You and Me von _SasukeXNaruto_ (StingYu-Week 2014) ================================================================================ Kapitel 1: Du und Ich --------------------- Es war kalt und der Schnee peitsche ihr ins Gesicht. „Warum habe ich mir das nur angetan“, jammerte die kleine Grauhaarige. Yukino war alleine auf einer Mission. Sie hatte nicht daran gedacht dass es am Berg Hakobe so kalt wäre. Mit ihrem kurzen Kleid und einem Mantel hatte sie eindeutig zu wenig an. Ein Schneesturm tobte und sie konnte nur wenige Meter weit sehen. Aber da musste sie nun durch. Sie hatte sich vorgenommen eine Mission alleine zu meistern, um Sting, dem Gildenmaster von Sabertooth, zu beweisen dass sie auch etwas drauf hatte und nicht um sonst Mitglied in einer der stärksten Gilden in Fiore war. Sie mochte nicht nur das Anhängsel sein, sondern auch ein vollwertiges Mitglied. Die seltenen Kräuter welche sie suchen musste, hatte sie bereits gefunden. Doch sie fand den Weg zurück nicht mehr. Seit mindestens 2 Tagen irrte sie nun schon durch den Schnee. Der Schneesturm wurde immer stärker. Lange würde Yukino das nicht durchstehen. „Pisces, Tor der Fische – Öffnen“, rief sie worauf zwei lange Fische erschienen. „Könnt ihr mir bitte helfen so schnell wie möglich einen Unterschlupf zu finden? Mir ist so kalt.“, fragte das grauhaarige Mädchen freundlich. „Gerne“ – und damit waren die beiden Fische auch schon im dichten Nebel verschwunden. Kurze Zeit später kamen die beiden Stellargeister zurück und führten Yukino zu einer Höhle, wo sie Unterschlupf fand. Nun war sie wieder alleine. Irgendwie hatte sie es geschafft sich ein kleines Feuer zu machen, woran sie sich nun wärme. Ihren nassen Mantel hatte sie neben sich aufgehängt, damit dieser trocknen konnte. „Wenn Sting-sama doch nur hier wäre“, dachte sie sich, während ihr ein paar Tränen über die Wangen kullerten, „er würde mich sicher wärmen und mich zum Lachen bringen, so wie er es immer tut.“ Wegen des langen und anstrengenden Marsches durch den Schnee war die kleine ziemlich müde. Und auch wenn sie sich dagegen wehrte, es dauerte nicht lange bis sie einschlief. Sie hatte einen fürchterlichen Traum, dass sie alleine hier am Berg sterben würde. Und dass es ihrem Master und auch dem Rest der Gilde egal sein würde. „Sie war eh nur Ballast für uns“, hörte sie Sting sagen. „Völlig nutzlos!“, setzte Lector noch einen drauf. „Eine Schande für die Gilde“, kam es von Rogue. „Frosch denkt das auch.“, sagte nun auch die kleine sonst so süße Katze im Froschkostüm. „Yuki… Yukino, wach schon auf!“. Sie schreckte aus ihrem schrecklichen Traum auf und dachte die Stimme ihres Masters hätte sie geweckt. Verschlafen öffnete sie ihre Augen. Es war wärmer als zuvor. Das Feuer brennte noch. Und sie hatte noch die Decke umgelegt. Decke…Welche Decke?!? Sie hatte doch gar keine Decke dabei, nur ihren Mantel. „Endlich ist sie wach.“, hörte sie eine Stimme, nicht weit weg von ihr. Sie sah in die Richtung, und entdeckte am Boden einen kleinen rötlichen Exceed. „Lector?“, fragte die Grauhaarige verblüfft. „Nein, der Weihnachtsmann. Natürlich bin ich es!“, kam es belustigt von der Katze. „Das heißt, wenn du hier bist, ist auch…..“ – „Dann bin ich auch hier.“ Sie zuckte zusammen als sie Stings Stimme vernahm. Der Blonde saß auf einem größeren Stein hinter ihr. „Sting-sama! Ich-“,doch sie wurde unterbrochen. „Was zur Hölle hast du dir dabei nur gedacht?!.“, sagte er wütend während er näher an sie herantrat. „Ich- Ich wollte doch nur….“ „WAS wolltest du nur?! Du kannst nicht einfach ohne ein Wort verschwinden. Ich bin dein Master. Daher muss ich wissen wohin du gehst!“ Sie zuckte bei der Härte seiner Worte zusammen. Sie erwartete dass er gleich weitersprechen würde und sie vielleicht aus der Gilde verbannen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Er ging vor ihr in die Hocke und nahm sie plötzlich in den Arm. Völlig perplex erwiderte die Grauhaarige seine Umarmung. „Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht Yukino. Was wenn dir etwas passiert wäre, das hätte ich mir doch nie verzeihen können.“, sagte der Blonde nun viel viel sanfter als zuvor. Das Mädchen fing an zu weinen und klammerte sich an ihren Retter. „Ich wollte euch allen doch nur zeigen dass ich nicht nutzlos bin und es verdient habe das Zeichen der Gilde zu tragen.“ „Aber das musst du doch nicht. Vorallem nicht alleine. Denn du und ich. Wir sind doch ein Team, oder nicht?“ Sie blickte in seine blauen Augen und sah die Besorgnis in ihnen. Er meine es wirklich ernst. Wie hatte sie nur eine Sekunde daran verschwenden können, zu denken, dass sie ihm egal sei. „Ja, wir sind ein Team. Und ich verspreche dir, dass ich nie wieder ohne etwas zu sagen alleine auf eine Mission gehen werde, Sting-sama.“ „Dann hör auch endlich mit dieser Höflichkeitsfloskel auf, Kleine.“, sagte er schelmisch mit einem Lächeln im Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Kapitel 2: Dance with somebody ------------------------------ Es war Anfang Dezember und der Winter war eingekehrt. Mittlerweile lag überall Schnee, und durch die Kälte waren auch die Bewohner Fiores etwas zu Ruhe gekommen. Auf den Straßen war kaum was los, und auch zuhause schienen die Menschen am liebsten auf der Couch, eingehüllt in einer Decke, zu liegen. Doch einer war im Stress. Der 1. Winterball würde stattfinden. Und jeder der in Fiore Rang und Namen hatte, würde vorbeikommen. Der Austragungsort wurde ausgelost – die Auserwählten waren Sabertooth. In ihren Hallen würde in wenigen Wochen ein besonderes Zeichen des Friedens und der Freundschaft stattfinden. Am Anfang dachte sich Sting nichts dabei… Musik, was zum Essen, das sollte doch reichen. „Du weißt schon was man für einen Ball alles braucht und beachten muss?“, hatte Yukino ihn gefragt worauf er nur mit den Schultern zuckte. Für sie war das ein Zeichen dass der Blonde Master keine Ahnung hatte. „Sting-sama. Wir müssen so viel vorbereiten“, sagte die Grauhaarige fröhlich, nahm ihren Master an der Hand und zog ihn mit sich. Mittlerweile war so gut wie alles vorbereitet. Der Saal wurde feierlich dekoriert, Zimmer zum übernachten wurden gesäubert, die Musiker waren gebucht, und auch für Speis und Trank war gesorgt. Sting saß auf seinem Stuhl in der Haupthalle der Gilde und ihm wurde bewusst dass er bei all dem Trubel zwei Sachen vergessen hatte. 1. Er hatte keine Begleitung. 2. Was zur Hölle sollte er nur anziehen? Nummer zwei war das kleinere Problem. Aber wo bekam er auf die Schnelle ein Mädchen her welches ihn begleitete? Klar, er wusste schon mit wem er hingehen wollte, aber er wollte sie nicht so kitschig auf den Ball einladen, das war einfach nicht seine wart. Erledigt war alles, weshalb er sich auf den Weg zu sich nach Hause machte. Dort konnte er wenigstens duschen und im Kleiderschrank nach passender Kleidung suchen. Gedankenverloren schloss er die Türen der Gilde ab und machte sich auf den Weg. „Sting-sama, warte!“, hörte er eine vertraute Stimme und drehte sich um. „Ich.. Ich wollte nur fragen ob du noch Hilfe brauchst.“ „Danke Yukino, aber ich bin bereits fertig. Gute Nacht.“, antwortete der Blonde schnell und wollte gehen, als er ihr enttäuschtes Gesicht sah. Da war mehr dahinter, soviel spürte er. „Aber wenn du schon da bist,“, er legte seinen Arm um ihre Schulter und flüsterte ihr ins Ohr, „ich hol dich morgen um halb 7 ab. Du wirst meine Begleitung sein. Und jetzt, gute Nacht mein Stern.“ Mit einem Lächeln im Gesicht verschwand der Blonde und ließ eine verwirrte Yukino zurück. Hatte er sie gerade wirklich zu seiner Begleitung gemacht? Ausgerechnet Sie, wobei er jede haben konnte? Am nächsten Abend war es soweit. Sting hatte sich für einen schwarzen Anzug entschieden und das Hemd hatte er nach oben hin nicht ganz zugeknöpft. Er stand vor Yukinos Türe als sie ihm öffnete. Sie trug ein königsblaues, knielanges Kleid welches ihre Figur betonte. Bei dem Anblick, welcher ihr geboten wurde musste das Mädchen lachen. Ihr Begleiter streckte ihr ein paar Blumen entgegen, welche er wahrscheinlich von irgendeinem Park am Weg her ausgerissen hatte. Seine Wangen hatten einen leichten Rotschimmer als sie ihm danken das Geschenk aus der Hand nahm und sie noch schnell ins Wasser stellte. Dann zog sie sich ihren Mantel an und zusammen gingen sie zur Gilde. Bei der Eingangstüre flog ihnen bereits Grey entgegen, kurz hinter ihm folge bereits ein schimpfender Natsu. Die beiden waren so in ihre Prügelei beschäftigt, dass sie nichtmal grüßten. In der Halle war auch schon viel los. Von jeder Gilde war wirklich jemand gekommen. Manche saßen zusammen an der Bar und besoffen sich, manche tanzten und andere saßen zusammen auf den Tischen und unterhielten sich. „War klar dass du so spät kommst“, wurde er gleich von Rogue angesprochen. „Du weißt ja, das Beste kommt immer zum Schluss.“, antwortete er grinsend. Sting musste als Gastgeber natürlich mit allen und jeden reden. Doch es machte ihm Spaß. Die meiste Zeit war Yukino an seiner Seite, doch irgendwann war sie verwunden um aufs Klo zu gehen. Als sie wieder kam, wurde sie sofort von Lucy beschlagnahmt und unterhielt sich eine Weile mit ihr über ihre gemeinsame Magie. Hin und wieder kamen einige Männer vorbei, überhäuften sie mit Komplimenten und wollten sie zum Tanzen auffordern. Doch sie bedankte sich jedes Mal höflich. „Du hast so viele Verehrer und lässt sie alle abblitzen.“, kam es etwas eifersüchtig von der Blonden neben ihr. „Naja, ich möchte eigentlich nur mit von einem bemerkt werden.“, rechtfertigte die Grauhaarige sich. „Ach so ist das!“, grinste Lucy und sah zu Sting, der gerade damit beschäftigt war sich vor Bob, dem Master von Blue Pegasus, zu retten. „Loki, komm doch mal her.“, rief die Blonde ihren Stellargeist zu sich und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Er bekam darauf sofort Herzchenaugen und schleppte Yukino mit auf die Tanzfläche. „Du hättest mir doch selber sagen können dass du Tanzen willst. Aber jetzt bin ich ja hier.“, trällerte der Stellargeist vor sich hin. Er führte die Stellargeistmagierin quer über die Tanzfläche. Doch lange würde er nicht mit ihr Tanzen können. So schnell konnte Loki gar nicht reagieren, da wurde ihm das Mädchen schon aus den Armen gerissen und wenn Blicke töten könnten, er würde gerade qualvoll draufgehen, wiederbelebt werden und das ganze nochmals durchmachen müssen. Sting hatte seine Arme um Yukino gelegt. „Wenn er dich noch einmal anrührt…“, knurrte der Blonde. Doch sie lächelte ihn nur sanft an. „Heißt das, dass du jetzt mit tanzen wirst?“ fragte sie vorsichtig. „Ich, äähm..“, daran hatte er gar nicht gedacht. Doch anstatt ihr zu antworten, platzierte er seine Hände an ihrem Körper, zog sie nah an sich heran und begann sich zum Takt der Musik zu bewegen. Beide vergaßen die Welt um sich herum. „Du siehst heute wunderschön aus.“, flüsterte der Blonde seiner Begleiterin ins Ohr und sah ihr anschließend tief in die Augen. Langsam näherten sich ihre Gesichter immer mehr, bis Sting den letzten Abstand überbrückte und seine Lippen sanft aber bestimmend auf die der Grauhaarigen legte. Sollte ruhig jeder sehen dass sie zu ihm gehörte, und wehe es würde sich einer wagen ihr zu nahe zu kommen! Kapitel 3: Wahrheit oder Date ----------------------------- Yukino und Lucy gingen einen langen Hotelgang hinunter, auf der Suche nach einem bestimmten Zimmer. „Wo haben die Jungs gesagt, sei ihr Zimmer?“, fragte die Blonde ihre Freundin. „Nur irgendwas von wegen im 4. Stock. Genaueres weiß ich auch nicht.“ Doch lange mussten die Beiden nicht suchen, denn aus dem Raum, am Ende des Ganges, hörte man schallendes Gelächter, Beschimpfungen und irgendwas ging zu Bruch. „Das können nur unsere Idioten sein.“, sagte Lucy genervt. Sie klopfte an die Tür, und tatsächlich, es waren ihre Leute. Sting, Rogue und Erza saßen auf dem großen Kingsize Doppelbett, während sich Natsu, Gray und Gazille am Boden prügelten. Erza hatte auch noch ein paar Federn in ihrem Haar, was bedeutete, dass die zwei Stellargeistmagierinnen die Kissenschlacht – Gott sei Dank - bereits verpasst hatten. Warum beide Gilden hier im Hotel anwesend waren? Naja, sie hatten alle zusammen einen wichtigen Auftrag erledigt. Und als Belohnung konnten sie eine Nacht im Spa-Hotel verbringen. Als sie ankamen, wurden sie in 4 Zimmer aufgeteilt. Den Nachmittag hatten sie alle in der heißen Quelle verbracht und nutzten die Zeit zum entspannen. Yukino saß im Ruheraum, und genoss die angenehme Wärme, welche von einem großen Stein in der Raummitte ausging. Sie bemerkte nicht dass noch jemand den Raum betreten hatte, bis sich plötzlich von hinten Arme um ihre Taille legten und ein Kopf auf ihrer Schulter gebettet wurde. Auch ohne sich umsehen zu müssen wusste die Grauhaarige wer es war. „Was ist los, Sting-sama?“, fragte sie höflich. „Langweilig.“, bekam sie als Antwort. Sie lächelte etwas, bewegte ihre Hand nach hinten und fuhr ihrem Master durch die Haare. Wenn es nach ihr ging konnten sie noch ewig so sitzen bleiben. Aber Sting hatte scheinbar etwas anderes im Sinn. Er hob seinen Kopf und seine Hände wanderten von Yukinos Taille, zu ihren Schultern, wo er begann sie zu massieren. Ok, ja das war noch besser, wobei sie seine Wärme nicht mehr so spüren konnte wie zuvor. Doch die Massage tat ihr wirklich gut. Hin und wieder verteilte er sogar kleine Küsschen auf ihrem Hals und den Schultern, wodurch ihre Wangen leicht rot wurden. Was wenn jetzt einer kommen würde? Und so wie es war, kam halt immer jemand dazwischen um zu stören. Das Abendessen war fertig und später würden sie sich alle bei Natsu im Zimmer treffen um den Tag gebührend ausklingen zu lassen. Hier saßen sie nun und wartete darauf was als nächstes passieren würde. Erza hatte vorgeschlagen nochmal baden zu gehen. Lucy wollte einen DVD Abend machen. Doch Sting hatte den entscheidenden Einfall Flaschendrehen zu spielen. So saßen alle im Kreis am Boden und in der Mitte drehte sich eine Flasche. Erza wollte beginnen und der Flaschenhals zeigte genau auf Natsu. „Also Natsu, Wahrheit oder Pflicht?“, fragte sie ihn. „Pflicht natürlich.“ „Nimm Gray in den Arm und sag ihm wie lieb du ihn hast!“ „WAS?! Nein, ich nehme doch Wahrheit, das mache ich nicht.“, protestierte der Pinkhaarige. „Ausnahmsweise bin ich seiner Meinung, DAS wird er definitiv nicht machen.“, steuerte Gray bei. „Pflicht ist Pflicht – oder gibt es ein Problem bei den Spielregeln“, kam es gefährlich von der Rothaarigen. So schnell konnte man es gar nicht sehen, hatte Natsu Gray in eine Umarmung gezogen und beteuerte dass er ihn lieb hatte. War doch gar nicht so schlimm. Sie würden schon beide keine bleibenden Schäden davontragen. Als der Dragon Slayer die Flasche dann drehte blieb sie direkt vor Lucy stehen. Als sie sein Grinsen und die kleinen Flämmchen in seinen Augen sah entschied sie sich für Wahrheit. Die Flämmchen erloschen, er hatte sich schon so darauf gefreut wenn sie sich für Pflicht entschieden hätte, aber nein, sie musste eine Spielverderberin sein. Hmm, was könnte er sie nur Fragen. „Wer ist Stärker. Gazille, Gray oder ich?“ „Ich würde sagen jeder ist auf seine Art der Stärkste.“, antwortete sie vorsichtig, da sie wusste dass sonst wieder eine Schlägerei ausgebrochen wäre. „Ich bin Stärker als der Feuerschlucker und das Schneemännchen.“ „Wenn nennst du hier Schneemännchen du Stromableiter.“ „Ich sage nur die Wahrheit.“ „Gegen mich könnt ihr beide einpacken, ihr Schwächlinge.“ „Was willst du Streichholz denn schon anrichten?“ „Dich schmelzen, Eisenheini.“Ja und schon war eine Schlägerei ausgebrochen. Dass sie sich nie benehmen konnten. Da die Meinungsverschiedenheit noch etwas andauern würde, beschloss der Rest inzwischen weiterzuspielen. Rogue musste Erza den Nacken massieren, Yukino ihre Füße. Lucy musste versuchen Natsu einen Kuss zu geben, was aber nicht möglich war da dieser zu sehr aufs Prügeln konzentriert war. Auf die Frage wer Rogue am wichtigsten war, antwortete er logischerweise dass es Frosch war. Ewig ging es so weiter bis der Flaschenhals endlich mal auf Sting zeigte. „Ich stelle dich gleich vor die Wahl. Wahrheit oder Date? Entweder du sagst in der Runde ob du in wen verliebt bist, und wenn nicht, dann suche ich jemanden aus, mit dem du ein Blind Date haben wirst. Nein, der Blonde konnte nicht sagen wem sein Herz gehörte, auch wenn es offensichtlich war. Dafür war einfach zu stolz, als so etwas von sich preiszugeben. Lieber würde er Natsu zum Essen einladen müssen, weshalb er „nein ich bin nicht verliebt, daher entscheide ich mich für das Blind Date…“, antwortete. Einige Tage waren bereits vergangen und heute Abend würde das besagte Date stattfinden. Sting wusste noch immer nicht wen Rogue ausgesucht hatte. Er saß auf seinem Mastersessel in der Gilde und grübelte. Sein bester Freund würde doch nicht so gemein sein, oder? „Sting-sama?“, hörte er eine bekannte Stimme fragen und war mehr als nur erleichtert. „Bist du mein Date?“, fragte er sofort. „Ja, bin ich. Aber wenn du nicht willst, dann sagen wir einfach wir hätten eines gehabt, sollte jemand fragen.“. schlug sie schüchtern vor. „Nein, Nein, Wettschulden sind Ehrenschulden. Also komm schon, lass uns ein Eis essen gehen.“ Sie gingen spazieren und schleckten genüsslich an ihrem Eis. Es war eine entspannte Atmosphäre zwischen ihnen, sie führten einige nette Gespräche und lachten zusammen, bis Yukino eine Frage stellte, welche sie am liebsten gleich wieder zurückgenommen hätte. „Wieso kannst du nicht jedes Mal so sein?“ Die Stimmung zwischen ihnen änderte sich schlagartig und Sting fragte nach was sie genau meinte. „Ich mag dich wirklich und freue mich jedes Mal wenn wir zu zweit sind. Aber anscheinend bin ich ja nur ein Spielzeug für dich, wenn dir langweilig ist.“, sagte sie während Tränen über ihre Wangen kullerten. Dann drehte sie sich um und lief weg. Verwirrt blieb der Blonde alleine zurück und sah ihr nach. Was zur Hölle war das gerade? „Renn ihr nach, du Idiot.“ sagte Rogue kühl, der das Alles zufällig beobachtet hatte. „Und überleg dir eine gute Entschuldigung!“ Yukino war in einen Park geflüchtet, hier hatte sie ein kleines Versteck wo sie sich immer zurückzog wenn sie alleine sein wollte. Nur war sie nicht alleine. Sting war schon da. Bevor sie nochmal abhauen konnte hielt er sie sachte am Handgelenk fest. „Wie kommst du auf so etwas?“, fragte er. Schluchzend antwortet sie ihm: „Du beachtest mich nur wenn dir langweilig ist oder du die Nähe von jemanden brauchst. Ich habe mir jedes Mal Hoffnungen gemacht. Hoffnungen die hoffnungslos sind.“ Sie vergrub ihr Gesicht in der Jacke die ihm als Oberteil diente. Er legte seine Arme um das weinende Mädchen und versuchte sie zu beruhigen. Zwar wusste er nicht wie, da er noch nie in so einer Lage war, aber irgendwie würde es schon klappen. Mit der Hand Strich er auf ihrem Rücken auf und ab, während er nach passenden Worten suchte. „Es tut mir leid dass ich dir dieses Gefühl gegeben habe wo doch genau das Gegenteil der Fall ist. Wie kannst du nur denken dass du ein Spielzeug für mich bist und ich nur zum Spaß deine Nähe aufsuche. Ich will nur deine Nähe und nicht die von irgendwem anderen.“, erklärte er ihr. „Was, Was soll das heißen?“, fragte sie während er eine Hand unter ihr Kinn legte und dafür sorgte dass sie ihm in die Augen sah. Er rollte leicht mit den Augen und wischte ihre Tränen weg, war es nicht offensichtlich was er ihr sagen wolle? „Das heißt dass ich in dich verliebt bin Yukino, und ich dachte dass du das schon von selber merken würdest.“ Nach diesem Geständnis zog die Grauhaarige ihren Angebeteten glücklich zu sich hinunter um ihn sanft zu küssen. Dieser Kuss war so viel schöner als die vorherigen, denn endlich wusste sie, dass sie nicht sein Spielzeug war. Weil er genau so für sie empfand, wie sie für ihn! Kapitel 4: Unter dem Mistelzweig -------------------------------- In der Gilde lief alles ab wie immer. Jeder erledigte seine Aufträge, abends saßen sie zusammen und tranken gemeinsam, usw. Doch eines störte Yukino. Es war Dezember, also Weihnachtszeit und hier schien das niemanden zu interessieren. Es war nichts geschmückt, keine Weihnachtslieder wurden gesungen, es wurde gleich gestritten wie eh und je. Und das schlimmste an allem?! Es gab keine Kekse! Also musste die kleine Grauhaarige alles selber übernehmen. Und vielleicht würde sie ja doch noch Weihnachtsstimmung verbreiten. Zumindest hatte sie sich vorgenommen es zu versuchen. Entschlossen stand sie auf und wollte die Gilde verlassen, um ihren Plan in die Tat umzusetzen. „Wohin willst du denn?“, fragte ihr Master als er ihr den Weg versperrte. „Ich habe noch ein bisschen was zu erledigen, Sting-sama.“ „Und was hast du zu erledigen?“ „Naja, ich muss noch Einkäufe erledigen.“, antwortete sie wahrheitsgemäß. Mit einem leicht skeptischen Blick ließ er sie gehen. Was wollte sie einkaufen gehen? Ihr Kühlschrank und auch die Vorratskammer waren gut gefüllt, immerhin hatte er sich am Vorabend selbst daran bedient. „Sie ist ne Frau, also wird sie sicherlich neue Klamotten kaufen.“, sagte Rogue der neben dem Blonden stand. Schulterzuckend ging er zurück an den Tisch an dem er vorher gesessen hatte, als er einen super Einfall hatte. „Lector, komm mal her.“, orderte er seinen pelzigen Freund zu sich. „Was kann ich für dich tun?“, fragte er. „Ich möchte wissen was Yukino erledigt. Finde es für mich heraus.“, erklärte er. Der Exceed mit dem Jäckchen an, machte sich sofort auf dem Weg um sie noch einzuholen. Frosch hatte er auch mitgenommen. Als Alibi, falls er entdeckt werden sollte. Am Markt hatten die zwei Katzen ihr Ziel endlich gefunden. Sie kaufte ganze und geriebene Nüsse, kleine Orangen, Zitronen, komische rot-weiß gestreifte Stangen und gaaaaaanz viel Schokolade. Zu spät bemerkte Lector dass Frosch direkt auf Yukino hin zutapste. Sie bemerkte ihn natürlich sofort und hob ihn hoch. „Was machst du denn ganz alleine hier?“, fragte sie ihn. „Fro will auch Schokiilade.“, erklärte er. „Na wenn das so ist.“, die Grauhaarige lächelte und hielt der Katze im Froschkostüm ein Stückchen hin. Lector würde sich nicht reinlegen lassen und verfolgte die Beiden dann zu einem anderen Stand. Zweige von einem Baum, Lichterketten, glitzernde Lametta und Kerzen. Dann kaufte sie noch ein paar rote Blumen mit großen schön geschwungenen Blättern. Leider hörte er nicht was Yukino zu Frosch sagte, aber man sah deutlich wie sich seine Augen zu Herzchen verwandelten. Deshalb ging er etwas näher an sie heran. „Soll ich dich zu Rogue bringen? Er macht sich doch bestimmt sorgen um dich.“, hörte er sie fragen und auch wie Frosch antwortete: „Nein, Fro möchte helfen.“ Damit gingen die beiden dann zu Yukino nach Hause. Jetzt hatte Lector ein Problem. Er konnte nicht einfach so in Yukinos Wohnung reinschauen, also musste er sich einen neuen Plan überlegen. Gerade als sie die Haustüre aufsperren wollte kam ihm eine Idee. „Frosch, wo warst du denn? Ich habe dich gesucht!“, rief er und lief zu den Beiden hin. „Fro wollte Schokoo.“, bekam er als Antwort. „Aber du kannst nicht einfach wegrennen.“ „Das tut Fro leid. Aber Fro wollte doch Yuki-chan helfen.“ „Möchtest du auch mithelfen?“, unterbrach die Grauhaarige das Gespräch zwischen den beiden Exeeds. „Bei was helfen?“ „Bei einer gaaanz tollen Überraschung.“, sprudelte es aus Fro heraus. Der Plan hatte Bestens funktioniert. So konnte er Sting die Besten Informationen bringen, wieso hatte er nicht früher schon daran gedacht? Mittlerweile saßen sie zu dritt am Tisch in der Küche von Yukino und sie erklärte ihren Plan. „Das wird nicht klappen, wir haben noch nie…“, warf Lector seine Bedenken ein. „Früher vielleicht nicht. Aber dadurch dass sich die Gilde so geändert hat können wir es ja versuchen.“, unterbrach das Mädchen ihn. „Fro denkt das auch!“ „Dann lasst uns beginnen.“, sagte Lector nun mit voller Überzeugung. Während die Stellargeistmagierin in einem Kochbuch nach einem Rezept stöberte, packten die beiden Exeeds die Einkäufe aus. „Ok, wir brauchen geriebene Nüsse, Zucker, Honig, Eier, Zimt, Vanillezucker, Milch, Mehl und die Gewürzmischung, die ich gekauft habe.“, zählte Yukino auf. In der Reihenfolge wie es im Kochbuch stand, mischten sie alles zusammen bis sie eine klebrige braune Masse hatten. Und alles hatte ohne gröbere Zwischenfälle geklappt. Frosch war voller Mehl, aber das konnte man ja wieder abwaschen. Den Teig rollten sie mit einem Nudelholz aus und stachen kleine Sterne und Männchen aus der Masse aus. Nach und nach wurde ein Blech nach dem anderen gebacken bis sie einen riesigen Haufen voller Lebkuchen hatten. Naja, der Haufen war schon ein bisschen kleiner geworden, vom naschen. Warme Kekse waren halt noch immer das Beste. Als die Lebkuchen ausgekühlt waren, wurden sie noch mit Zuckerguss und Nüssen verziert. „Eine Nuss für den Lebkuchen, eine Nuss für Fro, mampf. Eine Nuss auf den Stern, einen in Fro’s Mund, mampf.“, so ging das eine Weile bis alle dekoriert waren. Als es dann schon dunkel war, verabschiedeten sich Frosch und Lector von Yukino und gingen nach Hause zu Sting und Rogue. Sie würden sich sicher schon große Sorgen machen. Es wäre ja blöd wenn die beiden Dragon Slayer bei Yukino in die Wohnung reinschneien würden und die Überraschung entdecken würden. „Frosch, wo warst du denn so lange?“, empfing sie ein völlig aufgelöster Rogue an der Tür. Er würde sich immer im seinen kleinen Freund sorgen. „Fro hatte einen tollen Tag.“, kam es fröhlich von der kleinen Katze im Froschkostüm. Lector machte sich auf den Weg in Stings Zimmer, der schon ungeduldig auf und ab ging. Als er den rotbraunen Exceed sah, wollte er sofort wissen was alles passiert war. Wie ein kleines Kind, das nicht erwarten konnte seine Geschenke öffnen zu dürfen. „Naja,“ begann er zu erklären, „sie war nur Kleidung einkaufen. Nichtmal was besonders hübsches.“ Irgendwie war Sting enttäuscht. Er hatte sich den ganzen Nachmittag Gedanken gemacht. Sting war sich sicher gewesen dass Yukino was vor ihm verheimlich hatte. Aber anscheinend war sie wirklich nur Kleidung einkaufen gewesen. Später lagen beide im Bett und versuchten einzuschlafen. Aber das war gar nicht so einfach. Zumindest für die Katze nicht. Er freute sich so auf den nächsten Tag, dass er nicht schlafen konnte. Doch irgendwann gelang es ihm. Als Sting am nächsten Tag aufwachte war Lector nichtmehr im Bett. Er stand auf und suchte in der ganzen Wohnung nach ihm. Doch der Exceed war verschwunden. Aufgeregt lief er zu Rogue, der in der Küche saß und ein frühstückte. „Lector ist weg!“ „Der ist vorhin mit Frosch zusammen was erledigen gegangen.“, erklärte der Schwarzhaarige seelenruhig. „Er hat mir definitiv was verschwiegen.“, sagte Sting, zog sich eine Jacke über und verschwand aus der Wohnung in Richtung der von Yukino. Sein Gefühl sagte ihm dass es was mit ihr zu tun hatte. Doch auch bei ihr daheim war niemand. Keiner war da. Grübelnd ging er zum Gebäude der Gilde. Auch wenn es noch etwas zu früh dafür war und sicherlich noch keine da sein dürfte. Dort konnte er wenigstens in Ruhe darüber nachdenken wohin die drei verschwunden sein könnten. Beim Öffnen der großen Eingangstüre wurde er etwas skeptisch. Jemand musste schon hier sein. Und dann lief noch Musik… Er ging weiter und öffnete die Türe zum größten Raum der Gilde, wo sich immer alle aufhielten. Da er zu viel Schwung drauf hatte, stieß die Tür auf eine Leiter die umfiel. Ein Kreischen ertönte und gerade noch rechtzeitig konnte Sting Yukino fangen, die sonst unsanft am Boden gelandet wäre. Er hielt sie in den Armen und erst da fiel ihm auf das etwas anders war. Der Raum war überall Weihnachtlich geschmückt. An den Wänden hing Lametta und Lichterketten. Auf den Tischen waren Kerzen verteilt, und auch einige Tannenzweige lagen drum herum. Und was roch er da denn gutes? Waren das etwa Lebkuchen? Ja, ganz sicher, seine Nase täuschte ihn nicht. „Sting-sama…“, erst da realisierte er dass er Yukino noch immer auf seinen Armen trug. „Ich wollte die Gilde nur etwas dekorieren da ja bald Weihna…,“, versuchte sie zu erklären, doch weiter kam sie nicht, da sie von Lector unterbrochen wurde. „HiHi, schaut mal nach oben!“. Sting und Yukino verstanden nicht was er meinte als sahen sie nach oben. Und über ihnen war ein Mistelzweig aufgehängt. „Das heißt ihr müsst euch küssen!“, sagte der Exceed und grinste bis über beide Ohren. Der Blonde hätte das Mädchen vor Schock fast fallen lassen. Sollte er sie wirklich küssen? Ach was soll schon passieren? Vorsichtig ließ er ihre Beine auf den Boden gleiten und sah sie an. Ihre Wangen waren gerötet und ja, eigentlich war es der perfekte Moment. Langsam beugte er sich zu dem grauhaarigen Mädchen hinunter und legte seine Lippen auf ihre. Er dachte schon dass sie wahrscheinlich gar nicht mehr reagieren würde, doch irgendwann legte sie ihre Arme um seinen Hals und erwiderte den Kuss. Es war ein ruhiger, sanfter und dennoch verspielter Kuss, so wie sie es sich immer gewünscht hatte. Doch irgendwann merkte sie wie er währenddessen leicht zu Grinsen begann. Kurz darauf löste er sich von ihr. „Von mir aus kannst du ruhig mehr solche Dinger aufhängen.“, kam es schelmisch von ihm, bevor sie erneut küsste. Kapitel 5: Dem Winter entfliehen (Teil 1) ----------------------------------------- „Sting-sama, hier ist es so kalt.“, jammerte Yukino. Sie war in einer dicken Decke eingehüllt und saß zitternd auf einem Sofa. „Ja ich weiß, aber ich kann auch nichts tun wenn die Heizung defekt ist.“, erklärte Sting ihr nun schon zum gefühlt tausensten Mal. Es war ja nicht so dass ihm nicht auch zu kalt wäre, aber rumjammern brachte ihm da auch nichts. Der Blonde saß neben der Grauhaarigen auf dem Sofa und dachte nach. Es musste doch irgendeine Möglichkeit geben, dass ihnen wieder warm werden würde. Aber im ganzen Ort funktionierte nichts. Auch heißes Wasser war Mangelware. Wie sehr beneidete er Orte an denen es selbst im Winter noch angenehm war. Dort wo die Temperaturen das ganze Jahr gleich blieben. „Ich habs!“, sprang er vom Sofa auf und grinste über beide Ohren. „Geh nach Hause und pack schnell eine Badetuch, was zum anziehen und einen Bikini ein. In einer Stunde hole ich dich ab und erkläre dir alles.“ Bevor Yukino nachfragen konnte was er meinte war er auch schon verschwunden. Einen Bikini? Für was das denn? Es gab nichts in der Umgebung wo es zum schwimmen warm genug war. Außer er wollte Eisbaden gehen. Aber sie tat was er sagte. Sie packte ein paar Sachen zusammen und wartete darauf dass er sie abholen würde. Viel früher als eigentlich ausgemacht stand der Blonde wieder in ihrer Wohnung mit einem gut bepackten Rucksack am Rücken und zerrte das Mädchen mit sich mit. Der musste ja einen Stress haben. Zusammen liefen sie quer durch das Dorf und kamen erst zur Ruhe als sie in einem Zug saßen. Sting hatte immer noch nicht erzählt was er jetzt vor hatte, nur dass sie bis zur Endstation fahren würden. Aber zu mehr war er im Moment auch nicht in der Lage. Wie ein Häufchen Elend hängte er auf seinem Platz und rang nach Luft. „Yukino, lass mich hier raus, lieber erfriere ich!“, bettelte er. Sie hatte schon Mitleid mit dem reisekranken Dragon Slayer, aber wenn sie wirklich mit ihm bei der nächsten Station aussteigen würde, wäre er sauer. Also sorgte sie dafür dass Sting auf der Sitzbank ins Liegen kam und bette seinen Kopf in ihren Schoß. Langsam fuhr sie ihm immer wieder durch das blonde Haar und sprach sanft auf ihn ein. Tatsächlich wirkte es und sein Zustand besserte sich ein bisschen, bis er schließlich fix und fertig einschlief. Yukino hatte diese Methode zufällig heraus gefunden, als sie am Weg zu einem Auftrag waren. Und solange sie helfen konnte, dass es ihm zumindest ein bisschen besser ging, tat sie das auch. Als Sting wieder aufwachte spürte er, dass der Zug recht langsam fuhr. „Wo, sind wir?“, fragte er krächzend. „In wenigen Minuten sind wir am Zielbahnhof.“, antwortete sie ihm. „Sehr gut.“ „Draußen war es mittlerweile Dunkel und Yukino konnte nicht sagen wo sie umgingen. Ihm kam vor als wären sie vorhin über eine ewig lange Brücke gefahren, aber da konnte sie sich auch täuschen. Aber nach einer so langen Fahrt war sie froh sich endlich die Füße vertreten zu können. Der Zug blieb stehen und während die anderen Leute alle ausstiegen erholte Sting sich schnell. Irgendwann ging es ihm so gut dass er aufstand, seinen Rucksack schulterte, Yukino an der Hand nahm und sie aus dem Zug führte. Das Erste was sie fühlte war dass es angenehm war. Obwohl es mitten in der Nacht sein musste. Ein Blick auf die Bahnhofsuhr bestätigte ihr dieses Gefühl. Es war kurz vor zwei Uhr in der Nacht. Und trotzdem noch so warm. „Lass uns erst mal zum Hotel gehen.“, schlug Sting vor. Yukino nickte nur. Mittlerweile war sie wirklich müde. Sie waren gute zwölf Stunden im Zug gesessen. Zwölf Stunden die sie damit verbracht hatte auf Sting aufzupassen. Normal war er ja derjenige der sie beschützte, aber sie mochte die Momente in denen sie mal auf ihn aufpassen konnte. Im Hotelzimmer angekommen schmiss sich das Mädchen auf eine Seite des großen Bettes und schlief sofort ein. Als sie am nächsten Tag erwachte fühlte sie sich wunderbar. So gut hatte sie in den letzten Wochen nicht geschlafen. Verschlafen versuchte sie die Augen zu öffnen, doch das helle Licht blendete sie. Also drehte sie sich um und versuchte es auf dieser Seite. Dort war die zweite Hälfte des Bettes. Und sie war leer. Das Bett war ein bisschen zerwühlt, also musste ihr Master dort geschlafen haben. Aber wo war er nun? Sie setzte sich auf und nun gelang es ihr auch in die Richtung zu schauen aus der das helle Licht kam. Da war ein großer Balkon. Vorsichtig stand das Mädchen auf und tapste zum Balkon hin. Sie ging bis zum Geländer und konnte ihren Augen nicht glauben was sie sah. „Wir sind am Meer?“, stellte sie ungläubig fest. Hinter ihr ertönte ein amüsiertes Lachen und dann merkte sie schon wie sich von hinten zwei Arme um sie legten. „Überraschung!“, flüsterte Sting ihr ins Ohr und sie konnte es zwar nicht sehen, aber spüren dass er lächelte. „Wie, was?“, sie wusste nicht wie sie am besten ihre Fragen stellen sollte, aber Sting verstand sie auch so. „Naja, ich dachte ein bisschen Wärme wäre schon was Tolles. Und warum das dann nicht gleich mit einem Urlaub verbinden? Immerhin haben wir uns das nach den unzähligen Aufträgen endlich mal verdient.“, erklärte der Blonde erfreut. „Ich danke dir.“, sagte Yukino und drehte sich um, um ihn zu umarmen. Kapitel 6: Sonne, Strand und Papu-Früchte? (Teil 2) --------------------------------------------------- Nachdem sie das Zimmer genauer unter die Lupe genommen hatte, war sie hin und weg. Es gab ein großes Bett in dem sie locker zu viert drinnen schlafen konnten. Das Badezimmer war groß, von der Badewanne wollte sie gar nicht erst anfangen. Darauf freute sie sich schon riesig wenn sie vom Baden heimkommen würden. Und vom Balkon hatten sie einen traumhaften Blick auf das Türkis-blaue Meer mit dem palmenübersäumten fast weißen Sandstrand. Schleunigst hatte Yukino ihre Badesachen angezogen. Doch abgesehen vom Bikini und dem Badetuch hatte sie nur Winterklamotten mitgenommen. Und in denen konnte sie schlecht bei mittlerweile schon 25 Grad an den Strand gehen. Der Blonde hatte ihr davor am Balkon erklärt dass sie ungefähr zwei Wochen bleiben würden, und Rogue würde inzwischen die Master-Rolle übernehmen. „Sting-sama? Magst du vielleicht schon mal vorgehen? Da ich nur sehr warme Kleidung mitgenommen habe, würde ich mir gerne was kaufen.“, schlug sie vor. Doch Sting wollte sie beim Shoppen begleiten, nicht dass ihr noch was passieren würde. Er war froh dass sie im Vergleich zu anderen Frauen immer sehr schnell etwas fand, was sie kaufen wollte. In diesem Fall entschied sie sich für ein paar Kleider, einen zweiten Bikini, Flip Flops und einem Paar schöner Sandaletten. Schnell brachte sie die Sachen ins Hotel, zog sich ein pinkes Kleid über dem Bikini an und machte sich mit Sting zusammen auf den Weg zum Strand. Sie gingen durch eine kleine Gartenanlage vom Hotel, wo sich auch ein großer Pool und eine Swim-Up Bar befand. Dort gab es Eis, Getränke und sogar Cocktails. Direkt dahinter begann auch schon der Strand. Yukino zog schnell ihre Schuhe aus und lief zum Wasser hinunter. Es glitzerte so schön in der Sonne, und war angenehm warm. Sting hatte inzwischen zwei freie Liegen gefunden, wo er die Handtücher ausbreitete. Yukino bemerkte dies und ging zu ihm hin. Während sie auf dem Weg zu ihm war, zog Sting sich sein Shirt aus und vor ihm stand eine Yukino mit geröteten Wangen und blickte beschämt zum Boden. Bei diesem Anblick konnte der Blonde nur lachen. „Jedes Mal wenn du mich mit freiem Oberkörper siehst reagierst du so. Langsam solltest du dich doch schon daran gewöhnt haben, oder etwa nicht?“, tadelte er sie. „Ja, nein. Ich mein nur…“, versuchte Yukino sich zu rechtfertigen. Doch da spürte sie schon wie er ihr einen Kuss auf die Stirn gab. „Ist schon ok.“, sagte er mit einem Augenzwinkern. Erschrocken kreischte Yukino kurz als sie spürte wie ihre Füße vom Boden verschwanden und Sting sie hochhob. Er lachte nur wieder und rannte mit ihr zum Wasser hin. Nach und nach verschwanden die Beiden immer mehr im Meer. Irgendwann befreite sie sich von Stings Armen, nur hatte sie nicht bedacht dass er ja ein Stück größer war als sie, und sie hier nichtmehr stehen konnte. Schnell hielt sie sich an ihm fest. Eine Weile waren sie im Wasser und tobten herum, redeten miteinander und genossen die Nähe des anderen. Doch irgendwann wurden sie durstig. Während Yukino sich zurück auf die Liege legte um zu trocknen, ging Sting zur Poolbar um was zu holen. Als er nach einer Weile nichtmehr wieder kam, machte sie sich auf die Suche nach ihm. Und lange dauerte es nicht bis sie ihn gefunden hatte. Der Blonde stand an der Bar und rund um ihm herum eine Schar junger, gutaussehender Mädchen. Sie war enttäuscht von ihm, dass er sie liegen ließ um mit anderen zu flirten. Obwohl sie zusammen waren, zumindest glaubte Yukino dass sie das waren. Noch länger wollte sie sich das nicht mehr ansehen und ging zurück zum Platz. Vielleicht bildete sie sich ja nur was ein, also würde sie so tun, als wäre nichts gewesen. Irgendwann kam der Blonde dann zurück, mit zwei Cocktails in der Hand und einer Melone. Er reichte der Grauhaarigen einen davon, hielt seinen in die Mitte und sagte fröhlich: „Auf unseren Urlaub.“ Mittlerweile war der letzte Urlaubstag angebrochen. Und es war einfach nur traumhaft. Sie hatten sich gut erholt, hatten Spaß, es war einfach perfekt. Sting krabbelte vorsichtig aus dem Bett um sich etwas anzuziehen. Yukino schlief noch tief und fest. Da dies so bleiben sollte, schlich sich der Blonde leise aus dem Zimmer. Am ersten Tag hatte er sich mit ein paar Mädchen, hier von der Gegend unterhalten, und sie hatten ihm eine kleine romantische Legende von der Insel erzählt. Da ihm dies keine Ruhe mehr ließ, und er es unbedingt probieren wollte hatte er sich mit ihnen verabredet. Er ging vor das Hotel und dort standen schon zwei von den Mädchen. Eine Braun und eine Rothaarige. Sie begrüßten sich und gingen dann gemeinsam fort. Leider hatte Yukino ihn beobachtet. Ihr flossen Tränen über die Wangen, so groß war ihr Schmerz, da sie davon überzeugt war, ihr Freund würde sie betrügen. Sie hatte ihm vertraut. Und er nutzte es schamlos aus, schlich sich aus dem Bett und dachte sie würde es nicht mitbekommen. Verletzt lief sie zum Strand und folgte ewig der Wasserlinie bis sie an einem ruhigen, menschenleeren Strandabschnitt ankam. Hier war es wunderschon. Unter den Palmen war eine alte Hängematte aufgespannt und es wirkte alles so friedlich. Yukino setze sich auf die Hängematte und fing wieder an zu weinen. Warum hatte sie sich nur ausgerechnet in Sting verlieben müssen. Er war immer schon ein Frauenheld, soweit man ihr erzählt hatte. Es hieß zwar dass sie ihn gebändigt hatte, aber nun war der Moment an dem sie nichtmehr daran glaubte. Wie oft hatte er sie innerhalb des letzten Jahres betrogen? Einmal oder öfter? Diese Mädchen von davor, mit denen konnte sie doch gar nicht mithalten. Sie waren wunderschön, hatten eine perfekte Figur, tolle Kleider… Und sie. Sie war eine unscheinbare graue Maus. Was sollte ihr Master denn schon wirklich von ihr wollen? Irgendwann bemerkte Yukino dass die Sonne schon langsam am Untergehen war. Sie musste fast den ganzen Tag hier gesessen haben. Aber zurück zu ihm wollte sie nicht. Wenn er von seinem kleinen Abenteuer überhaupt schon zurück war. Sie lehnte sich zurück und schloss die Augen. Irgendwas musste sie ändern, und beginnen würde sie damit stark zu sein und sich nicht alles gefallen zu lassen. Sie würde sich von Sting trennen, und wenn es sein musste die Gilde verlassen. Bei Fairy Tail oder Mermaid Heel war sie sicher herzlich willkommen. „Hier bist du! Ich habe dich schon überall gesucht.“, hörte sie eine bekannte Stimme sagen und öffnete die Augen. Und tatsächlich stand Sting vor ihr. „Lass mich in Ruhe und hau ab.“, sagte sie wütend zu ihm. Verwirrt sah er sie an, so hatte sie noch nie mit ihm geredet. Er wollte gerade den Mund öffnen um was zu sagen als Yukino zuerst das Wort ergriff. „Geh doch zu deinen neuen Freundinnen und vergnüg dich mit ihnen. Ich weiß alles Sting, warum hast du mich nur so verarscht. Wie konntest du mir nur so weh tun? Lass mich einfach in Ruhe, ich will das nichtmehr.“, sprudelte es unter Tränen aus ihr heraus. Sting musste erst mal sacken lassen was ihm da an den Kopf geworfen wurde. „Wie kommst du nur auf so einen Scheiss“, sagte er leicht wütend, „glaubst du wirklich dass ich dich betrügen mit einer anderen betrügen würde?!“ Yukino vermied es ihm in die Augen zu sehen und wollte aufstehen, um zu gehen. Doch er drückte sie zurück und legte seine Hand unter ihr Kinn dass sie ihn ansehen musste. Aber sie schloss ihre Augen. „Yukino, hör auf mit dem Scheiss und mach die Augen auf. Sieh mich an!“, knurrte er. Sie hatte es geschafft, jetzt war er sauer. Und wenn Sting sauer war, sollte man lieber tun was er wollte, also öffnete sie ihre Augen. „So ist das schon besser. Und nun hör mir gut zu“, sagte Sting. „Diese Mädchen die du heute gesehen hast, habe ich am ersten Tag hier kennengelernt. Sie haben mich angegraben, aber ich habe ihnen gesagt dass ich mit meiner Freundin hier bin. Darauf meinten sie, wie süß und romantisch das wäre und erzählten mir von einer Legende auf der Insel hier. Und zwar gebe es eine Frucht, die Papu-Frucht. Und wenn sich zwei Personen eine Papu miteinander teilen würden, wäre ihr Schicksal miteinander verknüpft. Was so viel heißt wie das einer ein Teil vom anderen werden würde, für immer. Und das hat mir keine Ruhe mehr gelassen und ich wollte unbedingt so eine Frucht haben. Die wachsen aber nur in einer versteckten Bucht, auf speziellen ganz hohen Palmen. Also sind sie heute mit mir in die Bucht, dass ich eine Papu-Frucht von der Palme holen kann. Und hier steh ich nun und kann mir vorwerfen lassen ich würde dich betrügen.“ Wieder fing Yukino an zu weinen. Einerseits aus Erleichterung, andererseits weil sie ihrem Freund nicht vertraut hatte. Er hatte nicht sie verletzt, sondern sie ihn. „Es tut mir so leid, Sting-sama.“, entschuldigte sie sich. „Vertrau mir einfach mal ein bisschen mehr, ok?“ schlug er vor, worauf die Grauhaarige nickte. „Gut, und nun hör endlich auf zu weinen, immerhin habe ich hier noch was für dich.“, sagte er. Als sie sich beruhigt hatte sah sie, dass er ihr etwas sternförmiges Gelbes hinhielt. „Ist das?“, fragte sie und er antwortete: „Ja das ist die Papu-Frucht.“ Lächelnd nahm sie die Frucht an sich. Ja, ihre Schicksale würden miteinander verknüpft werden, und sie freute sich schon ein Teil von Sting zu werden, genau so, wie sie einen Teil von ihm in sich haben würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)