Remember von Jade (Erinnere dich) ================================================================================ Prolog: Aufwachen ----------------- Die Welt um sie herum war schon lange dunkel. Es war nicht ein klitzekleines Licht zu sehen, nur gähnende Leere. Wenn sie sich konzentrierte konnte sie ein leises piepsen hören und in seltenen Fällen auch ein paar Stimmen. Doch meistens schlief sie. Sie war immer so unglaublich müde und hatte Kopfschmerzen. Doch ihr Schlaf war keineswegs erholsam. Wenn sie erwachte konnte sie sich nie an einen Traum erinnern, doch sie spürte dass es kein schöner gewesen sein konnte. Wenn sie überhaupt geträumt hatte. Meistens ging es ihr nach dem Aufwachen schlechter als vorher und sie war noch müder. An dem Tag war es nicht anders. Sie hatte wieder enorme Kopfschmerzen. Es war vielmehr ein stätiges Hämmern an ihren Schläfen. Am Anfang hatte auch ihre Stirn weh getan. Es hatte gebrannt und gezogen und sie konnte nichts dagegen tun. Doch dass hatte mit der Zeit aufgehört. Sie konzentrierte sich auf das Piepsen, dass einzige Geräusch, dass ihr immer Gesellschaft leistete. Da hörte sie wieder die Stimmen. Die tiefere von beiden Stimmen, hörte sie öfters. Es war eine leise, sanfte Stimme. Sie konnte zwar nie verstehen was genau er sagte, aber sie lauschte seiner Stimme gerne. Die zweite Stimme war auch männlich, doch sie war ganz anders. Die beiden Männer unterhielten sich noch einen Moment, während sie versuchte herauszufinden was an seiner Stimme so besonders war. Der Mann mit der tieferen Stimme ging und sie hörte nur noch die andere. Er sprach mit ihr, leise und liebevoll. Zum ersten Mal seit Ewigkeiten konnte sie verstehen was irgendwer in ihrer Umgebung sagte. „Hey kleine Maus. Tut mir leid dass ich erst jetzt komme. Ich stand so oft vor deiner Tür, aber ich konnte mich nicht überwinden einzutreten. Ich hatte so angst dich so zu sehen. Ich wollte meine starke kleine Jane, nicht so gebrochen sehen. Ich dachte wenn ich dich nicht so sehe, dann ist es auch nicht so, dann ist dass alles nie passiert. Dann müsste ich die Geschichten nicht glauben. Ich bin erst vor zwei Woche zurück gekommen, weißt du? Ich war zwei Wochen in Spanien und hab jeden einzelnen Moment an dich gedacht und mich darauf gefreut dich wieder zu sehen. Und dann komm ich zurück und was muss ich erfahren? Meine kleine Maus ist vor ein Auto gelaufen. Mensch Süße du bist jetzt seit vier Wochen im Koma! Du musst aufwachen, was mach ich denn nur ohne dich? Ich brauch dich doch. Bitte komm zu mir zurü-“, seine Stimme brach ab und sie hörte nur noch sein schluchzen. Mein Herz! Seit ich seine Stimme höre tut mein Herz weh! Sie spürte wie auch ihre anderen Körperteile langsam aber sicher zum leben erwachten. Die ganze Zeit über war das einzige dass sie spüren konnte, ihr Kopf. Und jetzt?! Sie spürte ihr Herz, das viel zu schnell schlug, ihre Beine und ihre Arme, die sich steif anfühlten und ihren Mund. Sie versuchte ihre Lippen zu bewegen. Stumm formte sie seinen Namen. Ihr Hals war so trocken, sie brachte keinen Ton hervor. Ich muss! Er muss mich hören! Er muss wissen, dass ich ihn hören kann! Sie versuchte es noch einmal, doch auch diesmal war ihre Kehle zu trocken. Auch der nächste Versuch scheiterte. Er hatte sich wiederum wieder gefasst, „ Ich weiß nicht ob du mich hören kannst, aber ich hätte es dir schon die ganze Zeit sagen sollen. Wir kennen uns jetzt seit zwei Jahren und du bedeutest mir von Tag zu Tag mehr. Kleines als es hieß du hattest einen Unfall, hat es mich zerrissen. Ich hab sowas noch nie gefühlt. Ich wollte noch nie alles dafür tun um jemanden Lächeln zu sehen. Ich wollte noch nie Berge versetzen um jemanden glücklich zu machen. Ich wollte noch nie jemanden so sehr beschützen, dass ich mein Leben für sie gegeben hätte. Ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt wie ich dich liebe! Jane ich brauche dich. Ich will es dir sagen und dir in deine Augen schauen. Ich will deine Hand so halten und es dir noch einmal sagen.“, er nahm ihre Hand in seine. Sie spürte seine wärme, die sie zu wärmen schien. „Ich will dich im Arm halten, dir sagen dass ich dich liebe und dich küssen. Ich brauche dich.“ Sie versuchte seine Hand zu drücken, doch sie kriegte nur ein kleines Zucken in ihrem Ringfinger hin. Es reichte jedoch voll und ganz aus. Er schreckte auf und starrte ungläubig auf ihre Hand. Sie versuchte es erneut und bekam ein kleines Krächzten hin. Dann nahm sie all ihre Kraft zusammen und versuchte es erneut. „Marlon“, es war mehr ein gequältes Flüstern als ein richtiges Wort. Er sprang auf, „Jane! Schwester schnell!“ Marlon schrie mehrmals nach einer Schwester und als eine endlich den Raum betrat, piepte sie sofort den Arzt an. Janes Hand zuckte mehrmals, während sie mit aller Kraft versuchte die Augen zu öffnen. „Kleines du schaffst es, ich glaube an dich!“ Geleitet von seiner Stimme versuchte sie krampfhaft ihre Augen zu öffnen. Auf einen Schlag war die Dunkelheit verschwunden und einem grellem Licht gewichen. Blinzelnd versuchte sie sich an die Helligkeit zu gewöhnen und als sie es endlich tat blickte sie in seine Augen. Strahlende blaugrüne Augen. „Marlon.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)