Sanji Tales 11 von Urmel-BlueDragon (Teil 11: Angeklagt) ================================================================================ Kapitel 1: Die Verhandlung beginnt ---------------------------------- Sanji Tales ohne Sanji? Ähm ja. Dafür aber mit Smoker und Ace. Und wer die vorigen Teile gelesen hat, weiß wer am Ende dieses Kapitels wieder mal vorbeischaut ^^  Wer Sanji Tales mag, aber Smoker/Ace nicht so sehr, kann diesen Teil natürlich auslassen.  Was man inhaltlich verpasst, wird im nächsten Teil als kurzer Flashback erwähnt.  Natürlich spielt dieser Teil lange vor Imple Down ^^ Schließlich und letztlich möchte ich mich für alle Favos der vorangegangenen Teile bedanken *.* (bedeutet mir echt viel ^^) _________________________________________________________________________________________ Smoker – seines Zeichens Marinekapitän, konnte es nicht fassen. Sicher, er hielt sich nicht immer unbedingt an die Befehle seiner Vorgesetzten und jagte auch nicht jedem kleinen Möchtegern-Piraten hinterher, was im Übrigen daran lag, dass er es auf einen der ganz großen abgesehen hatte – Monkey D. Ruffy mit einem Kopfgeld von 300 Millionen Berry – , aber er hatte der Marine seit vielen Jahren treu gedient und die Stadt Loguetown erfolgreich sauber gehalten. Kein Pirat war ihm je entkommen, außer Monkey D. Ruffy welcher damals unverschämtes Glück gehabt hatte und im Gegensatz zu heute >nur< 30 Millionen Berry wert gewesen war. Viel für den Anfang, zugegeben, aber kein Gegner für Smoker. Gum-Gum-Kräfte machten dem Zigarrenrauchenden Kapitän nun mal überhaupt nichts aus. Ruffys Bruder hingegen – Puma D. Ace – war ihm ebenbürtig. Ace… Nein, an Ace wollte er jetzt nicht denken, immerhin war der Typ ein Pirat. Wie erwähnt, Smoker hatte sich seiner Meinung nach nie etwas zu Schulden kommen lassen und alles getan, um etliche Piraten dingfest zu machen. Und jetzt, jetzt… Ungläubig blickte er um sich. Der Gerichtssaal war nicht groß, aber die Verhandlung war öffentlich gemacht worden und dementsprechend viele Schaulustige hatten sich in dem Saal eingefunden. Zum Glück keine Piraten, aber mal im Ernst: welcher Pirat würde so dämlich sein? Er schaute zum Richter, hoffte stumm, der Irrtum möge sich aufklären, obwohl er genau wusste, dass diese Chance nicht sonderlich groß war. Äußerlich jedoch war dem ehemaligen Kapitän nichts anzumerken. Gelassen, wie vor diesem Gericht kaum jemand war, sah er sich weiter um. Mit einem hörbaren Seufzer gestand Smoker sich die vertrackte Situation ein: der Angeklagte hier, war niemand anderer als er selbst. Er war es, der mit Handschellen gefesselt (die selbstverständlich aus Seestein waren) vor dem Richter stand. Und dieser Richter – da konnte Smoker jeden Zweifel getrost ausschließen – würde ihn auf keinen Fall freisprechen. Denn Youngblood, seinen Vornamen kannte, soweit Smoker wusste, niemand, war der älteste und bornierteste Richter, den diese Welt jemals gesehen hatte. Wenn Youngblood Vorsitzender einer Gerichtsverhandlung war, konnte man mit hundertprozentiger Sicherheit davon ausgehen verurteilt zu werden und wer lebenslänglich bekam, der konnte noch von Glück sprechen. Niemand wurde gerne hingerichtet, oder? Smoker jedenfalls konnte sich einen besseren, einen ehrenvolleren Tod vorstellen. Smoker besah sich die Menschen im Saal. Richter Youngblood, der inzwischen munter über den aktuellen Fall redete, Zeugen, zu denen auch sein ehemaliger Leutnant Tashigi, Kapitänin Hina Blackcage und Kapitän Ratte gehörten und ein paar Schaulustige, sowie ein paar Soldaten, die die Eingangstür bewachen sollten. Einen Verteidiger hatte Smoker nicht, er hatte zwar das Recht selbst etwas zu sagen, aber die Mühe würde er sich sparen. Erneut fiel sein Blick auf die Zeugen.  Ratte, wenn Smoker den schon sah, verging ihm sogar jede Lust aufs Rauchen. Hina hatte ihn schon oft gedeckt. Da konnte sie noch so kratzbürstig sein, zu Smoker hielt sie schon seit Jahren. Tashigi, die vor einigen Wochen befördert worden war, erwiderte seinen Blick aus traurigen Augen. Auch sie hatte immer zu ihm gehalten. Doch seit seiner Verhaftung hatte sie kein Wort mehr mit ihm gesprochen. Verhaftung. Vielen Dank, du miese Ratte! Smoker war sauer. Denn Ratte war der Grund für seine Festnahme gewesen. Dieser sogenannte Kapitän ließ sich von Piraten bestechen. Und so etwas war bei der Marine! Smoker hatte gegen ihn ausgesagt und verloren. Nicht nur, dass die Anklage wegen unzureichender Beweise fallengelassen worden war, Ratte hatte nach der Verhandlung sogar versucht ihn zu töten. Dabei verloren einige von Smokers Männern ihr Leben, er selbst blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Oder dank seiner Teufelskräfte. Das konnte man sehen, wie man wollte. Die Morde an seinen Untergebenen wurden ihm selbst zur Last gelegt. Die Beweislast war erdrückend. Nur Tashigi und Hina glaubten ihm. Das wusste Smoker, obwohl beide nicht mehr mit ihm sprechen durften. Er war eine Schande für die Marine. Eine Schande! Smoker schnaubte verächtlich, wofür er von Youngblood mit einem strengen Blick bedacht wurde. War ihm egal. Sollte der Richter doch gucken, wie er wollte. Das Urteil stand sowieso fest und selbst falls nicht, interessierte ihn keinesfalls was der alte Sturkopf zu sagen hatte. Während Kapitän Ratte seine Aussage machte, der Smoker im Übrigen sowieso kein Gehör schenkte, wurde die Doppeltür zum Saal geöffnet. Alle, der Raucher selbst eingeschlossen, wollten wissen wer störte und drehten sich um. Die Doppeltür des Saales flog nach beiden Seiten auf, die Soldaten dahinter zur Seite. Im wahrsten Sinne des Wortes >hereinspaziert< kam eine junge Frau. Lange, blonde Haare hatten sich in Wellen um ihre Schultern gelegt. Blau-graue Augen blickten (gelassen) heiter in die Runde. Smoker weigerte sich zu glauben, was er da sah. Wie konnte sie nur so dumm sein und hier aufkreuzen? Aber gerade da war das Problem. Diese Piratin war ganz und gar nicht dumm, nur sehr stur. Vielleicht sogar noch sturer als der Alte hinterm Richterpult. Kapitel 2: Die Flucht --------------------- Einigen der Anwesenden blieb der Mund offen stehen, andere sogen überrascht die Luft ein. Ein Raunen ging durch den Saal, doch kein Mensch wagte es sich zu bewegen. Auch die Zeugen rührten sich nicht. Nur einer der Soldaten rezitierte: „Silver Sharon, 22 Jahre alt, wird seit mehr als zehn Jahren gesucht, Kopfgeld 219 Millionen Berry.“ „Festnehmen!“, rief Youngblood sofort, doch keiner reagierte. Silver Sharon ging gelassen weiter, sah den ehemaligen Kapitän, grinste ihn (gut gelaunt) freundlich an und sagte nur: „Hallo Smoky.“ Smoker konnte sich den Luxus, angestrengt darüber nachzudenken was genau Sharon hier wollte und woher sie auf einmal kam, nicht leisten, daher erwiderte er ihren Blick genauso freundlich und sagte: „Hallo Sharon. Wo warst du so lange?“ Die Miene der jungen Frau verfinsterte sich. „Egal“, gab sie unwirsch zurück. „Hast es wohl nicht leicht gehabt“, mutmaßte Smoker. Für einen Augenblick blitzten Sharons Augen gefährlich auf, dann jedoch lächelte sie weiter. In diesem Moment erwachten sowohl Tashigi als auch Hina aus ihrer Starre. „Silver Sharon, du bist verhaftet!“, riefen sie im Chor, stürmten auf sie zu. Sharon grinste, wich geschickt aus und landete mit beiden Füßen auf Youngblood’s Pult, dem Richter in die Augen blickend. Im selben Atemzug, machte sie einen Salto rückwärts, stand direkt hinter Smoker, zog ein Schwert, welches sie auf dem Rücken trug, aus der Scheide, befreite so den Angeklagten von seinen Handschellen. Smoker grinste, lief zusammen mit Sharon auf die noch immer offen stehende Doppeltür zu. Tashigi und Hina sahen sich an, wollten den ehemaligen Kapitän nicht verfolgen, zögerten etwas zu lange. Youngblood war aufgesprungen und keifte: „Was machen sie denn da?! Wollen sie etwa eine Meuterei anzetteln?! Hinterher! Aber sofort!“ Wer Tashigi und Hina gut kannte, konnte gar nicht übersehen, dass ihr Bemühen den entflohenen Gefangenen und die Piratin dingfest zu machen, bestenfalls halbherzig war. Alle anderen, und das waren die Meisten der Anwesenden, sahen wie die weiblichen Marinemitglieder kampfbereit und mit vollem Einsatz Smoker und Sharon verfolgten, welche gerade die Doppeltür aus Eichenholz passiert hatten, lachend und scherzend weiter liefen. Und wenn man genau darüber nachdachte, hatte Smoker allen Grund zu lachen, erst recht, als Sharons Freunde ihren Verfolgern mit gezogenen Schwertern den Weg versperrten. Abrupt blieben die Flüchtenden stehen und sahen sich an. „Und jetzt?“ Smoker wollte wissen, wie es weiter ging, auch wenn er kaum Hoffnung auf eine Antwort hatte, da Sharon eigentlich immer ziemlich planlos war und falls sie doch mal einen Plan hatte, dann konnte man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass Peter, der Chefarzt aus ihrer Bande, nicht ganz unbeteiligt daran war. „Keine Ahnung.“ Ja, ziemlich genau die zwei Worte, mit denen Smoker gerechnet hatte. Sharon grinste breit und sagte: „Wir könnten zusehen, wie meine Leute die Marinefuzzis zum Narren halten – darin haben sie eine gewisse Übung.“ Ein deutliches Brummen ließ darauf schließen, dass Smoker diesen Vorschlag zu missbilligen schien. Die Piratin zog den ehemaligen Marinekapitän in eine Seitengasse. „Wir können auch schlicht davon laufen“, sagte sie, „obwohl das natürlich weniger Spaß macht.“ Herausfordernd blitzten ihre Augen zu ihm hinauf – sie war gut zwei Köpfe kleiner als er, was ihr ehrlich gesagt nichts ausmachte. Schließlich war er zwölf Jahre älter und somit schon immer größer als sie gewesen. „Ich möchte Tashigi und Hina nicht zum Narren halten und noch viel weniger möchte ich dabei zusehen, wie sich deine Leute über sie lustig machen.“ Sharon legte ihre Stirn in Falten und sagte: „Ace hat Recht. Du bist ein Spießer.“ „Was hast du denn mit dem zu schaffen?“ Entweder ignorierte Sharon diese Frage bewusst oder sie hatte sie tatsächlich nicht mitbekommen – bei ihr war das Normalzustand – jedenfalls sagte sie: „Mir kommt da gerade so eine Idee…“ Smoker war sich nicht sicher, ob er weiter zuhören wollte, aber schaden konnte es ja nicht. Obwohl…bei Sharon wusste man nie so genau was als Nächstes kam, womit sie ihrem Vater alle Ehre machte – beide waren unberechenbar. „Am Besten kommst du erstmal mit auf unser Schiff. Platz genug haben wir allemal.“ „Ich auf einem Piratenschiff? Sharon, lass die Witze.“ „Spießer!“ Sharons Lippen hatten sich kein bisschen bewegt. Entweder war sie zur Bauchrednerin mutiert oder es gab jemanden, der entweder frech oder lebensmüde genug war, um die Beiden zu beobachten. Kapitel 3: Das Wiedersehen -------------------------- Erst nachdem sie eine Weile nach allen Seiten geschaut hatten, aber niemanden entdecken konnten, blickten sie nach oben. Dort saß er. Seine Beine hingen von der Dachkante herunter. Die schwarzen Haare, die Sommersprossen und vor allem sein orangefarbener Hut mit den Smilies waren unverkennbar. Überhaupt war seine komplette Erscheinung total abgedreht. Smoker knurrte, Sharon strahlte. Ace grinste, sprang vom Dach und landete schräg neben Sharon. „Ace!“ Ihr Strahlen wurde intensiver. Sie fiel ihm um den Hals, drückte ihn kurz an sich, ging zwei Schritte zurück und strahlte begeistert weiter. Während Ace unverhohlen grinste – er und Sharon kannten sich, seit Ace auf der Grand Line war – versuchte Smoker krampfhaft den Impuls zu unterdrücken Ace verbal zu verstehen zu geben, dass dieser verhaftet sei und zog eine Grimasse. „Was hast du?“ Für einen Moment tat Smoker nichts, dann deutete er mit einer Bewegung seiner rechten Hand auf Ace. „Oh“, Sharon überlegte kurz – jedenfalls hoffte Smoker das – bevor sie sagte: „Vergiss das endlich. Dein neues Leben hat begonnen.“ „Und was ist, falls ich das gar nicht will?“ Bevor Sharon Smoker seinen Dickkopf vorwerfen konnte, hatte Ace zum Schlag ausgeholt. Seine Faust traf den Unvorbereiteten und Sekundenbruchteile später fand Smoker sich meterweit von den beiden Anderen entfernt auf dem Hosenboden wieder. Es hatte nicht besonders wehgetan; Ace hatte nicht ernsthaft zugeschlagen, aber immerhin deutlich genug, dass Smoker ungewollt ins Grübeln kam. Was hatte das zu groß geratene Streichholz bloß? Konnte ihm doch egal sein was aus dem ehemaligen Kapitän wurde…oder? Schließlich war Ace Smoker ja auch egal. Oder zumindest versuchte er sich das einzureden. „Treffer versenkt“, brummte Smoker, stand auf, klopfte sich den Staub von den Klamotten. „Jetzt bin ich dran.“ Doch Ace wich geschickt aus, verpasste dem ehemaligen Kapitän einen Kinnhaken. Bevor die Beiden auf die Idee kommen konnten ihre Teufelskräfte einzusetzen, reagierte Sharon, indem sie jeweils eine Kette aus Seestein um die Hälse der Männer warf. „Treffer, versenkt“, versuchte sie Smoker zu imitieren. „Sharon, das ist nicht fair“, murrten sie synchron. „Hört auf zu streiten.“ „Wir streiten nicht“, behauptete Smoker. „Ja“, sagte Ace, „wir sind nur nicht immer einer Meinung.“ Sharon grinste. „Lasst uns gehen.“ „Äh“, machte Smoker, während er an der Kette zog. „Ja, genau, wo gehen die verdammten Dinger auf?“, fragte Ace, grinste und sagte: „Obwohl, der wandelnden Zigarre steht es irgendwie“, während er übermütig an der Kette zog, die Smokers Hals schmückte. Dieser lächelte gequält, sagte nichts, sah dem Anderen nur tief in die Augen, dem die nächste Provokation im Halse stecken blieb. Warum sah dieser Typ ihn so an? Fragte Smoker sich auch gerade, schaute weg, murmelte etwas Unverständliches, blickte zu Sharon. „Befrei mich endlich von diesem Ding. Was hast du damit gemacht? Die sitzt voll eng.“ „Praktisch, nicht? Die passen sich genau an.“ Smoker seufzte, versuchte es erneut: „Sharon, jetzt hör auf.“ „Hm“, machte sie, sah die Beiden an. „Versprecht ihr mir, dass ihr euch vertragt?“ Beide nickten. „Dass ihr euch die Hand gebt?“ Erneutes Nicken. „Und dass ihr euch umarmt?“ „Dass wir-?“, fragten sie im Chor. Nicht, dass sie etwas dagegen hatten, aber das mussten sie ja nicht zugeben. „Also?“, fragte Sharon, fügte nach kurzer Pause gespielt drohend hinzu: „Sonst dürft ihr euch nach der Umarmung auch noch küssen.“ Nachdem sie sich erst angesehen, im selben Moment wieder weggesehen hatten und auch noch rot geworden waren, erklärten sie sich mit den Bedingungen einverstanden. Ace stand Sharon am Nächsten, weshalb sie seine Kette zuerst mit beiden Händen festhielt. Je mehr Zeit verstrich, umso länger schien die Kette zu werden. Nach kurzer Zeit streifte sie sie über Ace` Kopf, welcher fassungslos zusah. „Sag mir nicht, dass das alles ist.“ „Wenn man keine Teufelskräfte hat, ist das alles“, erwiderte Sharon nicht unfreundlich, wandte sich Smoker zu, wiederholte die Prozedur mit seiner Kette. Ace hatte sich wieder gefasst, wollte den anderen Mann erneut provozieren erinnerte sich jedoch an Sharons Drohung. Die Drei setzten sich in Bewegung. Nach einer Weile bemerkte Ace: „Wir werden verfolgt.“ Sharon blieb stehen, drehte sich um und sah einen jungen Mann, der hinter ihnen her hastete. „Das ist Daniel“, stellte sie fest. „Dein Vize?“, fragte Smoker, der, wie Ace, ebenfalls angehalten hatte. Sie nickte. Schon bald hatte Daniel die kleine Gruppe erreicht. „Die Anderen sind noch im Gerichtsgebäude“, japste er, „sie kommen gleich nach.“ Es dauerte nicht lange, bis sie den Hafen erreicht hatten. Doch bevor Smoker und Ace an Bord der Galeone gehen durften, bestand Sharon darauf, dass sie ihr Versprechen vollständig einhielten. Kapitel 4: Weg hier ------------------- Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Festplatte war kaputt. Geht jetzt wieder schneller. __________________________________________________________________________________________________ Ohne groß darüber nachzudenken gaben sich die Männer die Hand. Mit der Umarmung, die sich eigentlich beide schon lange wünschten – natürlich würden sie das nie zugeben – war es nicht ganz so einfach. Zögernd traten sie aufeinander zu. Als sie dann tatsächlich soweit waren sich wirklich zu umarmen, stürmten Menschen auf die Galeone zu. „Anker lichten!“ „Oh Mist!“ Sharon zog die Beiden mit sich, Daniel lief hinterher, tat, was die Anderen ihnen zugerufen hatten. Es waren noch nicht alle an Bord, trotzdem entfernte sich die Galeone von dem Hafen der Insel. Smoker hatte sich endlich zwei seiner geliebten Zigarren angesteckt, stand mit Ace noch immer an Deck, während Daniel und Sharon sich verzogen hatten. Sharon redete gerade auf ihren Navigator ein: „Umdrehen, umdrehen. Sofort Elijah, mach hinne, das ist mein Ernst.“ „Nein.“ „Was soll das heißen?“ „Du hast mich ausdrücklich angewiesen, diesen Hafen sofort zu verlassen, wenn es brenzlig wird und Smoker an Bord ist. Und genau daran halte ich mich.“ „Jetzt sage ich dir, du sollst umdrehen. Wir sind noch nicht vollzählig. Uns fehlen drei Männer.“ „Welche sind das?“ „Pisafi, Orion und T.J.“ Elijah sah seinen Kapitän vorwurfsvoll an. „Du weißt genau, dass sie allein zurechtkommen.“ „Hier lassen, werden wir sie trotzdem nicht.“ „Wir haben die Marine an den Hacken. Falls sie uns kriegen, war alles umsonst.“ Sharon war frustriert. Nicht, weil Elijah absolut Recht hatte, sondern weil es nicht in ihrer Macht lag an der Gesamtsituation etwas zu ändern. „Versteck die Bloody Lady irgendwo in der Nähe. Sobald die Gelegenheit günstig ist, kommen wir zurück und holen die Drei.“ „Aye, aye.“ Wieder an Deck, war nur noch Smoker zu sehen. Ace schien bereits woanders zu sein. Nicht unwahrscheinlich war, dass er sich momentan in der Kombüse befand und versuchte Joe, Big Joe und Little Joe – den drei Köchen – etwas Essbares abzuluchsen. Sharon passte es ganz gut, dass er gerade alleine war und trat auf ihn zu. „Ich weiß, dass du Ace willst.“ Bevor Smoker protestieren konnte, fügte sie hinzu: „Bitte leugne es nicht. Dafür ist es zu offensichtlich. … Hier.“ Sie drückte ihm ein paar Handschellen samt Schlüssel in die Hand. „Seestein.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. „Anders wird er dir wohl kaum zuhören. Allerdings, das Eine verspreche ich dir: solltest du Ace wehtun, werde ich dich persönlich nach Imple Down bringen.“ „Sollte ich Ace wehtun“, erwiderte Smoker, „kannst du dir die Mühe sparen, dann geh ich nämlich freiwillig.“ So etwas in der Art hatte Sharon hören wollen. Sie erzählte ihm noch, wo sich Ace vermutlich befand, erklärte den Weg und ging ihren Vizen suchen. Smoker hatte sich sofort auf den Weg gemacht und kaum war er in den richtigen Gang zur Kombüse eingebogen, kam ihm Ace auch schon entgegen. Die Feuerfaust sah ziemlich missgelaunt drein – die Smutjes hatten wohl nichts von ihren Vorräten herausgerückt. Typisch für sie – denn sie bestanden darauf, dass es keine Zwischenmahlzeiten gab. Nur, wenn ihr Käpt`n es persönlich anordnete, wurde eine Ausnahme gemacht. Ace grummelte vor sich hin. Er hatte echt Hunger. Viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, registrierte er zu spät, dass er in Smoker hinein gelaufen war, der ihn sofort in eine Umarmung zog, dabei murmelte: „Hatten wir Sharon doch versprochen.“ Im selben Moment hatte er dem perplexen Ace die Handschellen angelegt, der augenblicklich vergeblich versuchte sich davon zu befreien. „Seestein. Bist du irre?“ „Nein, ich will nur mit dir reden.“ „Ja, sicher.“ Der sarkastische Unterton war nicht zu überhören. Smoker grinste sich eins, hob Ace auf seine Arme. „Was wird das denn jetzt?“ „Das wirst du schon sehen.“ „Lass mich runter!“ „Nein.“ Smoker war nicht zum ersten Mal auf dieser Galeone, aber auch das gehörte zu den Dingen, die er freiwillig bestimmt nicht zugeben würde. Obwohl das letzte Mal schon um einiges zurücklag, wusste er genau wohin er wollte und wie er da hinkam. Auch wenn er erst jetzt feststellte, dass die vielen freien Räume – die man ohne Weiteres als >Gästezimmer< bezeichnen konnte – durchaus in ihrer Existenz berechtigt waren. Smoker lächelte. Gästezimmer auf einem Piratenschiff gab es wahrscheinlich nur bei Silver Sharon, so war sie eben. Ein leises Grinsen huschte über seine Lippen, während Smoker die Tür zu einem der vielen Räume auftrat, mit einem Tritt nach hinten wieder schloss und Ace auf ein großes Bett legte. „Wie war das vorhin? Du willst nur mit mir reden?“ „Sicher.“ Unter anderem, fügte er in Gedanken hinzu. Ace behagte es gar nicht, dass er dem Anderen hilflos ausgeliefert war – blöder Seestein. Wer hatte den noch gleich entdeckt? Egal. Jetzt konnte er nur hoffen, dass die Situation glimpflich für ihn ausging. Denn als Smoker einen seiner Arme befreit hatte, keimte zunächst Hoffnung in ihm auf, die aber sofort im Keim erstickt wurde, nachdem der Andere ihn ans Bett gefesselt hatte. Das machte es für Ace nicht einfacher, erst recht nicht, als Smoker damit begann ihn auszuziehen. Kapitel 5: Spießer unter sich ----------------------------- „Reden?“, wiederholte Ace abermals, „wenn das wirklich alles ist, kannst du mir doch sicherlich erklären, warum du mich zu diesem Zwecke so demütigen musst.“ „Nun sei mal nicht so ein elender Spießer.“ Das gab es ja wohl nicht. Hatte nicht er in Nanohana fast das Gleiche zu ihm gesagt? Ironie des Schicksals, hörte er auf einmal Sharons Stimme und fragte sich erneut, was das alles sollte. War das Ganze ein Racheakt von Smoker? Passte gar nicht zu ihm. Smoker schien ihm nicht der Typ zu sein, der es nötig hatte, sich an anderen zu rächen – schon gar nicht, weil er beleidigt worden war. Obwohl er das, was der Andere anscheinend als Beleidigung empfand, doch eher als Tatsache auslegen würde. Oha, der konnte einen ja ganz schön böse anfunkeln. Sah richtig süß aus. „Also, worüber willst du reden?“ „Dachte schon, du fragst nie.“ „Für dein Alter, bist du verdammt dreist.“ „Tja, im Gegensatz zu dir, bin ich in der Position mir das leisten zu können.“ „Nimm mir die Handschellen ab!“ „Wie bitte? Eben hast du mich noch gefragt, worüber ich mit dir reden will und jetzt das?“ „Ich werde dir zuhören, vielleicht werde ich dir sogar antworten, aber zuerst befreist du mich von diesem lästigen Seestein-Gedöns!“ Smoker konnte nicht anders, als Ace innerlich anzuschmachten – in diesem Zustand war er einfach nur süß, zum Anbeißen. Beherrsch dich, dachte er, als sich etwas in seiner Hose regte. Leicht war das nicht, es kostete ihn mehr Willenskraft als er eigentlich aufbringen konnte – zumindest in so einer Situation. „Was ist jetzt?“ Ace war es leid, von dem Anderen nur wortlos angestarrt zu werden. Smoker indes hatte nicht die Absicht sein Schweigen zu unterbrechen, zog es vor nonverbal zu antworten, verband Ace` dunkle Augen mit einem schwarzen Tuch. „Du hast eine interessante Definition von >reden< und ich rate dir-“ Die Schimpftirade, die nun eigentlich ihren Auftritt haben sollte, wurde durch ein lautes Stöhnen unterbrochen, das eindeutig zu Ace gehörte. Als Smokers Hand ihn fest, aber nicht schmerzhaft, an seinen Hoden gepackt hatte, konnte er nicht anders. Außerdem drängte sich Ace der Hand entgegen, wollte mehr – wollte alles – und es wurde Zeit, dass Smoker das endlich erfuhr. Smokers überraschten Gesichtsausdruck sah keiner und es würde auch nie jemand davon erfahren. Beinahe hätte er seine Hand zurück gezogen, doch sie massierte weiter, entschlossen, was sie im festen Griff hatte so schnell nicht wieder herzugeben und dafür war der Mann – zu dem diese Hand gehörte – äußerst dankbar. Er beugte sich über Ace, strich mit seiner Zunge sanft über dessen Lippen und erhielt augenblicklich den gewünschten Einlass. So leicht würde er es Smoker nicht machen, drängte die Zunge in seinem Mund mit der eigenen frech zurück, musste aber schon bald einsehen, dass der Andere deutlich mehr Erfahrung hatte, stöhnte in den Kuss, da Smokers Hand weiterhin nicht untätig war und verlor kurz darauf ihr erstes Duell. Erstes Duell? Zumindest auf dieser Basis… Nun zog Smoker seine Hand doch zurück und stand auf, was ihm ein enttäuschtes Brummen von Ace einbrachte, der gleich darauf forderte: „Komm sofort wieder her!“ „Moment.“ „Wo gehst du hin?“ „Nirgends.“ Als Beweis für seine Antwort, streichelte er mit einer Hand – gut, dass er seine Jacke bereits ausgezogen hatte – über den Bauch des Jüngeren, der sich sofort wieder der Hand entgegenlehnte, zufrieden seufzte. „Komm ganz her.“ Smoker, noch dabei sich mit der anderen Hand auszuziehen, was mit zwei Händen, gerade bei den Schuhen, wesentlich einfacher war, kippte quer über Ace als dieser beide Beine um die ihn streichelnde Hand geschlungen hatte und sie – beim Fallen des Älteren – flüchtig über Ace` Schritt strich. „Hast du es so nötig?“, feixte Smoker. „Mit dir immer und jetzt mach gefälligst hin.“ Ein fieses Grinsen schlich sich auf die Gesichtzüge des Rauchers, er stand auf, wanderte in eine andere Ecke des Zimmers und entledigte sich da seiner restlichen Klamotten, schaute zu der Feuerfaust hinüber, die sich offensichtlich nach seinen Berührungen verzehrte. Gemächlich schlenderte er zu dem Bett zurück, betrachtete den immer noch ans Selbige gefesselten Körper und sagte: „Ich glaube, reden müssen wir gar nicht mehr.“ „Gut erkannt!“, schnaubte Ace, „wie oft muss ich dir noch sagen, dass du wieder herkommen sollst?“ „Du könntest es mal damit versuchen, mich ganz lieb darum zu bitten.“ „Glatte Erpressung.“ „Okay, wie du willst“, sagte Smoker, strich fest über die Lenden des Anderen und verkündete: „dann kann ich ja jetzt gehen“, nahm seine Hand weg, bewegte sich zur Tür. Kapitel 6: Vereint ------------------ Erst als die Tür wirklich geöffnet wurde – verdammt, der schien doch nicht nur zu bluffen – sagte Ace: „Smoker, würdest du bitte wieder herkommen und mir einen Moment zuhören?“ Der Angesprochene grinste, schloss die Tür, stand kurz darauf wieder neben dem Bett. „Bitte.“ Ohne zu zögern sagte Smoker: „Ich bin hier“, während seine Hand über Ace´ Wange streichelte. „Würde es dir viel ausmachen mir die Handschellen abzunehmen und dir dann noch ein bisschen mit mir die Zeit zu vertreiben?“ „Nicht, wenn ich da weitermachen darf, wo ich vorhin aufgehört hab.“ „Was glaubst du?“ „Ich glaube“, sagte Smoker, stand auf – den Schlüssel für die Handschellen in einer Hand – spreizte Ace` Beine, um sich dazwischen zu drängen, widmete sich erst ausführlich seiner Brust, dann seinem Hals, wo er eine dunkle Markierung anbrachte, während er umständlich die Handschellen öffnete, „dass es mir nichts ausmacht und dass ich mir sehr gerne mit dir die Zeit vertreiben möchte.“ Ace lächelte, befreite seine Augen von dem lästigen Tuch, schlang seine Arme um Smokers Hals und verwickelte ihn in einen langen Kuss. Smoker lächelte zurück, erwiderte und gewann ihr nächstes Duell. Bevor Ace protestieren konnte, war Smoker vorsichtig mit zwei Fingern in ihn eingedrungen. Der Uke stöhnte auf, spreizte die Beine noch etwas weiter, versuchte sich auf das vorzubereiten, was noch kommen würde, obwohl das gar nicht so einfach war. Es kostete Smoker enorme Anstrengung sich zurückzuhalten, aber er wusste ja nicht wie viel oder wie wenig Erfahrung die Feuerfaust hatte, beugte sich zu dessen Ohr, flüsterte: „Dein erstes Mal?“ Ace zögerte und als er leicht errötete, kannte der Seme die Antwort. „Ich bin ganz vorsichtig, versprochen.“ Smoker hielt sein Versprechen; als er endgültig in Ace eindrang, verspürte dieser nur ein Ziehen, aber keine Schmerzen und auch erst, als er sich daran gewöhnt hatte, begann der Seme sich in ihm zu bewegen, führte ein schnelles Ende für beide herbei, zog sich vorsichtig aus dem Uke zurück, legte sich halb auf, halb neben ihn. So fühlt sich also Sex mit einem Mann an, dachte Ace und stellte fest, dass es ihm eindeutig gefallen hatte – sogar viel besser als mit einer Frau. Außerdem begriff er, was er schon lange geahnt hatte: er liebte die wandelnde Zigarre und konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als den Rest seines Lebens mit ihr zu verbringen. „Smoker?“ „Ja?“ „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch, Streichholz.“ Ace grinste, schubste Smoker von sich runter – der sofort lachend die Flucht ergriff – und jagte ihn quer durchs Zimmer, bis der Ältere ohne Vorwarnung stehen blieb, sich umdrehte und den überraschten Ace in seine Arme zog, ihn in einen Kuss verwickelte. +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ „Wo sind Smoker und Ace?“, fragte Daniel, nachdem Sharon ihn endlich gefunden hatte. „Die werden sich in irgendeinem der Zimmer weiter vorne amüsieren.“ „Du meinst-?“ Daniel grinste vielsagend. Sharon nickte. „Endlich.“ „Ja, war ja schon lange abzusehen.“ „Was war schon lange abzusehen?“ Tilofe, der zehnjährige Nachwuchsnavigator war hinzugekommen, hatte den letzten Satz gehört. „Das erklär ich dir, wenn du älter bist“, erwiderte Daniel, noch immer grinsend. „Unsinn“, winkte Sharon ab „Smoker und Ace sind zusammen.“ „Wie kannst du das denn wissen? Sie haben es uns doch noch gar nicht erzählt.“ „Beide machen keine halben Sachen.“ „Ähm“, machte Tilofe, um sich Gehör zu verschaffen, „ich soll euch sagen, dass das Schiff vor Blicken anderer sicher ist. Orion, T.J. und Pisafi holt Figile mit einer Jolle.“ „Alles klar“, sagte Sharon, „dann könnt ihr ja schon zur Messe gehen.“ „Aye, aye.“ +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Sharon wusste genau wo Ace und Smoker steckten, hatte ein Gespür für so etwas, klopfte ungeniert an die Tür des Zimmers, in dem sich die Beiden vergnügt hatten. „Moment!“, rief Smoker. Er und Ace beeilten sich in ihre Klamotten zu kommen, da sie wussten, dass Silver Sharon für gewöhnlich vor nichts Halt machte. So war es natürlich auch dieses Mal, denn kaum hatten beide den Sprung in ihre Hosen geschafft, flog die Tür auf und Sharon trat ein. „Wir wollen gleich essen.“ „Dürfen wir uns vielleicht erst zu Ende anziehen?“ „Mach hier nicht son Wind Smoky und sag mir lieber, ob du aus irgendeinem Grund nach Imple Down gehen solltest.“ „Darüber macht man keine Witze“, warf Ace ein. „Tun wir nicht. Es ist uns sehr ernst damit. Nein, Sharon, es gibt keinen Grund dafür und nenn mich gefälligst nicht Smoky.“ Sharon strahlte, fiel beiden um den Hals und sagte: „Ich freu mich wahnsinnig für euch. Lasst uns gehen.“ +~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+ Als Ace, Smoker und Sharon die Messe erreichten, konnte die Piratin erkennen, dass auch Orion, T.J., Figile und Pisafi bereits Platz genommen hatten. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)