Vielleicht irgendwann von Juju ================================================================================ 52. Kapitel, in dem zu klassischer Musik getanzt wird ----------------------------------------------------- „Der Satz klingt komisch.“ Mit der Maus markierte er einen Satz in Hikaris Hausarbeit, um sie darauf aufmerksam zu machen. „Der ist zu lang. Warte, ich kürze den mal.“ Hikari stützte den Kopf auf der Hand auf und beobachtete, wie seine Hände über die Tasten flogen, als er den Satz umformulierte. „Und hier ist eine Wortwiederholung. Schau‘ mal, das Wort hattest du schon in dem Satz und in dem. Stattdessen nehmen wir einfach…“ Er löschte ein Wort heraus und tippte ein neues stattdessen. Inzwischen war es März, das Semester war fast vorbei und es hatte einige Wochen gedauert, bis Takeru und Hikari wieder normal miteinander reden konnten. Sie hatten ein stilles Abkommen geschlossen, kein Wort über jene Nacht im Januar zu verlieren. Schon wieder war so etwas Komisches passiert und schon wieder blieb es unkommentiert. Erst das seltsame Liebesgeständnis, an das Takeru sich offenbar nicht mehr erinnern konnte, nun diese Nacht, in der sie fast miteinander geschlafen hätten. Diesmal war Hikari sich jedoch sicher, dass er es nicht vergessen hatte, denn auch er hatte sich danach komisch verhalten. „Dieser ganze Abschnitt hier ist unnötig. Das hast du doch vorher schon in dem Satz hier erklärt. Ich lösche das mal raus, okay?“ Hikari hatte keine Ahnung, wie das weitergehen sollte. Sie konnten nicht weiter seltsame Sachen machen und hinterher so tun, als wäre nichts passiert. Irgendwann würden sie sonst explodieren vor lauter Sachen, die in ihnen steckten und unausgesprochen blieben, obwohl sie dringend heraus wollten. Das würde sonst in einem Desaster enden. „Falsche Zeitform. Hier auch. Und hier auch. Ich ändere das mal schnell.“ Was war nur mit ihrer unschuldigen Freundschaft passiert? Auf einmal sah Hikari ihn in einem anderen Licht, sah ihn nackt vor sich, erinnerte sich an seine Küsse. Es war ihr immer so unmöglich erschienen, jemals etwas anderes als ihren besten Freund in ihm zu sehen. Und plötzlich fiel es ihr schwer, ihn nur noch als besten Freund zu betrachten. „Hallo?“ Er sah sie erwartungsvoll an, eine Augenbraue gehoben. „Hörst du noch zu?“ „Ja“, seufzte Hikari. „Ähm… danke fürs Korrekturlesen.“ „Kein Problem“, erwiderte er lächelnd. „Ernsthaft. Ich glaube, ohne dich hätte ich nicht so gute Noten“, meinte Hikari. Takeru hatte bisher auf jede Hausarbeit, die er geschrieben hatte, eine Eins bekommen. Sein Schreibstil war makellos, sein Ausdruck nahezu perfekt und auch inhaltlich waren seine Arbeiten stets gehaltvoll. Wann immer Hikari eine Hausarbeit schreiben musste, saßen sie Ewigkeiten zusammen, um sie zu kontrollieren. „Jetzt nur noch ausdrucken und abgeben, dann hast du es geschafft“, verkündete er. Hikari überflog noch einmal die Arbeit, ob sie alle Quellen angefügt und zitierte Stellen markiert hatte, dann drückte sie auf „Drucken“ und lehnte sich erleichtert seufzend zurück. „Glaubst du, ich bekomme diesmal ‘ne Eins?“ Er zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, wie dein Dozent so drauf ist. Ich drücke dir die Daumen.“ „Das wäre so schön.“ „Jetzt vergiss mal die Arbeit und lass‘ uns lieber das Wochenende noch ein wenig genießen. Wir haben noch gar nicht darauf angestoßen, dass wir schon zwei Jahre Studium hinter uns haben.“ Er schob sie ein wenig zur Seite, suchte Musik an ihrem Laptop heraus und drehte die Lautstärke hoch. „Hey, wir sind hier nicht allein!“, rief Hikari, doch Takeru drückte ihr nur eine Flasche Bier in die Hand, die neben ihrem Schreibtisch gestanden hatte. Er selbst öffnete sich auch eine, prostete ihr grinsend zu und nahm einen großzügigen Schluck. „Schießen wir uns jetzt zu zweit ab?“, fragte sie und hob eine Augenbraue. „Warum nicht? Oder musst du mrogen früh raus?“ Unschlüssig starrte sie ihre Flasche an. Was genau hielt sie eigentlich davon ab? Das Ende des vierten Semesters war doch durchaus ein Grund zum Feiern. Und morgen hatte sie nichts vor. Sie nippte an ihrer Flasche.   Zwei Stunden und einige Flaschen Bier später lag Hikari ausgestreckt auf ihrem Bett und versuchte, gegen das Drehen in ihrem Kopf anzukämpfen. Takeru stand an ihrem Laptop und schien nach einem Lied zu suchen. Hikari hatte nicht zugehört. Sie streckte ihre Hand aus und bewegte sie in dem Takt zu dem Lied, das gerade lief, und summte leise mit. Dabei wurden ihre Augenlider allmählich schwer. Lange würde sie nicht mehr wach bleiben können. Plötzlich schaltete Takeru um und fröhlicher Pop wurde auf einmal zu Klassik. Die sanften Töne eines langsamen Walzers klangen durch das Zimmer und Takeru ergriff Hikaris ausgestreckte Hand. Mit einem Ruck zog er sie hoch, sodass sie plötzlich überrascht aufrecht vor ihm stand. „Darf ich um diesen Tanz bitten?“, fragte er und deutete eine Verbeugung an. Hikari kicherte. „Was? Hier ist nicht mal Platz.“ Takeru sah sich um. „Bin mir sicher, das reicht.“ „Mann, du bekommst keinen Alkohol mehr“, tadelte Hikari ihn. „Kannst du Walzer noch?“, fragte er, ohne auf ihren Kommentar zu achten. Sie spürte seine rechte Hand auf ihrem Rücken und er zog sie eng an sich. Seine linke Hand griff nach ihrer rechten und schließlich gab sie nach und legte ihre linke Hand auf seine Schulter. „Das fragst du eine Tänzerin?“ „Stimmt. Wie dumm von mir.“ Er lächelte und schob dann einen Fuß nach vorn. Ganz automatisch passte Hikari sich an seine Schritte an und sie gingen in einen langsamen, etwas unsicheren Tanz über. Schon nach einigen Schritten jedoch wurden sie sicherer und kamen in den Tanz hinein, als läge ihr Abschlussball erst zwei Tage zurück. In Hikaris Zimmer war nahezu kein Platz zum Tanzen und so mussten sie kleine Schritte machen und drehten sich fast nur auf einer Stelle. Und trotzdem vereinfachte der Alkohol die Sache. Sie wurden beide schnell lockerer, drehten sich schneller, stolperten gegen die Wand und lachten. „Wenn uns einer sieht, hält er uns für bescheuert“, meinte Hikari. „Alle, die uns jetzt sehen könnten, sind bestimmt selbst betrunken“, erwiderte Takeru. Seine Hand lag inzwischen auf ihrem unteren Rücken knapp über ihrem Hintern. „Also ich bin nicht betrunken“, behauptete sie. „Ich auch nicht.“ Wieder lachten sie. Das Lied spielte seine letzten Töne und zum Abschluss bog Takeru Hikari nach hinten, sodass ihr Rücken sich fast schon schmerzhaft durchdrückte, und beugte sich über sie, ihr tief in die Augen sehend. „Ich glaube, diese Figur gehört zum Tango und nicht zum Walzer“, murmelte Hikari mit wild klopfendem Herzen. „Klugscheißerin.“ Er zog sie wieder hoch und ließ sie los. „Danke für den Tanz, meine Dame.“ „Bist du etwa schon k.o.?“, fragte sie und hob gespielt enttäuscht die Augenbrauen. „Ich dachte, ihr Basketballer habt ein bisschen mehr drauf, was die Ausdauer angeht.“ Takeru legte den Kopf schief und musterte sie. Das nächste Lied war angelaufen, diesmal ein schneller Walzer. Offenbar hatte er eine Playliste voller Klassik herausgesucht. „Kriegst du das denn noch hin mit deinen zarten Ballerinabeinchen?“ „Na hör mal!“, rief sie empört, legte erneut die linke Hand auf seine Schulter und griff mit der anderen nach seiner. Und schon begannen sie wieder zu tanzen, diesmal den schnellen Walzer. Der stellte sich als noch wesentlich schwieriger heraus für den wenigen Platz, den sie hatten. Andauernd stieß sich einer von ihnen den Ellbogen am Schrank, den Fuß am Stuhl, das Knie am Bett oder die Hüfte am Schreibtisch. Sie wirbelten herum, sodass Hikari schwindelig wurde. Sie lachte bei einer besonders schnellen Drehung und spürte, dass sie das Gleichgewicht verlor. Hastig schlang sie einen Arm um Takerus Nacken. Der jedoch schien nicht damit gerechnet zu haben, denn ohne es zu wollen, zog sie ihn mit sich und sie kippten um. Erschrocken schrie Hikari auf. Glücklicherweise hatte sie gerade mit dem Rücken zum Bett gestanden, sodass sie quer darauf landete, Takeru über ihr. Sie lachten beide, bis ihnen die Bäuche wehtaten. Das alles machte Hikari so glücklich. Sie fühlte sich seltsam selig und befreit, so als gäbe es nichts, was ihre Laune jemals trüben könnte. Als sie sich langsam beruhigten, hob Takeru den Kopf und sie sahen sich an. Noch immer hatten sie beide ein Grinsen auf den Lippen, das jedoch nach und nach verblasste. Stattdessen fing Hikaris Herz von Neuem an, wie wild zu klopfen. Sein Blick war so intensiv, in seinen blauen Augen lag ein seltsamer Ausdruck, den Hikari nicht richtig deuten konnte. Mit einer Hand berührte sie seine Wange, woraufhin er sich zu ihr herunterbeugte und seine Lippen auf ihre legte. Schon wieder taten sie es! Und es fühlte sich so gut an. Hikari schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn enger an sich. Der Kuss war so intensiv, sein Geschmack auf ihrer Zunge so süß. Sein Haar kitzelte ihre Stirn und seine Nase drückte sich gegen ihre Wange. Sie winkelte die Beine an und hob ihre Hüfte ein wenig an, sodass sich ihr Becken gegen seines presste. Er löste den Kuss. „Hika…“ Sie ließ ihn nicht weitersprechen, sondern zog ihn erneut an sich, um ihre Lippen verschmelzen zu lassen. Sie wollte damit nicht aufhören. Zu gut fühlte es sich an. Forschend erkundete sie seinen Mund, biss sanft in seine Unterlippe und zuckte leicht zusammen, als ihre Zähne sich berührten. Ihre Hände schoben sich auf seinen Po und sie drückte ihn an sich. Erregung machte sich in ihr breit, als sie den Druck zwischen ihren Beinen spürte. Gierig glitten ihre Hände unter sein T-Shirt und fuhren über seinen Rücken. Dabei schob sie bestimmt den Stoff nach oben. Schließlich richtete Takeru sich für einen kurzen Moment auf und zog sich das T-Shirt über den Kopf. Er ließ es neben ihnen auf dem Bett liegen und beugte sich erneut zu ihr herab, um sie zu küssen. Hikari hatte nicht einmal Zeit gehabt, seinen Oberkörper zu begutachten. Sie drückte gegen seine Schulter, sodass er sich umdrehte und sie die Positionen tauschten. Nun saß sie auf ihm, zog sich ihren Pulli und ihr Top aus und sah von oben auf ihn herab. Ihre Finger strichen sanft über seinen Bauch und sie spürte, wie die feinen Härchen dort sich aufstellten. Sie begegnete seinem Blick. Auf seinen Lippen war von einem Lächeln keine Spur mehr, dafür glühte sein Blick jedoch nur so vor Verlangen. Sie beugte sich zu ihm herunter, um ihn zu küssen, und schon spürte sie seine Hände an ihrem BH-Verschluss. Im Nu war er gelöst und er streifte ihr das Stück Unterwäsche ab. Hikaris Lippen wanderten zu seinem Hals. Hier war sein typischer Takeru-Duft besonders intensiv. Sie sog ihn ein und küsste eine unsichtbare Spur entlang bis zu seiner Brust. Sie setzte sich auf und spürte unter sich, wie erregt er war. Sie rutschte ein Stück nach hinten, sodass sie nun auf seinen Oberschenkeln saß, und nestelte am Bund seiner Hose herum. „Hika“, murmelte er. „Ja?“ Sie hielt inne und sah ihn an. „Was machst du da?“ Seine Stimme klang heiser. „Deine Hose öffnen?“, erwiderte sie schief lächelnd. Er sah sie weiterhin ernst an. „Bist du sicher, dass du das willst?“ „Ja.“ „Wie weit willst du gehen?“ Warum fragte er denn so viel? Konnte er nicht einfach mitmachen? Statt einer Antwort zog sie ihm die Hose samt Unterhose so weit herunter, dass sie ihn berühren konnte. Vorsichtig umschloss sie ihn mit ihrer Hand, spürte ein kurzes Pulsieren und begann dann mit langsamen, rhythmischen Bewegungen. Dabei beobachtete sie sein Gesicht. Er atmete tief ein und schloss die Augen. Offensichtlich hatte sie ihn dazu gebracht, nicht mehr darüber nachzudenken, was sie hier taten. Plötzlich setzte er sich auf, legte die Hände an ihre Taille und drehte sich mit ihr herum, sodass sie nun wieder unten lag und ihn nicht mehr berühren konnte. Er befreite sich gänzlich aus seinen restlichen Klamotten, bevor er sich wieder ihr zuwandte. Seine Lippen schlossen sich um ihre Brustwarze, küssten sie und leckten sanft an ihr, bevor er seine Lippen über ihren Bauch wandern ließ. Er kam beim Bund ihrer Leggins an und zog sie samt Slip herunter. Anschließend küsste er ihren Oberschenkel hinauf bis zu ihrer Mitte. Hikari sog scharf die Luft ein, als sie erst seine Lippen und dann seine Zunge an ihrer empfindlichsten Stelle spürte. Was machte er denn da? Damit hatte sie irgendwie nicht gerechnet. Aber es fühlte sich so unbeschreiblich gut an. Warm und weich. Sie legte den Unterarm über die Augen und versuchte, sich an dieses seltsame Gefühl zu gewöhnen. Ein wildes Kribbeln schien sich von ihrem Unterleib aus in ihren gesamten Körper auszubreiten. Sie wollte mehr davon. Leise keuchend presste sie ihm ihr Becken entgegen und krallte sich mit der freien Hand in ihr Bettlaken. Immer wieder kreiste seine Zunge um ihre empfindlichste Stelle, streichelte sie sanft und drang kurz in sie ein. Hikari glaubte, dieses Gefühl nicht länger aushalten zu können. Ein heiseres Stöhnen entwich ihrer Kehle und Takerus Machenschaften verlangsamten sich ein wenig. Schließlich hörte er auf, kam wieder nach oben und küsste ihren Hals entlang zu ihrem Ohrläppchen. „Hast du Kondome?“, flüsterte er, als hätte er Angst, man könnte sie hören. Dabei übertönte die klassische Musik aus Hikaris Laptop so gut wie alle Geräusche, die sie machten. Hikari nickte und deutete mit dem Finger auf ihren Schreibtisch. „Unterste Schublade.“ Takeru ging zum Schreibtisch und öffnete hastig die Schublade. Er wühlte sich durch den Kleinkram, den sie dort angesammelt hatte, und fand schließlich, wonach er suchte. Er setzte sich wieder aufs Bett und streifte sich das Kondom über, bevor er sich zu ihr umdrehte und sie ansah. „Ist das auch wirklich okay für dich?“ „Ich glaub‘ schon“, nuschelte sie. „Du glaubst?“ Sie seufzte. „Keru… wenn es mit dir nicht okay ist, mit wem dann?“ Einen Augenblick lang sah er sie nachdenklich an, als würde er gerade im Geiste eine Pro-und-Contra-Liste erstellen. Dann jedoch legte er sich wieder über sie und griff mit der Hand zwischen ihre Beine. Vorsichtig drang er mit einem Finger in sie ein. Erneut schloss Hikari die Augen. Es fühlte sich ungewohnt an, aber nicht unangenehm. Langsam bewegte er den Finger und nahm nach einer gewissen Zeit einen zweiten hinzu. Hikari stöhnte leise, als er sie zusätzlich noch mit dem Daumen rieb. Schließlich zog er seine Hand zurück und positionierte sich zwischen ihren Beinen. Dann spürte sie etwas anderes. Sie verzog das Gesicht und biss sich auf die Unterlippe. Wieder blitzte Makotos Gesicht vor ihrem inneren Auge auf und wieder erinnerte sie sich an die Schmerzen. Nein, das durfte doch nicht wahr sein. Sie konnte doch jetzt nicht wieder abbrechen. „Sieh mich an“, holte Takerus Stimme sie aus ihren Erinnerungen. Sie öffnete die Augen und gehorchte. Er lächelte ganz leicht und strich ihr mit dem Finger eine Haarsträhne aus der Stirn. „Entspann‘ dich. Lass‘ locker. Ich bin vorsichtig.“ Sie nickte und schließlich drang er langsam in sie sein, während sie sich in die Augen sahen. Locker lassen, erinnerte Hikari sich selbst. Es schien trotzdem schwer zu gehen und es dauerte eine Weile, bis er komplett in ihr war. Die ganze Zeit sah sie ihn an und irgendwie beruhigte sein Anblick sie. Er hielt inne. „Wie ist es?“ „Es… es ist okay“, antwortete sie. Sie verspürte einen leichten Schmerz, doch es war nicht vergleichbar mit dem, was Makoto ausgelöst hatte. Ganz langsam zog Takeru sich aus ihr zurück, um dann erneut in sie einzudringen. Hikari schloss die Augen und biss angespannt auf ihre Unterlippe. Es war okay. Es war nur Takeru und er war vorsichtig. Es tat etwas weh, doch das war doch normal. Immerhin war das hier erst ihr zweites Mal. Langsam bewegte er sich in ihr und seine Lippen legten sich wieder auf ihre. Sie küssten sich, während er behutsam in sie stieß, jedoch keine schnellen Bewegungen machte. Es fühlte sich tatsächlich okay an, auch wenn sie sich erst an das Gefühl gewöhnen musste. Einen Höhepunkt würde sie so allerdings nicht haben, das wusste sie. Als hätte er ihre Gedanken gelesen, beugte Takeru sich ein klein wenig zur Seite und schob seine Hand über ihren Bauch. Mit den Fingerspitzen begann er, ihre empfindlichste Stelle zu streicheln. Hikari war auf einmal hin- und hergerissen zwischen Schmerz und Erregung, doch während sie gerade eben den Schmerz noch stärker gespürt hatte, war es nun die Erregung. Sie presste ihm ihr Becken entgegen und vergrub die Finger in seinem Haar. Seine Bewegungen wurden daraufhin schneller und er stieß sich ein wenig kräftiger in sie. Es tat weh und sie schmolz dahin in dieser seltsamen Mischung aus Wonne und Schmerz. Was taten sie hier bloß? Was dachte er darüber? Wie fühlte es sich für ihn an? Sie spürte, dass sie gleich kommen würde, und stöhnte leise. „Keru…“ „Was? Soll ich aufhören?“, fragte er in ihr Ohr flüsternd. Sein warmer Atem jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Sie schüttelte den Kopf und zog ihn dichter an sich. Er vergrub das Gesicht in ihrer Halsbeuge und saugte sanft an ihrer Haut. Dann wurde Hikari plötzlich von ihrem Höhepunkt überrollt und stöhnte lustvoll auf. Sie bog ihren Rücken durch und vergrub die Fingernägel in seinen Schultern. Das kribbelige Gefühl, das ihren gesamten Körper erfasst hatte, war für ein paar Sekunden kaum auszuhalten, doch dann war es schon wieder vorbei. Noch während es abklang, kam auch Takeru. Seine Stöße wurden kurzzeitig kräftiger und sie hörte sein dumpfes Stöhnen an ihrem Hals. Sein Rücken hob und senkte sich unter seinem keuchenden Atmen. Dann beruhigte er sich allmählich wieder und für einige Minuten lagen sie einfach aufeinander, ohne sich zu bewegen oder etwas zu sagen. Hikari lauschte seinen gleichmäßigen Atemzügen und genoss das Gefühl von seiner Haut auf ihrer. Ihre Hand kraulte wie von selbst seinen Rücken. Für einen Augenblick dachte sie, er wäre eingeschlafen, doch dann hob er den Kopf, stützte sich auf den Ellbogen ab und sah sie an. „Wie war es? Tat’s weh?“ „Ein bisschen, aber es ging. Es war irgendwie… schön.“ Sie lächelte. „Schöner Schmerz?“ Er grinste verwegen. „Sind wir etwa masochistisch veranlagt?“ „Sei nicht so blöd“, erwiderte sie und lief rot an. „So habe ich das nicht gemeint.“ „Schon klar, Masokari.“ Vorsichtig zog er sich aus ihr zurück und drehte sich weg, um sich zu säubern. Dann stand er auf und schaltete endlich die klassische Musik ab und Hikaris Laptop aus. Eine angenehme Ruhe breitete sich im Raum aus und Hikari verkroch sich unter ihrer Bettdecke. Plötzlich fühlte sie sich unglaublich müde. Ihre Augen brannten und waren schwer. Takeru schaltete das Licht aus und kletterte zurück ins Bett. Noch immer splitternackt schmiegte Hikari sich an ihn und schloss die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)