Zweifellos von Dissident (Hermine Granger x Draco Malfoy) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Kapitel 3   Hermine fand, dass Padma ein sehr kluges Mädchen war. Sie hatte sehr gute Noten und sah dabei auch noch sehr gut aus. Wie sie das schaffte, war Hermine entgangen, denn sie selber hatte es noch nie auf die Reihe bekommen, ihre wirren Locken jemals zu bändigen. Viele Jungen in ihrem Alter wollten mit Padma auf Bälle und Hogsmeade-Wochenenden gehen, doch sie sagte immer wieder nein. Hermine würde zwar auch nein sagen, wenn sie jemand fragen würde, aber warum Padma nein sagte, war ihr schleierhaft.   „Jacob Jones hat mich gefragt, ob ich mit ihm nach Hogsmeade gehen möchte.“   „Wer ist Jacob Jones?“   „Ein Junge aus der sechsten Klasse. Er ist ein Slytherin.“   Ein Slytherin. Hermine sah zum blauen Himmel auf und streckte sich auf dem grünen Rasen. Es beruhigte sie, wenn sie mit Padma Patil am Hogwartssee saß und nichts tat, außer hin und wieder zu reden. Im Gegensatz zu ihrer Zwillingsschwester, Parvati, mit der sie kaum über etwas anderes als Jungen reden konnte, konnte sie mit Padma auch über die Schule und über die Welt reden.   Doch heute ging es ausnahmsweise um das, worum es auch mit Padmas Schwester gegangen wäre, um Jungen und um die Liebe. Seltsames Thema, Hermine war nicht gewohnt, darüber so offen zu reden.   „Bist du dir sicher, dass du mit einem Slytherin ausgehen möchtest?“, fragte sie die Inderin etwas unsicher.   „Spinnst du?“   Padma sah Hermine entgeistert an und fing an, zu lachen.   „Wie kommst du darauf, dass ich mit ihm ausgehe? Ich gehe mit niemandem aus und auf keinen Fall mit einem Slytherin.“   Hermine fiel ein Stein vom Herzen. Auch wenn sie sich gedacht hatte, dass Padma nein zu diesem Jacob sagen würde, hatte sie kurz daran gezweifelt. Sobald sie das Wort Slytherin hörte, verband sie damit Hass und eine unerträgliche Person.   „Hat dir eigentlich Victor wieder geschrieben?“   Victor Krum, Hermines Verehrer - und Merlin allein wusste, warum er sie verehrte.   „Ja. Er hat gefragt, ob ich ihn in den Sommerferien sehen möchte.“   „Und was hast du ihm geantwortet?“   Hermine zögerte, sie wusste nicht warum, aber ihr kam es so vor, als ob sie und Victor nicht viele Gemeinsamkeiten hatten. Sie wollte in den Sommerferien endlich Ron und Harry sehen und ihnen helfen.   „Ich habe ihm noch gar nicht geantwortet.“   Stille breitete sich zwischen den beiden Hexen aus, als sie ihren Gedanken nachhingen. Doch eine Frage brannte auf Hermines Zunge, seit sie Padma kannte, und da sie eh beim Thema waren, wollte sie endlich die Antwort wissen.   „Padma, ich will nicht zu persönlich werden, aber darf ich fragen, warum du immer nein zu jedem, der mit dir ausgehen will, sagst?“   Die Angesprochene fing an, zu lächeln, als sie Hermines Frage hörte. Es gab einen Grund, warum sie nein sagte. Doch hatte sie es jemals jemandem erzählt? Hatte sie es jemals sich selbst eingestanden, warum sie jedem Jungen einen Korb gab?   „Ich weiß, das klingt vielleicht etwas blöd, aber es gibt da einen anderen Jungen…“   Sie musste an einen sehr berühmten Jungen denken, der grüne Augen und eine Narbe auf der Stirn hatte. Jedes Mal, wenn er ihr in den Sinn kam, wurde ihr warm ums Herz.   „Wenn mich jemand fragt, ob ich mit ihm ausgehen möchte, kommt ein Bild von ihm vor meine Augen. Ich bin dann traurig, weil ich weiß, dass er niemals mir gehören wird.“   Hermine sah die Traurigkeit in Padmas Augen, als sich ihr Blick auf die grüne Wiese senkte. Sie legte ihre Hände auf ihren Schoß.   „Nur ein Idiot würde deine Liebe nicht erwidern.“   „Es macht mir nichts aus, dass er meine Liebe nicht erwidert.“   Hermine verstand es nicht. Es störte sie selber sehr, dass Ron so unglaublich begriffsstutzig war, dass er nicht einmal wahrgenommen hatte, wie verliebt Hermine in ihn war.   „Ich verstehe dich nicht, Padma.“   Und so breitete sich schon wieder Stille zwischen den Beiden aus, ehe Hermine sie wieder unterbrach.   „Wir haben in Arithmantik mit einem Projekt angefangen, das rein gar nichts mit Arithmantik zutun hat. Wir müssen in einer Gruppe ein Theaterstück schreiben und aufführen und rate mal, wer in meiner Gruppe ist.“   „Longbottom?“   „Neville würde doch niemals Arithmantik nehmen.“   „Wer dann?“   „Malfoy.“   „Oh Hermine, du tust mir leid!“     …     „Wie findest du die Idee?“   „Es wird Zeit, dass wir den Schülern zeigen, welches Haus hier das Sagen hat.“   Draco nippte an seinem Glas Wasser, als er auf seinem Bett saß und sich mit Blaise unterhielt. Es war eine gute Idee, etwas gegen Schlammblüter zu unternehmen. Egal ob er hinter den Mauern von Hogwarts eingesperrt war oder nicht, er konnte nicht tatenlos herumsitzen, während sein Vater und die anderen Todesser nach Potter jagten.   Kelly Ground war ein guter Anfang, wie Draco und Blaise fanden.   „Bekommst du das auch hin? Sie ist immerhin ein Gryffindor, du weißt, wie stur sie sein können.“   Blaise fing an, zu grinsen.   „Mach’ dir da mal keine Sorgen, mein lieber Draco. Du musst doch inzwischen deinen guten alten Blaise kennen. Keine Frau kann meinem Charme widerstehen.“   „Ich bin gespannt.“   Die Idee war, dass Blaise anfangen würde, mit Ground zu flirten. Irgendwann würde er sie fragen, ob sie sich mit ihm am See treffen würde. Wenn sie tatsächlich so dumm oder einfach blind vor Liebe wäre, würde sie kommen und da fing der schöne Teil an. Draco und Blaise planten, sie in den See zu werfen.   In seinem Inneren hoffte Draco, dass sie in dem eisig kalten Wasser, das zum Frühjahr natürlich normal war, einfach ertrinken würde. Oder dass sie einfach erfror. Hauptsache, ganz Hogwarts wusste, dass Schlammblüter nirgendwo, vor allem auch nicht in Hogwarts, sicher waren.   „Draco.“   Der Blonde sah zu seinem Freund und entdeckte Zögern in seinen Augen.   „Denkst du, es ist richtig, was wir machen?“   Draco wurde leicht wütend bei dieser Frage. Natürlich war es richtig, denn es war definitiv falsch, ein Schlammblut an Magie teilhaben zu lassen. Sie musste verschwinden und ihre Lektion lernen, so wie alle anderen dreckigen Schlamm- und Halbblüter auch.   „Stellst du das tatsächlich infrage, Zabini?“, fragte er den dunkelhäutigen Jungen leise und kalt. Schließlich hatte Draco das Sagen in seinem Haus, denn nicht umsonst war er ein Malfoy.   Und das half, denn Blaise weitete kurz seine Augen, bevor sich schon wieder ein unmoralisches Grinsen auf seine Lippen legte.   „Natürlich nicht. Wir sind diejenigen, denen diese dreckigen Kreaturen gehorchen müssen. Wir machen niemals das Falsche. Wir kommen aus Reinblutfamilien.“   Genau das waren sie. Reiche Reinblutkinder, die einen sehr hohen Rang aufwiesen. Einen hohen Rang, in welcher Liste?   Draco wollte schlafen. Keine Träume zu haben, war das Beste, was ihm passiert war.     …     Hermine, Anthony und Malfoy konnten nirgendwo sonst an ihrem Projekt arbeiten als in ihrem Arithmantik-Klassenzimmer, in dem sie inzwischen die einzige Gruppe waren, die sich hier traf. Alle anderen Gruppen nutzten scheinbar andere Tage oder andere Orte. Hermine wäre es auch lieber, sich nicht immer in diesen Stunden und vor allem nicht in diesem kleinen, stickigen Klassenzimmer mit den Beiden zu treffen, doch sie konnte und wollte sich nicht mit Malfoy noch mehr als nötig auseinandersetzen.   Anthony verspätete sich auch an diesem Tag und ließ Hermine und Draco-verflucht-seist-du-Malfoy allein an ihrem Projekt anfangen. Wie so oft auch fand sie es unerträglich in seiner Gegenwart.   Er und Hermine saßen seit geschlagenen zehn Minuten an ihrem Platz, ohne irgendwas zu machen. Nicht ein einziges Wort hatten sie gewechselt, seit sie hier waren, noch nicht einmal begrüßt hatten sie sich. Hermine war als Erste ins Klassenzimmer gekommen und hatte sich an ihr Tisch gesetzt, ihre Feder, Tinte und einige leere Pergamentrollen ausgepackt und sorgfältig darauf gelegt. Keine Minute später war Malfoy gekommen, hatte sich ihr gegenüber hingesetzt und sie wirklich sehr gekonnt ignoriert.   Sie hatte Malfoy so unauffällig wie möglich gemustert und hatte das erste Mal seit Jahren bemerkt, dass er inzwischen anders aussah als damals, als sie ihn in der ersten Klasse gesehen hatte. Damals hatte er diese unmögliche Frisur, bei der seine Haare an seinem Schädel geklebt hatten, als hätte eine Kuh sein Kopf abgeschleckt. Komisch, dass es Hermine bis jetzt noch nicht aufgefallen war, dass seine Haare immer noch nach hinten gekämmt waren, aber trotzdem viele ihm lose vor die Augen fielen und es vollkommen anders aussah als damals.   Seine Augen und Gesichtszüge hatten sich überhaupt nicht verändert, außer dass sie etwas ausgeprägter und markanter hervorstachen. Was Hermine das allererste Mal auffiel, war, dass er viel größer als damals war. Ein Kopf größer als sie war er auf jeden Fall. Und seine Schultern wirkten auch so breit.   Oh Gott…   Hermine wollte nicht an die, wie immer, missglückten Haare und an den ekelhaften Körper von diesem bescheuerten Slytherin denken. Sie fing an, laut zu seufzen. Sie wollte endlich anfangen.   Ihr Blick driftete ungewollt wieder zum Slytherin. Er saß gelangweilt auf seinem Stuhl. Gelangweilt, nichts anderes konnte seine Haltung in diesem Moment besser beschreiben als dieses schlichte Wort.   Hermine wollte nicht länger warten, Zeit war kostbar. Vor allem war alles kostbarer, als mit Malfoy hier zu sitzen und rein gar nichts zu tun.   „Wollen wir schon mal anfangen?“   Malfoy drehte seinen Kopf langsam zu Hermine und sein Blick traf ihres. Lange sagte er nichts und veränderte auch seine Miene nicht. Hermine wartete auf seine Antwort, bis es ihr nach einer Weile zu dumm wurde.   „Also ehrlich, ich fange jetzt an, egal ob mit dir oder ohne dich.“ „Und mit was willst du genau anfangen, Granger?“   „Mit diesem blöden Projekt natürlich.“   „Geht das auch etwas spezifischer?“   Hermine holte tief Luft, ehe sie antwortete. Seltsamerweise wurde sie an diesen letzten Treffen, an denen sie ihn traf, unweigerlich und ganz von selbst wütend auf ihn. Wenn sie an ihn dachte, floss ihre Laune den Bach hinunter wie ein tosender Wasserfall.   „Wie du hoffentlich mitbekommen hast, wollen wir ein Theaterstück planen und aufführen, über John Adams.“, hier stoppte Hermine kurz und musste an die Bitte Malfoys denken „Ich meine natürlich dem ehemaligen Slytherin, John Adams.“   Sie sah, wie Malfoys Grinsen bei ihren Worten noch breiter wurde, bevor sie weiter sprach.   „Bevor wir aber irgendwas aufführen können, müssen wir ein Skript schreiben und genau damit will ich jetzt anfangen.“   „Solltest du das nicht vorher mit uns besprechen?“   „Sollte ich das?“   „Solltest du.“   Hermine schnaubte und kochte vor Wut. Seine unsinnige Fragerei mit diesem grässlichen Grinsen auf seinen schmierigen Lippen hatte Gott einzig und allein erschaffen, damit er an ihren Nerven zerren konnte, bis sie irgendwann keine mehr hatte, da war sich Hermine sicher.   „Hör zu, wenn du mich nerven willst, dann geh einfach wieder und ich mache das hier alleine.“   Malfoys Grinsen verschwand aus seinem Gesicht, endlich.   Er beugte sich zu seiner Tasche runter und holte seine Feder, Tinte und Pergamentrolle und fing dann an, irgendwas zu schreiben.   Allein schon, wie seine Feder auf dem Pergament kratzte, brachte Hermine zur Weißglut. Das war seine pure Absicht, dieses Kratzen war einfach nur geplant, um sie zu nerven und zu provozieren. Es war unglaublich, wie sehr sie ihn eigentlich verabscheute.   „Was tust du da?“   „Lass uns anfangen. Ich will nicht, dass ein Schlammblut mein Projekt versaut und ich wegen dir noch eine schlechte Note bekomme.“   „Oh glaub mir, Malfoy, du kannst nichts, außer davon zu profitieren, wenn du mit mir arbeitest. Ich, im Gegensatz dazu, muss dich in meiner Nähe ertragen.“   „Du solltest dich glücklich schätzen, mit mir in einem Team zu sein, Granger. Nicht jedes Schlammblut kann von sich behaupten, mit einem Malfoy in einer Gruppe gewesen zu sein.“   „Du kleiner, dummer Affe! Ich würde vom ganzen Herzen darauf verzichten, auch nur eine Sekunde mit dir in einem Raum zu verbringen!“   „Granger, beruhig’ dich und erzähl schon. Wie sollen wir anfangen?“   Hermine atmete tief ein und wieder aus, um sich wieder einzukriegen. Sie würde sich nicht von Malfoy aus der Fassung bringen lassen, nie wieder. Sie würde seine dummen Sprüche in Zukunft einfach ignorieren und keine Antwort mehr geben. Der Typ war es doch nicht wert, sich aufzuregen.   „Wie wär’s, wenn wir einfach mit der Meuterei auf dem Schiff anfangen?“   „Wieso sollten wir genau dort anfangen?“   „Es ist nur ein Vorschlag.“   „Ich finde, dass es ein bescheuerter Vorschlag ist.“   „Dann schlag’ doch selbst was vor.“   „Nein.“   „Dann meckere nicht!“   „Ich kann machen, was ich will.“ Hermine schlug mit ihrem Kopf auf den Tisch und stöhnte genervt. Das war ein Alptraum, ein riesengroßer, fürchterlicher Alptraum.     …     Nachdem Granger sich endlich beruhigt hatte, hatten die beiden beschlossen, nicht mehr miteinander zu kommunizieren. Nur wenn etwas wichtig gar, durfte man Fragen stellen.   Das war Draco, wenn er ehrlich war, auch ziemlich recht. Er wollte nicht unnötigerweise die schrille Stimme dieser muggelstämmigen Hexe weiter erdulden müssen. Als Draco nach einigen Minuten in seinem Element war und seine Umgebung endlich vergessen hatte, wurde seine Konzentration schon wieder zunichte gemacht.   Genervt sah er auf. Granger fluchte leise und murmelte unverständliche Dinge, kritzelte dabei mit ihrer Feder in einer nervtötenden Art und Weise auf die Pergamentrolle unter ihren Händen.   Draco nahm vor, sie zu ignorieren und sich wieder seiner eigenen Arbeit zuzuwenden. Leichter gesagt als getan.   Diese dumme Göre.   Sie hatte schon wieder angefangen, zu fluchen.   Entnervt stöhnte Draco auf.   „Granger, lass das oder du spürst gleich einen Silencio.“   Ihr Kopf schnellte bei Dracos Worten auf. Ihre Augen wirkten verwirrt und größer als normalerweise, ihr Mund war leicht geöffnet, ihre Wangen etwas gerötet und ihre braunen Locken rundeten wie ein Bilderrahmen ihr Gesicht ab.   Und dann vernahm Draco ihre Stimme.   „Was soll ich lassen, Malfoy?“   Draco schluckte. Für einige Sekunden hatte er vergessen, wie nervig sie sein konnte. Er hatte geahnt, dass sie wahrscheinlich nicht wahrnahm, wie unerträglich sie sein konnte, wenn sie ihre Sachen erledigte.   „Du sollst aufhören, irgendwelches Zeug zu reden und wie eine Verrückte mit deiner Feder zu schreiben. Wie soll ich mich dabei konzentrieren?“   „Oh. Das habe ich gar nicht bemerkt.“   Er sah, wie die Röte ihrer Wangen sich auf ihrem Gesicht verbreitete und musste grinsen.   „Jetzt weißt du es, also reiß dich zusammen.“   Und da war sie wieder, die alte Granger, die ihn jedes Mal mit zornigen Augen anfunkelte.   „Ich hab’s schon verstanden, Malfoy.“   „Das will ich auch hoffen.“     …     Zeit verstrich und Goldstein tauchte nicht auf, Draco und Granger ließen sich aber nicht stören und schrieben weiter an ihrem Stück. Irgendwann war Draco an einem Punkt angelangt, an dem er nicht mehr wirklich weiter denken konnte. Manchmal kam es vor, dass sein Verstand einfach aufhörte zu funktionieren, während er sehr konzentriert an etwas arbeitete. Er hielt seine Feder noch in der Hand, als er sich auf dem Stuhl zurücklehnte, mit seinen Handballen seine Augen massierte und seinen Körper streckte. Er atmete lange aus und musterte das Klassenzimmer, die Tische, die Stühle und die Wände, bis seine Augen bei Granger hängen blieben.   Ihre Finger waren flink und es war ihm schon vor ein paar Tagen aufgefallen, dass ihre Lippen sich hin und her bewegten und sie anscheinend leicht in ihre Wangen biss, wenn sie in etwas vertieft war.   Seltsam. Draco beruhigte sich, sein Herz klopfte langsamer und seine Seele entspannte sich, wenn er sie so beobachtete.   Gedankenversunken, bemerkte Draco nicht, wie Grangers Kopf sich hob und ihre Augen seine fanden. Er sah auch nicht, dass ihre Lippen leicht anfingen zu zucken.   Das einzige was ihn aus seiner Trance befreite, war ihr unüberhörbares Lachen.   Dracos Herz setzte aus, als er endlich wieder unter die Lebenden kam und sie ansah. Wie sie lachte und ihre Stimme den ganzen Raum einnahm. Obwohl ihre Augen vor Lachen fast gänzlich zugekniffen waren, konnte er das Funkeln in ihnen sehen. Nicht dieses Funkeln, das er viel zu gut kannte. Es war ein Funkeln, das den ganzen Raum erhellte und sein Herz erreichte.   Draco sollte wütend sein, schließlich lachte Granger ihn aus. Aber Draco war nicht sauer. Er war ganz und gar nicht sauer. Sein Herz machte einen Sprung und als er spürte, wie seine Mundwinkel zuckten und er mit ihr mitlachen wollte - und nur Merlin wusste, warum sie überhaupt lachte - versuchte er es mit ganzer Kraft zu unterdrücken.   Aber er schaffte es nicht. Für den Bruchteil von Sekunden lächelte Draco.   Doch wirklich nur für den Bruchteil von einer Sekunde.   Denn mit seinem nächsten Atemzug schossen ihm Bilder in den Kopf, Szenen vor seine Augen.   Eine Frau. Eine riesige Blutlache. Ausdruckslose Augen und gebrochene Knochen.   Und dann - ein grünes Licht.   Draco hielt die Luft an.   Nein, das konnte nicht sein. Es konnte nicht möglich sein, dass die Magie vom Zweifellos-Trank nur eine so kurze Zeit wirken würde.   Währenddessen hatte Granger sich beruhigt und sah, wie Draco ein entsetztes Gesicht machte und seine Augen nichts als Leere widerspiegelten.   „Malfoy, du hast Tinte auf deinem Gesicht.“   Draco sah sie an, aber konnte ihr nicht zuhören.   Der einzige Gedanke den er hatte war, dass er weg von hier musste.   Weg von ihr.   Voller Eile fing er an seine Sachen zu packen.   „Was ist denn los? Hey, warum packst du schon ein? Wir sind noch nicht fertig! Malfoy!“   Doch Draco gab ihr keine Antwort, er konnte seine Stimme nicht wieder finden, seine Gedanken waren ebenfalls woanders. Er verschwand, ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, aus dem Klassenzimmer.   Grangers Lachen hallte immer noch in seinem Ohr.   Ihr Lachen und ein Bild des Grauens. Das war keine Kombination, das Draco gefiel.   Nein, das war es ganz und gar nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)