Die Reise eines Engels von Hei-chan ================================================================================ Kapitel 31: Das Turnier(Kratos Sicht) ------------------------------------- „Versuche es so zu halten, Lloyd“, meinte ich zu dem kleinen Braunhaarigen. Er war schon drei Jahre halt und hielt ein kleines Holzschwert in der Hand, welches ich ihm geschnitzt hatte. „So Papa?“, fragte er. Der Kleine wollte ständig, dass ich mit ihm Schwertkampf übte. Ich war anscheinend sein großes Vorbild. „Ja genau. Das machst du gut.“, sprach ich. „Na sind meine beiden Männer wieder fleißig am Trainieren.“, kam von Anna. Sie hatte essen gemacht. Ihren Spezialeintopf. Wenn sie etwas zubereiten konnte dann das. „Mama. Ich habe Hunger!“, schrie Lloyd begeistert und rannte zu ihr. „Es ist noch nicht fertig, Lloyd, aber bald.“, vertröstete Anna ihn. Ich sah in den Topf und probierte. „Schmeckt doch schon gut.“, sprach ich. „Kratos! Es ist noch nicht fertig! Pfoten weg!“, fauchte meine Verlobte. Sie machte Anstalten mir den Kochlöffel überzuziehen. Zum Glück konnte ich ausweichen. „Warum esst ihr nicht ein paar Tomaten als Vorspeise.“, schlug Anna vor. Ich verzog mein Gesicht nur bei dem Gedanken daran. „Ieeh!“, sprach Lloyd meine Gedanken laut aus. Anscheinend hatte mein Sohn meine Abneigung gegenüber Tomaten geerbt. „Ganz mein Sohn.“, lobte ich Lloyd und nahm ihn hoch. „Ermutige ihn nicht auch noch, Kratos. Er kann ruhig ein paar Tomaten essen. Die sind gesund.“, fauchte Anna. „Das bezweifle ich irgendwie.“, erwiderte ich. „Also wirklich unmöglich!“, schimpfte die Braunhaarige. Sie widmete sich weiter ihrem Eintopf. Ich entschied mich für etwas Schwerttraining. Ich zog mein Schwert und machte ein paar Übungen. Ich bemerkte wie Lloyd mich imitierte. Zumindest versuchte er es. Ein paar Mal schmiss er sein Schwert weg oder fiel hin. Trotzdem versuchte er es weiter. Ich konzentrierte mich und kämpfte mit einem imaginären Gegner. Jede Faser meines Körpers war angespannt. Plötzlich spürte ich etwas hinter mir. Ich wirbelte herum und hielt mein Schwert vor mir. „Aaahh!“, schrie Anna, welche nun direkt vor mir stand. Mein Schwert war auf ihre Kehle gerichtet, auch wenn noch ein paar Meter Abstand waren. Ich war selbst überrascht. „Schleiche dich nicht von hinten an mich ran.“, ermahnte ich meine Verlobte. „Ok das mache ich bestimmt nicht nochmal.“, sprach sie. „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“, entschuldigte ich mich. „Erschrecken war das nicht.“, gab sie von sich. „Deswegen trainiere ich lieber alleine.“, meinte ich. Nun fing Lloyd an zu lachen. „Lachst du mich gerade aus, mein Freund?!“, schimpfte Anna. „Mama hat Angst gehabt!“, gluckste der Kleine. „Na warte du!“, zischte Anna und jagte Lloyd. „Was wolltest du eigentlich, Anna?“, fragte ich. Sie hielt inne. „Oh ja das Essen ist fertig.“, meinte sie. Wir aßen also zunächst. Annas Eintopf war immer wirklich köstlich. Das war aber abgesehen von Fisch so ziemlich das einzige was sie zubereiten konnte. Fürs Kochen hatte sie einfach nicht die Geduld. „Wann kommen wir eigentlich zur nächsten Stadt.“, fragte Anna. „Es ist eine Stadt in der Nähe. Ist nicht weit.“, antwortete ich. Wir waren schon eine Weile nicht in einer Stadt gewesen. Es war Sommer, da ging das ja. Wir befanden uns in der Nähe des Ossa-Pfades. Hie war noch eine kleine Stadt in den Bergen. „Oh gut. Ein richtiges Bett, könnte ich echt gebrauchen.“, sprach Anna. Wir machten uns also wieder auf dem Weg. Lloyd saß auf meinen Schultern. Er summte fröhlich vor sich hin. Der Kleine konnte ja noch nicht so weite Strecken laufen. „Wow sieh doch!“, schrie Anna, als wir die Stadt erreichten. Es war ziemlich viele Leute da. War wohl ein Fest im Gange oder so. Anna lief voraus. „Papa hinterher. Ich will auch was sehen!“, quengelte Lloyd. Der Kleine konnte genauso ein Sklaventreiber sein, wie seine Mutter. Ich lief Anna also hinterher. Die Braunhaarige stand vor einem Schaufenster und sah in den Laden. Es handelte sich um Schmuck. Überall hingen goldene und silberne Ketten mit oder ohne Juwelen. „Sind die nicht schön.“, schwärmte Anna. Ich seufzte. „Anna du weißt…“ „…wir können uns das nicht leisten. Ich weiß“, beendete sie meinen Satz. „Ich wollte ja nur gucken. Ich weiß wir sind momentan knapp bei Kasse.“, rief sie. Damit hatte sie auch Recht. Im Sommer gab es jede Menge Möchtegern-Abenteurer. So konnte ich meine erbeuteten Schätze nicht so gut loswerden. Dazu kam das Lloyd öfters neue Klamotten brauchte. Er war ja auch im Wachstum. „Schau mal! Da scheint was los zu sein!“, rief Anna nun wieder. Sie lief zum Marktplatz. Ich fühlte mich mies, da ich ihr nichts bieten konnte. Ständig waren wir auf der Flucht und übernachteten im Freien. Nur selten kamen wir überhaupt in eine Stadt. Anna beschwerte sich zwar nicht, aber es war mir trotzdem nicht angenehm. Außerdem würde es noch Probleme geben, wenn Lloyd älter wurde. Er musste ja auch in eine Schule. Außerdem sollte er mit anderen Kindern in seinem Alter spielen. „Kratos!“, schrie Anna nun. Ich folgte ihr und sah auf ein Plakat, welches sie sich ansah. Darauf wurde für ein Turnier geworben. Es sollte heute stattfinden. Man konnte anscheinend mit einer Waffe seiner Wahl antreten. Der Gewinner erhielt 10 000 Gald. „Das wäre doch was für dich oder?“, fragte Anna begeistert. „Du meinst ich soll teilnehmen?“ „Nee. Zuschauen. Vielleicht lernst du ja noch was. Natürlich sollst du teilnehmen. Du gewinnst bestimmt.“ Eigentlich gar keine schlechte Idee. Das Preisgeld war nicht zu verachten und ein Wettkampf war mal eine schöne Herausforderung. „Papa gewinnt!“, schrie Lloyd. „Das glaubst aber auch nur du. So ein kleiner Wurm soll gegen mich gewinnen.“, sprach jemand. Die Stimme kam von einem Mann, der gut einen Kopf größer war als ich und mindestens doppelt so breit. Er war wohl ein Teilnehmer. Er kämpfte scheinbar mit einem Kriegshammer. Er hielt ihn lässig in der rechten Hand. Lloyd klammerte sich ängstlich an mich. „Was bist du denn für ein Großklotz?“, entgegnete Anna. „Wie hast du mich gerade genannt?!“, schrie der Riese. „Nicht nur dumm auch noch taub!“, fauchte die Braunhaarige. „Anna lass gut sein. Das lohnt nicht. Der hat nur Muskeln und kein Gehirn.“, unterbrach ich sie. „Wie bitte!“, schrie der Grobian darauf. Er packte mich vorne am Hemd. Ich machte keine Anstalten auszuweichen. „Mit dir schrubbe ich den Ring! Du kleines Würmchen.“, fauchte er. „Wenn du so weiter machst, wirst du noch disqualifiziert.“, erwiderte ich ruhig. Das Kämpfen außerhalb des Wettkampfs war nämlich verboten. Soweit hatte ich die Regeln schon verstanden. Der Riese schnaubte und ließ mich los. „Warte es nur ab. Der letzte gegen den ich gekämpft habe, kam gleich ins Krankenhaus. Der hatte etliche gebrochene Rippen und anderes.“, raunte der Typ. Dann ging er. „Ehm Kratos. Vielleicht sollten wir lieber wieder gehen. Wir müssen auch nicht im Gasthaus übernachten. Ich meine…“, sprach Anna besorgt. Sie sah nach unten. „Machst du dir jetzt Sorgen. Es passiert schon nichts.“, entgegnete ich ruhig. „Natürlich mach ich mir Sorgen. Der Typ ist riesig. Wenn der dich trifft, bist du einen Kopf kürzer.“, meinte Anna. „Wenn er mich trifft.“, erwiderte ich. „Jetzt werde nicht arrogant! Hochmut kommt vor dem Fall. Lass uns das mit dem Turnier einfach vergessen.“, schimpfte sie wütend. Wenn ich mal etwas angab, regte sie sich gleich auf. Normalerweise prahlte ich ja nicht, aber es war einfach süß wenn Anna sich aufregte. „Ich möchte aber gerne daran teilnehmen. Ein bisschen kämpfen wird mir ganz gut tun. Außerdem laufe ich nicht vor einem Kampf davon. Ich bin doch kein Feigling.“ „Besser ein Feigling als verprügelt oder schlimmer.“, erwiderte meine Verlobte. „Mach dir keine Sorgen. Ich passe schon auf, dass sowas nicht passiert.“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Du und aufpassen, dass ich nicht lache. Bisher habe ich noch nie gesehen, dass du auf deine Gesundheit Acht gibst!“ Das war ein Punkt für sie. Ich war ja in der Tat nicht vorsichtig, was das anbelangte. „Mir wird schon nichts passieren.“, entgegnete ich. „Warum bist du so versessen darauf an dem Wettkampf teilzunehmen? Wir brauchen das Preisgeld nicht. Bisher ging es auch so ganz gut.“, stritt Anna. „Es geht mir nicht um das Geld. Ich finde einfach es ist eine schöne Herausforderung. Bestimmt gibt es ein paar gute Gegner.“, erklärte ich. „Reichen dir die Desians und Engel nicht? Du kämpfst doch schon eindeutig genug.“, erwiderte sie. „Das sind doch keine würdigen Gegner. Ich brauche mal wieder einen ebenbürtigen Gegner.“, meinte ich. Die Desians waren ja keine großen Krieger. Sicherlich besser als ein Bauer oder ein normaler Dörfler, aber kein Gegner für mich. Ich konnte es ja auch mit einer Gruppe Desians aufnehmen. Einer allein war nicht besonders stark. Der einzige würdige Gegner, den ich kannte, war Yuan. Allerdings hatte ich schon dutzende Male gegen ihn gekämpft. Immer nur denselben Gegner zu haben, war eher langweilig und nicht wirklich fordernd. „Schwertkämpfer sind doch bescheuert!“, raunte Anna mit verschränkten Armen. „Papa gewinnt!“, schrie Lloyd nun wieder. Er sprang von mir runter und nahm sein Holzschwert zur Hand. Dieses schwang er nach vorne und machte eine Pose. „Genau. Lloyd ist auf meiner Seite.“ „Ihr Kerle seid blöd!“, schnauzte Anna. Ich ging nun zur Anmeldung. „Sie wollen teilnehmen. Wie ist ihr Name und mit welcher Waffe treten sie an?“, fragte der Mann bei der Anmeldung. „Mit seinem Dickkopf!“, brummte Anna. „Ich heiße Kratos Aurion und kämpfe mit einem Schwert.“, antwortete ich und zeigte meine Waffe. „Ich muss sie belehren, dass sie ihre Waffe während des Turniers nicht wechseln können. Außerdem dürfen sie keine Hilfsmittel verwenden. Dazu zählen auch Expheres, sollten sie sowas besitzen.“, erklärte der Mann. „Das ist nur fair.“, sprach ich und griff unter mein Oberteil. Ich entfernte meinen Cruxis-Kristall und wickelte ihn in ein Stück Stoff. „Passt du bitte solange darauf auf, Anna?“, bat ich und überreichte ihr den Stein. „Was? Nein! Du kannst deinen Kristall nicht abnehmen. Wie willst du denn ohne das Ding kämpfen?“, beschwerte sie sich. „Ich kann auch ohne meinen Cruxis-Kristall kämpfen. Meine Schwerttechnik verbessert er nicht. Nur meine Kraft.“, entgegnete ich. Widerwillig nahm Anna den Kristall entgegen. „Außerdem ist es strengstens verboten einen Kampfteilnehmer zu töten. Sollte ein Gegner am Boden liegen oder bewusstlos sein, darf er ebenfalls nicht angegriffen werden. Dies gilt auch bei Aufgabe des Gegners.“, erklärte der Mann an der Anmeldung weiter. „Das ist selbstverständlich.“, gab ich von mir. Dann gab er mir eine Nummer. „Kratos, bitte kämpfe nicht. Ich will nicht, dass dir was passiert.“, bat Anna. Sie trug nun Lloyd auf dem Arm. „Keine Sorge. Du hast doch die Regeln gehört. Selbst wenn ich verlieren sollte, darf mich ein Gegner nicht töten oder angreifen. Da passiert schon nichts. Außerdem werde ich nicht verlieren.“, sprach ich selbstsicher. „Du bist überhaupt nicht eingebildet.“, maulte Anna beleidigt. „Papa macht sie alle fertig. Papa ist der Stärkste!“, schrie Lloyd. „Da hast du vollkommen Recht, mein Sohn“, erwiderte ich und wuschelte ihm durchs Haar. Dann gab ich Anna einen Kuss und begab mich zu den anderen Teilnehmern. Ich musterte diese. Es waren ein paar Schwertkämpfer dabei. Die wirkten allerdings nicht sehr erfahren. Ein Kampfsportler gab es auch. Konnte gefährlich werden, aber trotzdem kein Gegner für eine Waffe. Der Dicke von vorhin stand auch da. Außerdem fiel mir eine Elfe ins Auge. Sie schien mit zwei Peitschen zu kämpfen. Dann begann das Turnier. Die ersten Gegner waren einfach. Ich besiegte sie spielend. So kam ich Recht schnell ins Halbfinale. Mein Gegner war diesmal der Dicke mit dem Hammer. „Was willst du denn mit dem Zahnstocher ausrichten.“, verhöhnte er mich, als wir im Ring standen. „Das wirst du schon noch sehen.“, erwiderte ich. Nun schwang er seinen Hammer und rannte auf mich zu. Er schlug zu. Ich wich aus. Sein Hammer konnte mir echt gefährlich werden. Wenn er mich damit traf, tat das bestimmt weh. Mit meinem Schwert konnte ich seinen Angriff auch nicht einfach abblocken. Dazu war ich nicht stark genug. Zumindest nicht ohne meinen Cruxis-Kristall. Allerdings war der Typ nicht besonders schnell, was mit dem Umgang mit dem Hammer einherging. „Was anderes als ausweichen kannst du wohl nicht?!“, schrie mein Gegner und startete einen neuen Angriff. Ich wich aus und griff ihn von hinten an. Allerdings erwischte ich nur seine Rüstung. Nun wirbelte der Typ seinen Hammer herum. Ich hielt schnell mein Schwert schützend vor mich, wurde aber durch die Wucht weggeschleudert. Mein Schwert landete etwas hinter mir. Ich musste es loslassen, sonst hätte der Angriff mir den Arm gebrochen. Der Dicke wartete natürlich nicht. Er stürmte auf mich zu und ließ seinen Hammer auf mich niederschnellen. Ich rollte schnell nach hinten. Ich war nun wieder bei meinem Schwert und hob es auf. „Gar nicht schlecht, du kleine Made!“, brüllte er und griff mich an. Ich wich aus und schlug ihn erneut gegen die Rüstung. Dieses Manöver wiederholten wir ein paar Mal bis mein Gegner ziemlich aus der Puste war. Die Rüstung war schwer und es strengte ziemlich an mit sowas zu kämpfen. Außerdem hielt die Rüstung zwar Schnittverletzungen ab, aber meine Schläge musste er trotzdem spüren. Die Rüstung hatte auch schon etliche Dellen. Nun nahm er seinen Helm ab. Sein Gesicht war puterrot. Unter der Rüstung war es wohl auch sehr heiß. „Dir ist wohl warm, was?“, ärgerte ich meinen Gegner. Er schmiss seinen Helm auf mich, welchen ich mit Leichtigkeit mit dem Schwert wegschleuderte. „Jetzt mache ich dich alle!“, schrie er und rannte auf mich zu. Ich blieb stehen, was ihn wohl verwunderte. Er holte mit dem Hammer aus. Ich machte einen Schritt nach hinten und wich somit seiner Attacke aus. Fast im gleichen Moment machte ich aber einen Satz nach vorne und rammte ihm meinen Schwertknauf ins Gesicht. Der Dicke fiel nach hinten um und blieb bewusstlos liegen. Die Menge begann zu Jubeln. Zufrieden steckte ich mein Schwert in die Scheide. „Und der Gewinner ist Kratos!“, schrie der Kampfrichter. Ich sah zu Anna und Lloyd, welche mir zujubelten. Dann verließ ich den Ring. Ich sah mir den zweiten Kampf des Halbfinales an. Die Elfe kämpfte gegen einen der Schwertkämpfer. Sie war ihm haushoch überlegen. Ihre Peitschen hatte auch eine größere Reichweite als die meisten Schwerter. Das war ein großer Vorteil. Außerdem wusste sie anscheinend gut damit umzugehen. Sie besiegte ihren Gegner ohne große Probleme. Also war sie mein Gegner. Das würde bestimmt schwierig wären. Ich war im Nachteil wegen der Reichweite. Die Elfe warf mir nun einen Blick zu. „Kratos das war toll!“, schrie jemand hinter mir. Es war Anna. Sie umarmte mich. „Papa ist der beste.“, schrie Lloyd begeistert. „Ja dem hast du es wirklich gezeigt.“, sprach Anna. „Das ging zack und dann bumm!“, schrie Lloyd und machte ein paar Kampfbewegungen. „Das geht schon die ganze Zeit so. Lloyd ist echt von dir begeistert.“, erklärte Anna. Ich kratzte mir etwas verlegen an den Kopf. Dass mein Sohn zu mir aufsah, war ein angenehmes Gefühl. „Na ja ich bin auch ziemlich begeistert.“, sprach Anna nun. „Danke.“, entgegnete ich etwas geschmeichelt. Dann ging die Finalrunde los. Ich musterte meinen Gegner erneut. Die Elfe hatte braune lange Haare. Sie trug ein grünbraunes Gewand. Ihre Peitschen waren aus Metall. Aus einer Kette um genau zu sein. Die Kettenglieder waren sehr fein, wohl aber auch sehr stabil. „Auf einen guten Kampf.“, sprach die Elfe. Ich nickte. Dann ging der Kampf los. Die Elfe griff gekonnt mit ihren Peitschen an. Sie hielt mich auf Abstand. Ihre große Reichweite war ihr Vorteil. Würde ich ihr zu nahe kommen, war ich mit meinem Schwert im Vorteil. Jetzt konnte ich nur ausweichen und versuchen eine Lücke ihrer Verteidigung zu finden. Das gelang mir nicht. Stattdessen fand sie wohl eine Lücke in meiner Verteidigung. Sie traf mich mit ihrer Peitsche. Ich konnte mit meiner linken Hand zwar verhindern, dass ich im Gesicht getroffen wurde, allerdings wickelte die Peitsche nun schmerzhaft um mein Handgelenk. Je mehr ich zog, desto mehr tat es weh. Es handelte sich ja um keine normale Peitsche. Die Eisenglieder schnitten sich förmlich in meine Haut. Es tat so weh, als würde sie mir meine Hand abschneiden. „Jetzt sitzt du ganz schön in der Falle.“, sprach die Elfe und schlug mich mit ihrer zweiten Peitsche. Ich konnte nicht ausweichen, da sie mich ja noch mit der anderen Peitsche festhielt. Also steckte ich ein paar Treffer ein, welche nicht weniger schmerzhaft waren. Ich musste das Blatt irgendwie wenden und ich wusste auch wie. Trotz des Schmerzes zog ich meine linke Hand mit voller Kraft nach hinten. Somit zog ich die Elfe zu mir. Ich holte mit meiner rechten Hand aus und schlug zu. Allerdings wehrte sie meinen Angriff mit ihren Armschützern ab. Sie schwang ihre Peitsche nun so, dass sie sich von meiner linken Hand löste. Dann sprang die Elfe zurück. Das war nicht besonders gut verlaufen. Ich konnte mich zwar aus einer brenzligen Situation befreien, aber mein Angriff war ins Leere gegangen. Ich hingegen hatte schon ein paar Treffer einstecken müssen. „Ziemlich beeindruckend.“, sprach die Elfe. Ich schnaubte etwas und wir setzten unser Spiel fort. Ich konnte nur ihren Angriffen ausweichen. Sie ließ mir keine Chance zum Angriff. Ich hatte allerdings schon eine Idee. Ich griff erneut mit meiner linken Hand nach der Peitsche meiner Gegnerin. Es tat höllisch weh, aber da musste ich jetzt durch. „Ich falle doch nicht zweimal auf den gleichen Trick rein!“, kam nun von ihr. Gerade als ich sie zu mir ran ziehen wollte, bekam ich einen elektrischen Schlag und ließ die Peitsche augenblicklich los. Sie hatte Magie angewandt. Blitzmagie um genau zu sein. Sie setzte ihre Peitschen nun unter Strom. Als würden ihre Peitschenhiebe nicht so schon genug wehtun. Eigentlich hätte ich damit rechnen sollen. Sie war eine Elfe. Natürlich beherrschte sie Magie und würde sie auch im Kampf einsetzen, wenn sie musste. Ich stand nun schnaufend vor ihr. Meine linke Hand brannte wie Feuer. Sie blutete schon ziemlich stark. Zum Glück führte ich mein Schwert mit der rechten Hand. Mit diesem blockte ich einen erneuten Angriff der Elfe ab, was allerdings nicht besonders schlau war. Mein Schwert leitete den Strom natürlich, sodass ich erneut einen Schlag bekam. Auch das setzte mir ganz schön zu. „Gib auf! Du hast keine Chance!“, sprach die Elfe. Meine Lage sah wirklich nicht besonders rosig aus. Ich kam nicht zum Angriff, während die Elfe mich ununterbrochen angriff. Außerdem konnte ich ihre Angriffe nicht mal blocken, da ich sonst eine gewischt bekam. Allerdings hatte ich auch noch ein paar Trümpfe im Ärmel. Erneut blockte ich einen Angriff mit meinem Schwert. Diesmal setzte ich allerdings auch Magie ein. Ich setzte ebenfalls Blitzmagie auf mein Schwert ein, wodurch ihre Magie blocken konnte. Völlig überrascht sah sie mich nun an. Es kam sicherlich nicht oft vor, dass sie einen Menschen traf, der Magie einsetzen konnte. Mein Schwert blitzte nun genau wie ihre Peitschen. Jetzt konnte ich zwar ihre Angriffe abblocken, aber angreifen konnte ich trotzdem nicht. Ich befand mich also weiterhin nur in der Defensive. Vielleicht sollte ich nochmal einen Angriff probieren. Ich stürmte auf sie zu mit meinem Schwert wehrte ich einen Peitschenhieb ab. Den anderen fing ich erneut mit meiner linken Hand ab. Natürlich merkte ich wieder etliche Blitze durch meinen Körper schießen. Trotzdem ließ ich die Peitsche nicht los. Ich zog sie erneut zu mir. Doch diesmal ließ die Elfe sich nicht mitziehen. Stattdessen ließ sie ihre Peitsche los. Ich schleuderte diese aus dem Ring. Meine Gegnerin sah nicht begeistert aus. Ich hatte sie wohl ziemlich in die Enge getrieben. Ohne ihre zweite Waffe hatte sie einen ziemlichen Nachteil. Allerdings war ich auch schon ziemlich fertig. Mein Körper zitterte. Noch so einen Angriff würde ich nicht überstehen. Wenn sie mich noch einmal traf, dann war’s das. Die Elfe schwang ihre Peitsche bedrohlich. Sie wusste das wohl auch. Ich musste also aufpassen. Ich konzentrierte mich. Meine Gegnerin sah geschockt zu Boden und sprang sofort nach oben gerade noch rechtzeitig, um den Steinspitzen aus dem Boden zu entgehen. Natürlich hatte sie gemerkt, dass ich Magie angewandt hatte, aber mein Grave hatte sie in die Luft gebracht. Dort wollte ich sie auch haben. Dort konnte sie nicht ausweichen. Ich allerdings auch nicht. Es sei denn ich würde meine Flügel benutzen, was ich momentan eh nicht konnte. Ich sprang also auf die Elfe zu. Sie ließ ihre Peitsche auf mich niedergehen, welche ich mit meinem Schwert blockte. Mit der anderen Hand schlug ich sie dann zu Boden. Sie landete auf dem Rücken. Ich landete neben ihr auf den Füßen und ließ mein Schwert auf sie hinab sausen. Kurz vor ihrer Kehle hielt ich an. Schwer atmend sah sie nun zu mir auf. Ich schnaubte ebenfalls ganz schön. „Ok fein. Du hast gewonnen. Ich gebe auf.“, gab meine Gegnerin von sich. Ich steckte mein Schwert zurück in die Scheide. „Super Kratos!“, hörte ich Anna Jubeln. Ansonsten jubelte aber keiner, was ich etwas verwunderlich fand. Der Kampf war doch bestimmt nicht langweilig. Die Zuschauer sahen ziemlich skeptisch drein. Nun kam der Kampfrichter auf mich zu. „Du bist der Gewinner und hier ist dein Preisgeld. Jetzt verlasse bitte unsere Stadt!“, forderte dieser und drückte mir das Geld entgegen. Was hatte der für ein Problem? Wurden alle Gewinner so behandelt? „Wir wollen hier keine Halbelfen!“, fauchte der Mann nun. Die Zuschauer wurden nun auch lauter. Sie stimmten dem Kampfrichter zu. Jetzt wusste ich auch, was los war. Ich hatte im Kampf Magie eingesetzt Jetzt dachten sie natürlich ich wäre ein Halbelf. „Was soll das?! Kratos ist kein Halbelf. Ihr könnt ihn nicht einfach aus der Stadt schmeißen!“, zischte Anna. Sie kam mit Lloyd zu mir. „Und warum kann er dann Magie einsetzen?“, erwiderte der Kampfrichter. „Ehm na ja weil er…das liegt daran, dass…also…“, stammelte Anna. Sie wusste ja eigentlich auch nicht warum ich Magie einsetzen konnte. Ich hatte es ihr ja nicht erzählt. Es würde die Leute hier wohl aber auch nicht überzeugen, wenn ich ihnen den Grund verraten würde. „Ist schon gut, Anna.“, meinte ich. „Aber das ist nicht fair!“, maulte sie. Die Leute um uns herum sahen uns nun fordernd an. Ich seufzte und ging mit Anna weiter. „Kratos, du bist verletzt.“, meinte meine Verlobte und machte sich daran meinen Arm zu verarzten. „Das ist gemein, dass sie dich einfach aus dem Dorf jagen.“, beschwerte sie sich dabei. „Tut mir leid. Ich hätte wissen müssen, dass das passiert, wenn ich Magie einsetzte. Jetzt können wir wohl doch nicht im Gasthaus übernachten. Das tut mir leid.“, entschuldigte ich mich. „Du hast nichts Falsches gemacht! Du hast super gekämpft!“, rief sie nun. Dann ging sie zum Gasthaus. Sie wollte wohl doch fragen ob wir da übernachten konnten. Ich folgte ihr. „Wir sind vollkommen ausgebucht. Also verschwindet!“, sagte der Gastwirt. Die Reaktion war zu erwarten. Die Leute hier mochten keine Halbelfen. Immerhin mussten die Menschen von Sylvarant unter den Desians leiden. „Aber.“, wollte Anna protestieren. „An Halbelfen vermiete ich keine Zimmer.“, brummte der Mann. Wir gingen also wieder raus. „Dann schlafen wir eben wieder draußen. Auch nicht schlimm.“, sprach Anna. „Du Papa? Was ist ein Halbelf? Ist das was Böses?“, fragte Lloyd. Er lief neben mir her. „Das ist eine Mischung aus Mensch und Elf. Sie sind nicht grundsätzlich böse, aber es gibt eine Gruppe aus bösen Mitgliedern. Die meisten davon sind Halbelfen.“, erklärte ich. „Bist du ein Halbelf, Papa?“, fragte er nun. „Nein bin ich nicht. Ich bin ein Mensch wie du und Mama.“, antwortete ich. „Papa ist ein Engel. Papa kann fliegen! Wann fliegen wir wieder?“, kam von dem Kleinen. Er liebte es mit mir durch die Gegend zu fliegen, was Anna natürlich nicht begrüßte. „Jetzt nicht, Lloyd.“, meinte ich. „Ehm Entschuldigung. Ihr sucht doch bestimmt einen Platz zum Schlafen.“, erklang nun eine Stimme. Sie kam von der Elfe, gegen die ich gekämpft hatte. „Ihr könnt bei mir übernachten, wenn ihr wollt.“, schlug sie vor. „Danke, das ist sehr nett von dir.“, sprach ich. „Warum willst du uns einladen?“, fragte Anna skeptisch. Verwirrt sah ich sie an. Das war so gar nicht ihre Art. Sie vertraute doch allen Leuten recht schnell. Vielleicht lag es daran, dass unsere Gastgeberin eine Elfe war? Viele Menschen waren Elfen gegenüber skeptisch. „Du hast dich doch nicht etwa in meinen Kratos verguckt oder?“ Das haute mich ja jetzt aus den Socken. Nein Anna war nicht skeptisch, sie war nur eifersüchtig. Die Elfe sah ziemlich überrascht drein. Wohl verständlich. „Oh nein. Ich stehe nicht auf Menschen. Du kannst deinen Kratos also behalten.“ „Wirklich. Wehe ich sehe wie du ihn anschmachtest oder so.“, meinte Anna. „Jetzt hör doch auf, Anna. Ist doch nett, dass wir bei ihr übernachten können.“, versuchte ich zu schlichten. „Oder willst lieber wieder draußen schlafen.“ Noch bevor Anna was sagen konnte, mischte sich Lloyd ein. „Nein nicht draußen schlafen.“ Der Kleine kannte auch den Unterschied zwischen einem Gasthaus und dem Wald. „Also gut.“, gab Anna nach. Wir folgten der Elfe. „Glaubst du nicht auch, dass Kratos ein Halbelf ist.“, entgegnete Anna. „Ein Halbelf. Er? Niemals Das merkt man doch gleich.“, sprach die Elfe. Ihr Name war Taria. „Wie denn?“, fragte Anna neugierig. „Elfen können das Mana spüren. Und die Manasignatur bei einem Menschen ist wohl anders als bei Halbelfen.“, antwortete ich. „Genau. Was mich aber interessieren würde ist, wie du in der Lage bist, Magie einzusetzen.“, fragte Taria. „Mir wurde früher Aionis injiziert.“, antwortete ich. Sie sah mich erstaunt an. Anna hingegen schien das nicht ganz zu begreifen. „Ich dachte es liegt daran, dass du du weißt schon was bist.“, kam nun von meiner Verlobten. „Nein damit hat das nichts zu tun.“, erwiderte ich. Meine Magie rührte ja nicht daher, dass ich ein Engel war. „Ist ‚du weißt schon was‘ eine neue Rasse?“, fragte Taria nun. „Das ist unser Geheimnis.“, sprach Anna. „Natürlich. Na ja ein reiner Mensch scheinst du mir ja nicht zu sein. Dein Mana ist irgedwie anders. Aber das ist wohl bei allen ‚Du weißt schon was‘ der Fall.“, gab die Elfe von sich. Ich nahm es einfach mal so hin. Ob sich mein Mana wohl durch meinen Cruxis-Kristall veränderte. Konnte wohl sein. Nun erreichten wir das Haus von Taria. Es handelte sich um eine Schmiede. „Du bist Schmiedin?“, fragte ich und bestaunte die Waffen, welche hier herum standen. „Ja Waffenschmiedin. Allerdings weiß ich nicht ob ich ein Schwert wie deines Schmieden könnte. Ist wohl aber eindeutig Elfenarbeit.“, kam als Antwort. Mein Schwert wurde wirklich von Elfen geschmiedet. Das hatte sie gut erkannt. „Was ist schon so toll daran blöde Schwerter schmieden zu können.“, maulte Anna. Sie war wohl immer noch etwas eifersüchtig. „Ohne diese blöden Schwerter sähe dein Freund bestimmt ziemlich alt aus. So als Schwertkämpfer ohne Schwert.“, konterte Taria. „Na und. Er hat aber ein Schwert.“, schnaubte Anna. „Ich hatte auch nicht vor eins zu kaufen, Anna. Warum bist du gleich so eingeschnappt?“ Jetzt sah sie mich wütend an. „Ich bin nicht eingeschnappt. Warum guckst du dir auch so begeistert ihre Schmiede an!“, schimpfte sie. „Tut mir Leid. Hat mich an die Schmiede meines Vaters erinnert.“ „Dein Vater war mal Schmied. Ich dachte er war Ritter so wie du?“, fragte sie nun. „Ehm na ja. Das ist eine lange Geschichte. Vielleicht erzähle ich sie dir ein anderes Mal.“, meinte ich. „Wie auch immer. Die Betten sind dahinten.“, meinte die Elfe nun. Am Abend verbrachte ich wie immer Zeit mit Lloyd. Wir sahen uns die Sterne an. Der Kleine war wie seine Mutter völlig begeistert von den Sternen. „Guck mal, Papa. Eine Sternschnuppe.“, sprach er. Der Kleine saß auf meinen Schultern und zeigte in den Himmel. „Dann darfst du dir was wünschen.“, meinte ich. „Ich…“, fing er an, aber ich unterbrach ihn: „Du darfst es keinem sagen, sonst geht es nicht in Erfüllung.“ „Ok. Papa muss sich auch was wünschen.“, sprach er. Ich wünschte mir eigentlich nur, dass es meiner Familie gut ging. „Na was machen meine Männer?“, fragte Anna, welche auch rausgekommen war. „Mama, da war eine Sternschnuppe. Wir haben uns was gewünscht.“, erzählte Lloyd begeistert. „Na dann geht es bestimmt in Erfüllung sprach sie und strubbelte Lloyd durchs Haar. Nun schmiegte sie sich an mich. Nun sahen wir uns den Sternhimmel an. Es war der schönste den ich jemals gesehen hatte, weil ich ihn mit meiner Familie betrachten konnte. „Lass uns ins Bett gehen.“, meinte Anna müde. Lloyd schlief schon in meinen Armen. „Ich komme gleich nach.“, sprach ich und gab ihr Lloyd. Dann ging sie rein. Ich ging ebenfalls rein, allerdings ging ich noch nicht ins Bett. Ich ging nochmal in die Schmiede. „Na noch gar nicht müde?“, kam von Taria. Sie polierte gerade eins ihrer Schwerter. Hatte sie wohl frisch geschmiedet. „Eigentlich schon, aber ich wollte dich um was bitten.“ „Und was ist das bitte?“ „Könnte ich deine Schmiede benutzen?“, bat ich. Sie hob eine Augenbraue und sah mich an. „Wozu. Willst du dir doch ein neues Schwert schmieden?“ „Nein ich möchte etwas für Anna machen. Einen Anhänger.“ „Also Schmuck. Weißt du wie man sowas macht? Mein Spezialgebiet ist das nämlich nicht.“ Ich kratzte mich verlegen am Kopf. „Eigentlich nicht. Mein Vater war auch Waffenschmied und nicht mal das kann ich besonders gut, aber vielleicht bekomme ich ja etwas Einfaches hin.“ „Ok sicher. Tu dir keinen Zwang an. Dahinten liegt noch etwas Gold zum Verzieren, falls du das brauchst. Ich kann damit eh nichts anfangen.“, sprach sie. Ich machte mich also gleich ans Werk. Als Ausgangsmaterial nahm ich Eisen. Recht leicht zu verarbeiten. Ich machte einen Anhänger, den man öffnen konnte. Er hing an einer Metallkette. Es war ziemlich schwierig wieder etwas zu schmieden. Ich hatte es schon über 4000 Jahre nicht mehr gemacht. Das letzte Mal war ich 15 gewesen. Und Schmuck hatte ich noch nie hergestellt. Außerdem war meine linke Hand verletzt, was es etwas schwieriger machte die Zange richtig festzuhalten. Trotzdem gelang es mir. Ich hatte einen Anhänger gemacht. Diesen hatte ich noch mit etwas Gold überzogen, damit es schöner aussah. Außerdem rostete Gold nicht. In den Anhänger hatte ich noch etwas eingraviert. Ich war ziemlich stolz mit meiner Arbeit. Sicher ein geübter Goldschmied hätte etwas Besseres hinbekommen mit mehr Verzierungen. Für meinen ersten Versuch, aber ziemlich gut. Hoffentlich gefiel es Anna auch. Sah nicht so toll aus wie der Schmuck, den sie in dem Laden bewundert hatte, aber es war etwas. Zu guter Letzt klebte ich noch ein Bild hinein. Es war ein Bild von mir und Anna, wie wir Lloyd im Arm hielten. Wir hatten es vor einer Weile machen lassen, Lloyd war also noch etwas kleiner. Ich klappte den Anhänger wieder zu und ging zu Anna ins Bett. Natürlich schlief sie schon. Ich hatte ja auch ein paar Stunden gebraucht. Am nächsten Morgen war sie sogar vor mir wach. Das passierte auch nur alle 1000 Jahre einmal. Als ich die Augen öffnete lag sie auf mir und beobachtete mich. „Morgen.“, murmelte ich noch etwas verschlafen. „Du bist süß, wenn du schläfst. So schön friedlich.“, sprach sie kichernd. „Wie lange habe ich denn geschlafen, dass du schon wach bist?“ „Es ist fast Mittag.“, meinte sie drauf und gab mir einen Kuss. „Oh Mann, da habe ich aber wirklich lange geschlafen.“ „Wo warst du gestern Abend eigentlich. Du kamst ja ewig nicht ins Bett. Du hast dich doch wohl nicht anderweitig amüsiert.“, sprach sie und zog einen Schmollmund. „Oh ja sicher. War ganz nett mit Taria.“, ärgerte ich sie, worauf ich eine Kopfnuss erntete. „Also was hast du wirklich gemacht. Und wehe es hat was mit ihr zu tun!“, fauchte sie nun. „Ich habe etwas für dich gemacht. Hier.“, antwortete ich und gab ihr den Anhänger. Sie sah ihn sich an. Jetzt war ich etwas nervös. Hoffentlich bezeichnete sie das Ding nicht als Müll oder so. „Wow. Ist das wirklich für mich. Ein schöner Anhänger.“, sprach sie und spielte damit rum. „Du kannst ihn auch öffnen.“, meinte ich. Sie tat es. Ihre Augen weiteten sich etwas als sie das Innere sah. „Wow das ist ja toll!“, quiekte sie und umarmte mich stürmisch „Schön, dass es dir gefällt. Nicht so toll wie der Schmuck in dem Laden…“ „Machst du Witze. Das ist viel schöner. Da habe ich dich und Lloyd immer bei mir. Und der Spruch: ‚Für meine wunderschöne Anna‘, gefällt mir auch. So schön bin ich doch gar nicht.“, plapperte sie völlig außer sich. „Stimmt du bist viel schöner. Das kann man nicht in Worte fassen.“, rief ich. „Jetzt wird er zum Charmeur. Das hat die Welt noch nicht gesehen. Kratos Aurion der mir so schöne Komplimente macht.“, erwiderte Anna, worauf ich sie beleidigt ansah. „So schlimm bin ich auch nicht.“ „Doch!“ „Gar nicht!“ „Papa, Mama! Ich habe Hunger!“, schrie Lloyd, welcher nun ins Zimmer gelaufen kam. „Ja wir machen gleich was, aber sag mal Lloyd. Meinst du das Papa gut im Komplimente machen ist?“, fragte Anna den Kleinen nun. Ich bezweifelte, dass er überhaupt wusste, was ein Kompliment war. „Papa ist in allem der Beste!“, gab Lloyd strahlend von sich. Ich musste unwillkürlich lächeln. „Verräter!“, motzte Anna. Sie jagte Lloyd nach draußen. Ich zog mich an und folgte ihnen ebenfalls. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)