Love is a Battlefield von KisakixSephiroth ================================================================================ Kapitel 10: Genesung -------------------- 30 Minuten später Krankenhaus: Ich wache auf und weiß zunächst nicht, was geschehen ist. Noch immer habe ich Schmerzen und schaue mich um. Ich bin im Krankenhaus, mal wieder. Eine Schwester kommt zu mir. Ich frage sie wo Seto und Takeru sind und sie sieht traurig zu mir. „Wir wissen nicht, wo ihr Sohn ist. Ihr Mann wird gerade operiert. Er hat sehr viel Blut verloren, wir wissen nicht, ob er durchkommen wird.“ Ich halte meine Hände vor mein Gesicht und schüttle den Kopf. „Nein! Nein sie lügen! Takeru ist nicht weg und Seto ist nicht schwer verletzt!“ Sie setzt sich nun neben mich und legt ihre Hand auf meine Schulter. „Es ist wahr. Sie wurden beide von einem jungen Pärchen im Stadtpark gefunden. Sie waren bewusstlos und auch verletzt. Ihr Freund wurde mehrmals angeschossen, sie hatten nur Schrammen an den Armen und Beinen. Zunächst sah es so aus, als würde ihr Freund nicht einmal die Fahrt ins Krankenhaus überstehen.“ Die Krankenschwester lässt kein noch so grausames Detail aus und ich schlage nun ihre Hand von meiner Schulter. „Seto….wird es schaffen. Er gibt nicht auf und er wird Leben!“ 5 Stunden später Nachdem die Krankenschwester gegangen war, blieb ich allein in meinem Zimmer. Nur die Angst und die Verzweiflung waren mir geblieben. Nun kommt ein Arzt zu mir. Er stellt sich mir als Herr Usame vor und sagt mir, dass Seto die OP überstanden hat. „Er muss heute Nacht allein bleiben, aber morgen können sie zu ihm.“ Ich sehe zu ihm und nicke. Herr Usame meint, dass ich nach Hause gehen kann, wenn ich es möchte und ich lächle spöttisch. „Denken Sie wirklich, dass ich einfach so nach Hause gehe, wenn ich nicht weiß, wie es meinem Freund wirklich geht? Außerdem sitze ich im Rollstuhl und ich brauche schon 20 Minuten, ehe ich mich selbst bis zum Ausgang von diesem Krankenhaus geschoben habe“ Er will zur Tür gehen, als mir noch etwas einfällt. “…aber…ich hätte dennoch eine Bitte.“ Herr Usame sieht mich fragend an. „Könnten sie mir bitte eine Schwester schicken, die mich kurz nach Hause bringt? Ich habe eine Katze, die ich noch schnell füttern würde und außerdem will ich mir und Seto noch ein paar Sachen holen.“ Er sieht nun zu mir und nickt dann lächelnd. „Na gut, aber nur, weil sie schon so eine Art VIP Pass in diesem Krankenhaus haben.“ Ich bedanke mich bei ihm und er geht nun. Nach ein paar Minuten kommt auch schon eine Schwester zu mir und bringt mich in meine Unterkunft. Sie hilft mir beim Einpacken und sieht zu mir. „Schön haben Sie’s hier. Die meisten Häuser in der Stadt sind ja durch den Krieg zerstört. Es war lange Zeit Ruhe, aber ich traue dem Frieden nicht.“ Ich sehe traurig auf den Boden. Natürlich sage ich ihr nicht, dass wir uns wie Kuckuckskücken hier eingenistet haben und dieses Haus sowie die Ausstattung uns gar nicht gehört, aber was den Krieg betrifft, gebe ich ihr Recht. Während meiner Schwangerschaft gab es nur drei Luftangriffe und von dem was in der Stadt war habe ich auch nur wenig mitbekommen. Wir unterhalten uns eine Weile und sie sagt mir, dass sie Maria heißt. Sie ist ziemlich nett und hat auch Lilly in ihr Herz geschlossen. „Die Schiene ist sehr gut gebaut. Könnte ja schon fast von uns sein.“ Ich kichere und sag ihr, dass Seto sie gebaut hat. „Wissen Sie, zunächst mochte ich ihren Freund nicht, weil er immer so arrogant wirkte und das Personal ganz schön angegangen ist, wenn ihm mal etwas nicht gepasst hat, aber er hat es ja nicht gemacht, um uns zu schaden, sondern weil er nur das Beste für Sie wollte. Er ist ein Sturkopf, aber irgendwie ist es echt rührend, wie fürsorglich er doch ist. Sogar der kleinen Lilly hat er geholfen. Ohne die Schiene könnte sie wahrscheinlich nicht einmal mehr hinken, ohne Schmerzen zu haben.“ Ich muss schon ein wenig schmunzeln, als sie mir erzählt, wie sie über Seto dachte und nun denkt. Nun nicke ich und nehme Lilly auf den Schoß. „Die beiden haben sich gegenseitig gerettet. Wegen ihr habe ich mich um Seto gekümmert und er hat ihr die Schiene gebaut.“ Maria lächelt und meint, dass ich Lilly ruhig mitnehmen darf, sie aber noch nicht in Seto’s Nähe darf, da er noch frische Narben hat. Ich freue mich, dass sie nichts dagegen hat und werde mich natürlich auch daran halten. Nun gehen wir wieder zurück ins Krankenhaus. Ich habe Die Tasche inklusive Lilly auf meinem Schoß und Schwester Maria schiebt mich. Wir sehen ein paar Kinder, die nun neugierig zu Lilly schauen und ich lasse sie Lilly streicheln. Sie freuen sich und bedanken sich auch bei mir. Nach einiger Zeit bringt Maria mich nun in mein Zimmer und packt die Sachen in den Schrank. Ein Arzt kommt nun zu mir. Er sagt, dass Seto wach ist und nach mir gefragt hat. „Ich würde gerne zu ihm gehen, wenn ich darf.“ Er nickt und schiebt mich nun zu Seto. Es macht mich traurig, ihn so geschwächt zu sehen. Er fragt mich, ob ich Schmerzen habe und ich sage ihm, dass es geht. Nun sage ich ihm auch, was ich getan habe. Eigentlich wollte ich ihm das mit Takeru erst erzählen, wenn es ihm besser geht, aber er weiß es bereits. Ich bekomme wieder Tränen in meine Augen und Seto streichelt mir über die Haare. Nun lege ich meinen Kopf auf seinen Brustkorb und weine einfach los. Immer wieder rede ich mir immer ein, dass ich eine schlechte Mutter bin, doch Seto sagt, dass ich nichts dafür konnte. „Wir werden Takeru aus den Griffen dieser Wahnsinnigen befreien und dann werden wir wieder schöne Tage haben.“ Ich nicke, kann aber dennoch nicht mit dem Weinen aufhören. Ich hoffe nur, dass wir es schaffen. Ich will nicht, dass Takeru dasselbe durchmachen muss, wie Seto, als er bei Gozaburo war. Wir hatten beide keine schöne Kindheit, aber wir wollten Takeru alles geben, damit er es schön hat und nun? Ich sehe zu Seto auf und spüre, dass er nur unter großer Mühe seine Augen offen halten kann. „Bitte ruh dich noch aus, ich bleibe bei dir.“, sage ich leise und Seto schläft ein. 3 Wochen später: Neue Unterkunft Seto wird heute endlich aus dem Krankenhaus entlassen. Leider wissen wir immer noch nicht, wo Takeru nun ist. Natürlich hatte ich längst die Polizei wegen Takeru’s Entführung informiert, doch mir wurde immer wieder mit Bedauern gesagt, dass sowas fast Alltag sei und sie nicht viel dagegen machen können. Außerdem sei es meine Schuld gewesen, weil ich nicht gut genug auf ihn aufgepasst habe. Seto schiebt mich nun in die Unterkunft und ich schweige die ganze Zeit über. Seto meint, dass er alles tun wird um Takeru zurück zu bringen und ich nicke nur. Nach ein paar Stunden sind wir nun in der Unterkunft angekommen. Am liebsten würde ich sofort mit der Suche nach unserem Sohn weiter machen, aber Seto meint, dass ich mich ausruhen soll. „Solange er noch ein Baby ist, werden sie ihm nichts tun.“ Seto streichelt mir nun die Tränen, welche sich leise über meine Wangen schmiegen weg und ich nicke nur schweigend. Er sagt auch, dass er mich nun überall mit hinnehmen wird. Früher war ich in den Unterkünften allein geblieben um den Haushalt zu machen, während er einkaufen war. Nach dem Anschlag von Gozaburo und seinen Leuten bin ich in der damaligen Unterkunft geblieben, weil ich noch Angst hatte, in die Stadt zu gehen, doch nun muss es wohl sein. Seto hat Angst um mich und will mich nicht auch noch verlieren. Ich lege nun eine Hand an seine Wange und küsse ihn auf seine zarten Lippen. Für einen Moment gehören wir nur uns. Nach dem Kuss sieht Seto mich fragend an. „Ich weiß, dass du Angst hast, dass wieder etwas passieren wird, wenn ich allein bin, aber das wird es nun nicht mehr. Ich danke dir, weil du dich um mich sorgst. Ohne dich wäre ich längst zerbrochen. Nur dank dir kann ich so stark sein, auch wenn ich oft nicht weiter weiß. Nun habe ich auch keine Angst mehr, dich in die Stadt zu begleiten.“ Seto nimmt mich schweigend in seine Arme und streichelt über meinen Rücken. Mein Kopf ruht so auf seinem Brustkorb, dass ich sein Herz schlagen hören kann und ich lächle traurig. Ich spüre, wie Seto mir nun mit seinen Fingern durch die Haare streift. „Kisaki? Ich habe dir nie gesagt, wie sehr ich dich für genau diese Stärke bewundere. Du warst auch schon stark, bevor wir uns begegnet sind und du wirst immer stärker. Du weißt gar nicht, wie froh ich bin, dass ich dich habe. Außer meinem Bruder hatte es vorher niemanden interessiert, wie ich wirklich bin und was in mir vorgeht. Falls Namura mich zurück in meine Zeit schicken sollte, werde ich alles tun, damit du auch in meine Zeit kommen kannst und zwar mit Takeru und auch mit Lilly.“ Seto’s Worte berühren mich im Herzen und geben mir Hoffnung. Alles könnte in diesem Augenblick perfekt sein, wenn unser Kind auch bei uns wäre. Auch wenn Seto nun sagt, dass er alles tun wird, damit wir bei ihm sein können, habe ich große Angst vor dem Tag, an dem er mich verlassen wird um zurück zu kehren. Ich weiß, dass er nicht in meine Zeit gehört und dass sein Bruder ihn schon sehr lange vermissen wird, aber mein Herz will es sich nicht eingestehen. Jeden Tag habe ich Angst, dass ich eines Morgens aufwache und er nicht mehr bei mir ist. Oft habe ich das Gefühl, dass ich nicht glücklich sein darf. Dass immer, wenn ich einen wunderschönen Tag hatte kurz darauf etwas Schlimmes passieren muss. Warum ist das so? Wir beide umarmen uns noch eine ganze Zeit lang ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, doch auf einmal spüre ich einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Ich sacke ein wenig zusammen. Seto hält mich und fragt mich, was mit mir los ist. Ich will ihn nicht beunruhigen und sage ihm, dass nichts weiter ist und ich einfach nur müde bin. Es ist nicht das erste Mal, dass ich diesen Schmerz spüre. Ich hatte ihn bereits einmal, als Seto noch im Krankenhaus lag. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist, doch innerlich spüre ich, dass es nicht so ist. Seto sieht mich nun mit seinem sag-mir-die-Wahrheit-Blick an und ich lächle gezwungen. „Mach dir bitte keine Sorgen, es ist wirklich nichts Schlimmes. Lass uns schlafen gehen, ok?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)