Love is a Battlefield von KisakixSephiroth ================================================================================ Kapitel 8: Intriegen -------------------- 2 Wochen später: Vor 3 Tagen wurde ich endlich operiert. Viel länger hätte ich die Schmerzen auch nicht ausgehalten und ohne Seto's Unterstützung müsste ich noch immer warten. Ich fühle mich oft müde und traurig, aber Seto und Lilly sind immer bei mir. Wenn ich nicht mehr weiter weiß, nimmt Seto mich in seine Arme. Ich vermisse das alte Haus und die damit verbundene Ruhe. Seitdem ich hier bin höre ich nur noch irgendwelche Geräte oder Stimmen, welche ich kaum zuordnen kann. Der Geruch von Desinfektionsmittel ist so permanent vorhanden, dass ich ihn kaum noch wahrnehme. Seitdem ich hier bin hat sich so vieles verändert. Jeden Tag habe ich Therapien und sogar am Wochenende werde ich schon zeitig für Untersuchungen geweckt. Seto ist jedes Mal an meiner Seite und verlässt auch sonst nie das Klinikgelände. Er ist der einzige Mensch, der mir wirklich hilft und dass, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Leider muss er auch manchmal meine Launen ertragen, wenn ich depressiv und leicht reizbar bin, aber er hat ein gutes Herz und weiß, dass ich nicht alles so meine, wie ich es sage. Nun ist es 5.30 Uhr und Seto weckt mich sanft, bevor es die Schwestern auf eine weitaus unfreundlichere Art machen. Er hilft mir, mich aufzurichten und mich anzuziehen. Am Anfang war es ungewohnt, doch nun ist dies unser tägliches Ritual. Er macht alles, damit ich es selbst in dieser schweren Zeit so schön wie möglich habe. Nun kommt auch schon die Schwester und drängt Seto zur Seite um mich zu untersuchen. „Blutdruck sieht gut aus. Haben Sie Schmerzen?“ Ich schüttle den Kopf und sie geht wieder zur Tür. Bevor sie endlich wieder nach draußen geht, schaut sie noch einmal genervt zu Seto. Sie duldet ihn nicht, doch sie kann uns nicht trennen. Seto nimmt mich nun auf seine Arme und setzt mich in den Rollstuhl. Nun gehen wir ein wenig in dem nahe gelegenen Park spazieren und ich lächle traurig, als ich ein paar Kinder spielen sehe. Seto bleibt nun mit mir stehen. „Vielleicht wirst du nie mehr ganz gesund werden, aber es wird mit jedem Tag besser werden. Ich liebe dich und ich werde bei dir bleiben, egal was noch kommen wird.“ Ein paar Tränen laufen nun über mein Gesicht, doch Seto wischt sie weg. „Du bist sehr stark.“ Seto beugt sich zu mir herunter und ich nehme ihn schweigend in meine Arme und kralle mich an sein Oberteil. Es wird nun ein wenig kühler und Seto legt seine Jacke wie so oft um mich und geht mit mir zurück. Die Schwester sieht zu mir und meint, dass es schädlich ist, wenn ich raus gehe und ich lieber den ganzen Tag im Zimmer bleiben sollte. Wir reagieren nicht auf ihre Worte und Seto schiebt mich nun wieder in mein Zimmer und legt mich in mein Bett. „Das Gemecker dieser Tussi ist für mich schädlicher als jeder Grippevirus.“ Seto nickt und geht dann kurz raus. Wenige Minuten später kommt er mit einem heißen Kakao wieder, welchen ich auch genüsslich trinke. Wir hören nun wieder laute Stimmen und auch das Geräusch von einer Liege, welche über den Gang gefahren wird. Jeden Tag werden mehrere Opfer des Krieges hier hergebracht und einige Patienten wurden schon nach Hause geschickt, obwohl sie noch nicht ganz gesund waren, nur um mehr Platz zu bekommen. Dank Seto habe ich ein Zimmer mit ihm allein und werde somit nicht noch durch das Leid der anderen mehr herunter gezogen, als ich es so schon bin. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt mir leider nicht, denn nun kommt auch schon Lou zu mir um wieder mit mir zu üben. Mittlerweile finde ich sie viel netter als am Anfang und mit jedem Mal scheint es mir immer leichter zu fallen, meine Beine schmerzfrei zu bewegen. Nun sieht sie zu Seto. „Es war gut, dass sie ein wenig mit ihr nach draußen gegangen sind. Die frische Luft und das neutrale Umfeld tun ihr gut. Schwester Lindgret ist nur sauer, weil sie es nicht duldet, dass Sie bei ihr im Zimmer übernachten dürfen, obwohl sie keine Verletzungen haben. Sie denkt immer nur an Geld, aber Therapien allein reichen nicht, um gesund zu werden. Menschen werden schneller gesund, wenn sie einen Ansporn zum Weitermachen haben und für Kisaki sind Sie der Ansporn.“ Seto sieht zu mir und ich nicke schweigend und werde auch ein wenig verlegen. Nach einer Stunde ist die Therapie auch schon vorbei und Seto bringt nun unser Frühstück rein. Es schmeckt wie immer und ich werde auch nicht wirklich satt dadurch. Ich will mich nun für ein paar Minuten ausruhen, doch dann hören wir wieder Bomben und Seto streichelt mir zur Beruhigung über die Hand. „Es ist weiter weg.“ Auch wenn er es nett meint, beruhigt es mich nicht wirklich. Ich drehe meinen Kopf weg und sehe nun traurig aus dem Fenster. „Wenn sie das Krankenhaus angreifen, haben wir keine Chance, dann ist alles aus.“ Seto folgt meinem Blick und sagt, dass er alles tun wird um mich zu retten und notfalls Kilometer weit mit mir auf den Armen rennen würde und ich werde verlegen. Ich weiß, dass er es nicht nur dahin sagt, sondern es wirklich tun würde. Es wird nun wieder ruhiger und ich schlafe ein. Seto geht kurz nach draußen um mir noch einen Kakao zu besorgen, doch auf einmal höre ich laute Stimmen. Nun kommt ein Arzt rein und sagt, dass Seto Hausverbot hat. Ich bin entsetzt und frage ihn, was los ist und er meint, dass Seto Schwester Lindgret angegriffen und verletzt hat und es auch eine Zeugin gibt. „Das ist nicht wahr! Seto würde so etwas nicht ohne Grund machen. Sie hasst ihn und will ihn loswerden. Bitte werfen Sie ihn nicht raus.“ Er meint, dass er das Sagen hat und Seto sofort gehen muss, weil er ihn sonst rauswerfen lässt. Ich weine und sehe zum Fenster. Seto ist wirklich draußen und sieht schuldig zu mir. Der Arzt will mich beruhigen, doch er schafft es nicht. Ich weine, bis er endlich geht. Kaum habe ich mich beruhigt kommt Lou zu mir ins Zimmer. „Kisaki…? Ich muss mit dir reden.“ Ich will eigentlich niemanden sehen, frage sie aber dennoch genervt, worum es geht. „Schwester Lindret ist kurz bevor dein Freund aus dem Zimmer kam, drei Stufen runtergefallen und hat sich dabei verletzt. Seto hat ihr sogar aufgeholfen, aber sie lässt es nun so aussehen, als wäre er schuld an dem was passiert ist. Ich musste für sie lügen, weil ich Angst vor ihr habe…Sie ist ein furchtbarer Mensch, aber weil sie über Ecken mit dem Chefarzt verwandt ist, glaubt niemand den Anderen.“ Ich sehe mit ausdruckslosen Augen zu ihr und sage, dass ich nichts mehr essen werde und auch keine Therapie mehr mitmachen werde, bis sie dem Chefarzt sie Wahrheit gesagt hat und Seto wieder bei mir ist. „Das kann ich nicht. Sie wird ihre Wut an mir auslassen und ihr Freund würde nicht wollen, wenn sie nichts mehr machen.“ Ich sehe sie nur wütend an. „Ich habe Ihnen vertraut! Seto ist alles was ich habe und ohne ihn hat das alles keinen Sinn für mich.“ Lou seufzt nur. „Gut, ich werde es sagen, aber ich kann dir nichts versprechen.“ Sie geht nun und ich höre schon wieder wie sich gestritten wird. Es dauert Stunden, bis sich endlich die Tür öffnet und Seto zu mir kommt. Ich bin überglücklich und nehme ihn in meine Arme. „Es tut mir leid, aber der Arzt wollte nicht einmal, dass ich mich von dir verabschiede, doch nun ist alles geklärt und die Schwester hat eine Abmahnung bekommen.“ Am liebsten würde ich Seto für immer in meinen Armen halten und nie wieder los lassen. Obwohl er wieder da ist breche ich wieder in Tränen aus. „Es war schrecklich ohne dich.“ Seto hält mich eng an sich und sagt mir leise, dass nun alles gut ist und er bei mir bleiben wird. 3 Wochen später: Mein Zustand hat sich verschlechtert. Ich kann zwar wieder ein wenig gehen, aber ich habe in den letzten Wochen an Gewicht zugenommen. Ich esse nicht viel, doch der Mangel an Bewegung sorgt dafür, dass ich mich bei jedem Bissen den ich zu mir nehmen muss schlecht fühle. Am liebsten würde ich überhaupt nicht mehr essen, doch Seto meint, dass ich essen muss, damit es mir nicht noch schlechter geht. Ich sehe ihn nun traurig an. „Ich bin weder gesund, noch hübsch. Kannst du mich überhaupt noch lieben? Ich konnte dir früher schon nichts bieten und nun? Du verdienst eine bessere Frau. Eine die hübsch, gesund und reicher ist als ich es bin…wenn du mich verlassen würdest, könnte ich das verstehen…ich bin ein Nichts…“ Seto legt seine Hand an mein Kinn und hebt es nun so an, dass ich ihm direkt in die Augen sehe. Er ist ernst und ruhig. „Ich liebe dich so wie du bist. Glaubst du, ich lasse dich fallen, nur weil du dich veränderst? Du trägst nicht die Schuld an dem was passiert ist. Ich liebe dich und ich weiß nicht wie oft ich es dir noch sagen soll, aber ich bleibe bei dir. Du musst nicht hungern oder reich sein, du bist perfekt wie du bist und nun zeig mir, dass du kämpfen kannst. Nur Verlierer geben auf, aber du bist keiner, also hör auf, dich selbst zu bemitleiden oder dir einzureden, dass du nicht gut genug für mich bist.“ Seto hat etwas in seinem Blick, was ich noch nie zuvor gesehen habe. Er ist fordernd und fast schon ein wenig bedrohlich und dennoch beruhigend. Ich weiß nicht, was ich sagen soll und umarme ihn nur schweigend. „Lou ist krank. Ich werde die Übungen mit dir machen und du sagst mir, wenn es dir weh tut.“ Ich schaue zu Seto auf und nicke. Nun hilft er mir, mich aufzurichten und bewegt meine Beine. Er ist sehr vorsichtig und es tut auch nicht weh. Seto legt nun meinen Arm um seinen Hals und stellt mich hin. Gemeinsam versuchen wir nun ein wenig zu gehen. Es sind nur wenige Schritte bis zu meinem Rollstuhl, doch es kommt mir vor, als wäre ich durch die ganze Stadt gerannt. Ich setze mich nun und meine Beine zittern heftig. „Ich bin stolz auf dich, Kisaki. Siehst du nun, dass du stark bist?“ Ich sehe mir den kurzen Weg an, den ich gegangen bin und seufze. „Das ist nicht weit. Ich will endlich wieder wie früher gehen, aber das wird noch sehr lange dauern. Vielleicht wird es nie wieder wie früher. Seto? Ich danke dir. Du hattest Recht, ich darf mich nicht aufgeben und ich bin dir auch dankbar, dass du heute die Übungen mit mir gemacht hast. Bei Lou hatte ich Angst, weil sie sehr zart ist und ich mir nicht sicher bin, ob sie mich halten könnte, falls ich stürze, aber du bist stark genug. Ich werde morgen wieder trainieren und vielleicht schaffe ich es bald mit Hilfe über den Gang zu gehen.“ Seto nickt stolz und gibt mir einen Kuss auf die Stirn. „Das ist die richtige Einstellung. Ich werde dir so gut ich kann helfen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)