Vielleicht irgendwann von Juju ================================================================================ 21. Kapitel, in dem Takeru und Hikari auf die Oberschule kommen --------------------------------------------------------------- „Mann, T.K., ich kann’s nicht glauben, dass wir jetzt schon in der Oberschule sind“, murmelte Hikari, nachdem sie sich zusammen einen Tisch in ihrem neuen Klassenraum in ihrer neuen Schule gesucht hatten. Es war die gleiche Schule, an die auch Taichi und Yamato gegangen waren. „Nur noch drei Jahre Schule, dann ist es vorbei. Gott, dieser Rock ist so kurz.“ Sie hatte sich gerade hingesetzt, war nun jedoch wieder aufgestanden, um sich den schwarzen Rock ihrer neuen Schuluniform zurechtzuzupfen. Takeru biss sich auf die Unterlippe, als er ihren Bewegungen mit seinem Blick folgte. Diese Röcke waren tatsächlich ziemlich kurz und brachten Hikaris schlanke, wohlgeformte Beine besonders gut zur Geltung. Er schluckte, als er sich an den Traum erinnerte, den er in der vergangenen Nacht gehabt hatte. In diesem Traum hatte er sie berührt. Nicht so, wie er sie bisher berührt hatte. Nein, es hatte nichts mit einer freundschaftlichen Umarmung oder einem Stupser in die Seite zu tun gehabt. Nicht im Geringsten. Schon öfter hatte er solche Träume von Hikari gehabt und war jedes Mal völlig beschämt aufgewacht, sich wünschend, er hätte es nicht geträumt. Er wollte sie nicht so sehen, obwohl er diese verwirrenden Gefühle für sie nun schon seit einer Weile hatte, mal stärker, mal schwächer. In letzter Zeit wieder stärker. Er setzte sich neben sie und kramte seine Stifte aus seiner Schultasche hervor. Der Einführungstag würde nicht lange dauern. Zwei Stunden Blabla, dann konnten sie wieder gehen. Während Hikari fröhlich Überlegungen über die Oberschule anstellte, beobachtete Takeru die Schüler, die nach und nach in den Raum kamen und sich ein wenig nervös umsahen. Kein Wunder, für sie alle war es eine neue Situation. Ihm entging dabei nicht, wie einige der Jungen flüchtige Blicke auf Hikari warfen, was ihn jetzt schon nervte. Genau das hatte er befürchtet. Schon seit Beginn der Mittelschule hatte Hikari die Aufmerksamkeit vieler Jungs auf sich gezogen und sie war seitdem nicht hässlicher geworden. Nein, das Gegenteil war der Fall. Sie hatte ihr Haar ein wenig wachsen lassen, sodass es nun schulterlang war. Ihr Körper war weiblicher geworden, hatte sanfte Rundungen bekommen. In letzter Zeit ertappte Takeru sich immer wieder dabei, wie sein Blick zu ihren Brüsten wanderte. Sie waren nicht groß, das hätte auch überhaupt nicht zu ihrer zierlichen Figur gepasst, und doch reichten sie allemal, um ihn abzulenken. Durch das Balletttraining hatte sie außerdem schön geformte Beine und einen trainierten Po. „Mann, Keru, worüber denkst du schon wieder nach?“, riss Hikari ihn aus seinen Gedanken, als hätte sie geahnt, dass er gerade an sie dachte. „Nichts Wichtiges“, log er schief lächelnd. In diesem Moment betrat ein Mann, ungefähr Mitte fünfzig, den Raum und brachte die leisen Gespräche zwischen den Schülern zum Verstummen. Er stellte sich selbst als Herr Suzuki vor und begrüßte alle. Soweit Takeru sich erinnerte, hatten auch Yamato und Taichi bei einem Lehrer namens Herrn Suzuki Unterricht gehabt. Aus einem Hefter zog er ein Blatt Papier hervor, setzte sich eine Brille auf und begann, die Namen der Schüler vorzulesen und deren Anwesenheit zu überprüfen. Schließlich kam er nach etwa einem Dreiviertel der Schüler bei Takeru an. „Takaishi Takeru“, sagte er und sah suchend in die Runde. „Ja“, meldete sich Takeru und hob die Hand. Herr Suzuki musterte ihn einen Moment lang nachdenklich, was Takeru verwirrte, dann fuhr er fort, die Namen vorzulesen. Zwei Schüler später kam er bei Hikari an. „Yagami Hikari?“, sagte er und blickte erneut auf. „Ja.“ Auch Hikari meldete sich und lenkte die Aufmerksamkeit des Lehrers auf sich. Auch sie wurde einige Sekunden kritisch beäugt. „Bist du zufällig mit Taichi Yagami verwandt?“, fragte er schließlich. „Er ist mein Bruder“, antwortete sie irritiert. Herr Suzuki hob die Augenbrauen und seufzte resigniert, kratzte sich am Kopf und las den letzten Namen vor. Mit entgeistertem Blick wandte Hikari sich an Takeru, der sich ein Lachen verkneifen musste. „Sieht aus, als hättest du einiges auszubügeln“, murmelte er. „Manchmal würde ich Tai gern umbringen“, knirschte Hikari. „Wahrscheinlich kriege ich jetzt wegen ihm nur schlechte Noten.“ „Ach was. Zeig‘ Herrn Suzuki einfach deinen Spagat, dann wird das schon.“ Hikari lachte leise und schlug ihm gegen den Arm. „Du bist so blöd.“ „Einen Versuch ist es wert, oder nicht?“, erwiderte Takeru schulterzuckend. „Nee, lass‘ mal“, murmelte sie und schüttelte den Kopf. „Ich will mir meine gute Noten ordentlich verdienen und nicht mit meinem Körper.“ „Tja, dann musst du damit leben, mit Tai verglichen zu werden. Der kann nämlich bestimmt keinen Spagat.“ Hikari prustete los und einige Schüler drehten sich zu ihnen um. Auch Herr Suzuki, der bereits mit den Informationen zum Schuljahr begonnen hatte, unterbrach sich und sah sie an. „Scheint, als würdest du deinem Bruder alle Ehre machen, Yagami“, sagte er trocken und Hikari blieb das Lachen im Hals stecken.   Zwei Stunden später schlenderten sie aus ihrem neuen Klassenraum und unterhielten sich über ihre ersten Eindrücke zu ihren Mitschülern und ihrem Lehrer. Sie waren beide froh, jetzt schon Schluss zu haben, denn so konnten sie den Rest des Tages nutzen und das schöne Frühlingswetter genießen. Gemeinsam gingen sie durch die Gänge zum Ausgang, wobei ihnen viele kleine Schülergrüppchen entgegenkamen. Takeru musterte sie alle desinteressiert, doch dann blieb sein Blick an einem Mädchen hängen. Sie plauderte gerade mit einer Freundin, die neben ihr lief, und nahm überhaupt keine Notiz von Takeru, doch er bemerkte sie durchaus. Sie hatte langes, welliges Haar in einem sanften Haselnusston. Ihr Gesicht war ausgesprochen hübsch, wie von einem Model. Ihr Körper war ebenso wenig zu verachten; etwas größer als Hikari und schlank. Ihr Gang war elegant, ihr Blick selbstbewusst. Takeru bekam nur mit, dass er ihr hinterhersah, weil Hikari ihn darauf hinwies. „Sag mal, starrst du gerade dieses Mädel da an?“, fragte sie und drehte sich mit ihm um. „Ähm“, machte er ertappt und wandte sich an Hikari. Er spürte, dass er rot anlief. „Vergiss das besser gleich wieder. Hast du die mal genau angeschaut? Das ist doch so ‘ne typische Schülersprecherfreundin. Das hübscheste Mädchen der Schule und so. Da hast du eh keine Chance“, sagte sie bestimmt und zog ihn weiter Richtung Ausgang. „Das sagt ausgerechnet die, die schon seit Jahren in meinen Bruder, den ach so tollen Weiberhelden, verknallt ist“, grummelte er und machte sich von ihr los. Erschrocken sah sie ihn an. „Was denn?“ „Das war gemein.“ „Was du gesagt hast, war genauso gemein.“ Betreten presste Hikari die Lippen aufeinander. „Tut mir Leid. Ich wollte eigentlich nur sagen… naja, sie hat bestimmt schon einen Freund.“ „Na und? Das interessiert mich doch gar nicht. Ich habe sie nur angesehen, okay? Das heißt nicht, dass ich sie heiraten will.“ „Ist ja schon gut“, murmelte Hikari. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)