Oh du alles zerstörende Weihnachtszeit~ von Lalonde ================================================================================ Kapitel 18: Donnerstag der 18. Dezember --------------------------------------- Entgegen seines Beschlusses am gestrigen Tages, hatte sich der Schwarzhaarige doch in die Schule begeben. Sollte der Blondhaarige nämlich erneut fehlen – und dies vermutete er – würde es vielleicht auffällig wirken, wenn dieser mit ihm gleichzeitig fehlte. Es wäre zwar „vergeudete“ Zeit und Nerven, jedoch würde diese Leerphase später vielleicht noch von Nutzen sein. Pünktlich mit dem Klingen betrat er als zweitletzter den Raum – ihr Kunstlehrer legte besonders viel Wert auf den überpünktlichen Beginn seines Unterrichts. Vanitas wollte sich gerade auf seinen Stuhl setzten, als jener unter der Belastung seines Gewichts zusammenbrach. Lautes und schallendes Gelächter füllten den Raum aus, während er sich stumm aufrichtete und in dem Raum nach einen Rothaarigen jemanden Ausschau hielt. Und da stand er, mit einem triumphierenden Lächeln auf den Lippen. Ehe er zu diesem hinlaufen konnte, meldete sich der Lehrer zu Wort und läutete danach die Arbeitsphase ein, ohne auf den Konflikt seiner beiden Schüler einzugehen. Wegsehen war auch eine Lösung – und wahrscheinlich dazu die Leichteste. Ihr Themenbereich waren Holzarbeiten und er hatte in der einen Woche, in der er nun hier war schon relativ viel an seinem Werk geschafft. So hatte er die Form seines „Clavis Vanitatum“ – wie er sein schlüsselähnliches Schwert nannte – auf das Holz übertragen und den Rohschnitt ausgesägt. Damit war er schon weiter in seiner Arbeit, als ein Fünftel seiner Klasse, denn nun ging es darum die Kanten zu verfeinern und die Dicke zu regulieren. Mit den richtigen Utensilien könnte er es fast fertig bekommen. Gut er würde das Auge wahrscheinlich einfräßen müssen, aber das würde er schon irgendwie hinbekommen. Während er arbeite, spürte er regelmäßig die Blicke des Rothaarigen auf sich Ruhen – erwartete er etwa, dass er sich direkt revanchieren würde? Nein, er wartete, bis dieser den Raum verließ, dann ging er zu dessen Arbeitsplatte und musterte das Ding vor sich. Es schien eine Art… riesen Frisbee aus Holz zu sein. Naja, da schadete es doch nicht, ein paar modische Löcher rein zu designen. Schließlich gilt heutzutage in fast jeden Bereich des Alltags „weniger ist mehr“, wieso also nicht weniger Holz und dafür mehr Löcher?~ Das Schöne daran war, dass heute der zweitletzte Tag vor den Ferien war und das hieß, Lea könnte nur noch heute diesen Holzglotz aufwerten. Ehe jener wieder den Raum betrat, hatte sich Vanitas zurück auf seinen Platz begeben und arbeitete munter weiter, schließlich wollte er heute ein Großteil des Schwertes fertig haben. Erst als ein aufgebrachter Mitschüler – und man rate nun wer – vor ihm stand, hielt er kurz in seiner Arbeit inne, um diesen anzusehen, nur um dann desinteressiert den Blick abwandte und begann weiter zu arbeiten. „Das war dein Werk!“ Ohne Lea noch eines weiteren Blickes zu würdigen antwortete er, dass er ihn ja gewarnt habe. „Weißt du, das ist mir sowas von egal. Ich lass mich nicht unterkriegen!“, mit diesen Worten begab sich der andere zurück an seinen Platz. (Und wie sich später herausstellen würde, hatte es der Rothaarige tatsächlich geschafft, aus dem ruinierten Holzring einen symmetrisch wirkenden und wie es schien auch gut ausbalancierten Chakram herzustellen. Dieses wirkte auch viel imposanter, durch das detaillierte Konstrukt mit eingearbeiteten Kreisen und Zacken, zudem dürfte es gut zu Tragen sein und müsste von seiner Beschaffenheit, wenn der Rothaarige die Kanten sauber verarbeitet hatte, gut in der Hand liegen. Und das, obwohl der Rothaarige noch zwischenzeitlich Zeit hatte, ihn mit Wasser nass zu spritzen.) Erst in Biologie reagierte der Schwarzhaarige auf die Provokation seines Mitschülers. Während des Biounterrichts sorgte er dafür, dass der Lehrer glaubte, Lea wolle eine kurze Information über die Endosymbiontentheorie an die Klasse weitergeben. Als der Lehrer also den Rothaarigen darauf ansprach, war dieser sichtlich irritiert, und Vanitas Vorfreude auf die Bloßstellung von diesen wuchs, jedoch hatte er sich zu früh gefreut, da der andere doch tatsächlich – entgegen seiner Vermutung – wusste, was die Endosymbiontentheorie besagte und konnte dieses auch einigermaßen verständlich vermitteln. Heute schien einfach nicht sein Tag zu sein. Doch der Höhepunkt ihres Konfliktes ereignete sich in der Mittagspause. Lea hatte ihn auf den Schulhof aufgesucht und provozierte ihn nur durch seine bloße Anwesenheit. Ihr Gefecht war in den Augen des Schwarzhaarigen noch längst nicht vorbei, nur weil der Rothaarige zwei seiner „Attacken“ pariert hatte, jedoch schien das jener anders zu sehen, denn er schlug ihn einen Friedenspakt vor – als ob er das nötig hatte. Schnell war sein Messer gezückt und er wollte gerade auf den anderen losgehen, um ihn zu beweisen, dass man nicht so unvorsichtig sein sollte. Jedoch wurde sein Vorhaben auf den letzten Zentimetern unterbunden, da jemand ihn am Handgelenk festhielt. Sein Blick wanderte zu den Blauhaarigen Anhängsel zu Lea. Mit einen laut der Verachtung befreite er sich aus dessen Griff, packte sein Messer ein und entfernte sich von den beiden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)