Nur ein kleines Stück Papier
Nach langem hin und her, sowie vielen Veränderungen bleiben diese beiden Kaps wie sie sind. Ernsthaft: habt ihr mal geschaut, wie lange mein Upload des letzten Teils her ist? Doktor ich daran noch mehr rum, dann wird das in diesem Jahrtausend nix mehr *lach* Wünsche gute Unterhaltung ^^
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Hätte Zorro gewusst, wie dieses Abenteuer ausgeht, dann hätte er sich nie so heftig mit dem Koch gestritten. Doch so etwas weiß man ja leider immer erst hinterher.
Es war ein heißer Tag – nach dem letzten Vorfall war von Charoke nichts zu hören oder gar zu sehen gewesen; die Strohhutbande hatte weitere Abenteuer hinter sich gebracht und nicht nur ein weiteres Crew-Mitglied bekommen, sondern auch noch ein neues Schiff – an dem die Thousand Sunny vor der Sommerinsel Schaleno, die von den Meisten aufgrund ihrer vielen Wolkenkratzer mit den Geschäftsräumen nur als >Bürokrateninsel< bezeichnet wurde, vor Anker ging.
Kaum war das geschehen, war Ruffy, wie immer, verschwunden.
Auch Zorro wollte sich auf den Weg machen, da dieses Mal Lysop und Chopper und Franky an Bord bleiben würden.
Sanji konnte es sich nicht verkneifen Zorro wegen seiner Orientierungslosigkeit zu ärgern, reichte ihm einen Zettel wobei er ihn leicht berührte und sagte:
„Damit du auch wieder hierher zurück findest.“
Eigentlich war es nur eine ihrer üblichen Frotzeleien, aber der Schwertkämpfer war schon seit geraumer Zeit schlecht auf den Schiffskoch zu sprechen, verpasste dem Unvorbereiteten einen Kinnhaken, der ihn unsanft zu Boden beförderte. Obwohl es überhaupt nicht Zorros Art war jemanden zu schlagen, der auf den Planken liegt, setzte er sofort nach.
Die entsetzten Rufe von Nami und Lysop hielten ihn nicht zurück und auch die Anderen konnten nichts tun. Der einzige, der effektiv hätte eingreifen können – abgesehen von Ruffy selbst – wäre Franky gewesen, doch der Cyborg rührte sich nicht. Erst als Sanjis halbherzige Gegenwehr versiegte, ließ Zorro von ihm ab. Nami war sauer; richtig sauer:
„Sag mal spinnst du?! Bist du noch ganz dicht?! Wie-“, doch Sanji war aufgestanden, hielt sie mit einer einfachen Handbewegung zurück.
„Schon gut, ist ja nichts passiert.“
„Nichts passiert?!“, wiederholte die Navigatorin, „aber Sanji…“
Doch der Smutje schüttelte nur den Kopf.
Zorro, teils erschrocken über seine eigene Unbeherrschtheit, teils immer noch wütend, sprang über die Reling und schwamm an Land. Er konnte und wollte Sanji jetzt nicht in die Augen sehen, denn sein Verhalten rechtfertigte und entschuldigte nichts. Nicht einmal was der Koch vor ein paar Tagen getan hatte.
Flashback
Das Frühstück stand auf dem Tisch und abgesehen vom Schwertkämpfer waren alle aufgestanden. Ruffy war wie immer der Erste gewesen und balgte sich mit den Anderen um das Essen. Sanji hatte für Zorro etwas in Sicherheit gebracht und ging mit dem Vorhaben ihn zu wecken in die Jungenkajüte. Doch als er ihn friedlich wie selten in der Hängematte schlafen sah, konnte er seine Gefühle für ihn nicht mehr ignorieren. Das tat er sonst jedes Mal wenn der Schwertkämpfer schlief, aber bisher waren sie währenddessen nicht allein gewesen.
Noch während Sanji dachte, dass es eigentlich keine gute Idee war, legte er eine Hand auf Zorros Wange und als keine Reaktion kam, beugte er sich über das Gesicht des Anderen, berührte sacht dessen Lippen mit seinen eigenen, strich mit der Zungenspitze darüber entlang. Bis jetzt war nichts passiert, was ihn wunderte und sämtliche Alarmglocken schrillen ließ. Konnte er es trotzdem riskieren noch einen weiteren Schritt zu machen? Seine innere Stimme sagte klar und deutlich >nein<. Doch jetzt, wo er der Versuchung schon nachgegeben hatte, war er nicht mehr in der Lage seine Hände zu stoppen. Er wollte Zorros Körper berühren. Schon lange sehnte er sich danach und dieses war wahrscheinlich die einzige Gelegenheit, die er jemals haben würde. Nur zu gut wusste Sanji wie es war, wenn man angefasst wurde, obwohl man es überhaupt nicht wollte. Und doch konnte er nicht verhindern, dass seine Hände sich selbständig machten, Zorros Shirt hoch schoben und seine Zunge die Narbe, die einst Falkenauge auf dem Oberkörper hinterlassen hatte, entlang glitt, sich stetig der Körpermitte näherte. Als er behutsam über den Schritt strich und begann die Hose zu öffnen, war Sanji fast an seinem Ziel angelangt. Danach würde er aufhören und es nie wieder tun.
„Smutje“, sagte plötzlich die leise Stimme des Schwertkämpfers, „wie weit willst du noch gehen?“
Sofort ließ Sanji von ihm ab, stammelte: „Es…Zorro…ich…es tut mir Leid.“
„Was? Dass du mich ohne meine Erlaubnis berührt hast oder dass ich es gemerkt habe?“
„Ich…das wollte ich nicht, wirklich nicht.“
„Seit wann tust du etwas gegen deinen Willen?“
Wenn du wüsstest, dachte Sanji bitter.
„Es ist besser, wenn du jetzt gehst“, stellte Zorro fest, „und komm bloß nie wieder auf die Idee mich ungefragt zu berühren.“
Die Ruhe mit der der Andere gesprochen hatte, ließ Sanji das Blut in den Adern gefrieren. Er war es gewohnt von Zorro angezickt, manchmal sogar regelrecht angeschrieen zu werden, aber das er jetzt so leise war verdeutlichte Sanji am Meisten, dass er etwas getan hatte was nicht wieder gut zu machen war.
Flashback Ende
Seitdem ging Zorro Sanji bemüht aus dem Weg und wenn das nicht ging, versuchte er sich so normal wie möglich zu verhalten. Denn trotzdem hatte er noch immer Gefühle für den Koch, die sich nicht leugnen ließen. Aber was er in ihrer Kajüte getan hatte, als sie allein waren, ging gar nicht.
Zorro konnte nicht abstreiten die zärtlichen Berührungen des Anderen genossen zu haben und war zeitweise versucht gewesen sich dem hinzugeben, zu erwidern. Doch dann kamen Zweifel in ihm auf. Er liebte ihn schon lange, das war klar, aber fühlte Sanji genauso? Oder hatte er nur >das Eine< im Sinn? Diese Ungewissheit war für ihn Grund genug das Ganze zu beenden und den Anderen weites gehend zu ignorieren.
Sanji hingegen wusste nicht, was er tun sollte. Er hatte den wohl größten Fehler seines Lebens begangen und dass Zorro ihm keinerlei Beachtung mehr schenkte, war berechtigt. Trotzdem verletzte es ihn.
Wenn sein Marimo doch wenigstens mit ihm gestritten hätte…
Zorro lief durch die Stadt, wich dabei automatisch Marinesoldaten aus.
Der Streit mit dem Koch, und was diesen überhaupt dazu veranlasst hatte ihn ungefragt zu berühren, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Außerdem hatte er ein schlechtes Gewissen. Egal was der Smutje getan hatte; es gab keinen Grund handgreiflich zu werden. Kein Wunder, dass die Anderen sauer auf ihn waren.
Andererseits wussten sie ja nicht, was Sanji vor ein paar Tagen getan hatte. Und selbst wenn: er hätte Sanji weder schlagen noch treten dürfen!
Nachher, wenn sie allein waren, würde er mit ihm reden und sich angemessen entschuldigen – das war das Mindeste, was er tun konnte.
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„Ich mach mich dann auch mal auf den Weg.“
Noch immer von Zorros Ausbruch geschockt, vergaß Nami zu nicken, rief Sanji etwas später hinterher:
„Ist gut“, bevor sie und Robin die Thousand Sunny verließen.
So konnte und durfte es mit Zorro und ihm nicht weitergehen. Irgendwas musste geschehen. Aber was?
Sein Ausraster vorhin war in gewisser Weise berechtigt gewesen. Er hätte ihn nie ungefragt anfassen dürfen. Hätte.
Hätte, hätte, hab ich aber. So eine verdammte Scheiße!
Während Sanji weiter grübelnd durch die Straßen schlenderte, dabei an einem Metzger vorbei lief, ohne bei selbigem Fleisch gekauft zu haben, rieb er sich den Nacken. Irgendein Insekt hatte ihn gestochen.
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Zorro hatte aufgehört sich um den Koch Gedanken zu machen. Jedenfalls versuchte er sich das einzureden, als er weiter die Stadt durchquerte, die Hochhäuser ignorierte. Davon gab es hier ohnehin zu viele.
Es war ungefähr eine halbe Stunde vergangen, als etwas geschah, das schließlich doch seine Aufmerksamkeit erregte.
Vor einem der Hochhäuser hatte sich eine Menschenmenge versammelt. An und für sich nichts Interessantes, aber diese Menschen waren aufgeregt und schrieen durcheinander. Einige schauten auf etwas am Boden, andere wandten den Blick ab. Frauen kreischten, Kinder weinten. Zorro war nicht neugierig, aber es konnte wohl kaum schaden einen Blick zu riskieren.
Doch, konnte es. Als er näher heran trat, erkannte er einen Mann der mit dem Gesicht nach unten lag und offensichtlich tot war.
Selbstmord? Schien ganz so. Halb im Gehen – was gingen ihn die Probleme anderer Menschen an? – erkannte er seinen besten Freund.
Kurz darauf hatte er den leblosen Körper herum gedreht, hoffte, dass es vielleicht doch noch nicht zu spät war.
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Sollte an Sanji Tales tatsächlich noch Interesse bestehen, kann das zweite Kap schnell folgen. Der nächste Teil von Sanji Tales ist ebenfalls bereits fertig und kann umgehend nachgereicht werden ^^
Zweifel
Hallo zusammen ^^
Ich freue mich sehr darüber, dass noch Interesse an Sanji Tales besteht und deshalb ohne lange Vorrede Kap 2.
Wünsche gute Unterhaltung ^^
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Ein Arzt drängelte sich durch die Massen erreichte schließlich den am Boden liegenden Koch, untersuchte ihn, blickte hinterher den Schwertkämpfer an.
„Ein Freund von ihnen?“
„Der Beste, den es gibt.“
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen war Zorro klar, dass sie es zwar beide gewusst, aber einander nie gesagt hatten. Auch seine Gefühle für ihn, hatte er ihm nicht gestanden.
„Tut mir Leid“, sagte der Arzt.
Zorro nickte und während er darüber nachdachte, wo Sanji wohl beerdigt werden wollte, tauchten Lysop, Robin und Nami auf.
„Hallo Zorro“, begann der Kanonier, entdeckte ihren Schiffskoch, wollte etwas sagen, doch die Navigatorin kam ihm mit entsetzter Stimme zuvor:
„Was ist denn hier passiert?“
„Das würde ich auch gerne wissen“, gab der Schwertkämpfer zurück.
Die Archäologin blickte zu dem Dach des Wolkenkratzers.
„Sieht so aus, als hätte der Herr Koch noch vor kurzem da oben gestanden.“
„Aber er würde doch niemals freiwillig herunter springen“, sagte Lysop.
„Ich hatte den Eindruck, dass es ihm in den letzten Tagen nicht besonders gut ging“, sagte Nami.
„Ja“, stimmte Robin ihr zu, „das ist mir auch aufgefallen.“
Während weiter darüber diskutiert wurde, was ihrem Freund wohl widerfahren war, wurde sein Körper von zwei Männern auf eine Trage gelegt.
Nami protestierte als Erstes:
„He, wartet mal! Unser Freund kommt mit uns!“
Die anderen nickten zustimmend; einer von den Trägern sagte:
„Ihr wollt ihn doch nicht wirklich in diesem Zustand mitnehmen. Wir lassen ihn wieder herrichten, dann könnt ihr ihn später wieder im Leichenschauhaus abholen. Er wird aussehen, als ob er schläft.“
Sanjis Leichnam sah in der Tat nicht gut aus – das rechte Bein war ganz verdreht und die ehemals schwarze Hose wies unschöne, große, dunkelrote Flecken auf. Sein Gesicht hatte auch schon besser ausgesehen.
„Wann?“, wollte Zorro wissen.
„Weiß ich doch nicht, wir bringen ihn bloß hin. Ein paar Stunden wird es sichern dauern.“
„Ich komm mit.“
„Du wärst denen nur im Weg.“
Zorro gab ein bedrohliches Knurren von sich, sagte jedoch nichts, schluckte seinen Ärger hinunter. Untypisch für ihn, aber was hätte er tun sollen? Rohe Gewalt würde ihn wohl kaum weiterbringen und mit Worten schienen die sich auch nicht überzeugen zu lassen.
„Lasst uns zur Flying Lamb zurückgehen und auf Ruffy und Chopper warten“, schlug Nami vor.
Lysop und Robin waren einverstanden, Zorro jedoch sagte, dass er jetzt allein sein wollte und später nach käme.
Normalerweise hätte jetzt mindestens einer von ihnen protestiert, da es bekanntlich mit dem Orientierungssinn des Schwertkämpfers nicht allzu gut bestellt war, doch es wurde nur verständnisvoll genickt.
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Nachdem Zorro kreuz und quer über die Insel gerannt, schließlich am Strand herausgekommen war und seinen Gefühlen freien Lauf gelassen hatte, ging es ihm zwar etwas besser, dennoch fühlte er sich allein gelassen und zerrissen.
Wie sollte er sich ohne Sanji jemals wieder ganz fühlen können?
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Auch den Anderen erging es nicht besser. Alle trauerten um das verlorene Crew-Mitglied.
Nami hatte sich in die Kombüse zurückgezogen, saß auf dem Fußboden und weinte. Die Arme hatte sie um die Beine geschlungen, ihren Kopf darauf gelegt.
Franky schrieb an einem Lied über Sanji.
Chopper und Lysop versuchten sich abzulenken, indem sie Karten spielten, doch keiner von Beiden war richtig bei der Sache.
Robin war in Namis und ihrer Kajüte, las ein Buch, hatte aber wie aus dem Nichts an Deck ein Ohr erscheinen lassen, damit sie die Anderen hören konnte, wenn sie zu dem Leichenschauhaus aufbrechen wollten.
Was in Ruffy vorging, war nicht zu sagen. Der Kapitän saß auf dem Lammkopf und hatte eine ausdruckslose Miene aufgesetzt.
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„Was soll das heißen >nicht mehr da<?!“
Es hatte mehr als zwei Stunden gedauert, bis Zorro wieder auf der Thousand Sunny erschien. Er nickte Ruffy zu, worauf dieser zwei Worte sagte:
„Gehen wir.“
Der Kapitän betrat die Kombüse, um der Navigatorin Bescheid zu sagen.
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Kalt!
Die Kälte war das Erste was er registrierte, als er langsam wach wurde. Dann stellte er fest, dass sein Kopf heftig pochte. Na toll. Als Sanji mit seinen Fingern nach einer Beule an seinem Kopf tasten wollte, registrierte er, dass er gefesselt war.
Ende
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Ihr seht also: Sanji ist noch am Leben ^^
Mehr dazu im nächsten Teil