Von Elfen, Muffeln und dem Zauber der Weihnacht von hexenjunge (Levi/Eren) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Wenn es eine Sache gab die Levi mehr hasste als Weihnachten und die dazugehörige Stimmung, dann waren es kleine, vorlaute Rotzblagen. Kleine, vorlaute Rotzblagen, die den Lack deines Porsches zerkratzen und nicht einmal die Eier in der Hose hatten, für ihr Vergehen gerade zu stehen. Genau genommen wusste Levi nicht einmal, ob es denn kleine, vorlaute Rotzblagen gewesen waren, da diese ja weder eine Nachricht noch irgendeinen anderen Hinweis auf ihre Identität hinterlassen hatten. Eigentlich gefiel ihm einfach nur die Vorstellung, dass es Kinder gewesen waren. Am besten noch kleiner als er und frech wie sonst was. Auf diese konnte er Schuld schieben, ohne, dass sich sein Gewissen meldetet. Hanji, seine selbsternannte beste Freundin, hätte wahrscheinlich schon alleine die Tatsache angezweifelt, dass er ein Gewissen besaß, doch glücklicherweise saß sie am anderen Ende der Welt und ließ sich am Strand verwöhnen. Ein brummiges „Hohoho“ hinter ihm, ließ ihn fasst einen Herzinfarkt erleiden und trug nicht gerade viel zu seiner, ach so wunderbaren, Laune bei. „Ich hasse Weihnachten und ich habe nicht vor, irgendwas in dem scheiß Laden zu kaufen, der dich geschickt hat, um dumme Kinder und deren Erzeuger um den Finger zu wickeln. Und jetzt geh mir aus den Augen!“, keifte er den, zugegeben verwirrten, Weihnachtsmann an, welcher ihn entgeistert anstarrte. „Alter, ich sammle Geld für Kinder in Not.“ „Dann sammle bei Menschen, die sich auch für deinen Scheiß interessieren und lass mich in Ruhe!“ Der Weihnachtsmann grummelte ein „Bekloppter Psycho.“, zog dann aber, zu Levis Erleichterung, von dannen. Was sollte dieses ganze Weihnachtsgetue überhaupt? Levi konnte, und wollte, es einfach nicht nachvollziehen. Die gespielte Harmonie, das Versammeln der Familie, der Geruch von ekelhaft süßen Plätzchen. Nein, er war froh, dass ihm das alles erspart blieb. Weihnachten würde er an seinem neuen Projekt arbeiten und erst wieder aus dem Haus gehen, wenn er sicher sein konnte, dass der ganze Wahnsinn vorbei war. Mit einem leisen Knurren sah er nochmal auf die Kratzer, ehe er in sein Auto stieg, den Motor an ließ, los fuhr und- Ein Mensch auf seine Motorhaube knallte. Zu mindestens sah es aus wie ein Mensch, auch wenn Levi noch nicht ganz seinen Augen trauen wollte. Generell hatte er keine Ahnung, was genau er tun sollte. Zum ersten Mal in seinem Leben war Levi wirklich ratlos. Sollte er aus dem Auto springen und gucken, wer da wahrscheinlich gerade die Motorhaube seines Porsches demoliert hatte? Sollte er wohl möglich der Person helfen, vielleicht sogar Erste-Hilfe leisten? So ganz hatte er die Situation noch nicht erfasst, wusste er nicht einmal, woher der Mensch gekommen war., doch eines war er sich jetzt sicher. Die Person konnte nicht auf seiner Motorhaube bleiben. Vor allem, da die ersten Passanten komisch guckten. Also stieg er aus und sah sich den Menschen genauer an. Es war ein braun-haariger Junge, maximal zwanzig Jahre alt, welcher einen grünen Overall trug. Und er war bewusstlos. „Hey, du da. Steh auf.“ Levi musste ein hilfloses Bild abgeben, wie er da vor einem ohnmächtigen Jungen stand und diesen an stupste: „Du liegst auf meiner Motorhaube.“ Nichts passierte. Vielleicht war er tot. Wobei, nein, er atmete noch. Erst spielte Levi mit dem Gedanken, den Jungen von seiner Motorhaube auf den Gehweg zu verfrachten, weg zu fahren und einfach so zu tun, als sei nie etwas passiert, doch so gewissenlos, war Levi auch nicht. Sein zweiter Gedanke war, einen Krankenwagen zu rufen, doch er bezweifelte, dass man ihm glauben würde, dass der Junge regelrecht vom Himmel gefallen war. Und so kam es, dass Levi, als er nach hause fuhr, einen ohnmächtigen Jungen auf seiner Rückbank liegen hatte, von welchem er weder Namen noch sonst was wusste. Ein bisschen kriminell kam er sich ja schon irgendwie vor, doch die unglaubliche Auswahl an anderen Möglichkeiten, hatte seine Wahl recht einfach gestaltet. In Levis Apartment war es kalt. Vor zwei Tagen war die Heizung kaputt gegangen und sein Vermieter hatte sich immer noch nicht um die Reparatur gekümmert. Nicht, dass es Levi groß störte, schließlich war er sowieso fast nie Zuhause und doch gegen ein bisschen Wärme nach einem sehr nervenaufreibenden Tag hatte selbst er nicht viel einzuwenden. Unsanft, er versuchte nicht mal vorsichtig zu sein, legte Levi den Jungen auf dem Fußboden ab. Er mochte zwar recht viel Kraft haben, besonders wenn man seine Größe beachtete, doch der Junge war nicht gerade das, was man ein Federgewicht nennen würde und die vorherigen Ereignisse hatten an den Kräften des Schwarzhaarigen gezerrt. Nachdem er seine Schuhe und die des Jungen ausgezogen hatte, schließlich wollte er Dreck in seiner Wohnung vermeiden, auch wenn das hieß, die Schuhe eines Fremden an zufassen, hievte er den Jungen auf sein Sofa und wartete. Worauf wusste Levi selbst nicht ganz. Wahrscheinlich darauf, dass der Junge wach wurde. Bewusstlose Menschen zur Sau zu machen, war etwa genau so sinnlos wie in New York vor Weihnachtsmännern zu flüchten und auch genau so unmöglich. In Frankreich hatte es so etwas nicht gegeben, doch es brachte nichts, sich in Nostalgie zu schwelgen, vor allem, das Levi alles andere als nostalgisch war. Ein schmerzerfülltes Stöhnen riss ihn aus seinen Gedanken. „Mein Kopf.“ Endlich. Hätte der Junge noch länger da gelegen, hätte Levi wahrscheinlich versucht ihn wach zu prügeln. „Wo bin ich?“ Der Junge hatte sich aufgesetzt, sah sich verwirrt um und Levi kam nicht drüber hinweg die außergewöhnlich grünen Augen zu bemerken, die selbst in diesem Moment ein schalkhaftes Blitzen besaßen. „In meinem Wohnzimmer. Du bist auf meinen Porsche gefallen. Dank dir darf ich jetzt einen schmutzigen Mietwagen fahren.“ Levi machte sich nicht einmal die Mühe den Sarkasmus in seiner Stimme zu verbergen. „Ich hatte auch gehofft, leichter zu landen. Es gibt weicheres, als Motorhauben, ich bevorzuge Matratzen oder wenigstens einen Busch.“ Frech war dieses Blag also auch noch. Levi hätte sich nichts besseres vorstellen können. „Hör mal, ich habe dir vielleicht den Arsch gerettet, also sei wenigstens dankbar, dass ich dich überhaupt mitgekommen habe, Rotzblag.“ Nein, Levis Laune war nicht wirklich die sonnigste, doch das Leben war ja bekanntlich kein Wunschkonzert. „Ich heiße Eren und nicht Rotzblag!“, protestierte der Junge. „Ändert trotzdem nichts daran, dass du eines bist.“ „Außerdem bist du nicht viel älter als ich!“ „Das wage ich zu bezweifeln. Wie kann es eigentlich sein, dass es dir so gut geht? Müsstest du nicht eigentlich so Schmerzen haben, dass du nicht mehr reden kannst?“ Das 'Oder soll ich sie dir erst zufügen.' sparte sich Levi. „Mir geht’s prima, wenn man davon absieht, dass du ein Vollidiot bist.“ Eren rieb sich fröstelnd die Arme, „Kalt hier drinnen.“ „Kannst ja gehen.“ „Du hättest mir einen Tee anbieten sollen.“, der Unmut war dem braun-haarigen deutlich anzuhören. „Heul' nicht herum. Und Selbstmörder kriegen keine Almosen von mir.“, meinte Levi und beschloss, dass Tee keine schlechte Idee war. „Selbstmörder?“, kam es von seiner Couch. „Oder bist du von jemanden vom Dach herunter geschubst worden? Verständlich wäre es ja, bei deiner Aufmüpfigkeit.“ Levi nahm eine Tasse aus dem Schrank und überlegte sogar, noch eine zu nehmen, verwarf den Gedanken aber schnell. Eine gute Tat an diesem Tag war mehr als genug. „Ich bin von keinem Dach gefallen.“, Eren klang beleidigt. „Ach, dann hat Gott dich wohl aus dem Himmel geschmissen? Der Typ muss klüger sein als ich dachte.“, Levis Stimme triefte förmlich vor Ironie, auch wenn er von irgendwie selbst an seiner Dach-Theorie zweifelte. Der verführerische Geruch von schwarzem Tee stieg in seine Nase und er verwarf seine Selbstzweifel. „Nein, der Geist der Weihnacht hat mich rausgeworfen, weil ich Mist gebaut habe und jetzt weiß ich nicht, was ich tun soll.“ „Weißt du Blag,“, meinte Levi und ließ sich auf dem Sessel gegenüber von Eren nieder, „der Unterschied zwischen dir und mir ist, dass ich Ironie verwenden darf, während es bei Schmarozern wie dir einfach nur lächerlich ist.“ Sein Tee wurde sehnsüchtig beäugt. „Das war mein voller Ernst.“ Mit diesen Worten schnippte Eren mit seinen Fingern und hielt Levis Tee in der Hand. „Hm, Earl Grey, meine Lieblingssorte.“ Levi klappte der Kinnladen nach unten. Kapitel 2: ----------- „Du bist also ein Weihnachtself?“ Levi war sich immer noch nicht so sicher, ob er der ganzen Geschichte seinen Glauben schenken wollte. „Jap.“ Eren nahm noch einen Schluck Tee. „Und du wurdest aus der Weihnachtswerkstatt geworfen, weil du dem Geist der Weihnacht einen Streich gespielt hast?“ Levi kam sich schon bei diesen Worten total bekloppt vor. „Genau.“ „Deshalb bist du auf meinen Porsche gefallen und ich darf mir jetzt einen neuen Wagen besorgen.“ „Wenn du es so siehst, ja, denke schon.“ „Und du hast keine Ahnung wie du zurück kommst.“ Eren stellte den Tee auf den Wohnzimmertisch, schlug die Beine übereinander und lehnte sich zurück. „Da hast du vollkommen recht.“ Levi war sich nicht sicher ob er über diese ganze Sache lachen oder schreien sollte. Wieso musste sowas ausgerechnet ihm, dem wahrscheinlich größtem Weihnachtshasser in ganz New York, passieren? Wahrscheinlich sogar in ganz Amerika. Wie es mit anderen Kontinenten stand, wusste er nicht. „Und wo willst du bleiben, wenn du hier nicht weg kommst?“ Grüne Augen blickten Levi verständnislos an. „Na, bei dir natürlich.“ Levi wusste jetzt schon, dass der Junge seinen Untergang bedeuten würde. Levi hätte wissen müssen, dass es keine gute Idee gewesen war, einen planlosen Weihnachtself bei sich aufzunehmen, zumal die Tatsache so absurd war, dass sie ihn glatt in eine Psychiatrie hätte bringen können. So ganz glaubte er dem Jungen immer noch nicht, auch wenn seine Zauberkünste recht überzeugend waren. Wieso er Eren bei sich wohnen ließ, wusste er immer noch nicht so ganz. Vielleicht, weil er einfach keine Lust hatte, nach Alternativen zu suchen, doch vielleicht auch aus Mitleid, welches er in schwachen Momenten empfand. Schwache Momente schien er in letzter Zeit öfter zu haben. Wenigstens hatte er jetzt jemanden, den er für sich putzen lassen konnte, denn, auch wenn Eren anfangs einige Startschwierigkeiten hatte, lernte er recht schnell, wie man richtig putzte. Generell konnte Eren nicht viel, was das alltägliche Leben betraf. „Levi, wohin fahren wir?“ Große grüne Augen sahen ihn neugierig an. „Einkaufen.“ „Wieso?“ „Weil du meinen Kühlschrank leer gefressen hast.“, man merkte Levi an, dass er ziemlich genervt von Eren herum-gefrage war. Leider schloss 'man' Eren aus und so ging die Fragerei weiter, bis Levi auf dem Supermarkt eigenen Parkplatz sein Auto hielt und Eren ernst ansah. „Wenn wir da drin sind, verhalt dich bitte normal und nicht wie ein geisteskrankes Kind. Ich möchte hier weiterhin einkaufen können.“ Eren strahlte ihn an. „Ja klar.“ Er hätte wissen müssen, dass seine Bitte nichts bringen würde. Eren wuselte durch die Gänge des Supermarkts und alle fünf Minuten kam ein „Was ist das?“ oder „Kann man das wirklich essen?“. Letzteres bezog sich auf das Regal mit dem Dosenfraß. Als sie es dann endlich alles zusammen hatten, stand Levi am Rande eines Nervenzusammenbruchs. Schlimmer konnte es nicht werden. Weit gefehlt. Gerade wollte er sein Portemonnaie zücken, um den Einkauf zu bezahlen als- „Wie lange sind sie eigentlich schon zusammen?“ Die Kassiererin lächelte ihn freundlich an. „Bitte was?“ „Na sie und ihr Freund.“ Sie zeigte auf Eren, welcher gerade über die bunt blinkende Weihnachtsdekoration staunte und Levi begeisterte Blicke zuwarf. Levi sah die Frau entgeistert an. „Das ist nicht mein Freund. Sagen sie mir lieber, wie viel ich bezahlen muss.“ Sein Ton war ranziger als gewollt. Wieso konnte die Frau nicht einfach ihre Arbeit machen? Levis Laune war danach jedenfalls im Keller. Ein Erlebnis der besonderen Art, war das Kochen mit Eren. Levi hatte Eren Klamotten besorgt, schließlich konnte dieser nicht die ganze Zeit über in seinem grünen Overall herum rennen und Levi würde Eren sicherlich nicht seine eigene Kleidung leihen, zumal Eren fast einen ganzen Kopf größer als er war. Der Weihnachtself war Levi so dankbar gewesen, dass er kurzerhand beschloss Levi etwas zu kochen. Dass es keine gute Idee gewesen war, Eren alleine auf die Küche los zulassen, stellte Levi leider erst im Nachhinein fest. Die Küche glich einem Schlachtfeld. Levi wollte nicht mal darüber nachdenken, wieso seine komplette Kücheneinrichtung rot gesprenkelt war. Von dem Geruch mal ganz abgesehen. Eren selbst war erstaunlich sauber geblieben. Nur seine Haare schienen ein wenig verklebt und Levi hätte meinen können, dass ihm Nudeln an der Stirn hingen. „Ich bestelle was beim Chinesen.“, seufzte der Scharzhaarige, „Und du gehst duschen.“ Mit einer Handbewegung scheuchte er Eren aus der Küche. Dann besah er sich das Chaos genauer. Es war zum Heulen. Zum Heulen war auch, dass Eren keine Ahnung hatte, wie menschliche Duschen funktionierten. Nachdem Eren nun schon über eine dreiviertel Stunde unter der Dusche stand, beschloss Levi nachzusehen. Das Schlachtfeld in der Küche hatte er grob beseitigt und es war nicht mehr viel vom ursprünglichen Chaos zu erkennen. Nur wenn man an die Decke sah, konnte man sich denken, was hier einst stattgefunden hatte, da es Levi nicht gelungen war, die roten Sprenkeln zu beseitigen. Manchmal hasste er es, so klein zu sein. Aus dem Bad ertönte ein Rumpeln. „Ich schwöre dir Eren, wenn du auch noch mein Bad zerstörst, dann-“ „Alles okay!“, Erens Stimme klang eigenartig gedämpft, „Ich habe nur die Seife unter dem Schränkchen hervor geholt.“ Levi runzelte die Stirn. „Sicher das alles okay ist?“ „Ja ja, der Boden ist nur etwas nass.“ Die Augenbrauen des Schwarzhaarigen zuckten bedrohlich. „Wieso ist der Boden nass?“ Etwas in Levi sagte ihm, dass er die Antwort gar nicht wissen wollte. „Ähhhhh-“, kam es nur aus dem Bad. „Wenn du mir nicht sagst, was hinter dieser Tür passiert ist, werde ich sie aufbrechen. Notfalls mit Gewalt!“ „Ich-“, ein weiteres Rumpeln unterbrach Eren, „Also-“ „Eren, mach die Tür auf!“ Nichts hatte Levi auf das vorbereitet, was hinter der Tür lag. Sein kompletter Badezimmerboden war mit einem nassen Film überzogen seine Dusche nur so mit Schaum bedeckt. Und Eren- Nun ja, Eren stand nackt vor ihm und sah ihn an, wie ein verängstigtes Kaninchen. Jeder andere Mensch hätte wohl Mitleid für ihn empfunden, doch Levi war nicht 'jeder andere Mensch'. Das einzige für das Levi Mitleid empfand, war sein Badezimmer. „Was zum Teufel hast du hier angestellt?“ „Geduscht?“ „Und dabei hast du einfach mal beschlossen mein Badezimmer unter Wasser zu setzten, gleich nachdem du meine Küche komplett versaut hast?“ Levi machte sich nicht einmal die Mühe, seinen Zorn zu unterdrücken. „So war das nicht geplant ge-“ „Es war auch nicht geplant gewesen dich hier aufzunehmen! Wenn es nach mir ginge, könntest du auch verschwinden!“ „Wohin soll ich den bitte schön gehen?“ Nun begann sich auch Erens angestauten Gefühle zu entladen. „Keine Ahnung. Zu deinen kleinen Elfenfreunden vielleicht?“ „Wenn ich wüsste, wie ich zurück komme, hätte ich das schon lange getan. Glaub mir, es ist nicht gerade angenehm als Weihnachtself bei einem Weihnachts-Hasser mit Zwangsneurose fest zu sitzen und sich von diesem herum zu kommandieren lassen!“ „Sei gefälligst dankbarer, Blag. Ich habe dir den Arsch gerettet!“ Eren sah zu Boden. „Bitte hör auf zu schreien.“ Erst jetzt bemerkte Levi wie sich die grünen Augen mit Tränen gefüllt hatten. Sein schlechtes Gewissen meldete sich und Levi musste schlucken. „Zieh dir was an und räume das Bad auf.“, meinte er kurz angebunden und reichte Eren ein Handtuch, ehe er sich umdrehte und in sein Zimmer ging. „Danke.“, hörte er den Weihnachtself hinter sich noch kleinlaut murmeln, ehe sich die Tür zwischen Levi und Eren schloss. Es war schon spät, als es an Levis Tür klopfte. „Was ist, Eren?“ „Kann ich rein kommen?“, kam es von der anderen Seite der Tür. „Ja.“ Levi klappte sein Buch zu und legte es zur Seite. „Was ist los?“ „Naja-“, begann der Elf zu murmeln und senkte seinen Blick, „In der Weihnachtswerkstatt schlafen die Weihnachtselfen immer zusammen in einem großen Raum und-“ „Und da wolltest du fragen, ob du bei mir schlafen kannst.“, beendete Levi den Satz für Eren. Dieser nickte. Levi seufzte und rutschte dann zur Seite. In seinem Bett hätten locker drei Personen Platz gehabt und um ehrlich zu sein, hatte er Mitleid mit Eren und immer noch ein schlechtes Gewissen. „Komm her. Aber wehe du kuschelst dich an mich ran oder kommst mir sonst nahe. Dann fliegst du hier schneller raus, als dass du Zaubern kannst.“ Erens Augen leuchteten freudig auf und ehe Levi sich versah, saß er neben ihm im Bett und kuschelte sich in die Laken. „Sag mal, warum hast du eigentlich nicht das Chaos weggezaubert?“, stellte Levi die Frage, die ihm schon den ganzen Abend auf der Zunge gelegen hatte, ehe er seine Nachttischlampe ausknipste. „Ich habe nicht genug Kraft um so großes zu Zaubern, dazu bin ich zu jung und zu weit von meiner Heimat weg.“ Levi glaubte einen Hauch von Trauer in Erens Stimme zu hören. Der Schwarzhaarige dachte eine Zeit lang nach, dann sagte er: „Du kommst schon wieder zurück.“ Als Antwort erhielt er leises Schnarchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)