leichnam lag Kabutos Brille. Sie war zerbrochen. Ein Glas war herausgefallen, das andere war noch in ihrem Gestell. Ein Riss zog sich netzartig durch das gesamte Glas. Vorsichtig ging Sasuke in die Hocke. „Ich sag doch, dass er tot ist. Glaubt mir hier denn niemand?“ meckerte Pakkun herum, der sich neben Kakashi gesetzt hatte, wurde aber von den Männern ignoriert. „Ihm wurde die Kehle aufgeschnitten“, stellte Shikamaru fest. Die Wunde konnte Sasuke gut sehen. Blut hatte sich wie ein rotes Tuch um Kabutos Körper geschlungen. Manche Stellen waren noch nicht gänzlich getrocknet, was wiederum dafür sprach, dass der Tot vor nicht allzu langer Zeit eingetreten war. Dennoch interessierte Sasuke im Moment die körperliche Verfassung des Leichnams nicht sonderlich. Viel mehr wollte er wissen, ob es sich wirklich um Kabuto handelte. Leicht beugte sich Sasuke weiter vor, drehte den Kopf noch ein wenig mehr zur Seite. Das Ohr knickte Sasuke ab, tastete die Haut dahinter und entlang des Kiefers und dem Haaransatz entlang. Er konnte keine Nähte spüren, keine Unebenheiten. Anscheinend handelte es sich wirklich um Kabuto, was Sasuke den anderen auch mitteilte. Verbissen verzog Sasuke das Gesicht. Die Kiefer hatte er fest aufeinander gepresst. Jemand hatte ihn um seine Rache gebracht. Auch wenn er um Kabutos Tod keineswegs so etwas wie Trauer empfand – um solch einen Irren, der freiwilligen einem Psychopathen diente, war sein Ableben nicht schade – so spürte er dennoch Wut. Kabuto hätte sein Opfer sein sollen. Er hatte seine Rache an ihm stillen wollen. Kabuto sollte für seine Taten büßen! Durch seine Hand! Nicht durch die eines anderen! „Kabuto scheint nicht allzu sehr verletzt gewesen zu sein. Aber hier sieht es nicht nach einem Kampf aus. Kabuto scheint seinen Mörder gekannt zu haben“, erklärte Shikamaru. Anerkennend nickte Kakashi zustimmend zu. „Ich gehe davon aus, dass es sich um ein Mitglied von Akatsuki gehandelt haben muss. Für Kabuto muss der Angriff überraschend gekommen sein. Und da die Art, wie Kabuto umgebracht wurde, nicht Orochimarus Handschrift trägt, tippe ich sehr stark auf Akatsuki. Vielleicht war Kabuto zu einer Gefahr für sie geworden?“ Niemand widersprach Kakashi. Seine Ausführung hörte sich ziemlich logisch an. Sasuke selbst wusste nur zu gut, wie Orochimaru tötete. Sehr gerne benutzte er Gifte oder seine Schlangen. Er mochte es nicht allzu sehr, wenn es zu schmutzig wurde. So viel Blut war nicht Orochimarus Stil. Außerdem sprachen Kabutos Verletzungen wirklich dafür, dass es sich um einen Überraschungsangriff gehandelt haben musste. Kabuto war nicht darauf vorbereitet gewesen. Seine Kunais trug er noch am Körper. Auch sonst sprach nichts für eine Gegenreaktion von Kabuto. Seine vorherigen Verletzungen wirkten aber nicht sonderlich schwerwiegend. Er hatte seinen rechten Arm bandagiert, eine blutige Bandage war um sein Bein geschlungen. Sein Oberteil wies Risse auf, darunter konnte Sasuke aber keine schweren Verletzungen ausfindig machen. Sicherlich hatte sich Kabuto hierher zurückgezogen, um seine Wunden zu lecken. „Was könnte Akatsuki für einen Grund gehabt haben, Kabuto umzubringen?“ Sasuke erhob sich, verschränkte die Arme vor der Brust und sah Sai an. „Wieso nicht? Kakashi hat doch schon eine gute Möglichkeit geliefert. Kabuto wusste vielleicht etwas, was zu brisant war, um ihn am Leben zu lassen. Oder aber Akatsuki hatte Angst gehabt, er könnte Orochimaru etwas erzählen.“ „Du müsstest dich doch damit auskennen. Du weißt schon, hinterhältiges Verhalten und so“, erklärte Sai. Wut färbte seine Sicht rot. Sein Sharingan wurde dadurch aktiviert. Mit voller Wucht drückte Sasuke Sai an die Wand. Sein Blick war eiskalt. Wenn er sich schon nicht an Kabuto rächen konnte, dann konnte er seine angestaute Wut doch wenigstens an Sai auslassen. „Sasuke, lass Sai in Ruhe!“ Als Sasuke nicht auf Kakashis Aufforderung reagierte, wurde er unsanft an den Schultern von seinem Sensei weggezogen. „Und du Sai, hör auf, einen solchen Blödsinn von dir zu geben!“ fuhr Kakashi Sai an. Vor angestauter Wut ballte Sasuke seine Hände zu Fäusten, folgte seinem Drang, Sai die Faust ins Gesicht zu schlagen, aber nicht. „Wir werden Tsunade unseren Fund berichten. Pakkun, schau dich in der Zwischenzeit um, ob du eine Spur des Mörders finden kannst. Vielleicht kannst du dem Geruch folgen.“ Auf diese Anweisung hin verschwand Pakkun in die Nacht. Langsam ging auch die kleine Gruppe wieder hinaus. Per Taube überbrachte Kakashi die neue Information an Tsunade. Jetzt hieß es Warten. Das wusste Sasuke nur zu gut. Während sich alle anderen in einiger Entfernung vom Eingang hinsetzten und ein kleines Lager aufbauten – die eventuellen Spuren durften nicht vernichtet werden – ging Sasuke ziellos auf und ab. Die Wut trieb ihn voran. Er musste sich bewegen, musste seine Aggressionen abbauen. Aber wie nur, in diesem Wald? Es war früh am Morgen. Langsam ging die Sonne über dem Wäldchen auf. Die ersten Vögel zwitscherten bereits gut gelaunt. Sasuke saß auf dem vom Tau feuchten Gras. Neben ihm schliefen Kakashi, Sai und Shikamaru auf mitgebrachten Matratzen. Gleich würde er seine Teamkollegen wecken. Die letzte Wache hatte er übernommen, weswegen Sasuke bereits seit einigen Stunden wach war. Das kleine Lagerfeuer, das sowohl wilde Tiere fernhalten sollte wie auch Wärme spendete, war fast vollständig herunter gebrannt. Gerade als Sasuke dabei war Kakashi zu wecken, tauchte Pakkun zwischen den Bäumen auf. Eilig kam er zu ihnen gerannt. Außer Atem blieb der Mopps vor ihnen schnaufend zum Stehen. „Pakkun, was heraus gefunden?“ fragte Kakashi noch ein wenig verschlafen. Wie immer standen die silbergrauen Haare Kakashis in alle Richtungen ab. Seine Maske trug er auch beim Schlafen und das Stirnband war über sein Sharingan-Auge gezogen. „Oh ja! Ich bin die ganze Nacht gelaufen. Ohne Pause. Die Geruchsspur war schwach, aber ich hab sie bis zu einem nahegelegenem Dorf verfolgen können. Vor einem Gasthaus endete die Spur. Bin dann gleich hierher zurückgelaufen, so schnell ich konnte!“ „Super. Danke.“ In der Zwischenzeit waren Sai und Shikamaru aufgewacht und hörten sich Pakkuns Erklärung an. „Dann kannst du uns jetzt zu dem Dorf führen“, forderte Kakashi den Mopps auf. Shikamaru stöhnte genervt auf. Für ihn war es noch viel zu früh am Morgen, um eine Mission zu beginnen. Pakkun dagegen sah mit großen, runden Hundeaugen zu Kakashi auf. „Aber ich bin doch gerade erst hier angekommen.“ „Und dafür bin ich dir auch dankbar. Nachdem du uns zu dem Gasthaus gebracht hast, kannst du gehen.“ Auch wenn sich Pakkun beschwerte, ging er los. Die kleine Gruppe Männer folgte ihm. Angespannt und in Bereitschaft behielt Sasuke den Wald im Blick. Er konnte nichts Merkwürdiges feststellen. Dennoch, Vorsicht war besser als Nachsicht. Es war gegen Mittag, als sie in dem kleinen Dorf Touron ankamen. Sasuke war vorher noch nie hier gewesen. Viel gab es aber auch nicht zu sehen. Das Dorf bestand hauptsächlich aus einer langen Straße, an dem sich die meisten Häuser tummelten und sich die wenigen Geschäfte befanden. Es gab einen Bäcker, einen Metzger, einen Süßigkeitenladen und ein kleines Bistro. Direkt daneben war ein kleines Gasthaus. Es waren nicht allzu viele Leute auf der Straße unterwegs. Zielsicher gingen die Ninjas auf das Gasthaus zu. Als sie eintraten, schlug Sasuke eine angenehme Wärme entgegen. Die Luft war erfüllt von köstlichen Gerüchen. Es war Mittag und so waren nicht wenige Tische des Restaurants besetzt. Das Wirtshaus war rustikal eingerichtet. Sämtliche Möbel bestanden aus Holz. Alles in allem war es hier einladend und heimisch eingerichtet. „Pakkun, kannst du hier noch etwas riechen?“ erkundigte sich Kakashi. Vom Boden aus schüttelte Pakkun den Kopf. „Hier ist zu viel los. Tut mir leid.“ Mit einem Seufzen entließ Kakashi den Mopps aus seinen Diensten. „Ich gehe an der Information nachfragen. Vielleicht kann uns an der Rezeption jemand weiterhelfen. Ihr könnt euch hier in der Zwischenzeit umsehen.“ Sasuke ging rechts in den öffentlichen Teil, wo die Gäste an den Tischen saßen und genüsslich ihr Essen genossen. Shikamaru und Sai gingen links entlang. Das Haus war so angeordnet, dass man den Raum von beiden Seiten betreten konnte. In der Mitte traf er zusammen. Angespannt ging Sasuke zwischen den Tischen entlang. Manche Gäste sahen auf, blickten irritiert zu ihm. Da Sasuke sein Stirnband trug, so wie es sich als Ninja gehörte, war er als dieser zu erkennen. Obwohl Sasuke sich jeden Gast ganz genau ansah, auf bestimmte Gesten achtete oder auf andere Auffälligkeiten – auch wenn sich jemand sehr unauffällig verhielt, war dieser gerade auffällig – fand Sasuke nichts und niemanden. Auch passte optisch niemand zu den Mitgliedern Akatsukis. Natürlich kannte Sasuke nicht jeden von dort, dennoch, die die er kannte, waren nicht unter den Gästen. In der Mitte des Raumes traf Sasuke auf Shikamaru und Sai. Mit einem Kopfschütteln teilte Shikamaru mit, dass ihre Suche genauso ergebnislos gewesen war, wie seine eigene. Gemeinsam gingen sie in den Empfangsraum zurück, wo Kakashi noch mit einer jungen Frau an der Rezeption redete. Sasuke achtete nicht weiter darauf. Stattdessen ließ er seinen Blick weiter durch das Gasthaus wandern. Aufmerksam achtete er auf jede Kleinigkeit. „Treffer“, meinte Kakashi, als er zu ihnen trat. Augenblicklich wandte sich Sasuke zu seinem Sensei um. Endlich! Er würde seine Rache bekommen! Wenn er Glück hatte, war Itachi hier. „Also“, begann Kakashi. Obwohl sie sich außer Hörweite der anderen Gäste befanden, sprach Kakashi etwas leiser. „Nancy, das Mädchen an der Rezeption, hat gesagt, dass hier tatsächlich zwei Gäste eingekehrt seien, die einen schwarzen Mantel mit roten Wolken darauf tragen. Sie haben ein Zimmer im oberen Stock. Aber“, wandte Kakashi ein, als Sasuke schon entschlossenen Schrittes die Treppe hinaufgehen wollte. „Wir werden auf Verstärkung warten. Wir wissen nicht, wer von Akatsuki sich dort oben befindet. Wir werden jetzt warten, uns einen Plan zurecht legen und, ich wiederhole noch einmal, warten.“ Eindringlich sah Kakashi Sasuke dabei an. Widerwillig blieb Sasuke wo er war. Tatendrang hatte ihn voll und ganz erfasst. Ob sein Bruder nun hier war oder nicht, die Mitglieder von Akatsuki waren alle skrupellose Mörder. Sie hatten den Tod verdient. Allen voran Itachi. Seit fast einer halben Stunde saßen die drei jungen Männer an einem Tisch. Von dort hatten sie die Eingangstür gut im Blick. Kakashi hatte sich auf die hintere Seite des Hauses begeben und bewachte dort den Eingang. Während sie auf Verstärkung warteten, konnten sie in der Zwischenzeit etwas essen. Gefrühstückt hatten sie schon nicht und sie benötigten ihre Kräfte für den anstehenden Kampf. Nachdem Sasuke sich etwas bestellt hatte, erhob er sich von der Bank. „Ich geh kurz aufs Klo“, erklärte er und machte sich auf den Weg. Als sie vorhin das Wirtshaus betreten hatten, waren Sasuke neben der Treppe, die in den ersten Stock führte, die Toilette aufgefallen. Während er also in die Richtung ging, so dass Shikamaru und Sai ihn noch gut sehen konnten, ging Sasuke um die Ecke, und damit außer Sichtweite. Er stand vor der Treppe, die Toilette direkt daneben. Kurz sah Sasuke sich noch einmal um. Shikamaru und Sai konnten ihn wirklich nicht mehr sehen. Leise aber schnell ging Sasuke die Treppe hinauf. Oben angekommen, ging ein Flur rechts und links ab. Kakashi hatte die Zimmernummer zwar nicht genannt, aber es gab nicht viele Zimmer. Zur Not würde er in jedes hineinsehen. Von einigen wusste Sasuke, dass sie nicht belegt waren. Die entsprechenden Schlüssel hingen an der Rezeption. Zuerst nahm Sasuke den rechten Flur, klopfte kurzerhand an jedes besetzte Zimmer. Seine linke Hand hatte Sasuke griffbereit um sein Kunai gelegt. Doch in all diesen Zimmern wohnten nur ahnungslose Menschen. Anschließend kehrte Sasuke um, ging den Flur links entlang. Zwei Türen weiter, an der Zimmernummer 109 hatte Sasuke Glück. Auf sein Klopfen hin öffnete niemand die Tür. Griffbereit hielt Sasuke sein Kunai in der Hand. Ohne zu zögern oder weiter darüber nachzudenken, trat Sasuke mit voller Wucht die Tür ein. Sie flog kraftvoll auf, prallte mit einem Knall gegen die dahinter liegende Wand und flog ein Stück wieder zu. Mit einem Satz war Sasuke im Zimmer. Angespannt sah er sich um. Es gab eine Tür, die links von ihm abging. Dahinter lag wohl das Bad. An der Wand mittig im Zimmer standen zwei Betten mit roter Bettwäsche. Ein großer Holzschrank befand sich auf der rechten Seite. In der Mitte des Raumes stand ein Holztisch, drum herum ein rustikales Sofa mit grünem Bezug. Was Sasuke jedoch vielmehr interessierte als die Inneneinrichtung, waren die zwei Männer, die ebenfalls mit gezückten Kunais in der Mitte des Raumes standen, neben dem Tisch. Es war ein junger Mann mit langen, blonden Haaren und einem künstlichen, mechanischen Auge. Das musste Deidara sein. Der Mann daneben war groß, hatte eine bläuliche Haut und ebenso blaue Haare. Seitlich am Hals befanden sich kleine Schlitze. Kiemen. Kisame zog mit einem teuflischen Grinsen sein Schwert vom Rücken. „Na, wen haben wir denn da? Das ist wohl unser Glückstag, was Deidara?“ „Itachis kleiner Bruder. Hm. Wenn das nicht ein bomben Spaß wird!“ Kalte Wut, heißer Hass floss durch Sasukes Adern. Wenn Kisame hier war, konnte Itachi nicht weit sein. Heute würde der Tag seiner Rache werden! Ohne auf die Bemerkungen der beiden Abtrünnigen einzugehen, warf Sasuke je ein Kunai nach ihnen. Noch während sie flogen, formte Sasuke blitzschnell Fingerzeichen. Sekunden später spürte er die heiße Luft in seinen Lungen aufsteigen. Kraftvoll stieß er sie als großen Feuerball aus. Noch während Kisame und Deidara auswichen, aktivierte Sasuke sein Sharingan und attackierte die beiden Männer erbarmungslos weiter. Sasuke ließ Kisame keine Zeit sein Schwert zu benutzen. Blitzschnell war er hinter Kisame aufgetaucht. Mit einem heftigen Schlag auf den Hinterkopf beförderte Sasuke mit einiger Genugtuung Kisame ins Reich der Träume. „Pah! Glaub nur nicht, mit mir wirst du es so einfach haben, wie mit Kisame! Hm!“ Sasuke war selbst nicht klar, warum er Kisame so einfach hatte besiegen können, kümmerte sich aber nicht weiter darum. Mit einem teuflischen Grinsen steckte Deidara seine Hände in die Taschen. Sekunden später flogen tonartige Spinnen auf ihn zu. Gerade so konnte Sasuke noch ausweichen, als hinter ihm auch schon die Wand in die Luft flog. Mörtel rieselte auf ihn herab. Wütend blickte Sasuke Deidara an. Noch immer grinste dieser. Noch während Deidara neue Tonbomben bastelte, stand Sasuke auf. Als die kleinen Tonvögel auf ihn zu flogen, grinste Deidara. Dennoch bewegte sich Sasuke nicht vom Fleck. Gerade als Deidara freudig „Bumm, das ist Kunst“ rief, geschah nichts. Irritiert sah Deidara zu Sasuke. Mit einer kleinen Handbewegung verschwanden die Vögel. „Was?“ stammelte Deidara, während es nun Sasuke war, der kalt lächelte. „Du bist ziemlich leichtfertig in die Falle getappt. Es war wirklich einfach.“ Weiterhin kalt grinsend, verschränkte Sasuke die Arme vor der Brust. Sie befanden sich in seiner Welt, in der Welt, die sein Sharingan erschuf. Durch pure Willenskraft schlängelten sich Ranken an Deidara empor. Panisch versuchte er sich aus deren Griff zu befreien. „Nutzlos“, gab Sasuke kalt von sich. Gleich würde der erste Akatsuki durch seine Hand sterben. Anschließend wäre Kisame dran. Und dann… Gerade als Sasuke Deidara den Todesstoß versetzten wollte, ließ ein stechender Schmerz Sasuke zusammenfahren. Er wurde aus seiner Illusionswelt gerissen. Bewusstlos fiel Deidara zu Boden. Kisame dagegen stand mit einem breiten Grinsen im Gesicht vor Sasuke. Zwischen Sasukes Rippen hatte der Abtrünnige ein Kunai getrieben. Keuchend wich Sasuke zurück. Als das Kunai aus seinem Körper gezogen wurde, durchfuhr Sasuke ein stechender Schmerz in seiner Seite. Kurz zuckte er zusammen. Mit der rechten Hand presste Sasuke fest auf die Wunde. Warmes Blut sickerte zwischen seinen Fingern hindurch. Dennoch, davon würde er sich nicht aufhalten lassen. Sasuke hatte nicht genug aufgepasst und überprüft, ob Kisame wirklich bewusstlos gewesen war. So etwas würde ihm nicht noch einmal passieren. „Es wird mir eine Freude sein, dich umzulegen.“ „Was wollt ihr von mir? Warum habt ihr Kabuto umgebracht?“ Sasuke musste Zeit gewinnen. Sein Sharingan war gegen Kisame nutzlos. Da er mit Itachi in einem Team war, wusste er, wie man gegen das Sharingan kämpfte beziehungsweise vermied, in eine Illusion zu geraten. Das in Bandagen gewickelte Schwert zielte direkt auf Sasuke, als Kisame lachten seinen Plan offenbarte. „Kabuto war einfach nur lästig. Dennoch hat er uns mit seinem kleinen Spitzel helfen können. Wir wissen deine Schwachstelle und selbst wenn ich dich jetzt nicht töten werde, so wird es in der Zukunft doch recht einfach sein. Itachi ist ein zu wichtiges Mitglied, als das ich seinen Tod in Kauf nehmen würde, durch einen Rotzlöffel wie dich. Also werde ich dich jetzt töten.“ „Und warum tritt mir Itachi nicht selbst gegenüber?“ verlangte Sasuke zu wissen. Der kalte Hass in ihm wurde nur noch stärker, mit jedem Tropfen Blut, das aus seinem Körper floss. „Itachi weiß nichts davon. Aber das ist jetzt auch egal.“ Weit holte Kisame mit seinem Schwert aus. Mit den Bandagen darum würde Sasuke nicht getötet werden, aber die stumpfen Zacken, die daraus hervor lugten, konnten ihm schlimme Wunden reißen. Dennoch war es Sasuke egal. In der Zeit, in der Kisame seinen Plan erklärt hatte, war Sasuke zu einem Entschluss gekommen. Er wusste, was er tun würde. Kisames selbstgefälliges Gerede, hatte ihm die Zeit verschafft, um die Fingerzeichen - obwohl er nur eine Hand frei hatte - für Chidori zu formen. Konzentriert schoss das Chakra in seine Hand. Durch die elektrische Kraft in seiner Faust, ertönte Gezwitscher wie von Vögeln durch die Luft. In dem Moment, wo Kisame ausholte, rannte Sasuke mit Chidori auf ihn zu. Zu spät erkannte Kisame die Situation. Noch gerade rechtzeitig konnte Kisame soweit ausweichen, dass Sasuke lediglich seinen Schwertarm durchbohrte. Als würde Kisame aus Butter bestehen, schnitt sein Chidori durch Sehnen, Muskeln und Knochen. Am anderen Ende von Kisames Schulter ragte Sasukes Hand heraus. Mit einem Ruck zog Sasuke seinen Arm zurück, taumelte leicht nach hinten. Er hatte zu viel Blut und Chakra verloren. Er musste Kisame mit dem nächsten Schlag besiegen, sonst hätte er keine Chance mehr. Während Sasuke versuchte, erneut Chidori zu formen, kniete Kisame mit lautem Gestöhne neben Deidara. „Ich denke, wir verschieben das auf ein andermal.“ Sasuke konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren, da packte Kisame Deidara und verschwand mit ihm in einer rauchenden Wolke. „Verdammt!“ Erschöpft und wütend, auf sich und Akatsuki, lehnte Sasuke sich gegen die Wand. Kaum saß er, tauchten auch schon Kakashi, Sai und Shikamaru im Zimmer auf. Er wurde von allen Seiten mit Fragen bedrängt, aber er antwortete nicht. Viel zu sehr war er damit beschäftigt, warum es schief gegangen war. Er hatte sich zu sehr von seinem Hass leiten lassen. War zu eitel gewesen und siegessicher. Hätte er besser aufgepasst und Kisame gleich umgebracht als er die Chance gehabt hatte, wäre ihm Deidara und Kisame nicht durch die Lappen gegangen. Dann fiel ihm etwas ein. Sofort verkrampfte sich Sasuke. Schon fast tonlos sagte er: „Wir müssen zu Sakura, schnell!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)