Hoffnungsschimmer von Sakura___Uchiha ================================================================================ Kapitel 9: Rückkehr ------------------- Der Rückweg war schwierig, da Kaitlyn häufiger einen Zwischenstopp einlegen musste. Nur mühsam kam sie voran. Erst jetzt realisierte sie die Situation, die sich in der Universität abgespielt hatte. Beinahe wäre sie brutal vergewaltigt worden. Ein Glück hatte der Mann mit der Armbrust schlimmeres verhindern können. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass ihr jemand zur Hilfe kam. Die Angst, die sie in diesem Moment verspürt hatte, konnte sie nur bedingt beschreiben. Als ihr bewusst wurde, dass sie keine Chance hatte, wäre sie am liebsten gestorben. Schnell schüttelte sie diese Gedanken wieder ab, da sie sich unbedingt auf die Umgebung und die Beißer konzentrieren musste. Einzelne Beißer waren da allerdings kein Problem. Wenn es aber mehr wie zwei waren, wurde es etwas schwieriger sie zu erledigen, da ihre linke Körperhälfte furchtbar schmerzte und somit ihre Bewegung eingeschränkt war. Als es dunkel wurde, fand Kaitlyn Schutz auf einer alten Farm. Die kleine Scheune hatte einen Heuboden, wo sie die Nacht verbringen konnte. Mit etwas Kraftaufwand zog sie die Leiter zu sich nach oben, um zu verhindern, dass ihr in der Nacht jemand näher kam. Das Ereignis in der Universität hatte Spuren hinterlassen, die sie nicht leugnen konnte. Sie hatte sich so hilflos gefühlt, dass sie die Berührungen des Mannes noch immer spüren konnte. Nur wenig Schlaf fand sie in dieser Nacht, da sie die Bilder immer wieder verfolgten. Nach dem Sonnenaufgang war Kaitlyn wieder auf den Beinen und machte sich auf den Weg. Ihre Schmerzen waren noch immer sehr präsent, daher versuchte sie sie so gut es ging zu ignorieren. Nach weiteren Stunden konnte sie schon das Haus sehen, welches ihnen als Unterschlupf diente. Je näher sie dem Haus kam, umso nervöser wurde sie. Etliche Beißer lagen tot im Vorgarten, was sie schneller werden ließ. Kaum das Kaitlyn die Haustür erreicht hatte, wurde diese auch schon aufgerissen und die junge Frau ins Haus gezogen. Fest biss Kaitlyn die Zähne zusammen, da die stürmische Umarmung ihr unheimliche Schmerzen bereitete. Emily hatte Kaitlyn fest im Griff und schien sie gar nicht mehr loslassen zu wollen. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist.", kam es von der Rothaarigen, die Kaitlyn glücklich an sich presste. Ein Schmerzenslaut entwich der jungen Frau, worauf Emily erschrocken zurückwich. "Was hast du, Kaitlyn?", fragte diese besorgt. "Halb so wild. Wie geht es Rebekah?", ignorierte Kaitlyn die Frage und schritt unbeirrt in das Wohnzimmer, wo die Kleine auf der Couch lag und schlief. Merle Dixon hatte sich aufs Sofa geschmissen, was schon ziemlich seltsam aussah, da seine Beine über der Lehne hingen. Er hatte seine Augen zwar geschlossen, aber sie wusste ganz genau, dass er nicht am schlafen war. Ohne weiter auf den Mann zu achten, schritt sie auf Rebekah zu, die noch immer am zittern war. Einen Moment schloss Kaitlyn die Augen, da sie unglaublich froh war, dass die Kleine noch am leben war. Schnell ließ sie den Rucksack zu Boden gleiten, worauf sie zielstrebig nach dem gesuchten Antibiotika griff. Als sie Rebekah die Tablette in den Mund schob, öffneten sich ihre Augen, die sie fiebrig anstarrten. "Du bist wieder da?" "Ich bin wieder da.", antwortete Kaitlyn leise und strich der Kleinen eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich verirrt hatte. Vorsichtig setzte sie Rebekah die Trinkflasche an die Lippen, damit sie die Tablette leicher runterspülen konnte. Nach ein paar Minuten war sie auch schon wieder eingeschlafen. Eine Weile beobachtete Kaitlyn sie noch, bevor sie sich von ihr abwandte und auf Merle zuschritt. Merle, der Kaitlyn die ganze Zeit beobachtet hatte, saß nun wieder normal auf dem Sofa und besah sich die Frau etwas genauer. Als sie bei ihm angekommen war, setzte sie sich zu ihm auf die Lehne, die er vorhin noch in Beschlag genommen hatte. "Ich möchte mir mal deine Verletzung ansehen.", bat sie ihn, worauf er sie skeptisch musterte. "Warum so neugierig, Goldlöckchen?", fragte er spitz, tat aber dennoch das worum sie ihn gebeten hatte. Vorsichtig zog er seine selbstgebaute Prothese ab, die sonst seinen Stumpf im verborgenen hielt. Ihre Augen verengten sich als sie das vernarbte, entzündete Gewebe sah. "Ich muss die beiden Wunden öffnen, damit der Eiter entweichen kann, sonst stirbst du an einer Blutvergiftung." "Wenn es denn sein muss.", murrte er unzufrieden, war aber mit ihrem Angebot durchaus einverstanden. Ihm war schon aufgefallen, dass seine Schmerzen intensiver wurden. Emily, die die ganze Zeit am Türrahmen lehnte, war mehr als überrascht. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass es ihm nicht so gut ging. Der Typ konnte verdammt viel einstecken, dass konnte sie nach ein paar Tagen sagen, die sie allein verbracht hatten. Sie gab es nur ungern zu, aber Merle war sehr stark. Als Kaitlyn noch immer auf Tour war, hatte sich Merle um die Beißer gekümmert, die dem Haus zu nahe gekommen sind. Lange sah sie Kaitlyn dabei zu, wie sie Merle versorgte. Sachte hatte sie seine Wunden geöffnet und wenig später gereinigt. Zum Glück war sie in der Universität fündig geworden, sonst hätte sie ihn nicht verarzten können. Nachdem sie die offenen Stellen genäht hatte, legte sie ihm zur Vorsicht noch einen Druckverband an, damit die empfindlichen Stellen geschützt sind. Auch ihm gab sie anschließend ein entzündungshemmendes Medikament, damit es schneller heilte. Wenig später erhob sich Kaitlyn und setzte sich zu Rebekah, die sich sofort an die Wärmequelle kuschelte und seelenruhig weiterschlief. "Wenn Rebekah das Fieber überstanden hat, brechen wir auf. Wir müssen in Bewegung bleiben. Die Beißeranzahl hat sich drastisch vermehrt, gerade in dieser Gegend, daher müssen wir weiter.", kam es ernst von Kaitlyn, die Rebekah zärtlich im Arm hielt. Emily, die sich auf den Wohnzimmertisch gesetzt hatte, konnte ihr nur zustimmen. Ihnen war das auch schon aufgefallen. Ein paar Tage mussten sie noch überstehen, bevor es weiter ging. "Nachher muss ich mit euch noch etwas anderes besprechen, da ich das nicht allein entscheiden kann.", begann Kaitlyn erneut zu sprechen. "Um was geht es, Kate?" "Bevor ich darauf näher eingehen werde, möchte ich, dass die Kleine ins Bett kommt. Sie benötigt jetzt viel Schlaf." Kaum das Kaitlyn dies geäußert hatte, war Emily schon aufgestanden und nahm die Kleine an sich, um sie wenig später ins Obergeschoss zu bringen. Als Emily ins Obergeschoss verschwunden war, trat Merle von dem Fenster weg, da er die Umgebung immer im Auge behielt. "Bevor du gleich mit deiner Rede beginnst, werde ich mich mal um deine Schulter kümmern.", kam es von Merle. "Ich hatte mir so etwas schon fast gedacht.", seufzte Kaitlyn geschlagen, die sich schwerfällig erhoben hatte und sich auf den Wohnzimmertisch legte. Merle Dixon fackelte nicht lange, packte ihren linken Arm und beförderte ihre Schulter wieder an Ort und Stelle. Kaitlyn musste einen Schmerzensschrei unterdrücken, was nicht gerade einfach war. Kaum das der Schrecken überwunden war, nahm der Schmerz etwas ab. Das Emily wieder im Wohnzimmer war, hatte Kaitlyn gar nicht mitbekommen. "Und das nennst du halb so wild. Du bist echt verrückt, Kate.", kam es sarkastisch von Emily, die die Blonde ernst musterte. "Was ist passiert?", wollte die Rothaarige nun wissen, die ihre Sorge nur schwer verbergen konnte. Kaitlyn hatte sich mühsam erhoben und schritt aufs Fenster zu, da sie der Rothaarigen nicht in die Augen blicken konnte. Merle hatte sich an die Wand gelehnt und musterte die junge Frau, die mehr als mitgenommen aussah. Bei ihrer Ankunft hatte er schon gesehen, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Als Kaitlyn zu sprechen begann, hatte sie seine volle Aufmerksamkeit. "Die üblichen Probleme halt." "Das ist doch Bullshit, Goldlöckchen.", zischte Merle ungehalten, bevor er erneut zu sprechen begann. "Und deine Schulter ist von ganz allein herausgesprungen, da du mit ein paar Beißer gespielt hast. Schon klar." "Ich bin überfallen worden. Der Typ wollte mich vergewaltigen. Bist du nun zufrieden?", schrie Kaitlyn nun, der es so langsam reichte. Sie hasste es ausgefragt zu werden. Emily war so erschrocken, dass sie gar nichts mehr sagen konnte. Selbst Merle blieb still, der sonst immer einen dummen Spruch auf Lager hatte. "Ich war in der Universität, da die kleinen Apotheken im Umkreis alle geplündert wurden. In der Uni fand ich dann die Medikamente, die ich haben wollte. Ich war unvorsichtig.", leise hatte sie gesprochen, da sie zu zittern begann. Wie ein Kokon schlang sie ihre Arme um sich, da sie so ihr zittern unterbinden wollte. "Ich habe versucht mich zu wehren, aber er war um einiges stärker als ich. Meine Chancen standen sehr schlecht." Emily zog Kaitlyn in eine Umarmung und strich ihr sanft über den Rücken, was sie zu beruhigen schien. Nach ein paar Minuten befreite sich Kaitlyn wieder aus der Umarmung, da sie sich wieder etwas gefangen hatte. "Als ich schon dachte, dass es nun vorbei sei, kam wie aus dem Nichts dieser Kerl mit der Armbrust und hat mich gerettet." Merle, der bisher schweigend zugehört hatte, wurde nun neugierig. "Hast du Armbrust gesagt?", fragte dieser energisch und packte die junge Frau bei den Schultern, worauf Kaitlyn vor Schmerz zusammengezuckt war. Erschrocken wich er vor ihr zurück und blickte sie entschuldigend an. "Erzähl mir mehr von diesem Typen mit der Armbrust." "Er erzählte mir, dass sie in einem Gefängnis Schutz gefunden haben. Zäune und Betonwände hätten sie. Allerdings erzählte er mir auch, dass sie sich im Krieg befinden, daher wollte ich das mit euch besprechen." Wenn Kaitlyn ehrlich war, war sie von Merles Verhalten mehr als überrascht. Er war zwar häufiger aufgebracht, aber dieses Verhalten war durchaus neu. Jetzt schien er richtig wissbegierig zu sein. "Wir gehen zu diesem Gefängnis, dass ist doch klar." "Hast du Kate nicht zugehört? Sie sagte, dass sie sich im Krieg befinden. Wir haben ein kleines Kind bei uns.", kam es genervt von Emily, die bisher ruhig geblieben war. "Das spielt keine Rolle, Puppe.", wetterte er zurück. "Warum willst du in ein Kriegsgebiet ziehen?", mischte sich nun Kaitlyn ein, die wieder die Umgebung überprüfte. "Ich vermute, dass der Typ mit der Armbrust mein kleiner Bruder ist.", sagte er und blickte Kaitlyn direkt an, die sich zu ihm gewandt hatte. "Dein Bruder?", fragte sie überrascht Er antwortete nicht, da er dies nur mit einem Nicken bestätigte. Kaitlyn verstand Merle. Wenn es um ihren Bruder gehen würde, würde sie auch zu ihm wollen. ------------------------------------------------------------------------------------ Huhu ihr Lieben ;) Hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. Rebekah hat endlich das Antibiotika bekommen und Merle wurde auch versorgt. Was planen sie nun? Wie werden sie sich entscheiden? Fragen über Fragen ;)) Ganz liebe Grüße :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)