The distance between us von yezz (Byakuya x Renji) ================================================================================ Kapitel 23: Romance at the Hanami: Fireworks and Demons ------------------------------------------------------- Auch wenn sie von einer der vielen Damen überlistet worden waren, schien es Renji, als hätte Byakuya immer noch einen Plan B: Langweilig sein. Es war nun schon etwas mehr als eine halbe Stunde vergangen und Byakuya hatte nur so viel gesagt, wie es notwendig war, um nicht unhöflich zu sein. Doch die Prinzessin (oder was auch immer sie für einen Rang in der royalen Familie bekleidete) war nicht so einfach in die Flucht zu schlagen. Sie war zurzeit sehr darum bemüht, eine Reaktion von Byakuya zu erhalten, während sie ausführlich darüber redete, was für Vorteile eine weibliche Begleitung hätte und wie sehr es sein Leben verbessern würde. Renji war beeindruckt, dass Byakuya es schaffte, kaum zu zucken, wenn sie ihn bei seinem Vornamen nannte. Noch nicht einmal ein -san fügte sie hinzu. Renji konnte nicht anders, als einen amüsierten Blick mit dem Bodyguard der Prinzessin auszutauschen. Der Bodyguard war eine ernste Frau mit stahlgrauen, kurz rasierten Haaren. Selbst in ihrer entspannten Sitzposition, sie saß wie ein Mann im Schneidersitz direkt neben Renji, konnte der Rothaarige spüren, dass sie kraftvoll war. Trotz der gelassenen Pose war das kommandaten-ähnliche Reiatsu wahrzunehmen, welches sie ausstrahlte. Ihre Uniform war unheimlicher, als sie selbst. Er hatte bisher noch niemanden der 0. Einheit gesehen, noch weniger ganz gemütlich ein Picknick mit ihm geteilt. Sie lehnte sich zu Renji hinüber. "Dein Typ ist gut. Kann er auch Tränen standhalten?", wisperte sie. "Kalt wie Eis.", gab Renji zurück. "Vertrau mir. Ein ganzer Tränenstrom würde ihn nicht aus der Fassung bringen." "Ein Wutanfall?" Renji schüttelte mit dem Kopf. "Das wäre für ihn eine Ausrede, zu gehen." "Verdammt!", sie pfiff leise und beeindruckt. Sie lehnte sich mit einem resignierten Ausdruck zurück. Renji versuchte wieder, das alberne und endlose Geplapper der Prinzessin auszublenden. Doch hatte er wesentlich weniger Übung darin als Byakuya. So versuchte er sich damit abzulenken, durch die Gegend zu schauen. Zum Glück wurde die Promenade mit dem einsetzenden Sonnenuntergang ein echter Hingucker. Laternen strahlten von den Ästen der Kirschbäume und tauchten die weichen pink-weißen Blüten in ein wunderschönes Licht. So von unten angeleuchtet, hatten sie etwas von kleinen Wolken, die zu Boden gebracht wurden. Währenddessen begann die Prinzessin, zu schmollen. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern. Die bevorstehende Niederlage erkennend, rettete der Bodyguard die Prinzessin vorweiterer Demütigung, indem sie ihre Hoheit daran erinnerte, noch ein wirklich wichtiges Treffen zu haben. Sie verbeugten sich tief, damit die Dame ihren Rückweg antreten konnte. "Ich hätte eine Wette vorschlagen sollen.", murmelte Renji als er sich wieder zu Byakuya setzte. "Ich wusste, sie würden das hier gewinnen." Byakuya kniff sich an die Stelle über seinen Nasenrücken zwischen den Augen. "Mein Kopf schmerzt." Renji war überrascht, echte Erschöpfung in der Stimme des Kommandanten erkennen zu können. "War sie so nah dran?" "Lass uns einen taktischen Rückzug antreten. Ich werde keinen weiteren Überfall überstehen." Diener kamen wie aus dem Nichts, um ihre Sachen einzusammeln. Ironischerweise würde es die Dienerschaft früher zurück zu den Quartieren schaffen, als sie. Denn die Tatsache, dass Byakuya nun auf seinen Füßen stand, schien ihn wieder ansprechbar zu machen. Sie konnten kaum 3 Schritte gehen, ohne das jemand sie grüßte. Zumindest waren die Leute, die sie anhielten, wohl alle eher harmlos. Niemand hielt ihn wirklich lange auf, denn sie wollten alle einen schönen Platz für das Feuerwerk ergattern. Der Kommandant sprach soeben mit einer jungen Familie. Die beiden kleinen Kinder rannten auf Renji zu, um ihn mit großen Augen anzustarren. "Bist du ein echter Shinigami?", fragte der ältere Junge misstrauisch. "Natürlich.", antwortete Renji mit einem kleinen Lachen. "Warst du auch Mal in die Welt der Lebenden?", wollte er wissen. "Ein- oder zweimal." Die jüngere Schwester aber fokussierte sein Zanpakutō mit einer Intensität, dass Renji sich nicht wundern würde, wenn er sie in einigen Jahren auf einen der Übungsplätze wieder traf. Sie zeigte auf das Schwert. "Wie heißt es?" Renji kniete sich, um ihr in die Augen zu schauen. Wenn ihm nicht klar gewesen wäre, dass ihre Eltern ausgeflippt wären, hätte er Zabimaru gezogen und ihr einen guten Blick auf die Waffe gewährt. "Was verleitet dich zu der Annahme, dass unsere Schwerter Namen tragen?" "Sie müssen.", sagte sie mit einem Stirnrunzeln, welches ihr kleines Gesicht zerknautscht wirken ließ. "Alles, was spricht, hat einen Namen." Er nickte und tätschelte den Griff seines Zanpakutō. "Das ist mein Zabimaru.", mit einem Nicken deutete er zu Byakuya, dessen Gestalt vom Laternenlicht erleuchtet wurde. Seine Haut erschien weiß im Licht, wie von einem Geist. "Seins ist Senbonzakura." Sie lachte fröhlich und klatschte in die Hände. "Senbonzakura zur Kirschblütensaison!", mit den Worten rannte sie zurück und zog am Ärmel ihres Vaters und versuchte verzweifelt, ihren Scherz zu teilen. "Du solltest sie nicht ermutigen.", sagte ihr älterer Bruder und blickte mürrisch zu seiner Schwester, während diese einen glücklichen Tanz um den irritierten und erschreckten Byakuya begann. Als er zurück zu seiner Familie ging, sagte er noch über die Schulter "Sie ist bereits jemanden zur Heirat versprochen und daher verlobt." Langsam und stirnrunzelnd stand Renji auf. Sie war so ein fröhliches, kleines Ding und hatte bereits den unverkennbaren Hauch von Reiatsu um sich. Es schien nicht richtig, dass ihre Zukunft bereits vorherbestimmt war. Aber dann erinnerte er sich daran, dass das Schicksal eine lustige Sache war. Man konnte es einfach nicht vorhersagen. Als sich die Familie verabschiedete, drehte sich das kleine Mädchen um und winkte Renji übermütig. Er lächelte und winkte zurück. Wenn Renji eine Sache ganz genau wusste, dann dass man mit genug Willenskraft sein eigenes, verdammtes Schicksal schmieden konnte. "Ich wünschte, wir wären zu Hause", seufzte Byakuya, als sie endlich die Tür zu ihrem Quartier hinter sich schlossen. "Was ich jetzt mehr als alles andere möchte, ist ein langes, heißes Bad." "Du kannst mir nicht erzählen, dass der Kaiser nicht über eine ähnlich hübsche heiße Quelle verfügt, als die Kuchikis.", lachte Renji. "Natürlich hat er das.", sagte Byakuya. "Eine noch bessere. Aber du dürftest dort niemals hinein." "Ich?" Oh. Byakuya wollte, dass sie gemeinsam gingen? Das wäre wirklich nett. Ein kleines, schelmisches Lächeln schlich auf seine Lippen. "Ich gehöre zwar nicht zum Geheimdienst, aber ich kann Mauern heraufklettern. Wenn alle das Feuerwerk genießen, wird vielleicht noch nicht einmal ein Bademeister dort sein." "Schlägst du gerade vor, dass wir in das private Bad des Kaisers einbrechen?" "Nicht sie. Ich." "Oh, na dann", begann Byakuya trocken. "Ich geh meine Sachen holen." Es war enttäuschend einfach, in das Badehaus zu gelangen. Da war keine Wand zu erklimmen, kein Bademeister zu umgehen. Byakuya musste sich nur einmal umdrehen, als Renji das Schloss öffnete. "Ich denke nicht, dass ich wissen möchte, wie du diese spezielle Fähigkeit erlangt hast", bemerkte Byakuya, als die Tür aufschwang. Ja, das willst du wirklich nicht, dachte Renji. Vor allem, weil die Person, die es ihm beigebracht hatte, Rukia war. Das Innere des Badehauses lag im Dunkeln, außer ein bisschen Mondschein und Licht vom Fest, fiel Nichts durch die hohen Fenster hinein. Sie betraten die Eingangshalle, schlüpften aus ihren Sandalen und platzierten sie in dendafür vorgesehenen Fächern. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt einmal durch den Vordereingang gekommen bin.", sagte Byakuya in Gedanken. "Also gut.", sagte Renji und tat so, als wäre er ein Führer. Dabei zeigte er auf eine rechteckige Plattform. "Dort steht normalerweise der Bademeister und die Jungs benutzen die blaue Tür." "Welche hilfreicherweise auch mit 'Männer' beschriftet ist.", fügte Byakuya sarkastisch hinzu, als sie zum Umkleideraum gingen. "Ja, aber nicht jeder, der durch den Haupteingang geht, kann lesen.", sagte Renji. "Oh. Wobei vermutlich hier alle lesen können, eh?", fügte er schnell hinzu. "Ja, es ist anzunehmen, dass jeder, der im kaiserlichen Palast lebt, Kanji lesen kann. Ohne Zweifel wohl auch Hiragana und Katakana.", als sie Körbe für ihre Kleidung gefunden hatten, hielt Byakuya für einen Moment inne, schien über etwas nachzudenken. "Renji, wann hast du es gelernt?", fragte er schlussendlich. "Oh, ähm...", er war froh, dass aufgrund der Dunkelheit nicht zusehen war, dass er rot wurde. "Akademie." Byakuya sagte dazu nichts, obwohl Renji vermutete, dass er darüber zumindest etwas überrascht war. Viele Distrikte hatten Schulen eröffnet, betrieben Tempel, aber Inuzuri war verdammt weit weg und beschissen arm. Als er und Rukia zur Akademie kamen, hatten sie noch nicht einmal Schuhe noch weniger hatten sie eine grundlegende Bildung. Es war eine der großen Ironien seiner Akademie-Zeit. Morgens verbrachte er die Zeit im Unterricht für Fortgeschrittene, abends belegte Kurse für die rudimentären Dinge. Und die ganze Zeit flehte er darum, dass es niemanden auffiel, dass er mit den grundlegenden Dingen kämpfte. Natürlich wurde er für die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können in der 11. Einheit aufzogen. Und unter der Hand oft um Hilfe gebeten. Tatsächlich hatte er fast immer die vollständige Papierarbeit übernommen, sobald er sich einen Rang erarbeitet hatte und Tetsuzaemon Iba herausposaunte, dass Renji diese Fähigkeit besaß. Nicht, dass es Zaraki irgendwie gestört hätte. Sein Siegel war nur die Nummer der Einheit, da er genau genommen ja selbst keinen Namen hatte. Und der Vizekommandant war noch ein Kind. Renji war sich sicher, dass jemand Yachiru unterrichtete, aber kritische Dinge wie Toilettenpapier konnten eben nicht auf ihre Bildung warten… Oder auf ihre Aufmerksamkeit. Ikkaku hingegen hatte weder das Können noch das Interesse dafür. Überraschenderweise konnte Yumichika etwas lesen und hatte Renji gebeten, ihm das Schreiben beizubringen. Dies sollte aber in solch einer Heimlichkeit passieren, dass Ikkaku ihnen irgendwann unterstellte, eine Affaire zu haben. In Wahrheit hat Renji schon Jahrzehnte die Arbeit eines Vizekommandanten erledigt. Nicht, dass es ihn wirklich interessiert hätte, er war glücklich dabei. Doch es war einer der Gründe, warum es ihn so unglaublich ärgerte, wenn Byakuya seine Zeit in der 11. Division als Verschwendung bezeichnete. Nicht nur, dass er dort intensiv trainiert hatte, er hat auch die Jungs in Zaum gehalten. „Ah.“, machte Byakuya leise und unterbrach damit die Gedanken des Rothaarigen. Der Schwarzhaarige trat zu ihm und stellte sein Korb mit Kleidung auf das Regal. „Du denkst wieder, wie ich sehe.“ Verdammt noch mal. Renji war so in Gedanken gewesen, dass er die Chance verpasst hatte, seinen Kommandanten heimlich anzuhimmeln, während dieser sich ausgezogen hatte. In der Zwischenzeit hatte er es nur geschafft, das Bündel seines Shihakushōs zu einem festen Bündel zu pressen. Wie üblich war das Einzige, worauf er automatisch Rücksicht nahm, Zabimaru gewesen. Das Schwert lehnte behutsam gegen die Wand. Direkt neben Senbonzakura. Mit einem leichten Kopfschütteln schmiss Renji seine Uniform in den Korb. „Komm.“, Byakuya nahm seine Hand. „Es scheint, als sollten wir beide die Chance nutzen, uns zu entspannen.“ Hand in Hand schlichen sie sich in das Hauptbad. Renji musste einfach grinsen, als er sich ausmalte, welches Bild sie gerade abgeben mochten. Auf Zehenspitzen, vollständig entkleidet. Er wurde niemals müde davon, Byakuya so zu sehen. Vollständig befreit von den zurückschreckenden Dingen wie dem Haori oder Kenseikan. Der Schwarzhaarige sah so um Jahre jünger aus und fast… angreifbar. Fast. Selbst im Halbdunkel war es unmöglich die kraftvollen, straffen Muskeln oder den anmutigen Schnitt der Taille und die schlanken, langen Knochen, nicht zu bemerken. Byakuya glich Senbonzakura unheimlich – Über jede Vernunft wunderschön, aber tödlich wie die Sünde. Sie hielten bei der Dusche und stellten diese an. Byakuya hatte daran gedacht, Seife mitzubringen. Diese reichte er nun Renji. "Würdest du?" Würde er? Würde er wollen, seine Hände über diesen perfekten, nassen Körper gleiten zu lassen? Würde er sich einen Vorteil aus dieser seltenen Gelegenheit herausnehmen, Byakuya zu berühren? "Oh, ja. Ich würde.", brachte Renji heiser hervor. Er rieb die Seife zwischen seinen Händen, bis sie schäumte. Während der ganzen Zeit wartete Byakuya geduldig mit nach unten gerichteten Augen. Das Wasser hatte sein rabenschwarzes Haar noch weiter verdunkelt. Einige Rinnsale bahnten sich ihre Wege diewohlgeformten Armen und die Brust hinunter. Renji stellte sich vor den Wasserstrahl, um diesen mit seinem Rücken zu blockieren. Seine Hände, nun eingeseift, zitterten ein wenig, als er sie nach den Schultern seines Kommandanten ausstreckte. Ah, solch eine Haut! Wie polierter Alabaster. Renji fühlte sich gehemmt, als sich Byakuya gegen seine Handflächen drückte, aber diesen kümmerte seine Bewegungen scheinbar wenig. Seine Hüften schoben sich verführerisch nach vorne und so presste er sich in Renjis Griff. Die Geräusche des entfernten Feuerwerks bildeten ein Echo zu Renjis hämmernden Herzen. "Deine Sanftheit macht mich wahnsinnig, Renji." Kurz lachte Renji grunzend auf. "Vielleicht mag ich es so. Zu sehen, wie sie um mehr betteln.", sagte er. Dabei griff er etwas gröber, aber dennoch verspielt um Byakuyas Hüfte. Sein leises Stöhnen entwich Byakuya. "Du bist ein Teufel." "Das haben sie erst jetzt festgestellt? Ein bisschen langsam für einen Kommandanten, oder nicht?", neckte Renji und beugte sich vor, um Byakuyas Lippen in Beschlag zu nehmen. Byakuya schmeckte einfach immer gut. Reste von Chili erhitzten ihre Lippen. Trotz der Tatsache, dass Renji Schärfe nicht mochte, hungerte er nach mehr. Seine Hände schlangen sich um die Taille des Schwarzhaarigen, zogen ihn näher. Seine Zunge schnellte tief in Byakuyas Mund. Byakuyas Finger fuhren seine Arme hoch, um auf seinen Schultern zu ruhen. Byakuya brach den Kuss ab und vergrub seinen Kopf an Renjis Hals. Sanfte Küsse wurden von Knabbern und Beißen unterbrochen. Seine Zunge fuhr seine Lieblingspunkte entlang – an den Linien seiner Tattoos und über die Kühle seiner Schlüsselbeine. Renji könnte sich in diesem einzigartigen Gefühl verlieren, ihre Körper so nah beisammen, berührten sich an solch verlockenden Stellen. Seine Sinne taumelten bei der Zartheit des Mundes, den leicht hervorstehenden Hüftknochen und der glatten, feuchten Haut. Langsam ließ er seine Hand über Byakuyas Rücken wandern, erkundete jede Kontur. Renji hätte ewig so verweilen können – Entlang des Abgrundes zum Nichts und dem, wonach er sich sehnte. Aber der Kommandant schien immer etwas Wilderes von ihm zu wollen. Etwas mehr... Aggression. Zumindest war er dieses Mal nicht überrascht, als er spürte, wie sich Byakuyas Finger verlangend in sein Fleisch gruben. Ein harter Schubser presste die Luft aus seiner Lunge, als er mit dem Rücken an der Wand aufkam. Reiatsu wirbelte zwischen ihren Körpern, vibrierte gegen die Haut, wie das tiefe Grollen einer Basstrommel. Byakuyas Hände fanden ihren Weg zwischen Renjis Beine. Finger schlangen sich gekonnt um Renjis Männlichkeit, erregten ihn immer mehr. Er schnappte nach Luft, Röte stieg ihm, trotz des kühlen Wassers, welches über seinen Körper floss, in die Wangen. Er griff verzweifelt nach Byakuyas Taille, um seine Knie vom Nachgeben abzuhalten. So plötzlich von der Ekstase überwältigt, hatte Renji für einen Moment vergessen, dass er einmal nicht von Byakuya zurückgehalten wurde. Er musste einen Vorteil daraus schlagen, solange sein Kommandant ihm dies möglich machte. Mit einem tiefen Atemzug drängte er sich, begleitet von einem Knurren, nach vorne. Er griff Byakuya am Nacken und schob ihn zur gegenüberliegenden Wand. Die Augen des Schwarzhaarigen öffneten sich vor Überraschung und, so schien es Renji, Lust. „Ah.“, Byakuyas Atem kitzelte Renjis Ohr. „Habe ich den Dämon geweckt?“ „Du magst es.“, Renji lächelte breit und gefährlich. Wenn er nicht wüsste, dass Byakuya auf das harte Zeug stand, hätte er sich dies niemals getraut. „Seien sie vorsichtig, was sie sich wünschen, Kommandant. Einen Hund aus Inuzuri von der Leine zu lassen, könnte mit ihnen als meine Hündin enden.“ Es war befriedigend zu sehen, wie sich, aufgrund dieser Grobheit, ein wenig Farbe auf Byakuyas Gesicht schlich. Doch besonders befriedigend war zu sehen, wie schnell der Körper des Kommandanten darauf reagierte. Aber das war kein Spiel, dass Renji gewinnen konnte, wenn Byakuya nicht mitspielen wollte. Ein simpler Kidō-Spruch und eine Welle seines spirituellen Drucks und Renji wäre auf seinen Knien. Aber bis das passierte, würde er nehmen, was er bekommen konnte. Er glitt mit seinen Fingern über Byakuyas Hintern. Dann griff er nach dessen Bein und zog es so hoch, dass das Knie des Kommandanten über seinen Schultern hing. Byakuya hatte seine Arme um Renjis Nacken geschlungen, um nicht die Balance zu verlieren. "Was hast du...?" "Ich werde euch hart gegen die Wand ficken", knurrte Renji und platzierte das andere Bein Byakuyas ebenso wie das Andere. Er grunzte ein wenig, als er das gesamte Gewicht der Kommandanten trug, aber er war stark genug, um beide zu halten. Vor allem mit der Unterstützung der Wand. "Wenn sie denken, dass es das ist, was ich bin, dann ist es auch das, was sie bekommen." Es war hart und vermutlich mehr als nur etwas schmerzhaft, aber absolut befriedigend. Zumindest körperlich, für beide. Renji fühlte sich schuldig, als er Byakuya in seinen Armen wiegte, während sie erschöpft auf den nassen, gefliesten Boden glitten. Sanft streichelte er durch das schwarze Haar, schob die Strähnen hinter die Ohren und wünschte sich, Byakuya würde ihn ansehen. Vermutlich sollte er dankbar darüber sein, dass er die erschöpfte Befriedigung an den leicht geöffneten Lippen und dem flachen Atem erkennen konnte. Schweiß schimmerte auf Byakuyas Haut, die langen, dunklen Wimpern zuckten leicht. Wie würde es sein, mit diesem Mann Liebe zu machen? Anstatt, wie sonst immer, beim... Vögeln zu enden? Renji küsste sanft Byakuyas Augenlider, als wolle er sich entschuldigen. Nicht, dass er glaubte, dass Byakuya so etwas wollte. Wenn man bedachte, wie Byakuya an Renjis Schulter gekeucht hatte, hätte er sich wohl sogar noch etwas Dunkleres, Brutaleres gewünscht. Es war eine Seite an Byakuya die, egal wie oft sie zum Vorschein kam, ihn immer überraschte und... auch verstörte. War der Kommandant nur so bei ihm, weil sie aus verschiedenen Gesellschaften kamen, weil Renji aus Inuzuri war oder weil er Byakuyas Untergebener war? Waren es die Tätowierungen, die Byakuya vermuten ließen, dass der Rothaarige grob und gewalttätig war? Erwartete er keine Zärtlichkeiten zwischen ihnen, weil sie beide Männer waren? Vielleicht war es auch nur Byakuyas Ding. Aber es war unvorstellbar, dass der Kommandant so etwas mit seiner geliebten, verstorbenen Frau... Obwohl, war es vielleicht der Grund, warum er seine Liebschaften in Rukongai suchte? Hat er sie gegen die Wand gedrängt, gefesselt,... verletzt? [style type="italic"]Nein. Niemals.[/style] Es war völlig klar, dass Byakuya seine Frau mehr als alles Andere geliebt hatte. Er hat sie geschätzt, wie eine schöne, fragile Blume. [style type="italic"]Vielleicht ist das das Problem, dachte Renji[/style]. Seine Finger streichten leicht über schmale, blasse Wangenknochen. Vielleicht mied Byakuya Zärtlichkeiten im Bett, weil es zu sehr wie Liebe war. Etwas, was er bereits gegeben hatte, verloren hatte. Aber dann... Wohin brachte ihn das? War dies das Beste, was Renji sich erhoffen konnte? War alles, was er jemals von Byakuya bekommen würde wilder, intensiver Sex und dann... all dieser Raus-aus-meinem-Bett-Mist und der furchtbare, unangenehme Morgen danach? Aber noch wichtiger: Konnte er damit leben? War er so stark wie Yumichika, um das einfach zu akzeptieren, auch wenn es ihm das Herz brach? Obwohl sich Renji fragte, ob das wirklich Stärke war? Oder vielleicht einfach nur fehlender Selbstrespekt? Einen Mann das zu geben, was er wollte – alles geben, aber noch nicht einmal im Gegenzug um einen kleinen Gefallen zu bitten? Renji küsste Byakuyas Augenlider erneut, aber ein wenig drängender. Auch wenn seine Stimme zitterte und er mehr Courage brauchte, als fast alles, was er bisher getan hatte. „Was ist, wenn ich euch sagen würde, dass ich euch liebe?“, fragte er. Er fühlte, wie sich Byakuya plötzlich anspannte, sein Körper war mit einem Mal starr. Die Stille zog sich viel zu lange hin. Aber als Byakuya endlich sprach, war seine Stimme schneidend und kalt. „Warum würdest du eine solch dumme Sache tun?“ Renjis Brust zog sich zusammen. Für eine Sekunde konnte er nicht atmen. Es war wie ein Schnitt, es schmerzte irgendwo tief in ihm. Aber anstatt Blut drohten Tränen aus der Wunde hervorzuströmen. Er riss sich zusammen, hustete und schüttelte seinen Kopf, während er sich aus dem Gewirr von Gliedmaßen und Gefühlen befreite. „Wer sagt, dass ich es tun würde? Ich hatte nur gefragt. Aber wie auch immer, die Antwort war klar genug.“ Natürlich sagte Byakuya nichts. Nicht ein einziges, verdammtes Wort. Trotz, dass er es besser wusste, wartete Renji, zögerte. Hoffte für einen Moment, dass Byakuya vielleicht einbrechen würde, vielleicht zugab... etwas, irgendetwas. Aber er lag nur auf dem Boden, sein Rücken gegen die Wand gepresst. Ruhig wie ein Stein, seine Arme lagen noch dort, wo sie aufgekommen waren. Atmete flach, sein Gesicht bar jeder Emotion. „Ja, in Ordnung.“, sagte Renji grimmig und bemühte sich, nicht zu zeigen, wie sehr er verletzt war. „Ich geh eine Runde spazieren. Sie sollten ein Bad nehmen, Kommandant. Sie sehen beschissen aus.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)