Pride, honor and love von QueenZombie (JamesXLily) ================================================================================ Kapitel 1: Briefe von Niemanden ------------------------------- Briefe von Niemandem Stille herrschte noch an einem warmen Morgen, als die Sonne gerade im Osten den Horizont durchbrach. Das riesige Schloss wurde langsam in Licht getaucht. Der See glitzerte in der Morgensonne, während der nahliegende Wald noch vollkommen in dunkeln lag. Das dicke Geäst wurde nur schwer von den Sonnenstrahlen durchbrochen. Das Gelände auf dem das Schloss stand war riesig und noch voller Menschen, die in diesem wohnten, lernten, lebten. Oder in diesen Fall noch schliefen. Die ersten Vögel durchbrachen den Morgen mit ihren Gesang. Nur hoch oben in einer der höchsten Türmen war eine junge Frau wach und saß auf ihrem Bett. Helle grüne Augen beobachten den Staub, der sichtbar wurde durch den kleinen schmalen Lichtstrahl der durch die Vorhänge drang. Langsam tanzte er in der Luft. Ganz fasziniert sah Lily Evans zu und verlor sich darin. Sie war schon lange wach im Gegensatz zu den anderen jungen Frauen in ihren Schlafsaal. Heute, ja heute war der letzte Tag vor den Sommerferien und das Schloss würde die nächsten Wochen in der gleichen Stille liegen. Ehe sie im September alle zurückkehren werden für ein weiteres Schuljahr, hier in Hogwarts. In ihrem Fall war es dann das letzte Jahr. Noch konnte sie es sich nicht vorstellen, wie es sein würde im letzten Schuljahr zu sein. Seit 6 Jahren nannte sie Hogwarts ihr Zuhause. Nur zu den Ferien war sie bei ihren Eltern, bei denen sie sich zwar geborgen fühlte. Aber es war nicht mehr ihr Zuhause. Der Ort an der sie die Fremde war. Ihre Eltern verstanden ihre Welt nicht, und sie konnte sich keine andere Welt mehr vorstellen. Traurig lächelte sie... Ehe sie weiter darüber nachdenken konnte wurde ihre Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt. Ein Aufseufzen und ein Murmeln, dass eins der Mädchen von sich gab und Lily wusste, sie wachte gerade auf. Wie gut sie einander schon kannten und sie hatte Recht. Blaue Augen sahen sie verschlafen an. "Morgen...du bist ja schon wach?" lächelte Emma. Lily erwiderte das Lächeln ihrer Freundin und nickte. "Guten Morgen". Sie sah zu wie sich das Mädchen aus dem Bett quälte, obwohl es so früh am Morgen war. Emma war eine der wenigen Frühaufstehern, die sie kannte. Emma war allgemein ein kleiner Sonnenschein, wie Lily es gerne so sagte. Anders ließ sie sich nicht beschreiben. Emma Primes mit ihren großen blauen Augen, ihren langen braunen Haar. Klein und fröhlich, etwas naiv aber auf keinen Fall dümmlich und einfach liebenswert. "Endlich sind Sommerferien! Kannst du dir das vorstellen! Kein Lernen! Sonne satt und Ruhe!" Lily lachte. "Bei den vielen Hausaufgaben, die wir aufbekommen haben, werden wir nicht viel Ruhe haben" "Mann, seid doch nicht so laut. Ich will noch schlafen!" kam es von der anderen Seite. Lily und Emma fingen an zu lachen. So das schlecht gestimmt ein anderes Mädchen sich aufsetzte. "Ihr seid schlimm!" murrte sie. Die kurzen blonden Haare waren wirr und braune Augen sahen ihnen entgegen. Kathrine Jones, ganz und gar nicht ein Morgenmensch. Laut und frech, in Normalfall. Für jeden Spaß zu haben. Außer es ist früh am Morgen wie gerade eben. "Und deswegen weckst du mich jetzt?" Und schon war auch die letzte wach geworden. Alice Kirkwood. "Seid ihr wahnsinnig, es ist 5 Uhr!" rief sie heraus und zog die Decke wieder über den Kopf. Versteckte so ihre dunkelblonde Mähne und verschloss ihre graublauen Augen. "Als ob du darüber meckerst wie früh es ist, wenn Frank dich weckt." kam es lachend von Kat. Lily und Emma fielen damit ein, während ein Kissen durch das Zimmer flog. Nach all der Zeit hatte sich nichts geändert. Und doch wusste Lily, es würde sich bald sehr vieles ändern. Diese Unbesorgten Tage werden vorbei sein nach dem nächsten Jahr. Sie würden in die Zauberwelt gelassen in einer dunkeln Zeit. Eine sehr dunklen Zeit, die kurz vor einem gewaltigen Krieg stand und das, ja das machte ihr schreckliche Angst! Nicht weit weg von den eben erwachten Mädchen lagen 5 Jungs in einem Schlafsaal. Allesamt schlafend und noch recht ruhig. Bis der Wecker laut anfing zu klingeln und sie alle aus ihrem Schlaf riss. "Man Moony muss das sein!" rief der Erste und grummelte in sein Kissen herein. "Jaa, dass muss sein Prongs! Weil heute der letzte Schultag ist und wir nicht ein Teil eingepackt haben und in wenigen Stunden nach Hause fahren" kam die Antwort von Remus. Ein blasser dünner Junge mit hellbraunen Haaren und großen langen Narben über dem Gesicht. Der Junge, der Prongs genannt wurde, setzte sich auf, zog sein Schlafshirt aus und warf es in einen der aufgeklappten Schrankkoffern die im Zimmer standen. "Erstes Teil eingepackt" antwortete und schon legte sich James Potter wieder hin. Die Anderen hatten sich noch nicht mal die Mühe gemacht etwas zu sagen. "Ich helfe euch später nicht!" kam die Drohung von Remus während er im Bad verschwand und danach seine Sachen ordentlich packte. Jedes Jahr das Gleiche. Um 11 würde der Zug fahren und um 9 Uhr werden sie alle aus dem Betten springen und würden alles in ihren Koffer werfen was ihnen gehörte. Und wie er es vorraussah. Um kurz nach 9, als er gerade sein Koffer schloss sprangen sie alle aus ihren Betten heraus. "Oh bei Merlins Unterhose! Warum hast du uns nicht geweckt!" rief Sirius Black, ein großgewachsener junger Mann, mit stahlgrauen Augen und schwarzem Haar. Er reagierte gar nicht auf das Lachen von Remus, während er eilig seine Sachen in den Koffer warf. Ebenso die anderen beiden. Remus saß dort und sah zufrieden zu. James war nicht viel besser als Sirius, auch er warf wild die Sachen durch den Raum. Ein ebenso großer junger Mann, dunkle Haare so wie Sirius und braunen Augen. Und der Letzte im Bunde war noch Peter Pettigrew. Ein kleiner Junge, nicht gerade der Schlankeste mit wässrigen grauen Augen. Und so verschieden sie auch waren alle, gab es keine besseren Freunde als sie, die Rumtreiber. Freunde, die alles zusammen teilten, die man niemals mehr in Hogwarts vergessen würde. "Ich sagte doch, wir würden es schaffen!" sagte Kat und grinste vor sich her. Lily lachte. "Du hast vor 5 Minuten gerade erst gemerkt das du dein Zauberstab vergessen hast einzupacken" Kat verzog das Gesicht. "Den darf ich doch sowieso nicht Zuhause benutzen also wäre es gar nicht so schlimm!" Die drei Anderen Mädchen lachten nur noch mehr. Sie verliesen gerade das Schloss und waren auf den Weg zu den Kutschen, die sie zum Zug bringen würden. "Dreht euch um Ladys, dass ist das Letzte Mal das wir in die Sommerferien gehen..." sagte Alice und sie sahen alle hoch zum Schloss, mit den vielen Türmen und Fenstern. Lily lächelte. "Ms. Evans!" Verwirrt sah sie zum Eingangsportal, sie erwartete ein Lehrer zu sehen...stattdessen kam ihr James Potter entgegen. "Potter!" sagte sie genervt. Hinter ihm gingen Sirius, Remus und Peter. "Oh...Lily...ich...also..." James stotterte. "Ich wusste nicht, das du meinen Namen nach unserer Hochzeit annehmen würdest, okay dann Mrs Potter. Oh das gefällt mir" grinste James sie an. "Idiot!!!" rief Lily schon und schlug gegen seine Brust. Er lachte nur noch mehr. "Entschuldige, ja okay?" er grinste sie an. Lily hasste es, dieses Grinsen. Er sah immer aus als würde er sie ganze Zeit nur auslachen, sein Getue und seine Sprüche. Sie waren schrecklich. Wortlos wollte sie sich umdrehen. "Ich wollte dich nur warnen" sagte er dann. Lily drehte sich wieder um und sah in die braunen Augen. "Vor was?" fragte sie dann nach. "Vor unseren Date, nächstes Schuljahr. Es wird dich aus den Socken hauen! Und wenn wir dabei sind, gehst du mit mir aus? Komm schon das erste Hogsmead Wochenende, direkt wenn die Schule wieder angefangen hat!?" Lily hätte es wissen müssen und während ihre Freundinnen kicherten, war sie sauer! So wenig Unterstützung von Ihnen hatte sie nicht erwartet. Dann grinste sie auch leicht hinterhältig. "Ja, warum nicht" und sie wurde angestarrt. Sogar Potter waren alle Gesichtszüge entglitten. "Wirklich?" fragte er perplex. "Natürlich nicht! Du Vollidiot! Selbst wenn Merlin persönlich vorbeikommen würde und mir sagen würde die ganze Welt hänge davon ab, dass ich mit dir ausginge würde ich Nein sagen! Nein! Nein! Nein! Und wenn du mich jemals wieder danach fragst werde ich dich verprügeln! Klar! Und damit meine ich nicht wie ein Mädchen! Nein ich werde dich windel weich prügeln, so dass du dich nie wieder traust mit ein Mädchen nur zu reden!" schrie sie ihn an und war ihn ganz nah gekommen. Schwungvoll drehte sie sich um und wusste genau, das er ihre Haare ins Gesicht bekommen hatte. Und eigentlich wollte sie jetzt davon stolzieren um ihren Worten noch Nachdruck zu verleihen, was damit endete, das sie stolperte und fast hinfiel. Sie grummelte leicht vor sich her und stampfte davon. "Hey Lily!" rief Emma und lief ihr nach, gefolgt von Kat. Alice sah noch ein Moment in das Geschockte Gesicht von James. "Hey, das war ein Fortschritt. Sie hat Ja gesagt und hättest du nicht nochmal nachgefragt, hättest du sie drauf ansetzen können." sagte sie. "Ohhh, ich weiß schon wie ihr Hochzeitskleid aussehen wird- sie wird wie eine Prinzessin aussehen wenn sie zum Altar schreitet." schwärmte sie. "Und eure Kinder erst!!!" sie quickte auf. "Alice!!!" rief Emma. "Oh. ja ich komme!" Und schnell verschwand sie. "Das war eine ziemlich krasse Absage von ihr. Und fragst du sie im Zug wieder?" fragte Sirius. "Wow....was für ein Feuer sie hat-" sagte James leise. "Er ist wieder in einer seiner Tagträume oder Moony?" "Jup. Prongs? Hörst du uns? Wir müssen zu den Kutschen" sagte Remus. James grinste. "Jaja...." Sie gingen nacheinander weiter. "Wie kann man nach so einer Abfuhr noch grinsen?" fragte Sirius und Moony zuckte die Schultern, während Peter Schwierigkeiten hatte Schritt zu halten und gleichzeitig James zu bewundern dafür, dass ihn das so kalt lies. Als sie dann im Zug waren, suchten sie sich direkt ein Abteil neben der Gryffindor Mädchen. "Ich habe einen Plan, wie ich sie endlich für mich gewinnen kann" flüsterte James dann. Aufmerksam hörten ihm seine Freunde zu. "Sie wird wohl oder übel in Laufe der Zugfahrt an uns vorbeigehen und natürlich herein gucken. Und ich? Ich werde hier sitzen, betrübt und naja. Wie man sich halt nach so eine Abfuhr von seiner Liebsten fühlt und sie bekommt ein schlechtes Gewissen" fuhr er weiter fort. "Dir ist klar, dass das noch nie funktioniert hat. Lily hatte noch nie ein schlechtes Gewissen wenn sie dir eine Abfuhr gegeben hatte?" gab Sirius von sich. James grinste. "Das war auch nur der erste Punkt von meinem Plan, den Rest, dass werdet ihr noch erfahren" und damit verriet er nichts mehr. "Lily, dass war sehr gemein von dir. Hast du nicht sein Gesicht gesehen?" sagte Emma zu der Rothaarigen. Sie seufzte auf. "Vielleicht lernt er es jetzt.“ "Aber er liebt dich doch." erwiderte Alice. "Nein Alice! Du und Frank liebt euch. Potter-Potter liebt nicht. Nicht mich und kein anderes Mädchen von den so vielen. Er liebt nur das eine und die Herausforderung. In dem Moment in dem ich nachgebe wird er gewinnen und das ist alles was er will!" Sie sah auf als Kat herein kam. "Naja für jemand der nur gewinnen will." sagte diese. "Sieht er ganz schön geknickt aus" fuhr sie fort. "Er sitzt genau im nächsten Abteil. Ich habe ihn gesehen, als ich zur Toilette bin." sagte sie. Lily schnaubte auf und vergrub sich hinter ihren Buch. Ihr war das egal, es gab wichtigeres als Potter.Potter wie er sie veräppelt und das schon die ganzen Jahre. Seit dem Ersten Jahr hat er laufend an ihren Haaren gezogen und sie mit Papier beworfen. Kröten in ihre Tasche versteckt, nicht das sie Angst hätte davor, aber sowas machte man halt nicht! Und das war nur der Anfang gewesen damals. Anstatt ihr Streiche zu spielen, fing er an auf einmal sie nach Dates zu fragen und sie anzubaggern. Während er sich dazu mit anderen Mädchen traf. Als ob Lily das nicht wusste! Doch später als sie auch die Toilette aufsuchte musste sie sich gestehen, so geknickt hatte sie ihn noch nie gesehen und leicht quälte sie doch ihr Gewissen. War sie zu hart gewesen? Nein, nein war sie nicht. Sie dachten an ihren ersten Tag in Hogwarts, als sie in das Haus Gryffindor kam und nicht fröhlicher darüber war. Sie saß James gegenüber. Er hatte ihr die Hand gereicht und sich vorgestellt. Damals, ja damals dachte sie er würde ihr erster Freund in Hogwarts werden. Sie schüttelte leicht den Kopf. Es war anders gekommen, vieles war anders gekommen, dachte sie traurig als sie Severus Snape sah. Und sie aneinander vorbeigingen ohne ein Wort. Stunden später erst war endlich Lily wieder im Haus ihrer Eltern. Endlich wieder in ihrem eigenen Zimmer. Sie sah sich um wie jedes Jahr. In den letzten Jahren hatte sich hier nicht viel verändert, da sie nur ihre Ferien hier verbrachte. Die Wände waren noch immer Rosa, weil Lily wie jedes Mädchen damals diese Phase hatte. Auf den Regalen und in ihrem Bett waren Kuscheltiere verteilt. An der Wand klebte noch ein altes Pferdeposter und von Bands, die sie mal gut gefunden hatte. Ehe sie in die Welt der Zauberer und Hexen abgetaucht war. Wenig deutete darauf hin, dass nicht mehr ein kleines Mädchen, sondern eine fast erwachsene Frau hier wohnte. Bis auf die Schminke, die sich an der Kommode türmte und vielleicht der Lesestoff im Regal. Obwohl Lily schon immer Bücher gelesen hatte die für ihr Alter nicht gewöhnlich war. Und wie heute Morgen in Hogwarts, bekam sie ein merkwürdiges Gefühl und jetzt wurde es ihr deutlicher als je zuvor. In dem Zimmer, was nicht mehr darauf deuten konnte. Sie fühlte sich noch nicht erwachsen. Sie war eine Frau geworden, ja ihr Körper lügte darin nicht. Eine hübsche Frau noch dazu, dass wusste sie. Und trotzdem fühlte sie sich noch immer zu schwach, zu unwissend, zu verletzlich für die Welt der Erwachsenen. Ob diese Gefühl verloren gehen würde? Dass Gefühl noch nicht bereit zu sein? Sie schluckte schwer, als sie die Tür klicken hörte. Sie sah herüber, die Tür war ein Spalt geöffnet und herein tapste ein kleiner schwarzer Kater. Verwundert blinzelte sie, sie stand auf. Träumen tat sie nicht, als die unsicheren Pfoten zu ihr tapsten. Neugierig, kein Zweifel. Sie lächelte und beugte sich herunter. “Hey du. Wer bist du denn? Ohh bist du süß!” sagte sie leise und nahm den kleinen Kater hoch. Braune Augen sahen ihr entgegen. “Gefällt er dir?” Sie sah auf und entdeckte ihre Eltern in der Tür. “Ist...er für mich...?” fragte sie erstaunt. Sie hatte zwar eine Eule, Senta, die in der Ecke im Käfig saß und neugierig den Neuankömmling ansah. Aber sie liebte Katzen und das wussten ihre Eltern und bis vor zwei Jahren gab es auch die Familienkatze, die leider an Altersschwäche verstorben war. Ihre Eltern nickten und kamen auf sie zu. “Wir konnten dir doch kein Geburtstagsgeschenk schicken und da dachten wir er würde dir sicher gefallen.” “Oh danke! Danke, danke!” rief Lily und drückte ihre Eltern kräftig. “Ohh wie süß.” sagte sie wieder und sah den Kater an, der sie neugierig beäugte. ”Wie soll ich ihn nur nennen?” fragte sie sich laut, als ihre Mutter sich räusperte. “Da gibt es ein Problem. Er...hört schon auf einen Namen” sagte sie. Lily runzelte die Stirn. “Naja. Er ist schon ein ganzen Monat hier und wir mussten ihn ja rufen. Also...haben wir.ihn ein Namen gegeben” Sie sah dem Kater zu, wie er durch das Zimmer tapste. Sein Fell war etwas länger und standen ein wenig wirr ab und sah Lily wieder an mit den brauen Augen. “Du hast mir doch mal von diesen Jungen erzählt.” Lily wusste genau wen ihre Mutter meinte. “Du meinst James Potter” Ihre Mutter nickte. Dann fiel der Groschen...”Nein, nein oder...?” “Ich dachte er sähe aus, naja irgendwie wie der Kater. Und leider hört er jetzt auf den Namen.” Ihre Eltern lachten etwas. ”Nein! Ach kommt schon! Das könnt ihr doch nicht ernst meinen! James?” Und wie auf Kommando miaute der kleine Kater und kam auf sie zu. James schmiegte sich an ihr Bein und schnurrte. Lily seufzte laut auf und sie musste sich eingestehen. Das Fell war genauso wirr und strubbelig wie das von Potter. Und die braunen Augen. Ja, irgendwie gab es Ähnlichkeiten. Da musste sie ihren Eltern recht geben. “Da seht ihr einmal Potter und benennt direkt ein Kater nach ihn.” sagte sie seufzend und konnte gar nicht ihren Eltern böse sein. Sie mussten auch nicht das ganze Jahr mit Potter verbringen!!! So wie sie es voraus gesehen hatte, waren die Sommerferien nicht sehr mit Ruhe verbunden. Obwohl Lily nie Schwierigkeiten in der Schule hatte, brauchte sie Ungewöhnlich lange für die aufgetragenen Hausaufgaben. Und James lenkte sie stets gerne ab. Dieser kleine Kater war wirklich den menschlichen James ähnlicher als anfangs gedacht. Immer zu stieß er Sachen um, zerstörte durch seine Neugier gerne mal eine Vase. Und seine Neugier war unglaublich, nichts blieb verschont, alles musste genaustens Untersucht werden von der kleinen Nase. Anders als bei dem Menschlichen Potter konnte Lily ihn nicht böse sein. Ein Blick in die braunen Augen und ihre Wut war vergessen und letzendlich wurde James noch hinter den Ohren gekrault. “Du bist ganz schön verwöhnt,wie Potter. Oh nein, dich kann man nicht mit so einen Idioten vergleichen. Du bist viel zu süß.” sagte sie leise zum Kater und bekam direkt ein Mauzen zu hören und eine Pfote auf ihre Nase. Leise lachte sie. “Na das wird ja was wenn ich dich nach den Ferien nach Hogwarts mitnehme und jeder dein Namen hört, hätte es nicht zumindest Jamie sein können oder so?” Sie schüttelte den Kopf. Jetzt sprach sie schon mit einer Katze. Die Wochen verflogen und die erste Hälfte der Ferien war vorbei. Lily saß gerade an ihrem letzten Aufsatz für Verwandlung, dann wäre sie fertig mit ihren ganzen Hausaufgaben und könnte sich auf was anderes konzentrieren. Sie digtierte also ihrer Feder was sie schreiben sollte, praktisch so eine Feder, die sie immerzu für ihre Hausaufgaben nutzte. Ein Glück lag ein Zauber auf ihr, man musste ihr nur sagen, was sie schreiben sollte. Noch ein kleinen Abschlussteil, dann wäre sie fertig. Endlich fertig! Endli- “Ach James!!!” seufzte Lily laut auf. Das kleine Fellknäul war auf den Tisch gesprungen und hatte ein Tintenfass umgeworfen und so breitete sich ein großer Tintenklecks auf dem Pergament aus. Und Lily fluchte noch mehr, denn ohne Zauberei, die sie noch nicht anwenden durfte, musste sie noch einmal von vorne beginnen. “Du bist aber auch ein-! James! Nein!” Fröhlich tapste der Kater durch die Pfütze aus Tinte. Sie wollte gerade den Kater hochheben als eine kleine Eule durch das offene Fenster flog und ein Brief hinlegte. Und anstatt zu verschwinden, hobste die kleine Eule durch den Raum und gesellte sich zu Senta, ihrer Eule. Senta fand das wohl nicht sehr lustig, sie genoss gerne ihre Ruhe und flatterte mit ihren Flügeln. “Senta!” seufzte Lily laut auf und sah auf den Brief, der schon beschnüffelt wurde. ”Na! Das ist nicht für dich!”, sie nahm ihn und sah ihn an. War eindeutig für sie, aber es war kein Hogwarts-Brief und auch keine Schrift die sie kannte. Sie runzelte die Stirn und laß. Liebste Lily, seit Tagen sitze ich hier vor dem Pergament um dir einen Brief zu schreiben. Um dir zu schreiben, dass ich mich entschuldigen muss, dass ich es wage so in Kontakt mit dir zu treten. Ich bin nicht der Mutigste, auch wenn ich ein Gryffindor bin. Wenn ich ehrlich bin, geht es mir aber nur so, in deiner Gegenwart. Bei dir zittern meine Knie, nicht vor Angst, eher vor Nervosität. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals wenn ich dich lachen sehe. Und wenn du mal mit mir geredet hast, so war mein Bauch voller Schmetterlinge. Ich weiß, dir kommt es komsich vor, dass ich dir schreibe. Und wahrscheinlich, ja sehr gewiss weiß ich, dass du mir nicht glaubst. Das du denkst jemand erlaubt sich ein Scherz. Ich beteure dir, dies ist nicht der Fall auch wenn ich es dir nicht beweisen kann. Ich will dir auch nicht meine Gefühle für dich gestehen, viel mehr möchte ich dir mehr über mich erzählen. Mehr über dich erfahren. Bis ich den Mut finde, mich dir zu zeigen. Dir zu sagen, dass ich den Frühling in deinen Augen sehe, die Schönheit der Natur. Dir zu sagen, dass dein Haar dem Feuer ähnlich ist, dass du auch in dir trägst. Deine helle Haut wie Porzellan ist, auch wenn ich weiß, dich zerbricht nichts. Du bist eine starke wunderschöne Frau, dazu noch so intelligent. Aber sag mir liebste Lily, was sind deine Lieblingsblumen? Deine Lieblingsfarbe? Was ist dein größter Wunsch und deine größte Angst? Du musst mir nicht Antworten. Wenn du mir nicht antworten willst dann sag der Eule einfach, dass du Paris nicht antworten willst. Und ich werde dir nie wieder schreiben. Solltest du dich dafür entscheiden, liebste Lily, meine Julia, so antworte mir, die Eule wird mich auch ohne Namen finden. In Liebe Romeo Verwirrt sah sie auf den Brief. Romeo? Julia? Sie sah die Eule an, die herumzwitscherte. Sie war wohl ganz wild darauf einen Brief zu bekommen den sie austragen darf. Und noch war sie sich unsicher.Sollte sie antworten auf so ein komischen Kauz? Und doch, schien er ihre Liebe zu Shakespeares zu kennen. Und was sollte schon passieren? Sie nahm ein neues Stück Pergament und setzte ihre Feder an, die für sie schreiben würde. Romeo, so wird wohl kaum dein richtiger Name sein. Und doch geh ich darauf ein. Deine Art ist nicht gerade mutig, ja da stimme ich dir zu, mache ich dir so eine Angst? Ich hoffe nur für dich, das ist kein Scherz. Ich finde sonst sicher heraus, wer du bist. Noch weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll. Aber vorerst antworte ich dir. Meine Lieblingsblumen sind Lilien, am liebsten weiße. Meine Lieblingsfarbe ist, ich weiß nicht so recht. Ich denke blau, dieses Blau, in das sich der Himmel färbt wenn die Sonne untergeht. Wünsche habe ich zurzeit keine Großen, ich will erstmal nur das nächste Jahr überstehen. Darf ich Fragen auf welchen Jahrgang du bist? Warum verrätst du mir deinen Name nicht? Haben wir schon oft miteinander geredet? Und woher weißt du das ich Shakespeares kenne? Nach kurzem Überlegen setzte Lily den Namen Julia unter den Brief ,auch wenn sie noch unsicher war. Wer war dieser Kerl? Ihr Blick fiel auf James, der noch neugierig auf die Feder sah, die von alleine schrieb. “Oh nein James nein! Ach du Tollpatsch! Ich habe noch nie so einen Kater wie dich erlebt!” Sie hob den Kater hoch der einige Tapsen auf den Brief hinterlassen hatte. “Wir machen dich erstmal sauber! Ih du bist ja voller Tinte” sagte sie und verließ den Raum. Ohne zu sehen das die Feder noch immer mitgeschrieben hatte. Da sie nicht mehr da war, schwebte die Feder zur Seite und lag ruhig neben den Pergament das sich in diesen Moment zusammenrollte. Die kleine Eule piepste auf, freudig über den fertigen Brief. Und flog mitsamt den Brief aus dem Fenster als Lily gerade herein kam. “Nein! Ach Mist!” rief sie aber der Brief war weg...”Das ist alles deine Schuld” sagte sie und sah runter auf James der sich an sie schmiegte. Kapitel 2: Schulsprecher? ------------------------- Die Menschen strömten durch die Straßen des wunderschönen Londons. Die Sonne schien erbarmungslos auf sie herab. Es war so ein typischer Tag an dem Jeder nur faulenzen wollte, sich in der Sonne setzte und vielleicht die Zeit genoss mit Freunden. So hatte auch Lily beschlossen, den Tag in London zu verbringen mit ihren besten Freundinnen. Um etwas sich normal zu fühlen. Unter ihren Gleichen... Zusammen saßen sie in einen der vielen Cafés in den London der Muggels. „Wenn du mich fragst erlaubt sich da jemand ein Scherz mit dir! Dindeutig! Welch ein Kerl schreibt den so eine Schnulze!“ meinte Kat. Eben hatte Lily ihnen den Brief gezeigt von dem mysteriösen Schreiber. „Ein Kerl der genau weiß, dass Lily so etwas mag, würde ich sagen...ich finde ihn wirklich schön. Wer es wohl ist.“ Emma sprach es aus...Lily mochte es. Tausende Male hatte sie den Brief gelesen und überlegte fieberhaft, wer dahinter steckte. Sie mochte es nicht, wenn man ihr hinterher pfiff und dumme Sprüche sagte. Sie hasste es schon eher. Weswegen James Potter nie eine Chance bekommen hatte, alleine wegen diesen Verhalten. Und dann noch wegen den vielen anderen Gründen. „Ich werde jetzt sowieso noch nicht herausfinden von wem der Brief kommt. Wer weiß ob noch ein Brief kommt.“ seufzte Lily auf. „Schwärmt da etwa jemand?“ Alice kicherte, die anderen zwei Mädchen stimmten ein. „Da können wir nur warten, ich will jeden einzelnen lesen!“ sagte direkt Emma wieder und grinste breit. „Wann meint ihr kommen endlich die Briefe aus Hogwarts?“ warf dann Lily ein. „Die werden noch kommen. Wie geht es eigentlich James?“ kam es von Alice. Sie war die Einzige die bisher von ihrem neuen Kater wusste. „James? James Potter?! Müssen wir etwas wissen Lily?!“ Alice lachte sofort, als Kat so ausflippte. Emma sah sie perplex an, während Lily noch ein Moment selbst ganz durcheinander war, ehe sie lachte. „Doch nicht der James. James mein Kater!“ „Du nennst dein Kater James. Gottchen Lily, wir hätten ja nicht gedacht, dass du ihn doch so sehr magst!“ „Spinnst du Kat? Meine Mutter hat ihn den Namen gegeben weil der Kater sie halt an Potter erinnert hat. Mehr nicht. Und leider hat sich James an den Namen gewöhnt.“ Der Tag war noch lang und schön, ehe Lily wieder heim kam in einem kleinen Vorort von London. Keiner hatte wohl gehört, dass sie heim gekommen war, denn das Gespräch war sicher nicht für ihre Ohren bestimmt. „Sie ist doch bald wieder in der Schule Petunia. Jetzt sei doch nicht so.“ Die Stimme ihrer Mutter. „Doch so bin ich jetzt! Ich hasse es, das sie hier ist! Sie ist eine Verrückte mit ihren ganzen Froschlaich. Ihren Aalaugen und diesen ganzen ekelhaften Zeug, dass sie in ihren Zimmer lagert! Verrückt! Aber ihr sieht das ja nicht!“ Ihre Schwester war aufbrausend, wie so oft schon. „Petunia, Liebes, sie ist deine Schwester.“ „Ist sie nicht! Sie ist nicht meine Schwester! Ich hasse sie!“ „Petunia! So etwas will ich nie wieder von dir hören!“ Lily schluckte schwer...Sie wusste es gab Differenzen zwischen ihrer Schwester und ihr selbst. Aber so etwas. „Petunia, irgendwann wird dein Vater und ich nicht mehr da sein. Dann ist sie alles, was du hast.“ „Ich habe Vernon!“ „Und was ist wenn Vernon dich verlassen sollte oder du ihn?“ „Oh ja! Ja natürlich. Warum sollte auch ein Mann bei mir bleiben bei so einer Schwester, die ach so perfekte Tochter!“ Lily hörte das Petunia den Tränen nah war, sie kannte sie trotz allen. Leise verließ sie das Haus wieder. Weiter mochte sie nicht hören, es hat ihr gereicht. Und wieder einmal fühlte sie sich fehl am Platz. Hier war sie nicht erwünscht und leise versprach sie sich, während sie auf einem einsamen dunklen Spielplatz saß, sobald sie Hogwarts beendet hatte, würde sie gehen. Sie würde das Haus ihrer Eltern sofort verlassen. Um keine Last zu sein, für ihre Schwester, die so sehr litt unter dem, was Lily war. Zwei Wochen vor Schulbeginn kam der Brief aus Hogwarts. Die Familie Evans saß an einen schönen Morgen beim Frühstück, als ein riesiger Waldkauz an das Fenster geflogen kam. Lily stand sofort auf und nahm den Brief entgegen. „Danke.“ sagte sie sanft und strich über den gefiederten Kopf ehe die Eule davon flog. „Oh, dann können wir ja endlich wieder in die Wiedelgasse gehen!“ „Winkelgasse, Dad!“ „Oh ja stimmt, Winkelgasse“ Sie lächelte zu ihren Vater, der herzhaft lachte. Während ihre Familie weiter aß, öffnete sie den Brief. Sie hat es schon gespürt, dass etwas anders ist. Ein kleines Abzeichen aus Gold klimperte direkt auf den Tisch. Sie kannte es, sie hatte es immer schon gewollt. Schnell klappte sie den Brief auf und strahlte. „Ich wurde zur Schulsprecherin ernannt!“ verkündete sie vergnügt. Während ihre Eltern ihr gratulierten, ließ Petunia ihr Besteck fallen, stand auf und verschwand. Traurig blickte Lily ihr hinterher. Noch am gleichen Tag tätigten sie die Einkäufe in der Winkelgasse, ihre Eltern waren immer wieder begeistert von der ganzen Magie, die für Lily so normal war, wie der Fernseher im Wohnzimmer. Am Abend lag sie auf ihrem Bett und strich gedankenverloren über James Köpfchen, der sofort mauzte, wenn sie aufhörte. Leise lachte sie auf, jedes Mal. „Du hast es einfach James. Ein paar Streicheleinheiten und der Tag ist für dich perfekt.“ seufzte sie leise. „Du musst dich nicht mit Hausaufgaben herumschlagen, deiner Familie, die dich nicht versteht. Mit ein Typen, der dich nicht in Ruhe lässt. Du lässt dich Kraulen und schon ist alles gut.“ flüsterte sie leise weiter und beneidete James für einen Moment darum. Und erschrak umso mehr als eine kleine Kugel aus Federn durch das offene Fenster geflogen kam. „Dich kenne ich doch!“ rief Lily heraus und erkannte die Eule, die schon das Letzte Mal den Brief gebracht hatte. Wieder hatte sie einen dabei, denn sie direkt auf das Bett fallen ließ und fröhlich auf und ab hopste. James mauzte direkt und beäugte die kleine Eule neugierig. Die Rothaarige griff direkt nach dem Brief. Sie hatte doch schon sehnsüchtig gewartet auf eine Antwort und endlich hatte sie diese bekommen. Liebste Lily, oder soll ich doch Julia schreiben? Namen sind doch nicht von Bedeutung. So lege ich meinen Namen ab, für dich, wenn dieser dir nicht gefällt. Was ist ein Name. Was uns Rose heißt, wie es auch hieße, würde lieblich duften. Also liebste Julia, meine Sonne, schon des Öfteren haben wir Wörter gewechselt. Doch, ich hatte nie das Gefühl, dass deine Augen meine fanden. Aber vielleicht werden meine Worte dein Herz nun finden. Zu deinen Fragen: In zwei Wochen beginnt auch mein letztes Jahr ehe ich in die Welt der Erwachsenen eintrete. Mein letztes Jahr in Hogwarts. Es macht mir Angst, wenn ich daran denke. Noch wohne ich beschützt im Haus meiner Eltern oder in Hogwarts. Ich fürchte mich vor der Zukunft. Es hört sich dumm an, ich traue mich auch nicht wirklich jemanden davon zu erzählen. Vielleicht würdest du mich verstehen, dachte ich mir? Woher ich weiß, dass du Shakespeare liest? Ich sah dich vor einigen Jahren in der Bibliothek sitzen. Du hast mich nicht bemerkt, dass ich nur ein wenig weiter saß und selbst in einem Buch las. Du sahst dort im trüben Licht, vertieft in diesem Buch. Ich habe dich selten so Lächeln sehen, wie in diesen Moment. Ich wollte wissen, was dich so faszinierte. Ich sah den Titel nur des Buches. Es war eindeutig ein Buch der Muggel. In den Weihnachtsferien war ich sofort in eine Buchhandlung von Muggel gestürmt und habe es gefunden. Seitdem muss ich gestehen, habe ich es hunderte Male gelesen. Ich muss gestehen, ich habe so einige Bücher von Shakespeare gelesen, dank dir. Danke Lily, für diese Bereicherung. In Liebe Romeo Sie konnte nicht anders als überrascht auf den Brief zu sehen...so nah war sie ihn also? Und doch wusste sie niemanden von dem so ein Brief stammen konnte. Aber eins war klar, er war nicht bei Muggels aufgewachsen. Seine Eltern waren sicher beide Zauberer und so wurde der Kreis der Verdächtigen noch etwas kleiner. Sofort sprang sie auf, sie musste antworten, sofort. Nicht nur weil sie unglaublich neugierig war auf ihn, diesen Romeo, nein auch weil James gerade verzweifelt versuchte die Eule zu fangen. Doch diesmal beschloss sie lieber eine normale Feder zu nehmen. Nicht, dass das gleiche Missgeschick wie letztes Mal passierte. Liebster Romeo, ich weiß nicht, wo ich anfangen soll. Dein Name ist nicht von belangen, da gebe ich dir recht. Doch ich brauche ihn um zu wissen, wer du bist. Jetzt weiß ich zumindest, dass du wohl öfters in meiner Nähe bist als ich geahnt habe. Und ich dachte nie, dass jemand der auf Hogwarts geht solche Briefe schreiben könnte. Du schriebst mir von deiner Angst. Ich gestehe dir, ich empfinde ähnlich wie du. Wenn ich in den Ferien heimkehre, wird mir das immer mehr bewusst. Ich bin fast schon erwachsen, so wie du. Bloß das Gefühl ist noch nicht da. Verantwortung ist uns noch so fremd, dabei kommt so eine schwere Zeit auf uns zu. Ein Leben ohne Hogwarts kommt mir noch so unwirklich vor. Dir nicht auch? Damals dachte ich, als ich hörte dass ich sieben Jahre in Hogwarts leben würde, dass es eine Ewigkeit ist. Die Ewigkeit ist fast vorbei. Ich habe noch nie von jemand gehört, der so Ähnlich empfindet. Oder keiner will es zu geben. Schreib mir wieder. Bitte. Und in zwei Wochen sehen wir uns ja wieder oder nicht? Wirst du mir dann sagen, wer du bist? In Liebe Julia P.S. Ich bin mir nicht sicher, ob dies der Fall sein sollte, aber mein letzter Brief könnte etwas komisch geendet haben. Ich habe eine Selbstschreib-Feder genutzt und weiß nicht wie viel sie mitgeschrieben hat. Diese Eule ist ziemlich übereifrig und war davon geflogen mit dem Brief. Mein Kater James, er ist noch ganz klein, ist wahnsinnig neugierig und hat sich in ein großen Chaos auf die Feder gestürzt. Es tut mir sehr leid deswegen. P.P.S. Dies schreibe ich jetzt nur, weil es schon bei meinen Freundinnen diese Frage aufkam und du ja in Gryffindor bist und so einiges mitbekommst. Nein, ich habe mein Kater nicht nach Potter benannt! Meine Mutter hatte ihn einmal kennengelernt nach den Sommerferien, als er mich mal wieder blamiert hatte. Um es auf den Punkt zu bringen, sie nannte den Kater James und so kam eins zum anderen. So beendete sie den Brief und seufzte. Das war ja schon peinlich, dass erklären zu müssen aber lieber so als würde er etwas anderes denken. „Hey, komm her, du hast ein Brief auszutragen.“ sagte Lily zu der kleinen Eule. Ein Glück war Senta, ihre eigene Eule zurzeit selbst mit einen Brief an Emma unterwegs. Die kleine Eule kam direkt auf sie zu und wich so mit den Krallen von James aus. „Frecher Kerl du“ grinste Lily und gab der Eule den Brief. „Sei nicht so voreilig, kleiner Mann. Warte bitte jetzt immer bis du den Brief von mir bekommst, ja.“ Der Vogel gab ein Ton von sich und flatterte mit den Brief davon. „Sirius! Sirius! Sieh nur!!! Sie hat geantwortet! Sirius! Pad!“ Er schlug seinen besten Freund auf den Kopf. „Jaa ich weiß Prongs! Das erzählst du seid sie dir geantwortet hat! Das ist jetzt über 2 Wochen her!“ „Nein! Sie hat schon wieder geantwortet!“ rief James freudig und sprang in die Luft mit dem neuen Brief von Lily in der Hand. „Ernsthaft?! Was schreibt sie! Hey...Moment! Was hast du eigentlich davor geschrieben in den letzten Brief! Warum darf ich die nicht lesen!“ protestierte Sirius. Sein bester Freund grinste ihn nur an. „Weil das...Padfoot...dich einmal nichts angeht!“ lachend lief James davon, raus in den Garten. Lies sich ins Gras fallen und rollte das Pergament auf. Lächelnd las er die Antwort von seiner Herzensdame. Und lachte bei dem Ende herzig auf. Ja er hatte sich wirklich gewundert, aber dass dies der Grund war für den Namen der Katze, hätte er nicht gedacht. Endlich, endlich konnte er Lily eine Seite von sich zeigen, die so gerne übersah. Er wusste er war ein Idiot, dass bestritt er nicht. Aber er war nicht immer ein Idiot, nur wenn er Lily gegenüber stand konnte er nicht anders. Er konnte nicht anders als sich wie ein Idiot benehmen und sich beherrschen. Es gelang ihn nicht. Und lange genug dachte er, darauf würde sie stehen. Wenn er sich wie ein Trottel benahm aber irgendwann hatte er erkannt, dies war der falsche Weg. Der Weg zu ihren Herzen war schwerer zu beschreiten. Und er hat es versucht letztes Jahr sich zu beherrschen. Wenn es ihn gelang, so hatte sie ihn nicht bemerkt. Sie war es gewohnt, das er laut war und nur Unsinn trieb. Doch jetzt, jetzt war alles anders! Und doch bereitete ihn eins Kopfschmerzen. Wie lange konnte er das tun? Wann würde sie vielleicht herausfinden, dass er hinter den Briefen steckte? Oder viel mehr, wann muss er es ihr erzählen. Wann ist der richtige Zeitpunkt? Und leise, ganz leise sprach sein Gewissen mit ihn, dass dieser Weg falsch war. Das es hinterlistig war und sie sicher betrogen fühlen würde. Aber er verscheuchte die Stimme. Das wollte er nicht! Er wollte doch nur sie. Sie alleine! Seit dem ersten Tag... Sein Herz wollte, was sein Herz wollte! Die letzten Tage der Sommerferien zogen vorbei. Und ehe Lily sich versah, stand sie auf dem Gleis Neun dreiviertel. Mit ihren riesigen Schrankkoffer, der irgendwie immer noch zu klein war. Jedes Jahr schaffte sie es nur mit Mühe und Not alles hinein zu bekommen. Und dieses Jahr war es ganz schlimm gewesen. Nicht nur Senta, die sie im Käfig transportieren musste, nein dazu kam noch der Korb von James, der nicht aufhören wollte zu Miauen. Ihn gefiel es wohl gar nicht, darin zu stecken. Zum Glück waren sie und ihre Eltern heute sehr früh losgefahren. Das Gleis war noch leer und so konnte sie in Ruhe ihre Sachen in das Abteil für die Schulsprecher bringen. Danach ihre Eule Senta und auch James. Dieses war durchaus etwas größer als die anderen Abteile, vielleicht waren die Sitze auch etwas bequemer als die im restlichen Zug aber sonst war nicht viel anders. Sie zog es vor, sich sofort umzuziehen, dann hatte sie später nicht mehr das Theater. So sprang sie schon in ihrer Hogwarts Uniform zurück auf das Gleis zu ihren Eltern. „Ach Lily, du musst uns wieder ganz viel schreiben! Nicht das Senta sich zu viel langweilt!“ Lily lächelte ihre Mutter an. „Ich werde nichts anderes machen Mum!“ antwortete sie sofort, während sie schon die Tränen in den Augen ihrer Mutter sah. Die gleichen Augen, wie sie selbst besaß. Noch eine Weile sprachen sie, während immer mehr Eltern mit ihren Kindern eintrafen. „Lily!!!“ und schon schlangen sich Arme um sie und wurde fast erwürgt. „Hallo Alice.“ hörte sie ihre Eltern begrüßen. „Erwürge mich bitte nicht...“jammerte Lily kläglich. „Sorry, ich konnte nicht anders. Aber ich geh lieber zurück zu meinen Eltern. Wir können später reden! Auf Wiedersehen Mr. und Mrs. Evans!“ „So ein liebes Mädchen!“ lachte Lilys Vater...und so langsam wurde es Zeit sich auch von Lily zu verabschieden... Nur kurze Zeit später fuhr der Zug los und Lily saß entspannt in dem Abteil für die Schulsprecher und wartete, ja wartete auf ihren Partner. Der sich wohl ganz schön Zeit lies damit. Während dessen ließ sie James frei, sie konnte nicht lesen, wenn er so mauzte. Vertieft und zum hundertsten Male las sie Romeo und Julia. Einfach weil sie nicht anders konnte. Und so zuckte sie zusammen, als endlich die Tür für das Abteil auf ging. Sie wollte gerade ein giftigen Spruch los lassen über Pünktlichkeit. Sie sah in Haselnussbraune Augen.Sie blinzelte. Da stand er, James Potter, mit verstrubbelten Haaren, ein breiten Grinsen, in seiner Hogwarts Uniform und der Abzeichen des Schulsprechers auf der Brust. „Hey Evans. Entschuldige die Verspätung aber ein paar Slytherins waren der Meinung direkt Erstklässler zu tyrannisieren.“ Er ließ sich gegenüber von ihr auf den Sitz fallen. „Dumbledore kifft...“ „Was?“ „Das ist die einzige Erklärung! Alkohol kann so etwas nicht anrichten! Das muss irgendeine Droge sein!“ James lachte sie an. „So etwas ähnliches habe ich schon mal gehört. Komisch, wie schlecht jeder von mir denkt“ er grinste weiter. „Jaaaaaa ganz komisch!“ Hätte Lily ein Schild für Sarkasmus, würde sie es jetzt hochhalten. „Sag ich ja!“ Ja scheint hat James das nicht gemerkt. Der wurde gerade abgelenkt von einem kleinen schwarzen Kater der auf den Tisch sprang. „Wer bist du denn?“ sagte er direkt und kraulte den Kleinen. „James“ „Ja?“ Lily seufzte auf. „James!“ „Lily!“ Erneut seufzte sie. Potter war wirklich nicht ganz auf der Höhe. „Nein, der Kater heißt James!“ erklärte sie. Potter sah sie an, während sein Mund aufklappte. Oh gott jetzt würde irgendein dummer Spruch kommen! Sie sah es an seinem Grinsen, wie er rasend schnell nachdachte. „Verkneif es dir! Meine Mutter hat ihn so genannt! Wenn es nach mir gehen würde, hätte er einen schöneren Namen verdient!“ sagte sie direkt. „Wir sollten lieber über unsere Aufgaben reden, die wir haben als Schulsprecher.“ Potter verzog das Gesicht, scheint enttäuscht das ihn so schnell keine passende Antwort eingefallen war und nickte leicht. Oh, so handzahm heute? Rasend schnell besprachen sie ihre Aufgaben. Lily wollte ihre Ruhe haben und weiter lesen. „Wir müssen noch die Vertrauensschüler einweisen und ein paar Rundgänge machen.“ sagte Lily. „Evans?“ „Hmm?“ „Wenn wir damit fertig sind.“ „Ja?“ „Können wir dann was anderes besprechen. Vielleicht, wann wir unser erstes Date haben?“ James grinste und bekam direkt ein Buch entgegen geworfen. Leider, als exzellenter Sucher, hat er es gefangen. „Romeo und Julia? Was ist das den für ödes Zeug?“ „Du hast keine Ahnung! Wundert mich nicht, dass du so ein wundervolles Buch nicht kennst!“ und riss ihn das Buch wieder aus der Hand. „Idiot!“ „Darf ich es den lesen?“ Jetzt war Lily platt. „Warum solltest du das wollen?“ „Du sagtest es wäre wundervoll. Dann würde ich es gerne mal lesen“ Potter grinste sie an. „Wenn wir fertig sind mit den Vertrauensschülern!“ „Okay Evans!“ Und tatsächlich...die restliche Fahrt über war Potter ganz still, und las Romeo und Julia. Er unterbrach nur um etwas zu essen oder um die Rundgänge zu machen. So hatte Lily James noch nie gesehen, so ruhig, so konzentriert. Wäre er doch nur öfters so. Lautlos seufzte sie auf und hing ihren Gedanken nach. Kapitel 3: Vor dem ersten Schnee -------------------------------- Erstaunlich, Lily sah auf. Der Zug bremste und James las wohl die letzte Seite. Er sah auf, in ihre Augen. Bumm, bumm,- Für ein kleinen Moment, so kurz wie ein Wimpernschlag, setzte ihr Herz aus. „Das ist ja totaler Murks!“ Und ihr Herz schlug wieder. „Du hast keine Ahnung!“ erwiderte Lily sofort und nahm den Schwarzhaarigen das Buch aus der Hand. Sperrte den kleinen James in sein Körbchen ein. Ihr Buch verschwand in der Tasche ihres schwarzen Umhangs. Leise grummelte sie vor sich her, während sie wie gewohnt den Zug verließ. Warum hat sie ihn nur das lesen lassen! Und trotzdem atmete die Rothaarige leise auf, ihre Angst das Potter hinter den Briefen stecken könnte, war weg. Sie hielt jetzt lieber Ausschau nach ihren Freundinnen um sich zu den Kutschen zu begeben. „Ekliges Schlammblut!“ hörte sie neben sich zischen, ehe sie sah, wer es sagte, waren sie verschwunden. Das hatte sich nicht geändert. „Lily, da bist du ja! Und lebt James noch?“ lachte ihr Alice entgegen. „Ja, leider“ murmelte Lily zurück, strahlte dann aber wieder. Sie war endlich wieder Zuhause. Für das letzte Mal würde sie aus dem Zug zu den Kutschen gehen. Und sie genoss jeden Augenblick. Wie üblich nahm sie Platz am langen Gryffindor Tisch in der Großen Halle. Sie begrüßte einige andere Schüler aus Gryffindor und drehte sich sogar um, um ein paar Ravenclaws zu begrüßen. Sie kam eigentlich gut mit den Meisten zurecht. Sie erhielt Glückwünsche für ihren neuen Posten. Dann kam Potter herein in die Halle mit seinen, ach so treuen Freunden. „Idiot!“ zischte Lily leise. Alice, die neben ihr saß, strahlte. „Oh du bemerkst ihn sofort. Ihr werdet so süß sein als Schulsprecherpärchen!“ „Alice!“ Doch Alice driftete geradewegs ab, während sie selbst seufzte. Zu oft in den letzten Jahren hatte ihr Alice vorgeschwärmt, wie süß sie mit Potter sein würde. So süß, dass Lily sich am liebsten übergeben würde! Natürlich konnten die vier Jungs nicht normal die Halle betreten, nein das ging nicht! Das macht zu wenig Aufmerksam auf sie. Nein, Black jubelte auf als er einige Leute traf. Sie blieben stehen, begrüßten sehr laut die anderen Schüler. Zumindest Remus, für Lily noch der Angenehmste, ging einfach weiter und setzte sich nicht weit weg hin. „Hallo Remus“ Dieser sah auf und direkt zu Emma, die ihn geradewegs anstrahlte. Lily grinste leicht, stupste dabei Alice an. „Warum versuchst du nicht lieber die Beiden zu verkuppeln. Die Beiden wären ein süßes Paar.“ flüsterte sie der Blonden zu. Diese fing auch an zu grinsen. „Kommt zu meiner To-Do-Liste.“ Zusammen lachten sie leise. Zusammen sahen sie allerdings dann nach vorne, wo jetzt die Erstklässler standen. Ängstlich und nervös, wie Lily selbst vor einigen Jahren. Ruhig sah sie zu, wie die Einzelnen Namen aufgerufen wurden und nacheinander sie den Sprechenden Hut aufsetzten. Und bei jedem Gryffindor klatschte sie Beifall. Dann fiel ihr allerdings etwas auf. Und statt weiter nach vorne zu sehen, wanderten ihre Augen den Tisch auf und ab. Ihre Augen suchten den Jungen, der ihr Briefe schrieb. Aber es war hoffnungslos. Denn entweder waren sie nicht im gleichen Jahrgang wie sie, Muggelgeborene oder einfach gesagt Idioten. Sie beendete allerdings ihr Tun, als Dumbledore aufstand. Lächelnd sah Lily hoch zu dem alten Mann, der Einfach beeindruckend war. Diese Aura, die ihn umgab war unglaublich. Und für Lily war es eine Ehre, dass dieser Mann sie zur Schulsprecherin ernannt hatte. „Willkommen! Willkommen zurück an unseren älteren Schülern und auch Willkommen an unsere neuen Schüler. Ich hoffe ihr freut euch, wie ich mich selbst, auf ein weiteres Jahr in Hogwarts!“ Seine Augen wanderten über seine Schüler, die zu ihm hin sahen. „Bevor wir uns die Bäuche vollschlagen, will ich euch unsere neuen Schulsprecher vorstellen. Beide aus dem Hause Gryffindor dieses Jahr. Miss Lily Evans und Mr James Potter.“ Er deutete mit seiner Hand auf die Beiden. Während James direkt sich erhob und den Applaus genoss, wurde Lily etwas kleiner und rot im Gesicht. Diese Situation zeigt nur zu gut, wie unterschiedlich sie waren. „Nun gut, dann würde ich sagen Guten Appetit.“ sagte Dumbledore letztendlich und so verschwand die Aufmerksamkeit. Endlich! So hob sich der Lärmpegel sofort von dem Klirren des Besteckes und Kelche und der Stimmen. Sofort wurden Feriengeschehnisse ausgetauscht und Tratsch von Tisch zu Tisch getragen. Völlig vertieft war Lily gewesen, als Professor McGonagall hinter ihr stand. „Miss Evans?“ Sie sah herauf zu der immer, strengen Lehrerin. „Guten Abend Professor!“ begrüßte sie trotzdem ihre Hauslehrerin. „Guten Abend, ich möchte nach dem Essen noch mit Ihnen und Mr Potter reden. Bezüglich der Schlafsäle und einigen Aufgaben. Warten sie einfach noch hier, sobald das Festessen vorbei ist.“ „Ist gut.“ lächelte sie hoch, und beobachtete wie ihre Hauslehrerin weiter ging um auch Potter Bescheid zu sagen. Dann drehte sie sich um zu ihren Freundinnen. „Was meint sie mit den Schlafsälen? Ich habe doch nur ein gesondertes Zimmer, wie es doch so üblich ist oder nicht?“ fragte sie verwirrt. „Keine Ahnung. Vielleicht liegt es daran, dass ihr aus einem Haus kommt. Ist ja nicht oft der Fall oder?“ Sie sah zu Alice. „Meint ihr, dass endet gut oder schlecht für mich?“ schluckte sie leise. Darauf bekam sie keine Antwort, also schlecht! Warum musste sie recht behalten?! Warum?! Denn die Befürchtung, dass es schlecht für sie war, war berechtigt. Zusammen mit McGonagall und Potter ging sie gerade hoch zum Gryffindor Turm. Während ihre Lehrerin voraus ging und über ihre Aufgaben sprach, hatte sie auch eine Andeutung von einem gesonderten Bereich für Potter und sie gemacht! Sie nannte der fetten Dame das Passwort. Honigkuchenpferd, so grinste auch Potter gerade. Zusammen betraten sie den leeren Gemeinschaftsraum. Lily wartete ab. „Ihr Bereich ist dann hier.“ Sie ging an die Seite des Raumes, an der Stelle wo ein großes Gemälde hing, dass Godric Gryffindor zeigte. In den ganzen Jahren hatte sie sich nie die Mühe gemacht es sich genauer anzusehen. Godric Gryffindor sah sie an und schwang zur Seite, wie es die fette Dame immer tat. Dahinter war ein Gang mit einer Treppe, als sie die Treppe betraten entflammten mehrere Kerzen im Gang. Schweigend gingen sie hinauf, wo erneut das gleiche Gemälde hing. Scheint so als ginge Herr Gryffindor von einem zum Anderen. „Merkt euch euer Passwort. Kesselkuchen.“ Wieder schwang das Portrait zur Seite und gab endlich den Bereich der Schulsprecher frei. „Professor Dumbledore dachte sich, so wäre es besser, da ihr aus dem gleichen Haus seid.“ sagte ihre Hauslehrerin. Sie standen in einer kleineren Ausgabe des Gemeinschaftsraumes. Knuddelige Sessel an ein Kamin, in dem ein Feuer prasselte. Ein großer Tisch um Hausaufgaben zu machen und einige Regale, gefüllt mit Büchern. Soweit Lily es sehen konnte, hauptsächlich Ratgeber um ein guter Schulsprecher zu sein. Also eher was für Potter, dachte sie sich heimlich. „Hier geht es zu ihren Schlafräumen und die Tür zu ihrem Bad. Dann Gute Nacht.“ sagte die Lehrerin und wandte sich um zum Gehen. „Ach ja, ich hätte es glatt vergessen. Wir möchten dieses Jahr einen Weihnachtsball veranstalten. Sie können sich ja schon Gedanken machen, aber ich komme diesbezüglich zu einem späteren Zeitpunkt wieder auf sie zu.“ Das Gemälde klappte hinter ihr zu. Und da standen sie still in ihrem neuen Räumen. Lily schluckte schwer und sah sich um. Rot beherrschte den Raum, wie war es anders zu erwarten. Ab und zu etwas Goldenes und dunkles schweres Holz. „Klasse!!!“ sie drehte sich zu Potter um, der schon in den kleine Gang gegangen ist, der vom Wohnraum abging. Dieser war maximal 2 Meter lang, mit zwei Türen auf jeder Seite. Auf dem dunklen Holz in Gold standen ihre Namen. Lily folgte Potter einfach, öffnete ihre eigene Tür und atmete tief durch. Ein großes Himmelbett im Raum, ein bescheidener Schreibtisch in der Ecke. Nachtschränkchen und ein großer Kleiderschrank mit Spiegel an der anderen Seite. Und riesige Fenster...“Wow...“ entfloh es ihr und ging durch den Raum. Die Fensterbank war bestückt mit vielen Kissen, so dass sie genau wusste, dass würde ihre Lieblingsecke werden. In der Mitte im Raum stand ihr Koffer, zusammen mit Senta und James. „Dein Raum kommt mir irgendwie größer vor.“ sagte eine Stimme direkt in ihr Ohr. Sie erschrak, drehte sich um und war keine Handbreite von James entfernt. Sofort machte sie einige Schritte rückwärts, das war ihr zu nah! „Tya, das Gras ist auf der anderen Seite immer grüner.“ sagte sie direkt. „Welches Gras? Ich rede von dein Schlafraum?“ Lily seufzte auf. „Das sagen Muggel immer. Heißt nichts anderes als, dass es dir nur so vorkommt als wäre mein Raum größer!“ Sie ging zu Senta und ließ sie heraus, öffnete das Fenster durch das sie direkt verschwand. Dann öffnete sie das Körbchen von James. „Und wenn wir dabei sind, das ist mein Zimmer, also hast du hier drin nichts verloren, klar?“ sagte sie streng und sah den Schwarzhaarigen an. „Schade.“ Das typische Potter Grinsen, es verging ihn aber schnell. „Wegen vorhin, wegen dem Buch. Romeo und Julia. Ich meinte das nicht so.“ Lily sah zu ihm. „Also ja doch es ist Murks. Aber nur weil Beide sterben! Das ist doch ein doofes Ende.“ Lily seufzte auf. „Es soll aber so sein. Durch die Liebe der Beiden konnte der Hass besiegt werden. Sie starben füreinander weil sie nicht ohne den Anderen leben konnten.“ erklärte Lily. Unterhielt sie sich gerade mit Potter?! Mit POTTER! „Ist trotzdem doof.“ murmelte Potter und sah auf den kleinen James, der direkt den Raum erkundete. Es herrschte Stille. Bis. „Übrigens Evans.“ Sie drehte sich wieder zu ihm um. Er stand immer noch in ihrer Tür. „Ja?“ „Wegen dem Weihnachtsball-“ „Nein ich gehe nicht mit dir dahin!“ „Das wollte ich gar nicht fragen. Eher ob wir uns schon mal vorher Gedanken machen wollen?“ Was war denn hier los?! So kannte sie ihn gar nicht. Hat er sich vielleicht geändert über die Ferien. Sie nickte ihm dann aber zu. „Ja können wir machen.“ sagte sie dann. „Und Evans…“ Sie seufzte genervt auf. „Was denn noch?“ „Wirst du mit mir auf den Ball gehen?“ „POTTER!!!“ schrie sie sofort. Inzwischen hat es wohl keine Wirkung mehr auf ihn, denn er lachte nur. Sie fühlte sich mal wieder einfach nur verarscht von ihm. „Ja, Evans?“ „Verschwinde!!!“ Er lachte weiter. So ein Idiot! Wie konnte sie nur glauben, dass er sich geändert hat! Er wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, als sie schon eins der Kissen nach ihm warf. Er grinste weiter und verschwand in sein Zimmer. Sie stöhnte laut auf. „Ich überlebe das Jahr nicht!“ sagte sie laut. „Ach und Lily.“ Nein! Lass mich doch einfach für heute in Ruhe! Du wirst mich noch das ganze nächste Jahr nerven! Sie sprach es nicht aus, warum eigentlich nicht. Sie sah wieder zu ihm, diesmal etwas schockiert. Potter hatte kein Shirt mehr an und war wohl auf den Weg ins Bad. „Ich verspreche dir was. Bevor der erste Schnee fällt wirst du deine Meinung geändert haben!“ „Träum weiter Potter!“ „Tu ich jede Nacht, Lilylein~“ flötete er und ging ins Bad, ehe sie noch etwas werfen konnte. Was für ein Idiot! Bevor der erste Schnee fällt? Tzz?! Eingebildeter Idiot, mit wundervollen harten Bauchmuskeln! Nein, Stopp! Falsche Gedanken! Ganz, ganz falsch! Es war eindeutig zu spät. Dennoch machte sie sich daran einige Sachen auszupacken und nach Potter ins Bad zu gehen. Da bekam sie den nächsten Schlag. Eine große Dusche, in den locker zwei Menschen drin hätten stehen können. Und die riesige Badewanne, obwohl so eine ihr gar nicht unbekannt war. Sie hatte schon im fünften Schuljahr die Bäder für die Vertrauensschüler nutzen dürfen. Trotzdem, der Gedanke nicht mehr nach einem schönen Bad durch die ganzen Gänge laufen zu müssen war echt angenehm. Der Morgen kam zu schnell, zu dem Leidwesen von Lily. Recht müde saß sie also am Tisch der Gryffindors. Und versuchte etwas zu essen. Ja versuchen. Morgens bekam sie nur schwer etwas herunter. Meist blieb es bei einem Glas Kürbissaft und etwas Toast. Wie Sirius Black diese Massen am Morgen nur runter bekam war ihr ein Rätsel. Da war nämlich das Andere Problem...sie saß genau neben ihren neuen Zimmergenossen und seine Freunde. Und die sprachen über Quidditch. Okay, Nein. Potter und Black sprachen. Peter hing an ihre Lippen und Remus unterhielt sich mit Alice und Emma. Kat, der Morgenmuffel stöhnte genervt auf und trank ihren Kaffee. Und auch für Lily war es zu früh und blieb lieber ganz still. „Wir müssen unbedingt ein neuen Hüter suchen und dann noch zwei Jäger!“ Lily stöhnte wieder auf, wie konnte dies das wichtigste Thema am Morgen sein! Quidditch! Sie mochte es, ja wirklich...nur hing ihr Leben nicht davon ab. Sie trank noch ein Schluck und sah sich um, wann wohl die Stundenpläne verteilt werden? Da kam schon die Eulenpost, die erste dieses Jahres. Eulen mit Päckchen und Briefen flogen herein. Unglaublich, dass scheint die Eltern einiger Schüler nicht mal 24 Stunden nach ihrer Abreise so viel schreiben mussten. Sie schüttelte leicht ihren Kopf, als. „Huch?“ machte sie leise als auch vor ihr eine Eule landete, die kleine überdrehte Eule. Ihre Augen weiteten sich und schnappte sich direkt den Brief. Da flog die Eule schon davon. Sie sah auf ihren Brief. Eindeutig die Gleiche Schrift. “Lily?“ Sie sah zu Kat, die neben ihr saß. „Ist das wieder so ein Brief?“ fragte sie und spürte mehrere Augenpaare auf sich. Leicht nickte sie. Fehler! Schon schnappte ihr Kat den Brief weg. „Ich will ihn lesen!“ „Nein, lass das. Das ist meiner!“ rief sie laut und versuchte Kat den Brief zu entziehen. „Liebste Lily,!“ laß sie laut vor, während sie versuchte Lily abzuschirmen. Und es hätte nicht schlimmer werden können, da hatte sich Potter eingemischt! Er schnappte sich den Brief aus Kat's Hand und hielt ihn hoch. Jetzt stand Lily auf der Sitzbank und sah Potter an, etwas größer war sie ja jetzt. „Potter! Gib ihn mir!“ schrie sie ihn an, als er nicht die Andeutung machte ihr den Brief zu geben. „Hmm. Nein.“ grinste er und sah auf den Brief. Er hatte ihn wohl mit dem Auge überflogen, denn sein Grinsen verblasste. Und so nutzte Lily ihre Chance und sprang ihn an. Diese Worte waren nur für sie! James reagierte rasch, hielt seine Hand mit dem Brief weit hoch. Während Lily die Beine um sein Bauch geschlungen hat und sich danach streckte. „Gib ihn mir!“ sagte sie laut. „Wer schreibt dir das?“ war die Gegenfrage. „Das geht dich nichts an!“ „Doch, wohl!“ „Nein!“ Blitze funkten aus den Grünen Augen und trafen die Haselnussbraunen. Und anders als sonst, schossen Blitze zurück. Lily verstand sofort. James Potter war eifersüchtig! Sie starrten sich gegenseitig in die Augen als ein Blitz den Raum kurz erhellte. Beide drehten sich um. Da stand Alice mit ihrer Kamera und grinste. „Euer erstes Foto als Pärchen!“ grinste sie fröhlich. Das war Lilys Chance und riss James den Brief weg, dieser verschwand sofort in ihren Umhang. James war so überrascht, dass er sie losließ. Und weil sie ihre Beine nicht mehr so eng um ihn geschlungen hatte, fiel sie auf den Boden. „Au...“ entfloh es ihr sofort. Ignorierte Potter, der ihr aufhelfen wollte. „Ihr seid Idioten! Schon mal was von Privatsphäre gehört!“ Diesmal bekam es auch Kat ab, die Schuldbewusst weg sah. Sauer stampfte Lily davon, er hat es sicher gesehen. Wie peinlich! Den restlichen Tag sprach sie kein Wort mit Kat oder Alice! Und Emma, die eigentlich nichts getan hatte wurde einfach ignoriert! Sie schämte sich, die ganze Schule sprach darüber wie sie James Potter angesprungen war! Erst als der Unterricht vorbei war und sie auf ihren Zimmer, holte sie den Brief hervor. Er sah ziemlich mitgenommen aus inzwischen. Liebste Lily, ich gratuliere dir für deinen neuen Posten. Es war aber nichts anderes zu erwarten. Ich freue mich so sehr dich endlich wieder zu sehen. Und du hast gestern Abend nach mir gesucht, nicht wahr? Ich habe dein Blick gespürt. Mir war sofort das Herz in die Hose gerutscht, weil ich dachte du wüsstest direkt, dass ich es bin. Aber meine liebste Lily, nicht mehr lang, da werde ich vor dir stehen und das sagen können, was ich zur Zeit dir nur schreiben kann. Ich hoffe, du hast einen wunderschönen ersten Tag. Romeo Sie seufzte auf, sie hat ihn angesehen!!! Scheint intensiv sonst wäre er nicht auf so ein Gedanken gekommen. Und jetzt, hatte sie es sich versaut! Wegen Potter!!! Potter!!! Sie sah auf, als sie das Klacken an der Scheibe hörte. Die Eule! Oh nein! Das war bestimmt jetzt ein Brief, wo er sagte er wolle ihr nicht mehr schreiben. Ängstlich ließ sie die Eule herein. Und mit zitternden Fingern öffnete sie ihn. Liebste Lily, wie ich sah hatte dein Tag nicht wundervoll begonnen. Das tut mir leid, ich werde darauf achten, dass morgens beim Frühstück die Eule nicht mehr zu dir kommt. Wirklich! Ich dachte nicht, dass man dich so in Verlegenheit bringen würde. Vor allem James Potter. So ein Verhalten! Ich hoffe den restlichen Tag hast du gut überstanden? Antworte mir bitte, ja? Romeo Sie atmete laut auf. Er gab ihr nicht die Schuld! Sofort ging sie an ihr Tisch, legte den Brief in die Schublade und legte ein Zauber auf sie, dass sie niemand öffnen konnte außer sie selbst oder sogar Romeo... Dann nahm sie eine Feder und Pergament. Liebster Romeo, ja der Tag war nicht wirklich gut gewesen nach der Aktion. Es ist ja nicht deine Schuld, sondern wie du es sagtest meine Freunde und dazu Potter. Und dazu kam es, dass wir zusammen Schulsprecher sind. Das wird kein schönes Jahr. Aber ja den Tag habe ich soweit überstanden und jetzt wartet nur ein riesiger Berg an Hausaufgaben. Lily Sofort flog die Eule weg als sie den Brief bekam. Lily seufzte auf und machte sich an ihre Hausaufgaben... Kapitel 4: Ein Lächeln ---------------------- Die ersten Wochen in Hogwarts verflogen schneller, als es den meisten Schülern lieb war. Der Ernst holte sie zurück, die Ausgelassenheit des Sommers verflog. Immer öfters verzogen sich die Schüler in das Schloss zurück um den Regen zu meiden. Und obwohl die Tage dahin geflossen waren, brachen die Briefe an Lily nicht ab. Täglich flog die Eule in ihr Zimmer und brachte ihr einen der Briefe. Manchmal schlug ihr Herz dabei so laut, dass es schon in ihrer Brust schmerzte. Und manchmal waren es normale Briefe, in denen sie nach Sachen gefragt wurde oder ihr erzählt wurde von ihren Romeo. Es war als hätte sie einen guten Freund gefunden, der ihr trotzdem so fern war. Die Rothaarige hatte aufgegeben nach ihn zu suchen am Gryffindor Tisch bei den Mahlzeiten oder im Gemeinschaftsraum am Abend. Wer es auch war, er versteckte sich gut, verstellte sich mit Sicherheit. So schade sie es auch fand, denn sie würde gerne in diese Augen sehen und die Wörter aus seinen Mund hören. Während sie diesen geheimnisvollen, jungen Mann immer sympathischer fand, so verflog ihre Sympathie fast restlos bei James Potter. Ihr schien es, als wolle er sie noch mehr provozieren. So kam es, dass sie ihn ebenso täglich anschreien musste. Und noch mehr nervte sie es, dass er sie dann nur noch anlächelte. Sein Verhalten wollte sie nicht verstehen. Und gerade heute schien es zu eskalieren, an einen trüben Samstagmittag, Mitte Oktober. Lily saß an dem Tisch im den Gemeinschaftsraum der Schulsprecher über mehreren Büchern und Pergamente. Die nächsten Tage würden sie einige Arbeiten schreiben, dann die Unmengen an Hausaufgaben. Und dazu kam noch die Halloween Party, die sie veranstalten sollten und noch so langsam der Weihnachtsball. Und Potter, dieser Idiot saß auf dem Sofa, ganz entspannt und beobachtete sie. „Hör auf damit!“ wies sie ihn an. Er grinste sie an. „Mit was?“ „Mich anzustarren!“ „Aber Evans, es ist ein freies Land, ich darf überall hinsehen. Und ich möchte gerade in deine Richtung sehen.“ Sie sah auf und ihre Augen blitzten. Er tat einfach nichts! Er hatte scheint keine Hausaufgaben mehr zu tun, lernen war wohl auch überflüssig. Aber anstatt etwas für Halloween zu tun oder für den Ball? Nichts! „Wie wäre es wenn du stattdessen, etwas Sinnvolleres tun würdest! Zum Beispiel für Weihnachten!?“ „Das ist noch ewig lange hin.“ „Na und! Dann wäre alles schon fertig!“ James seufzte auf und stand auf. „Okay, dann plan ich schon etwas für den Ball. Zum Beispiel bemühe ich mich einfach jetzt schon um mein Date. Wie sieht es aus Evans? Du und ich unter ein Mistelzweig?“ Und wieder dieses Grinsen! Und da platzte die rote Bombe. Vor Wut schäumend warf Lily mit ihren Büchern nach ihm. Er wich natürlich geschickt aus. „Du bist so ein Idiot! Holzkopf! Kannst du nicht einmal in dein Leben Ernst sein!!!“ schrie sie ihn dabei an. Er lachte dabei auf, als sie es sagte. „Das Leben wird noch ernst genug werden Evans.“ „Was? Für dich! Der reinblutige Potter! Der scheint nicht mal Vornamen lernen kann! Was soll für dich Ernst werden nach der Schule! So talentiert und selbstverliebt du bist!“ Wahrheit und Sarkasmus vermischten sich in Lilys Aussage. Durchaus glaubte sie, dass es für Potter nicht all so schwer sein wird, mit seinen Namen. Genauso störte sie es, immer Evans genannt zu werden. Okay, talentiert war er ja auch, leider! Noch etwas abgelenkt bemerkte sie zu spät, wie nah Potter ihr gekommen war. „Uah!“ erschrak sie sich, als er genau vor ihr stand. Während sie Platz schaffen wollte zwischen sich und ihn, kam er ihr nur näher. Erschrocken atmete Lily auf, als sie die Wand im Rücken hatte. Haselnussbraune Augen sahen auf sie herab. Sein Körper war ihr viel zu nah. Sie wäre zu gerne zur Seite geflohen, aber James hatte es anscheinend geahnt und stütze sich mit seinen Armen neben ihren Körper ab. Schwer schluckte das Mädchen, dessen Körper deutlich den anderen war nahm. „Lily...“ flüsterte James. Sie sah weiter hoch und bemerkte zum ersten Mal die goldenen Sprenkel in den warmen braunen Augen. Fast schon verlor sie sich darin, in diese Wärme, die sie ausstrahlten. Die Geborgenheit und Liebe, die sie versprachen. „Ich wollte dich nicht ärgern damit, wenn ich dich Evans genannt habe. Ich dachte es ärgert dich mehr, wenn ich zu vertraut dein Namen sage.“ Sein Gesicht war so nah. Lily spürte die Wärme auf ihren Wangen. Und ungewöhnlich laut klopfte ihr Herz. „Ich nenne dich ab jetzt beim Vornamen, okay? Heißt das aber, dass du mich auch nicht mehr Potter nennst?“ Warum fiel ihr das Sprechen so schwer? Leicht nickte sie. War das sein Herz, das sie spürte? Würde er sie jetzt küssen. „Ich benehme mich leider immer wie ein Idiot in deiner Gegenwart...und ehe du gar nicht mit mir redest...lass ich mich lieber anschreien.“ flüsterte er. War James noch näher gekommen? Ja, eindeutig. Lily sah jede Wimper. Jeden Goldenen Funken in seinen Augen. „Dumm nicht wahr?“ Wieder nickte Lily. Sie wollte etwas sagen, ihn wegstoßen, ihn anschreien. Oder doch lieber ihn heran ziehen? „Ich liebe dein Lächeln Lily Evans...“ flüsterte er leise. Die Wärme auf ihren Lippen war nicht mehr fern. Kurz schaute sie kurz herunter, um einzuschätzen, wie weit sie noch weg waren. Als sie wieder hoch sah, schlossen sich gerade seine Augen. Und instinktiv schloss auch Lily ihre Augen. Erwartete die Wärme, die sie gerade begehrte. Die Sekunden flossen dahin, es dauerte ihr zu lange. Bis sie seine Lippen auf ihren spürte. Warm, weich und vor allem sanft. Die Rothaarige wusste nicht, wie lange sie da standen und sich küssten. Genoss jede Sekunde irgendwie, obwohl es Potter, nein, James war. „Lily! Du we-...oh! Ohhh!“ Sie starrten Alice an, die herein geplatzt war. Diese strahlte über beide Ohren. Lily stöhnte laut auf, sah zu James, der wirklich rot geworden war. „Ähm...ich gehe mal und lass euch in Ruhe ja?“ sagte er rasch und eilte an Alice die Treppe herunter. „Ohhh Lily!“ sagte diese direkt, sobald James weg war. „Ich wusste es!“ „So ist das nicht!“ „Erzähl mir nichts! Du magst ihn doch! Sag es doch ruhig!“ „Nein, dass tu ich nicht Alice...“ sagte Lily leise und rutschte die Wand runter an der sie noch immer gelehnt hatte. Ihr Herz klopfte noch immer wild in ihrer Brust. Die Blonde kam zu ihr herüber und setzte sich neben sie. „Warum leugnest du immer noch? Ich weiß es doch sowieso.“ Alice sah sie sanft an und lächelte. „Weil er sich trotzdem nie ändern wird. Er ist so überheblich und flirtet doch sowieso mit jedem Mädchen. Ich bin nur Eine, die er nicht bekommt.“ sagte sie ernst. „Das ist Schwachsinn Lily! Mich hat er auch nie bekommen, Emma nicht, Kat nicht. Hörst du? Er ist auch viel erwachsener geworden. Nur bei dir nicht. Da benimmt er sich immer noch wie vor zwei Jahren. Er hat das Jahr noch kein Mädchen nur angesehen.“ Alice legte ein Arm um sie herum. Kramte nebenbei in der Tasche nach etwas. „Soll ich dir mal was zeigen?“ Sie holte Papier heraus, so sah es im ersten Moment aus bis Lily erkannte es waren Fotos. „Das habe ich doch am Anfang des Jahres gemacht, als er dir diesen Brief weggenommen hatte? Weißt du noch?“ Lily nickte sanft. „Ich habe das Foto auf zwei Arten entwickelt.“ Sie zeigte ihr das magische Foto, auf den sie sich bewegten und noch immer um den Brief kämpften. „Ich muss zugeben, ich mag eher die Muggel Fotos, weißt du? Sie fangen wirklich den Augenblick ein. Wie er war und nicht anders“ Lily sah Alice an, verstand nicht sofort. Bis Alice ihr das Foto gab, dass wirklich nur den Moment wieder gab. Sie sah sich selbst, fest umklammert um James mit ihren Beinen, eine Hand stützte sich auf seine Schulter ab. Die andere Hand nach oben gestreckt um den Brief zu bekommen. James wieder herum, lachend wie immer, ein Arm um Lily geschlungen, die Hand mit dem Brief weit nach oben gestreckt. Er lachte? So war Lily sich doch sicher, wie grimmig er geguckt hatte vor Eifersucht. Dann sah sie es, was vielleicht der Grund war für das Lachen...ihr eigener Gesichtsausdruck. Sie war sauer, ja das sah man ihr an. Und trotzdem lag auf ihren Lippen ein Lächeln. Sie kannte dieses Lächeln. Sie sah es oft bei ihrer Mutter, wenn sie sich über ihren Vater ärgerte und ihm trotzdem nicht böse sein konnte. Schwer schluckte sie. „Weißt du wieso er immer lacht, wenn du ihn anschreist? Weil du jedes Mal dabei lächelst. Das ist mir auch schon immer aufgefallen. Du bist nur noch so fest gefahren von früher. Lily, gib es doch einfach zu. Schalt dein Kopf aus, und lass dein Herz sprechen.“ Ihre Augen brannten und dabei schüttelte sie stark den Kopf. „Er ist ein Reinblut!“ „Na und?“ „Ich nicht. Guck dir doch mal die Zeit an Alice. Du hast das Problem nicht. Du nicht und Emma auch nicht. Kat kennt das Problem, aber nicht so wie ich. Wenn ich hier in Hogwarts bin, bin ich das Schlammblut. Die Streberin und Potters Zeitvertreib. So werde ich genannt, wenn ihr es nicht hört! Wenn ich zuhause bin, dann bin ich der Freak, die Missgeburt. Und wenn Hogwarts vorbei sein wird weiß ich nicht mal, wohin ich gehen soll. Denn ich kann nicht zurück zu meiner Familie. Ich kann nicht in unsere Welt, weil ich da immer noch das Schlammblut bin. Und es immer wichtiger wird, was für ein Blut man hat. Weil irgendwann Krieg bevor steht...und alle Schlammblüter sich verstecken müssen...bevor sie getötet werden.“ endlich sprach sie das aus, was ihr auf der Seele brannte. Und genauso brannten die Tränen auf ihren Wangen, während sie an Alice gedrückt wurde. „Das ist Schwachsinn Lily...du bist so eine tolle Hexe! Reines Blut ist Schwachsinn...guck dir Sirius an, seine Familie! Und auch James. Beide aus einer uralten Zaubererfamilie und trotzdem würde keiner von ihnen so ein Wort sagen.“ „Die Welt da draußen dreht sich nicht mehr um Sirius und James. Es dreht sich um Lord Voldemort und seine Anhänger.“ Und somit schwiegen die zwei Mädchen, vertieft in ihren Gedanken. Aufgeregt rannte James die Treppe herunter, noch immer schlug ihm das Herz in seiner Brust ganz wild. Er hatte sie geküsst. Ohne das sie danach ihn angeschrien hatte oder so etwas in der Art. Jede Sekunde hatte er genossen und jetzt musste er sicher sein, dass er nicht träumte! Er rannte herunter auf das Quidditch Feld, als er ankam war er ganz außer Atem. „Prongs! Na Endlich! Wir warten seit einer halben Stunde schon auf dich!“ Oh das Training, dass er angesetzt hatte. „Tut mir leid, ich habe es total vergessen!“ japste James auf mit ein sehr breiten Grinsen auf den Lippen. Dann müsste es warten bis später, dass er Sirius davon erzählen konnte und würde erst einmal sich auf das Training konzentrieren müssen. „Moment mal, wenn du sie tatsächlich geküsst hast, wieso ist dann dein Gesicht nicht geschwollen?“ Sirius saß mit ihm in der Umkleidekabine von ihren Quidditch Team. Die anderen waren schon gegangen, nur noch die Beiden waren übrig geblieben. „Weil sie mich zurück geküsst hat! Und sie hat mich nicht geschlagen oder so etwas. Hörst du mir denn nicht zu! Und wäre Alice nicht herein geplatzt wäre, hätten wir sicher nicht aufgehört!“ „Du hast geträumt Prongs.“ „Padfoot! Hör auf, dass zu sagen! Alice hat es doch gesehen. Ich bilde mir doch nicht ein, dass Lily Evans mich geküsst hat!“ „Du hast auch mal gedacht, ich hätte deine Lieblingskekse aufgegessen, weil du es geträumt hast. Und hast mich dafür geschlagen! Erst zwei Stunden später hast du es geglaubt, nachdem wir endlich wussten, wieso du sauer bist und Moony mich beschützt hat.“ „Trauriger Moment Padfoot, dass du dich von Moony beschützen lassen musstest.“ „Worauf ich hinaus will ist, sei dir sicher, nicht das du etwas Dummes tust...obwohl was sage ich da. Du tust doch sowieso etwas Dummes, weil es Evans ist.“ „Nenne sie doch endlich Lily und nicht Evans.“ „Warum?“ „Weil sie es nicht mag. Das waren ihre Worte!“ Nachdem James sich sicher war, dass Lily wieder alleine sein würde, also nach dem Abendessen, kehrte er endlich zurück in die gesonderten Räume für Lily und ihn. Mit einem Lächeln betrat er den Raum und wie schon am Mittag saß sie an den Schreibtisch. Er sah sie an, wie ihre Haare sanft über ihre Schultern fielen, die Augen konzentriert auf die Wörter vor ihr lagen. Diese Lippen, die sie leicht zusammenpresste, wenn sie nachdachte, die Lippen, die er heute noch geküsst hatte. Er überlegte, was er jetzt tun sollte. Da sahen die grünen Augen auf. Immer wieder war James verblüfft, wie grün sie waren. „Hey...“ hörte er sich selbst sagen. Und hätte sich am liebsten gegen die Stirn geschlagen. Hey, wie doof hörte sich das denn an! „Hey. Du bist ja voller Schlamm.“ Er sah an sich herunter. Er war nicht zum Essen gegangen nach dem Training und sah noch immer so aus. „Ähm ja, ich hatte Training gehabt. Ich geh erst einmal duschen.“ sagte er und zog sich seine Schuhe aus. Dann schon das Shirt und die Hose, er sah auf, als sie nach Luft japste. „Tschuldige, ich wollte nur nicht alles dreckig machen mit dem Schlamm.“ Er grinste leicht. Er sah die Röte auf ihren Wangen. Aber diesmal würde er sie nicht provozieren, er muss sich nur zusammen reißen! Er flitzte vorbei ins Bad. Ihre Augen, die schüchtern hoch gesehen hatten. Die Röte auf ihren Wangen. Und wieder schlug sein Herz stark, dass Blut rauschte in sein Ohren. Er war dieser Hexe schon seit Jahren hoffnungslos verfallen, aber sie so zu sehen, brachte ihn selbst außer Konzept... Als er zurückkehrte, hatte die Rothaarige wohl ihren Posten am Schreibtisch aufgegeben und war auf das Sofa gewandert mit einem Buch. Er schluckte sich das stumpfe 'Hey' herunter und setzte sich neben sie. Näher als er es sonst tun würde und trotzdem weit genug, dass sie fliehen könnte. Sie sah sofort auf. Leise räusperte er sich, sah dann in diese grünen Augen. Bevor er etwas sagen konnte, sprach sie: „Ich weiß, was du sagen willst James. Und ich bitte dich, sage es nicht. Ich bin kein dummes kleines Mädchen, das dir verfallen ist und ich werde es nie sein. Das vorhin war ein Ausrutscher und nicht mehr. Ich habe keinerlei Interesse an dich und ich will auch nichts mit dir anfangen. Kein Date mit dir oder irgendwas in der Art! Wir sind Schulkameraden und beide Schulsprecher. Das ist alles und dabei bleibt es auch“ Autsch! Das war ein Schlag ins Gesicht. Und dann tat Lily etwas, dass James schon einige Male tat, sobald sie lügt. „Du lügst, Lily. Ich beobachte dich seit dem Ersten Tag. Und jedes Mal wenn du lügst, dann zuckst du mit dem Mundwinkel, guckst herunter und leckst dabei mit der Zunge über deine Oberlippe. Du tust das schon immer. Also warum lügst du mich an Lily. Warum gibst du mir keine Chance?“ Er konnte das nicht so stehen lassen von ihr. Diesmal nicht. Ihre Augen weiteten sich, scheinbar überrascht, dass er es erkannt hatte. „Gib mir doch nur einmal eine Chance Lily, nur ein einziges Mal, dass ich dir zeigen kann wer ich bin. Das ich nicht so ein Dummkopf bin! Das ich nur...ja okay ich bin ein Dummkopf! Aber nur ein verliebter Dummkopf!“ Dieser Satz war falsch gewesen, dass ahnte er schon. Sie bestätigte ihn, denn sie sah ihn an, stand auf und rannte in ihr Zimmer. Kapitel 5: Alles eine Sache des Blutes -------------------------------------- Sie rannte davon in ihr Zimmer, verschloss es und legte sofort ein Stillzauber auf ihr Schlafzimmer, gerade noch rechtzeitig; ein Schluchzen brach aus sie heraus, gefolgt von Tränen. Gerade eben, als James sie mit seinen warmen braunen Augen angesehen hatte, hätte sie fast nachgegeben. Als ihr einfiel, warum sie ihn abwies. Immer wieder von vorne, jeden Tag seid sie an Hogwarts war. Es war nicht nur seine Art, wie er überheblich und arrogant stolzierte. Nicht nur seine Faulheit oder seine Witze, die er so gerne über andere machte. Nicht nur, dass er so ein Idiot war. Leise gestand sich Lily ein, in einer anderen Welt hätte sie schon längst seinen Schmeicheleien nachgegeben...in der Welt der Muggel. In der Welt, in denen sie gleich sind. Aber nicht hier! Hier, hier in der Welt der Zauberer, da war seine Arroganz berechtigt. Nicht nur weil er klug und begabt war, er war ein Reinblut. Und das würde ewig zwischen ihnen stehen. Sie war ein Schlammblut und er ein Reinblut und da lag das Übel des Ganzen! Denn nie würden die Menschen, sie so ansehen wie ihn! Egal, wie klug sie war, es würde nie reichen. Hier in der Schule reicht es, an dem Ort, an dem Voldemort noch nicht seine Finger in Spiel hat...aber wie lange würde das auch noch anhalten. Es würde Krieg herrschen und sie war dann verloren. James Potter würde es nie so zu spüren bekommen wie sie. Sie mochte James, es brach ihr in dem Moment das Herz. Weil sie nicht das war, was sie sein müsste um ihn lieben zu dürfen... Es lag nur an ihrem Blut...dreckig wie Schlamm... Still saß James noch dort und sah auf die Stelle, an der eben noch Lily saß. Er verstand sie nicht! Sie machte sich nicht mal die Mühe ihn kennen zu lernen. Was er auch gab, es reichte ihr nicht! Jedes andere Mädchen hätte er schon tausend Mal um den Finger gewickelt...sie nicht! Und umso mehr wollte er sie. Nicht um zu beweisen, dass er sie alle bekam. Weil sie anders war, weil er wusste, wenn sie anfangen würde ihn zu lieben, wäre es echt! Es wäre für immer. Aber das für immer scheint noch lange auf sich zu warten, sehr lange. Ihn rann die Zeit davon! Schon bald war Halloween und dann kurz darauf Weihnachten. Und wenn erst einmal das neue Jahr begonnen hatte, würde keine Zeit mehr bleiben aufgrund der Prüfung. Nach Hogwarts war seine Chance vertan! Wütend und frustriert biss er sich auf die Unterlippe und stand auf. Er ging zur Tür seines Schlafzimmers, gegenüber von ihrem. Langsam legte er seine Hand an die Tür und lehnte sich dagegen. „Lily...“ wisperte er. Sie war schon immer so nah gewesen und doch so fern. Langsam drehte er sich um und ging durch seine Tür, wenn es nicht anders ging, so müsste er es weiterhin versuchen als Romeo zu ihr durchzudringen! Er rückte den Stuhl zurück und setzte sich an den Schreibtisch, zog die Schublade auf und sah auf den Haufen an Briefen. Ihre Briefe! Er nahm den obersten Brief heraus und las ihn erneut mit einem Schmunzeln. Griff nach seiner Feder und schrieb ihr mit neuen Mut. Liebste Lily, ich hoffe dir geht es gut? Du hast sicher viel zu tun an Hausaufgaben und dem Lernen. Ich sehe dich ja öfters in der Bibliothek. Ein traumhafter Anblick, aber wie oft soll ich dir das noch schreiben. Du bist dem sicher schon lästig, dass von mir zu hören. Nicht mal zu hören, sondern nur zu lesen! Heute hätte ich fast dich angesprochen und dir es gebeichtet wer ich bin, da verließ mich der Mut. Wie würdest du nur reagieren, wenn du siehst, wie nah ich dir immer wieder bin und doch schweige. Meine wunderschöne Lilie, ich sehne mich danach dich zu sehen und mit dir zu reden. Ich will dein Lachen hören. Schreib mir doch bitte gleich, lächelst du gerade? Romeo Er rollte das Pergament zusammen und verließ dann den Raum mit dem Pergament in seinem Umhang. Die nächsten Tage hüllten sich in Schweigen, wenn es nicht sein musste, so sprach Lily nicht mit James. Sah ihn nicht an und am besten flüchtete sie aus dem Raum wenn er da war. Halloween rückte näher und daran hielt sich Lily fest. Das Jahr würde schneller um sein, als sie gucken kann! Und dann, dann würde sie James vergessen und seine Blicke! Sie hoffte es zumindest... Das war aber nicht ganz so einfach an manchen Tagen, so wie heute. Als sie gerade anfing zu frühstückten, ließ sich genau neben ihr James fallen. „Morgen Lily“ sagte er locker und lächelte zu ihr herab. „Gut geschlafen?“ Sie nickte knapp...er war so nah. Während er sich sein Toast butterte, sah er kurz zu ihr herüber. „Ich wollte dich nochmal was fragen wegen Halloween-“ „Nein.“ „Ach kleine Lilie, lass mich doch aussprechen!“ Darauf verschluckte sich die Rothaarige und sah mit roten Wangen hoch zu James. „Wie hast du mich genannt?“. Kleine Lilie...Lilie, von Romeo wurde sie so gerne genannt. „Ja Lily und Lilie hört sich doch fast gleich an“ zuckte James mit den Schultern. „Zurück zu meiner Frage. Wie findest du es, wenn wir zusammen nach Hogsmead gehen? Also nicht wir alleine als Date, sondern wir alle! Als Gruppe.“ Lily klappte der Mund auf...“Wo ist der Hacken?“ sagte sie leise und misstrauisch. „Da gibt es kein Hacken. Wir müssen doch miteinander klar kommen, und ich komme super mit dir klar, aber ich dachte, wenn wir eine ….Freundschaftliche Basis aufbauen würden...würde es dir leichter fallen mit mir zu arbeiten“ Kein Spott lag in den Grinsen von Potter. Zögernd und immer noch misstrauisch nickte die junge Frau. Na wenn das kein Fehler war! Und der Samstag kam, als sie vor dem Spiegel in ihrem Zimmer stand und sich zum X-Mal auszog und doch lieber ein anderes Outfit ausprobierte. Es war kein Date, dass sagte sie sich noch einmal. Und trotzdem würde sie mit James den Tag verbringen! Sie richtete sich gerade das Oberteil als es klopfte und Kat ihren Kopf ins Zimmer steckte. „Hey!“ grinste diese direkt. „Darin wird dir sicher etwas kalt oder nicht?“ Schon kam sie ins Zimmer und schloss die Tür hinter sich. „Wow...Lily...du hast verdammt viele Klamotten! Und verdammt...hier hat eine Bombe eingeschlagen!“ Die Rothaarige sah sich um und musste sich gestehen, so hatte ihr Zimmer noch nie ausgesehen. „Ich weiß nicht, was ich anziehen soll....“ murmelte sie dann leise. „Naja...ganz sicher nicht diesen Minirock! Und sicher nicht das Top! Deine Mädels sagen ja gerade zu ´Hallo James, küsschen küsschen!`“ Und schon riss sie sich das Top von ihren Körper. „Hilf mir Kat!“ maulte sie dabei. „Warum ist das den so wichtig?“ fragte die Blondine, ehe ihre Augen groß wurden. „Ohhh....wegen unserem James...so viel zu...`Ich mag ihn nicht, er ist so ätzend und so kindisch!`“ „Kat!!!“ Diese lachte nur auf. „Ist ja gut! Na schön...dann suchen wir was aus jetzt, dass du dann sowieso unter einem Umhang verstecken kannst! Es ist total kalt draußen.“ Nach einem Schlenker eines Zauberstabes und der Hilfe von einer guten Freundin, stand Lily zufrieden vor dem Spiegel ohne ein Chaos hinter ihr. Sie lächelte sich an, während ihr dunkelgrüner Pullover, der über ihre Schulter rutschte, ihre Augen betonte. Trug dazu noch locker ein Schal um dem Hals, eine dunkle Strumpfhose, mit einem passenden ebenso dunklen Rock. Ja, so konnte sie gehen. Es sah jetzt nicht so aus als hätte sich unglaublich viel Mühe gegeben und doch sah es nicht aus als wolle sie nur zur Bibliothek gehen. Und eventuell würde sie gar nicht mal so sehr frieren,...zumindest nicht unter ihrem Umhang. „Sag mal Lily....seid wann putzt du dich den für James heraus....“ flüsterte Kat ihr dann zu, als sie gerade einer besonders matschigen großen Pfütze auswichen und sowieso etwas zurück gefallen waren. „Tu ich doch nicht.“ „Lily?“ Frustriert seufzte sie auf. „Ich weiß es nicht, es hat aber nichts zu bedeuten...aber bitte sag es keinem okay?“ „Okay!“ sagte die tiefe Stimme hinter ihr, so dass sie direkt erschrak und zu Sirius hoch blickte als er runter grinste. „Erschrick mich doch nicht so!“ wurde er direkt von zwei Seiten angeflaumt. „Hey, ich kann doch nichts dafür, dass ihr mich nicht bemerkt! Übrigens, dein Outfit hat sicher gewirkt“ grinste Black weiter. „Ich warne dich Black, ein Wort und ich bringe dich um!“ Und schon düste die Rothaarige Hexe nach vorne, schloss sich lieber Remus an und hoffte das Black nichts sagen würde. „Frauen...die muss man erst einmal verstehen“ seufzte Sirius auf und sah runter zu Kat und grinste sofort. „Erklärst du mir, was da los ist bei ihr?“ „Nie und nimmer!“ „Komm schon Kat, willst du daran Schuld sein das Lily irgendwann in zehn Jahren alleine lebt und Katzenfutter kauft ohne eine Katze zu besitzen!“ „Lily hat eine Katze!“ „Du weißt doch was ich meine! Prongs leidet darunter und sie doch scheint auch. Du kannst mir nicht erzählen, dass da nichts ist“ Kat sah hoch weiter zu Sirius, der eindeutig sein Charme spielen ließ. Leise seufzte sie auf. „Ich glaube, ich weiß es nicht, aber sie mag ihn. Aber wahrscheinlich ist es ihr Stolz oder so etwas, weil sie schon immer Nein gesagt hat und jetzt doch Interesse hat!“ „Versteh ich gut...manche zieren sich etwas“ er zwinkerte dabei. „Du siehst übrigens heute auch sehr hübsch aus.“ „Black? Dein Charme zieht bei mir nicht!“ „Noch nicht!“ Beide fingen an zu lachen und gingen entspannt weiter, wenn auch etwas näher beieinander als zuvor. Lily gestand sich ein, dass es ihr durch aus Spaß machte. Nicht nur wegen ihren Freundinnen. Auch wegen James und den Jungs. Besonders wegen James, der ohne Unterbrechung neben ihr herlief. Noch nie hatten sie so unbeschwert miteinander geredet, so dass Lily kaum mitbekam, was die Anderen taten. Das Erste Mal hatte sie nur Augen für James, der von Moment zu Moment mehr strahlte. Als sie im Zonko's Scherzartikelgeschäft waren, war Lily schon so weit, dass sie James von den Muggel Scherzartikel erzählte, der ganz ungläubig sie ansah. „Wie Stromschocker? Was ist den das?“ fragte er prompt. „Nun ja, dass ist so ein kleines Gerät, dass man sich in die Handinnenfläche legt und wenn man jemand die Hand schüttelt, bekommt der ein Schlag!“ erklärte die Rothaarige und streckte die Hand aus, als würde sie von James schütteln wollen. „Wie ein Schlag, ich meine, kommt da eine Hand raus und gibt mir eine Ohrfeige“ und greift just in dem Moment nach Lilys Hand. „Nein ein Stromschlag“ lachte diese. „Bei den Geräten ist das aber nicht schlimm, dass ist nur irgendwie,...hm na ja ein komisches Gefühl, es tut leicht weh aber nicht weiter schlimm. Eher...kribbelnd!“ sagte sie und sah weiter in die Braunen Augen. „Lily?“ „Hm?“ „Hast du gerade so ein Schocker in der Hand?“ „Nein?“ „Warum kribbelt es dann so?“ Sofort errötete Lily und zog ihre Hand weg und drehte sich schluckend weg. Sie sah James ihr Grinsen nicht, der sich runter beugte und sein Kinn auf ihre Schulter legte. Sie spürte wie er tief einatmete. „Zeigst du mir irgendwann mal so etwas? Oder...vielleicht sogar allgemein die Muggelwelt? Ich würde ja gerne mehr darüber erfahren...“flüsterte er leise mit rauer Stimme. „Und....mehr über dich Lily...“ flüsterte er noch ein Spur tiefer, so dass sie nach Luft japste. Und trotzdem nickte sie und flüchtete sofort. „Du bist ja ganz rot im Gesicht Lily!“ sagte Emma laut durch das Geschäft. „L-l-lasst uns doch ins Drei Besen gehen!“ lenkte sie schnell ab und flüchtete aus Zonko, in die kalte Luft heraus. Dort blieb sie stehen und musste sich erst einmal abreagieren. Was war das den gewesen? „Seht an...ein Schlammblut!“ hörte sie sofort und sah sich um, als Lachen ertönte. „Oh sie reagiert sogar darauf!“ Slytherin Schüler...und darunter Severus, der ihren Blick mied...“Das du dich noch traust alleine herum zu laufen, du Abschaum...“ sie blickte zu Malfoy, der kalt zu ihr herab sah. „Ich habe keine Angst vor dir, Malfoy!“ sagte sie direkt laut. Den konnte sie noch fertig machen. Unauffällig sah sie zurück, die Anderen waren noch im Laden und bezahlten ihre Einkäufe. „Ohh...doch nicht vor mir...aber sicher vor dem dunklen Lord...und sobald er an der Macht ist...wirst du dir wünschen tot zu sein“ Jetzt schluckte die Rothaarige doch schon schwer, dies bemerkten die ihr Gegenüberstehenden und fingen an zu lachen. „Lasst sie in Ruhe!“ Sirius war heraus gekommen und stellte sich neben sie, mit erhobenen Zauberstab. „Ach der Blutsverräter setzt sich ein für das Schlammblut!“ „Lieber ein Blutverräter als so ein abscheulicher Mensch wie du es bist!“ Die Anderen waren auch heraus gekommen und versammelten sich um Lily. „Verschwinde lieber!“ kam es von Remus. Malfoy schnaubte laut auf, drehte sich aber um und ging....Lily wusste das würde nicht das Letzte Mal sein! „Alles okay Lily?“ leicht nickte sie als James sie das fragte. „So ein widerliches Pack! Kommt, lass uns gehen!“ Schweigend und mit leicht gedämpfter Stimmung gingen sie zusammen in die Drei Besen, der wie immer brechend voll war. Sie rückten zusammen an einem Tisch, eng aneinander gedrückt. „Das war keine gute Idee!“ sagte Emma laut, als vor jedem ein Butterbier stand. „Da gebe ich dir Recht, das ist alles ganz schön eng“ erwiederte Remus. Lily trank ein großen Schluck, sie musste erst einmal wieder durchatmen nach eben, als James leise neben ihr lachte. Sie sah zu ihn, als sich sofort seine Hand hob zu ihrem Gesicht. Und ganz vertraut strich sein Daumen den Schaum über ihren Lippen weg. Ihr Herz setzte aus, sie starrte nur hoch, in das satte Braun vor ihr, dass sie anstrahlte. Die Zeit setzte aus, spürte die warme Haut auf ihrer, ganz unbedeutend wie wenig Haut es doch war. Er hatte warme und leicht raue Hände. Zärtliche Hände, die ihr nie weh tun könnten und ihr Geborgenheit vermitteln könnten, wenn sie es zulassen würde. Geschickte Hände, die jeden Schnatz fingen, geschickt genug um sie wahrscheinlich in Ekstase zu versetzen, wenn sie es nur zulassen würde. Und jede Faser in ihrem Körper schrie danach, es zuzulassen. Als ihr Herz wieder einsetzte als sein Haut aufhörte sie zu berühren und der Zauber vorbei war. „Da hat es sich wohl gelohnt, sich Mühe mit dem Outfit zu geben“ lachte Sirius in den Moment, der wie die Anderen die Szene beobachtet hatte. Das Blut schoss Lily ins Gesicht, als ihr bewusst wurde wie das wohl aussah, dass sie ihn so angestarrt hatte. Und jetzt grinste Sirius zu ihnen herüber...und sie versank fast schon im Scham. Schlammblut, ein Wort nur, dass ihr durch den Sinn schoss. Schlammblut... Sie stand auf und flüchtete, mal wieder. Hörte noch wie James sagte: „Toll Sirius! Idiot!“ Sie rannte einfach los Richtung Schloss. Sie war ein dummes Mädchen! So dumm! Ihr Herz schmerzte, dass ihr fast die Tränen kamen. Da stolperte sie und landete im Matsch. Sie schluchzte auf. „So haben wir ein Schlammblut gerne, im Dreck zu unseren Füßen liegend und heulend!“ Sie war geradewegs in die Arme von Malfoy und seinem Anhang gelaufen...Rasch wollte Lily aufstehen, um etwas Stolz zu bewahren, aber das war wohl zu viel verlangt. Kaum ein wenig aufgerichtet, rutschten ihre Füße weg und landete erneut auf dem Boden. „Was ist den los? Meine kleine Lilie, haben dich deine Freunde verlassen?“ Nein...nein...es konnte nicht Malfoy sein! Zum Narren hatte man sie gehalten! „Wohl nicht mehr so mutig wie vorhin,...vielleicht hat sie erkannt wohin sie gehört!“ hörte sie jemand anderes sagen, sah auf und sah das schwarzhaarige Mädchen vor ihr an...die dunklen Augen, die sie anstarrten. Bellatrix... “Der dunkle Lord hat sicher nichts dagegen? Was meinst du Severus?“ lachte diese schrill auf. „Crucio!“ war das letzte, dass sie hörte ehe ihr Körper brannte und sie spürte wie sie schrie. „Bellatrix!“ hörte sie Malfoy sagen, ehe der Schmerz aufhörte. „Du kannst sowas doch nicht auf dem Weg machen!“ „Lass mich doch etwas spielen Lucius~ wir müssen sie doch vorbereiten auf das Kommende! Crucio.“ Sie wollte schreien als der Schmerz begann und sie dachte jeder Knochen brach, aus dem Augenwinkel sah sie aber den Zauberstab von Severus, der ihr die Stimme nahm. Zuckend, schweigend und mit Tränenden Augen lag sie im Schlamm und dachte sie ertrug es nicht mehr. Was mehr weh tat in dem Moment wusste sie nicht, der Fluch oder das Severus nichts dagegen tat! Hilfe! Hilfe! Wollte sie rufen, aber kein Laut kam über ihre Lippen, Schmerz, nichts als Schmerz. „Stupor!“ schrie eine andere Stimme laut. Der Schmerz ließ nach, sie sah Blitze fliegen, ein kurzer Schrei ehe sie hörte wie sie weg liefen. „Das wirst du bereuen Potter!“ „Lily...!“ sie öffnete ihre Augen. Sie wollte sein Namen sagen, konnte es aber nicht, ehe er sein Zauberstab auf sie richtete und lautlos den Gegenfluch sprach. Dann kamen schon die Tränen, als er sie an sich drückte. Er hatte sie gerettet...er...James...sie schluchzte auf. „Sie sind weg Lily...es ist okay...shh....“ er drückte sie enger an sich. „Dir passiert nichts mehr....ich bringe dich zurück ins Schloss...ja?“ sie nickte schwach, als er sie hochzog. Ein Schlenker und sie war wieder sauber...aber das war ihr egal. Die Angst steckte ihr noch in den Knochen und sie konnte nicht aufhören zu weinen, so dass sie fast wieder zusammenbrach. „Hey...hey....“ hörte sie ihn flüstern. „Ich helfe dir Lily...okay...keine Angst okay?“ sie nickte leicht, ehe sie spürte wie sich ein Arm um ihre Schulter und einer unter ihre Kniekehle legte, ehe er sie hoch hob. „Ruh dich aus,...ich bringe dich zurück...“ flüsterte er sanft, und trug sie zurück, als sie vor Erschöpfung eindöste...James Geruch erinnerte sie an den Wald und leicht nach Schokolade. Warm und Sicher... Sie schrak auf als sie das Kissen unter sie spürte. Sie riss die Augen auf und sah sich um, James saß genau vor ihr, auf der Kante der Couch, auf das sie gelegt wurde. „Schon gut Lily...schon gut..“ „James...!“ schluchzte sie auf und fand sich direkt in seinen Armen wieder. „Es ist okay Lily...sie können dir nichts mehr tun...“ flüsterte er und wiegte sie in ihren Arm während sie weinte. Es dauerte lange bis ihre Tränen nach ließen, doch James beklagte sich nicht einmal, er hielt sie und wartete bis es vorbei war. „Wir gehen morgen zu Dumbledore okay? Damit kommen sie nicht durch!“ „Nein!“ „Lily...das war ein unverzeihlicher Fluch!“ Sie schluckte schwer....sie musste auf das Kommende vorbereitet sein. „Ich bin nicht schwach...ich will...sie nicht verpetzen...“ flüsterte sie. „Lily! Das hat nichts mit verpetzen zu tun...!“ „Du verstehst das nicht! James! Du lagst nicht im Dreck und hast....hast das gefühlt....! Ich kann das nicht! Ich will mich nicht hinter Dumbledore verstecken....und ihnen den Sieg lassen...nicht...nachdem...“ ihr fiel Malfoys Worte ein....kleine Lilie....die Briefe. Ihre Unterlippe bebte erneut. „Okay...okay Lily...wenn du es nicht willst...aber sie dürfen nicht mit durchkommen...“ er seufzte auf...und nahm ihre Hand. „Es tut mir leid...dass ist meine Schuld. Wäre ich nicht gewesen, dann wärst du nicht alleine unterwegs gewesen...“ „Nein...nein es ist nicht deine Schuld...sondern meine Eigene...ich war dumm gewesen...“ sie seufzte auf und sah weg. „Ich...ich werde duschen gehen...“ flüsterte sie und stand auf, ging zur Tür des Badezimmers, ehe sie sich nochmal umdrehte. „Danke James....für alles.“ sagte sie leise, ehe sie hinter der Tür verschwand. Traurig lächelte James ihr hinterher...diese Erinnerung konnte er ihr nie mehr nehmen...diesen Schmerz. Und sein Hass auf Voldemord und seine Anhänger wuchs...der Hass auf alle Zauberer, die denken sie seien etwas besseres als Muggelabstämmige... Es dauerte lange ehe sie heraus kam, er hatte auf sie gewartet. Sie stoppte als sie ihn entdeckte und wirkte sofort etwas verloren. „Du verpasst die Halloween Party!“ platzte es aus ihr heraus. „Das ist nicht so wichtig...willst du dich zu mir setzen? Oder schlafen gehen? Ich geh heute nicht mehr hier aus den Räumen...ich will dich nicht alleine lassen, auch wenn ich weiß das du nicht schwach bist.“ sagte er leise. Er sah ihren Zwiespalt, ehe sie sich zu ihn setzte in ihrem Pyjama. Er lächelte sie sanft an, als könnte sie zerbrechen. „Du kannst ruhig gehen“ sagte sie ernst und sah hoch zu ihn. „Nein kann ich nicht, ich hätte keine ruhige Minute, wenn ich nicht bei dir....zumindest in deiner Nähe....tut mir leid...ich bin immer so aufdringlich...“ seufzte er letzendlich. Erstaunt als sie den Kopf schüttelte. „Tut mir leid, dass ich so gemein immer bin zu dir.“ flüsterte sie zurück, ehe sie sich an ihn lehnte. Sofort schlang er seine Arme um sie und drückte sie an sich. „Hey....wer soll mich sonst immer wieder auf dem Teppich zurück bringen wenn nicht du....“ erleichtert hörte er sie leise lachen....wenigstens etwas. „Ich...geh jetzt aber schlafen...okay?“ James schluckte leicht, ließ sie aber los. „Okay...schlaf gut....und wenn was sein sollte, weißt du ja wo ich bin“ Erschrocken wachte Lily auf, hörte noch immer das Lachen von Bellatrix. Ihr Atem ging hektisch und ihr Puls raste. Es war tiefste Nacht, sie versuchte sich zu beruhigen. Gelingen tat ihr das nicht, also stand sie auf, machte das Licht an und versuchte sich abzulenken. Sie war müde und erschöpft, so hatte sie sich das Jahr nicht vorgestellt. Leise ging sie an ihren Schreibtisch und zog die Schublade auf, in dem die Briefe lagen. Ihr Herz zog sich zusammen...Lucius Malfoy hat sie zum Narren gehalten und wer weiß wie lange schon sich jeder Slytherin über sie lustig machte. Sie griff danach und wollte sie zerreißen, aber können tat sie es nicht. Sie biss sich auf die Unterlippe, schmiss die Briefe zurück und knallte die Schublade zu Dann sah sie zur Tür und ging leise herüber, aus ihren Zimmer heraus, über den Gang und durch die nächste Tür. „James...?“ flüsterte sie leise, hörte ihn leise atmen. Sie trat näher ans Bett...stupste ihn sanft an. „James...?“ sagte sie etwas lauter, ehe er aufwachte. „Lily...? Was ist den?“ „Ich...ich....konnte nicht schlafen....“ sie schluckte und errötete...“Verstehe...“ sagte er leise und hob die Decke. „Na dann komm“ sagte er sanft und sie schlüpfte unter die Decke. Eng aneinander lagen sie dann. „Danke...“ flüsterte die Rothaarige leise und sah ihn an. Sah ihn zum ersten Mal ohne Brille, es sah befremdlich aus, aber nicht schlecht. „Du musst dich nicht dafür bedanken...“ flüsterte er zurück. „Doch..ich denke schon...da du ein Schlammblut in dein Bett lässt.“ „Lily! Sag das doch nicht!“ er sah erschrocken zu ihr und war scheint plötzlich sehr wach. „Doch....weil es inzwischen der normale Ton ist...du weißt es nur noch nicht...aber ich...“ Er schwieg. „Ist es das...? Ist das der Grund warum du mich von dir stößt immer wieder?“ flüsterte er nach einer Weile. „Wegen des Blutes...?“ flüsterte er leise weiter. Er sah sie sanft nicken. „Das ist Unsinn...ich liebe dich Lily...dich so wie du bist, egal wie viele Hexen und Zauberer es in deiner Familie vor dir gab...du bist doch meine Julia...ich...habe dir diese Briefe geschrieben Lily...ich bin Romeo...“ er wartete auf die Antwort, doch die blieb aus....Lilys Atem ging ganz ruhig, sie war eingeschlafen ehe er nur ein Wort gesprochen hatte... Kapitel 6: Liebesgeständnisse ----------------------------- Beunruhigt sah James auf seine Liebste, die neben ihn schlief. Sie war eingeschlafen vor Erschöpfung, als er ihr gestand, Romeo zu sein. Verzweifelt biss er sich auf die Unterlippe. Strich über die leicht geröteten Wangen von ihr. Blut...sein Blut und ihr Blut war der Grund, warum sie ihn abwies. Er musste es ändern! Unbedingt. Er würde aufhören Briefe zu schreiben, sich nicht verstecken hinter ein Namen. Er musste mutig sein, ihr zeigen, wer er war! Bevor es zu spät war. Sanft drückte er sie an sich heran, sah wie sie lächelte. „Ich liebe dich Lily...“ flüsterte er in die Dunkelheit, ehe er wieder einschlief. Zu früh kam der Morgen. Geweckt durch ein lautes Quicken. Verwirrt öffnete James die Augen und sah Lily neben sich sitzen. Oder eher ihre schwammigen Umrisse, die aufstehen wollten. „Warte Lily...bitte“ sagte er sanft und sie gehorchte. Er griff zum Nachttisch und setzte sich seine Brille auf, lächelte über den Anblick. Rote Wangen und wildes Haar. „Wow...“ entfloh es ihn direkt und bekam das Kissen gegen den Kopf. Er lachte, denn so kannte er sie...so und nicht wie gestern. „Entschuldige, ich konnte es mir nicht verkneifen,“ er lies sich zurück fallen in sein Kissen. „Ich möchte mit dir reden.“ sagte er dann ruhig. „Okay, aber nicht hier und...sicher nicht im Pyjama!“ Er lächelte zu ihr hoch. Ihr war es unangenehm, dass sah er ihr an. „Es ist aber Sonntag und ich liege da gerne lange im Bett und soweit ich mitbekommen habe, kommst du Sonntags auch nie vor dem Mittagessen aus deinem Zimmer.“ Er hatte gewonnen, dass sah er an ihrem Blick und daran das sie sich zu ihn drehte. Sie sah ihn geduldig an. „Wegen...gestern...“ „Ich will nicht darüber reden!“ unterbrach sie ihn. „Bitte lass mich aussprechen, Lily. Wegen gestern...Abend, okay Nacht...Was du sagtest.“ er setzte sich wieder an und nahm ihre Hand. „Das Blut ist mir egal, hörst du? Das Blut, dass in meinen Adern fließt oder in deinen oder in irgendein anderen Menschen. Ich weiß, vielen ist es nicht egal und ich weiß wie schwer die Zeit wird, die uns bevor besteht. Aber es ist mir egal Lily! Mir ist es egal, ob deine Eltern Muggel sind, solange sie freundlich sind und das sind sie sicher. Es ist mir egal, dass Sirius ,Reinblütig' ist, er ist mein Freund weil er ist wie er ist.“ er sah sie ernst an. „Und der Unterschied ist nicht groß, ob man eine Muggelgeborene ist oder ein Blutsverräter. Kämpfen müssen wir alle, wenn es so weit ist. Und deswegen werde ich nicht aufhören jemand zu mögen, nur weil es schwerer ist.“ er drückte ihre Hand fester. „Und ich möchte es dir beweisen, ich weiß nur nicht wie. Aber ich möchte dir etwas anderes zeigen...in den Weihnachtsferien...nach dem Weihnachtsball...möchte ich, dass du mich besuchen kommst! Und...ich würde mich freuen, wenn ich dich auch besuchen kommen darf? Du wolltest mir die Welt der Muggel zeigen und ich will sie mir ansehen. Ich will sehen, wo du aufgewachsen bist.“ gespannt sah er in die grünen Augen. Lily war verwirrt, als James anfing zu reden. Ihr erzählte, es wäre ihn so egal. Und sie spürte, wie sie errötete als er den Vorschlag machte mit dem Besuch. Und jetzt sah er sie an und wartete auf eine Antwort. Und sie spürte, was ihr Herz wollte. Sie spürte, wie ihre Zweifel weniger wurden. War es ihn wirklich so egal? „O-o-kay!“ sagte sie stockend, ehe sie umgeworfen wurde und in der Matratze landete. Sie sah sein Lachen, dass sie immer so gehasst hatte und sah jetzt, dass er sie nie ausgelacht hatte. Es war nicht spöttisch, sondern freundlich. Sie lächelte als er so über sie gebeugt war. Und ihr fiel auf, dass was sie immer übersehen hatte. Er war laut und chaotisch. Freundlich und witzig. Ein Idiot, aber liebenswert. Und gemein...gemein hat sie ihn nur gegenüber von Slytherins gesehen. Und auch nur gegen diese, die ihren Hass auf Muggelgeborene deutlich zeigen. Er war weniger gemein, eher beschützend. Und wie oft bemühte er sich um sie? Nie hatte sie ihn bemerkt, wenn er lernte oder ruhig da saß. Weil sie sich nicht interessierte und um ihr Interesse zu wecken, wurde er laut. Und so hatte sie sich ein Bild von ihn gemacht, ohne ihn je wirklich zu kennen. Wäre er ein so großer Idiot, wäre Remus kaum mit ihn befreundet. Wäre er es, hätte er wohl kaum so viele Freunde...würden wohl kaum ihre eigenen Freundinnen sagen, wie nett er war. Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie ihn nicht kannte. Weil sie ihn auch nicht kennen wollte, denn sonst hätte sie angefangen ihn zu mögen. Und dann hätte sie Angst haben müssen, dass er ihr das Herz brach. Und trotzdem lag er über ihr, lächelte sie so freundlich an. Hat sie gestern beschützt. Wie so oft, als sie es nicht merkte. Wie dumm sie war. Was war ihr nur entgangen die ganze Zeit? Vielleicht wären sie sehr gute Freunde geworden, vielleicht würden sie schon so lange eine Beziehung führen? Vielleicht...würde sie ihn schon lieben? Sie spürte ihren Herzschlag. Nein, sie muss sich eingestehen, dass tat sie. Sie war verliebt. Nur wusste sie nicht, wann dies geschehen war. Er hatte aufgehört, sie anzulächeln, sah nur voller Ruhe und Liebe an. Und sie sah zurück. Und aus dem kleinen Jungen, der sie immer geärgert hatte, wurde ein Mann. Stark genug um sie zu schützen, wenn sie nicht stark genug war. Stark genug, um ihr jede Angst zu nehmen. Sie hob leicht den Kopf, um ihn näher zu kommen. Um den Verlangen nachzugeben, dass in ihr brannte. Und sie sah wie er die Augen leicht weitete, ehe er wieder sanft lächelte und sich zu ihr beugte. Bumm-Bumm! Wie laut schlug ihr Herz? Bumm-Bumm! Das war gar nicht ihr Herz! Das schien auch James gerade zu bemerken, es war die Tür! Frustriert seufzte er laut auf und stand auf, nicht ohne dabei leise zu fluchen. Schnell stand sie auf und ging aus sein Zimmer heraus, während James gerade Sirius herein lies. Sie sah gerade noch, wie James ihn auf den Hinterkopf schlug. „Wofür war das den?!“ „Weil du störst!“ Lily lachte leise und wurde direkt angesehen. „Ich geh mal duschen...“ sagte sie rasch und verschwand im Bad. „Ich wollte dich doch nur abholen zum Frühstück“ hörte sie Sirius sagen. Wieder lachte sie, ehe sie das Wasser anstellte zum Duschen...ihre Sorgen waren vorerst vergessen...sie wollte James küssen. Ihr Herz schlug ganz wild...warum noch leugnen, dass er und sie schon wussten... Kapitel 7: Fehler ----------------- Als sie aus dem Bad kam, waren die Jungen verschwunden. Sie schmunzelte sanft. Fast...fast hätte sie ihn geküsst. Sie ging in ihr Zimmer, zog die Schublade auf und sah auf die Briefe, die darin lagen. Sanft strich sie mit den Finger herüber und runzelte die Stirn. War es wirklich Malfoy gewesen, der ihr diese Briefe schrieb? Gestern. Gestern war ihr das so klar gewesen. Doch, vieles sprach dagegen. Zu vieles. Und wie vertraut ihr diese Person geworden ist. Er konnte sich unmöglich so verstellen. Aber wie er sie genannt hatte... Aber das hatte James auch getan...? Wie hatte er es begründet? Ihr Name klang der Blume so ähnlich...war dies der Grund? Schmerzhaft zuckte sie zusammen, als sie an gestern dachte. Die Scham...der Schmerz. Und es wird nicht leichter werden! Der Winter kam mit großen Schritten auf sie zu und das Jahr würde rasch enden. Die Angst überwältigte sie und ließ Lily erzittern. Die Angst vor dem Leben in der Zaubererwelt. Und trotzdem könnte sie nicht als Muggel leben. Ein leises Schluchzen verließ ihre Lippen ehe ihre Beine nachgaben. Schmerzhaft fiel sie auf die Knie. Sie war nicht bereit! Sie war nicht bereit auf eigenen Füßen zu stehen und zu kämpfen! Sie war nicht erwachsen. Sie konnte es noch nicht! Auf keinen Fall wollte sie die schützenden Mauern verlassen! Sie konnte nicht! „Lily!“ sie schreckte auf als Kat auf sie zu kam und sie packte. „Lily! Was hast du?“ fragte das Mädchen sofort besorgt. Doch die Rothaarige schüttelte den Kopf und suchte Halt bei ihrer Freundin. Kat schlang die Arme um sie und drückte sie. „Hat James etwas getan?“ fragte Kat sie leise. „Nein...“ schluchzte sie auf. „Wer dann? Was ist mit dir?“ Erneut schüttelte Lily den Kopf. Sie konnte es nicht sagen. Sie konnte nicht zugeben, wie schwach sie sich fühlte! Wie verlassen sich die Welt anfühlte. Welch eine Angst sie hatte. „Kat? Lily?“ Emma kam herein und sah sie verwirrt an. „Geh James holen, Emma!“ sagte sofort Kat. „Nein! Nein, bitte! Er hat mich schon genug heulen gesehen!“ protestierte Lily sofort. Emma hörte aber nicht auf sie und lief los. „Mir geht es wieder gut! Wirklich!“ Rasch wischte sie sich die Tränen weg und stand auf. „Ich habe....nur an die Prüfungen gedacht!“ redete sie sich aus, als schon James herein gerannt kam. Er japste nach Luft und sah sie an. „Li-lily.“ sein Atem stockte als er sie ansah. Direkt kam er auf sie zu. „Alles gut! Macht doch jetzt nicht so ein Aufstand!“ rief Lily laut. „Meine Güte!“ Sie rieb sich ihre Wangen und sah von Kat zu James und Emma die gerade wieder herein kam. „Lässt ihr uns alleine?“ fragte James dann leise. Er wartete bis Emma und Kat gingen, ehe er zu Lily herüber schritt. „Du kannst mit mir sprechen...ich höre dir zu. Wirklich.“ Sein Blick wanderte über das blasse Gesicht vor ihn. Ehe die braunen Augen herunter sahen zu der offenen Schublade. Leicht weiteten sich die Augen bei dem Anblick der Briefe. War dies der Grund, weswegen sie weinte? Er biss sich auf die Unterlippe...er musste ihr die Wahrheit sagen! „Ich sagte schon, es ist nichts.“ sagte Lily rasch und knallte die Schublade zu. Doch James, griff direkt zu dem Knauf und zog die Schublade wieder auf. „Ist es wegen den Briefen?“ fragte er. Ungläubig starrte Lily ihn an. Dann zur Schublade. „D-d...du...“ stotterte sie. Sie hatte ein Zauber auf die Schublade gelegt...niemand konnte sie öffnen. Niemand außer ihr...und der Verfasser der Briefe. Er hatte sie ausgetrickst... Es war nicht Malfoy sondern James gewesen. James hatte ihr Briefe geschrieben und so viel über sie erfahren... Er hatte sie belogen! KLATSCH! Ihre Hand brannte als sie die Wange von James traf. Aber es war ihr egal. Sie hatte ihm von ihren Ängsten erzählt...und er hatte es ausgenutzt! Sie griff in die Schublade und schmiss die Briefe ihn entgegen. „Hat es Spaß gemacht! Mich so zu verarschen!“ schrie sie ihn an. „Was?“ fragte er verwundert über diesen Sinneswandel und noch schockiert über die Ohrfeige. „Stell dich nicht so dumm! Du hast sie doch geschrieben!“ Endlich verstand er. Sie hatte es raus gefunden. „Schöner Scherz Potter! Glückwunsch! Ich bin darauf reingefallen! Hat Spaß gemacht mich so auszutricksen! Ich dachte du hättest dich geändert! Aber so...! So etwas Feiges und Hinterhältiges hätte ich nie von dir erwartet!“ schrie sie ihn an. „Nein..Lily, so war das nicht! Ich...ich wollte doch nur-“ „Raus!“ schrie die Rothaarige. „Verschwinde! Ich will dich nicht sehen!“ „Aber Lily“ protestierte der Schwarzhaarige. „Sofort!“ Lily griff ihren Zauberstab und schwang ihn. Schon im nächsten Moment flog James aus dem Zimmer heraus und prallte hart gegen die Wand. Die Tür knallte zu und klickte, als sie sich verschloss. „Ahh...“ schmerzhaft richtete sich James auf. „Verdammt...“ Er dachte nicht, dass sie so heftig reagieren würde...Sein Rücken würde morgen sicher blau sein von dem Aufprall. Er hämmerte gegen die Tür. „Lily! Komm schon! Mach auf! Lass es mich erklären!“ rief er, aber kein Geräusch drang aus dem Zimmer. Er versuchte die Tür zu öffnen, auch mit einem Zauber, aber sie blieb verschlossen. „Verdammt...“ flüsterte er. Er hatte es vermasselt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)