WG mit einem Geist von Helium-chan ================================================================================ Kapitel 17: ------------ Kapitel 17 Wie zum Teufel war Olivia auf das Reichstagsgebäude gekommen? Falls sie es überhaupt gewesen ist. Aber daran hegte Emma keinen Zweifel. Sie stand vor der Polizeiwache, überlegte. Dann entschloss sie sich, an Olivias Wohnung vorbei zu gehen. Dort herum war aber gerade ein Zelt mit dem Aufdruck "Schädlingsbekämpfung Meier" aufgebaut. Sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Aber nun war sie bestimmt nicht in ihrer Wohnung. Sie konnte überall sein. Emmas nächster Halt war vor einer gewissen Brücke zwei Straßen von ihrer Wohnung entfernt. "Ich habe einen Auftrag für dein Obdachlosennetzwerk." "Ich höre?" "Erinnerst du dich an das Mädchen, dass du vor einer Woche schon mal suchen solltest?" "Die Bitch?" "Genau. Die müsst ihr noch einmal finden. Es ist wichtig." Olivias Vater hatte ihr offenbar ein teures Hotelzimmer in der Übergangszeit bezahlt und vor genau jenem Hotel wartete zwei Tage später Emma in unauffälliger Kleidung und blonder Perücke. Olivia verließ das Hotel, anscheinend ohne Emma zu bemerken. Sie ging zur Universität. Daran war erst einmal nichts ungewöhnliches. Da Emma selbst dort hin musste, übernahm Fritz so lange die Beschattung. Emma verabschiedete sich so schnell wie möglich von ihren Aufgaben an der Uni und verfolgte Olivia wieder persönlich. Diese ging erst Schuhe kaufen. In den Laden hätte sich Emma niemals mit ihrem leeren Portemonnaie herein getraut. Danach ging es noch in verschiedene, teure Kleidungsgeschäfte. Olivia hatte offenbar eine Person entdeckt, denn sie winkte jemanden und lief auf ihn zu. Es war Torben. Dieser schien sich nicht wirklich für sie zu interessieren, sprach dann aber doch mit ihr, als sie sich ihm in den Weg stellte. 'So ist das also," dachte Emma und fühlte sich ein wenig erleichtert. Die beiden trennten sich wieder und Olivia ging noch in eine Drogerie und danach zurück in ihr Hotel. Emma überlegte, ob sie sich dort herein schleichen sollte. Fritz hatte ihr die Zimmernummer genannt: 403. Aber in so einem teuren Hotel würde sie doch sicherlich auffallen. Immerhin sah sie ein wenig normaler aus mit ihrer blonden Perücke und so versuchte sie es mit dem Angestellteneingang. Ihr Herz pochte wie wild. Eine Frau in Uniform kam um die Ecke gebogen. Sie ging direkt auf Emma zu, beachtete sie aber nicht weiter. 'Hier müssen doch irgendwo ein paar Uniformen herum liegen.' Tatsächlich hatte Emma Glück. In der schwarzen Uniform der Hausmädchen fühlte sie sich zwar wie eine Maid aus einem Anime, konnte sich aber problemlos in den vierten Stock schleichen. Zimmer 403. Mit dem Wagen mit der dreckigen Wäsche sah sie aus, als wäre sie gerade bei der Arbeit. Trotzdem blickte sie sich verstohlen um, bevor sie schließlich ihr Ohr an die Tür presste. Drinnen konnte sie zwei Stimmen ausmachen: Eine weibliche und eine tiefe, männliche. "Sind das die richtigen Zettel?", fragte Olivia. Ihr Gesprächspartner antwortete: "Die werden funktionieren. Hast du alle Zutaten bekommen?" "Ich glaube, ja." Emma konnte Flaschen klirren hören. "Du wirst vorsichtig sein müssen, sie zu vermischen." "Hast du das Gelände gecheckt?" "Alles klar. Morgen Abend können wir loslegen. Dann wird das Triple Entente endlich platt gemacht!" Ein tiefes, böses Lachen ertönte. Emma kam die tiefe Stimme bekannt vor, konnte sie aber noch nicht zuordnen. "Ich kann immer noch nicht glauben, dass man so einfach in die Militärstation von Wedel einbrechen kann." "Als Geist ist das kein Problem!" Emma schreckte hoch. Plötzlich erinnerte sie sich an die Stimme. "Hast du das gehört?", kam es von der tiefen Stimme im Hotelzimmer. "Nein," antwortete Olivia. "Geh nachschauen!" 'Verdammt!' Jetzt war es aus. Panisch blickte Emma sich nach einem Versteck um. Olivia öffnete die Tür. Emmas Herz raste. "Hier ist niemand," rief Olivia und schloss die Tür wieder. "Du hörst wohl Gespenster." "Vielleicht. Aber wir sollten ab jetzt vorsichtiger sein." Emma kam unter der schmutzigen Wäsche hervor. Sie hatte genug gehört. Vorsichtig, um keine Geräusche zu machen, schlich sie sich bis zur Treppe. Den Rest des Weges lief sie so schnell wie sie konnte. "Also, was ist los?" Inzwischen hatte Emma eine kleine Krisensitzung in ihrer Wohnung versammelt. Neben Yuusuke und Lina waren auch Ariane, Fritz, Sergej und Balthasar erschienen. Emma blickte die Runde an: "Erinnert ihr euch noch an den Geist, der Ariane besetzt hat? Der hat sich jetzt mit Olivia verbündet und will die Gewinner des ersten Weltkriegs vernichten." "Ich komm nicht ganz mit," gestand Sergej. Emma erklärte ihm die Situation. Anschließend meinte Yuusuke: "Wir müssen den Geist aufhalten!" "Wie denn?", fragte Lina. "Sollen wir die Polizei rufen: '"Hilfe! "Ein Geist und eine durchgedrehte Bitch wollen in der Militärstation von Wedel einbrechen und drei Nationen vernichten."' Oder Was?" "Wir müssen sie eben selbst aufhalten," schlug Balthasar vor. "Bist du verrückt?", antwortete Lina. Ariane meinte: "Also, ich wär dabei." "Wenn nicht wir, wer dann?", sagte Sergej. "Ich habe nichts zu verlieren," erklärte Fritz. Und Emma fügte hinzu: "Ich glaube, wir haben gar keine andere Wahl." Lina war als einzige noch nicht überzeugt. "Ich habe auch Angst davor, aber ich habe mir vorgenommen, mich nie wieder vor Olivia zu verstecken," versuchte Emma ihre Freundin zu überreden. "Na gut," sprach diese schließlich. "Wenn ihr die Welt retten geht, kann ich ja schlecht fehlen." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)