Die teuflische Liebe von Sarana_Hiyori1 (Sebastian x Oc + Oc x Oc) ================================================================================ Kapitel 42: Aufklärung ---------------------- „D...das glaube ich einfach nicht! Das ist doch unrealistisch! Um nicht zu sagen, völlig abwegig!“, sagt Arthur. „Ach, ja? Ihr habt es immerhin für realistisch genug gehalten, um umzukehren, oder? Ihr hättet ohne weiteres nach Hause in Eure friedvolle Realität zurückkehren können. Aber das habt Ihr nicht getan. Warum? Wo Ihr doch am ganzem Leibe zittert.“, meint Sebastian. Arthur versucht sich zusammenzureißen. „We...weil ich, wenn das ungute Gefühl, das ich habe, nicht nur ein ungutes Gefühl ist, sofort die Kutsche von Scotland Yard verfolgen muss!“ Ciel fängt an zu lachen. „Ihr habt wirklich einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn, Meister. Ich habe Eurem Werk schon entnommen, dass Ihr ein Liebhaber mittelalterlicher Ritterlichkeit seid. Habt Ihr denn gar nicht bedacht, dass Ihr, wenn Ihr die Wahrheit herausfindet, vielleicht nie wieder nach Hause zurück könnt?“ „Was!?“, sagt Arthur geschockt. „Kleiner Scherz.“ Arthur atmet erleichtert aus. „Ich werde Euch alles erklären aber nicht hier im Stehen. Sondern bei einer Tasse Tee. Sebastian!“ „Sehr wohl.“ Dann gehen alle nach oben und auch die Mädchen folgen ihnen, um selber alles zu erfahren. Doch Arthur bleibt wie angewurzelt stehen. „Würdet Ihr mir bitte folgen?“, fragt Sebastian aber er wird nur von Arthur ängstlich angeschaut. „Ihr wollt doch wissen, wie es wirklich war, oder? Na, na, nicht so furchtsam, ich fresse Euch schon nicht.“ *Da bin ich mir allerdings nicht so sicher.*, denkt Hiyori. Dann folgt Arthur ihm aber und sie setzen sich. Sebastian fängt an, Ciel und ihm Tee zu servieren. „Und? Wieso dachtet Ihr, dass er noch am Leben ist, Meister?“, fragt Ciel ihn. „Ehrlichgesagt, war ich mir gar nicht so sicher, dass er noch am Leben ist. Ich hatte nur dieses vage ungute Gefühl. Ich weiß auch nicht, wie ich es erklären soll, aber er war irgendwie zu perfekt. Ich war mir ganz sicher, dass mit Butler Sebastian und Pastor Jeremy irgendwas nicht stimmt, aber die beiden haben sich nicht die geringste Blöße gegeben. Sie waren einfach perfekt. So perfekt, dass es schon wieder seltsam war.“ „Was genau meint Ihr?“, fragt Sebastian. „Bevor man stirbt oder besser, bevor man ermordet wird, alles derart umsichtig vorzubereiten. Das ist doch völlig unmöglich. Ich meine das essen. Und die Eule. Selbst Ihre Worte mir gegenüber waren perfekt. So etwas sagt man doch nicht aus einer bloßen Vorahnung heraus. Dann tauchte Pastor Jeremy auf, der ganz offensichtlich suspekt war, aber so ein perfektes Alibi hatte, dass man ihn unmöglich verdächtigen konnte. Und schließlich waren da die Worte, die er mir zum Abschied sagte. In dem moment, in dem ich das hörte, ging mir auf, dass nicht nur mein ungutes Gefühl berechtigt war. Sondern dass eine völlig abwegige Hypothese all unsere Schlussfolgerungen über den Haufen werfen würde.“ „Eine abwegige Hypothese?“, fragt Ciel. „Die Hypothese, dass der Butler Sebastian gar nicht Tod ist. Als mir das klar wurde, konnte ich nicht anders, als umzukehren.“ „Dass Ihr auf Grund einer einzigen Bemerkung so überzeugt wart, dass Ihr zurückgekommen seid, zeigt nur, dass mein Herr mit seiner Einschätzung Eurer Person recht hatte.“, meint Sebastian. „Was musst du auch für überflüssiges Zeig reden!“, sagt Ciel. „Und? Was genau hat Euch an mir gestört?“, fragt Sebastian dann grinsend. „Das erst war Ihre Reaktion, als Lord Siemens ermordet wurde. Sie standen einfach nur da und haben uns beobachtet. Dabei sind Sie auf dem Abendempfang noch so umsichtig und flink gewesen. Rückblickend bin ich ganz sicher, dass es dafür einen Grund gab. Und als der Earl verdächtigt wurde, haben Sie kein einziges Wort zu seiner Verteidigung gesagt. Dass ein Butler seinen Herrn mit keinem Wort beschützt, ist doch seltsam! Es sei denn, Sie wussten zu diesem Zeitpunkt schon, dass der Verdacht gegen Ihren Herrn sich nach dem nächsten Mord in nichts auflösen würde.“ „Ja. Ich wusste es.“ „Also doch…!“ „Aber…“, unterbricht Sebastian ihn. „…das war nicht der Grund dafür, dass ich den jungen Herrn nicht verteidigt habe.“ „Pff! Ich weiß schon, dass du gedacht hast, das geschieht ihm recht.“, meint Ciel. „Keineswegs. Aber ich hatte damit gerechnet, dass das passiert, und war in dem moment so übermüdet, dass ich mich nicht auch noch darum kümmern wollte, das ist alles.“ Sebastian grinst Ciel an. „E…einen Moment mal! Sie hatten damit gerechnet!?“, fragt Arthur. „Ich wusste schon während des Empfangs, dass sich unter den Gästen jemand befindet, der darauf aus ist, den jungen Herrn zu schikanieren.“ „H…heißt das, sie beide haben vorhergesehen, dass diese schrecklichen Ereignisse geschehen würden!?“ „Ja, dass das Opfer mit großer Wahrscheinlichkeit Fürst Siemens sein würde, wussten wir ebenfalls. Und auch, dass ich getötet werden würde.“, sagt Sebastian lächelnd. „Was!?“, sagt Arthur und steht vor Verblüffung auf. Und so erklärt Sebastian ihm alles, was geschehen ist. „Wer um alles in der Welt sind Sie eigentlich!?“, fragt Arthur, weil ihn das alles sehr verwirrt hat. „Ich finde und eliminiere diejenigen, die die Gesetze von Englands Unterwelt brechen. Ich bin der Wachhund der Königin. Und dieser ganze Fall war nichts weiter als ein kleines Spiel, mit dem die Königin sich Rückversichern wollte, dass ich dazu auch geeignet bin.“ „Da…das glaube ich nicht…“, meint Arthur etwas zitternd. „Wenn diese ganze Geschichte wirklich war wäre…dann wäre er…dann wäre Ihr Butler…“ „Ihr wisst ja Meister: Nichts ist leichter zu verkennen als Tatsachen, die offensichtlich sind. Ihr hattet Sie die ganze Zeit klar und deutlich vor Augen.“, meint Ciel grinsend. „Nicht wahr? Die Tatsache, dass ich kein Mensch bin.“, sagt plötzlich Sebastian, der ganz dicht hinter Arthur steht. Vor Schreck fällt er vom Stuhl und fängt an zu zittern. Bedrohlich und mit seinen Teuflisch roten Augen geht er zu ihm näher hin. „Und jetzt, da Ihr es wisst, müssen wir alles tun, damit Ihr es wieder vergesst. Nicht wahr, mein Herr?“ Sofort rennt Arthur schreiend weg. Aber er kommt nicht weit und stößt sofort mit Sebastian zusammen, der plötzlich vor ihm steht. „Ihr wisst, was euch erwartet, wenn Ihr irgendwas davon ausplaudert. Haben wir uns verstanden Meister?“ „I…ich werde schweigen wie ein Grab! Ich sage ganz bestimmt nichts!“, meint er panisch und rennt fort. „Damit Ihr diese Worte auch ganz bestimmt niemals vergesst, werden wir Euch ab jetzt immer im Auge behalten.“ „Wieso hast du ihm deine Identität preisgegeben?“, fragt Ciel. „Weil er Schriftsteller ist. Wenn die absonderliche Erfahrungen machen, können sie nicht anders, als diese aufzuschreiben. So sind Schriftsteller nun mal. Seine Geschichte hat Euch doch auch gefallen, oder? Ihr habt sie jedenfalls immer wieder gelesen. Würdet Ihr es nicht auch bedauern, wenn es keine Fortsetzung gäbe?“ „Hm. Zur Zerstreuung war sie nicht schlecht, zugegeben.“, meint Ciel. „Also ich für meinen Teil freue mich schon auf sein nächstes Werk.“ Hiyori schüttelt darauf nur noch den Kopf. „Ich habe keine Lust mehr hier zuzuhören. Ich gehe jetzt. Komm.“, meint sie und zieht Sarana mit sich nach oben. „Der Typ gibt mir immer mehr gründe, ihn zu hassen!“ Hiyori schmeißt sich sofort auf ihr Bett. „Die ganze Geschichte ist so absurd! Der hätte uns wirklich was sagen können. Ich wette sogar, er fand es witzig!“ „Das glaube ich eher weniger.“, murmelt Sarana. „Glaubst du wirklich? Ihm ist doch total egal, was du in diesem moment gefühlt hast! Aufjedenfall fand er es witzig! Er hätte uns ja wenigstens etwas sagen können. Stattdessen stellt er sich Tod und wir machen uns Gedanken um ihn.“ „Wenigstens lebt er.“ „Bist du denn gar nicht sauer auf ihn!?“ „Doch! Natürlich bin ich sauer auf ihn! Ich hasse ihn dafür, dass ich wegen ihm Angst gehabt habe! Aber ich will mich jetzt nicht aufregen. Ich möchte mit ihm jetzt einfach nur kein Wort wechseln.“ „Das kann ich verstehen.“ Hiyori seufzt. „Aber wie hat er sich das jetzt vorgestellt? Jeder denkt, dass er Tod ist. Da kann er doch schlecht jetzt wieder einfach hier so rumlaufen.“ „Das ist mir total egal was er machen wird.“ Es klopft an der Tür. Hiyori steht von ihrem Bett auf und macht sie auf. Rin kommt in ihr Zimmer rein. „Hallo, was machst du hier?“ „Ich wollte nur schauen wo ihr seid. Auch wollte ich noch sagen, dass Sebastian mit dir aufjedenfall noch reden wird.“ „Das ist mir egal. Ich will nicht mit ihm reden.“ Rin zuckt nur mit den Schultern. „Ich überbringe hier nur die Nachricht. Was du machst, ist dir überlassen. Aber niemand hat was gesagt bekommen. Nicht einmal ich. Vielleicht hat Ciel ihm befohlen nichts zu sagen und er darf sich ja nicht wiedersetzen.“ Sie verschränkt die Arme vor der Brust. „Ich bezweifele das Ciel gesagt hat, er dürfte niemanden einweihen.“ Sie geht richtung Tür. „Wo willst du jetzt hin?“, fragt Hiyori. „Ich will mich ein wenig ablenken. Ich gehe in die Bibliothek und lese.“ Dann verlässt sie den Raum. „Sie ist noch ziemlich beherrscht.“, meint Rin. „Ja, schon. Aber sie würde am liebsten losheulen. Was ich auch nachvollziehen kann. Nur hier reißt sie sich zusammen. Sie erträgt nicht viel und sie ist sehr sensibel. Aber sie versucht standhaft zu bleiben, was ihr auch momentan ziemlich gut gelingt. Sebastian sollte sie in Ruhe lassen. Sonst würde er nur alles schlimmer machen. Der Kerl geht mir überhaupt nicht ab. Ich kann nicht sagen, wie sehr ich ihn hasse.“ Rin fängt an zu lachen. „Ja, ich weißt.“ Sarana: Mit schnellen Schritten läuft sie auch zur Bibliothek. Daher das es mittlerweile auch schon dunkel geworden ist, macht sie eine Kerze an und stellt sie auf einen kleinen Tisch. Dann durchsucht Sarana die Regale, um sich ein Buch auszusuchen. Danach setzt sie sich auf einen kleinen Sessel und fangt an zu lesen. Leider kann es sie nicht so wirklich ablenken. Dazu kommt noch, dass sich die Tür öffnet und Sebastian rein kommt. Sarana versucht ihn zu ignorieren und einfach weiter zu lesen. „Ich konnte mir schon denken, dass du hier bist. Das sieht dir ähnlich.“, meint er. „Was willst du jetzt von mir?“ „Du scheinst ziemlich sauer auf mich zu sein.“ „Ach, ich weiß gar nicht was du meinst. Wie kommst du nur darauf?“, meint sie ironisch. „Niemand sollte was davon erfahren. Außer mein junger Herr und ich. Sonst wäre es vermutlich aufgefallen. Wir brauchten eure Reaktion.“ „Schöne Reaktion, nicht? Die Reaktion wie ich mich übergebe!“ „Nun ja, das hätte ich jetzt nicht gedacht aber so gab es auch keinen Verdacht.“ „Nur, damit die Reaktion echt wirkt? Naja, ich hoffe du warst glücklich mit meiner Reaktion! Ich finde du solltest hier auch nicht mehr rumlaufen. Schließlich bist du ja Tod und da sollte dich keiner sehen.“ „Keine Sorge. Alle schlafen und mich wird auch keiner hier sehen.“ „Wie hast du eigentlich vor das allen anderen zu erklären? Schließlich denken Finny, Maylene, Bard und Tanaka das du Tod bist.“ „Nun ja, ich habe mir gedacht, wir machen meine Beerdigung und dann wache ich dort auch wieder auf.“ „Ich komme nicht auf die Beerdigung. Da könnt ihr schön alleine hin. Auf dich kann ich gut und gerne verzichten.“ „Tut mir leid, aber auch du wirst kommen müssen. Schließlich muss auch alles echt wirken und du musst um mich trauern.“ „Nein, danke. Das kannst du selber machen. Ich trauere nicht um dich.“ Sebastian seufzt. „Du solltest nicht mehr sauer sein. Es ging nun mal nicht anders.“ „Lass mich einfach in Ruhe!“ Wütend geht Sarana aus dem Raum raus und wieder ins Zimmer. Am nächsten Tag ist auch die Beerdigung für Sebastian. Alle fangen an zu weinen und auch Lizzy ist anwesend. Sarana versucht, trotz ihrer Wut, so zu wirken, dass sie Traurig ist. Sebastian liegt in seinem Sarg und wird nun vergraben. Ciel hat extra eine Glocke bereitgestellt, damit Sebastian sie betätigen kann. Nachdem er auch nur ein paar Minuten unter der Erde ist, fängt sie an zu klingeln. Jeder schaut erstaunt und fangen an, das Grab wieder auf zuschaufeln und machen schnell den Sargdeckel auf. „Puh, endlich frische Luft.“, meint er. „Sebastian!“, sagen Finny, Bard, Maylene und Lizzy fröhlich. Dann springen sie auf ihn zu und umarmen ihn heftig. Er steigt danach aus dem Sarg aus und alle anderen jubeln. Dann kommt Tanaka auf ihn zu und gibt ihm seinen Anstecker zurück. Sebastian nimmt ihn lächelnd an und steckt ihn sich wieder an. Danach kommt Sarana auf ihn zu gerannt und umarmt ihn. „Du lebst!“, meint sie extra laut. Doch dann kommen ihr ungewollt ein paar Tränen auf. „Ich hasse dich dafür.“, flüstert sie, sodass nur Sebastian es hören kann. Sie entfernt sich schnell wieder von ihm und wischt sich die Tränen aus den Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)