Götter Kinder von Deku_Ko_Kenma ================================================================================ Prolog: -------- Jeder kennt die Mythen über die Götter, die Geschichte über deren Leben und über das was sie vollbracht haben. Sowie über die Geschichte von Selene, die griechische Mondgöttin, welche die Mondkinder der Erde geschenkt hatte. Sie waren gesegnet und kamen nur zu einer Vollmond Nacht zur Welt. Doch ihre Talente und ihre besonderen Fähigkeiten, welches jedes Kind mit sich brachte, verschafften Unheil. So wurden im Mittelalter unzählige Kinder verbrannt, weil sie beschuldigt wurden eine Hexe oder ein Hexer zu sein. Zu einer anderen Zeit wurden Mondkinder gefoltert und an ihnen Experimente durch geführt. Andere hielten sich diese Kinder als Haustiere oder Schmuckstücke einer seltenen Sammlung. Selene war über die Menschheit erbost, was ihren Kindern angetan wurde. Dabei meinte sie es doch nur gut. Doch die Menschen wussten keine Kostbarkeiten zu schätzen. So holte sie ihre Mondkinder zu sich in den Himmel, welche zu Sternen wurden. Und jedes weitere geborene Mondkind, sollte in den Himmel kommen. Es würde den Weg zu Selene finden und sich zu den Mond hingezogen fühlen. Denn dort oben lebten sie und spielten hinter den Wolken, während die Mondgöttin über ihre Kinder wachte. Doch viele der Kinder waren traurig und wollten zurück zu ihren Familien. Die Trauer, welche Selene nicht ertrug, schickte sie ihre Kinder zurück auf die Erde. Aber dennoch wachte sie über die Kinder und würde sich wieder zu sich holen, wenn sie es wollte. Kapitel 1: Das Experiment ------------------------- Es machte mir Angst. Jeder hier bereitete mir große Angst. Dabei weiß ich nicht mal was ich hier sollte. Niemand redete mit mir und ich wurde behandelt wie ein Tier. Dabei hatte ich doch gar nicht angestellt. Ich war immer ein braves Mädchen gewesen und hatte das gemacht, was man mir gesagt hatte. Wieder sitze ich hier in dem kleinen leeren Raum. Ich wusste, nicht mal ob er wirklich leer ist. Meine Augen waren verbunden und sie haben mir verboten diese ab zu nehmen. Ich machte das, was sie sagen. Dann ging es mir gut. Dann wurde mir nicht weh getan. Ich hörte sie sprechen. Auf den Fluren konnte ich sie immer hören. Sie nannten uns Kinder der Selene. War Selene unsere Mutter? Ich verstand es nicht und wenn ich fragte, gab es Ärger. Die Leute sagten, es wäre für unser Wohl, deswegen machen viele von uns das, was sie sagen. Sie testeten unsere Kraft, unsere Magie die wir besaßen. Komische Leute waren das, die alles aufschrieben und uns anscheint sogar fürchteten. Schritte, schon wieder. Immer wieder hallten Schritte über den Flur entlang und manchmal blieben sie vor der Tür stehen. Meistens wurde sie dann geöffnet. Ich dürfte gehen, raus gehen, aber nie ohne Begleitung und nicht zu weit. Dabei hatte ich immer diese Augenbinde auf. Die Menschen waren komisch zu uns, dabei waren wir doch auch Menschen gewesen. Als die Tür geöffnet wurde, zuckte ich zusammen und sah in die Richtung. Dennoch sah ich nichts, dafür kannte ich die Stimme. Sie stellte sich damals als meine Mutter vor. Aber ich glaube ihr nicht. Sie ist nicht meine Mutter, denn auch sie behandelte mich nicht wie ein Kind. Außerdem hatte sich die Stimme verändert. Es war eine andere Person gekommen und die andere kam nie wieder. Mein Zeitgefühl war verschwunden und ich wusste nicht, wie lange ich hier schon drin bin. Jahre, Jahrzehnte oder doch Jahrhunderte? Es klang komisch, aber wir lebten lange. Länger als es uns überhaupt möglich war und dabei veränderten wir kaum unser Aussehen. „P52 – 14 – 6. Du kannst aufstehen, Lyra.“ Das war nicht mein Name. Weder diese Codes noch dieser Name. Ich hieß nicht so. „Ich bin nicht Lyra. Mein Name ist Eve.“ Das war der Name den mir meine Mutter gegeben hatte und du warst nicht meine Mutter, also konntest du mir keinen Namen geben. Ich spürte eine Hand um meinen Oberarm und schon wurde ich auf den Beinen gezogen. Der Boden ist kalt sowie meine Füße. Eine warme Hand umschloss meine und schon wurde ich leicht mit gezogen. Ich kannte den Weg auch wenn ich ihn nie gesehen hatte. Ich kannte die anderen, welche hinter ihren Türen saßen und darauf warteten geholt zu werden. Die Menschen glaubten, alles über uns zu wissen. Aber sie wussten nicht alles, deswegen sind wir hier. Deswegen hielten sie uns getrennt gefangen und hatten sie vor uns Angst. Deswegen wurden wir mehrmals am Tag untersucht und mussten komische Übungen machen. Aber ich konnte sie hören und sie konnten mich hören. Im Flur war die Verbindung frei und die Türen waren zu dünn. In den Zellen waren die Wände zu dick, man war abgeschirmt außer wenn jemand von uns im Flur war. Außerhalb der Tür wussten wir, dass wir nicht allein waren. Wir hatten immer noch uns und deswegen hatten wir keine Angst. „Du kannst die Augenbinde abnehme.“ Das grelle Licht blendete mich als ich die Augenbinde abgenommen hatte. Ich mochte diesen Raum nicht. Hier war alles so weiß und sauber. Steril sagten die Menschen dazu, aber ich fand es unerträglich. Ich blickte auf die Hand, welche mir entgegen gestreckt wurde. Eine bekannte Hand, welche ich schon immer saß, wenn ich hier gekommen bin. Schön dich wieder zu sehen, Eve. Er war wie ich und die anderen hier. Aber er half den Menschen und stellte sich freiwillig zur Verfügung. Er war unser Seelenarzt und für uns zuständig, wenn wir durch drehen würde. Er kann einen beruhigen durch unsere Seele, das machte ihn zu etwas wertvollen. Er konnte durch die Seele viele Dinge tun, wenn er wollte sogar jemanden umbringen. „Sie ist schon wieder gewachsen.“ Mein Blick ging zu der Frau, welche den Raum betreten hatte. Ich kannte sie auch. Sie war seine Assistentin und ich mochte sie ganz und gar nicht. Immer war sie gemein zu mir. Aber sie hatte recht, ich bin wieder gewachsen, das Kleid war schon wieder kürzer als beim letzten Mal. Auch meine Haare waren lang zu lang. Nun reichten sie schon fast auf den Boden, dabei wurden sie mir oft abgeschnitten. Blaue Haare, waren für Mondkinder wohl keine Seltenheit, aber meine waren nicht nur blau. Sie schimmerten, dass machte die Sache wohl Fragwürdiger. Deswegen bin ich öfters hier als andere. „Du hast recht. Sie ist gewachsen, weswegen du ihr ein neues Kleid holen solltest. Ich werde sie schon vermessen.“ Mit einem genervten Seufzen verließ die andere wieder den Raum und wir waren allein. Du bist zu kalt zu ihr. Komm, wir vermessen dich. Wie konnte er das sagen? Ich hielt nicht viel von ihr und sie war auch nur ein Mensch wie jeder andere hier. Und wenn ich wollte, dann könnte ich sie ohne zu zögern töten. Genau wie jeder andere von uns konnten wir töten ohne zu zögern, wenn es sein musste. Unsere Fähigkeiten waren mehr als andere nur glaubten. Ich stellte mich schließlich an einen Balken und ließ mich vermessen. „Hör auf mich, wie ein kleines Kind zu behandeln, Josh.“ „Du redest? Wow, dass ist ja mal eine Überraschung.“ Er brauchte gar nicht so tun, als sei es etwas besonderes. Ich sprach halt nicht mit jeden. Und auch unsere Gedanken waren nicht immer sicher gewesen, wenn andere von uns in der Nähe waren. Das er sich immer noch leicht zu mir runter beugen musste, zeigte nur das ich ein Mädchen war. Josh war bereits ausgewachsen und war wesentlich älter als ich. Doch wie viel Älter wollte er mir nicht sagen. Außerdem waren seine halblangen Haare schwarz, aber auch nur weil er sie Färben musste. Viele Menschen trauten ihm sonst nicht. Das er sich extra dafür so verbiegen musste, aber wenigstens blieben ihm seine schönen blaue Augen erhalten. Augen, die von uns jeden gleich waren. Es waren unsere Merkmale. Kinder, die zu einer Vollmondnacht zur Welt kamen, hatten hellblaue Haar, dunkelblaue Augen und dazu eine weiß-blasse Haut. Wir waren für Menschen Außerirdische, welche weggesperrt gehörten. „Du wirst doch immer mein kleines Mädchen von damals bleiben. Und das weißt du.“ Mit diesen Worten riss er mich aus meinen Gedanken und ich sah verlegen zur Seite. Ich war weder ein kleines Mädchen noch das von damals und sollte er eigentlich wissen. „Ich verzeihe dir nicht, dass du mich hier her gebracht hast.“ „Wärst du lieber gestorben mit deinem Bruder zusammen? Das kann doch nicht dein Ernst sein.“ „Es wäre besser gewesen, als hier zu bleiben und alles hier durch machen zu müssen, so lange wir leben.“ „Vielleicht auch nicht mehr allzu lange.“ Verwundert blickte ich ihn an. Was meinte er denn damit auf einmal? Aber danach fragen konnte ich nicht, schließlich kam die Frau von vorhin wieder in den Raum. Schließlich hielt sie einfach dieses grässliche Kleid vor die Nase und für einen Moment sah ich sie wütend an. Eve, tue nichts unüberlegtes. Mit einem Seufzen nahm ich es und konnte mich dann endlich umziehen, nachdem sich dieser Idiot endlich mal weggedreht hatte. So fühlte man sich doch gleich besser, als in diesen engen und kurzen anderen Kleid. „Um wie viel ist sie gewachsen?“ Da war sie wieder mit ihrem Klemmbrett und immer noch stand dieser dämliche Name Lyra dort drauf. „Ganz 8 Zentimeter.“ Erstaunt sah sie zu mir rüber. Kein Wunder das mein Kleid so kurz wurde. Aber dafür würde ich eine Zeitlang nicht wachsen. Wachstumsschübe waren nichts ungewöhnliches und auch diese ließen mit dem Alter nach. Ich konnte nur ungefähr sagen, wie alt ich war und wann ich aufhören würde zu wachsen. Im nächsten Moment reichte die Frau, von der ich nicht den Namen wusste, ihm eine Nadel. Warum hatte ich nie nach den Namen gefragt? Schließlich sah ich sie jedes Mal, aber ich wusste einfach nicht ihren Namen. Durch einen Stich wurde erschrak ich aus meinen Gedanken. Dafür war die Nadel, ich hatte es ganz vergessen. Er brauchte aus irgendeinen Grund mein Blut. „Josh, wir brauchen dich. T64 – 17 – 8 ist...“ T64..? „Nicht, du kannst nicht so einfach...“ 17...? „Aber es ist wirklich wichtig. Wir brauchen...“ 8..? Ich kannte diese Nummer. Niemals würde ich diese Nummer vergessen, dass war die wichtigste überhaupt. „Mein Bruder?! Was ist mit ihm? Sagt mir was mit ihm ist! Ich will eine Antwort!“ Ich bin regelrecht aufgesprungen und bin dem Mann entgegen gelaufen und wie vor Schreck machte er Schritte zurück. Eve, beruhige dich. Deine Augen haben sich schon verändert. Das war mir egal, dann ließ ich meine Kraft eben frei. Es ging hier um meinen Bruder und um niemand anderen sonst. Er war meine einzige Familie die ich noch hatte. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und wie aus dem Nichts, war ich ruhig. Lass mich! Ich will zu ihm! Egal, wie. Wir gehen gemeinsam. Kurz darauf spürte ich seine Hand um meine und es beruhigte mich. Ich hasste seine Kräfte, dass er mit seiner Berührung meine Seele erreichte. Ich hasste ihn dafür. Und obwohl es diesmal Josh war, hatte ich kein gutes Gefühl gehabt. Vor einer Tür blieben wir schließlich stehen, aber ich hörte und spürte nichts. Es war leere hinter dieser Tür. Dort ist ni... Warum wurde mir so schwindelig? Mein Blick, welcher schon ziemlich verschwommen war, lag auf Josh. „Es tut mir leid.“ Ich hätte doch allein handeln sollen und nicht mit ihm gehen sollen. Er ist keiner mehr von uns, er war ein Mensch mit Fähigkeiten, welche er gegen uns einsetzte. Ihn kann man nicht mehr vertrauen. „Ich hasse dich!“ Das waren meine letzte Worte, ehe es mich von den Beinen riss und mir schwarz vor Augen wurde. … Dunkelheit war das erste, was ich wieder gesehen hatte. Eine Augenbinde. Viel ihnen denn nichts besseres ein? Ich brauchte sie nur absetzen, aber ich musste feststellen, dass ich meine Hände nicht bewegen konnte. „Lyra, tut uns Leid dich hier so festzuhalten, aber im Moment können wir nicht anders. Deine Gehirnwellen zeigen an, dass deine Fähigkeitsstärke gestiegen ist. Das macht die Sache für uns gefährlicher dich hier zu behalten. Du bist ein gutes Mädchen und hörst zwar auf uns, aber deine Fähigkeit ist zu stark, weswegen wir kein Risiko eingehen dürfen. Du verstehst das bestimmt.“ Was sollte ich verstehen? Ich verstand gerade gar nichts? Wo war ich und was war mit meinen Bruder passiert? So viele Fragen und mein einziger Gedanke war, von hier zu verschwinden. Die Tür fiel zu. War jemand raus gegangen oder kam jemand rein. Stille. Niemand würde ein Wort sagen. Meine Hände waren festgebunden und der Boden war kalt. Die Dunkelheit war erdrückend gewesen. Ich wollte endlich das Licht sehen können. Aber für die Menschen hier, war ich nur ein Experiment, welches man untersuchen musste. Ein Experiment, dass auch mal schief gehen konnte und dann entsorgt wurde. Sie sahen mich nur als solches an. Kapitel 2: die Rettung ---------------------- Ich hörte nicht einmal mehr Schritte. Der Raum war Tot. Für mich war er tot und ich verspürte weder Leben noch hörte ich es. Jetzt vermisste ich sogar die Stimme von der Frau, welche sich als meine Mutter ausgab. Nur selten kam hier mal jemand rein, aber gesprochen wurde mit mir nicht. Sie waren still und versuchten so wenig Geräusche zu machen, wie möglich. Täglich wurde mit Blut abgenommen, dass war fast die einzige Berührung die ich verspürte. Zum Essen wurde ich gefüttert. Niemand traute mir, weswegen sie mir nicht die Freiheit gaben meine Arme und Hände zu bewegen. Dabei konnte ich meine Kräfte nur mit den Augen steuern, warum also meine Hände? Egal, meine Fragen wurden nicht beantwortet. Sie blieben alle stumm. Stille... Eve? Hörst du mich? Moment, ich kannte diese Stimme. Aber ihn wollte ich nicht hören. Warum war er in meinen Kopf und warum konnte er zu mir durch dringen? Ich versuchte seitdem ich hier drin bin jemanden mit meinen Gedanken zu erreichen, aber ich kam nicht durch. Warum hatte er diese Möglichkeit? Ich hasste ihn wirklich, dafür das er Freiheiten hatte, welche mir vergönnt wurden. Mir wurde alles genommen. Abgeschnitten und abgeschirmt von der Außenwelt wusste ich nichts. Das ausgerechnet er meine Stille durchbrechen konnte. Doch antworten tat ich ihm nicht. Er sollte mich in Ruhe lassen, schließlich hatte er etwas getan, was ich nicht verzeihen konnte. Und wie die Stimme kam, folgte keine weiter. Wie lange ich hier schon eingesperrt war, wusste ich nicht. Mein Zeitgefühl war noch schlechter als vorher, da ich einfach nicht mehr hier raus kam. Wie lange wollten sie mich hier noch eingesperrt lassen? Ich hatte noch nichts getan. Wie gesagt noch. Aber das konnte sich ja immer noch ändern, sobald ich wieder aus dieser Zelle komme. Dafür das man mich hier so einsperrte, wie ein Tier, deswegen werde ich mich rächen. Ein Geräusch, wahrscheinlich von der Tür. Ein anderes hörte ich nie, außer wenn die Tür auf ging. Es konnte nur die Tür sein. „Schnell. Bevor schlimmeres passiert.“ Was war denn passiert? Warum sagte man mir denn nichts? Ich hatte ein Recht etwas zu erfahren, also verdammt sprecht mit mir. Ich merkte die Hände an meinen Handgelenken, nein an den Fesseln. Machten sie mich los? Obwohl ich nichts sah, blickte ich zu dem Gefühl und auf einmal war es verschwunden. Hatte er Angst, dabei trug ich eine Augenbinde. Und meine Kräfte ließen sich nur über die Augen steuern, dass musste doch allmählich bekannt sein. Wir helfen dir. Wesen Stimme nahm ich in meinen Kopf war. Sie war unbekannt und woher kam sie. War die Tür noch offen, konnte ich deswegen die Gedanken hören. Ich würde sie raus schicken können. „Schnell. Steh auf.“ An beiden Armen spürte ich einen Druck, welcher mich nach vorne zog. Dadurch landete ich unsanft auf meine Knie, nun hatte ich sie mir diese wohl auch aufgeschürft. Aber dadurch war die Augenbinde auch verrutscht und nun lag mein rechtes Auge frei. Es reichte aus, auch damit konnte ich meine Kräfte einsetzen. Und einschüchtern ließ ich mich schon gar nicht, auch dann nicht als ich ein Gewehr vor der Nase hatte. Es brachte mich sogar zum grinsen. Schließlich zeigte er nicht mehr auf mich, sondern auf den rechten Mann neben mir. „Schieß!“ Ein lauter Knall und ein dumpfer Aufprall neben mir. Das Blut, welches aus der Wunde am Kopf von dem Fremden trat, bannte sich seinen Weg. Kurz darauf spürte ich die Flüssigkeit unter meinen Knien. „Ups.“ Ein schriller und lauter Schrei entfuhr den zweiten. Er war voller Schmerz und Quallen, dabei trat ihm schon das Blut aus den Augen und der Nase. Und obwohl ich wieder mit diesem Gewehr bedroht wurde, stand ich einfach auf. „Tz, tz, tz. Man bedroht eine Dame doch nicht mit einer Waffe.“ Der Wärter bewegte die Waffe und umschloss seinen Mund um den Lauf. Er schien Angst zu haben, wie er zu mir blickte und hoffte, dass nichts passierte. Mit einem Lächeln von mir folgte ein Knall und die Leiche fiel auf den Boden, der Schrei des anderen verstummte ebenfalls und lag schließlich auf den Boden. Ohne auf die drei zurück zu blicken bahnte ich mir den Weg durch den Flur, dabei hinterließ ich rote Fußspuren. Schließlich griff ich zu der Augenbinde und ließ unterwegs auf den Boden fallen. War es egoistisch von mir die anderen zu ignorieren? Ich wollte ihnen helfen, aber vorerst wollte ich zu meinen Bruder. Ich wollte ihn sehen. Ich wollte meine Familie. Doch die Stimmen verfolgten mich. Immer wieder riefen sie nach mir und wollten meine Hilfe. Ich konnte doch niemanden helfen, denn ich war keine große Hilfe. Aber sie hörten nicht auf. Sie schrien immer und immer wieder und immer weiter. „Seid ruhig!“ Gleichzeitig ertönte eine Explosion, welche hinter mir einen Weg frei räumte. Die Anderen, welche in den Zellen waren, hatte es mit gerissen. Ich hatte ihnen nicht geholfen und nun waren sie tot. Das war keine Absicht. Ich hätte ihnen doch geholfen. Meine Beine trugen mich in die Richtung und schließlich stolperte ich. Meinen entsetzten Blick konnte ich nicht von den Körperteilen lassen, welche sich in dem Gang befanden. Verkohlte Haut, verbrannte Haare. Das war ich nicht! Eve, wo bist du? Ich kannte diese Stimme. Mein Bruder lebte, er war da. Und ich würde ihn bald wieder um mich haben, oder? Bald würden wir wieder zusammen sein. Ich konnte mich hier nicht abschrecken lassen, schließlich wollte ich nur zu ihm. Er war mein Ziel gewesen. Ich musste ihn erreichen. Doch als ich den Ausgang nun fast erreicht hatte, packte mich eine Hand und zog mich mit. „Nein! Ich muss dahin.“ Wer war dieser Typ und für wen hielt er sich? Die Haare blau und die Haut weiß-blass. Er war einer von uns. Die Merkmale waren da, aber er kommunizierte nicht. Weder mit der Sprache noch mit den Gedanken. Er zog mich lediglich mit. Doch wohin? Mein Bruder war in der anderen Richtung. „Da kannst du nicht hin. Wir müssen erst einmal hier raus.“ War da nicht der Ausgang gewesen? Wenn es dieser nicht gewesen war, woher kam der Gedanke von meinen Bruder. Brachte er sich etwa in Gefahr? Das konnte ich nicht zulassen. Ich musste helfen. Weswegen ich mich einfach los riss und in die andere Richtung davon lief. Egal, wie sehr er mir nach rief. Mit Worten und Gedanken. Ich wollte wissen, was dahinten war. Doch es war ein Fehler. Das was ich sah, wollte ich besser nicht sehen. Behälter mit Wasser und was waren das für komische Gestalten dort drin? Sie sahen so leblos aus, so tot. Während ich den dunklen Gang mit den Behältern entlang lief, war da wieder dieser Gedanke von meinen Bruder. Sie alle sendeten Gedanken aus, obwohl sie tot schienen. Ihre waren Schwach und nur wenige konnte ich klar und deutlich vernehmen. Eve! Da wieder! Mein Name. Er ruft nach mir, ich weiß es einfach. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, wenn ich nicht hier her gekommen wäre. Den Anblick konnte ich nicht ertragen und ich würde ihn wohl nie vergessen. „Josh? Was machst du da?“ Er hielt ihn in dem Arm, vor ihm war ebenfalls solch ein Behälter. Was hatte er getan? Vor allem mit meinen Bruder, dass konnte kein Zufall sein. Er musste Schmerzen haben und nach seinen Gesicht zu urteilen hatte er diese. Josh hatte Glück, dass er ebenfalls einer von uns war. Er konnte die Schmerzen regulieren. Dennoch musste er sich den Kopf halten. Gut, es sollte weh tun! „Beruhige dich. Ich hole ihn hier gerade raus. Lass uns verschwinden.“ Er reichte mir seine Hand, während er meinen Bruder auf seinen Rücken trug. Konnte ich ihm trauen? Nachdem was er getan hatte. Nach seinen Verrat an mich und wahrscheinlich noch an vielen anderen. Dennoch griff ich seine Hand. Warum tat ich das nur? „Da seid ihr ja. Ich hatte schon Angst es könnte etwas schief gegangen sein. Wir sollten nun erst einmal verschwinden.“ Kannte er uns etwa? Der Fremde, welcher mich vorhin schon mit gezogen hatte. Wir hatten uns nun an einer Stelle wieder getroffen. Verschwinden? Ich würde diesen Ort endlich verlassen können. Wie lange wollte ich hier endlich weg und heute war dieser Tag gekommen. Es wurde Zeit das wir gehen konnten. Das sich einige Menschen uns in den Weg stellten, war ihr eigenes Todesurteil gewesen. „Was ist mit den anderen?“ „Unser Auftrag lautet dich zu retten. Und sonst niemand. Keine Rücksicht auf Verluste.“ „Aber sie könnten uns helfen.“ Das musste ich gerade sagen, dabei nahm ich selber keine Hilfe an. Warum ließ ich mir auch gerade von diesen Trottel helfen, der sich noch nicht mal vorgestellt hatte. Weil er meine Chance war hier zu entfliehen und diese Chance musste ich ergreifen. Auch wenn es hieß, dass ich mich mit den anderen vertragen musste. Doch ich wollte niemanden hier lassen, weswegen ich ein paar Türen öffnete. Nein, niemand von uns sollte sterben. Den Tod hatten nur die Menschen verdient, welche uns so behandelt hatten. Der Typ schien zwar mit meinen Vorhaben nicht einverstanden zu sein, aber dennoch ließ er es zu, dass die anderen uns begleiten dürften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)